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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Geschlechtsverhältnis Jahreszeitenabhängig?



tsunade13
18.01.2012, 20:47
Ich stehe im Moment vor einem Rätsel.
Und zwar bekomme ich immer wenn ich im Januar/Februar ziehe deutlich mehr
Hähne als Hennen. Teilweise bis zu 90% Hähne!

Jedoch meine Sommer bzw. Frühjahrsbruten sind immer besser ausgefallen vom Verhältnis.

Hat von Euch einer ähnliche Erfahrungen gemacht, gibt es vielleicht sogar Studien? Oder war das einfach nur Zufall?
Ich kann es mir wirklich nicht erklären.

Roy
18.01.2012, 20:53
In den Januar/Februar Bruten habe ich bisher IMMER mehr Hennen gehabt.
Juni/Juli IMMER mehr Hähne.
Vielleicht ist es aber auch nur Zufall. Keine Ahnung.

tsunade13
18.01.2012, 21:27
wie viele Tiere ziehst Du denn so ungefähr? Und wie lange?
7 Jahre habe ich Frühjahrs oder Sommerbruten gehabt und das Verhältnis Hennen Hähne war ungefähr gleich,
was ich sehr gut finde, da eh immer mehr Hähne aussortiert werden.
Aber jetzt die letzen zwei Jahre waren es dann Januar/Februarbruten und fast alles Hähne. Letzes Jahr waren es 10 Hähne und 4 Hennen, dieses Jahr sieht es noch viel schlimmer aus, bei ca. 30 Küken.

Roy
18.01.2012, 22:05
Ich mach das jetzt schon seit ca.3 Jahren.
Letztes Jahr habe ich einmal (Ende Juni) von 17 Küken 12 Hähne gehabt und einmal von 22 Küken 14 Hähne (Anfang Juni).
Im Februar habe ich 6 Hennen und 3 Hähne gehabt. Und jetzt, so wie es aussieht 2 Hähne und 5 Hennen.
Ich glaube das hat was mit der Temperatur zu tun. Wen ich mich nicht täusche habe ich mal gehört, dass Männliche (Zellen?) stärker sind als Weibliche und auch kältere bzw. wärmere Temperaturen besser aushalten und nicht absterben.

molto01
20.01.2012, 08:44
Also bei mir ist es so , wenn ich die Socken anlasse , werdens weibliche Nachkommen . Ohne kommen nur männliche . :-) ....... Zum Punkt Hühner : Ich denke das es dort reiner Zufall sein dürfte ...

Redcap
20.01.2012, 11:42
Ausstellungsrassen haben zu Beginn der Legeperiode beim Geschlechterverhältnis einen männlichen Überhang bei den Schlupfergebnissen.
Bei Hochleistungs-Legerassen gibt es einen weiblichen Überhang.

cimicifuga
20.01.2012, 12:02
wo steht das redcap? gibts da studien dazu?

Ernst
20.01.2012, 12:14
Ausstellungsrassen haben zu Beginn der Legeperiode beim Geschlechterverhältnis einen männlichen Überhang bei den Schlupfergebnissen.
Bei Hochleistungs-Legerassen gibt es einen weiblichen Überhang.

Das kann ich bei meiner Zucht zumindest nicht bestätigen. Das wäre zwar schön, ist aber nicht generell so. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man da keine allgemein gültigen Regeln aufstellen kann. Es mag ja Rassen geben bei denen es so ist (ich glaube es aber nicht), aber bei meiner Zucht und Rasse ist das nicht so.

Ich denke da sollte Redcap, wie üblich mal wieder, Google bemühen, um dafür den Beweis anzutreten.

MfG

Ernst Niemann

Redcap
20.01.2012, 13:15
Hast Du Dich bei Deinen "Studien" an die Gelegegrösse von Bankiva (15 Eier) gehalten (siehe letzte Studie)?

