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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Historische Hühnerhaltung



Randolph
30.10.2011, 21:19
Hallo,

beim Besuch des Rieck-Hauses , einem Freilichtmuseum in Hamburg, wurde von einer Nach-
fahrin berichtet, dass das Haus von ihren Vorfahren bis in die Ende 1930er Jahre hinein
bewohnt war.
(http://www.altonaermuseum.de/rieck-haus/ausstellungen/schausammlung/ansicht.html?uniqid=44)

Die Hühner, und das möchte ich hier berichten, wurden ab Februar in der Stube gehalten.
Die Hennen bekamen Stint (ein kleiner, überreichlich in der Elbe zu findender Fisch), wurden
brütig und saßen auf ihren Nestern unter der Bank (siehe unten). Wenn die Küken geschlüpft waren, liefen bis zu einhundert von ihnen in der Stube umher und wurden zehn Wochen später auf dem Markt in Bergedorf (25 km östlich von Hamburg-Zentrum) verkauft. In dieser frühen Jahreszeit gab es sonst wenig zu verkaufen. Die Stube diente als Wohn-, Schlaf-, Essstube - und eben zur Hühnerzucht!

Gruß, Rudi

http://img845.imageshack.us/img845/3678/p1100139600.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/845/p1100139600.jpg/)

http://img341.imageshack.us/img341/8470/p1100140600.jpg (http://imageshack.us/photo/my-images/341/p1100140600.jpg/)

Waldfrau2
30.10.2011, 21:54
Danke für diesen interessanten Beitrag! So rein grundsätzlich könnte ich mir das schon vorstellen, aber der Geruch ist bestimmt nicht zu verachten, uiuiui....

Aber sonst, in der Stube von ständigem Gepiepse und Gewimmel umgeben zu sein, nicht schlecht. Die Bank ist klasse!

jana782
30.10.2011, 21:58
Wow, danke, das war echt interessant und kaum vorstellbar!
Ich kämpfe täglich gegen die vielen Krümeln und umgeschubsten Getränkenpfützen meiner 2 Kinder, auf dem Küchenfußboden, aber gegen 100 Küken in der Stube ist das wohl harmlos!:)

Giggerl
30.10.2011, 22:23
Vielen Dank für den interessanten Einblick in frühere Zeiten.

Uh, die gute alte Zeit - :neee:

sil
30.10.2011, 22:31
Das hat man damals alles nicht so eng gesehen
Die Stube war ja oft der einzige beheizbare Raum in alten Bauernhäusern. Die Küche war in der Regel finster und verrußt. Wenigstens kenne ich das so von alten Häusern im schwarzwald und im Bayrischen Wald. Da diente die Stube gleichzeitig als Esszimmer, Aufenthaltsraum, Arbeitsraum, über dem Ofen wurde Wäsche getrocknet, da stand eine Heinzelbank in der Ecke, auf der z.B. Schindeln oder Holzschuhe oder Rechen gemacht wurden, da lagen Späne auf dem Boden, und der war ja nicht gefließt oder aus Parkett, sondern bestand aus Holzbohlen, in den ärmeren Häusern auch direkt aus festgetretenem Lehm.
Ein bißl Hühnerdreck hat da niemanden gestört.
Sauberkeit ist ja auch, wie alles andere, relativ...

Ernst
30.10.2011, 22:59
Auch damals ging es schon ums Geschäft. Sinn und Zweck war die "Produktion" des begehrten, und auf dem Markt gut bezahlten Hamburger Stubenkükens. Das war eine, bei den Feinschmeckern, beliebte Delikatesse. Rezepte dafür fand man früher in jedem besseren Kochbuch.

MfG

Ernst Niemann

Pralinchen
31.10.2011, 10:53
Das Hamburger Stubenküken kam mir auch als erstes in den Sinn.

Ich kenne noch aus meiner Jugend eine alte Bäuerin die hatte nicht nur Hühner, sondern auch die kleinen Kälber in der Küche. :neee: Das ist mir dann doch zuviel.

