Henrietta
14.09.2011, 15:06
Hallo Ihr Lieben,
Nachdem meine Hühner immer wieder diffuse Symptome und auffälligen Kot
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/44062-Gr%C3%BCner-schleimiger-Durchfall-mit-Bildern
aufweisen und hier im Forum der dringende Verdacht auf a) Kokzidien, b) Schwarzkopf
und c) Mycoplasmen geäußert wurde, ich die teilweise geschwächten Tiere aber keinen Behandlungen auf Verdacht aussetzen wollte, haben zwei Hennen und ich nun eine wahre TA-Odyssee hinter uns – und endlich so etwas wie eine Diagnose.
Die Symptome bei den Hennen:
Damaris: Gelber Urinanteil im Kot, Probleme bei der Verdauung/Verwertung von Futter (Gras, Körner und Apfelstücke werden unverdaut ausgeschieden), Lähmungserscheinungen
(siehe plötzliche Lähmung), Gewichtsverlust, seit letzter Woche massive Sehschwäche
laut TA keine Gelenkschwellungen, kein Hinweis auf eine Beinverletzung, Reflexe
teilweise verlangsamt, aber OK
Wie alles anfing mit Damaris, steht hier:
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/44233-Pl%C3%B6tzliche-sporadische-Beinl%C3%A4hmung-Verletzung-Vitaminmangel-Niere
Sarah: abwechselnde Phasen von großer Aktivität und Müdigkeit, Schwäche (Greifreflex teilweise verlangsamt), "rechtslastige" Körperhaltung, vor ein paar Wochen ein paar Tage lang schwefelgelber Kot, der mittlerweile wieder verschwunden ist
Aufgrund ihrer Verdauungsschwierigkeiten bekam Damaris ersten TA Stullmisan verordnet. Eine siebentägige Behandlung schlug jedoch nicht an. TA Nr. 2 verordnete ProPreBac
(wie Liviferm, aber in Gelform zur Einzeltierbehandlung, und ohne VitB-Zusätze). Nach fünf
Tagen kann ich noch keine wirkliche Besserung erkennen.
TA Nr. 3 unterzog Damaris einer umfassenden Untersuchung:
Kotuntersuchung Damaris (Flotation): keine Auffälligkeiten
Kotuntersuchung Bestand: Kokzidien in einer Konzentration zwischen + und ++
Kloakentupfer Damaris: keine Histomonaden, aber sehr viele gramnegative, coliforme
Bakterien
Blutuntersuchung Damaris: Leber- und Nierenwerte gut, Eiweiß und Kalium zu hoch
Hier im Forum wurde auch schon der Verdacht einer Leber- und Nierenkokzidiose geäußert. Kann diese immer noch vorliegen, trotz guter Werte? Oder wären die Werte des entsprechenden Organs dann auffällig?
Einfärbung: Leukozytenanzahl DREIFACH über der noch akzeptablen Obergrenze
Der TA meint, die Leukozyten könnten ein Zeichen für das Vorliegen einer chronischen Krankheit sein.
Ich habe den TA gebeten, aufgrund des auffälligen Kots von vor ein paar Wochen auch von Sarah einen Kloakentupfer zu untersuchen. Dabei dann die Überraschung: keine Schwarzkopferreger, aber Spironucleus/Hexamita.
Der TA war wirklich überrascht. Mit Histomonias hatte er gerechnet, mit Spironucleus nicht.
Hat jemand hier im Forum schon Erfahrung mit Spironucleus/Hexamiten? Über die Suche
habe ich nichts gefunden. In meinem schlauen Buch steht, daß es bei einer Erkrankung zu gelblich verfärbtem Kot kommt. Das paßt also. Aber es handelt sich wohl um einen Erreger,
der hauptsächlich bei Jungtieren, und dann auch kaum bei Hühnern vorkommt. Ohne den
Nachweis wäre es dem TA nie in den Sinn gekommen, daß meine zweijährige Sarah betroffen
sein könnte.
Der TA hat folgende Behandlung verordnet:
Baycox 2,5% in einer Konzentration von 2ml pro l Trinkwasser drei Tage lang ins
Trinkwasser
Er meint, eine Kur von 5 Tage Baycox – 3 Tage Pause – 5 Tage Baycox sei nicht nötig,
eine einmalige Behandlung über drei Tage würden reichen.
Heute ist der erste Tag der Behandlung.
2. ein Tag Pause (findet Ihr das ausreichend? )
3. gegen E.coli sechs Tage lang Enroxil 100mg (Wirkstoff Enrofloxacin) in einer
Konzentration von 2 ml pro l Trinkwasser
Damit bin ich nicht so glücklich, weil ich bei den letzten Behandlungen nicht den
Eindruck hatte, daß Enrofloxacin bei meinen Hühnern gegen E.coli anschlägt. Ein
anderes AB wäre mir lieber gewesen,
aber der TA war nicht von Enroxil abzubringen.