Mensch bin ich froh, dass es auch Foren gibt, die durchweg von wissbegierigen Usern gestaltet werden und ihren Horizont erweitern wollen (z.B. bei Coop).
Staubtrockene alte Züchter gibt es ja genug.
Die Studien (sind teilweise ein Jahr oder fast zwei Monate auf meiner Festplatte, brauche ich also nicht mehr zu suchen) können bei mir per Email angefordert werden, die ersten beiden Volltexte sind im Netz sowieso nur mit Zugangsberechtigung zugänglich. Wer mit Google umgehen kann, findet aber bestimmt auch die Abstracts der drei Studien.
Als Hilfestellung, damit es auch Erstklässler schaffen, ein paar Suchwörter für Google:
1. Studie "Fancier", "Standard of Perfection", "Barred Plymouth Rocks"
2. Studie "Egg Size", "Laying order", "Sex"
3. Studie "Sex ratio", "Leghorn", "Deutsche Zwerghühner"

ahoeh
20.01.2012, 13:31
Ich persönlich denke, dass sich hier keine allgemein gültigen Regeln aufstellen lassen.
Das Geschlechterverhältnis ist meiner Einschätzung nach grundsätzlich einfach Zufall.
Allerdings habe ich aus unseren Erfahrungen die Einschätzung gewonnen, dass es schon Einflussfaktoren gibt, die das Geschlechterverhältnis beeinflussen.
Bei extremen Bedingungen für BE und Brut z.B. extreme Hitze oder Kälte, Erschütterungen sind es meist die Hähnchen, die überleben bzw. sich bis zum Schlupf entwickeln.
Außerdem denke ich, dass es auch auf individuelle Erbinformationen ankommt. Es gibt bei manchen Verpaarungen sicher die Tendenz, dass männliche oder weibliche Geschlechtszellen vitaler sind. Dass ich dies aber auf eine Rasse verallgemeinern lässt ..?

Viele Grüße
Andrea

tsunade13
20.01.2012, 17:39
Das ist ja wirklich interessant was Redcap da herausgefunden hat.
Also von meinen Hühnern waren es nicht ganz die ersten Eier, die waren nämlich nicht befruchtet.
Ich würde mal sagen so die ersten 10-20.
Von ersten Schlupf sind es maximal 4 Hennen und hält dann 15 Hähne.
Beim zweiten Schlupf sehe ich es noch nicht (1,5 Wochen Unterschied), bin gespannt ob es da anders ist.

Junikäfer
24.01.2012, 13:02
Kann es nicht sein, dass es einfach vom Hahn abhängt? Ich meine beim Menschen ist es doch auch so dass manche Männer eben mehr männliche Spermien haben und andere mehr weibliche.

Sprich wenn nicht jeder Hahn ganz genau 50% männliche und 50% weibliche Spermien hat, dann könnte das Brutergebnis doch von ihm abhängen, oder? Also wenn immer wieder zu viele Hähne schlüpfen, dann sollte man es vielleicht mal mit einem anderen Hahn versuchen?

Ist das jetzt eine ganz doofe Überlegung?

LG Junikäfer

kraienkopp
24.01.2012, 14:28
Im Ansatz bereits total falsch!!! Bei sämtlichen Vögeln ist nämlich das weibliche Tier geschlechtsbestimmend für die Nachzucht. Also der Hahn hat XX und die Henne XY Chromosomen.

Pralinchen
24.01.2012, 14:33
Meint Ihr nicht daß das u.A. auch genetisch festgelegt ist und man nur sichere Studien mit den selben Elterntieren betreiben kann?
Meine Marans-BE waren alles Hennen, egal ob Frühling- oder Herbstbrut. Die Hybriden-BE waren alles Hähne, auch egal wann die ausgebrütet wurden und die Leghorn-Eier hält sich gut die Waage, fast 50/50 Hennen und Hähne, auch egal wann sie ausgebrütet wurden.

Ach ich sehe es grad noch.
@ Kraienkopp, so würde ich das auch sehen.

LG, Andrea

kraienkopp
24.01.2012, 15:02
@ Pralinchen:

Wenn es tatsächlich so ist wie du schreibst nur Hähne und die anderen nur Hennen, dann dürften diese Rassen wohl sehr bald aussterben!

tsunade13
24.01.2012, 15:31
Hmm. Naja, die Hennenküken sind auch fast alle von der gleichen Mutter.
Mal sehen wie es bei der zweiten Brut ist. Bald weiß ich da auch mehr.

