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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fischmehl? Schwäne sind keine Zugvögel!



ponyziegehuhn
15.02.2006, 21:49
Die Ludwig-Maximilian-Uni-Klinik (das ist eine Fachgeflügelklinik,in der ich meine Hühner auch schon zur Behandlung hatte) hat geäußert, daß ein Übertragungsweg über billiges Fischmehl als Auslöser durchaus in Frage kommen könnte. Nachzulesen unter br-online.

Das erinnert an BSE... wer füttert denn billiges Fischmehl? Wohl weniger der engagierte Hobbyhalter, sondern die Massentierhaltung, wo es auf den Cent ankommt. Der Übertragungsweg klingt recht logisch - zumindest kann man ihn meines Erachtens nicht ausschließen.

Halten uns die Politiker eigentlich für so abgrundtief dämlich, daß wir aufgrund des Risikos durch Zugvögel die Hühner wegsperren, weil ein paar Schwäne und ein Habicht den Virus "nachgewiesen" haben?
Weder Schwäne noch Habichte sind Zugvögel - die sind das ganze Jahr im Land - also war das Virus (logischerweise) schon latent auch bei uns vorhanden - war eben bisher bei verendeten Wildvögeln der Fuchs schneller als irgendwelche Spaziergänger, die nicht anderes zu tun haben, als daß sie selbsternannte Schergen des Staates verendete Vögel aufsammeln, die dann - was Wunder? - in von der Regierung finanzierten Institutionen untersucht werden.
Nach Großeinkäufen von Tamiflu und wenn man eine Politik der geordneten kontrollierten Großbestände schaffen will, war es ja an der Zeit, endlich auch mal die Diagnose stellen zu dürfen... ob ein wirklich unabhängiges Institut tatsächlich die gleiche Diagnose gestellt hätte, bleibt fraglich...

Da scheint man in unserem Nachbarland Österreich mehr Hirn zu beweisen - nur in den Gebieten, die als Schutzzonen nach Auftreten des Virus ausgewiesen sind, wird aufgestallt, aber nicht in ganz Österreich.

In unserem Dorf sind wir derzeit am Antrag stellen - alle Hühnerhalter des gesamten Dorfes sind geschlossen gegen die Aufstallung - die ersten Anträge sind bereits eingereicht, die restlichen folgen in diesen Tagen.

Mein Appell an alle Dorfgemeinschaften: stellt euch auch gemeinsam auf die Hinterbeine! Und weil ich in diesem Staat schon alles für möglich halte: sollte ausgerechnet in der näheren Umgebung eines "renitenten" Dorfes ein Virus (so ein Zufall aber auch) entdeckt werden, besteht auf einer Untersuchung durch ein Nicht-Regierungsinstitut!
Sollten unsere gesammelten Anträge nicht genehmigt werden, wird bereits die Beantragung einer einstweiligen Verfügung bzw. einer Sammelklage ins Auge gefaßt.
Unsere Politiker sollten sich nämlich lieber mit den Gammelfleischskandalen befassen, als sich als Vogelkundler aufzuspielen.

Pocken wurden bei uns durch Zwangsimpfung ausgerottet, die einzig sinnvolle Maßnahme zur Vermeidung des Zusammentreffens des Grippeerregers mit dem Vogelgrippeerreger (Mutation mit Folge Pandemie...) ließe sich ja durch vorgeschriebene Grippeimpfung vornehmen.

Wer baut schon wieder Mist: MinISTer

Trudy
15.02.2006, 21:59
Jawoll, ganz genau, so ist es.!

Redcap
15.02.2006, 22:09
Politiker tragen Verantwortung für die Bevölkerung.
Wer hat Schuld an der Massentierhaltung? Die geizigen Verbraucher!
Zur Info: Fischmehl darf nur außerhalb der EU an Geflügel verfüttert werden.
Und wer hat Schuld, wenn die Impfung nur noch alles schlimmer macht?
Möchtet Ihr diese Verantwortung tragen?

