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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auswilderung...?



hühnchen2
31.12.2011, 15:43
Ich habe ein paar Zwergphönix orangehalsig. Ich habe überlegt sie einfach in der nähe des Hauses auszulassen. Sie hätten eine kleine Hütte und würden darin natürlich Futter und Wasser bekommen. Aber ich möchte sie nicht einsperren und einzäunen. Ein bekannter Züchter hat Phönix das ganze Jahr im Wald und hat nicht mal einen Stall.
Denkt ihr das würde funktionieren?
Hat jemand Erfahrungen?

Okina75
31.12.2011, 16:04
Hy!

Ich weiß nicht, wie das bei Euch im Ösiland ist, aber hier spricht nichts gegen eine Freiflughaltung von Zierenten, -gänsen oder auch Fasanen etc., also auch etwa Buschhühnern etc. .
Das Wort "Auswildern" hingegen würde ich weitestgehend aus dem Vokabular ausklammern.
Zum einen bedarf es einer wirklichen Auswilderung mehr, als nur überzählige Tiere einfach in den Wald zu lassen und fertig, und zum anderen ist eine Auswilderung, also bewusste Einbringung faunenfremder Arten in die freie Landschaft, zumindest in Deutschland verboten.

So lange Du das unter "Freiflug" oder "Freilauf" laufen lässt, wird nichts dagegen sprechen.

Grüße, Andreas

Ratisbona
01.01.2012, 11:48
Ja fremde Tierarten in Deutschland auszuwildern ist verboten, wenn es auch unabsichtlich immer wieder vorkommen kann. Dabei denke ich z.B. an Mandarinenten. Vor längerer Zeit habe ich mal gelesen, dass irgendwo in Westdeutschland eine Kolonie Papageien in freier Wildbahn leben. Weiß hier jemand was näheres ? Die Vögel sollen in einem Stadtpark leben und sich munter vermehren.

Waldfrau2
01.01.2012, 11:54
Die Frage ist natürlich, wie es bei Euch mit Fuchs und Marder aussieht. Ab und zu gibt es Ecken, wo sich so was wirklich nicht findet, da funktioniert die völlige Draußenhaltung. Aber ansonsten wäre ein raubtiersicherer Stall, der abends immer gut verschlossen wird, lebenswichtig für die Tiere.

@Ratisbona: In Mannheim und Umgebung gibt es Halsbandsittiche.

Ernst
01.01.2012, 13:05
Weiß hier jemand was näheres ? Die Vögel sollen in einem Stadtpark leben und sich munter vermehren.

Es handelt sich um Halsbandsittiche, auch kleine Alexandersittiche genannt. Die leben schon seit ca. 40 Jahren in Köln. Es sollen mittlerweile, je nach Schätzung, zwischen 1000 - 2000 Stück sein. Es gibt auch einige Kolonien in Düsseldorf, Wiesbaden und Heidelberg.

MfG

Ernst Niemann

Hühnermamma
01.01.2012, 13:28
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.stuttgart-volkszaehlung-bei-papageien.39f36a69-2239-4ba2-847b-53a7235edcd9.html

elanor
01.01.2012, 13:52
Jaaa, die Düsseldorfer Kolonie kenne ich. Eine Freundin wohnt da an der Düssel am Stadtpark. Und jeden Morgen fliegen die Süßen zur Morgenrunde bei ihr an den Fenstern vorbei und machen ordentlich Krach. Wenn man zu Besuch ist, sitzt man beim ersten Mal aufrecht im Bett, weil man das nicht erwartet. Die Vögel leben dort im Park an der Uni/Uniklinik und es sind echt eine Menge. Schöne Tiere!

Zur Auswilderung: Hier im Ort gibt es einen Bauern, der jahrelang Zwerghühner ohne Stall und Fütterung hielt. Eigentlich wollte er sie garnicht, aber das Ursprungspärchen hatte sein Sohn geschenkt bekommen und es wurden immer welche von "wohlmeinenden" Leuten dazugesetzt. Die Tiere waren absolut scheu und ließen sich nicht greifen. Nachts schliefen sie aufgebaumt in den höchsten Wipfeln und vermehrt haben sie sich natürlich auch. Es wurden auch immer welche vom Fuchs oder Marder geholt und jedes Jahr hat der Mann nachts einige gefangen und geschlachtet. Aber alle konnte er nicht bekommen und dann tauchte doch wieder eine Glucke mit Küken auf... Die Tiere haben also durchaus Überlebenschancen und verwildern dann immer mehr. Die Verluste muss man natürlich einkalkulieren und wenn man Pech hat, wird über Nacht der gesamte Bestand gerissen. Aber funktionieren kann es durchaus...