Pralinchen
24.01.2012, 15:33
Naja ich setze ja nicht zig BE an. Die Marans-BE stammen von 3 Hennen und die Hybriden-BE hatte ich auch als Auswahl nur 4 Hennen und die Leghorn stammen alle von 1 Henne. Alle verpaart mit dem selben Hahn. In der Natur wäre die Auswahl an Elterntieren ja wohl vielfältiger, auch bei Züchtern dürften das so sein. Würde sich eine Rasse (Mix) nur auf mich stützen, dann gute Nacht - wir fressen die Hähne nämlich. :laugh

LG, Andrea

kraienkopp
24.01.2012, 16:29
Ich will mal ganz allgemein einen Denkanstoß geben, dass sich das Geschlecht in der Nachzucht weder vorhersagen (Eierform...), noch sonst irgendwie beeinflussen lässt: Wirtschaftsgeflügel - Legehennenvermehrung - Eintagshähnchen schreddern - Verluste...

tsunade13
24.01.2012, 17:05
Sicher, aber ich habe auch schon von langjährigen Züchtern gehört, dass sie in Winterbruten (damit meine ich Dezember-Februar) deutlich mehr Hähne haben. Wie gesagt, woran es liegt weiß ich nicht und beeinflussbar ist es auch nicht. Nur ist es für mich ziemlich nervig hinterher 30 Hähne zu haben und ne Hand voll Hennen.

Waldfrau2
24.01.2012, 17:20
Man müßte jetzt mal vergleichen: wieviel % Bruterfolg hatte man und wie war das Geschlechterverhältnis in Bezug auf sämtliche Eier, auch die, die nichts geworden sind? Ich habe irgendwo gelesen, daß unter schlechten Bedingungen die Hahnenküken eher überleben als die Hennenküken. Die Winterbrut dürfte ja eher schlechter sein als die Frühlingsbrut. Daher könnte ich mir vorstellen, daß bei schlechten Bruten der Hahnenanteil höher ist als an guten Bruten mit nahezu 100% Schlupf. Aber diese Theorie müßte man untermauern, ich kann es nicht. Ich hatte bislang eher schlechten Bruterfolg und deutlich mehr Hähne, aber insgesamt eine viel zu geringe Zahl, um Aussagen machen zu können, und keine gute Brut als Vergleichsmöglichkeit.

Pralinchen
24.01.2012, 17:36
Das sehe ich auch so, weder kann man es vorhersagen, noch statistisch zu 100% belegen. Man müßte von 1 Paar Elterntiere jedes einzelne Ei bebrüten und das über eine lange Zeit, sprich mindestens 2-3 Jahre. Erst dann kann man sehen wieviele Eier befruchtet waren, was fähig war zu schlüpfen und dann gucken wieviele Hennen und Hähne. Mal ne Frage, macht das einer der Züchter hier so und wie wären da die Erfahrungen?

Ich freue mich auch über Hähne, keine Frage, ein besseres Fleisch gibt es nicht zu kaufen. Mir fiel eben nur auf, daß nicht ein Marans-Hahn dabei war und nicht eine Hybriden-Henne. Hätte mich ja schon interessiert, ob die Hybriden-Nachkommen noch einigermaßen an die Legeleistung der Originale hinkommen.
Im übrigen hält sich bei mir das Verhältnis Hennen und Hähne insgesamt ziemlich die Waage. Von 15 geschlüpften Küken (ca. die gleiche Anzahl BE wurde nichts) sind 7 Hennen und 8 Hähne. Dabei ist die Jahreszeit völlig egal. Herbstbrut schlüpften aus 8 BE 5 Küken, davon 3 Hennen und 2 Hähne. 1 BE war nicht befruchtet, 1 zerdätscht und 2 kamen nicht zum Schlupf. Frühling erinnere ich mich nicht mehr so genau, aber waren hier immer die BE der selben Hennen die nicht zum Schlupf kamen, also Küken zu schwach. Diese Eier lege ich gar nicht mehr unter.

