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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eine traurige Geschichte aus einem Jahr Hühnerhaltung



Gubblgubbl
21.12.2011, 21:23
Mein erstes Jahr der Hühnerhaltung ist um. Ich werde auf jeden Fall noch ein zweites haben, vielleicht ändert sich das Ganze ja. So, wie es im Moment aussieht, werde ich die Tiere aber alle abgeben. Ich schreib einfach mal. Als ich die ersten 1,4 angeschafft habe, dachte ich, das ich sehr viel Freude an ihnen haben würde. Ich habe mich um BE bemüht, habe mich am Wachstum der Jungtiere erfreut und hatte teilweise große Hoffnungen in so manches von ihnen gesetzt. Ich habe Maransküken s/k in 1./3. Generation aus Frankreich bekommen, habe mich wahnsinnig gefreut, auf denen woltle ich aufbauen. Auf oben genannte Art und Weise verstorben, über einen sehr, sehr langen Zeitraum, ein Gockel war von der Größe her bereits ausgewachsen, er sollte seinen eigenen Stamm mit ein paar hellen Damen bekommen, weil er selbst vollständig schwarz war, auch die Augen.

Ein anderer war der "3-monatige", weil sich der Krankheitsverlauf, wie ich mittlerweile erst weiß, über 3 Monate hinzog. Auch er sollte einen eigenen Stamm bekommen, prächtiger Kerl. Er wurde erst auffällig, als seine männlichen Geschwister ihn im Gewicht einfach hinter sich ließen. Da wog er ca. 750g. Er fraß jedoch normal, war sehr aktiv, ein vielversprechender Kerl eben, nur, daß er nicht mehr wuchs. Hauptsicheln bekam er dann auch, aber das Gewicht blieb auf der Strecke. Er nahm aber auch nicht ab, so daß ich ihn einfach ließ. Nach ca. 2 weiteren Monaten nahm dann sein Gewicht doch merklich ab. Das war zur selben Zeit, als die weiter unten erwähnten 20 Küken wegzusterben begannen, unten steht auch die Diagnose sowie die Medikamente. Diese bekam er auch, sowie einen einzelnes Abteil im Stall mit Einzelauslauf. Dazu gab ich ein Vitaminpräparat und siehe da: Er nahm wieder zu! Zunächst wog er ca. 620g, dann war er innerhalb von knapp 2 Wochen auf 1100g. Ich habe mich so gefreut :) Die Medikamentenbehandlung ging ich meine 10 Tage, dann setzte ich auch die Vitamine wieder ab. 4 Tage später-- 950g. Vitamine wieder gegeben. 2 Tage später lag er tot und verlassen in seinem riesigen, leeren Auslauf. Einmal hatte ich ihn erwischt, als er als noch völlig federfreies Küken ausgebüxt war und sich mit einem fast vollbefiederten und viele Mal so schweren Junghahn bekriegte, weil sein Kamm bereits genauso groß war wie der des Größeren. Schöne Erinnerung :-) Tot.

Ich hatte in einer Brut 1,10 Marans gold-weizenfarbig. Ich war begeistert, daraus würden bestimmt einige schöne Damen werden! Dann fingen die Symptome an und von diesen 1,10 wz und den anderen 5,4 sk leben heute noch 2,2 sk. Bei diesen ging es recht schnell, aber als das erste Tierchen morgens tot im Stall lag, habe ich es zum Tierarzt gebracht. Folgende Diagnose bekam ich zugeschickt: Enzootische Pneumonie, dagegen Baytril 10%, sowie Bakterielle Atemwegsinfektion, dagegen Ampicillin-Trihydrat. Die Tiere, denen es noch relativ gut ging, erholten sich darauf hin. Das waren von den wz/sk zusammen noch 6. Nach kurzer Zeit verstärkten sich die Symptome wieder und es sind weitere 2 gestorben, mit ich meine 2 Wochen Unterschied. 2 sind nicht so viele, klar, aber mein Bestand war dann auch ohnehin nicht mehr als groß zu bezeichnen :-(

Ich hatte Marans sk BE von jemandem hier aus dem Forum, leider, leider weiß ich nicht mehr,von wem, denn aus diesen Eiern sind auch 1,1 Rebhuhnfarbige geschlüpft. Aus den beiden wollte ich mir einen Stamm Rebhuhnfarbige ziehen. Ihr seht schon, ich hatte viele Pläne, so viele kann man gar nicht umsetzen. Spielt aber keine Rolle, ich durfte die ruhig haben, denn sie wurden ja eh alle zunichte gemacht. Die rebhuhnfarbige Henne entwickelte sich prächtig, bis irgendwann die Symptome auftraten. Nach ca. 2 Wochen war dann auch sie tot und ich war sehr traurig, die kleine Süße sah nicht nur sehr schön aus, sondern war auch extrem zahm. Einmal kam ich abends nach Hause und sah sie noch immer vor der Stalltür herumrennen, obwohl es schon fast vollständig dunkel war. Sie war über den Zaun geflogen und kam durch die Tür natürlich nicht rein, aber auch nicht zurück, so daß sie durch ihre"Hühnertür"hätte gehe können :D Ich ging in ihre Richtung, bin 20Meter vor ihr stehen geblieben, habe mich hingekniet und "puttputtputt" gerufen, wie ich meine Hühner immer rufe. Da fing sie wie wild an zu piepsen und kam auf mich zugerannt, ich brauchte sie nur noch hochheben und auf die Stange zu den anderen setzen :)