LG, Sonja

Ira
01.01.2012, 14:12
Hy!

Ich weiß nicht, wie das bei Euch im Ösiland ist, aber hier spricht nichts gegen eine Freiflughaltung von Zierenten, -gänsen oder auch Fasanen etc., also auch etwa Buschhühnern etc. .
Das Wort "Auswildern" hingegen würde ich weitestgehend aus dem Vokabular ausklammern.
Zum einen bedarf es einer wirklichen Auswilderung mehr, als nur überzählige Tiere einfach in den Wald zu lassen und fertig, und zum anderen ist eine Auswilderung, also bewusste Einbringung faunenfremder Arten in die freie Landschaft, zumindest in Deutschland verboten.

So lange Du das unter "Freiflug" oder "Freilauf" laufen lässt, wird nichts dagegen sprechen.

Grüße, Andreas

Wie bitte?
Freiflughaltung von Fasanen? Das macht man nur 1 Tag lang, dann hat man keine mehr. Evtl. kommen noch welche zum Fressen wieder, aber nicht lange.
Gänse und Enten genauso. Bald verwildern sie und bilden mit einheimischen Arten Mischehen, es entstehen Hybride.

Neozoen sind eine gefährliche Sache, finde ich, denn niemand weiß, wie sie sich auf das angestammte System auswirken. Aber alles, was bis jetzt sicher erforscht wurde, ist nicht gerade positiv!
Lasst, um Gottes Willen keine Ziergänse oder Enten fortfliegen, ihr tut weder ihnen, noch der freien Natur einen Gefallen.

Freie Hühner haben wir hier ständig gehabt, aber die lebten nicht lange.
Fuchs, Marder, Habicht, Bussard, Uhu haben sie recht zügig dezimiert. Auch Katzen und Hunde sind auf ihre Kosten gekommen.
Es gibt immer wieder Deppen, welche sie hier aussetzen.
Ich habe auch schon einige gefangen und vermittelt. Spätesten, wenn sie anfangen zu brüten, sind sie ausgeliefert. Entweder der Fuchs oder ich holen sie...

Waldfrau2
01.01.2012, 14:45
Bei freien Hühnern löst sich oft das Problem von selbst, wie von Ira geschrieben, aber wenn es keinen Marder oder Fuchs gibt oder die Hühner zu schlau sind, sich fangen zu lassen, macht es auch nichts, weil es hier keine wildlebenden Tiere gibt, mit denen sie sich vermischen können. Sie werden auch nie so tolle Bedingungen vorfinden, daß sie sich dermaßen vermehren und einheimische Arten verdrängen könnten.

Okina75
01.01.2012, 17:37
Hy Ira!

In einem gebe ich Dir recht: Nämlich, dass Neozoen eine gefährliche Sache sind.
Bestes Beispiel: Homo sapiens
Überall, wo die außerhalb ihrer natürlichen Heimat Afrika hingekommen sind, durfte die heimische Natur, die Ökosysteme und alles drum und dran so ziemlich bye bye sagen ;), vor 12.000 Jahren ebenso wie heutzutage...

Hybridpaare sind möglich, aber weitaus nicht die Regel, und treten vor allem im urbanen Umfeld auf, aber dort auch nicht zwangsläufig.
In Berlin zB, wo Graugänse echte, autochthone Wildvögel sind, bilden sich seit 1983 keine Hybriden mit den seitdem ansässigen Kanadagänsen. Im Ruhrgebiet zB, wo Graugänse halbzahmes Parkgeflügel sind, bilden sich munter Hybriden.
Die auch darum nicht gar so dramatisch zu sehen sind, weil
a) Anser x Branta- Hybriden in der Regel steril sind und
b) die halbzahmen Parkgeflügelpopulationen keinen Zugtrieb mehr haben, bestenfalls lokal "wandern", und so nur sehr selten mit echten Wildpopulationen in Kontakt kommen. So können sich auch nur selten Hybriden in echte Wildpopulationen einkreuzen.

