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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwarzer Holunderblütentee gegen Würmer?



MonaLisa
16.02.2012, 15:53
Hier mal für alle, die bei Entwurmung auf natürliche Substanzen setzen wollen..
in einer Fachzeitschrift fand ich vor kurzem folgenden sinngemäß wiedergegebenen Erfahrungsbericht eines Tierarztes:

"Seit einigen Monaten hatte ich unklare Bauchschmerzen.... Internist fand nichts diverse Behandlungen brachten nichts... da trank ich eines Morgns auf nüchternen Magen 300ml eines frisch gebrühten Holunderblütentees, deren Blüten noch nicht vollständig getrocknet waren und der ca 10% der grünen Stengelchen enthielt.... Die Magenschmerzen waren umgehend weg und 3 Stunden später gingen mit dem Stuhl viele lebende Würmer ab , wahrscheinlich der Gattung Haemonchus.."
(roter Magenwurm, auch bei Ziegen und Schafen http://www.ua-bw.de/uploaddoc/cvuaka/2007_kapitel_4.pdf )
"... Ich trank an den beiden nächsten Tagen ebenfalls den Tee und es gingen noch mal einige Würmer ab. Die Wirkung könnte an den im Tee vorliegenden Glykosidgemisch liegen, das bei Hitze Blausäure abspaltet. Es wäre zu prüfen, ob der Tee auch bei weiter distal liegenden Abschnitten und anderen Wurmarten wirksam wäre...."

Der Schreiber bezieht sich hier auf ein vorangegangenes Thema zur Phytotherapie und dem Wissen von früher. Er regt eine Untersuchung des alten Wissens an und wünscht sich Studien dazu.
Falls hier einige im Forum das ausprobieren möchten, wäre ich über einen Rücklauf der Ergebnisse hoch erfreut. Denn auch mich interessiert das alte Wissen und dazu gemachte heutige Erfahrungen. Ob dieser Wurm auch bei Vögeln vorkommt, habe ich jetzt noch nicht herausgefunden. Interessant wäre auf jeden Fall eine evtl. Wirkung auf Spulwürmer und Co.

Gruß Petra

Seamus McKenzie
16.02.2012, 16:05
Hallo Petra!
Ich beschäftige mich auch mit alten Heilmittelchen & Co.
Die Wirkung von Holunder bei vielen verschiedenen Beschwerden ist ja bekannt. In Zusammenhang mit Würmern kam mir da noch nichts unter.
Werde das aber im Frühjahr gleich mal testen!
Schreibt er ob die Würmer lebend oder tot abgehen?
Wie heiss wurde der Tee gebrüht, wie lange soll man ihn ziehen lassen? ( Glaube, die Blausäure spaltet sich schon bei 70 Grad ab?!)
Wo hast Du denn diesen Bericht gefunden?

MonaLisa
16.02.2012, 17:37
Hallo Sonja,
die Würmer gingen lebend ab und waren somit deutlich zu identifizieren. Der Bericht stand als Leserbrief im Tierärzteblatt vom Januar. Der Tee wurde nur aufgebrüht, keine Angabe der Temperatur, aber ich denke mit kochendem Wasser übergossen, Zeit stand auch nicht drin.
Würmer und Holunder waren mir so auch noch nicht bekannt gewesen.
Gruß Petra

Seamus McKenzie
17.02.2012, 09:33
Also, auf jeden Fall werd ich sammeln gehen, sobald die Büsche soweit sind!
Meinen eigenen pflanz ich erst noch im Frühjahr - der wird bis dahin noch nicht wirklich was abwerfen :(

Denke die aus der Apo sind eher nicht geeignet, er schreibt ja, dass die Blüten noch nicht ganz getrocknet und 10 Prozent Stiele mit dabei waren. Zudem sammeln sich die wirksamen Pollen (wenn denn noch welche da sind) unten in der Packung an. Das weiss nur leider immer keiner. Ist bei Kamille dasselbe Spiel.
Müsste ich dann den Auslauf der Hühner speziell reinigen wenn die lebend abgehen?

hein
17.02.2012, 10:30
Hier mal für alle, die bei Entwurmung auf natürliche Substanzen setzen wollen..
in einer Fachzeitschrift fand ich vor kurzem folgenden sinngemäß wiedergegebenen Erfahrungsbericht eines Tierarztes:

"Seit einigen Monaten hatte ich unklare Bauchschmerzen.... Internist fand nichts diverse Behandlungen brachten nichts... da trank ich eines Morgns auf nüchternen Magen 300ml eines frisch gebrühten Holunderblütentees, deren Blüten noch nicht vollständig getrocknet waren und der ca 10% der grünen Stengelchen enthielt.... Die Magenschmerzen waren umgehend weg und 3 Stunden später gingen mit dem Stuhl viele lebende Würmer ab , wahrscheinlich der Gattung Haemonchus.."
(roter Magenwurm, auch bei Ziegen und Schafen http://www.ua-bw.de/uploaddoc/cvuaka/2007_kapitel_4.pdf )

Gruß Petra

Hmm - Ich dachte immer, das der rote Magenwurm nur Wiederkäuer befällt! Und bei denen sitzt er dann nur im Labmagen!

Aber da muss ich mich wohl irren!

Aber seltsam ist schon, das da ein Mensch so viele Würmer hat!?

Redcap
17.02.2012, 11:18
Das nennt man wohl Berufsrisiko ...

hein
17.02.2012, 12:19
Das nennt man wohl Berufsrisiko ...

Oder waren es die grauen Zellen die Mensch und Rind/Wiederkäuer vertauscht haben

Pralinchen
17.02.2012, 12:19
Ich meine in dem Wurmpulver von CD-Vet ist u.A. Holunder drin, nur welcher Bestandteil der Pflanze weiß ich nicht. Angeboten wurde mir das Pulver für die Pferde. Mochte das Pulver aber auch nicht ausprobieren, da es Durchfall auslöst (bei Pferden ganz und gar schlecht) und die Parasiten lebend abgehen. Wäre für alle Tiere. Bei Interesse evtl. den Hersteller kontaktieren und nachfragen.