Ihr rebhuhnfarbiger Bruder hatte zwar nichts, was man Hauptsicheln nennen konnte, dafür aber etwas, was aussah wie ein runder Püschel und da saß, wo man normalerweise den prächtigen Schweif eines Hahnes vermuten würde, sehr lustig anzusehen :D Der hatte sich ca. 1 Monat nach dem Tod seiner Schwester erkältet, weil er aus irgendeinem Grund (ich war nicht zuhause) in strömendem Regen draussen geblieben war und ich ihn später völlig durchnässt im Stall gefunden habe. Als er dann anfing zu niesen, habe ich ihn in einen Extrabereich gesetzt, in dem ich keinerlei Zugluft feststellen konnte, das war im Hochsommer,und habe ihm jeden Tag Tee aus Oregano, Salbei und Thymian gemacht. Ein paar Tage später saßen auch schon Nase und Augen zu, so daß der Gute nichts mehr sehen konnte. Daraufhin habe ich ihn in einem Karton mit nach drinnen genommen und ihn ins Zimmer nebenan gestellt. Der Gang zum Tierarzt gab Medikamente, von da an habe ich ihm 2mal am Tag Tee gekocht, dazu ein Vitmainpräparat gegeben und ihm 2mal täglich Nase und Augen mit lauwarmem Wasser asugewaschen. Der ganze Karton war voll mit Rotz, weil er immer den Kopf schüttelte, um ihn loszuwerden :D Aber ich wusste, er muß nur etwas durchhalten, die Zeit arbeitet für ihn. Nach weiteren 5 Tagen wurden seine Augen tatsächlich nicht mehr zugeschleimt, er wurde wieder viel aktiver und bald setzte ich ihn zurück zu den Anderen. Eine Woche später war er tot.

Ich hatte den Gewichtsverlust auf die Erkältung geschoben und wusste auch nicht, wieviel er vorher wog, ausserdem würde das Medikament das sicherlich richten. Falsche Annahme. Offensichtlich war auch er von dem befallen, was auch immer hier herumgeistert. Heute ärgere ich mich, das ich nicht eher zum Tierarzt gegangen bin, um den Grund meiner Trauer diagnostizieren zu lassen. Die Tiere wurden zwischendurch wegen geringem Wurmbefall und Kokzidien behandelt, ausserdem geimpft, aber ich hatte nie ein totes Tier zur Untersuchung abgegeben. Allerdings weiß ich auch genau, warum ich das nicht getan habe: Bis auf die 20 Küken Marans wz und sk, von denen ich berichtet habe und die der Auslöser für die Obduktion und Diagnose waren (die Geschichten sind nicht chronologisch angeordnet, die 20 waren die Letzten), hatte ich immer nur Gruppen von max. 10 Küken. Wenn von diesen mehrere zur selben Zeit erkrankt wären, wäre es auffälliger gewesen. So jedoch wuchsen die Küken prächtig, bis irgendwann das Erste kein Gewicht mehr zunimmt (wie ich immer erst später festgestellt habe- sie sind zuerst noch ser lange genauso aktiv und am futtern wie alle anderen), dann oftmals auch ganz ohne äußere Symptome immer weiter abnimmt und irgendwann tot im Stall liegt. Verteilt über Monate bei je 4 bis 10 Küken denke ich, falls ich mir überhaupt Gedanken mache, denn Küken sind sehr empfindlich, daß das sicherlich andere Ursachen hat, beispielsweise Inzucht.

Erst rückwirkend sehe ich, daß hinter all diesen Geschichten immer wieder dieselben Symptome steckten. Deshalb habe ich sie ausgewählt, ich habe natürlich noch weitere mit der Ursache = eben dieser Symptome erlebt und auch Wenige, die anscheinend andere Ursachen hatten. Diese Symptome jedenfalls habe ich jetzt nochmal in diesem Thread
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/47903-Enzootische-Pneumonie-und-bakt.-Atemwegsinfektion-ist-das-alles?p=698104#post698104
geschildert.

Heute habe ich von der 3. Generation Marans aus Frankreich noch einen unansehnlichen Hahn und eine sehr schöne Henne, mit denen ich eine Basis schaffen möchte, um dann die anderen einzukreuzen. Das ist der letzte Plan, den ich erdacht habe und der noch nicht zerstört wurde. Falls das noch passiert, werde ich vermutlich keine neuen Pläne mehr machen.
Fehlt nur noch, daß mein erster, wunderschöner Gockel von einem Züchter aus Schleswig-Holstein nicht ohne Grund unfruchtbar war... vielleicht steckt auch dort wieder eine Krankheit hinter und ich kann meine Tiere zur Zucht vollständig vergessen.

pamati
21.12.2011, 21:31
Hallo,

ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Dir das Jahr 2012 mehr Glück bringt!!!!:jaaaa:

Gruß
pamati

Pralinchen
22.12.2011, 09:08
Oh das ist ja eine üble Geschichte. Mir fehlen die Worte. Bleibt nur zu hoffen, daß der Spuk vorbei ist, die überlebenden Tiere mittlerweile immun gegen was auch immer sind und Du nun in Ruhe Deine Pläne umsetzen kannst.