Eine für wenige Jahre in Berlin gestrandete junge Bläßgans aus der wilden Population Russlands hat sich zur Geschlechtsreife nicht etwa mit einer der ansässigen Grau- oder Kanadagänse verpaart, sondern sich auf dem Frühjahrszug wieder ihrer Art angeschlossen.

Andreas

Waldfrau2
01.01.2012, 17:45
Hihi, Dein Beispiel ist klasse (leider so wahr)....

Ira
01.01.2012, 18:55
Ich habe schon Hybride gesehen, von denen träumen andere Leute. Alles wild.
Da noch keiner das genau erforscht hat, und diejenigen, welche denken es erforscht zu haben, ohnehin Tierfreunde par Excelence sind, bezweifle ich deren "Friede-Freude-Eierkuchen"-Erklärung.
Hast du schon mal Ganter kämpfen sehen? Kanadaganter sind so agressiv, dass die sämtliches Getier in der Nähe des Reviers killen. Dazu kannst du sogar satt Videos im Netz sehen.
Die armen Bless-/ Teichhühner werden unter Wasser gedrückt und geschlagen, bis sie sich nicht mehr rühren usw.
Was Nilgänse alles anstellen, mag ich gar nicht in den Mund nehmen...
Sehr schön.

Hoki
01.01.2012, 19:05
Man kann einige Fasanenarten im Freilauf halten , z.B. die verschiedenen Ohrfasanenarten . Sie sind Standorttreu und fliegen nicht so gern . Das geht . Auch Pfauen werden ja meistens so gehalten.
Mischlinge aus verschiedenen Fasanenarten (abgesehen vom Jagdfasan) habe ich in freier Wildbahn in D. noch nie gesichtet.

Ira
01.01.2012, 19:16
Ich schon, an der Umgehung Diepholz habe ich einen goldgeöben Fasan gesehen, der eine Jagdhenne angebalzt hat. Es war aber kein Goldfasan, war wohl ein Hybrid.
Pfauen werden hier oft frei laufend gehalten, werden auch oft überfahren.

Ich halte absolut nichts davon, Wildtiere aus fremden Gefilden hier frei herumlaufen zu lassen. Zu ihrem eigenen Wohl erst recht nicht.
Es gibt leider so viele, die Gott und Schöpfer spielen wollen, und falsche Tierfreunde, die alles und jeden freilassen, weil sie der Meinung sind, den Tieren würde es in der Wildnis besser gehen..

Hoki
01.01.2012, 19:35
Die Fasane und Pfauen werden ja nicht ausgewildert, sie können im Freilauf gehalten werden .... ein Unterschied.

Unsere Jagdfasane sind Mischlinge aus vielen verschiedenen Edelfasanenarten und die Jäger die sie auswildern mischen noch ganz oft zusätzlich Versicolor mit rein , damit sie nicht so zahm werden....

Ira
01.01.2012, 19:44
Und warum machen die das? Wohl nicht um die Natur zu hegen und zu pflegen, sondern damit sie herumballern können und auch Ziele vorfinden - nachdem die Rebhühner ja nicht mehr vorhanden sind.
Sie kaufen auch Stock- und Hochbrutenten ein, welche nicht fliegen können, nur damit sie mit ihren Jagdkötern aportieren üben können.
Tierquäler sind das.

Hoki
01.01.2012, 20:04
Ira,
Fasane gab es früher nicht in Europa in freier Wildbahn, diese Mischlinge oder Jagdfasane wurden genau zu diesem Zweck gezüchtet und ausgesetzt, für die Jagd.
Wir haben hier noch Rebhühner , nicht so viele aber immerhin.
Das sie immer seltener werden hat auch was mit der intensiven Bewirtschaftung der Ackerflächen zu tun.
Vor ein paar Jahren sah ich sie noch häufig , jetzt wo viel Mais in den letzten 2 Jahren für die Biogasanlagen angebaut wurde , sind es noch ein paar weniger geworden...wenn wir aber mal ehrlich sind , hätten wir ohne die Jäger schon lange keine Rebhühner mehr, zumindest hier werden sie schon lange nicht mehr bejagt.

