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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausnahmegenehmigung-ich glaube nicht daran



Usanda
15.02.2006, 09:14
Hallo,
wisst Ihr, was mir grad durch den Kopf geht?
Ich habe gestern beim Vet-Amt einen Ausnahmeantrag gestellt. Geht ja recht einfach und formlos. Im Herbst hatte ich diesen nach einem kurzen Besichtigungstermin vor Ort ohne Probleme schnell in der Hand.

Aber jetzt? Wo die Vogelgrippe nun Deutschland erreicht hat? ;(

Ich vermute mal, das es KEINE Ausnahmegenehmigungen geben wird! Die haben solche Angst :o - daß jegliches Geflügel weg(gesperrt werden) muß.
:abgelehnt
Nun bin ich gespannt. Hat von Euch schon jemand eine Ausnahmegenehmigung beantragt und genehmigt bekommen?

Usanda

Achim
15.02.2006, 09:45
Ich werde da nachher mal anrufen, mache mir aber auch keine Hoffnung :(

MadChicken
21.02.2006, 11:44
Landkreis Diepholz:

Das Veterinäramt teilte mir heute am Telefon mit, dass es keine, absolut keine Ausnahmegenehmigung von der Stallhaft für Hausgeflügel gibt. Wer die Tiere nicht einstallt, bzw. nicht artgerechet einstallt, oder einstallen kann, der muss die Tiere "zu Tisch bitten". Wenn nicht freiwillig, dann wird dies zwangsweise durchgesetzt.

Flöckchen
22.02.2006, 09:35
Hallo,
gerade hat mein Telefon geklingelt, es war die nette Vet.Ärztin ! Meine Ausnahmegenehmigung für meine Hühner ist nicht genehmigt ! Aber für meine Enten, sie dürfen weiter Schwimmen ! Aber auf alle fragen wußte die Ärztin keine antworten aber sie glaubt nicht daran das am 30.4. alles vorbei ist, es wird wohl eine 2.Runde geben....

Liebe Grüße von Micha

*Hühnerjan
22.02.2006, 10:03
ich wiederhole mich gern,eim Impfsoff muß her,sonst sehen unsere tiere dieses jahr keinen himmel und sonne mehr.....

yossy
22.02.2006, 10:17
Hallo,

- es gibt keine Ausnahmegenehmigungen mehr

Auch das ist falsch, die gibt es nachwievor und dies ist ja auch in den Anordnungen geregelt. Allerdings sind die Vets angewiesen hiermit restriktiv umzugehen aufgrund der akuten Situation (eigentlich verständlich).

Beispiel: Einer der 3 Gänse hat dem ist zuzumuten einen Stall zu bauen und seine Gänse wegzusperren. Einer der 300 Gänse hat und der keinen Stall hat und womöglich noch witschaftlich davon abhängig ist, der dürfte nachwievor eine Genehmigung unter strengen Auflagen bekommen.

Solche Genehmigungen sind sowieso jederzeit widerrufbar wenn nach Ansicht der Vet´s sich die Gefahrenlage ändert.

Wer meint, die Stallpflicht/Auflagen etc. wären unzumutbar, der kann ja seine Tiere zu Tisch bitten, steht ja jedem frei. Wer das nicht über´s Herz bekommt, der muß halt investieren, Hobby ist halt teuer!
Also wo ist das Problem?

Grüße Peter

Tyrael
22.02.2006, 10:25
In der Willkür der Ämter Yossy. Wie wollen die beurteilen können ob ein Stallbau in meiner finanziellen Lage zumutbar ist? Quälen sich 3 Gänse im Stall weniger als 300? 30 Enten dürfen weiter draußen baden und 3 sitzen im dunklen Stall auf dem trockenem?

Wenn die wenigstens den Blödsinn mit der dichten Abdeckung lassen würden und wenigstens ganz engmaschige Netze erlauben würden...

Mein Ausnahmeantrag wurde auch abgelehnt, aber ich habe nur telefonisch nachgefragt und beantrage trotzdem nochmals schriftlich. Da kann ich besser reinschreiben wo der Schuh drückt, als wenn so eine olle Vet-Amt Tante gleich bockig nein sagt.

yossy
22.02.2006, 10:47
Hallo Tyrael,
das ist keine Willkür und erst recht kein Blödsinn, sondern pflichtbewußtes Ermessen eines Amtsträgers in einem Spielrahmen, den der Gesetzgeber dieser Amtsperson zubilligt.
Grüße Peter

Tyrael
22.02.2006, 10:50
Wo steht denn in der Verordnung, dass eine Privatperson schlechtere Chancen auf einen Ausnahmeantrag hat?

yossy
22.02.2006, 11:18
Hallo,
ergibt sich aus dem Allgemeinverständnis und dem Grundsatz der Verhältnismässigkeit (GG).

