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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Land pachten bzw kaufen, wer kann was dazu sagen?



ancist
17.01.2012, 12:10
Hallo,
ich frage jetzt einfach mal hier, weil bestimmt einige von euch sich damit auskennen. Ich überlege, ob ich evtl etwas "Land" pachten oder kaufen könnte um dort ein paar Hühner zu halten, da unser Garten nur beschränkt Platz bietet.
Ich weiß, das das je nach Region total unterschiedlich ist, aber vielleicht kann ja jemand mir eine grobe Richtung nennen, was man so für einen m² bezahlen muß, Pacht oder Kauf, ziehe beides in Erwägung. Wir sind ziemlich ländlich hier, größere Städte sind ca 40km weit weg. Direkt hinter unserem Grundstück sind Wiesen (kein Bauland), wo auch schon Geflügel gehalten wird, es sieht aus, als ob nicht alles genutzt wird. Aber bevor ich halt anfange mich dort zu erkundigen und das Getratsche los geht möchte ich abschätzen können ob das überhaupt in Frage kommt. Und es ist auch nicht schlecht wenn man vorher schonmal ein bisschen ne Vorstellung hat, sonst können die mir ja sonstwas erzählen. Wir sind zugezogen und daher kenne ich auch niemanden den ich mal "im Vertrauen" fragen kann.
LG ancist

LinaNo
17.01.2012, 12:41
Hallo, hier am Niederrhein hat der Nachbar für ca.3000 Quadratmeter Acker 200 € im Jahr verlangt. Wo bist du denn hingezogen ? Kaufpreis war hier letztens 5 € pro Quadrat Acker. Ist aber sicherlich nicht allgemein hier gültig.

Gruß Lisa

ancist
17.01.2012, 13:08
Hallo,
wir wohnen im Weserbergland. Aber das ist ja schonmal eine Zahl, vielen Dank dafür Lisa. Vielleicht kommen ja noch ein paar Zahlen mehr zusammen...
LG ancist

Pralinchen
17.01.2012, 13:59
Die Preise können regional sehr stark schwanken. Da müßtest Dich tatsächlich in Eurer Tageszeitung umgucken was so preislich drin ist.
Wir sind hier sehr ländlich (nord-westlich von München), also viel Land ringsum. Allein schon die Baugrundstücke sind viel günstiger als vorher südöstlich von München. Ich hab zwar eigene Weiden, hab für die Ponys von der Gemeinde noch 2.100 qm kleine Sommerweide zugepachtet und die kostet 50 Euro/Jahr. Ist Schwemmland, kann also sein, daß sie mal nicht nutzbar ist, da Land unter. Aber dafür ist der Bewuchs sehr gut.
Vorher hatte ich 1 Tagwerk (dürften geschätzt ca. 3.300 qm sein?) anmooriger Boden zu 26 Euro/Jahr von privat gepachtet. Bewuchs sehr schlecht, Boden sehr weich und staunaß. Meine 1 ha große Weide, ebenfalls anmooriger Boden, kostete nichts. Wir hatten im Gegenzug versprochen, alles immer gut in Schuß zu halten und daran haben wir uns gehalten.

Kaufpreis für einen Resthof mit insgesamt ca. 8.000 qm Fläche hatten wir hier extrem günstig, da es eine Zwangsversteigerung war. Lag bei 1/3 des Verkehrswertes. Nur wie der Hof aussah und wie er jetzt aussieht ist natürlich ein Unterschied und die Nerven muß man dafür haben.

LG, Andrea

Rosie
17.01.2012, 14:06
Hier bei mir im südlichen Ballungsraum von FFM bezahlen wir schon seit jeher 1,5 bis 2 Pfennig für den qm, also jetzt 1 cent

hühnerandreas
17.01.2012, 14:26
Ich verlange von meinen Pächtern lediglich die jeweils anfallende Grundsteuer.Das sind je nach Lage eher Pfennige aber dafür brauche ich mich auch nicht drum kümmern.