LG, Andrea

Redcap
25.01.2012, 08:43
Ich denke, dass es wie sonst im Leben auch ist. Bei den einen Verpaarungskombinationen gibt es (fast) nur Töchter und bei den anderen (fast) nur Söhne.

tsunade13
25.01.2012, 10:15
Also zum Thema Bruterfolg, die ersten Eier waren alle unbefruchtet in die die dann befruchtet waren
sind auch geschlüpft. Also war die Schupfquote sehr zufriedenstellend. Und ich denke, dass die ersten Eier nicht befruchtet waren war halt wegen der Jahreszeit. Naja, der zweite Schupf hatte ne bessere Befruchtung. Deshalb, bin ja mal gespannt ob es da anders ist.
Vielleicht sind es ja da fast nur Hennen *träum*, dann sind es doch wieder 50/50

Wontolla
25.01.2012, 10:24
Ausstellungsrassen haben zu Beginn der Legeperiode beim Geschlechterverhältnis einen männlichen Überhang bei den Schlupfergebnissen.
Bei Hochleistungs-Legerassen gibt es einen weiblichen Überhang.

Womit bewiesen ist, dass meine Paduaner seit 2011 zu den Hochleistungs-Legerassen zählen.
Im Jahr 2010 betrug das Geschlechterverhältnis zu Beginn der Legesaison noch 20.15
Wetterbedingt sank die Legeleistung 2011 auf rund 130 Eier im Jahresdurchschnitt. Aber das Geschlechterverhältnis zu Beginn der Legesaison deutet mit 7.15 auf eine Hochleistungs-Legerasse.

Ernst
25.01.2012, 11:09
Hast Du Dich bei Deinen "Studien" an die Gelegegrösse von Bankiva (15 Eier) gehalten (siehe letzte Studie)?

Mensch bin ich froh, dass es auch Foren gibt, die durchweg von wissbegierigen Usern gestaltet werden und ihren Horizont erweitern wollen (z.B. bei Coop).
Staubtrockene alte Züchter gibt es ja genug.

Ich bin froh, dass es immer noch Menschen gibt, die auch ohne Google in der Lage sind sich eine Meinung zu bilden.

MfG

Ernst Niemann

Pralinchen
25.01.2012, 11:28
Ja das ist richtig. Nur daß einem niemand glauben will, wenn man seine sich gebildete Meinung nicht durch Studien belegen kann. :-[

LG, Andrea

Ernst
25.01.2012, 11:57
Ja das ist richtig. Nur daß einem niemand glauben will, wenn man seine sich gebildete Meinung nicht durch Studien belegen kann.

Das mag wohl so sein. Die Frage ist auch ob man darauf angewiesen ist, dass auch der allerletzte Zweifler mit Google überzeugt werden muß. Natürlich ist es auch immer eine Frage wie sich Leute ihre Meinung bilden. Da gibt es sicherlich Solche und Solche Ohne Zweifel ist Google ja auch eine oft hilfreiche Sache. Aber wenn dann die, die ohne Google offensichtlich nicht können, so lange suchen bis sie irgendwas finden. Ganz egal wofür es ursprünglich mal gedacht war. Da werden Dinge völiig aus dem ursprünglichen Zusammenhang gerissen, um irgendeine haltlose These zu belegen. Es gibt auch Dinge von denen man weiss, dass sie Fakt sind. Da sollte man soviel Selbstbewustsein haben sie zu präsentieren ohne in stundenlanger Kleinarbeit tonnenweise Links bei Google ausfindig zu machen.

MfG

Ernst Niemann

Redcap
25.01.2012, 12:23
An diese Studien-Quellen kommt man auch über Literatursuchmaschinen an den Unis - alter Geselle.
Aber die sind für Dich bestimmt auch unter aller Würde - Welchen Quellen bedienst Du Dich denn?
Google liefert gleich digitale Versionen, das erspart Papierkram und Laufzeiten, ausserdem sind die Texte durchsuchbar.

Pralinchen
25.01.2012, 13:46
Im Internet steht viel und schwierig ist es die Spreu vom Weizen zu trennen, aber Texte zu finden die man als normaler Mensch auch noch verstehen kann.