Huehnerbasti
15.02.2006, 22:59
Für mich ist ein Antrag auf Freilanhaltung aber viel teurer und umständlicher, als die Hühner einfach einzusperren. Da müsste ich als erstes meine Hühner bei der Gemeinde melden und weiterhin den Tierarzt bezahlen, den haben meine bisher aber noch nie gesehen. Ich rede hier nicht allein vin mir, keiner meiner Nachbarn hat die Hühner gemeldet, von daher wäre es schon sehr schwer geschlossen einen Antrag zu stellen. Ich sehe auch nicht ein meine Hühner vom TA untersuchen zu lassen, das mache ich selbst genau so gut, ich würde schon merken, ob die krank sind.
Klar wäre es eine effektive Möglichkeit, eine Stallpflicht zu unterbinden, wenn alle mitmachen. Außerdem kann ich das nicht allein entscheiden, denn das Geld, das für die Hühner benötigt wird, bezahlt meine Oma, und die kann ich nicht vom TA und Anmeldung überzeugen, ich kümmer mich lediglich um die Hühner, ohne meine Oma könnte ich mir das gar nicht leisten, ich verdien ja noch kein Geld. So will ich nicht endlos mit meiner Oma diskutieren, denn davon bekommt sie Herzprobleme und schlussendlich sagt sie noch, dass sie die Hühner abschafft. :-/

Ich stimme dir, ponyziegehuhn, aber trotzdem voll und ganz zu, aber die alten Leute, die sich die Hühner nur halten, weil sie es von früher so gewohnt sind, kann man nur schwer überzeugen.
Weiterhin sehe ich hier im Forum durch einzelne Reaktion langsam, dass einige langsam zu den Politikern umschwenken, weil ja die "Gefahr" in den Medien überkantidelt dargestellt wird, ich grübel ja auch schon, was nun richtig ist, komme jedoch immer wieder der Meinung, dass alles nur Schikane der Politik ist.

Huehnerbasti
15.02.2006, 23:05
Ich hab noch vergessen, dass wenn die Nachbarn die Hühner nicht sehen, diese auch nicht als Freilaufend melden können und somit auch niemand auf die Idee kommt, dass die Hühner nicht gemeldet sind. Und wenn gekeult wird sind die Hühner dann auch nicht da, im Ernstfall.

Claudja
15.02.2006, 23:17
Original von Redcap
Wer hat Schuld an der Massentierhaltung? Die geizigen Verbraucher!

Ähm, das würd Seiten füllen. Frag nur mal einen, der kein Geld hat (und das sind viele in Deutschland) und den Du auf Verzicht mahnst!

Hühnerbasti, biste echt so naiv?

Gruss
Claudia

Redcap
15.02.2006, 23:58
Ich denk mal, dass irgendwann mal auch diese schnallen, dass es besser ist auf billiges vom Tier (ob Fleisch oder ...) zu verzichten.
Für mich gilt lieber 100g hochwertiges vom Tier als 1 kg "Billig-Schrott". Das entspricht auch dem Verhältnis von Soll(Ideal) - und Ist-Verzehr pro Woche.
Die ganzen Lebensmittelskandale sprechen doch Bände. Auch das würde Seiten fülllen. ;)

Claudja
16.02.2006, 00:08
Ich stimm Dir fast vollkommen zu. Aber überleg mal. Du lebst oder hast in einer Grossstadt gelebt. Meinst Du wirklich, 100 gr. würden in D qualitativ reichen und alle könnten es bezahlen? Was gehört alles zu 100 gr. hochwertigem Produkt Tier? D wär ein Stall und die Menschen fressen sich durch.

