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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kokzidiose?



bramborka
05.02.2006, 10:21
Hallo!

Eines unserer Seidenhühner hat, glaube ich, Kokzidiose. Die Symptome passen eigentlich. Vor einiger Zeit etwas Durchfall. Seit ca. 2-3 Tage liegt das Huhn überwiegend in der Ecke, wenn es aufsteht, dann ist es total wackelig auf den Beinen und als ich es untersucht habe, habe ich Blutspuren um die Kloake entdeckt. Das Gefieder um die Kloake ist verklebt. Wir haben das Huhn jetzt separiert und ins Warme gestellt. Es frißt wie ein Scheunendrescher, wenn man ihm das Futter direkt vor die Nase hält, ist aber ganz schön mager, zumindest fühlt es sich beim abtasten sehr mager an.
Ich kann frühstens morgen zum Tierarzt.
Was können wir bis dahin tun?
Was für Medikamente helfen? Ich hatte beim Lesen im Web eher den Eindruck das es nicht DAS Mittel gegen Kokkzidien gibt. Wer hat Erfahrung? Müssen alle Hühner behandlet werden?

Vielen Dank
Bramborka

Anton
05.02.2006, 11:17
Das Medikament gegen Kokzidiose ist "Baycox". Wenn das Tier frißt und trinkt, wird es wohl durchhalten bis du zum TA gehen kannst. Vielleicht ist es ganz sinnvoll, daß Tier unter einer Wärmequelle zu platzieren. Vielmehr wirst du ohne Medikament nicht tun können.

Gruß Stefan

Klausemann
05.02.2006, 11:33
Hallo Bramborka ,
es würde mich mal interessieren, ob du gerade bei dir Tauwetter hattest, also Pfützenbildung in dem die Hühner herum liefen ?

Gruss Klaus

bramborka
05.02.2006, 14:02
Hallo und Danke für die schnellen Antworten,

@Klaus
Ja, als der Schnee weggetaut war, gab es im Hühnerauslauf schon Pfützen.
Ich habe die Hühner allesamt daraus trinken sehen - Symptome zeigt aber nur das eine.

Momentan sitzt es in einen strohgefüllten Wäschekorb i.d. Nähe der Heizung und frißt...

Gruß, Jochen (bramborka)

Rothuhn
05.02.2006, 15:36
Hallo Jochen,

... ich habe beste Erfahrungen mit Kokzidiol SD gemacht, das ist ein wasserlösliches Medikament in Pulverform und kann sowohl über das Trinkwasser, wie auch über das Futter verabreicht werden. Ausser gegen Kokzidien wirkt dieses Mittel auch gegen Salmonellose. Grundsätzlich musst du in solchen Situationen immer alle Tiere behandeln. Erkrankte Tiere setze ich immer separat und erhöhe die Dosis des Medikamentes.

Was mich aber bei deiner Schilderung an einer Kokzidiose zweifeln lässt, ist die Tatsache, dass das Tier "frisst wie ein Scheunendrescher" in Verbindung mit den Abmagerungserscheinungen. Wahrscheinlich kannst du das Brustbein richtig spüren, wenn du das Tier in die Hand nimmst. Außerdem fühlt es sich federleicht an? Ich tendiere eher hin zu einem akuten Wurmbefall... wann hast du das letzte Mal eine Wurmkur durchgeführt?

Letztendlich kann dir hier wirklich nur die Untersuchung einer Kotprobe durch den TA weiterhelfen.

Grüße :)
Thomas

Klausemann
06.02.2006, 07:50
Hallo Jochen,
wir hatten damals auch Kokzidose , aber Gott sei dank schon sehr früh erkannt. Unsere Tierärztin riet uns, von allen Hühner etwas Kot zu sammeln. Treffer.
Wie Rothuhn schon erwähnte ,die Tiere werden alle gemeinsam behandelt. Unsere bekamen einmal etwas(?) eingeflöst, bei der nächsten Kotuntersuchung nach sieben Tage (wichtig) gab es keinen Befund mehr.