Ich finde es gut, wenn solche Sachen erzählt werden. Ich wollte mir eigentlich auch wenigstens 1,2 Marans oder nächstes Jahr BE holen. Ich weiß nicht recht, ich hab ehrlich Bedenken und auch Angst mir irgendwas einzuschleppen.

LG, Andrea

hein
22.12.2011, 10:29
Das ist echt hart!

Aber die Natur ist eben auch sehr hart!! Und nur der Stärkere überlebt!

Und so wirst Du es immer wieder erfahren. Es klappt nichts so, so wie man es plant! Ich habe vor ein paar Tagen auch meinen besten Zuchthahn verloren. Es war der Sperber!!

Und schon ist meine ganze Planung auch dahin und ich muss wieder neu dazu kaufen und und und!

Wir müssen uns immer vor Augen halten! Es ist alles natürlich und die Natur plant nur so weit, das die Art erhalten bleibt! Und der Rest ist das menschliche Eingreifen in die Natur! Und da zeigt uns diese "Natur" eben auch oft unsere Grenzen!

Ich weiss, es ist kein Trost! Aber ich habe dieses Jahr auch wieder ca. 20 Tiere (von 26 Tieren) verloren! Da war es der Fuchs! Und 2009 habe ich ca. für 350 Euronen - auch 15 Tiere (2 Pfauen, 6 Perlhühner u. 7 Rasse-Hühner) an den Fuchs verloren! Auch das ist ............ Aber es ist eben natürlich, wenn man in der freien Pampa (Natur) lebt!!

Dennoch ein frohes und "natürliches" Fest und Kopf hoch und weiter!!

Mariechen
22.12.2011, 11:39
@ gubbl, es tut mir sehr leid für dich und deine Tiere. Ich hoffe, du hast künftig mehr Glück und viel Freude mit deinen Tieren.

Danke für den ausführlichen Bericht.

Der Vollständigkeit halber hätte ich gerne gewußt, was du genau gefüttert hast, wie die Haltungsbedingungen sind (Stallgröße, Auslauf, wie beschaffen?, Zugluft ausgeschlossen?). Vielleicht sollte man schauen ob es da etwas zu verbessern gibt.

Die Diagnose lasse ich jetzt mal so hingestellt. Vielleicht war es ja noch was anderes, zusätzlich zu dem Schnupfen.

Gubblgubbl
22.12.2011, 18:23
Danke für die Anteilnahme. Das Hobby bereitet einem nicht nur keine Freude, wenn man die Tiere so dahinsiechen sieht, ohne, das man etwas tun kann, sondern macht einen sogar richtig traurig. Ich bin ein sehr naturverbundener Mensch und habe verinnerlicht, daß am Ende nur der Stärkste/best angepassteste überlebt. Schlachten tu ich auch selbst. Dennoch stimmt es mich in diesem Fall sehr traurig, weil ich einerseits in Individuen sehr viel Liebe investiert habe und andererseits den Eindruck habe, das die Natur in diesem Fall einfach alle ausrotten will.

Zur Haltung: Meine Hühner haben einen gemauerten Stall von ca. 12m² grundfläche mit sägespänen oder heu. sitzstangen in ca.90cm höhe. 5 nester. zeitlich unbegrenzten ausgang in ein ca. 1200m² gehege, das ich aber (dem rasen zuliebe) jetzt immer teilweise durch einen geflügelzaun variiere. es ist zu 85%mit einer dichten grasnabe bewachsen. weitere 10% liegen unter büschen und sind unbewachsen, da wächst eh kein rasen wg. zu wenig licht und die hühner haben den rest erledigt :D keine anderen tiere auf diesem stück. keinen zugang zu ihrem eigenen kot (kotbrett, unzugänglicher kompost). Zugluft ausgechlossen, die tür schlißet zwar niocht dicht, ich habe aber sämtliche kleinen öffnungen zugestopft. gefüttert habe ich die kleinen zunächst mit kükenkorn:


Liefu KA-PF Pellet
Alleinfuttermittel Hühnerküken
Raiffeisen Landbund
inhaltsstoffe:
18%Rohprotein
1% Lysin
3,5% Rohfett
0,4% Methionin
6%rohfaser
4%Rohasche
11,2MJ ME/kg
1% Calcium
0,65% Phosphor
0,14%Natrium

Zusatzstoffe je kg:
10.000I.E. Vit. A E672, 2.400I.E. Vit. D3 E671, 36mg Vit.E, 12mg Kupfer als Kupfer II sulfat, Pentahydrat E4,60mg Zink als zinkoxid E6, 70mg Eisen als Eisen II carbonat E1, 80mg Mangan als Mangan II oxid E5, 0,5mg Jod als Calciumjodat E2, 0,35mg Selen (SE) als natriumselenit E8, 0,04mg kobalt (E3) als basisches Kobalt II Carbonat, monohydrat.