Gruss
Claudia

Redcap
16.02.2006, 00:37
Vom "glücklichen" Biovieh ...
Ja, das reicht.
http://www.studentenwerke.de/pdf/ernaehrungspyramide.pdf

Philippos
16.02.2006, 06:16
Bloß weil unsere Schwäne i.d.R. im Winter hierbleiben, heißt das nicht, daß Schwäne keine Zugvögel sind! Skandinavische Höckerschwäne ziehen nach Süden und da kann ich durchaus glauben, daß ein krankes Tier auf dem Rückweg auf Rügen Station macht und dort verendet.

Ich halte trotzdem die Maßnahmen für völlig unverhältnismäßig angesichts des realen Risikos, aber wir sollten uns nicht unglaubwürdig machen, indem wir mit Halbwissen argumentieren.


Und Claudja: laß das artgerechte Fleisch das doppelte kosten, dann kann man sich halt nur halbsoviel leisten. Aber jeder kann es sich leisten, nur halbsoviel Fleisch zu essen. Es ist ja schon eine beunruhigende Einstellung, sich eher Tierquälerei als Verzicht leisten zu können. Bald ist Fastenzeit ...

Das Argument mit der Großstadt verstehe ich nicht ganz. Es war in der Großstadt wesentlich einfacher, an Fleisch aus artgerechter Haltung zu kommen als hier auf dem Lande!

Gruß, Philipp.

Redcap
16.02.2006, 07:35
Der letzte Satz stimmt aber nicht so ganz. Im Schwarzwald vertraue ich mehr darauf, dass dem Klischee "artgerechte Haltung" entsprochen wird als hier in Brandenburg, zumal ich mit dieser Idylle dort artgerechte Haltung assoziiere. Meine Eltern haben dort ihren Bauernhof. Ich hoffe, dass ich bald wieder zu meinen Hühnern kann ...

Lexx
16.02.2006, 09:31
Original von Redcap
Zur Info: Fischmehl darf nur außerhalb der EU an Geflügel verfüttert werden.

Noi, schdemmd idda ;). Fischmehl ist aufgrund von BSE als Futterzusatz, Futtermittel für reine Pflanzenfresser verboten. An Geflügel und Schweine darf es verfüttert werden. Hab die letzte Zeit etwas recherchiert, da ist sogar die Erwägung da, das Tiermehlverbot wieder etwas zu lockern und wieder Tiermehl als Futtermittel für Geflügel und Schweine zuzulassen. Das ist tasächlich "noch" verboten.
Achja, Brandenburg hat einen höheren Anteil an Bio- und Freilandhaltungen als BaWü, wobei der Schwarzwald und einige Regionen in Oberschwaben hier tatsächlich Vorreiter sind.

Bei mir schiffts grade und der Bach hat Hochwasser ;).

Grüsslis aus´m Schwobaländle... Lexx

Redcap
16.02.2006, 09:58
Upps ... hab bisher keine Deklaration mit Fischmehl entdeckt, deswegen dachte ich ... im Analogieschluss ...

Ich glaub, in Brandenburg sind die großen Bio- oder Freilandbetriebe ansässig, weil sie Großstädte wie Berlin versorgen und natürlich ist es auf der Ebene einfacher zu wirtschaften, als am Hang "rumzugraxeln", so wie ich das kenn ...

Lexx
16.02.2006, 15:14
Thread in den Vogelforen (http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=105212)
Und falls sich jemand fragt, was das mit Rügen zu tun hat, auch da hat´s Geflügelbetriebe und die liegen teilweise recht nahe am Meer. Außerdem muß auch deren Mist mal auf den Acker ;).
Grüsslis... Lexx

Ulinne
16.02.2006, 16:30
Original von Lexx
Thread in den Vogelforen (http://www.vogelforen.de/showthread.php?t=105212)
Und falls sich jemand fragt, was das mit Rügen zu tun hat, auch da hat´s Geflügelbetriebe und die liegen teilweise recht nahe am Meer. Außerdem muß auch deren Mist mal auf den Acker ;).