LG, Andrea

hein
17.02.2012, 15:07
Andrea - über die Wirkung kann ich echt nichts sagen! Aber davon gehört habe ich auch!

Wer kann mehr sagen??


:laugh:laugh Wer hat Würmer und gibt oder leiht sie mir??
Ich würde es ja probieren! :laugh:laugh

Redcap
17.02.2012, 15:52
Ist der "Nahrungsergänzer" von CD-Vet eigentlich geprüft auf Undenklichkeit?

Ich meine, wenn man schon die Unverfrorenheit besitzt zu behaupten, dass "chemische" Entwurmungsmittel folgendes bedeuten:



Vergiftung der Würmer, soweit nicht resistent. Beweise? Vergiftet ContraWurm nicht?
Störung bzw. Zerstörung der natürlichen Darmflora. Beweise? Zerstört ContraWurm etwa nicht die Darmflora? Normalerweise tun das Abführmittel!

Gefahr von Allergien und Hautproblemen durch Belastung der Entgiftungsorgane. Beweise? Welche Folgen hat ContraWurm?

http://www.cdvet.eu/shop_neu/index.php?page=product&info=125&x9a6a1=c2b55eea55f8f240c82f0ead93dda8a9

Also die Tierhalter, die ihren Tieren ein Abführmittel mit unberechenbaren Folgen geben, und dabei glauben ihrem Tier auch noch was gutes zu tun, ticken auch nicht richtig.

Lexx
17.02.2012, 20:17
Ich hab jetzt meine drei Standartwerke gewälzt, also "Omas Lexikon der Kräuter- und Heilpflanzen"; "Handbuch der Klosterheilkunde" und "Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen", keins erwähnt als direktes Wurmmittel den Holunder, sind sich aber einig das er abführend wirkt. 1x nur der Saft der Beeren, 2x allgemeingültig für alle nutzbaren Pflanzenteile. Aber im Geheimnisse-Buch, hinten unter "Pflanzen und Tierheilkunde" steht bei Pferd und Esel:

Zur Vorbeugung gegen Verwurmung:
In der Weide aussähen: Schwarzer Senf, Gemeine Quecke, Brombeere, Besenginster, Wurmfarn und schwarzer Holunder

Pralinchen
18.02.2012, 13:58
Tja das mit der Unbedenklichkeit habe ich mir ewig überlegt und es sein lassen. Holunder ist für Pferde giftig, freiwillig fressen sie ihn nicht, der kann noch so verlockend als einzige Pflanze im Paddock stehen.

Als wurmtreibend gilt u.A. Wermut, den bekommen meine Hühner dann und wann. Durchfall deshalb habe ich jetzt keinen beobachtet.

LG, Andrea

henrike
18.02.2012, 14:44
Hallo,

ich möchte jetzt keine erboste Diskussion lostreten, aber trotzdem kurz etwas zu natürlichen Substanzen sagen.
Es gibt bei vielen Menschen so die Vorstellung: natürlich = gut, chemisch = schlecht. Wenn ich also z.B. eine Krankheit mit natürlichen Substanzen bekämpfe, dann soll das besser -sprich natürlicher sein- als mit chemischen Präparaten.
Das ist aber etwas zu kurz gedacht. Probiert mal so natürliche Pflanzen/Pilze aus wie z.B. Eibe, Tollkirsche, Fingerhut, Knollenblätterpilz, Zaunrübe, Maiglöckchen oder Herbstzeitlose (das wäre mein Favorit: sie sieht aus wie ein hübscher, zarter lila Krokus, blüht im Herbst, also zu einer Zeit, in es wenig Blüten gibt, und tötet zuverlässig.), um nur einige zu nennen. Also, ihr merkt, worauf ich hinaus will.
Man kann natürlich mit Substanzen aus Pflanzen oder Pilzen heilen, wenn man sich genau mit der Art und der Dosierung auskennt (aber selbst dann können die Gehalte des jeweiligen Stoffs je nach Standort/Jahreszeit/Spezies stark schwanken). Und natürlich gibt es viele Präparate der Pharmaindustrie zu kaufen, die natürliche Substanzen enthalten, was aber noch nicht heißt, dass natürliche chemischen immer überlegen sind.
Ein bekanntes Beispiel dafür ist die normale Aspirintablette (ich hoffe, ich darf das hier sagen...). Es gibt seit Jahren ein "grün" anmutendes Kopfschmerzmittel, dass aus Weidenrinde hergestellt wird. Toll! Nur dass man von der Tablette viel schneller Magenschmerzen bekommt, als von der heute üblichen.
Ursprünglich nahm man Salicylsäure (aus z.B. Weidenrinde) gegen Kopfschmerzen, hat sie dann aber chemisch mit einer Acetylgruppe verestert, um sie magenfreundlicher zu machen - das ist die heutige Acetylsalicylsäure in der Aspirintablette. Es macht also keine Sinn, die teure Salicyl-Kopfschmerztablette zu kaufen; sie ist nicht freundlicher zum Körper.
Jeder Stoff, den wir oder unsere Hühner aufnehmen, bewirkt mehr oder weniger etwas. Nun kann man nur schauen, ob es das ist, was man möchte, und welche Nebenwirkungen er noch hat. Die einfache Gleichheit natürlich=gut und chemisch=schlecht geht nicht auf, so schön es wäre.
Hollunder kann übrigens auch für Menschen giftig sein (grüne Teile); die reinen Blüten und die Früchte sind in normalen Mengen genossen harmlos.
Bei mir hat sich ein Huhn mit Hollunder vergiftet. Ein alter Hollunderstrauch mit dickem Stamm musste zurückgeschnitten werden, da er eine Mauer eindrückte und fast gegen ein Stromkabel fiel. Um den Stumpf, aus dem schnell frische grüne Triebe schossen, habe ich einen Zaun gezogen. Aber eines meiner jungen Hühner flog darüber, landete mitten im Busch und fraß sich so richtig voll. Einen Tag hockte es etwas matt herum, dann fiel es plötzlich tot um.
Übrigens ist natürlich Blausäure auch ziemlich giftet. Schaut mal im Internet nach oder in einem alten Krimi (Zyankali-Vergiftung).