Sensorische Zusatzstoffe:
4,9mg Lutein (E161B), 0,30mg Zeaxanthinin(E161H)

Zootechnische Zusatzstoffe:
600 FTU 3 Phtase (EC 3.1.3.8.) (4A1600), 11 IU endo 1, 4-beta xylanase EC3.2.1.8.(E1606)

Zusammensetzung: Weizen, Mais, Sojaschrot geschält extr., Weizenkleie, Gerste, Rapsschrot extr., Weizenkleberfutter, Calciumcarbonat, Monocalciumphosphat, Pflanzenfettsäuren, Natriumchlorid, Nartiumbicarbonat.

wobei, werde mir wohl was anderes einfallen lassen, die sojabohnen sind genetisch verändert. meine aber, gelesen zu haben,das nirgendwo überhaupt noch unveränderte angeboten werden.




Die Futtezrusammensetzung der Großen hab ich grad nicht zur Hand, ist aber wohl eh wenig relevant abgesehen davon,das die kleinen schwer umzugewöhnen sind. habe für sie einen immer größer werdenden anteil der körner der großen so im laufe von 2 wochen ins kükenkorn gemischt. die großen füttere ich mit einer körnermischung, alleinfuttermittel, auch von raiffeisen. habe das ganz mal in pelletform versucht, weil die kleinen ja so auf ihre kükenkornpellets abfahren und die körner fast gar nicht wollen, aber das hat nicht geklappt.

Mariechen
22.12.2011, 18:45
Von den Haltungsbedingungen her kann man nichts einwenden. (Soweit man das per Ferndiagnose beurteilen kann).

Was das Futter betrifft, das ist Standardfutter für (Fabrik)küken. Raiffeisen wird kaum was anderes anbieten. Ja, es gibt schon Anbieter von hochwertigem Futter, auch ohne Gensoja. Jedes Biofutter enthält genfreie Zutaten. Für Züchter gibt es auch ein paar Adressen von hochwertigem Futter, z.B. Krausland oder Alfana (ich kenne jetzt nicht alle Hersteller). Ich würde dir Alfana empfehlen, und zwar das Futter für Zuchttiere (www.alfana.de (http://www.alfana.de)). Das Futter wird jedoch nicht die Ursache für die Krankheiten sein, aber hochwertigeres Futter würde nicht schaden.

Ansonsten kannst du generell für die Gesundheit deiner Tiere unterstützend geraspelte Möhren, kleingeschnittenen Lauch, Quark, Knoblauch und Oregano geben. Besonders im Winter, wenn der Auslauf nichts hergibt. Es gibt hier viele Themen, wo diskutiert wurde, was man alles ins Weichfutter tun kann, und was gesund ist.

Ich würde an deiner Stelle im Frühjahr, bevor du anfängst zu brüten, eine Generalreinigung des Stalls vornehmen, desinfizieren (z.B. Euphagenol, und Wände kalken), alles neu einstreuen, auch die Legenester, Futtertröge usw. desinfizieren, und dann mit der Zucht weitermachen.

Rückschläge gibt es immer. Es muß ja nicht sein, daß du beim zweiten Anlauf auch so viel Pech hast.

Pralinchen
22.12.2011, 18:49
Fütterst Du nur Fertigfutter? Daran sterben sie eher nicht, da müßtest schon eine mit irgendwas verseuchte Charge erwischt haben oder das Zeug schimmelig sein (nicht zu unterschätzen und sieht und riecht man nicht zwingend). Hühner sind schwer von ungewohntem Futter zu überzeugen, wenn meine Pellets bekämen würden sie das in Nullkommanix vernichten. Aber sobald ungeklärte Krankheiten auftreten, kannst Du Futterproben im Labor mikrobiell untersuchen lassen. Hab auch schon einige Heuproben eingeschickt. Sicher ist sicher.

Ich denke mal Du kannst Dich schon drauf verlassen, daß der überlebende Bestand wirklich hart gesotten ist.

LG, Andrea

Mariechen
22.12.2011, 19:32
Das ist eine gute Idee, Futterprobe untersuchen lassen. Wer übernimmt da die Kosten? Wer ist die Anlaufstelle?

Futter umstellen würde ich nicht als problematisch ansehen. Man bietet beides an, und reduziert schrittweise das alte.

Pralinchen
22.12.2011, 19:39
@ Mariechen. Ich hab jetzt nur Heuproben untersuchen lassen und die sind nicht günstig. Kostenpunkt je Probe um die 40 Euro und macht bei uns in Bayern z.B. der TGD Poing.
Ist da was positiv kommt es sicher zum Streit, denn auch die Lagerung zuhause oder halt am Stall oder beim Händler kann das Futter verdorben haben. Mir ist es passiert bei einem Sack Wiesencobs und einem Sack Müsli für Pferde. Ist beim Händler feucht geworden, die Papiersäcke waren außen trocken und innen im winterlichen Schummerlicht war nichts zu sehen. Hab's per Zufall gesehen, als die Sonne in den Eimer leuchtete, da glitzerte der Schimmel. Ich hab mein Futter vom Hersteller ersetzt bekommen und noch gratis was obendrauf. Hatte aber enorme TA-Kosten und natürlich den ganzen Ärger an der Backe.
Aufheben sollte man dann übrigens auch die leeren Säcke, innen läßt sich feststellen ob auch da Schimmelsporen anhaften. Ich mußte die leeren Säcke zum Hersteller schicken (zum Glück sammeln wir Altpapier).