LG, Andrea

Civciv
31.10.2011, 12:07
Solange die Hühner brüteten war das wohl nicht so schlimm, bis auf den braunen Riesen einmal am Tag. Den wird man dann schnell entsorgt haben. Und die Küken sind ja so süss, vorallem für die Kleinkinder des Hauses. Vielleicht hat man sie ja auf eine bestimmte Ecke begrenzt, das sie dann taeglich putzten, wer weiss?
Bei einer Henne, mit vielleicht sechs Küken, könnte ich mir das bei mir im Haus noch vorstellen :D

Ernst
31.10.2011, 13:02
Und die Küken sind ja so süss, vorallem für die Kleinkinder des Hauses. Vielleicht hat man sie ja auf eine bestimmte Ecke begrenzt, das sie dann taeglich putzten, wer weiss?

Hallo Civciv,

Dein nostalgisch verklärter Blick in allen ehren, aber das ist Unfug. vor z.B. hundert Jahren war die Einstellung zu Tieren eine ganz andere als heute. Da hat sich keiner Gedanken darum gemacht, ob Küken "so süss vor allem für die Kleinkinder des Hauses" sind. Es ging nur darum mit der Mast von Küken etwas dazu zu verdienen. Diese Mast war nun mal am effektivsten, in der warmen Küche, dem oftmals einzigen beheizten Raum des Hauses. Für irgenwelche Gefühlsduseleien war in den meist in ärmlichen Verhältnissen lebenden Menschen kein Platz.

MfG

Ernst Niemann

Weyz
31.10.2011, 13:10
Na, das ist noch Natur pur gewesen. Aber da war der Fussboden eben noch ein Fussboden und Meister Propper hat zusammen mit Sagrotan noch in der Wiege gelegen. Da kann man mal sehen, wie sehr sich die Welt innerhalb kurzer Zeit verändert hat. :jaaaa:

hein
31.10.2011, 13:14
Man sollte auch bedenken, das es aus der Küche oder Stube nur eine Tür gab und die führte in der Regel direkt in den Stall! Also roch die gute Stube immer nach gewissen Tierparfümen wie Schweine, Kühe usw. immer riechen! Und so hat es keinem gestört! Denn auch die Stube wurde täglich mit dem Reisigbesen gefegt und gereinigt.

Weyz
31.10.2011, 13:30
Und überhaupt hat es im ganzen Dorf nach Dorf gerochen. Heute ist das selten geworden, die Bauernhöfe im Ort sind Aussiedlerhöfen oder Agrarfabriken gewichen. Und ausser Hund und Katz lebt heute kaum noch ein Tier mit dem Menschen im Haus.

Pralinchen
31.10.2011, 14:02
Der typische Baustil der Bauernhäuser am Alpenrand ist heute noch so, daß vom Fletz eine Tür direkt in den Stall führt. Ab und zu erlebt man noch die Milchkammer dazwischen. Ich kenne das nicht anders, bei unseren Verwandten riecht es im Wohnhaus nach Kuh. Hier ist das Wohnhaus auf den Höfen immer separat, der Stall oder die Stallungen doch einige Meter weiter weg.

Meine Uroma hatte eine Geschichte auf Lager, die mir als Kind die Haare zu Berge stehen ließ. Sie war für die Hühner verantwortlich, mußte auch als Kind schon schlachten. Heimlich hat sie Eier gestohlen und an die Igel verfüttert, bis ihre Mutter dahinterkam. Sie wurde verwarnt, daß das Konsequenzen haben würde. Als sie nicht aufhörte, hat ihre Mutter einen Igel geschlachtet. Soviel zur guten alten Zeit und nette Tiere in der Stube usw. Früher zählte jeder Krümel als Lebensmittel. Ich glaube somit nicht, daß man das als niedlich empfand, wenn Tierkinder mit im Wohnhaus waren. War wohl die einfachste und wärmste Lösung, um möglichst viel und frühe Nachzucht zu haben.

LG, Andrea

Civciv
31.10.2011, 15:23
@Ernst Nieman
Mag ja sein, dass Du den wissenschaftlich belegten "Niedlichkeitsfaktor" als Gefühlsduseleien ansiehst und es mag auch sein, dass die Menschen jedes Tier und jedes kleine Produkt von und aus ihnen als lebenswichtig empfunden haben, aber ich bin mir sicher, dass die meisten Kinder die Küken als niedlich sahen und an ihnen Freude hatten. Sonst würden sie ja nicht so wie Pralinchen z.B. erzaehlt, die Igel als niedlich empfinden und sie füttern wollen. Kinder sind eben anders als Erwachsene, für sie ist das kein Unfug.