Lexx
01.01.2012, 20:15
Auswildern kann man nur Wildtiere, bei domestizierten Arten spricht man von aussetzen, beides ist verboten ;). Ausnahmen bilden jagdbares Wild, durch Jäger und Förster, wie eben die genannten Jagdfasane, welche sich mittlerweile auch schon ihre Sparten erobert haben und als heimische Art betrachtet werden können (ähnlich wie Waschbären und Nutrias). Zumal bei späterer Jagd die meisten davonkommen und dieses gezielte Auswildern für Abschuß die Ausnahme der Regel bildet... wird auch unter dem Gros der Waidmänner nicht gerne gesehen... mal so am Rande...
Rebhühner gibt es übrigens durchaus noch, sieht man allerdings nicht so häufig, die tarnen sich recht gut. Der Bestand landete übrigens nicht durch Bejagung in der roten Liste sondern durch intensive Landwirtschaft, so Sachen wie Grasmaht während der Brut- und Aufzuchtzeit, oder spritzen der Felder

Während der weltweite Bestand von der IUCN (http://www.huehner-info.de/wiki/International_Union_for_Conservation_of_Nature_and _Natural_Resources) als nicht gefährdet eingestuft wird, gilt der Bestand in Europa als gefährdet, da er zwischen 1970 und 1990 stark zurückgegangen ist. Dies wird insbesondere auf die Zerstörung intakter Lebensräume durch die Umwandlung der Agrarlandschaft in flurbereinigte und dann intensiv mit Großmaschinen bewirtschaftete Flächen zurückgeführt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rebhuhn_(Art)

Gleiches gilt für Feldhasen und viele andere Kleintiere (Feldhamster) und Bodenbrüter (Feldlerche). Hoki hat ganz recht, denn die Jäger waren vor Jahrzehnten schon die ersten welche sich um Rebhuhnnachzucht bemüht haben. Wir hatten früher auch welche in der Voliere, welche dann mein Vater mit Kollegen in Revieren wo´s keine mehr gab ausgewildert wurden... nicht zum späteren Abschuß. Damals gab´s kaum Ziergeflügelzüchter die sich dem angenommen hätten und wenn´s welche gab... damals schon waren die bunten Fasane beliebter :laugh

Was Neozoen angeht, manche kann man ruhigen Gewissens willkommen heißen wie geschehen bei Marderhund und auch Waschbär, welche ihre Nischen gefunden haben und heimische Arten nicht gefährden, oder verdrängen. Ein Negativbeispiel ist der amerikanische Nerz (Mink) welcher zur Gefährdung des heimischen europäischen Nerzes und des eurasischen Fischotters weiter beiträgt. Bei den Vögeln haben die letzten Forschungen gezeigt das es keine Gefährdung einheimischer Arten gibt, auch unterscheidet sich das aggressive Gebahren der Kanada- und Nilganter nicht von dem der heimischen Grauganter ;).

Ira
01.01.2012, 21:49
Nein, der Grauganter droht und haut ab, schreit dabei wie am Spieß, man denkt, jemand tötet ihn unheimlich schmerzvoll (tut natürlich keiner, er warnt nur).
Kanada greift an und beißt sogar große Hunde und Menschen, dem ist es schnurze, wie groß oder böse man ist. Je mehr die Tiere in die Nähe des Menschen kommen, desto agressiver sind sie. In Parks fliegen sie den Menschen ins Gesicht und beißen und schlagen.
Wenn Kanadaganter kämpfen, brechen sie sich oft Knochen. Habe hier ein Paar Pflegefälle nach Revierkämpfen. So ein Kanada ist nun mal die größte Gans auf Erden (Wild), das ist kein Spaß. Selbst, wenn ich meine Krüppel fange, beißen sie ecklig böse, auch wenn sie zahm sind und aus der Hand fressen.

Waschbären sind ganz linke Dinger, keiner mag ihnen was tun, weil sie ja wie Comic-Figuren ausschauen, sie fressen aber von Ei bis ausgewachsenen Vogel (Gans), alles, was sie kriegen können. Und sie klettern in die Bäume, da ist sogar der Specht nicht sicher mit seiner Brut.
Die Jäger denken nur an ihren Fasanen/Hasenbraten, mal effektiv die Sauen und Neozoen zu jagen, machen sie nur für die Presse oder wenn es gerade nicht anders geht (Anwohnerbeschwerden) - meist erfolglos.
Aber die dummen wehrlosen Fasane und Rehe, und die weithin sichtbaren Hasen, die kann man ja leicht abknallen auf dem Feld.