Oh, oh - höchst interessant, Lexx!
Vielleicht sollte man damit mal unsere offenbar sehr einseitig informierten Medien konfrontieren. Intensive Eigen-Recherche ist ja dort offenbar nicht mehr so wahnsinnig angesagt. Man bezieht aus Gründen des rationellen Arbeitens (nee, ich sag jetzt nicht "Faulheit" und "A...kriecherei") immer wieder gern Meldungen von zentralen Anbietern (dpa etc.) und übernimmt sie oft ungeprüft.
Schick deine Interpretation doch mal rum ...

Gruß - Ulrike

Achim
16.02.2006, 17:00
das finde ich auch sehr interessant. Aber ob das die Medien Sehen wollen??? Die wollen doch erst mal PAnik verbreiten, um Gewinn zu erzielen...

Redcap
16.02.2006, 17:37
Bringt das nicht Panik und Ekel und einen Ernährungsskandal??

Ulinne
16.02.2006, 19:16
Scheint so furchtbar unbekannt nicht zu sein.
Eben im WDR (Aktuelle Stunde) hat ein Vogelwissenschaftler von der perversen Fischfütterung in China sogar erzählt. Allerdings eher in einem Nebensatz. Normalerweise hätten die Moderatoren (nach dem Bericht) dazu wenigstens mal einen Ton sagen können, ihr Erstaunen äußern oder so. Aber nichts, keine Reaktion.
Vermutlich waren die innerlich aber schon beim nächsten Thema und haben beim Filmbeitrag selbst gar nicht richtig hingehört und -geschaut ...

Redcap
16.02.2006, 19:41
In den Beiträgen ist auch "nur" von der Hühnerindustrie die Rede und im Gegensatz dazu, ob Haustiere wie Hund und Katze gefährdet sind.
Schon klar - Hühner sind keine Haustiere, aber dass in dem Zusammenhang nur noch von der Industrie die Rede ist, macht nur zu klar, dass diese Leute kein Bezug zu den Lebewesen haben und Kleinhalter wie Züchter gar nicht wahrnehmen ...

Achim
16.02.2006, 20:12
den bericht habe ich auch gesehen.
Aber wenn das auch noch sooo bekannt wird, dann machen die da sonst was draus, was überhaupt nichts mehr damit zu tun hat...

Arne
16.02.2006, 20:44
Original von Claudja...Frag nur mal einen, der kein Geld hat ... und den Du auf Verzicht mahnst!...

Komischerweise haben aber diese "viele, armen Deutschen" genug Kohle für Alkohol und/oder Qualmerei!
Schlag' Mal im Lexikon nach: Alkohol und Tabak sind und waren schon immer Luxusgüter!
Ist doch bezeichnend, daß DAFÜR Geld vorhanden zu sein scheint, oder? ??? 8)
Lieber habe ich mir das Rauchen abgewöhnt, als das Essen! ;)

