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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gesucht: Rasse für vieeeelll Freilauf



Nordstern
09.01.2012, 19:14
Hallo,

ich beginne ab nächsten Monat ein Praktikum auf einem landwirtschaftlichen Betrieb im Rahmen meines Studiums der Agrarwissenschaften.
Der Hof ist ein anerkannter Bio-Betrieb, auf dem ich mich auch in meiner Kindheit viel aufgehalten habe. Früher gab es dort auch immer eine ganze Menge Hühner, die komplett frei herumliefen, abends in Ihren Stall gingen und auch oft brüteten.
Da auf dem Hof immer viel los war gab es wohl auch wenig Verluste bei den Tieren.
Heute sieht es allerdings etwas anders aus - es laufen noch eine Handvoll Hybriden herum, aber mit denen ist nicht so viel los - zumindest in meinen Augen. Kalkbeine, generelles "zerfleddertes" Aussehen, es gibt keinen Hahn mehr, ....
Nun würde ich in meinem Praktikum gern anregen das wieder "richtige" Hühner angeschafft werden. Gern eine alte Rasse, brutfreudig, selbstständig, die Hähne einigermaßen wehrhaft aber nicht zu angriffslustig, wenn sie fliegen können wäre das auch nicht übel. Sie sollten auch verträglich mit anderen Tierrassen sein und nicht allzu scheu - wobei ich denke das sich das mit der Gewöhnung wohl von selbst ergibt.

Jetzt frage ich mich welche Rasse ich da am besten vorschlagen sollte. Ich habe mir auch schon ein paar Gedanken gemacht, würde aber gern eure Meinung dazu hören.

Bisherige Vorschläge:
Vorwerk
Altsteirer
Ostfriesische Möven
Italiener
Friesenhühner


Was meint Ihr? Habt ihr evtl noch andere Vorschläge?

Viele Grüße,
Nordstern

cimicifuga
09.01.2012, 19:19
Italiener gelten nicht unbedingt als brutfreudig und sind auch nicht das, was ich unter super zutraulich verstehe, aber ansonsten treffen die sicher deine vorstellungen. - zu den anderen kann ich leider nix sagen.
wichtig fände ich auch, die hybriden die noch da sind mal gegen ungeziefer (kalkbeine etc) zu behandeln, bevor neue hühner dazukommen. wie sieht denn der stall aus?

jolle7
09.01.2012, 19:22
Hallo,

Ich finde Vorwewerk würde gut passen , ich selber halte auch einen kleinen Stamm.
Sie können sich gut an andere anpassen und sind ansich auch schöne Tiere.
Eier elegen sie natürlich auch gerne ;D .


liebe grüße jollle

larrieden
09.01.2012, 19:26
gerade auf einen Biohof würden gut ein paar Sulmtaler passen :)
das ist eine alte Zwiehuhn Rasse, robust und friedlich, zutraulich und intelligent, sie suchen sich den Großteil ihres Futters selbst, wenn sie genug Auslauf haben :jaaaa:

army
09.01.2012, 19:28
genauso wie altsteirer, die noch fleissigere futtersuche sind in meinen augen und auch mehr legen (dafür weniger gewicht auf die waage bringen)

Nordstern
09.01.2012, 19:30
@cimicifuga: Das Problem an meiner Liste ist halt das nicht unbedingt alle genannten Rassen alle gewünschten Eigenschaften aufweisen - bei Vorwerk zB hört man ja auch sehr unterscheidliches was das Brüten angeht.

Die vorhandenen Tiere werde ich während meines Praktikums auf jeden Fall hochpäppeln - egal wie mein Vorschlag aufgenommen wird. Wie der aktuelle Stall aussieht weiß ich leider nicht - den alten Stall scheint es nicht mehr zu geben.

@jolle: Brüten deine Vorwerk denn auch? Ich tendiere ja ein bischen zu denen weil sich da auch mehrere Hähne so gut verstehen sollen.


Viele Grüße,
Nordstern

Nordstern
09.01.2012, 19:34
Hallo zusammen,
da war ich wohl zu langsam. :-) Das Gewicht ist denke ich nicht entscheidend, dafür würden Eier wohl dankend angenommen werden.
Wie ist das denn bei Altsteirern und Sulmtalern nach eurer Erfahrung so mit dem Brüten?
Die Ostfriesen sollen ja etwas nervös sein, habe das von Altsteirern galub ich auch schon iwo gelesen - kannst du da vllt was zu sagen, army?