Selbstverständlich kommt man offiziell als Heger und Pfleger daher. Blabla. Sind vielleicht einige wenige. Vor drei Tagen haben sie mir wieder ein Schaf getroffen, musste es notschlachten. Ich sage dazu auch nichts mehr, ist ja schon Standard. Anzeige, Erstattung der Kosten, Ruhe. Gut, dass es kein tragendes Tier war.

Lupus
01.01.2012, 22:19
Ein Bericht aus dem Buch "Die Einbürgerung von Säugetieren und Vögeln in Europa" von Gümther Niethammer
Verlag Paul Parey (1963)

Lexx
01.01.2012, 22:21
Naja, die Abschußzahlen sprechen eine andere Sprache:
http://www.proplanta.de/Agrar-Nachrichten/Wald-Forst/DJV-Jagdbilanz-2009-10-Einbrueche-bei-Neozoen-und-Schwarzwild-richtig-bewerten_article1294124430.html

Das das Rehwild stärker bejagt wird, liegt auch daran das es nach wie vor deutlich mehr Rehen wie Wildsauen gibt, nicht das Bambi so ein niedliches Opfer ist ;)

chris1
08.01.2014, 23:15
Hallo
das sind Halsbandsittiche die es sich in Wiesbaden gemütlich gemacht haben. Soweit ich weis sind die aber von Afrika hergeflogen. Wie ist das bei Fasanen, kann man die auch einfach so in einem eingezäunten Gehege lassen, also ohne Netz drüber. Ich habe Goldfasane und wenn ich kleine habe bin ich am überlegen die einfach in ein Gehege zu machen. Vielleicht muss man ihnen dann aber die Flügel stutzen das haben wir auch immer bei unseren Legehühnern gemacht.
Gruß Chris

Pudding
09.01.2014, 00:03
Hallo
das sind Halsbandsittiche die es sich in Wiesbaden gemütlich gemacht haben. Soweit ich weis sind die aber von Afrika hergeflogen.
Das ist doch ein Scherz oder meinst du das ernst?

Irgendwelche Halter/Züchter haben ein paar "fliegen" lassen die sie nicht mehr wollten!!!
Und später rechtfertigten sie sich die packen den Winter eh nicht!
FALSCH gedacht sie haben überlebt und sich prächtig vermehrt!
Da sie so ziemlich alles zernagen und kaputt machen ist man nun dazu übergegangen Nistkästen aufzuhängen wo man drankommt (nicht wie in die genagten Löcher die sie in die Fasaden nagen)!
Die gelegten Eier werden gegen Gipseier ausgetauscht!

Finde es schrecklich nicht einheimische Tiere einfach "laufen" zu lassen man kann nie und nimmer sagen wie es letztendlich ausgeht!
Wenn man keinen Platz/Lust hat den Hübschen ein schönes Gehege zu bauen dann sollte man es komplett lassen!

Okina75
09.01.2014, 00:16
Was ist schon heimisch, und was nicht...?
Wenn sie hier trotz tropischer Herkunft ganz gut klarkommen, dann wird das wohl schon so ungefähr passen und eine entsprechende ökologische Nische frei gewesen sein, oder?
Bedenke, dass wir Menschen eigentlich auch nur in Afrika wirklich heimisch sind, also überall auf der Welt erstmal nicht heimisch waren, als es "Out of Africa" ging. Haben die Welt zwar aus eigener Kraft bevölkert, aber uns war's ja auch egal, und wir haben uns überall da prächtig entfaltet, wo die Bedingungen akzeptabel waren. Wie das mit uns letztlich ausgeht, kann man sicher schon ganz gut voraussagen, aber was dagegen tun tut ja denn auch keiner, oder ^^?
Weshalb also auf den paar Hundert Halsbandsittichen (etc.) rumhacken, nur weil sie reparable Schäden hinterlassen... Lernen, damit umzugehen, und fertig...

Pudding
09.01.2014, 00:27
Wenn sie hier trotz tropischer Herkunft ganz gut klarkommen, dann wird das wohl schon so ungefähr passen und eine entsprechende ökologische Nische frei gewesen sein, oder?
Sie fressen große Bruthöhlen in die Wärmedäummungen der Häuser, ob das eine ökologische Nische ist bezweifel ich stark!
Andere Tiere wären schon längst bekämpft worden, nur die ach so hübschen "Papageien" denen darf man natürlich nichts tun:stupid!