henrike
18.02.2012, 14:45
PS: Nein, ich habe nichts mit der Pharmaindustrie zu tun. :D

Redcap
18.02.2012, 15:08
Der Witz ist, dass ...
60 bis 70 Prozent aller Wirkstoffe unserer Arzneimittel stammen aus Pflanzen oder sind aus der Natur abgeleitet.
...
Im Dickicht der Regenwälder: Expedition in die Apotheke der Natur - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/medikamente/forschung/tid-5788/arzneimittelforschung_aid_56905.html

Dazu gehören auch viele ABs, wie z.B. Tylosin/Tylan
http://de.wikipedia.org/wiki/Tylosin
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/medikamente/forschung/tid-5788/arzneimittelforschung_aid_56905.html

Lexx
18.02.2012, 15:56
Ein weiteres Beispiel wäre ja Sternanis in Virusstatika.

Henrike, wenn´s ne Diskussion gibt, dann ist sie nichts neues... ich sag nur kollodiales Silber... ich hab irgendwann letztes Jahr in einem Thread dazu gewagt a) anzumerken das es kein Allheilmittel ist b) auch Nebenwirkungen bei unsachgemäßen Umgang haben kann.

Das viele so denke, also natürlich ist gut und die chemischen Medis sind schlecht ist natürlich so Sachen wie Contergan zu verdanken, bzw. der immerwiederkehrenden Kontroverse um ABs, Schmerzmittel etc. zuletzt Tamiflu, das die Tests wohl nicht ganz hasenrein waren.
Dann natürlich die ganzen Naturheilkundebücher, teilweise von selbsternannten Experten wie Maria Treben verfasst, die einfach mal nach Bauchgefühl ihren Göttergatten mit Kräutern kuriert hat. Ich kenn ihre Werke auch und teilweise hat sie echt gute Rezepturen herausgefunden, welche deswegen in den letzten Auflagen nicht mehr abgedruckt werden, weil die an eine Apotheke verkauft wurden, die jetzt fleissig Tees und Salben vertreibt... hat auch was von Pharmalobby, oder? :laugh Aber mein Hauptkritikpunkt an den ersten Auflagen der Apotheke Gottes, da findet man keinerlei Hinweise zu Kontraindikationen (z.B. für Schwangere und Kinder) oder gar konkrete Dosierungsformen, bzw. wann welche Tees pausiert werden müssen, z.B. Brennessel nach 4 Wochen, Huflattich und Beinwell nach 2 usw..

Andererseits, Giftpflanze ist nicht gleich Giftpflanze im Sinne von Exitus. Bei Holunder macht´s ganz klar die Menge und die abführende Wirkung (nach oben und unten ;)) ist im Grunde schon eine leichte Vergiftung... der Körper reagiert dementsprechend. Auf nahezu jeder Giftpflanzenliste findet man Löwenzahn, Wiesenbärenklau, Wermut, Huflattich und sogar die Wildlauch- und Wildzwiebelarten... auch unsere Gemüsezwiebeln werden auf vielen Listen als Giftpflanze aufgeführt, auch Knoblauch. Da gilt einfach Paracelsus und dann noch ein solides Grundwissen wann, wie, wo und ob kurativ oder präventiv ein Kraut genutzt wird. Und selbst wenn die Schulmedizin auch Belladonna und Convalaria verwendet... Finger weg und den Profis überlassen ;)

Lexx
18.02.2012, 16:01
Andrea ich kann auf keiner meiner Listen und in keinem meiner Bücher Holunder als giftig für Huftiere und Paarhufer entdecken, auch nicht für Geflügel btw.. Allerdings hab ich auf einigen Listen bezüglich Pferde die Artemisia-Arten stehen, also Beifuß, Wermut und Eberraute, also bitte vorsichtig mit der Dosierung sein. Der Holunder wird auf einer guten HP sogar als pferdegerechte Pflanze geführt: http://www.giftpflanzen-fuer-pferde.de/Pferdegerechte%20Pflanzen.htm

henrike
18.02.2012, 17:11
@Redkap
"...stammen aus Pflanzen oder sind aus der Natur abgeleitet" sind ein weit gefasster Begriff. Ich wüsste mal, was nicht darunter fällt.

@Lexx
Ich habe mal gesucht, wie Hollunder als Giftpflanze eingestuft wird, und es kam immer wieder der bekannte "Brechreiz" als Vergiftungssymptom. Es wurde aber nicht nach Tierarten unterschieden. Stöckchenspiele (Hollunder-Stöckchen) mit Hunden wurden mit russischem Roulette" verglichen....
Ich denke auch, dass bei allem, was wir essen, die Menge entscheidend ist. Man kann sich auch mit Kochsalz vergiften.
Und die Pharmaindustrie hält man wahrscheinlich auch nur so lange für schrecklich, bis man eine wirklich schlimme Krankheit bekommt, die früher kaum zu behandeln gewesen wäre. Oder das eigene Frühgeborene liegt im Brutkasten. Dann ändert sich vielleicht die Sichtweise. Wobei ich das jetzt nicht verharmlosen möchte.
Man sollte wahrscheinlich weder das eine noch das andere verteufeln, sondern sich aus beidem das Beste heraussuchen.

dobra49
19.02.2012, 07:42
"Die Dosis macht das Gift"... und da sehe ich genau das Problem. Schlangengift, Belladonna, ich will gar nicht mehr aufzählen, tollste und wichtigste Heilmittel - überdosiert tödlich.
Ich hätte vor Selbstversuchen tödliche Angst. Auch mit Holunder.

hein
19.02.2012, 07:58
Andrea ich kann auf keiner meiner Listen und in keinem meiner Bücher Holunder als giftig für Huftiere und Paarhufer entdecken, auch nicht für Geflügel btw.. [/URL]

Hier nur eine klitze kleine Auswahl!