LG, Andrea

Gubblgubbl
22.12.2011, 20:34
Ich hatte mir, bevor ich mir meinen (ehemaligen) schönen Gockel habe schicken lassen und 0,4 in Kaunitz gekauft habe, 3 Bücher zum Thema Hühner gekauft und durchgearbeitet. Dachte eigentlich, ich sei gut vorbereitet!
Habe vergessen, zu erwähnen, daß ich bei den letzten küken diesen Jahres, also den gold-weizenfarbigen und sk, immer Oreganotee gegebn habe, weil ich das hier so gelesen habe. Der Auslauf gibt eig genug her, ich werde trotzdem Verschiedenes zufüttern. Werde wohl auch an mehreren Stellen kleine Kräutergärten anlegen. womit wir beim Thema wäre, ich wollte Oregano pflanzen. Der ist ja wohl mehrjährig und wuchert wie Unkraut. Ich habe nur nirgendwo welchen finden können, hat jemand einen Tip?

Das Futter wollte ich schonmal auf Bio umstellen, nur kann ich es nicht von weiter weg holen, habe kein Auto. Alfana bietet in NRW nicht an und Krausland hat wohl nur Legemehl. Naja ich werde mal danach googeln oder meinem Händler (nicht Raiffeisen, der vertreibt das nur) mal vorschlagen, das biozeug mal zu probieren, gibt sicher ne menge leute hier,die das kaufen würden.

Ich werde alles gründlichst desinfizieren, die Küken aber trotzdem ganz woanders aufwachsen lassen. Wenn ich darauf acht gebe,jeden Kontakt zum alten Stall zu vermeiden, auch Schuhwerk, Hände, dann darf ich mit der Aufzucht ja keine Probleme haben,oder? Werde die Kunstbruten dann im neuen Bereich aufziehen und die Naturbruten natürlich im alten Bereich lassen.

Mariechen
22.12.2011, 20:51
Gubbl, Alfana gibts auch in NRW, in Hamm. Aber vielleicht gibt es noch einen Händler der näher zu dir liegt - unter der Webseite von Alfana, "Vertrieb" anklicken. Es stehen aber nicht alle Vertriebsstellen auch in der Karte, telefonisch nachfragen kann nicht schaden. Die sind da sehr zuvorkommend und werden versuchen dich zu beliefern. Alfana ist zwar nicht "bio", aber die Zuchtfuttersorten sind genfrei und verzichten auch auf künstliche Farbstoffe und solches Zeug.

Gubblgubbl
22.12.2011, 23:47
Mannmann, vielen Dank! Unter Vertrieb habe ich nicht nachgesehen, aber mein Wohnort Hamm ist da ja eh nicht aufgeführt. Bio nicht, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung ;-) Thx! Schaue morgen, wo genau die sind.

Pralinchen
23.12.2011, 10:13
Von steriler Aufzucht halte ich ehrlich gesagt nicht viel. So werden die Tiere nur noch empfindlicher. Was bei mir gut klappt ist die Küken mit Glucke woanders für 6-8 Wochen unterzubringen. Dann für 1-2 Stunden zum Altbestand und wieder für eine Woche zurück in den Kükenlauf. So bekommen sie Erstkontakt zu Keimen und sonstigem, sind aber nicht ständig damit konfrontiert und bauen erste Abwehrkräfte dagegen auf. Dann wieder 1/2 Tag zum Altbestand und wieder eine Woche raus. So klappt es eigentlich recht gut und wenn die endgültige Zusammenführung dann stattfindet, sind die Küken nicht steril aufgwachsen und haben schon ganz guten Schutz. Trotzdem sind hier einige Tiere schwächer, andere kräftiger. Ich hab momentan eine Junghenne die hat seltsame Vorlieben was ihr Futter betrifft. Hab sie ganze Heuhalme fressen sehen und gestern ein Stück Zeitung. Keine Ahnung, ob sie keinen Spaß am Leben oder Dauerhunger hat, jedenfalls hat sie das Stück Zeitung und die Druckerschwärze überlebt.

Oregano bekommst als Samenpäckchen, mußt nur durchlesen wie der keimt. Viele Kräutersamen müssen nur auf gut vorbereiteten Boden aufgestreut werden, dürfen aber nicht untergearbeitet bzw. abgedeckt werden. Oder Du kaufst fertige Pflänzchen, gibt es bei uns hier z.B. an Markttagen zu kaufen.

Bücher sind schön und gut. Eigene Erfahrungen sind viel besser.

LG, Andrea

Ernst
23.12.2011, 10:29
Ich habe Maransküken s/k in 1./3. Generation aus Frankreich bekommen


Ich hatte Marans sk BE von jemandem hier aus dem Forum


Ich hatte mir, bevor ich mir meinen (ehemaligen) schönen Gockel habe schicken lassen und 0,4 in Kaunitz gekauft habe

Hallo Gubblgubbl,

ich denke wenn man mit seiner Hühnerzucht so startet sind die Probleme schon vorprogrammiert. Mit jeder neuen "Bezugsquelle" steigt das Risiko, sich eine Krankheit in den Bestand zu holen.


ich hatte viele Pläne, so viele kann man gar nicht umsetzen

Das ist ein weiteres Problem, was vielen Anfängern zum Verhängnis wird. Sie wollen zuviel auf einem Mal. Das hast Du schon sehr gut erkannt. Aber anscheinend hält es Dich nicht davon ab schon wieder "Experimente" zu machen.