Freddy
17.01.2012, 14:27
Hallo, es gibt sog. Gutachterausschüsse in den Gemeinden. Die legen die Richtwerte fest, sprich, was der Boden in der jeweiligen Region wert ist. Frag doch mal in Deinem Gemeindeamt nach. Das kann man wirklich pauschal überhaupt nicht sagen, in BaWü sind seit langem die Preise am höchsten. In meiner Gegend jetzt ( Sachsen, Region Chemnitz) kann ich fragen. Kommt auch darauf an, ob es erschlossen ist oder Ackerland.

Liebe Grüße Katja

Ratisbona
17.01.2012, 15:36
Es kommt auch auf die Bonität (Qulität) des Ackerbodens an. In Niederbayern werden bis zu EUR 300 für das Tagwerk Pacht verlangt. Sind gute Böden für Weizen und Zuckerrüben. Der Kaufpreis liegt pro qm bei rd. EUR 3,00. Wiesen sind da schon günstiger, jedoch seit es viele Biogasanlagen gibt, auch sehr gefragt. Kleinere Wiesen, welche für die Hühnerhaltung ausreichen, können von Landwirten kaum rentalbel bewirtschaftet werden. Meistens sind die Bauern froh, wenn sie diese nicht bearbeiten brauchen. Da sollte man sich rumhören und Einheimische fragen, die wissen meistens wo was zu haben ist.

Waldfrau2
17.01.2012, 15:44
Du mußt Dir auch überlegen, WO Du Land nehmen kannst, bzw. darfst. Im Außenbereich dürfen Nicht-Landwirte nämlich nichts bauen und nur ganz wenig machen, hier war ein Fall, wo ein Foren-Mitglied nicht einmal einen beweglichen Geflügelzaun aufstellen durfte. Auch wenn da schon andere Hühner sind, muß das nichts bedeuten, vielleicht gehören sie einem Landwirt.

Wenn Du allerdings Landwirt bist, dann vergiß das Geschreibsel hier.

ancist
17.01.2012, 17:09
Nein, Landwirt bin ich leider nicht, dann hätte ich das Problem wahrscheinlich nicht... Wir sind ja auch nicht weit weg von Göttingen, kann sein, daß das bei uns ähnlich ist.
Aber ansonsten muß ich sagen, daß die Preise die hier genannt wurden mich bis jetzt nicht abschrecken, sondern eher ermutigen mich dochmal umzuhören.
Ich will halt nur vermeiden, daß man erst groß rumfragt und dann auf einmal sagt "Ach so teuer ist das?!? Nee. dann doch nicht."

Pralinchen
17.01.2012, 18:33
Du kannst auch selber ein Inserat schalten von wegen Grundstück für Geflügelhaltung zu pachten gesucht oder Dich umhören, ob jemand eine Pacht aufgibt. War bei mir so, der Nachbar kam und fragte ob ich Interesse hätte, weil da gibt jemand auf und er hat tatsächlich bei der Gemeinde angerufen und praktisch für mich gebürgt, weil wir hier ganz neu hergezogen waren und er lebt schon immer hier. Fand ich total lieb das in die Wege zu leiten.

LG, Andrea

country
17.01.2012, 19:24
Bei uns in der Region war letztes Jahr der Kaufpreis für Wiese-Acker ca 50cent je qm. Pacht ca 100€ je ha. Aber wie gesagt, regionale presie hier nützen dir nichts. Alle preise richten sich nach dem Bodenwert, und da hat Freddy schon richtig gesagt, im Landratsamt nachfragen.Da bekommst du den Bodenwert und die ca Preise für Kauf und auch Pacht.

ancist
18.01.2012, 09:13
50 cent der m² ist ja echt nicht viel und kaufen wäre mir auch lieber. Wir werden mal gucken ob wir was in Erfahrung bringen können. Dann brauche ich vielleicht bald nicht mehr überlegen nehme ich jetzt die Hühner oder die anderen, sondern nehme einfach beide :-)
Vielen Dank erstmal für eure ganzen Antworten, ihr habt mir auf jedenfall geholfen!!
LG ancist

Rainernrw
18.01.2012, 18:18
Hallo ancist
Hier mal ein Link, ist zwar nur eine Grobe Richtung aber immer hin.
http://www.dewezet.de/portal/startseite_Acker-statt-Aktien-Die-neue-Lust-an-der-Scholle-_arid,362328.html