http://www.botanikus.de/Gift/holunder.html

http://www.spin.de/forum/msg-archive/208/2010/10/74474

http://hunde.deine-tierwelt.de/news_info/info_blog/hunde-news-1015/holunder_ist_giftig_fuer_viele_tiere-631/

http://christina-jonke.suite101.de/holunder-medizinschrank-im-garte-a45293

Lexx
19.02.2012, 09:46
@ hein, sorry, erst ist es explizit der Zwergholunder, dann stellt jemand die Theorie auf, das ein Pferd an schwarzem Holunder verendet ist und tadaaaa, schreiben wieder alle voneinander ab ;). Deswegen mag ich so Laienlisten nicht, ist wie die Giftpflanzenlisten für Nager, die hat irgendwann vor Jahren mal einer aufgestellt und da auch einfach mal alles reingetippt was im Giftpflanzenlexikon stand. Mittlerweile findet man die ursprüngliche Nagerliste auf fast allen Haustier-Ratgeber-HPs, egal welches Tier es ist ;).
Ich verlass mich einfach auf meine Bücher, an denen auch TÄs, Ärzte und Heilpraktiker mitgearbeitet haben und hierauf:
http://www.vetpharm.uzh.ch (http://www.vetpharm.uzh.ch/perldocs/wirksto.htm)

zu Holunder (http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?giftdb/pflanzen/0150_tox.htm?inhalt_c.htm)

Die Einteilung zur Giftpflanze beruht darauf, das Holunder zu Erbrechen führt, deswegen schwach toxisch. Damit er tödlich toxisch wirkt, also die Blausäurevergiftung auftritt, müssen massive Mengen verzehrt werden, nämlich das amn auf 1-4 mg/kg Körpergewicht Blausäure kommt. Da muß aber mal ganz schön was reingefuttert werden.

Im Grunde ist nahezu jede Pflanze giftig, ich hab geschrieben Parcelcus und Doris hat´s auf den Punkt gebracht. Würde man im Grundsatz jedes Pflänzle von der Liste hier aufgrund seiner vorhandenen Toxizität, ohne abzuwägen aus den Ausläufen entfernen... na dann guten Appetit für´s Vieh, weil dann gibt´s wirklich und endgültig nur noch Weidelgras ;)
http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?giftdb/indexd.htm?inhalt_c.htm

Mariechen
19.02.2012, 10:59
ich möchte jetzt keine erboste Diskussion lostreten, aber trotzdem kurz etwas zu natürlichen Substanzen sagen.
Es gibt bei vielen Menschen so die Vorstellung: natürlich = gut, chemisch = schlecht. ...

Hallo Henrike, ich weiß jetzt nicht was das Fazit aus deinem Beitrag sein sollte. Zu diesem Thema gäbe es sicher Bände zu schreiben. Man kann doch nicht giftige Stoffe aus der Natur mit pharmazeutisch-chemischen Heilmitteln vergleichen. Dass es giftige Stoffe in der Natur gibt, und daß auch pflanzliche Heilmittel dosiert werden müssen, hat eigentlich niemand bestritten.

Leider hat die pharmazeutische Industrie mit ihren synthetischen (chemischen) Wirkstoffen lange Zeit die pflanzlichen Heilmittel aus dem Markt verdrängt; daher ist das Wissen um die Anwendung pflanzlicher Stoffe etwas in Vergessenheit geraten - inzwischen wird es von Wissenschaftlern wieder neu ausgegraben. Und die pflanzlichen Mittel wurden vorwiegend von "Naturheilkundlern" mit zweifelhaftem Ruf angewendet. Das finde ich schade.

In vielen Gärten wachsen nur noch Ziergewächse, und wenn man eine Erkältung hat, fährt man zur Apotheke und kauft sich Pillen. Wir sammeln noch (bzw. wieder) Heilkräuter, Holunder, Schlehe und benutzen diese Mittel, die die Natur uns schenkt. Was nicht ausschließt, daß wir für die ernsten Fälle auch einen Arzt und Medikamente aus der Apotheke brauchen.

Genauso kann man es mit den Haustieren machen. Wozu sollte ich chemisch entwurmen, wenn meine Tiere mit pflanzlichen Mitteln (wie z.B. Knoblauch und Lauchgewächse) wurmfrei sind?

Was den Holunder betrifft, so sind seine Beeren bekanntlich nur in rohem Zustand giftig, nicht als aufgebrühter Tee von Beeren oder Blüten, nicht als gekochter Saft von Beeren.

hein
19.02.2012, 11:10
Was den Holunder betrifft, so sind seine Beeren bekanntlich nur in rohem Zustand giftig, nicht als aufgebrühter Tee von Beeren oder Blüten, nicht als gekochter Saft von Beeren.

Aber auch die Blüten sind im rohen Zustand zu gebrauchen!

darauss kann man herrliche Säfte und auch Sekt herstellen!!

Einfach nur köstlich!!

Pralinchen
19.02.2012, 11:31
Guckt mal da steht's
http://www.schnauss.info/holunder?schwarz

Abführend sind somit Wurzel und Rinde. Daß Holunder nix ist für Pferde hatten wir vor vielen Jahren mal im Pferdeforum und drauf gekommen sind wir alle, weil die Pferde den nicht fressen. Niemals. Sie schälen bestenfalls das Moos vom Stamm. Ich hatte immer schon Holunder (Sambuca nigra) in Pferdenähe stehen. Natürlich unbedenklich, da sie ihn riechen und meiden. Mischt man ihnen Pulver unter, würden sie es mitfressen.

Phytotherapie ist nicht unbedenklich, da nicht jeder Mensch (wohl auch Tier) einfach so alles verträgt. Ich kann keinen Ringelblumentee trinken, auch nicht in normaler Dosierung. Schwiegermutter verträgt Holunderbeeren gar nicht, es führt zu sofortigen Erbrechen, auch wenn sie gekocht wurden.
Deshalb ist mir die Homöopathie lieber, da kann man in Potenzen wählen und auch eigentlich giftige Substanzen werden verträglich.