Heute habe ich von der 3. Generation Marans aus Frankreich noch einen unansehnlichen Hahn und eine sehr schöne Henne, mit denen ich eine Basis schaffen möchte, um dann die anderen einzukreuzen. Das ist der letzte Plan, den ich erdacht habe und der noch nicht zerstört wurde. Falls das noch passiert, werde ich vermutlich keine neuen Pläne mehr machen

Warum holst Du Dir nicht einfach von einem guten Züchter einen vernünftigen Zuchtstamm, und beginnst damit Deine Zucht, ohne ständig aus dubiosen Quellen Tiere oder Bruteier dazu zu holen. Meinetwegen bau Deine gute Henne dann in den Stamm mit ein, aber lass dann das Einkreuzen von anderen Tieren. Sicher bist Du dann auch nicht zu 100% vor Rückschlägen gefeit, aber das Risiko ist doch wesentlich geringer.

MfG

Ernst Niemann

Mariechen
23.12.2011, 17:39
Interessant. Das scheint also das Hauptproblem gewesen zu sein.

Ich kann auch von mir bestätigen, daß ich niemals kranke Tiere hatte, solange ich alles bei einem und demselben Geflügelzüchter gekauft habe (mit einer Ausnahme, eine Sussex Henne).

Wie groß ist eigentlich das Risiko, daß man sich über Bruteier eine Krankheit einschleppen kann? Was gibt es, das mit Bruteiern übertragen werden kann, außer dieser Pneumonie?

cimicifuga
23.12.2011, 17:53
mykoplasmen. aber nur zu einem geringen prozentsatz im brutei

Mariechen
23.12.2011, 18:07
Und welche Krankheiten übertragen Mykoplasmen?

cimicifuga
23.12.2011, 18:20
äh, na mykoplasmose eben - mykoplasmenschnupfen, gelenksentzündung, lauter dinge die man nicht braucht

Pralinchen
23.12.2011, 19:01
Du kannst Dir auch Salmonellen einhandeln.
Wobei ehrlich gesagt schon die gemeine Fliege jede Menge Keime überträgt. Man braucht ja nur jemand in der Nachbarschaft zu haben, wo es nicht so sauber zugeht und schon kann es passieren. Auch Wildvögel übertragen so alles mögliche und nicht zuletzt schleppt man an den Schuhen auch wieder Keime mit.

Das Hauptproblem für mich ist und bleibt wie unterscheide ich einen guten, zuverlässigen Züchter von einem der's nicht so genau nimmt?

Zu viele Tiere, zu viele Pläne würde mich persönlich auch überfordern. Man hat ja auch noch was anderes zu tun. Ich bin mit ca. 20 Hühnern und den paar Enten rundum zufrieden. Werden es durch Junghähne mehr als 25 Tiere fängt es an in Arbeit auszuarten, dann ist der Spaßfaktor verringert.

LG, Andrea

Gubblgubbl
24.12.2011, 11:08
@Pralinchen: Komisch, ich habe sogar hauptsächlich nach Oregano in Samenäckchen gesucht. Jetzt ist es egal, ich such mal im Internet, bei uns gibt es den einfach nicht.
Von sterlier Aufzucht halte ich auch nichts. Dafür brauche ich keine reichhaltigen Zuchterfahrungen, das Leben reicht völlig, um so etwas beurteilen zu können :-)


@Ernst: Die BE habe ich alle deshalb zugekauft, weil meine eigenen alle unbefruchtet waren, ich brauchte also einen anderen Hahn. Rückblickend betrachtet wäre es am einfachsten gewesen, direkt einen ausgewachsenen zu kaufen, wodurch ich aber auch immerhin schon auf 3 verschiedene Ursprünge gekommen wäre.
Bedenke, für mich als Anfänger ist es schwierig, an brauchbare Tiere zu kommen. Marans bekommt man hier im Forum fast gar nicht, weil sie einfach sofort vergriffen sind, desweiteren möchte ich mir Tiere, die ich ggfs. kaufen möchte, zunächst genau ansehen. Das habe ich bei dem ersten Tier, dem Hahn, noch nicht so gehalten. Den wollte ich aber auch von dem Züchter haben, der ihn mir angeboten hat, den meine einzige andere Bezugsquelle war Kaunitz und da weiß ich nicht, wie brauchbar und sauber der Genpool überhaupt ist, was ich aber durch einen guten Hahn schonmal hätte halbieren können. Waren also 2 Gruppen verschiedener Herkunft vorperogrammiert. Das ich dann immer BE nachgekauft habe, liegt daran, daß einfach kein brauchbarer Hahn dabei herumgekommen ist. Im Nachhinein hätte ich einfach einen ausgewachsenen statt der BE dazugekauft.

