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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rechtliches beim Bau eines neues Hühnerstalles



6525domenik
10.09.2011, 19:08
Wer von euch kann mir helfen oder hat schon selbst Erfahrungen gemacht. Ich möchte nächstes Jahr ein neuen Hühnerstall bauen, da ich von großen Hühnern auch Zwerge umgestiegen bin. Was kann ich im Vorfeld rechtliches Unternehmen das mir keiner von den Nachbarn auf dauer das züchten von Hühnern verbieten kann weil der Hahn so laut kräht? Hilft mir es wenn ich nachweisen kann das hier im Haus seit 1956 Hühner gezüchtet werden?

Über eure Unterstutzung würde ich mich sehr freuen!

Vielen Dank schon mal für eure Bemühungen!!!

Mariechen
10.09.2011, 19:24
Meinst du baurechtliche Belange? Das Krähen des Hahns hat mit Baurecht wohl nichts zu tun.

Besser als rechtliche Klärung ist ein gutes, offenes nachbarschaftliches Verhältnis schon im Vorfeld. Wenn die Nachbarn mit einbezogen sind, ist das in jedem Fall die weitaus beste Lösung.

Das war jetzt sicher noch nicht die Antwort auf deine Frage. Vielleicht weiß jemand anders mehr drüber.

Tom041963
10.09.2011, 21:15
Wovor hast Du Angst? Wenn schon seit Jahrzenten der Hahn kräht, warum sollte das mit einem mal nicht mehr möglich sein. Ich kenne allerdings solche Fälle, da ziehen Leute aus der Stadt aufs Land und stellen dann erschrocken fest, daß Vögel zwitschern, Hähne krähen und es im Frühjahr nach Gülle riecht wenn die Felder gedüngt werden. Laß Dich da mal nicht verrückt machen und züchte weiter Deine Hühner.
Rein rechtlich kannst Du im Vorfeld nichts unternehmen, sondern lediglich auf eine eventuelle Klage warten. Armes Deutschland!

MfG Thomas

Conny und Tim
10.09.2011, 21:30
Ich hab im Internet gefunden, dass selbst in einem reinen Wohngebiet das Halten von 20 Hennen und einem Hahn erlaubt ist. Wenn du aber auf dem Land wohnst, hast du eigentlich nichts zu befürchten-außer dass du vielleicht den Hahn morgens und abends in einen schalldichten Raum sperren musst (aber nur,wenn ein Nachbar Probleme macht)

K1rin
10.09.2011, 22:02
Auch wenn über Jahrzehnte hinweg schon immer Hühner da waren, reicht es doch aus ein paar Wochen keine zu haben um den Nachbarn das Recht "Der Hahn kräht, der muss weg" einzuräumen. Da gilt auch kein Gewohnheitsrecht mehr, wenn mal über einige Zeit kein Hahn kräht. Aus dem Grund hab ich auch so dringend und schnell einen krähenden Hahn gesucht, als bei mir der Fuchs den Stall geleert hat. Die Nachbarn sollten sich nicht an eine Zeit ohne Hahn gewöhnen, wenn doch schon immer einer da war.

Waldfrau2
10.09.2011, 22:09
Das Halten von Hühnern hat schon was mit dem Baurecht zu tun, nämlich findet man meist im Bebauungsplan, was erlaubt ist und was nicht. Und wenn nichts konkretes da steht, kann man aus der Art des Baugebietes manches ableiten. Z.B. ist bei einem Landwirtschaftsgebiet alles erlaubt, aber in Wohngebieten kann alles verboten sein. Ich habe das mit den 20 Hennen + 1 Hahn grundsätzlich im Wohngebiet auch gelesen, habe aber keine Ahnung, wie die darauf gekommen sind. Es ist definitiv Quatsch. Bei mir (Wochenendgebiet mit Dauerwohnrecht) ist mir ein Hahn und Hennen für den Eigenbedarf erlaubt. Aber wieviele Hennen Eigenbedarf sind, kann auch wieder ausgelegt werden, ich habe da als Zahl in Urteilen 10 gelesen und nicht 20. Und wenn der Hahn eine Landplage ist, kann der Nachbar meist trotzdem dagegen vorgehen (nur wahrscheinlich bei Landwirtschaft nicht) und schallgedämmte Einsperrzeiten erwirken.