Weshalb also auf den paar Hundert Halsbandsittichen (etc.) rumhacken, nur weil sie reparable Schäden hinterlassen... Lernen, damit umzugehen, und fertig...
Die Betroffenen die keinen Kitt mehr in allen Fenstern haben und ihren Balkon mit samt der Einrichtung und Pflanzen zum Müll getragen haben sehen das bestimmt anderst:-[!

Nicolina
09.01.2014, 00:27
Sehe ich genauso. :daumenhoch

Das ist auch einfach ein Wandel. So wie Tierarten auch aussterben, wenn die Bedingen nicht mehr passen.
Und das nicht erst seit dem der Mensch massiv eingegriffen hat.

Hatschipuh
09.01.2014, 00:29
Vor längerer Zeit habe ich mal gelesen, dass irgendwo in Westdeutschland eine Kolonie Papageien in freier Wildbahn leben. Weiß hier jemand was näheres ? Die Vögel sollen in einem Stadtpark leben und sich munter vermehren.

Du meinst unsere in Köln ansässigen Halsbandsittiche? Die gehören hier schon quasi zur Fauna :)
Ursprünglich sind ein paar Tiere entflogen,und man ging davon aus,das sich das Problem mit dem Winter erledigen würde.... hat es jedoch nicht, im Gegenteil die Burschen haben sich gut eingelebt und vermehren sich fleißig, wir Kölner sind schon recht stolz auf unsere "grüne Brigade" und sie werden jährlich gezählt und genau Report geführt in Büchern...

http://www.youtube.com/watch?v=tC5BzxNM22M
http://www.youtube.com/watch?v=oJ0crbtiM38

Pudding
09.01.2014, 00:31
Mhhh nur weil die einen hübsch anzusehen sind (Alexandersittiche) und andere nicht (z.B. Stadttauben) Unterschiede bei der bekämpfung zu machen wenn sie denn sein muss finde ich ehrlich gesagt schon ein bisschen pervers!
Wenn die Stadttauben gelb oder knallblau wären dann dürften sie alles in Ruhe zuschei...:laugh!

Hatschipuh
09.01.2014, 00:49
Na, die Sittiche Kacken aber nicht den Dom so zu,das es Schäden im sechsstelligen Bereich gibt , das ist der Unterschied......
Und Tauben sind nun mal die Ratten der Lüfte ;)

Rocco
09.01.2014, 06:34
Na, die Sittiche Kacken aber nicht den Dom so zu,das es Schäden im sechsstelligen Bereich gibt , das ist der Unterschied......
Und Tauben sind nun mal die Ratten der Lüfte ;)
Das Stadttaubenproblem ist ja auch "menschgemacht", und das über jahrhunderte.
Jedes Jahr kommen neue dazu. Das sind Brieftauben, die nicht mehr nach Hause gekommen sind.
Die Vergrämungsaktionen sind nur Tierquälerei, Spitzen, Netze und Draht. Die Tiere sterben unter unsäglichen Qualen. Schon für Kinder ist es normal, nach Tauben zu treten, die werden dafür noch belobigt.
Klar sind es zu viele, aber nur aus unserer Sicht.

Hier könnt ihr Euch mal informieren: www.stadttaubenhilfe.org

Und das ist meine Luftratte:)114620
oder auch so114621beim baden

Meine Taube lag auf dem Fußweg rum, war völlig fertig mit der Welt. Heute geht die mit mir überall hin, aber nur mit mir. Sie lässt sich auch von niemandem außer mir anfassen. Sie ist nicht fehlgeprägt, denn sie kennt auch andere Tauben.

Es sind eifach nur liebenswerte und intelligente Tiere wie unsere Hühner auch.

mfg Rocco

Pudding
09.01.2014, 07:24
Na, die Sittiche Kacken aber nicht den Dom so zu,das es Schäden im sechsstelligen Bereich gibt , das ist der Unterschied......
ne sie machen nur löcher in die Fassaden:laugh!
114622
Quelle:Express.de

Sundi75
09.01.2014, 12:10
Na, die Sittiche Kacken aber nicht den Dom so zu,das es Schäden im sechsstelligen Bereich gibt , das ist der Unterschied......
Und Tauben sind nun mal die Ratten der Lüfte ;)

:abgelehnt:boese...siehe meine Signatur :roll

Trini
09.01.2014, 13:12
Wie bitte?
Freiflughaltung von Fasanen? Das macht man nur 1 Tag lang, dann hat man keine mehr. Evtl. kommen noch welche zum Fressen wieder, aber nicht lange.
Gänse und Enten genauso. Bald verwildern sie und bilden mit einheimischen Arten Mischehen, es entstehen Hybride.