Zum Thema Pläne: Es ist nicht so, das ich von vornherein viele Pläne gemacht hätte. Ich hatte zu Beginn einen simplen Plan, der durch diese ganze Krankheitsgeschichte zunichte gemacht wurde. Darauf folgte der nächste mit demselben Schema. Möglich, das ich zuviel wollte (denn ich als unerfahrener Hühnerhalter weiß noch nicht,wieviel man verlangen kann), aber das einzige, was ich aus deinem Kommentar dazu lese, ist, das man Zucht ohne Zuchtleitfaden betreiben sollte. Falls ich das fehlgedeutet habe, haben wir uns bzgl. meiner Pläne missverstanden.

Als einzige Bezugsquelle gilt ab nächster Saison ein Züchter eine Stunde von mir entfernt. Das sollte das Risiko minimieren und auch nur deshalb nötig sein, weil ich mit einem oder zwei Stämmen nicht sonderlich lange weiterzüchten kann.

Nichtsdestotrotz verstehe ich deine Kritikpunkte, unabhängig meiner Argumentation, und werde versuchen, mich danach zu richten. Ich bin schließlich nicht hier, um mich zu streiten, dafür ist mir meine Zeit zu schade. Ich bin hier, um genau solche Anregungen zu bekommen und mir selbst und vll auch anderen mit diesem Bericht zu helfen.

Pralinchen
24.12.2011, 11:34
Wieso waren alle Deine eigenen BE unbefruchtet? Womöglich liegt hier schon das grundlegende Problem und die zugekauften BE waren ok. Also evtl. wäre es möglich, daß bereits vorher ein Krankheitserreger im Bestand war und Jungtiere sind empfindlich. Denk doch über ein Impfprogramm für die Zukunft nach.

LG, Andrea

alayaranch
24.12.2011, 12:45
Also an deiner Stelle, würde ich den Stall einmal richtig desinfizieren, (auch wenn ich nicht der Freund der Chemiekeule bin) eventuell hast du ja einen Landwirt mit Hühnern oder Schweinen in deiner Bekanntschaft/näheren Umgebung, welcher dir eine kleine Menge Desinfektionsmittel abgegeben kann. Es gibt welche, die man mit Wasser verdünnt, auf die vorher gereinigten Oberflächen sprüht, die dann nach 24 Stunden aber auch vollständig abgebaut sind, bzw. wo die event. Reste für Wirbeltiere ungefährlich sind. Meine Meinung nach, wäre das die beste/einfachste Möglichkeit, eventuelle Krankheitserreger auszumerzen. Ansonsten bin ich dem Thema Desinfektion eher skeptisch gegenüber. lg

Ernst
24.12.2011, 14:04
aber das einzige, was ich aus deinem Kommentar dazu lese, ist, das man Zucht ohne Zuchtleitfaden betreiben sollte.

Hallo Gubblgubbl,

ohne Dir zu Nahe treten zu wollen, aber das ist kompletter Blödsinn. Wenn man eine Zucht mit einem vernünftigem Zuchtstamm beginnt, und durch Selektion seine Zucht versucht dem Standard entsprechend zu verbessern, dann ist das für mich durchaus ein "Zuchtleitfaden". Wenn man dann damit Erfahrungen gesammelt hat, und Erfolge verbuchen kann, ist auch der Zeitpunkt gekommen, durch wohlüberlegten und dosiertem Zukauf des Einen oder anderen Tieres Blutauffrischung zu betreiben. Auf jeden Fall verstehe ich unter einem Zuchtleitfaden nicht mir planlos von Züchter A, B und C sowohl Bruteier, wie auch Tiere zu holen, um sie dann, genauso planlos, mit Tieren von Züchter D und E zu kreuzen. Aber letztlich muß es jeder selber wissen, wie er mit der Hühnerzucht beginnt. Mir ging es nur darum aufzuzeigen, dass das Risiko von Krankheiten mit der steigenden Anzahl von Bezugsquellen steigt. Dafür, dass ich damit nicht ganz unrecht habe, bist Du doch offensichtlich das beste Beispiel.


meine einzige andere Bezugsquelle war Kaunitz und da weiß ich nicht, wie brauchbar und sauber der Genpool überhaupt ist

Wenn ich mich recht entsinne, bist Du hier im Forum eindrücklich vor Kaunitz bzw. der Qualität und des Gesundheitszustandes der Tiere dieses Marktes gewarnt worden. Das hat Dich ja wohl offensichtlih nicht abschrecken können.

