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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie kalke ich mein Hühnerhaus?



BineFine
16.09.2011, 14:12
Hallo und guten Tag,

ich habe ein kleines Holzhühnerhaus. Leider haben sich Milben eingenistet und ich möchte kalken.
Kann mir jemand genau sagen, wie es geht? WElcher Kalk und wie anrühren? Wie oft streichen und können Hühner abends dort wieder schlafen?
Vielen Dank im voraus


mfg

Sabine

laila10
16.09.2011, 15:31
Zum Kalken Deines Stalles musst Du Brandkalk nehmen.Am besten rührst Du ihn am Tag vorher an.Damit der Kalk besser an den Wänden haften bleibt,mischt Du ein Päckchen Quark mit unter.Die Masse soll so sein wie Trinkjoghurt.
Dann morgens mit einem dicken Pinsel an die Wände streichen.Sobald die Wände trocken sind, ist der Stall wieder zu benutzen.


Laila10

Konich
16.09.2011, 16:14
Beitrag vom Moderator geändert:

Ja richtig und erst Wasser in den Eimer, dann Kalk dazu, vorsichtig umrühren (Schutzbrille tragen!"!!).........das ganze wird erst kurz flüssig und fängt dann plötzlich an zu brodeln und sehr heiss zu werden!
Ich hatte etwas zuviel auf einmal im Eimer, da Schoss ne richtige Dampffontäne gen Himmel! Und der Kalk ist regelrecht übergekocht!

Am besten stellst du den Eimer irgendwo draussen auf zum Anmischen!

siehe weiter unten von Jonas und Mariechen: Gieße niemals Wasser in die Säure, sonst passiert das Ungeheure!

saba
16.09.2011, 17:49
Hallo,
ich habe mir aus dem Futtermittelhandel einen kleinen Eimer Schlagweiss ( 5 l Eimer,nehmen sonst dieTauben-
züchter)geholt und mit Wasser angerührt( cremig).Das Schlagweiss läßt sich gut mit einem breiten Flachpinsel auf Holz auftragen,riecht angenehm frisch(Ätherische Öle) und ätzt nicht so wie Branntkalk.Hat reichlich für einen 4qm großen Stall gereicht.
Habe den Tipp hier aus dem Forum.

Jonas17
16.09.2011, 19:12
@Konich

Nicht zuerst das Wasser?

“Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure“

Mariechen
16.09.2011, 19:16
Ja richtig und erst Kalk in den Eimer, so 1/4 reicht voll aus, dann Wasser drauf, vorsichtig umrühren (Schutzbrille tragen!"!!).........das ganze wird erst kurz flüssig und fängt dann plötzlich an zu brodeln und sehr heiss zu werden!
Ich hatte etwas zuviel auf einmal im Eimer, da Schoss ne richtige Dampffontäne gen Himmel! Und der Kalk ist regelrecht übergekocht!

Am besten stellst du den Eimer irgendwo draussen auf zum Anmischen!

Um Himmels Willen !!! Bloß nicht Kalk in den Eimer und Wasser drauf! Willst du dich umbringen??

Merke dir den Satz: Gieße niemals Wasser in die Säure, sonst passiert das Ungeheure!

Branntkalk ist keine Säure, aber das gilt genauso auch für Laugen und eben Branntkalk. Die freiwerdende Hitze würde sofort das ganze Wasser das du reingießt, wieder rausschleudern - in die Augen dessen der darüber steht.

Richtig wird es so gemacht: Kaltes Wasser in einen Maurereimer halb voll füllen. Dahinein mit einer Kohlenschaufel o.ä. löffelweise vorsichtig Branntkalk unter Rühren einbringen. Es wird brodeln, dann immer kurz warten, bis es aufhört zu brodeln. Es darf insgesamt nicht so heiß werden, daß das Wasser anfängt zu kochen. Notfalls Pause einlegen. Das Zeug dickt nach, wenn man es eine Weile stehen läßt. Wenn eine homogene Masse (wie Pudding) entstanden ist, kann man es mit einer Malerrolle auftragen, aber erst nach dem Erkalten!

Wichtig: Bei dieser Prozedur trägt man eine Schutzbrille, Arbeitskleidung (keine offenen Schuhe oder nackte Haut) und Gummihandschuhe sorgt dafür daß Branntkalk nicht auf die Schleimhäute, und Haut gelangt und nicht eingeatmet wird.

Wer es einfacher haben möchte, kauft Kleintierstallfarbe bei www.kalkladen.de. Die hält auch länger, bröselt nicht ab.

Konich
16.09.2011, 19:24
@Konich

Nicht zuerst das Wasser?

“Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure“


Ja sorry erst das Wasser, hatte ich auch so gemacht, dann hatte ich Kalk rein und es ist NICHTS passiert also hatte ich mehr Kalk nachgegeben.........dann würde es hart und ich hab dann noch wasser drauf getan....gerührt, es wurde wieder flüssig. Ich ging in den Hühnerstall zum Misten und dann zischte und brodelte der Eimer wie ein Geysir! :o

Will sagen, die Reaktion setzte ziemlich verspätet ein!

Mach es besser so wie Mariechen gut beschrieben hat!

carasophie
16.09.2011, 21:34
Bitte, kann man die Beiträge von Konisch löschen oder ändern? Nachher liest das einer nicht richtig bis runter zu Mariechen und verletzt sich!

