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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brahmahahn verletzt Hennen



Jabal
06.03.2005, 20:55
hallo,

mein einjähriger brahmahahn verletzt seine 4 hennen beim tretakt.bei einer hat er die ganze seite aufgerissen und die haut bis zum oberschenkel heruntergetreten. ich war mit ihr beim ta und es heilt gottseidank wieder.ich habe dem hahn die krallen und sporen mit einer nagelfeile rundgefeilt.ist das normal bei den großen brahmas oder hängt es am hahn (tolpatsch) ? vielleicht hat jemand einen tip was ich machen kann.

gruß

thomas

MonaLisa
07.03.2005, 13:08
Ich habe keine Brahmas, nur schwere Lachshähne. Die können in der stürmischen Zeit die Hennen ziemlich verletzen, vor allem, wenn diese nicht willig sind und wegrennen wollen.
Einen Hahn habe ich geschlachtet, weil er so wild von hinten auf die Hennen gesprungen ist, dass er dabei auch die Rückenhaut bis zum Schenkel weggerissen hatte. Bei einer Henne war auch Dreck in der Wunde und die Infektion ging dann bis zur Brust. Es hat intensive Wundpflege und einen täglichen Verbandswechsel mit Einzelhaltung für ca 3 Wochen nötig gehabt, heute ist nichts mehr davon zu sehen.
Beobachte den Hahn, ob er vorher balzt oder auch einfach nur so von hinten sich anschleicht und raufspringt. Wenn die Henne so überrascht wird, hält sie vielleicht nicht still und er kommt ins Straucheln.
Junghähne sind manchmal noch "übereifrig". Halt ihm die Krallen schön kurz, das hilft. Wenn er nicht ruhiger wird, musst du dich wohl von ihm trennen.

Viel Glück
Petra

Jabal
07.03.2005, 22:26
wie balzen die hühner? mein hahn trampelt manchmal seitwärts auf die hühner zu. meistens fackelt er jedoch nicht lange und schnappt sich eine henne. lernt er das noch? ich hoffe es, denn ich würde mich nur ungern von ihm trennen.

gruß

thomas

MonaLisa
08.03.2005, 15:29
Tja, da ist er wohl noch etwas voreilig, der Junghahn.
Seitliches Rantrippeln, über-den-flügel-stolpern und ranlocken sollte schon sein. Wenn die Hähne einfach so zupacken, wehren sich die Hennen meist sehr und dabei werden sie dann auch verletzt. Wenn er nicht sanfter wird...., aber gib ihm noch etwas Zeit. Mit dem Alter legt sich das meistens. Wenn er zu schlimm wird, trenne ihn vorerst von den Hennen, damit sie sich wieder erholen können. Im Frühjahr sind die Hähne auch meist viel aktiver, als im restlichen Jahr.
Einer meiner derzeitigen Junghähne hat auch das wilde ranspringen drauf: erst wird quasi pfeifend angeschlichen, dann von hinten schnell raufgesprungen, die erschrockene Henne hart am Kopf bzw Kamm gepackt, verzweifelt das Gleichgewicht zu halten gesucht und dann vom Althahn runtergeworfen, weil die Henne grausam laut um Hilfe schreit. Der Junghahn wird demnächst nach Sybirien umziehen. Sein Bruder ist da ganz anders: langsam lockend ran, etwas getrippelt, vorsichtig auf die Henne rauf und das war es. Kein Geschrei und kein Gerangel.
Sind halt auch nur Individuen. Vielleicht sind auch 4 Hennen zu wenig für ihn. Das können dir aber nur die Brahmahalter hier sagen.
Gruss Petra

Gacks
08.03.2005, 18:25
Hallo,
ich hatte auch schon Verletzungsfälle bei schweren Hennen mit Mastgenen (Bei mir waren es Nackthälse und Belgische Bauernhennen). Masttiere werden so gezüchtet, dass die Haut schön zart ist; für den Verbraucher mags lecker sein, für die vom Hahn malträtierte Henne aber sicher nicht. Die Gefahr von üblen Verletzungen ist umso größer, je schwerer der Hahn ist und desto weniger Hennen insgesamt für den Hahn zur Verfügung stehen. Auch der Zustand des Gefieders der Hennen spielt eine wichtige Rolle: wenn das Gefieder schon abgestoßen ist und kahle Stellen hat, dürfte ein Hahn gar nicht mehr dran. Auch Rassen mit fiedrigem pluschigem Gefieder sind stärker gefährdet (ob Brahmas dazugehören, weiß ich nicht).
Ich habe das Problem bei mir gelöst, dass die malträtierten Matronen ohne eigenen Hahn zu den Seidenhühnchen gesetzt wurden (nachdem die Wunden verheilt waren!) Der Seidenhahn dort kann diese Hennen nicht verletzen. Auch wenns witzig aussieht, es klappt wunderbar mit dem Zusammenleben.
Grundsätzlich: Wenn es zur Verletzung gekommen ist, müssen verletzte Hennen und der Hahn auf der Stelle getrennt werden, und zwar mindestens zwei Monate lang, sonst wird die zarte nachgewachsenen Haut sofort wieder aufgeschlitzt. Verheilen tun solche Verletzungen aber komplikationlos. Ich habe immer meine Finger davon gelassen und alle sind trotzdem bestens zugeheilt. Eine Henne hatte die aufgeschlitzte Haut so aufgefältelt, dass ein Loch entstanden war so groß wie eine Tomate. Selbst diese Wunde ist ohne Eingriff von außen geheilt. Die Haut hat sich nach und nach über drei Wochen hinweg von selbst wieder glattgezogen. Und das trotz häufigen Staubbadens, während dem sich der Staub in der Hauttasche wie in einem Rucksack gesammelt hat. Heute ist nicht mehr erkennbar, dass dieses Tier je eine Verletzung am Rücken hatte, also nicht vorschnell schlachten.

Gruß Gacks