Neozoen sind eine gefährliche Sache, finde ich, denn niemand weiß, wie sie sich auf das angestammte System auswirken. Aber alles, was bis jetzt sicher erforscht wurde, ist nicht gerade positiv!
Lasst, um Gottes Willen keine Ziergänse oder Enten fortfliegen, ihr tut weder ihnen, noch der freien Natur einen Gefallen.

Freie Hühner haben wir hier ständig gehabt, aber die lebten nicht lange.
Fuchs, Marder, Habicht, Bussard, Uhu haben sie recht zügig dezimiert. Auch Katzen und Hunde sind auf ihre Kosten gekommen.
Es gibt immer wieder Deppen, welche sie hier aussetzen.
Ich habe auch schon einige gefangen und vermittelt. Spätesten, wenn sie anfangen zu brüten, sind sie ausgeliefert. Entweder der Fuchs oder ich holen sie...

Das kann ich nur voll und ganz unterschreiben!!

chris1
09.01.2014, 15:39
Ja da hast du recht ich dachte di wären hierher geflogen.

Okina75
09.01.2014, 17:31
Hy Pudding,

na dann schützt Habicht und Sperber, wenn Euch die Halsbandsittiche zuwider sind ;)!
Berlin ist ja seit längerem Habichtland, und in den 1970ern gab es im Ortsteil Dahlem- Zehlendorf auch eine freifliegende Gruppe Halsbandsittiche, die auch "gemonitort" wurde. Der Spuk hatte sich aber nach zwei Wintern, bzw. drei Jahren erledigt, denn die Stadthabichte hatten gründlich aufgeräumt und die ungewohnten grünen Vögel bevorzugt bejagt (was sie auch heute noch machen, wie einige Bilder von Berliner Habichten im Netz zeigen, die gerade auf einem blauen Rosenköpfchen oder einem gelben Wellensittich sitzen und kröpfen)...

Seht also zu, dass Habicht und Sperber sich bei Euch in und um Köln, Bonn, Düsseldorf, Hildesheim wohlfühlen, und sie werden nicht nur den [Sarkasmus an] widerwärtigen Drecksviechern von Sittichen an den Kragen gehen, sondern auch den alles kaputt scheißenden Tauben [Sarkasmus aus] (wobei Gebäude aus Kalkstein, wie der Kölner Dom, aber im Laufe der Jahrzehnte auch ohne Tauben nicht unerheblich verwittern, weil Regen ph- neutral ist und daher allmählich den Kalk aus dem Gestein löst...)...
Gab's auf dem Kölner Dom nicht mal ein Brutpaar Wanderfalken? Halten die die Tauben in der Umgebung nicht kurz? Wenn nicht, läuft da wohl was schief, wofür die Tauben und Sittiche nichts können...

PS:

Das ist auch einfach ein Wandel. So wie Tierarten auch aussterben, wenn die Bedingen nicht mehr passen.
Gutes Stichwort, Nic...
Was soll denn noch in unserem Umfeld leben, wenn wir alles heimische ausgerottet oder verdrängt haben? Dann müssen wir halt mit den Arten leben, die imstande sind, uns die Stirn zu bieten ;).

dome
09.01.2014, 17:56
Es gibt viele "Neozoen" die heute als einheimisch gelten, da denkt man gar nicht mehr "negativ" darüber z.B. Türkentauben, Jagdfasane,Bisamratten...

Pudding
09.01.2014, 18:20
seht also zu, dass Habicht und Sperber sich bei Euch in und um Köln, Bonn, Düsseldorf, Hildesheim wohlfühlen, und sie werden nicht nur den [Sarkasmus an] widerwärtigen Drecksviechern von Sittichen an den Kragen gehen, sondern auch den alles kaputt scheißenden Tauben [Sarkasmus aus] (wobei Gebäude aus Kalkstein, wie der Kölner Dom, aber im Laufe der Jahrzehnte auch ohne Tauben nicht unerheblich verwittern, weil Regen ph- neutral ist und daher allmählich den Kalk aus dem Gestein löst...)...
Gab's auf dem Kölner Dom nicht mal ein Brutpaar Wanderfalken? Halten die die Tauben in der Umgebung nicht kurz? Wenn nicht, läuft da wohl was schief, wofür die Tauben und Sittiche nichts können...