LG, Civciv

Redcap
31.10.2011, 15:48
Die "Gluckenställe" unter den Bänken waren früher mit Latten oder Kaninchenzaun verschlossen. Dieses romantische Bild von frei laufenden Küken gab es nicht. Die Stubenküken wurden in kleinen Holzbehältnissen in der Küche oder Stube aufgezogen wurden. Solche Stubenkükenkäfige hatten meistens pyramidenförmig mehrere Etagen übereinander und standen in der Nähe des Kachelofens. In den untersten waren die älteren, in den obersten und kleineren Abteilen, die jüngsten. Das machte insofern Sinn, als diese Haltungsform der Wärmeverteilung Rechnung getragen wird. Denn warme Luft steigt bekanntlich nach oben. In diesen Behältnissen verbrachten die Küken ihr ganzes, etwa 6 Wochen dauerndes Leben. Denn schon damals war bekannt, dass Bewegungseinschränkung und eiweißreiches Futter die Gewichtszunahme fördert. Aus diesem Grunde wurde den Stubenküken Buchweizenmehl, vermischt mit sauerer Milch verfüttert. Mit einem Gewicht von einem knappen Pfund galten die Stubenküken schlachtfähig und waren als Delikatessen überall begehrt. Vitaminmangel brachte auch in der alten Zeit schon Gelenkdeformationen und Standschwierigkeiten. Stubenküken waren also nichts anderes als die frühe Form der heutigen Mastbroiler mit ähnlicher Haltung.
Zum Vergleich:
http://i00.i.aliimg.com/photo/v0/103491646/Broiler_Cages.jpg


und dieses Exzerpt:
http://www.scribd.com/doc/71019921/Winterkuekenzucht

Ernst
31.10.2011, 16:30
Mag ja sein, dass Du den wissenschaftlich belegten "Niedlichkeitsfaktor" als Gefühlsduseleien ansiehst

Es mag ja sein dass Dein Niedlichkeitsfaktor wissenschaftlich belegt ist. Da werde ich mich mit Dir bestimmt nicht drüber streiten. Es war mir nur wichtig klarzustellen, dass der Grund für die Kükenhaltung in der Küche nicht der Niedlichkeitsfaktor der Tiere, sondern die wirtschaftliche Notwendigkeit für die Tierhalter war. Die wären damals mit Sicherheit nicht auf die Idee
gekommen, mit den Tieren in einem Raum zu leben, weil sie "so süss" waren.

MfG

Ernst Niemann

Hühner2011
31.10.2011, 16:52
Interessanter Beitrag! Danke, wusste ich gar nicht in diesen Details! :)

Weyz
31.10.2011, 16:55
Es mag ja sein dass Dein Niedlichkeitsfaktor wissenschaftlich belegt ist. Da werde ich mich mit Dir bestimmt nicht drüber streiten. Es war mir nur wichtig klarzustellen, dass der Grund für die Kükenhaltung in der Küche nicht der Niedlichkeitsfaktor der Tiere, sondern die wirtschaftliche Notwendigkeit für die Tierhalter war. Die wären damals mit Sicherheit nicht auf die Idee
gekommen, mit den Tieren in einem Raum zu leben, weil sie "so süss" waren.

MfG

Ernst Niemann

Manchmal kann es ja auch beides gewesen sein. Sicher, die Küken mussten gemästet und verkauft werden, gleichzeitig durften die Kinder sie mal streicheln und man umsorgte sie, so gut es ging und es die Zeit zuliess. Wenn sich der Mensch mit der Kreatur, die er aufgezogen hat, mehr oder weniger liebevoll beschäftigte, dann sicher her zu Zeiten, an denen dezentral produziert wurde als zu heutigen Zeiten der "Tierproduktion" in den seelenlosen Agrarfabriken.

Redcap
31.10.2011, 16:59
Es war wohl eher auch Arbeitsaufgabe der Kinder.

Sonnenkuss
31.10.2011, 17:02
@Redcap, danke für den interessanten Beitrag und die gute alte Beschreibung.

Weyz
31.10.2011, 17:21
Es war wohl eher auch Arbeitsaufgabe der Kinder.