LG, Andrea

Redcap
25.01.2012, 13:52
Ich rede von Studien in wissenschaftlichen Zeitschriften und nicht von irgendeinem esoterischen/psyeudowissenschaftlichen Quatsch der sich hier auch Dank Google einfindet, aber daran stört sich der alte Herr ja weniger.

Ernst
25.01.2012, 14:43
An diese Studien-Quellen kommt man auch über Literatursuchmaschinen an den Unis - alter Geselle.
Aber die sind für Dich bestimmt auch unter aller Würde - Welchen Quellen bedienst Du Dich denn?

@ Redcap

Offensichtlich hast Du wohl beim lesen meines Beitrages gerade in höheren wissenschaftliche Sphären geschwebt, sonst wäre dieser Satz sicherlich auch Dir nicht entgangen.


Ohne Zweifel ist Google ja auch eine oft hilfreiche Sache

Sicher nutzen alle hier, so wie auch ich, gelegentlich Suchmaschinen um sich über gewisse Dinge zu informieren. Mir ist hier aber noch keiner aufgefallen,der es in ähnlicher exessiver Weise macht wie Du. Das kannst Du ja auch gern so machen, wenn es bei dir nicht anders geht.
Da haben wir alte staubtrockenen Züchter, gegenüber einem jungen, noch unerfahreren geltungsbedürftigen kleinen Würstchen den Vorteil, dass wir uns hier und da auch mal ein Urteil erlauben können, ohne Google zu bemühen.

Sicher war das jetzt nicht sehr fein ausgedrückt. Aber wenn Du meinst du müßtest mich Aufgrungd meines Alters herabwürdigen, bin ich sehr wohl in der Lage, mich auf das gleiche Niveau herabzulassen, um Dir das mal vor Augen zu führen. Du mußt auch nicht glauben, dass nur wer den ganzen Tag in den Tiefen von Google wühlt, wissbegierig ist und seinen Horizont erweitern möchte.


Mensch bin ich froh, dass es auch Foren gibt, die durchweg von wissbegierigen Usern gestaltet werden und ihren Horizont erweitern wollen (z.B. bei Coop).
Staubtrockene alte Züchter gibt es ja genug.


esoterischen/psyeudowissenschaftlichen Quatsch

Mir ist nur nicht so ganz klar, in welchen von meinen Beiträgen Du esoterischen Quatsch entdeckt hast. Ich bin ja an vielem interssiert aber an Esoterik bestimmt nicht. Abgesehen davon hätte ich auch nicht die Zeit mich auch noch mit diesem Thema zu beschäftigen. Etwas Zeit benötige ich auch noch für meine Hühner, denn am Ende eines Zuchtjahres möchte ich mich nicht nur an wichtigtuerischen Geschwafel messen lassen, sondern auch an Zuchtergebnissen. Denn an solchen Ergebnissen lässt sich bei unserem Hobby der Wahrheitsgehalt unserer Theorien besser bemessen als an tausend, bei Google gesuchten Links.

Ernst Niemann

Redcap
25.01.2012, 14:50
Mir fällt einfach auf, dass Du mit meinen wissenschaftlichen (sic!) Referenzen ein Problem hast, bei diversen anderen esoterischen/Pseudowissenschaftlichen Quellen scheinst Du dagegen kein Problem zu haben.;)

Ich könnte Dich jetzt auch seitenweise zitieren (zusammenwürfeln), wie Du es zu tun pflegst, aber ich hab echt besseres zu tun.

Redcap
19.09.2015, 11:00
Das Geschlechterverhältnis wird jahreszeitlich durch die Hormone Testosteron und Corticosteron gesteuert, wodurch es am Anfang des Jahres zu einem male bis und am Ende des Jahres zu einem female bias kommt.
http://icb.oxfordjournals.org/content/53/6/902.long
http://www.biolreprod.org/content/90/4/76.full.pdf

Birli
19.09.2015, 13:15
Ich stehe im Moment vor einem Rätsel.
Und zwar bekomme ich immer wenn ich im Januar/Februar ziehe deutlich mehr
Hähne als Hennen. Teilweise bis zu 90% Hähne!