Gegen Spironucleus wollte er mir kein Medikament (Ronidazol, Metronidazol) mitgeben,
verwies mich aber an eine naturheilkundliche Praxis, die eine Kräuterölmischung gegen
Trichomonaden und Histomonias anfertigt. Dort habe ich heute angerufen. Die Mischung wird auf Bestellung angefertigt. Es gibt eine erprobte Grundzusammensetzung, die je nach
individueller Symptomatik variiert wird. Die Mischung wurde schon in mehreren Putenbeständen erfolgreich eingesetzt. Allerdings muß sie im Gegensatz zu den chemischen Medikamenten lebenslang verabreicht werden.
Was haltet Ihr davon? Ich habe ja schon Oregano-Bartflechten-Öl und Mariendistel erfolglos
Ausprobiert, deshalb habe ich ein wenig Zweifel, ob die Mischung, in der u.a. Thymianöl enthalten ist, bei meinen Tieren hilft. Andererseits wäre es natürlich schön, den Tieren
naturheilkundlich helfen zu können, anstatt nochmal mit der chemischen Keule zu kommen. Die Praxis, in der die Mischung hergestellt wird, ist übrigens geflügelerfahren – auch, wenn sie noch keinen Fall mit Spironucleus hatte und der TA sich erst Gedanken machen muß, wie und ob er das Rezept in diesem Fall variiert.
Was haltet Ihr von der Diagnose und der Behandlung? Ich muß gestehen, daß ich nach
dem TA-Besuch erst einmal wie erschlagen war von dieser Vielfach-Diagnose. Und ich
hoffe, daß den Hühnern mit Baycox UND Enroxil nicht zu viel zugemutet wird.
Kann ich während der Enroxil-Gabe Livimun dem Trinkwasser zumischen? Ich habe mehrmals
gelesen, daß Alvimun während einer AB-Gabe beigemischt werden kann, um die Behandlung zu unterstützen und die AB-Nebenwirkungen abzufedern. Livimun hat eine ganz ähnliche
Zusammensetzung (Ginseng, Echinacea, Baptisia), ist aber naturheilkundlich, nicht homöopathisch.
Entschuldigt bitte den langen Text.
Viele Grüße,
Henrietta
Nachdem meine Hühner immer wieder diffuse Symptome und auffälligen Kot
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/44062-Gr%C3%BCner-schleimiger-Durchfall-mit-Bildern
aufweisen und hier im Forum der dringende Verdacht auf a) Kokzidien, b) Schwarzkopf
und c) Mycoplasmen geäußert wurde, ich die teilweise geschwächten Tiere aber keinen Behandlungen auf Verdacht aussetzen wollte, haben zwei Hennen und ich nun eine wahre TA-Odyssee hinter uns – und endlich so etwas wie eine Diagnose.
Die Symptome bei den Hennen:
Damaris: Gelber Urinanteil im Kot, Probleme bei der Verdauung/Verwertung von Futter (Gras, Körner und Apfelstücke werden unverdaut ausgeschieden), Lähmungserscheinungen
(siehe plötzliche Lähmung), Gewichtsverlust, seit letzter Woche massive Sehschwäche
laut TA keine Gelenkschwellungen, kein Hinweis auf eine Beinverletzung, Reflexe
teilweise verlangsamt, aber OK
Wie alles anfing mit Damaris, steht hier:
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/44233-Pl%C3%B6tzliche-sporadische-Beinl%C3%A4hmung-Verletzung-Vitaminmangel-Niere
Sarah: abwechselnde Phasen von großer Aktivität und Müdigkeit, Schwäche (Greifreflex teilweise verlangsamt), "rechtslastige" Körperhaltung, vor ein paar Wochen ein paar Tage lang schwefelgelber Kot, der mittlerweile wieder verschwunden ist
Aufgrund ihrer Verdauungsschwierigkeiten bekam Damaris ersten TA Stullmisan verordnet. Eine siebentägige Behandlung schlug jedoch nicht an. TA Nr. 2 verordnete ProPreBac
(wie Liviferm, aber in Gelform zur Einzeltierbehandlung, und ohne VitB-Zusätze). Nach fünf
Tagen kann ich noch keine wirkliche Besserung erkennen.