chook
16.02.2006, 20:58
Diese hochintegrierten Systeme sind nicht neu, sondern werden seit Jahrhunderten betrieben. Es sind keine profitgierigen Machenschaften der 'Grossen', wie es in dem Vogelforen-Thread glauben gemacht wird. Das sind 'smallholder systems', ausgeklügelte Systeme, die von Kleinbauern in Entwicklungsländern entwickelt wurden (wer meint, das hätte mit 'shareholder value' zu tun, sollte vielleicht mal eine Reise unternehmen, die ihn aus dem Wohlstandsland Deutschland herausführt!) und die die Aufmerksamkeit der Wissenschaft erst in jüngerer Zeit auf sich ziehen.
Der Prozess ist der Natur abgeguckt - das Prinzip ist dasselbe, wie wenn sich z.B. auf einem grossen See 10,000 Enten im Durchzug oder über den Winter niederlassen. Die von ihnen hinterlassenen sehr nährstoffreichen Fäkalien kurbeln die Primärproduktion heftig an, Algen und höhere Pflanzen wachsen und ernähren pflanzenfressende Fischarten (z.B. Tilapia/Graskarpfen in Asien), die wiederum ernähren Raubfische. Die Fische werden von Vögeln, Menschen usw. gefressen. Stichwort Nahrungskette oder besser Nahrungsnetz.
Die in dem Thread beschriebenen Systeme haben einen höheren, vom Menschen gesteuerten Input und Output, d.h. es werden mehr Nährstoffe zugeführt (Geflügelmist) und entnommen (Fische=Protein=Mangelware in EWL). Ein richtiges Gleichgewicht ist wichtig, sonst bricht das System zusammen (das Gewässer 'kippt um').
Ich finde das genausowenig eklig, als mein Gemüse mit Ziegendung oder Hühnerdung zu düngen oder Reis zu essen, der aus einem Paddysystem stammt in dem Enten Schnecken in Schach halten und naturgemäss auch dort ihren Mist hinterlassen.
Ich will nicht bestreiten, dass mensch solche Systeme überdenken muss, wenn sich herausstellt, dass sie zur Verbreitung von H5N1 beitragen, aber soweit ich sehe, steht der Beweis noch aus.

LG
Ute

Ulinne
17.02.2006, 00:29
Auch wenn es evtl. gute Begründungen dafür gibt, Bestandteile des Hühnerkots zur Fütterung einzusetzen, ist dennoch die Frage erlaubt, liebe cook, ob nicht auch das evtl. kontaminierte Fischmehl (bei bislang bekannten Erkrankungen von Menschen auch der Verzehr von Fisch) eine der Ursachen für die weltweite Verbreitung des H5N1-Virus sein könnte.
Momentan wird jedenfalls - auch gerade im ZDF "Berlin Mitte" - immer noch vorwiegend von Tiertransporten und Vogelzug ausgegangen.
Der Frage, ob nicht auch über Futtermittel übertragen wird, sollte m.E. nach sehr viel höheren Stellenwert haben, als augenblicklich noch. Mir wird das bisher noch viel zu wenig thematisiert.

LG - Ulrike

chook
17.02.2006, 11:25
Klar sollte das thematisiert werden, es könnte ein möglicher Übertragungsweg sein. Dazu müsste man überprüfen, ob der Virus im Wasser und im/am Fisch und im verarbeiteten Fischmehl überleben kann.
Ich muss gestehen, ich halte den direkten Übertragungsweg von Vogel zu Vogel für wahrscheinlicher bzw. die Übertragung durch legale und illegale Geflügeltransporte (lebend bzw. als Fleisch).
Es hat mich an dem Thread nur geärgert, dass Anstrengungen von Kleinbauern in Entwicklungsländern zur Nahrungsmittelproduktion auf der Grundlage hochintegrierter Kreislaufwirtschaft als Machenschaften irgendwelcher Profitgeier hingestellt werden, und noch dazu in Ermangelung jeglichen ökologischer Durchblicks, denn was die Bauern/Fischproduzenten da machen, ist letztendlich dem Naturhaushalt abgeguckt und ökologisch und ökonomisch sicherlich sinnvoller als unsere westliche hochindustrialisierte Landwirtschaft mit all den Folgen, mit denen wir heute zu kämpfen haben, wie hoher Energieeinsatz, Pestizidbelastung, Gewässerverschmutzung etc.
Meine 2 cents...
Ute