Ja sicher, Für Kinder und die Hausfrau, wie in dem netten Werk erwähnt.
Ansonsten ist es teilweise ein echter Hühnerkrimi der zeigt, dass nicht alles in der guten alten zeit gut war. Glaube ich ja auch garnicht. dennoch hatte der Mensch damals durch die Nähe zum Tier auch die Möglichkeit, es nicht nur zur Fleischproduktion zu vergewaltigen. Klar Mast durch stopfen, Eierproduktion durch Dauerglucken die nach 6 Bruten hintereinader erst wieder das Gehen lernen mussten sind schon ein paar Highlights, die einen aufhorchen lassen. :-[

hein
31.10.2011, 17:50
Ja sicher, Für Kinder und die Hausfrau, wie in dem netten Werk erwähnt.
Ansonsten ist es teilweise ein echter Hühnerkrimi der zeigt, dass nicht alles in der guten alten zeit gut war. Glaube ich ja auch garnicht. dennoch hatte der Mensch damals durch die Nähe zum Tier auch die Möglichkeit, es nicht nur zur Fleischproduktion zu vergewaltigen. Klar Mast durch stopfen, Eierproduktion durch Dauerglucken die nach 6 Bruten hintereinader erst wieder das Gehen lernen mussten sind schon ein paar Highlights, die einen aufhorchen lassen. :-[
Ich glaube, Du siehst da einiges nicht so ganz richtig!

Denn auch Früher wurden die Tiere nicht so tiergerecht behandelt wie man es Heute gerne sehen würde!

Das fette Schwein, welches verkauft war wenn es dann morgens abgeholt werden sollte! Dieses bekam vorher eine Handvoll Salz - eben damit es nocht mehr Wasser soff! 10ltr. Wasser waren schliesslich 10kg mehr Gewicht!

Die Küken mussten in der Stube gehalten werden! Denn deren Verkaufs-Erlös, war die erste Einnahme im Jahr und die war bitter nötig war!

Zum Glucken nahm man übrigens sehr oft Kapaun oder Puter! Kapaun brüten fast immer und dem Puterhahn gab man ein Glas Schnaps! Besoffen schlief er auf dem Nest ein und sehr oft begann er dann wieder nüchtern mit dem Brüten!

Und keine Bange - die Hühner, die 6 mal in einem Jahr brüten mussten, die waren soo selten! Im Gegenteil - gebrütet wurde im Winter für die Stubenküken und im zeitigen Frühjahr! Kaum noch im Sommer und im Herbst!

Und in der Regel gab es auch keinen Hühnerstall - diese wurden über den Kuhstall gehalten! Eben weil es da schön warm war! Und im Sommer wurde dadurch auch so manche Fliege vernichtet!

Dann waren da noch die Gänse, denen man mind. 3 mal im Jahr die Daunen am lebendigen Körper ausrupfte! Eben als Bettfedern! Dann ca. 3-4 Wochen vorm Martinstag wurden sie gestopft um noch ein paar mehr Kilos zum Weihnachtsfest zu haben!

Da gibt es sicherlich noch viele Beispiele!

Nur es war für dem Bauern kein Spass und nicht die Gewinnsucht - das war reiner Überlebenskampf für den damaligen Bauern!

Gabilein
31.10.2011, 19:21
Hallo Zusammen,

ich habe hier auch noch ein hübsches Exemplar einer Eckbank mit Hühnerabteil. Zu sehen im Bauernhofmuseum in Glennleiten.

Rosie
25.05.2014, 14:32
Aus aktuellem Anlass habe ich diesen interessanten Thread ausfindig gemacht.
Danke für Eure Beiträge und dem damit verbundenen Einblick in die frühere Tierhaltung. Besonders der Link von Redcap mit dem alten Buchausschnit war sehr aufschlußreich.

Gestern habe ich ein Stubenküken gekauft. Es wog 524g und sah aus wie ein Mini-Grillhähnchen aus dem Supermarkt.
Nun heißt es ja, dass die Stubenküken heute bereits mit 3 - 4 Wochen ein Schlachtgewicht von 400 - 600g haben. Wie wird das in so kurzer Zeit erreicht?
Nicht dass ich mit dem Gedanken spiele, dies auszuprobieren. Nein. Bestimmt nicht! Mich interessiert lediglich wie diese Küken so viel Fleisch und auch noch Fett ansetzen können. Sind das die normalen Masthybriden?