Meine hatten damals nach einer von mir veranstalteten Wasserpuncherei die Kokzidien bekommen, seid dem vermeide ich, das die Hühner bei extremer Pfützenbildung raus kommen. Wir haben hier nur begrenzten Auslauf, da ist die Bodenhygiene sehr wichtig.

Gruss Klaus

bramborka
06.02.2006, 07:55
Hallo nochmal !
Das Huhn hat die Nacht überstanden und sein Frühstück erfolgreich hinter sich gebracht :)
Heute Vormittag geht´s zum TA, ich werde berichten...

Gruß, Jochen

bramborka
06.02.2006, 16:29
tja, jetzt haben wir den tieraztbesuch hinter uns gebracht....die tierärztin meint auch, es sei am ehesten kokkzoidose und hat mit bycox behandelt. sie hat mir die wahl gelassen, ob wir eine kotprobe wegschicken, wegen der kosten, aber wegen der anderen hühner, falls die auch krank werden, war es mir das wert (teurer spaß...). jetzt liegt das huhn mehr tot als lebendig auf der seite und ich befürchte, es wird es nicht schaffen. ich hoffe, mein mann kommt bald nach hause, wenn es bis dahin nicht besser ist, muß er es erlösen.


gruß
bramborka (&jochen)

yossy
06.02.2006, 18:20
Hallo,

ich weiß nicht wie oft wir alle hier schon geschrieben haben was bei Kokzidiose hilft: Baycox!

Warum muß das eigentlich immer (noch) ein teurer Spaß sein, wenn man´s auch billiger haben kann??? So ein Baycox-Fläschle kostet keine 20 Euro und reicht ewig.

Grüße Peter

Klausemann
06.02.2006, 19:34
Das mit der Kotprobe wegschicken erstaunt mich ja wieder. Meine TA hat das in der Praxis gemacht. Was kann die in der Praxis mit den Microskop unter suchen, was andere nicht können, Beziehungsweise wegschicken ?

@ Yossy , hast du schon mal selber eine Kotuntersuchung durch geführt ? Ein Microskop haben wir ja auch hier, nur sollte man wissen nach was man sucht :roll , würde mich mal interessieren als standartmässiger routine Check.

Gruss Klaus

Anton
06.02.2006, 19:39
@Klausemann

http://www.working-goats.de/kotuntersuchung.html



G Anton

Klausemann
06.02.2006, 19:43
Vielen Dank Anton,

ist doch mal wieder ein Anhaltspunkt.

Gruss Klaus

bramborka
07.02.2006, 13:27
Hallo nochmal,
ich schreibe das mal dem Baycox zu: nachdem es gestern Abend gar nicht so gut aussah, geht es dem Patienten heute schon deutlich besser.
Scheint also zu wirken.
Aber man soll ja bekanntlich den Tag nicht vor dem Abend loben...

Das Baycox war übrigens nicht das teure, sondern die Laboruntersuchung.
Insgesamt wollte die TÄ 83,66EUR haben (davon 2,43EUR+MwSt. für das Baycox) - für eigene Untersuchung, Behandlung/Injektion, Kotprobenversand, Laborkosten. Ich würde mal vermuten, dass heutzutage alleine der Hin-und Rücktransport per DHL 20EUR kostet und dann will das Labor ja auch noch leben...

Läppert sich halt. Interessanter Link übrigens zu den Kotproben. Ist vielleicht eine Alternative für das nächste Mal :)

Gruß, Jochen

altsteirer.at
19.03.2006, 10:42
Wie ich schon andrerorts erwähnt habe, züchte ich seit Jahrzehnten meine Bestände auf Robustheit, Vitalität und Krankheitsresistenz. Der Anlass war ein Schlusselerlebnis als Jugendlicher, als ich Zwerg-Australorps und goldf. Zwerg-Italiener hatte. Beide Bestände habe ich zwar zuvor erworben, doch sie dürften auch recht ingezüchtet gewesen sein, was aber nicht unbedingt ein Grund für diverse Anfälligkeiten grundsätzlich sein muss. Von den Jungtieren wusste ich infolge Stammbaumzucht und Fallennest auch die exakte Abstammung.