Redcap
17.02.2006, 13:51
Ich kenn dazu auch eine Version aus Erzählungen. Sämtliche Bauernhöfe bei uns im Tal und damit auch unser Misthaufen liegen am Bach. Früher, bevor der Bach entlang des Hofes in Rohre verlegt wurde (in den 60 igern), lief aus dem Mist ausgewaschene Jauche die Böschung runter. Deshalb gab es da auch jede Menge Maden und jede Menge riesige Forellen in dem Gumpen unterhalb der Böschung. Bei den Nachbarn konnte ich das noch live miterleben. Das war Wahnsinn was da für riesen Fische im Vergleich zu den anderen Forellen sonstwo im Bach schwammen.
Ich denke auch, dass solche Aquakulturen mit Pflanzenfressenden Fischen funktionieren, ansonsten würden die Fische Bauchüber schwimmen.
Aber im Zusammenhang mit Geflügeljauche tauchen immer wieder Probleme auf. Botulismus bei Mensch und Tier (meist Weidetiere). In dem einen Text von Gänserpel sind auch von Streptokokkeninfektionen bei Menschen und "Weißkopfviren"? bei Shrimps erwähnt.
Es sollte wirklich ernsthaft überprüft werden, ob nicht sogar Fischmehl, wie in dem Bericht http://www.br-online.de/umwelt-gesundheit/thema/vogelgrippe/krankheit.xml
vermutet der Überträger des Viruses ist. Wenn das Virus in Kotstaub bis 6 Monate überlebt, warum nicht auch in Fischmehl (zumindest einige Zeit)?
Weitere Probleme sind die extreme Dioxinbelastung und Salmonellengefahr durch Fischmehl. Ich mach mir meinen Reim. Da impft man halt gegen Salmonellen u. Freilandhaltung stellt man wegen der Dioxinbelastung in Frage?? Komische Welt.
Hier liest man auch was zur Fischmehlherstellung in Peru.
http://www.praxis-unterrichtsfilm.de/p153.html

Achim
17.02.2006, 14:06
Ich denke nicht, dass das Problem die VErfütterung des Geflügelkotes an Fische das Problem darstellt, sondern die Art und Weise. Der GEflügelkot wird in offenen Kanälen transportiert, zu dem auch Enten zugang haben...
Wenn die "Produzenten" jetzt irgendwelche Krankeiten haben( Egal, ob H5N1, Salmonellen oder was es da auch immer gibt), dann können sich die Enten damit infizieren und verbreiten...

Wenn man das Ganze nicht in offenen Kanälen transportieren würde und vor dem Verfüttern desinfizieren ( erhitzen auf über 70°C) dann wäre das Problem mit den Krankheitserregern auch gelöst und die Nährstoffe wären dennochsinnvoll genutzt, auch ohne Chemie...

Klicka
17.02.2006, 14:54
Panikmache ist zum Volkssport geworden. Damit läßt sich gut Geld verdienen, Konkurenz ausschalten, Menschen gefügig machen, zu Denuzianten usw. Solange die Politik das noch unterstützt und fördert, werden wir über die Medien von einen Skandal in den nächsten , von einer "Pandemie" in die nächste getrieben. Positive Meldungen sind out. Scheinbar soll sich dafür keiner interessieren, außer beim Wetter.

Naja nun zu den Höckerschwänen. Hab ml was rausgeschrieben: " Von Natur aus Zugvögel, können sie im Winter Wanderungen von mehr als 1000 km zurücklegen. Parkschwäne bleiben oft auf eisfreie Wasserflächen der Großstädte, wo sich immer Menschen befinden, die sie mit Nahrung versorgen."
Der eine tote Schwan hatte einen Ring aus der Ukraine. Und Greifvögel sind auch Aßfersser.
Man sieht, mit dieser blöden Stallpflicht lößt man das Problem nicht. Aber das wissen wir ja. Habe gestern mal für 3 Minuten in den Bundestagdebatte reingehört, ab da wurde mr schlecht. Wie im Kindergarten.
Man muß endlich impfen. Auch wenn die alles Hausgeflügel keulen wird das Problem weiter da sein oder die Menschen bekommen dann alle Stallpflicht. ;(

ponyziegehuhn
17.02.2006, 21:30
heute schon Österreich-Nachrichten gehört? Schon toll, daß der gesamte Bestand eines Tierheims heute getötet wurde, obwohl der Nachweis, daß der dort verstorbene Schwan überhaupt an Vogelgrippe verstorben ist, noch aussteht. Sie hatten den Leiter des Tierheims am Telefon, während die Tötungen stattfanden. Der konnte nichts dagegen machen.
Lt.Nachrichten auch bereits erste Keulungen in Slowenien (dort haben sie auch noch einen BSE-Fall erwähnt, der wohl gerade aufgetreten ist).