LG, Andrea

Lexx
19.02.2012, 12:59
Die Seite ist nicht schlecht, allerdings disqualifiziert durch:

In jüngerer Zeit scheint das Interesse an Holunder (wie auch an anderen Wildfrüchten) etwas zugenommen zu haben. Das ist erfreulich, allerdings holen sich manche auch Rat bei Quellen, die nicht ganz zuverlässig sind und alte "Volksweisheiten" wieder aufwärmen. Blätter und Wurzeln sind keinesfalls für irgendelche Zwecke einsetzbar, Blüten und Früchte allerdings sind es. Nur sollte man sich nicht dazu verführen lassen, Holunder als "Heilpflanze" anzusehen, auch wenn er ein paar wenige gesundheitsfördernde Bestandteile aufweisen mag. Komischerweise werden auch die grünen Teile mittlerweile von der "modernen" Pharmazie verwendet und der Ruf des Holunder als Heilpflanze ist gefestigt ;). Deswegen verlass ich mich gerne auf meine Bücher, ein Standartwerk der Volksheilkunde, eins der Klosterheilkunde und eins an dem Mediziner und Biologen gearbeitet haben.

Das Tiere im Normalfall Holunder nicht fressen ist irgendwie auch klar... das Zeugs müfft schließlich bestialisch. Das man etwas nicht isst, weil´s unangenehm riecht, bedeutet nicht zwangsläufig, das man ahnt das es giftig sein könnte ;)

Mariechen
19.02.2012, 13:30
Phytotherapie ist nicht unbedenklich, da nicht jeder Mensch (wohl auch Tier) einfach so alles verträgt. Ich kann keinen Ringelblumentee trinken, auch nicht in normaler Dosierung. Schwiegermutter verträgt Holunderbeeren gar nicht, es führt zu sofortigen Erbrechen, auch wenn sie gekocht wurden.


Das ist mit synthetischer Medizin auch nicht anders. Ich bin allergisch auf Kanamycin Augensalbe. Wenn man seine Verträglichkeiten kennt, geht man eben darauf ein.

henrike
19.02.2012, 14:53
@Mariechen
Ich könnte jetzt deinen Beitrag Stück für Stück beantworten und darstellen, was ich meinte. Aber ich glaube, dass das nicht weiter führt.
Du schriebst aber z.B., dass keiner bestritten hat, dass auch pflanzliche Heilmittel dosiert werden müssen. Das ist genau ein strittiger Punkt in dem Artikel des Tierarztes. Selbst gesammelte Hollunderblüten (10% grüne Stengelchen...) können nicht genau dosiert werden, wenn man davon ausgeht, dass man sich damit auch vergiften kann.

Mariechen
19.02.2012, 15:00
Selbst gesammelte Hollunderblüten (10% grüne Stengelchen...) können nicht genau dosiert werden, wenn man davon ausgeht, dass man sich damit auch vergiften kann.

Bei dieser Dosierung kommt es nicht auf ein paar mg mehr oder weniger Blüten an. Genauso wie ja auch die meisten Medikamente nicht aufs Körpergewicht genau umgerechnet werden. Wenn ein Mensch von 120 kg dieselbe Menge eines Medikaments (Tablette) usw. nimmt wie eine junge Frau von 48 kg, dann ist das doch die doppelte Dosierung.

Beim Holunderblütentee trinkt man eine Tasse oder zwei. Nicht gleich einen Eimer voll.

henrike
19.02.2012, 16:34
Wir reden doch hier nicht über normalen Hollunderblütentee, oder? Es ist doch schwer vorstellbar, dass 1-2 Tassen eines normalen Hollunderblütentees den armen Tierarzt von seinen Würmern befreit haben. Da würden ja Erkältungskranke gleich mit entwurmt werden, wenn sie Tee trinken.
Ich habe das so verstanden, dass die 10% grünen Stängelchen das Entscheidende bei dem Tee sind. Und die bergen schon eine gewisse Gefahr.

Aber mal abgesehen von diesen -zugegeben wichtigen- Details. Der ganze Artikel stimmt mich nachdenklich. Da ist einer Tierarzt, hat Würmer (wie er hinterher feststellte) und geht wegen Bauchschmerzen zum Arzt. Es ist für mich kaum vorstellbar, dass sich diese Würmer (Berufskrankheit ? ) nicht in einer Stuhlprobe o.ä. nachweisen lassen. Oder anders überlegt, ob er nicht mal von selbst - schließlich ist er Tierarzt- auf die Idee hätte kommen können, dass er sich irgendwas eingefangen hat.
Na ja, solche Artikel gibt´s jede Menge.

Mein Fazit war übrigens, dass es meiner Meinung nach gefährlich sein kann, einfach mal irgendwelche Heilpflanzen auszuprobieren, weil sie ja so natürlich und althergebracht sind.
Bald beginnt wieder die Zeit, in der einige Menschen den Unterschied zwischen Bärlauch und Maiglöckchen nicht erkennen und - wenn sie Glück haben- nur ein paar Tage krank werden.
Selbst in alten Kräuterbüchern steht doch so einiges Unsinniges drin, was nicht ausprobiert werden sollte. Nicht alles alte Wissen war auch immer so wertvoll.
Aber genau diese Meinung finde ich in einigen Statements hier Forum und in anderen Medien wieder. Das alte Wissen verdrängt von der Pharmaindustrie. Waren den früher alle Menschen blöd und haben der Werbung geglaubt und ihre so heilsamen Pflanzen einfach nicht mehr verwendet? Warum konnten sich pharmazeutische Produkte so gut durchsetzen? Nur mit Werbung, gewaltsamer Verdrängung usw...?

Ich bin absolut nicht gegen die Pflanzenheilkunde. Nur Selbstversuche auf Kosten der Hühner/Menschen scheinen mir zu gefährlich.

Mariechen
19.02.2012, 17:03
Ich mache jedes Jahr meinen Holundersaft. Dazu schneiden wir die beerentragenden Schirmrispen als ganzes ab und geben sie meist komplett in den Dampfentsafter. Das sind dann schon etwas mehr als 10% grüne Stängelchen. Den Saft füllen wir heiß (steril) in Flaschen. Und davon trinke ich im Winter schon mal 300 ml am Tag. Und das ist uns nie schlecht bekommen.