Mariechen
16.09.2011, 21:48
Bitte, kann man die Beiträge von Konisch löschen oder ändern? Nachher liest das einer nicht richtig bis runter zu Mariechen und verletzt sich!

Links unten an jedem Beitrag ist so ein kleines Dreieckssymbol, klicke da drauf und bitte den Moderator zu löschen.

Ja richtig ist, die Masse kocht beim Anrühren, und kann auch einige Zeit lang wie ein Geysir herumblubbern. Diese Masse ist alkalisch, ich denke daher auch die desinfizierende Wirkung, aber auch ätzend für die Haut und ziemlich gefährlich für die Augen. Es geht wirklich nicht ohne Schutzbrille. Eine normale Brille genügt auf keinen Fall.

Branntkalk wurde von jeher zum Stalldesinfizieren genommen und sicher sind jede Menge Unfälle damit passiert. Deswegen auch die Warnungen. Aber es ist bei Beachtung der Sicherheitsregeln, durchaus gut zu handhaben. Ich nehme aber lieber Kleintierstallfarbe, weil die richtig gut hält und Anrühren kein Problem ist. Bei Branntkalk blättert alles schnell wieder ab und es sieht nicht gut aus.

carasophie
16.09.2011, 21:50
Hab ich sofort gemacht, Mariechen ;)

vogthahn
16.09.2011, 21:53
ich nehme einfach "Streichkalk" aus dem Baumarkt oder Raiffeisenmarkt
ist schon fertig angerührt, genau wie normale Wandfarbe, muß nur mal kurz durchgerührt werden
früh gestrichen, ist es abends trocken, wenn gut gelüftet wird

als einzige Maßnahme gegen Milben reicht kalken aber nicht!

Saatkrähe
17.09.2011, 13:35
Grundsätzlich nimmt man zum kalken von Wänden gelöschten Kalk. Mal ganz davon abgesehen, daß Branntkalk in dem Moment zu gelöschtem Kalk wird, wenn man ihn in Wasser verrührt :roll Darum ist es völlig überflüssig, sich der Gefährlichkeit von Branntkalk auszusetzen und kauft darum gleich gelöschten Kalk.

Aber auch im Umgang mit gelöschtem Kalk sollte man eine Schutzbrille tragen, und/oder draußen anrühren. Mit dem Rücken zum Wind, damit die Stäube einen nicht anwehen. Man rührt keine Pampe an, sondern so daß es flüssig bleibt. Mit einem Quast zügig über die Wände streichen. Auf Putz oder Rigips gern mehrere Male in einem Durchgang.

Da es auf Holz nicht so toll haftet, dient so eine Kalkaktion mehr der Reinigung, da man auf diese Weise Reste von Milben und Milbeneiern beseitigt - aber eben auch nur eher oberflächlich. Nut und Feder-Wände würde ich wohl eher nicht kalken. Ich denke, daß das zwecklos ist. Auf leicht rauhem Lattenholz macht es meiner Meinung nach schon Sinn. Bei nicht versiegelten OSB-Platten vielleicht auch. Versuch macht 'kluch'. ;)

Verputzte Stallwände wurden von jeher möglichst jährlich neu gekalkt. Das dient der Reinigung, auch gegen Ungeziefer und sorgt für ein angenehmes Stallklima, weil gekalkte Wände überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft bindet und wieder abgeben kann, sobald die Luft wieder trockener ist. Oft merkt man erst, in welchem Zustand ein Stall war, wenn man ihn nach Trocknung frisch gekalkt betritt. Eine wahre Wohltat!

Wie bereits erwähnt wurde, dürfen die Hühner erst wieder in den Stall, wenn die Wände trocken sind. Also morgens kalken und bei möglichst trockenem und/oder windigem Wetter.

Wie oft ich das alles hier wohl noch schreiben muß... Leute, wenn Ihr keine Ahnung habt, dann schreibt es doch wenigtens so - als Vermutung. Mit solchen Falschaussagen gefährdet Ihr Gesundheit und Leben!

casendra
17.09.2011, 14:12
@ Saatkrähe

Kann Deinen Post nur voll und ganz unterschreiben :bravo In allen Punkten! :jaaaa:
Genauso haben wir es anfang des Jahres mit unserem Stall gehandhabt & es klappte alles wunderbar!! ;D

Lg
casendra

vogthahn
17.09.2011, 14:26
Aber auch im Umgang mit gelöschtem Kalk sollte man eine Schutzbrille tragen, und/oder draußen anrühren. Mit dem Rücken zum Wind, damit die Stäube einen nicht anwehen. Man rührt keine Pampe an, sondern so daß es flüssig bleibt.
und wer ganz "faul" ist, nimmt eben den fertigen Streichkalk, ist auch nix anderes ;), und ne Brille brauche ich dabei auch nicht, wenn ich nicht mit dem Quast herumfuchtele, sondern normal streiche ;)

Saatkrähe
17.09.2011, 14:35
Ach ja genau, Vogthahn, das wollte ich Dich ja noch fragen... aus welchen Substanzen genau ist das Zeug hergestellt ?

vogthahn
17.09.2011, 15:31
http://www.maler-unitas.de/product_info.php/info/p206_Baufan-Streichkalk-2-5-Ltr-.html/XTCsid/a1qs428rlcj2t17e4pgefudjk1