MfG

Ernst Niemann

Gubblgubbl
24.12.2011, 20:29
Warum der Gockel unfruchtbar war, weiß ich nicht. Alledings wurde mir gesagt, Marans Hähne würden wohl oft nach 2, manchmal auch schon nach einem Jahr unfruchtbar. Ich wolte ihn beim TA untersuchen lassen, der meinte allerdings, das wäre eine relativ kostspielige Angelegenheit, besonders im Vergleich zu den Aussichten, daß überhaupt ein Ergebnis dabei herauskommt. Möglicherweise (hoffentlich?) liegt darin schon die Ursache begraben. Bzgl eines Impfprogrammes habe ich mir vor einiger Zeit Gedanken gemacht bzw. wollte dann ein recht umfangreiches Impfprogramm eines Züchters übernehmen. Mein Tierarzt war jedoch anderer Meinung, was er einerseits mit der Notwendigkeit einzelner Impfungen begründete, andererseits mit der Minimalmenge, da ja oftmals nur Großmengen abnehmbar sind. Am Ende lief es dann lediglich auf eine Impfung gegen Newcastle hinaus. Aufgrund dessen, wie es gelaufen ist, werde ich aber vor Beginn der nächsten Saison umfangreiche Maßnahmen festlegen. Dazu werden sowohl ein Impfprogramm, als auch eine Desinfektion des Stalles und der ganzen Gegenstände gehören. Bin ebenfalls kein Freund von so etwas, aber die Umstände rechtfertigen das wohl schon.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön für eure Tips, Anregungen und letzten Endes auch für die Aufmerksamkeit. Ich wünsche euch ganz viel Erfolg und Freude für die nächste Saison :-)


@Ernst: Ich danke dir für den einen Rat, der zwischen dem ganzen anderen Zeug aufgetaucht ist. Für jede weitere Diskussion ist mir meine Zeit zu schade. Du hast so ziemlich alles falsch verstanden, was möglich war.

Pralinchen
25.12.2011, 10:23
Denk auch noch an den Auslauf. Auch da könnten die Keime verstärkt vertreten sein. Würde den sowieso über Winter brach liegen lassen und wenn Du Dir viel Arbeit antun willst mit ungelöschtem Kalk behandeln (Achtung ätzt wenn er nass wird), fräsen oder umgraben und nochmal Branntkalk drauf und im Frühling neue Ansaat. Die Hühner dürfen in dieser Zeit sowieso nicht drauf. Ablöschen kannst auch mit einem Rasensprenkler, aber trotz allem Schutzbrille und Handschuhe tragen.

Versuch doch einfach im nächsten Jahr mit den Hühnern die das Fiasko überlebt haben zu züchten. Die Kleinen gleich impfen, zur Not mußt Du die komplette Impfmenge abnehmen, und gucken ob so alles klappt. Mag sein, daß Du dann ein Zuchtjahr verlierst, aber lieber so als nochmal so eine Pleite. Dann kannst immer noch über die Anschaffung neuer Tiere nachdenken. BE halt evtl. selber holen und den Stall gut unter die Lupe nehmen.

LG, Andrea

Gubblgubbl
11.02.2012, 16:05
Hm den ganzen Rasen mit ungelöschtem Kalk zu behandeln wäre schade, weil er steinalt ist und supergut durchwuchert. Die Hühner haben es in 9 Monaten nicht geschafft, kahle Stellen hineinzuscharren. Ich denke, ich werde die bereits einmal von Hühnern betretenen Stellen einfach seit 2 Wochen bis Beginn der Saison 2013 brach liegen lassen und darauf vertrauen, das Regen, Wind und Wetter alle Bakterien beseitigen. Hört sich in meinen Ohren nicht so vielversprechend an, ich würde lieber auf Nummer sicher gehen, aber alles abzukalken kommt leider nicht infrage.

Zum Züchten, genau so werde ich es versuchen. Ich werde BE nur noch von einem Züchter holen. Allerdings habe ich, bei meinem Mini-Bestand 3 Tiere, die m.E. auch unter den Anzeichen dieser anscheinend ungewöhnlichen und nicht leicht zu behandelnden Krankheit leiden, obwohl sie längst keine Jungtiere mehr sind. Alle 3 Hennen aus dem letzten Jahr. Eine Henne, deren Kamm immer noch blass ist und die noch nie gelegt hat, obwohl sie mittlerweile locker 8 Monate als ist und 2, die nicht mehr richtig Gewicht zulegen, eine fühlt sich auch mager an. Die 3 werde ich entfernen, leider. Dann verbleiben noch 1,3, alle 3 offensichtlich gesund. Ich gebe jetzt noch einmal die Antibiotika, die der Tierarzt verschrieben hatte und werde, sobald es tagsüber über 0° ist, alles desinfizieren, was irgendwie im Stall war. Habe dazu an "Euphagol" von bruja gedacht, ich hoffe, das reicht. Ein Impfprogramm bekommen die Tiere sowieso, allerdings habe ich Sorge, das auch, wenn die Tiere nicht wirklich unter dieser Krankheit leiden, weil sie dagegen geimpft sind, sie die Erreger trotzdem weiterhin aufnehmen (das soll durch Stall- Geräte- und Auslaufdesinfektion vermieden werden) und ausscheiden (d.h. die Desinfektion war umsonst, weil sie dann ja im frisch desinfizierten Stall sofort wieder Erreger fallenlassen) Versteht ihr, wie ich es meine? Habe daran gedacht, die Tiere zu impfen, ihre Läufe mal ordentlich sauber zu machen und sie dann vorübergehend ganz woanders unterzubringen, bis die Impfzeit um ist, und sie dann wieder in den gründlich gereinigten Stall zu setzen (und dann die Zwischenunterkunft gründlich zu desinfizieren)
Für weitere Anregungen bin ich dankbar!


P.S.: Ab morgen wird gebrütet :D Die Kleinen werden dann auf völligem Neuland und mit desinfizierten Utensilien gehalten.