Viele Grüße,
Nordstern

jolle7
09.01.2012, 19:41
Bis jetzt leider noch nicht ( hab sie erst seid ende 2011 ) , du brauchst aber auch glück weil sie sind
was das brüten angeht nicht so sehr felißig.

lakimeier
09.01.2012, 19:46
Lakenfelder und Totleger sind auch geeignet, ebenso wie alle alten Zwiehuhnrassen. Brüten natürlich nicht so viel wie Seidis, ist aber auch meist nicht gewünscht, da dann keine Eier vermarktet werden können.Alle Hähne sind gut verträglich, wenn sie zusammen aufwachsen und genügend Freilauf, bzw. Hennen da sind. Die Kriterien an Selbstständigkeit, gute Futterverwertung und Legeleistung im Verhältnis zu Fleischanteil erfüllen wohl alle diese Rassen. Und sie lassen sich ohne Antibiotika hervorragend aufziehen , will sagen sind nicht anfällig.

Nordstern
09.01.2012, 20:03
Hmh - also vermarktet werden sollen die Eier denke ich nicht - das ist jetzt nur um die "alten Zeiten" wieder aufleben zu lassen - wenn dann einer von denen die permanent auf den Hof arbeiten sich dafür entscheiden sollte da mehr draus zu machen ist das natürlich was anderes.
Antibiotika sind kein Thema - kommt soweiso nicht in frage. Was Antibiotika zur Existenz benötig ist indiskutabel...

@lakimeier: hast du evtl eine der Rassen selbst und kannst konkret was zum Verhalten sagen? Sie dürften halt nicht zu scheu sein - habe die Erfahrung gemacht das auch nach bester Gewöhnung eher scheue Rassen immer eine größere Fluchtdistanz wahren.

@all: Was würdet ihr denn für eine gute Gruppenzahl halten? Es ist kein Zuchtstamm, also Befruchtung usw muß anfangs nicht perfekt sein - kleiner Trupp, aber nicht zu winzig. Es sind m.E. jetzt noch 5 Hybridhennen vorhanden.


Viele Grüße,
Nordstern

Waldfrau2
09.01.2012, 20:16
Hallo Nordstern,

grundsätzlich schließen sich Brutfreudigkeit und viele Eier aus, logisch, bei jeder Brut fällt die Henne für mind. 3 Monate als Legehenne aus, dazu kommt dann noch die Mauser. Aber bei Deinem Grundgedanken denke ich mir dazu, es sollte eigentlich eine Rasse sein, die zumindest nach extensiven Gesichtspunkten wirtschaftlich ist. Ich hätte die Idee, eine Rasse zu wählen, die fleißig Eier legt, z. B. Italiener, und dann z. B. 2-3 Seidenhühner dazu, um den Nachwuchs auszubrüten, das sind nämlich Mega-Glucken. Einem Huhn ist es egal, ob es die eigenen Eier oder die von anderen Hennen brütet.

Eine Idee wären vielleicht noch Zwerg-Welsumer, die sind zwar in dem Sinne, keine alte Rasse, aber erstaunlich wirtschaftlich, und auch gute Futtersucher. Sie sind zwar Zwerghühner, legen aber fast so große Eier wie große, daher sind sie extrem gute Futterverwerter.

Aber Italiener würde ich schon für eine sehr gute Wahl halten, es sind ja auch vom optischen so die klassischen Bauernhofhühner, es ist nur zu bedenken, daß sie weiße Eier legen, das gefällt vielleicht nicht jedem. Bevor es die Hybriden gab, verkauften die fahrenden Geflügelhändler häufig Italiener-Hühner, die damals auch aus Italien stammten (das steht in einem Geflügelbuch von 1914).