Tobi1992
18.01.2012, 19:15
Also wir bekommen für das Hektar 330€, wir wohnen sehr ländlich. Die nächste größere Stadt ist eine halbe Stunde entfernt. Allerdings dürfte die Pacht für die Wiesen etwas weniger sein...
Wie man also sieht, schwanken die Preise schon ganz schön.
Ich weis von meinem Vater, dass Biogasanlagen-Betreiber (die bei uns sehr zahlreich vertreten sind) sogar bis zu 1000€ pro ha. zahlen, was für die kleineren Bauern, die Land dazupachten müssen, ein erhebliches Problem darstellt...aber das tut hier nichts zur Sache ;)

Ich würde dir eher zum Kauf raten, die Grundstückspreise sind im Moment recht moderat, und - solltest du das Ganze finanzieren - auch die Kreditzinsen sind im Moment recht niedrig ;)

Dany :-)
18.01.2012, 19:23
Kreis Fulda ca. 1,50 Eur - 2,70Eur / m2 kauf (Ackerfläche)
150-450 EUR/ ha Pacht (Ackerfläche)
Ich glaube der kauf richtet sich nach dem Ertragswert. Es gibt Ortsübliche Preise die dann angesetzt werden.
Pachtpreis merkt man wenn eine Biogasanlage in der Nähe ist. Die brauchen das Land um zu Silieren. Die zahlen 600 EUR/ ha Pacht und mehr je nach Region.

Ratisbona
18.01.2012, 19:24
Hallo Tobi,
du hast recht, die Biogasnalagenbetreiber lassen die Pachtpreise ganz schön in die Höhe gehen. Für einen normalen Landwirt wird es schwer hier dagegenzuhalten. Es geht ja nicht nur um die Pachtpreise, sondern auch um die Preise für die Lebensmittel (Weizen, Mastvieh usw,). Es wird alles teurer, nur um die Kriterien der Ökubilanz zu erfüllen. Und wer zahlt am Schluß die Zeche ? Der Verbraucher, welcher keinen einfluß auf das ganze Marktgeschehen hat.

Tobi1992
18.01.2012, 19:42
Hallo Tobi,
du hast recht, die Biogasnalagenbetreiber lassen die Pachtpreise ganz schön in die Höhe gehen. Für einen normalen Landwirt wird es schwer hier dagegenzuhalten. Es geht ja nicht nur um die Pachtpreise, sondern auch um die Preise für die Lebensmittel (Weizen, Mastvieh usw,). Es wird alles teurer, nur um die Kriterien der Ökubilanz zu erfüllen. Und wer zahlt am Schluß die Zeche ? Der Verbraucher, welcher keinen einfluß auf das ganze Marktgeschehen hat.

Das stimmt, letztendlich trägt das alles wieder der Verbraucher...für uns als Verpächter ist es natürlich ein Vorteil, wir haben ungefähr 20 ha verpachtet, ud da macht es schon einen Uterschied, ob man jetzt 300 oder 1000€ bekommt...wir haben allerdings bisher noch an keinen Biogas-Erzeuger verpachtet, die Pachtverträge sind ja alle recht langfristig...aber sie laufen dieses Jahr aus, mal sehen...

marieannka
19.01.2012, 00:03
Hallo ancist, ich würde mich erst auf der Gemeinde erkundigen ob im Aussenbereich überhaupt ein Zaun oder
eine Hütte oder ein Hühnerhaus erstellt werden darf, bevor ich was kaufe! In Ba.-Wü. gibts deswegen öfters Ärger und muß alles wieder entfernt werden!!

Logofff
19.01.2012, 00:28
Im Weserbergland ist das mit den Pachtpreisen etwa so wie mit den regionalen Unterschieden bei Spritpreisen.
1,5 ha Wiese beim Bauern 350 Euro im Jahr
1000 m weiter beim Privatmann 750 qm 120 Euro im Jahr
7 km weiter für 4000 qm von der Forst 17 Euro im Jahr.

ancist
19.01.2012, 12:29
Ich denke auch, daß unser erster Weg erstmal zur Gemeinde geht. Wenn ich im Geflügelverein wäre, wäre das bestimmt auch leichter, aber ich bin irgendwie kein Vereinsmensch...