Es kann einem Angst werden.

Auf meinen Antrag bzgl. Ausnahmegenehmigung erhalte ich Mitte nächster Woche Bescheid.

Bin ja gespannt. Wird der abgelehnt und die Situation eskaliert noch weiter (ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch hier in der Umgebung der erste Vogelgrippefall "nachgewiesen" wird), melde ich die Hühner ab und sie ziehen ins Haus zu mir, als displaced persons...

Ulinne
17.02.2006, 21:59
Original von ponyziegehuhn
heute schon Österreich-Nachrichten gehört? Schon toll, daß der gesamte Bestand eines Tierheims heute getötet wurde, obwohl der Nachweis, daß der dort verstorbene Schwan überhaupt an Vogelgrippe verstorben ist, noch aussteht.

Wie ...? Den gesamten Bestand eines Tierheims? Auch Katzen, Hunde etc.???
Oder nur das Federvieh?

Lexx
17.02.2006, 22:03
http://steiermark.orf.at/stories/90195/

Es wurden 32 Federträger eingeschläfert. Man hat den Schwan ohne Quarantäne direkt zum anderen Geflügel gesteckt ;(.
Grüsslis... Lexx

niquisa
17.02.2006, 22:09
Hallo,

in die Tierheim wurde alles Federvieh getötet - ich find das sehr schlimm, da der Verdacht noch nicht begründet ist.

Da hat man schon Angst das abends wenn man nach hause kommt irgenwer am Grundstück rumlascht und die Hühner killt.

Redcap
17.02.2006, 22:49
Sind die bescheuert?



Hab jetzt mal a bisserl recherchiert

http://www.google.com/search?q=Fish+farming+and+influenza+pandemics&hl=de&lr=&newwindow=1&start=20&sa=N

Dazu gibts die erste Studie die Gänseerpel angab die und auf einen Zusammenhang zwischen Fischfarmen und möglichen Influenza-Pandemien hinwies
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=2827036&dopt=Abstract
und diese, die deren Ergebnisse widerlegen soll
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/query.fcgi?cmd=Retrieve&db=PubMed&list_uids=8758416&dopt=Abstract

Ansonsten scheint das Thema heiß diskutiert zu sein:
http://www.birdfluu.com/birdflu-news/Birdflu-fishfarming.html
http://www.nature.com/nature/focus/avianflu/index.html
http://fldnb.ben-xo.com/phpBB2/viewtopic.php?p=325979&

Trotzdem wird die FAO nachdenklich, obwohl sie bisher den Zusammenhang in Frage stellte.

http://www.sofiaecho.com/article/reading-room-wild-birds-and-avian-flu-is-there-a-case-to-answer/id_13255/catid_29

The current advice on the FAO website warns: “the feeding of poultry manure/poultry litter should be banned in countries affected by or at risk from avian influenza,
even if correctly composted, ensiled or dried with heat treatment.

Die aktuelle Empfehlung auf der FAO- Website lautet warnend: "das Verfüttern von Geflügeldung/Geflügelabfälle sollte in den Ländern verboten werden, die von der Vogelgrippe betroffen oder gefährdet sind, selbst wenn korrekt komposiert, siliert oder mit Wärmebehandlung getrocknet wurde.”