Da ich den Küken in den ersten Wochen kein konfektioniertes Kükenfutter gab, sondern Hirse, erhielten sie keine Cocidiocida, welche die Immunologie (Antikörper = AK) im Küken aufbauen, infolge weniger Krankheitserreger im Futter. In Folge gingen mir faktisch alle Küken der ersten Chargen bei beiden Rassen ein. Infolge künstlicher Aufzucht wurde offenbar der Infektionsdruck zu groß, was etwa bei natürlicher Aufzucht ein Jahr zu vor nicht der Fall war. Der Wechsel der Einstreu 1 oder 2 x/Woche war jedenfalls zu wenig.

Interessant ist dabei, dass lediglich die Küken einer zugekauften Zwerg-Australorps unbeschadet blieben. Das war für mich das Schlüsselerlebnis, dass auch bei mittlerem oder höherem Infektionsdruck keineswegs alle Jungtiere erkranken müssen. Mit konfektionierten Futtermitteln gab es natürlich nie Probleme und ich verwende sie seither auch, ganz einfach weil Hirse bei weitem nicht so gerne aufgenommen wird, wie handelsübliches Kükenfutter etc.

Synonyme Erfahrungen habe ich auch mit anderen Krankheiten, Anfälligkeiten und dem Erfolg eines entsprechenden Managements bei diversen Haustierarten mit diversen Krankheiten gemacht (v. a. Schafe, Tauben, Hühner).

Mit Sicherheit verhält es sich auch bei der Vogelgrippe so. Hier ist aber die Bedeutung anders, weil die Geflügelindustrie sich einerseits vor wirtschaftlichen Einbusen fürchet, sich v. a. aber auch Humanmediziner und die Verantwortlichen vor Mutationen etc. fürchten.

SetsukoAi
21.09.2006, 14:18
Hi,

habe mir gestern ein Seidi Huhn geschnappt nachdem es mir etwas seltsam vorkam. Es lief mit den anderen mit, hat um Regenwürmer gekämpft, frisst und trinkt normal ist aber dennoch recht Mager und hat mir auch sonst nicht so ganz gefallen, da es auch wässerigen Kot hat.

Habe es dann seperiert über Nacht, ihm Magen-Darm Tee gegeben und es erstmal in Ruhe gelassen, es hat auch dann recht viel geruht.

Heute morgen habe ich dann den Kot eingesammelt, mit einer Salzlösung verdünnt und mir dann das Ergebnis auf dem Objektträger und mithilfe eines Mikroskopes angesehen.

Das Ergebnis: Kozidien und andere Wurmeier, schätze es sind Haarwürmer und von denen sind einige im Kot. Das Seidi ist noch jung, also passt es zu dem typischen Alter.

Werde auf jedenfall mal Baycox besorgen aber hilft das auch gegen die anderen Wurmeier (Würmer)?

Hier mal ein Bild, ist vielleicht mal nicht schlecht zu sehen wie die Eier aussehen. Man kann das wie gesagt auch selbst machen solange man ein Mikroskop und einen Objektträger hat. Wer weis welches die anderen Eier (also die Länglichen) sind der möge es mir sagen damit ich sicher weis was es ist.

Kann ich eigentlich die Entwurmung einfach bei der Apotheke bestellen und die Fragen was man da nimmt oder muss ich da unbedingt zum TA?

Edit: So hab mal in der Apoteke angerufen, die können mir Baycox nicht geben weil es Verschreibungspflichtig ist und nicht einfach so Tieren gegebenw erden kann welche der Nahrungsmittelgewinnung dienen, egal ob Eier oder Fleisch. Das Seidi legt zwar im Moment weder Eier (ist ja noch nicht alt genug) noch wollen wir es schlachten, aber dennoch kann ich das mittel nicht einfach so bekommen. Also Fazit: Morgen teste ich mal nen neuen TA :D.