lakimeier
09.01.2012, 20:30
Ich habe Lakenfelder und bibasch hat einen Biohof und bereits von mir Lakis, ebenso viele Höfe in der hier ländlichen Gegend. Im Grunde ist die Qual der Wahl da wohl durch die Farbe zu entscheiden, denn die Rassen nehmen sich nichts. Sie sind bei entsprechender Behandlung weder scheu noch nervös, allerdings kann man sie auch nicht im vorbeigehen aufsammen. Man mag das, oder man lässt es bleiben. Sie sind selbstständig und die Hähne nicht aggressiv, aber wachsam. 180+ Eier im Jahr sind eine anständige Legeleistung, die Nachzucht ist frohwüchsig.
Das Fleisch ist wohlschmeckend, aber mit einer Fleischrasse wohl nicht zu vergleichen;dennoch mit 1,4kg netto respektabel. Deswegen Zwiehuhn=Eier und Fleisch, beides nicht hochprozentig, aber ausgewogen

jolle7
09.01.2012, 20:43
Kann mir einer erklären wie mann eine eigene frage reinstellen kann ;D .Ich hab schon überall gekuckt bin aber völlig ratlos , ich weis nur bis jetzt wie man antworten kann . Wäre sehr erfreut für hilfe ^^.

Nordstern
09.01.2012, 21:10
@Waldfrau: das sich richtige Brutwütigkeit und viele Eier ausschließen ist klar - hatte mal ne Zwerg-Seidi Dame;-)
Zwerge sollten es jedoch auf keinen Fall sein; die sind in der Umgebung einfach nicht wehrhaft genug.
Gut das du mich an die weißen Eier bei den Italienern erinnert hast - die sind zwar ok, aber braune wären besser...viele Bio-Käufer/Nutzer setzen braun mit bio gleich.
@lakimeier: danke für die Informationen- die Charakterbeschreibung würde mir schon zusagen - die Eier sind bestimmt auch weiß, oder?
@jolle:meinst du wie man einen eigenen Thread startet? Einfach die Rubrik öffnen wo der rein soll - und bevor du da ein Thema öffnest ganz oben ist der Button "Eigenen Thread erstellen"

Viele Grüße,
Nordstern

Waldfrau2
09.01.2012, 21:13
Meine Lakenfelder-Dame legt auch Eier, die nicht wirklich Bio-Braun sind, da kommt dann das Vorwerk-Ei schon besser hin.

Eine interessante Möglichkeit wäre vielleicht auch ein Truppe mit besonderer Eier-Farbe, z. B. Marans (dunkelbraun) oder Araucana (grün). Man könnte sie auch in der Nachzucht mischen, dann erhält man olivfarbene Eier von den Mix-Hennen in erster Generation. Sicherlich könnte man solche Eier ganz hervorragend verkaufen.

jolle7
09.01.2012, 21:24
Okay danke , jetzt weiß ich und kann auch mal eine nachricht schreiben ;D .

Wildrose
09.01.2012, 22:12
Unser Nachbar schwört auf Rhodeländer. Die hat er schon seit mindestens 30 Jahren... Allerdings brüten die nicht. Würde dann auch noch eine brütende Rasse dazunehmen.

Nordstern
09.01.2012, 22:33
Also vom Aussehen her wären die schon top - aber brüten sie gar nicht?Will da ja möglichst nen einheitlichen Vorschlag machen. Welche Farbe haben denn die Eier?
Vorwerk
Altsteirer
Ostfreisische Möven
Friesenhühner
Rhodeländer


VG,
Nordstern

Wildrose
09.01.2012, 22:46
Rhodeländer = braun, bei ca. 180 Eiern im Jahr so gut wie nie.

army
09.01.2012, 22:50
altsteirer cremefarben, oder wie es im standard heißt: "Legeleistung im 1. Jahr 180, im zweiten 150, im dritten 130 Eier mit elfenbeinweißer Schalenfarbe"...also so cremefarbig würd ich sie benamsen ;)

Waldfrau2
10.01.2012, 15:53
Vorwerk gelblich bis hellbraun siehe Bild

66528

Die unbeschrifteten Eier sind Lachshuhn-Eier.

Nordstern
10.01.2012, 17:06
Ok, also die aktuelle Liste in Reihenfolge der Präferenz:

Vorwerk
Altsteirer
Rhodeländer
Ostfr. Möven
Friesenhühner

Wobei ich bei den beiden letztgenannten gern von jemandem der die Tiere hält wüsste wie das da mit dem Brüten aussieht - selten oder nie?

Waldfrau2, vielen Dank für das Foto! Da kann man sich das gleich besser vorstellen - army, welchem Ei würde denn die Eierfarbe bei den Altsteirern etwa entsprechen? Zweite Reihe links oder heller?