Du als Privatperson betreibst Deine paar Hühner als Hobby und falls hier restriktiv eingegriffen wird, trifft das vielleicht Deine Hühner stark, Dich selbst aber wenig, mal von Emotionen abgesehen.

Bei einer Person, die "Unmengen an Geld" investiert hat und aus dem Gewinn seinen Lebensunterhalt bestreitet, den treffen diese Massnahmen ungleich schwerer, der wird zum Sozialfall (gemacht).

Das hat der Entscheidungsträger mit zu berücksichtigen / Güterabwägung nennt sich das.

Grüße Peter

PS.
Ich mach jetzt die Kiste aus, muß auch mal meine Tiere versorgen.

Ulinne
22.02.2006, 19:37
Gerade im WDR, Lokalzeit Münsterland:

Eine Gänsezüchterin hat für ihre Tiere eine Ausnahmegenehmigung erhalten.
Begründung: Die Befruchtungsrate der Eier sinkt rapide, wenn die Gänse aufgestallt sind.
Peng. Geht also ...

Achim
23.02.2006, 14:18
da frag ich mich aber, warum es für Ziergeflügel nicht möglich ist, eine Genehmigung zu kriegen...
Ich KANN unmöglich Zwersäger in einem Stall auf dem Trockenem halten...
Wenn die davon leben würde, dann wäre ne genehmigung mögleich??? Also wieder reine Finanzielle argumente???

yossy
23.02.2006, 16:05
Hallo Achim,

alles eine Frage der Zumutbarkeit! Du argumentierst falsch.

Gänse befruchten nur im Wasser Argumentation (ähnlich wie bei Dir), die Antwort des Vet war:
- dann muß man halt eine Wanne/Bauwanne in den Stall stellen bzw. draußen eingraben und weiter gemäß der VO... Dach drüber oben dicht usw. inkl. klinischer Untersuchung etc.!

Unter Hinweis auf evtl. Baugenehmingung
- ist Sache des Bauamts und nicht seine

Unter Hinweis auf enorme Kosten
- Hobby ist halt teuer.

Du hast nur eine Chance wenn Du den Vet davon überzeugen kannst dass für Deine Zwergsäger eine Ausnahmegenehmigung zwingend erforderlich ist und zwar aus den Gründen a,b,c,... hieb und stichfest und für den Vet. nachvollziehbar.

Du musst Dich mal in die Lage des Mannes/Behörde versetzen. Genehmigst Du "pflichtbewüßt" nichts, bist Du immer auf der sicheren Seite. Genehmigst Du irgendwas und drückst vielleicht auch noch ein Auge zu ... und es passiert ausgerechnet bei Dir was ... dann hat der liebe Mann ein Problem.

Grüße Peter

Tyrael
23.02.2006, 18:08
Genehmigen die garnichts, dann gibts viele die ihre Tiere schwarz rauslassen. Wie es diesesmal aussieht kann ich nicht sagen, aber bei der Herbstaufstallung sah ich sehr sehr viele Hühner draußen.

Achim
23.02.2006, 19:02
ICh habe von enigen Kollegen aus der Gegend gehört, die es auch versucht haben, bei unserem Vet-Amt ne genehmigung zu Kriegen, dass es UNMÖGLICH sei...
Auch eine Volierenhaltung mit Volienüberdachung ist net erlaubt...

Nyckelpiga
23.02.2006, 19:08
Das Argument, wenn ich die Tiere einsperre, dann sterben sie, zählt nicht, dann sagen sie soll ich halt eine Voliere bauen, das würden sie genehmigen. Sag ich habe kein Geld dazu und ob sie mir welches dafür geben würden, sagen sie, soll ich den Tieren eben gleich den Hals umdrehen. Ist denen doch total egal was mit deinen Hühnern passiert, die Tuse auf dem Amt bei uns hat ihre Hühner selber gleich am Wochenende schon schlachten lassen, so ein toller Tierfreund ist die. Das geht doch alles an der vorbei, die werden alles tun um zu verhindern, dass in ihrem Bezirk irgendwelche Probleme auftreten. Und wenn die Option kommt, dass der VET entscheiden kann Tiere zu keulen, dann werden hier alle Hühner gekeult, ohne Rücksicht auf Verluste. Paragraphen regeln alles in den Amtsstuben, da wird kein Hirn benötigt, das schaltet sich erst abends nach Feierabend wieder ein.