Was den Arzt betrifft, ist es doch gut, daß er zufällig durch den Holunderblütentee diese Wurmplage losgeworden ist.

Pralinchen
19.02.2012, 17:25
Bei uns in Bayern ißt man Hollerküchlein, in Pfannkuchenteig getauchte Holunderblüten. Die schmecken gut und haben noch niemand vergiftet. Ich schneide die grünen Stengel nach dem Tauchen ab, also wenn die Blüten in der Pfanne sind.

So jetzt hab ich mal mein Kräuterbuch zu Rate gezogen, zugegeben alles aber nicht neu (Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen 1978 ). Da ist er drin der schwarze Holunder.
Wirksame Teile: Blüten, reife Früchte, Blätter (an der Luft trocknen)
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbstoff, Schleim, Harz, Glykosid, Saponin, Alkaloid, organische Säuren, Zucker, Vitamine A,C
Medizinische Eigenschaften: Abführend, blutreinigend, erweichend, harntreibend, schweißtreibend
Anwendung: Innerlich und äußerlich (nun sind da paar Zeichen dahinter, muß ich schnell suchen... ah ok, wird in der pharmazeutischen, in der kosmetischen und Tiermedizin verwendet)
Verwendung bei: Abszeß, Arteriosklerose, Augen, Blasnentzündung, Bronchitis, Frostbeule, Gerstenkorn, Gicht, Hämorrhoiden, Haut, herz, Insektenstich, Leber, Nasenbluten, Nieren, Rheumatismus, Tabakmißbrauch, Transpiration.

Von Wurmtreiben steht leider gar nichts dabei. Ich kann jetzt nicht das Riesenbuch durchlesen. Es hat hinten viele Seiten wie man was bei welchem Tier und Mensch anwendet und weshalb. Geflügel ist auch drin. ;)

Das Buch empfiehlt bei Henne und Hahn Knoblauch als Wurmmittel.

@ Lexx, tja wenn der Geruch oder Geschmack überzeugen würde.... Was soll ich sagen bei einem Tier das in sein Heu pinkelt und kotet, das nochmal kräftig umrührt und es dann frißt?
Ich habe erfahrene Weidetiere, die fressen auch perfekt um jeden Halm Sumpfschachtelhalm herum und der riecht nicht dramatisch auffällig. Auch das gewöhnliche Kreuzkraut, Hahnenfuß und Schöllkraut lassen sie stehen (falls ich das Zeug finde, wird's vernichtet). Andere hochgiftige Sachen habe ich auf meinen Weiden noch nicht gefunden. Leider lassen sie auch Gänseblümchen und Schafgarbe stehen, obwohl das sehr gute Heilkräuter wären. Muß man trocknen und ihnen unterjubeln.
Unsere Tiere sind mit den Augen ganz nah bei ihrem natürlichen Futter, sie sehen, riechen und schmecken was gut ist oder nicht. Auch lernen sie es von erfahrenen Alttieren.

Nochmal zum schwarzen Holler. Das Alkaloid wird evtl. dieses Sambudingends da sein. Wie giftig es ist kann ich so jetzt nicht sagen. Aber Alkaloide sind doch alle mehr oder weniger stark giftig.

@ Mariechen, ich vertrage kaum chemisch hergestellte Substanzen, es war schon ein Kampf künstliche Schilddrüsenhormone zu finden die mein Körper packt.

LG, Andrea

Mariechen
19.02.2012, 17:29
Wir kennen auch Holunderküchlein, sowie den Holundersekt. Ich gehe jetzt mal ein Glas Holundersaft trinken! Lecker!!!!

Lexx
19.02.2012, 17:45
So jetzt hab ich mal mein Kräuterbuch zu Rate gezogen, zugegeben alles aber nicht neu (Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen 1978 ). Da ist er drin der schwarze Holunder.
Wirksame Teile: Blüten, reife Früchte, Blätter (an der Luft trocknen)
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Flavonoide, Gerbstoff, Schleim, Harz, Glykosid, Saponin, Alkaloid, organische Säuren, Zucker, Vitamine A,C
Medizinische Eigenschaften: Abführend, blutreinigend, erweichend, harntreibend, schweißtreibend
Anwendung: Innerlich und äußerlich (nun sind da paar Zeichen dahinter, muß ich schnell suchen... ah ok, wird in der pharmazeutischen, in der kosmetischen und Tiermedizin verwendet)
Verwendung bei: Abszeß, Arteriosklerose, Augen, Blasnentzündung, Bronchitis, Frostbeule, Gerstenkorn, Gicht, Hämorrhoiden, Haut, herz, Insektenstich, Leber, Nasenbluten, Nieren, Rheumatismus, Tabakmißbrauch, Transpiration.

Von Wurmtreiben steht leider gar nichts dabei. Ich kann jetzt nicht das Riesenbuch durchlesen. Es hat hinten viele Seiten wie man was bei welchem Tier und Mensch anwendet und weshalb. Geflügel ist auch drin. ;)

Das Buch empfiehlt bei Henne und Hahn Knoblauch als Wurmmittel.

Siehe hier ;):http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/49447-Schwarzer-Holunderblütentee-gegen-Würmer?p=719887&viewfull=1#post719887 :p Gut ich kenn den Schinken aber auch mittlerweile so ziemlich auswendig. Gilt übrigens, auch wenn´s alt ist und teilweise überholt (Knobi gehört mal überarbeitet), als eines der besten Bücher. Sehe ich auch so, ich hab bestimmt an die 20 Heilkräuterbücher und gegen die drei im ersten Post von mir genannten stinken die so ziemlich alle ab, bzw. sind davon oft kopiert aber nie erreicht.