Das kann ich nicht bestätigen. Ich habe dieses Jahr Ende Februar 20 Zwerg-Welsumer gezogen, davon waren 7 Hennen und 13 Hähne.
Ende April schlüpften 12 Zwerg-Barnevelder, alles Hähne :o;(

LG Birli

Winnerl
19.09.2015, 13:23
Also ich hab am Mai 30 Eier angesetzt 23 Gockel und 3 Hühner!! Jetzt dann im August nochmal 20 Eier 3 Gockel und16 Hennen. Die gleichen Eier alles gleich! Weiß a nicht was ich davon halten soll! 😃😃😃😅

Moni V.
25.09.2015, 08:51
Hallo,
ich habe Seramas (2014 hielt ich 1,12 und 2015 2,16)
2014 ergab das Geschlechterverhältnis 1 zu 2,4. Bis auf 1 Hahn waren alle Jungtiere schwarz-weiss gescheckt wie ihr Vater. Das war aussergewöhnlich.
2015 gab es nur 3 Naturbruten. Die Ergebnisse sind: 0,5 / 1,4 / 1,5 oder 0,6. Eine bunte Mischung, wo kaum ein Tier dem anderen gleicht.
Ich weiss auch nicht, was ich davon halten soll.

kraienkopp
30.09.2015, 00:38
Das Geschlechterverhältnis kann eigentlich nix mit der Jahreszeit zu tun haben. Ich brüte schon seit Jahrzehnten um etwa die selbe Zeit (Schlupf Anfang/Mitte April), und hatte da noch nie auf Dauer gesehen besonders stark abweichende Geschlechterverhältnisse.

Redcap
30.09.2015, 06:58
Korrektur:

Das Geschlechterverhältnis wird jahreszeitlich durch die Hormone Testosteron und Corticosteron gesteuert, wodurch es am Anfang des Jahres zu einem male bias und am Ende des Jahres zu einem female bias kommt.
http://icb.oxfordjournals.org/content/53/6/902.long
http://www.biolreprod.org/content/90/4/76.full.pdf

Mietze
30.09.2015, 09:59
Meine Erfahrung: Als ich noch Kunstbrut betrieb hatte ich deutlich mehr Hennen als Hähne, die Rate betrug 10-20% Hähne zu 80-90% Hennen bei einer durchschnittlichen Schlupfrate von 80%.

Bei meinen bislang 6 Naturbruten überwiegen dagegen die Hähne deutlich, egal ob Frühjahrs- oder Herbstbrut, das Verhältnis Hähne:Hennen beträgt nun 70:30 im Schnitt. Bei all meinen Naturbruten hatte ich bislang eine Schlupfrate von 100%. Im Moment laufen noch frische Küken, da kann ich zum Verhältnis noch nichts sagen :)

Okina75
01.10.2015, 19:23
Egal, wodurch das auch immer gelenkt wird, am Ende kommt 's doch immer plusminus auf 1:1 raus, wenn man Jahresbilanz zieht :(.
Ich persönlich halte das ja für zumindest dunkelgraue Magie, aber jahreszeitlich kann ich da leider auch keine Unterschiede in den Geschlechterverhältnissen ausmachen (wenngleich meine frühesten Küken bislang erst Anfang März kamen, die spätesten Anfang September). Wie gesagt- insgesamt kommt 's am Ende immer auf ungefähr fifty- fifty raus.

Was meine Bruteier angeht, habe ich ein relativ gutes Hennenhändchen, wenn ich die Stück für Stück aussuche. Wenn ich nehme, wie eine Henne liefert, werdens meistens mehr Hähne, oder es gibt ein ausgeglichenes Verhältnis. Und kommen Hennen mit Wildbruten wieder, bzw. setzt sich eine auf die eigenen Eier wie gelegt, werden's auch mehr Hähne.
Also natürlicher Hahnenüberschuss ziemlich unabhängig von der Jahreszeit.

Mein jüngstes Gelege, geschlupft 18. August aus einem Wildgelege sieht leider auch fast so aus, als wären von den 9 Stück mal mindestens sechs Hähne... Schon der erste (ebenfalls wildgelegte) Wurf dieser Henne ergab (Schlupf Anfang Juni) 1,3...
Könnte eventuell also auch hennenabhängig sein...

cimicifuga
01.10.2015, 21:07
Was meine Bruteier angeht, habe ich ein relativ gutes Hennenhändchen, wenn ich die Stück für Stück aussuche.
ach und nach welchen kriterien suchst du die aus :-[? ich hab kein rechtes hennen händchen.