Redcap
10.05.2006, 18:21
Schöne Bilder ...

http://www.drmartinwilliams.com/conservation/catfish-farm.html

gaby
10.05.2006, 18:37
Jo, wenn die Tiere sich dann auch noch als Aasfresser betätigen ist alles klar.
gg

oskarelli
10.05.2006, 19:22
:D
Kein Fischmehl an Geflügel?
HAHA!,
aus Chile können zur Zeit ca. 10.000 Tonnen verendeter Lachse(wg. Überbesatz und Sauerstoffmangel) billigst aufgekauft werden. Protein in Reinstform. Guckst du Internet.
Gibt es auch aus anderen Ländern und wird verfüttert.
:-/
Oskarelli

grünschnabel
10.05.2006, 22:48
Kein Fischmehl an Geflügel?

Futter (http://www.solan.at/de/products/pr_products.asp?ShowProd=295&Img=)

Schaut Euch mal die Zusammensetzung von Solan 120,136,139,14,2,249,25,36,37,447,49,542,739,843 an, die findet man bei der Suche unter Fischmehl.

Fischmehl für Vieh und Geflügel
Firmen (http://www.europages.de/cgi/epq.cgi?L=de&DID=00&HC=02730B&DMC.x=1)

klick auf Deutschland und schon habe ich einen schönen Überblick unserer Kraftfutterwerke ;)

Meldung von 2002 (http://www.verbrauchernews.de/artikel/0000010981.html)

11. Können Fische mit dem Vogelgrippevirus infiziert sein?
Das Risiko, das sich Fische mit dem Vogelgrippevirus H5N1 anstecken, wird vom Friedrich-Löffler-Institut (FLI) als «sehr gering» eingeschätzt. «Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung von Fischen durch den Kot von Wildvögeln oder den Verzehr infizierter Tiere ist nicht besonders hoch», sagte der Präsident des FLI, Prof. Thomas Mettenleiter, den Ruhr Nachrichten (Ausgabe vom 7. März 2006). Der Erreger könne sich nicht «ohne weitere Anpassung des Virus» vermehren.

Darüber hinaus werde durch die unterschiedlichen Körpertemperaturen von Wildvögeln und Meerestieren die Übertragung des Virus vom Vogel auf den Fisch erschwert. «Für den Menschen besteht keine gesundheitliche Gefährdung durch den Verzehr von Fisch und Fischprodukten», sagte Mettenleiter der Zeitung. Was das Tierfutter angeht, besteht ebenfalls kein Grund zur Sorge. Fischmehl wird in der Regel auf mehr als 70 Grad erhitzt. Damit werden die Erreger unschädlich gemacht.

Link (http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/cgi/content.pl?ARTIKEL_ID=35570)

Ein Schelm, der dabei böses denkt ;)

Redcap
10.05.2006, 23:27
http://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/vogelschutz/vogelgrippe/10.pdf
Interessant dazu sind die gafta-Seiten in der Fussnote 2 under der bfr-Link in Fussnote 5.

Außerdem:
http://www.fao.org/documents/show_cdr.asp?url_file=/DOCREP/005/Y3781E/Y3781E00.HTM
http://www.fao.org/documents/show_cdr.asp?url_file=/DOCREP/003/X6899E/X6899E00.HTM
http://www.fao.org/wairdocs/tan/x5926e/x5926e00.htm

Interessant ist, dass die Fao Studien zur Dioxinbelastung von "Aquafeeds" fördert ... und das zeigt ...

http://www.fao.org/documents/show_cdr.asp?url_file=//docrep/005/y3781e/y3781e0c.htm

Rumpelstilzchen
10.05.2006, 23:30
Was das Tierfutter angeht, besteht ebenfalls kein Grund zur Sorge. Fischmehl wird in der Regel auf mehr als 70 Grad erhitzt. Damit werden die Erreger unschädlich gemacht.

Dennoch werden Schweinehaltungen, wo Fischmehl verfüttert wird, peinlichst überwacht, da sie sich darüber mit Salmonellen infizieren können (den Link hab ich noch irgendwo, poste ich gern, wenn ich ihn finde). Salmonellen sterben schon bei 55°C ab , also kann H5N1 in Fischmehl ganz hervorragend überleben.