Sei froh das Deine Hottis wissen was gut für sie ist, es ist natürlich auch angelernt, was gefressen wird, was nicht. Und trotzdem gibt´s Aussetzer, meine Cousine hatte mal so ein Roß, das Vieh hat alles in sich reingeweidet, sogar breitblättrigen Ampfer... hatte entweder massiv einen an der Klatsche das Tier oder einen gestörten Geruchs- und Geschmackssinn. Die von Dir aufgezählten Pflanzen haben nämlich eins gemein, einen unangenehmen Geschmack, entweder unangenehm scharf oder bitter, also keinerlei Vergleich zu angenehm bitteren Löwenzahn ;) Glück, wenn nur solcherlei bittere Gewächse auf der Weide sind, es sind ja auch Vergiftungen durch schmackhafte Pflanzen wie Gundermann oder Bucheckern bekannt.

Redcap
19.02.2012, 21:05
Das Buch empfiehlt bei Henne und Hahn Knoblauch als Wurmmittel.

Ich hab das Buch nicht mehr da, aber wenn ich mich richtig erinnere, empfahl Hildegard von Bingen zur Förderung der Empfängnisbereitschaft, sich die Hoden von einem Marder? auf den Bauch zu binden ...
Was man nicht alles macht ... aber Knoblauch hilft erwiesenermassen nicht gegen Würmer.

Pralinchen
20.02.2012, 08:52
Igitt und das auf nüchternen Magen.
Mir wurde ein ganz anderes Hausmittel gegen verwurmte Hühner empfohlen, ich weiß bislang aber nicht was ich davon halten soll und hab mich dagegen entschieden. Tabak, keiner aus Zigaretten sondern normaler geschnittener zum selber drehen. Mit eingeweichten Semmeln mischen, soll das die Würmer rausziehen. Hab's hier im Forum noch nicht gelesen und würde es auch nicht machen, da Tabak giftig ist.

Gundermann ist glaube ich das selbe wie Gundelrebe. Die habe ich auch auf der Weide unten am Waldrand und sie bleibt stehen. Hab aber durchaus von Pferden gehört die sich fressen, ist nunmal giftig. Genauso das Wiesenschaumkraut, es wächst an den sumpfigen Stellen um den Teich und wird gemieden. Dieses Jahr sollen die Hühner auf diese Wiesen.

Über Heilkräuter speziell für Pferde habe ich noch ein Buch. Vielleicht kennt es jemand ist von Hilary Page Self und enthält bei jeder Pflanze die einem tragenden Tier Schaden zufügen könnte einen Warnhinweis.
Hier steht Meerrettich ist wurmtreibend, aber auch leicht abführend. Und wieder der Knoblauch. Und weil das ein gutes Buch ist, schreibt sie daß sie nicht gegen Wurmkuren ist, die Kräuter helfen dem Tier die Widerstandskraft zu erhalten und es weitestgehend von Schmarotzern zu schützen. Es werden nun einfach folgende Sachen gegen Würmer aufgezählt:
Knoblauch, Wermut (vorsichtig dosieren), Obstessig, geriebene Karotten, Granatapfel, Melone, Kürbis, Fenchel und Anis. Nur die ersten beiden Sachen werden zum "entwurmen" angegeben, der Rest sind leckere Futterbeisätze die Würmer eher nicht mögen.
Sie schreibt weiter noch, daß Knoblauch von kräuterkundigen Mönchen Englands eingesetzt wurde und die französische Kräuterheilkunde darauf hinweist, daß Würmer kurz vor Vollmond aktiver sind also wandern und somit leichter zu erwischen sind.
Es ginge noch weiter und wiederholt wird darauf hingewiesen, daß Kräuter eine WK nicht ersetzen können.

Holunder ist auch Buch aufgeführt und zwar als ausgezeichnetes Mittel zur Vitaminisierung und Mineralisierung. Abgebildet ist nur die Blüte und auf die Schnelle finde ich ihn im Text nicht erwähnt.
Nö finde ihn auch bei näherem Durchlesen nicht.

LG, Andrea

hein
20.02.2012, 10:32
Wir reden doch hier nicht über normalen Hollunderblütentee, oder? Es ist doch schwer vorstellbar, dass 1-2 Tassen eines normalen Hollunderblütentees den armen Tierarzt von seinen Würmern befreit haben. Da würden ja Erkältungskranke gleich mit entwurmt werden, wenn sie Tee trinken.
Ich habe das so verstanden, dass die 10% grünen Stängelchen das Entscheidende bei dem Tee sind. Und die bergen schon eine gewisse Gefahr.



Wir reden hier eigendlich über beides!

Nur die Überschrift war: Schwarzer Holunderblütentee gegen Würmer?

Und da es "Schwarzer" Holunderblütentee war, so muss es ein Tee aus den Beeren sein! Und nicht aus den Blüten! Hier ist schon mal ein Widerspruch!

Die Beeren ergeben den schwarzen Tee! (oder gaaanz dunkel Rot) - Aber die Blüten ergeben einen leicht grünlichen Tee!

Und da kann man ja bei einem Tee aus den Beeren genügend Beeren nehmen kann! Kann man den Tee ja auch stark genug machen!

Richtig genommen ist das aber kein Tee, sondern eher der Saft aus den Beeren, den man eben erhitzt! Ich kenne das auch bei Erkältungen! Da trinke ich den Tee bzw. den heissen Saft auch sehr gerne! Aber er wird im allgemeinen ebend auch Tee genannt

Nur ob dieser Tee auch gegen Würmer hilft!? Gute Frage!!

Frage ist auch, Sind die Blüten als Tee gemeint oder die Beeren!!??

Lexx
20.02.2012, 11:01
Wir reden hier eigendlich über beides!

Nur die Überschrift war: Schwarzer Holunderblütentee gegen Würmer?

Und da es "Schwarzer" Holunderblütentee war, so muss es ein Tee aus den Beeren sein! Und nicht aus den Blüten! Hier ist schon mal ein Widerspruch!

Die Beeren ergeben den schwarzen Tee! (oder gaaanz dunkel Rot) - Aber die Blüten ergeben einen leicht grünlichen Tee!