Okina ich glaube du verstehst hier was ganz falsch!
Es geht nicht um die Ausrottung der Halsbandsittiche sondern darum das man nicht einfach Neozone Arten auswildert/frei laufen lässt, da man NIE weiss wie sie sich in der freien Natur verhalten und ob sie Schaden anrichten egal ob Hauswand oder was noch schlimmer Verdränung der hier einheimischen Tiere!
Der Halsbandsittich war nur ein Beispiel von vielen!
Und dein "Sarkasmus" ist unnötig!

Chica 2
09.01.2014, 18:45
Man denkt an den Goldschakal der ist ja auch im kommen (aber er zieht von selbst in diese Nische)

Ich denke es ist bei uns (Gottsei dank) noch nicht so schlimm wie in Australien ,denn die haben ei.deutig Pfusch betrieben ich sag nur Kaninchen Agakröte ect.

Okina75
09.01.2014, 20:10
Hy!

Ich verstehe schon recht richtig, Pudding...
Welchem Grund als dem Verhindern von Fortpflanzungserfolg dient denn das Aufhängen von Nistkästen und Austausch der Eier :)? Bleibt der Fortpflanzungserfolg so über Jahre aus, und keine neuen Vögel wandern zu, kommt das ebenfalls einer Ausrottung gleich ;).
Ich verstehe auch das Problem der Schäden an Gebäuden, aber wie gesagt: Sorgt dafür, dass Habicht und Sperber, auch Wanderfalke angemessene Lebensgrundlagen vorfinden, dann werden sich die Probleme mit Sittichen wie mit Tauben relativieren.

In Berlin haben die Habichte nicht nur den Ansiedlungsversuch von Halsbandsittichen und Agaporniden (Rosenköpfchen etc.) verhindert und verhindern sie durch effektive, flächendeckende Bejagung noch, sondern fressen auch einmal jährlich quasi den kompletten Bestand an Stadttauben weg, so dass auch die null Chancen auf Ausbreitung, übermäßige Vermehrung oder auch nur Haltung der Population auf einer Höhe haben (ganz im Gegenteil ist die Stadttaube in Berlin schon vielerorts schlicht ausgestorben). Was alle Vergrämungsmaßnahmen nicht geschafft haben- die übrigens wirklich Tierquälerei oder schlicht Nonsens sind *, und an die sich die Tauben auch gewöhnen und versuchen, damit zurecht zu kommen-, das schaffen die Stadthabichte jedes Jahr auf's neue...

* Nonsens, weil sie sich zB an Plastikraben im Nu gewöhnen und sogar drauf sitzen
Zudem schichten sie halt solange Nistmaterial zwischen die Spikes, bis sie doch drauf brüten können (wodurch nicht selten Eier, Jungvögel oder Täubinnen beim Tretakt schlicht aufgespießt werden), und setzen sich mit langen Beinen halt doch drauf/ rein, wenn nur eine Sitzfläche verbaut ist. Spikes sind also schon mal sinnlos und tierquälerisch.
Das gleiche gilt für Netze. Entweder bleiben sie mit den Füßen drin hängen und würgen sich die Füße und Zehen ab, oder sterben darin, oder wenn irgendwo ein Loch im Netz ist, schlüpfen sie da durch, nisten da drauf, die Jungvögel finden nicht raus (wie auch), und verhungern dann auf/ in den Netzen...

Dann wie gesagt lieber Habicht und Sperber unterstützen oder Wanderfalken wieder ansiedeln/ auswildern, und der Sache einen natürlichen Riegel vorschieben ;).

Trini
14.01.2014, 23:12
Türkentauben sind keine Neozoen, bei denen nennt man das natürliche Arealerweiterung. Aber das nur nebenbei ;-)
Die Idee mit dem Wanderfalke und dem Habicht ist super. Wir waren mal an eindm Wanderfalken- Nistkasten zum Beringen...UNFASSBAR, welche Menge an Taubenringe ich dort gefunden habe...