TA Nr. 3 unterzog Damaris einer umfassenden Untersuchung:
Kotuntersuchung Damaris (Flotation): keine Auffälligkeiten
Kotuntersuchung Bestand: Kokzidien in einer Konzentration zwischen + und ++
Kloakentupfer Damaris: keine Histomonaden, aber sehr viele gramnegative, coliforme
Bakterien
Blutuntersuchung Damaris: Leber- und Nierenwerte gut, Eiweiß und Kalium zu hoch
Hier im Forum wurde auch schon der Verdacht einer Leber- und Nierenkokzidiose geäußert. Kann diese immer noch vorliegen, trotz guter Werte? Oder wären die Werte des entsprechenden Organs dann auffällig?
Einfärbung: Leukozytenanzahl DREIFACH über der noch akzeptablen Obergrenze
Der TA meint, die Leukozyten könnten ein Zeichen für das Vorliegen einer chronischen Krankheit sein.
Ich habe den TA gebeten, aufgrund des auffälligen Kots von vor ein paar Wochen auch von Sarah einen Kloakentupfer zu untersuchen. Dabei dann die Überraschung: keine Schwarzkopferreger, aber Spironucleus/Hexamita.
Der TA war wirklich überrascht. Mit Histomonias hatte er gerechnet, mit Spironucleus nicht.
Hat jemand hier im Forum schon Erfahrung mit Spironucleus/Hexamiten? Über die Suche
habe ich nichts gefunden. In meinem schlauen Buch steht, daß es bei einer Erkrankung zu gelblich verfärbtem Kot kommt. Das paßt also. Aber es handelt sich wohl um einen Erreger,
der hauptsächlich bei Jungtieren, und dann auch kaum bei Hühnern vorkommt. Ohne den
Nachweis wäre es dem TA nie in den Sinn gekommen, daß meine zweijährige Sarah betroffen
sein könnte.
Der TA hat folgende Behandlung verordnet:
Baycox 2,5% in einer Konzentration von 2ml pro l Trinkwasser drei Tage lang ins
Trinkwasser
Er meint, eine Kur von 5 Tage Baycox – 3 Tage Pause – 5 Tage Baycox sei nicht nötig,
eine einmalige Behandlung über drei Tage würden reichen.
Heute ist der erste Tag der Behandlung.
2. ein Tag Pause (findet Ihr das ausreichend? )
3. gegen E.coli sechs Tage lang Enroxil 100mg (Wirkstoff Enrofloxacin) in einer
Konzentration von 2 ml pro l Trinkwasser
Damit bin ich nicht so glücklich, weil ich bei den letzten Behandlungen nicht den
Eindruck hatte, daß Enrofloxacin bei meinen Hühnern gegen E.coli anschlägt. Ein
anderes AB wäre mir lieber gewesen,
aber der TA war nicht von Enroxil abzubringen.
Gegen Spironucleus wollte er mir kein Medikament (Ronidazol, Metronidazol) mitgeben,
verwies mich aber an eine naturheilkundliche Praxis, die eine Kräuterölmischung gegen
Trichomonaden und Histomonias anfertigt. Dort habe ich heute angerufen. Die Mischung wird auf Bestellung angefertigt. Es gibt eine erprobte Grundzusammensetzung, die je nach
individueller Symptomatik variiert wird. Die Mischung wurde schon in mehreren Putenbeständen erfolgreich eingesetzt. Allerdings muß sie im Gegensatz zu den chemischen Medikamenten lebenslang verabreicht werden.
Was haltet Ihr davon? Ich habe ja schon Oregano-Bartflechten-Öl und Mariendistel erfolglos
Ausprobiert, deshalb habe ich ein wenig Zweifel, ob die Mischung, in der u.a. Thymianöl enthalten ist, bei meinen Tieren hilft. Andererseits wäre es natürlich schön, den Tieren
naturheilkundlich helfen zu können, anstatt nochmal mit der chemischen Keule zu kommen. Die Praxis, in der die Mischung hergestellt wird, ist übrigens geflügelerfahren – auch, wenn sie noch keinen Fall mit Spironucleus hatte und der TA sich erst Gedanken machen muß, wie und ob er das Rezept in diesem Fall variiert.
Was haltet Ihr von der Diagnose und der Behandlung? Ich muß gestehen, daß ich nach
dem TA-Besuch erst einmal wie erschlagen war von dieser Vielfach-Diagnose. Und ich
hoffe, daß den Hühnern mit Baycox UND Enroxil nicht zu viel zugemutet wird.
Kann ich während der Enroxil-Gabe Livimun dem Trinkwasser zumischen? Ich habe mehrmals
gelesen, daß Alvimun während einer AB-Gabe beigemischt werden kann, um die Behandlung zu unterstützen und die AB-Nebenwirkungen abzufedern. Livimun hat eine ganz ähnliche
Zusammensetzung (Ginseng, Echinacea, Baptisia), ist aber naturheilkundlich, nicht homöopathisch.
Entschuldigt bitte den langen Text.
Viele Grüße,
Henrietta