Der Pflanzenname ist schwarzer Holunder (auch Holler oder Fliederbeerstrauch, Sambucus nigra) (http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_Holunder), ebenso bei uns vorkommend sind der rote Holunder (auch Bergholunder Sambucus racemosa) (http://de.wikipedia.org/wiki/Sambucus_racemosa) und der Zwergholunder (bekannter als Attich, Sambucus ebulus) (http://de.wikipedia.org/wiki/Zwerg-Holunder). Von daher stimmt der Titel schon, denn es wird ja auf den Blütentee vom schwarzen Holunder eingegrenzt ;). Denn der rote Holunder ist auch verwendbar.

Orpifreunde
21.02.2012, 17:05
@Andrea: Zum Thema Tabak, mag sein, dass es nicht gesund ist, ich hatte allerdings mal ein Lachshuhn, das mit Vorliebe die Stummel samt Filter von meinen Selbgedrehten gefressen hat. Vielleicht wollte es sich auch selbst entwurmen oder war einfach nur nikotinsüchtig. Defizite waren bei dem Tier jedenfalls nicht feststellbar, es hat auch immer fleißig gelegt.

Gruß Sven

MonaLisa
21.02.2012, 17:51
Wie Lexx schon schrieb, geht es hier um die Blüten des Schwarzen Holunders. Daraus mache ich zB ein tolles Gelee.... mühsam, aber unübertroffen vom Geschmack.
Der Tee enthält nicht genug Blausäure, um uns zu schaden. Meine Hühner fressen auch mit Vorliebe die Blätter soweit sie halt rankommen. Die Beeren werden zur Erntezeit auch gerne gefressen, Probleme gab es noch nie. Runtergefallene Blüten werden auch sofort von ihnen vernichtet.
Das ein TA nicht unbedingt damit rechnet, sich an einem Magenwurm der Widerkäuer zu infizieren, ist nun so merkwürdig nicht. Ist ein sehr seltener Fall von Berufsrisiko. Und das er sich nicht selbst behandelt, ist normal. Solche Dinge überlässt man den Menschen-Docs. Kleinigkeiten werden selbst kuriert, aber so etwas nicht. Er hätte ja auch gar nicht die Erfahrung damit, denn Menschen reagieren nun mal oft nicht so wie Tiere.
Antiwerbung für Pharmamittel wird hier auch nicht gemacht, denn es erschien in einer Fachzeitschrift, die nur von anderen TÄ gelesen wird. Es ging tatsächlich nur um einen Denkanstoß mit Bezug auf einem vorangegangenen Artikel über den Nutzen der alten Hausmittel für die Tiere auch in Bezug auf zunehmende Resistenzen.

Tabak ist da schon ein ganz anderes Kaliber. Er ist in wesentlich geringeren Mengen schon tödlich. Bei Kleinkindern sagt man, 1-2 Kippen aus dem Aschenbecher genascht und es wird brisant. Beim Gärtnern sollten Tabakpräparate gegen Fraßfeinde auch einige Zeit vor dem Verzehr angewandt werden, ansonsten wird es zB bei Salat gefährlich. Ob und wie Hühner darauf reagieren? Keine Ahnung, die therapeutische Breite wäre mir hier aber viel zu gering, so dass evtl tödliche Nebenwirkungen nicht schnell genug abgepuffert werden könnten. Da Lachse ja von Hause aus eher etwas träge sind, wollte es sich vielleicht mal nen Kick holen und wie ein normales Huhn sein, wer weiß. :laugh

Die Magen-Würmer werden vom Holunder nicht getötet, deshalb sollte dies hier auch nur ein Denkanstoß für die Alternativ-Behandler sein, denn ob und wie die Wirkung auf Spulwürmer/Spulwurmeier ist, wäre erst noch zu untersuchen.
Die Ergebnisse wären sicher für alle hier sehr interessant, die durch entsprechende Fütterung Würmern vorbeugen möchten.

Gruß Petra

Redcap
21.02.2012, 20:28
Aber wenn durch diese alternativen Therapien die Würmer/Wurmeier nur ausgeschieden und nicht abgetötet werden, wird dadurch der Kreislauf NICHT unterbrochen - ausser man betreibt penible Hygiene z.B. mit Hühnerwindeln.
http://imageshack.us/m/17/7595/ascardia.jpg

Pralinchen
22.02.2012, 08:44
Genau dieses Problem läßt mich auch zur chemischen Keule greifen. Ich will keine lebenden Parasiten bzw. nicht noch mehr auf der Wiese. Man müßte nach der Pflanzenkur die Hühner im Stall einsperren und diesen nach dem Abgang nicht nur reinigen, sondern komplett desinfizieren, Hühner umtreiben.
Spulis brauchen keinen Zwischenwirt, wie ist das mit den anderen Plagegeistern?

Ich habe ohnehin vor einen Holunder im Hühnerlauf zu pflanzen. Daß sie die Blätter fressen könnten, auf diesen Gedanken bin ich noch gar nicht gekommen. Meine Huhns fressen aber auch das Laub vom Spindelstrauch und der ist definitiv giftig. Gestorben ist noch keines. Aber weil ich nicht weiß ob Giftstoffe in die Eier gelangen, hab ich ein Zäunchen drumrumgebastelt. Würde das dann eben mit dem Holler auch so halten.
Großstrauch hab ich auch, werde die Blüten dann mal anbieten. Daß die rohen Beeren für Vögel unschädlich sind, stand glaube ich in einem der Links.

Die Alternativen zur chemischen Wurmkur stammen aus Zeiten, wo es nichts anderes gab. Mensch und Tier hatten aber mit Darmparasiten zu kämpfen. Irgendetwas mußte unternommen werden. Die angegebenen Gemüsesorten füttere ich sowieso, könnte aber ehrlich gesagt nicht bestätigen daß die Hühner deshalb weniger Neigung zum Befall mit Darmparasiten haben oder wir haben hier Haarwürmer denen das egal ist.

LG, Andrea

dobra49
22.02.2012, 10:28
Holunder ist seit Jahrhunderten DER Bauernhof - Strauch bzw. Baum. Ich glaub, wenn die Blätter und/ oder Beeren für Hühner giftig wären und die Hühner sich damit vergiften würden, dann hätten die Bauern schon reagiert.