Okina75
01.10.2015, 21:32
Hm, klingt blöd, aber nach dem Bauchgefühl :rotwerd.
Sicher müsste man zur Validisierung eine Gegenbrut mit den nicht gewählten Eiern machen (müssten ja dann im umgekehrten Zahlenverhältnis Hähne werden), aber bei den Eiern die ich einzeln und gezielt aussuche, überwiegen seit 2013 die Hennen, wenn auch nur um etwa, ja..., einem Überhang von zwei/ drei Hennen pro Gelege... Wobei ich nur die normale Auswahl treffe (groß genug, nicht zu porige Schale), aber davon eben nicht alle nehme, sondern nur wo ich denke/ meine "Passt"...
Da ich aber meistens nur vier bis acht Eier jeweils unterlege, finde ich es schon recht spannend, dass in der Gesamtbilanz der einzeln ausgesuchten Eier dann die Hennen überwiegen. Wie gesagt kommt hier dann aber jene bewusste "dunkle Macht" ins Spiel, die ganz egal was vorher fiel, durch Wildbruten oder so genommene Eier, wie sie von einer speziellen Henne kommen, am Ende immer ein nahezu perfekt ausgeglichenes Verhältnis ergeben- da kann man echt drüber nachdenklich werden, wie DAS immer wieder hinhaut...

Redcap
02.10.2015, 11:12
Das ist es eben, der Hormonspiegel wird auch durch die Hackordnung bestimmt. Die Leithenne hat gemäss der verlinkten Studie ein "male bias".
D.h. sie liefert die Thronfolger.

Okina75
02.10.2015, 13:42
Hm, das eine gelungene Küken meiner Ex- Chefin war in der Tat ein Hahn, dass der da noch rangzweiten (jetzt Chefin, aber nicht nochmal fortgepflanzten, weil von den vieren 1,1 fragwürdig in Psyche oder Konstitution waren) waren 2,2...
Beide waren/ sind Hybriden, die ja allgemein ziemlich taff sind und in gemischten Truppen beinahe regelmäßig die Ranghöchsten stellen. Ob aber deswegen Hybriden zb vor allem Hähne zeugen?

kraienkopp
03.10.2015, 00:13
Falls der Hormonhaushalt das Geschlecht der Nachzucht maßgeblich beeinflussen würde, würde die Wirtschaftsgeflügelindustrie ihre Zuchttiere doch nur so mit Hormonpräparaten vollpumpen!?

Redcap
03.10.2015, 07:13
Zumindest könnte man das zusätzlich zu den anderen Sexing-Verfahren machen.
Aus NL gibt es dazu eine Studie, dass Hormongaben das Geschlechtsverhältnis beeeinflussen.

Bettina99
30.11.2015, 11:10
Wenn man diesen zweiten Artikel genau liest,
http://icb.oxfordjournals.org/content/53/6/902.long

sollte wohl angeblich der Ernährungs und Gesundheitszustand der Hennen über die Beeinflussung der Hormonprotiktion das GEschlechterverhältnis beeinflussen können.
Fette Henne, mehr Hähne in den Eiern.
Dann sollte wohl auch die Jahreszeit die Prolaktionhöhe der Hennen beeinflussen können über das Prolaktin könnte das Geschlechtsverhältnis beeinflusst werden.
Wenig Prolaktin mehr Hähne, im Frühjahr, viel Prolaktion im Herbst mehr Hennen.

Das wär schlimm, wenn die Industrie das jetzt noch nutzt um die Geschlechter zu verändern, indem die Hennen mit Hormonen vollgepumpt werden würden.

Okina75
30.11.2015, 12:59
Nein, das würde nichts.
Es ist sowieso gesichert, dass bei natürlichem Verlauf (Henne bebrütet ihre eigenen Eier wie gelegt) die Hähne überwiegen. In der Haltung kommt da noch der "Glücksfaktor" hinzu- je nachdem, wie "die Götter gewogen sind", können es pro Brut von 50 Eiern 47 Hähne sein, oder 40 Hennen- ist vollkommen höheren Gewalten untergeordnet.