Aber beantragt trotzdem fleissig weiter Ausnahmen, ich werde es jetzt auch wieder machen, nur um die auf dem Amt ein wenig zuf Trab zu halten, letztes Mal habe ich eine Stunde mit der Dame telefoniert, die wird mich nie mehr vergessen ;)

ponyziegehuhn
24.02.2006, 13:52
um euch etwas Mut zu machen: ich habe heute meine am 14.2. beantragte Ausnahmegenehmigung für meine Hühnis bekommen!
Hurra!
Und ich habe nicht mit der Stallgröße argumentiert, sondern die Verhaltensproblematik, die bei nicht-artgerechter Haltung eintritt, als Begründung beschrieben.
Ich habe zwar Auflagen erhalten - muß während des Zeitraums, während für andere die Stallpflicht gilt, einmal Blut-u. Kotproben einschicken und ansonsten einmal im Monat meinen TA meine Hühnis untersuchen lassen, darf keine Wildvögel füttern und meine Hühnis sollen ihr Futter und Wasser nur in ihrem eigenen Stall stehen haben - aber diese Auflagen sind ok und die werde ich freilich auch einhalten.

Die Freude meiner Hühner, als ich ihnen nach Eintreffen des schriftlichen Bescheides heute die Stalltür geöffnet habe, kann man sich vorstellen. Unser Gockel bekam gleich Frühlingsgefühle....

*Hühnerjan
24.02.2006, 18:59
und das in Bayern *gratuliere*

dr.huehners
24.02.2006, 19:07
Glückwunsch :D :D :D,
wie viele Hühnies hast du denn?? Während der letzten Aufstallung haber ich eine Henne verloren, was ja deiner Argumentation entspricht. Jetzt habe ich noch drei Damen unter, bzw in einer etwa 25 m2 großen Voliere. Bekomme ich für die wohl auch eine Ausnahmegenehmigung???

ponyziegehuhn
24.02.2006, 19:23
im Moment habe ich nur 2 Hühner und 1 Hahn (mir ist Anfang des Jahres unsere Liese an Gicht verstorben).
Während der 1. Aufstallung hatte ich sie in einer großen Pferdebox untergebracht, da waren sie noch zu viert, und die Zeit, während ich jetzt auf meine Genehmigung gewartet habe, waren sie im ehemaligen Schafstall, der auch zu einer großen Pferdebox umgebaut wurde, auf ca. 20 - 25m² aufgestallt.
Glücklich waren sie da aber nicht, obwohl sie Platz, Licht, Frischluft (Windschutznetze statt der Fenster) und saubere Stroheinstreu auf Naturboden zum Scharren hatten. Sie sind zwar glücklicherweise nicht wie die eines Bekannten übereinander hergefallen, aber sie waren richtig depressiv. Was ja kein Wunder ist, bei zwar heller, aber künstlicher Beleuchtung.
Ich denke mal, daß bei mir das durchschlagende für den positiven Bescheid war, daß wir keine Gewässer in der Umgebung haben, keine Zugvögel hier rasten und kein Geflügelbetrieb in der Nähe ist.
Außerdem nimmt unsere Amtstierärztin (glücklicherweise) artgerechte Tierhaltung sehr wichtig und wir haben einen guten Kontakt zueinander. Insofern weiß sie, daß ich beim Auftreten eines Krankheitssymptoms meiner geliebten Viecher (ob Hühner, Pferde, Ziegen oder die Katze) sofort reagiere und entsprechende Maßnahmen ergreife (Tierarzt, Klinik, Quarantäne o.ä.) und das Risiko der Verbreitung einer wie auch immer gearteten Krankheit bei uns daher sehr gering ist. Eine Desinfektionsausrüstung für Notfälle, die ihresgleichen sucht, haben wir auch seit Jahren grundsätzlich vorrätig.
Um unsere Tiere auch gesund zu erhalten, setzen wir zusätzlich Heilkräuter ein, was unsere Amtsvet auch weiß.
Falls es jemand interessiert, wirken manche ätherischen Öle (Salbei, Eukalyptus, Fenchelöl und Thymol) antiviral und können in entsprechender Dosierung (man kann sich mit Heilkräutern bei falscher Anwendung auch vergiften!) auch vorbeugend zur Immunabwehr eingesetzt werden - aber dies hier nur am Rande.

Tyrael
24.02.2006, 19:44
Und nun soll mir nochmal einer erzählen, dass es keine Willkür bei den Ämtern gibt. >:(

Glückwunsch zu deinem Ausnahmeantrag! :prost