Rosie
25.05.2014, 15:06
Beim Stöbern habe ich das hier gefunden: http://www.eurotier.de/fileadmin/downloads/2010/ForumGefluegel/17-11-koenig.pdf

hagen320
25.05.2014, 15:06
Als man Stubenküken zog gab es noch keine Masthybriden und das Gewicht lag, je nach Quelle, zwischen 200 und 600 Gramm nach 3-5 Wochen. Mag sein das man teilweise Rassetiere gekreuzt hat um den pusch up Effekt zu bekommen. Dieses extreme Wachstum lag aber eher daran das sie so gut wie keine Bewegungsfreiheit hatten (kleine Käfige) und in der warmen Küche (nähe Ofen) gezogen wurden. Freiwillig hat das niemand gemacht, es war für die armen Menschen eine möglichkeit um etwas dazu zu verdienen.

Ernst
25.05.2014, 15:16
Hallo Heike,

das ist zum Einen das Ergebnis intensiver Zuchtarbeit, und zum Anderen liegt es an dem extremen Futter. Man ist in der Hähnchenmast mittlerweile auf ein Verhältnis von unter 1:2 angekommen. Das bedeutet, dass ein Küken, das es in den 34 Tagen seines Lebens zu einem Gewicht von, sagen wir mal 2kg gebracht hat, in dieser Zeit noch nicht einmal 4kg Futter zu sich genommen hat.

Rosie
25.05.2014, 15:20
Klar hat das niemand freiwillig gemacht.

Meine Frage bezieht sich eher auf die heutige Zeit und deren Mastmethoden.

Interessant ist es für mich auch in Hinblick auf meine Sundheimer Junghähne, welche nicht zuchttauglich sind. Wenn ich das neun Wochen alte Hähnchen "als Masthähnchen verurteile", wie bekomme ich dann recht schnell und gut Fleisch dran. Mit zwölf Wochen sind die Tiere zwar noch zart, haben aber eigentlich kaum Fleisch und mit sechzehn Wochen sind sie schon recht zäh.

Rosie
25.05.2014, 15:20
Hallo Heike,

das ist zum Einen das Ergebnis intensiver Zuchtarbeit, und zum Anderen liegt es an dem extremen Futter. Man ist in der Hähnchenmast mittlerweile auf ein Verhältnis von unter 1:2 angekommen. Das bedeutet, dass ein Küken, das es in den 34 Tagen seines Lebens zu einem Gewicht von, sagen wir mal 2kg gebracht hat, in dieser Zeit noch nicht einmal 4kg Futter zu sich genommen hat.

Wow!

hagen320
25.05.2014, 15:32
Beim Stöbern habe ich das hier gefunden: http://www.eurotier.de/fileadmin/downloads/2010/ForumGefluegel/17-11-koenig.pdf

Das hat in meinen Augen nichts mit Stubenküken zu tun, das ist eine Vermarktungsstrategie der Hühnerindustrie.

Rosie
25.05.2014, 15:41
Das hat in meinen Augen nichts mit Stubenküken zu tun, das ist eine Vermarktungsstrategie der Hühnerindustrie.

Die Tierchen werden aber im Handel als Stubenküken bezeichnet. Auch wenn sie nichts mehr mit den früheren in der Stube aufgezogenen Küken zu tun haben.

hagen320
25.05.2014, 17:06
Die Tierchen werden aber im Handel als Stubenküken bezeichnet. Auch wenn sie nichts mehr mit den früheren in der Stube aufgezogenen Küken zu tun haben.

So wie der Handel alles mit unwahren Wörtern bezeichnet damit der dumme Kunde kauft und denkt er hat was gutes, oder wie nennst man Schlagworte wie "wie zu Großmutters Zeiten" "nach Großmutters Rezepten" " Handgemacht" "aus dem Herzen der Natur". Wenn Du dann das Kleingesdruckte liest: Industrielle Vertigung mit Aromaersatzstoffen....
Wenn Du die Gockel schnell groß bekommen willst, dann mußt Du sie eng ein sperren, darauf achten das es nicht zu kalt ist und sie mästen. Das sollte aber schon vom Küken an geschehen, die Hennen sammelt man dann raus wenn man das Geschlecht erkennt. Mein Ding ist das aber nicht, ich finde es schön wenn sie alle im Auslauf umherwuselnm, auch wenn einige Kunden finden das sie zu fest sind.