Überlege grad auch wieder wegen der Gruppengröße - ich möchte ja auf alles vorbereitet sein und auch Fragen dazu beantworten können - es sind ja noch 4 oder 5 Hybriden da, was wäre denn eure Empfehlung wieviele Tiere zusätzlich angeschafft werden sollten so das ein Hahn das auch "schafft"? ;-)

VG,
Nordstern

cimicifuga
10.01.2012, 19:26
blöde frage: wieso holst du dir nicht von "jedem dorf einen hund"? also eine bunte mischung? das ist optisch spannender und du kannst dann auch für alle sparten etwas haben. also brüter und eierleger etc ;)

Nordstern
10.01.2012, 19:49
Klar: aber mir kommt es ja darauf an einen fundierten, vernünftigen Vorschlag zu machen, so a la:"Schafft doch wieder Hühner an, die und die bedrohte Rasse wäre für die Anforderungen geeignet."
Die Tiere sind ja nicht für mich sondern ich möchte dem Hof wo ich demnächst Praktikum mache gern vorschlagen wieder ordentliche Hühner zu halten.
Und da der Betrieb auch andere gefährdete Nutztierrassen hat denke ich hätte ich mit so einem Vorschlag bessere Chancen. :-)

VG,
Nordtserb

hühnchen2
12.01.2012, 19:39
Was hält ihr von Amrocks, Sulmtalern und Bielefeldern? Die Haben beide eine gute Legeleistung.
Altsteirer (Ich züchte Zwerg-Altsteirer) brüten selten

Nordstern
12.01.2012, 21:25
Hallo,

also ich hätte schon gern eine zumindest europäische Rasse - und sie sollten so richtig nach "Huhn" aussehen. Bielefelder brüten wohl auch so gut wie nie - damit wären die dann schon mal raus.

Wenn noch wer nen Vorschlag/eine Meinung zu den genannten Rassen hat, Bitte! ;-)

Viele Grüße,
Nordstern

cabrona
12.01.2012, 21:32
hallo :-) hab jetzt nicht alles gelesen - passen da bresse vielleicht? flugfreudig mit großen freiheitsdrang (besonders die schwarzen) - gute eierlegerinnen - über das brutverhalten kann ich allerdings nix sagen. ich finde diese rasse toll!
grüße petra

Oggy
12.01.2012, 21:32
Moin,

vielleicht wären ja Ramelsloher (http://www.ramelsloher-huhn.de/) was für dich ?

lg Thomas

Nordstern
13.01.2012, 15:14
Hallo,

die Ramelsloher hören sich ja auch sehr interessant an - und sind aus Norddeutschland. Damit sind sie mit auf der Liste. :-) Bresse passen leider nicht - weder aus der Region noch seltene Nutztierrasse. (Find sie aber trotzdem chic;-))
Hab versucht die Liste jetzt noch ein wenig zusammenzukürzen und als Kriterium noch aufgenommen das die Rasse möglichst aus der Region sein sollte. Jetzt sieht sie so aus:
Vorwerk
Ostfriesische Möwen
Ramelsloher
Friesenhühner

@Oggy: Hast du evtl selbst Ramelsloher und kannst mir etwas über deren Charakter/Haltung sagen bzw bestätigen was auf der HP von deinem Link steht? Sind die Eier reinweiß oder eher cremefarben?

Viele Grüße,
Nordstern

Oggy
13.01.2012, 16:15
Moin,
nein ich hab keine Ramelsloher, aber beim Sonderverein wird dir bestimmt geholfen. :jaaaa:

lg Thomas

Raichan
13.01.2012, 16:37
Berdohte Rasse?
Da sage ich nur: Deusche Sperber!
Ist eine deutsche, alte Rasse, sehen hübsch aus (je nach Geschmak), sollen gut legen, überhaupt nicht scheu, legen weiße Eier.

Nordstern
13.01.2012, 16:56
Ja, der Sperber ist ja Gefährdete Nutztierrasse 2012; aber ich hab ja als Kriterium dazugenommen das es möglichst eine "norddeutsche" Rasse sein soll da fallen Deutsche Sperber wohl nicht drunter. Habe jetzt auch nochmal die LIste der GEH durchgesehen und meine Liste angepasst:

Vorwerk
Ostfriesische Möwe
Ramelsloher

Eine von diesen dreien wirds wohl werden, da muß ich mich jetzt nur noch entscheiden.

Viele Grüße,
Nordstern