Um nochmal auf meine Nachzucht zurück zu kommen, so habe ich eine Henne, die liebend gerne wild brüten geht- und eine Hahnenfabrik par excellence ist. Zu meinen diesjährig 24 Nachzuchten hat sie allein 13 Stück in zwei Bruten beigesteuert, Schlupf jeweils Anfang Juni und Mitte August. Es wurden neun Hähne und vier Hennen. Gelege dabei von mir völlig unbeeinflusst, die wurden bebrütet wie gelegt.
Die restlichen 11 überlebenden Küken wurden dann 5,6.
Leider kann ich nicht aussagekräftig sagen, was es am Ende wirklich geworden wäre, weil ich dies Jahr wirklich seltenes Unglück bei den Bruten hatte. Zwei fielen komplett aus.
Das eine, weil ein Paar Hausrotschwänze Nordische Vogelmilben im Gepäck hatte, die zuerst deren Brut und dann eine Zwergglucke binnen nur drei, vier Tagen aussoffen- die schlupfreifen Eier waren bei Fund und Feststellung des Befalls (aus Unerfahrenheit mit diesem Parasiten etwas zu spät...) kalt.
Das andere Gelege hatte eine sehr rangniedere Henne, und das fraßen irgendwie peu a peu die anderen Hennen auf- von acht befruchteten Eiern blieben nur zwei. Das eine Küken schlüpfte, musste ich aber töten, weil's 'nen Schlupffehler hatte. Vom anderen fand ich nur noch ein Bein mit Hautfetzen dran auf dem Kotbrett- hatten ebenfalls die anderen Hennen zerfetzt... Ein eindrückliches Lehrgeld dafür, wie wichtig tierisches Protein für leistende Hennen ist, das hatte ich nämlich derzeit reduziert gehabt, weil's auf die Sommerpause zuging.

Aber wie dem auch sei, waren dies Jahr auch die Glucken besonders biestig, neben den nicht führenden ranghohen Hennen.
So wurde denn noch ein Küken von einer zweiten Glucke gekillt, bevor das eine Woche alt war. Ein Hähnchen aus Versand- Bruteiern, und hätte ich nicht aufgepasst, wären dessen beide Schwestern auch noch dran gewesen.

Geschlüpftes Ergebnis also 6,6. Was abzüglich der 1,2 aus Versandbruteiern 5,4 macht. Vorteil Hähnchen, aber wie gesagt, nicht ganz aussagekräftig, weil ja zwei Küken aus dem Ei weg futsch waren, sowie 16 weitere gefressen oder im Ei abgestorben...

All das leitet mich zu dem Ergebnis, dass es wirklich völlig unwägbar ist, was am Ende dabei herauskommt- zuviel kann schiefgehen. Es müsste alles ideal klappen, um irgendwas definitiv machen zu können, und man müsste auch jährlich etliche Bruten im Frühjahr und Herbst machen, um da irgendwas verifizieren zu können. Unsere paar Hobbyküken werden dazu nicht reichen, dazu sind allein schon die Bedingungen im Futter whatever zwischen den einzelnen Haltern zu unterschiedlich.

hein
30.11.2015, 13:17
Wenn man diesen zweiten Artikel genau liest,
http://icb.oxfordjournals.org/content/53/6/902.long
........
Bedenkt auch, der ganze Bericht ist auf Brieftauben ausgerichtet und Tauben kann man schon mal überhaupt nicht mit Hühner vergleichen!

Denn eine Taube legt immer 2 Eier und brütet dann! Und in der Regel schlüpfen aus diesen Eiern 1,1 Küken! Und jetzt kommen die Ausnahmen, die eben besagen, das auch 0,2 oder 2,0 Küken aus den 2 Eiern schlüpfen können und diese Tatsache versucht man zu erforschen und für sich zu nutzen!

Redcap
30.11.2015, 23:18
Natürlich kann man das .. die hormonellen Systeme sind die gleichen. Ich hatte aber auch eine Studie zu Hühnern verlinkt, welche die Analogie belegt.