Also, als erstes mal in den Bebauungsplan gucken. Wenn nichts zur Tierhaltung drin steht, dann mal beim Ordnungsamt (bei mir auf dem Dorfe reichte der Bürgermeister) anrufen und nachfragen. Aber normalerweise dürfte es gut aussehen, wenn seit 1956 Hühner gezüchtet werden. Da kann kein Nachbar sagen, er hätte nichts gewußt.

Solltest Du Probleme erwarten, würde ich gleich vorbeugen und den Stall gut gegen Schall isolieren und die Tiere nicht zu früh rauslassen, so daß erst mal gar keiner auf die Idee kommt, sich zu beschweren.

vomito
11.09.2011, 08:07
Am einfachsten und sichersten wäre es, beim Ordnungsamt deiner Stadt nachzufragen.
so hatte ich es zumindest gemacht.
Vorteil: Es kam die Antwort, dass es bei mir problemlos möglich ist.
Nachteil: Ich bekam auch Post vom Bauamt, was mit jede Menge Papierkram mit einer Baugenehmigung bescherte

Hühner2011
11.09.2011, 13:56
Am einfachsten und sichersten wäre es, beim Ordnungsamt deiner Stadt nachzufragen.
so hatte ich es zumindest gemacht.
Vorteil: Es kam die Antwort, dass es bei mir problemlos möglich ist.
Nachteil: Ich bekam auch Post vom Bauamt, was mit jede Menge Papierkram mit einer Baugenehmigung bescherte

:) :) Ja, ja, wenn die Mühlen erst mal mahlen!!!!

Ich würde NICHT beim Ordnungsamt anrufen! Die gleiche "Herausforderung" wie Du haben Leute mit einer Hundezucht auch. Im reinen Wohngebiet ziehst DU immer den KÜRZEREN!!!! IMMER dann...wenn DU Dich mit Deinen Nachbarn anlegst oder so. Wie wär denn das: biete den Nachbarn Eier an, bring Ihnen eine Flasche Wein und bitte sie mit Dir über die Sache zu sprechen, lade sie zum Essen ein, wenn Du Deinen "Stall eröffnest" usw...! Vielleicht haben Deine Nachbarn Kinder, die zu schulischen Veranstaltungen mal zu Dir kommen wollen und sich "Nutztiere" ansehen wollen usw...! Ein OFFENES Wort hilft da meist mehr als alle Behörden dieser Welt! Ich habe z. B. fünf Hunde (KEINE Zucht), davon sind zwei Deutsche Doggen. BEVOR wir das Haus hier gekauft haben, haben wir mit ALLEN Nachbarn das Gespräch gesucht wegen der Hunde; eben um sicher zu gehen, dass wir hier "erwünscht" sind! (Dazu muss ich sagen, dass wir mal im Harz gewohnt haben, wo die Nachbarn SEHR SEHR schwierig sind und ich einfach JEDEN Hundehaufen untergeschoben bekam...auf Dauer ist das belastend gewesen! Diese Erfahrung hat mich schlauer werden lassen, insofern... :)!

Teilweise nehmen die Nachbarn heute sogar jetzt GERNE Eier von uns!


Warum ich das gemacht habe: weil ich mich gerne wohl fühle. Und wenn Du anfängst Dich "rechtlich abzusichern", dann ist das meistens der falsche Weg, weil das gibt es nicht, schon gar nicht für Züchter :)! Wenn jemand Dich mit der Hühnerhaltung im Wohngebiet anschwärzt bist Du der "Gelackmeierte". Deswegen hilft nur: halt Dich mit Deinen Nachbarn und sieh zu, dass Ihr zwischenmenschlich gut kommunizieren und auch mal über eine Störung offen sprechen könnt! :)

Im Mischgebiet oder landwirtschaftlich genutztem Gebiet kannst Du ja mal "hinten rum" was raus bekommen!

Waldfrau2
11.09.2011, 15:08
Ich finde es gut, daß ich genau weiß, was Sache ist, denn so konnte ich den Nachbarn sagen: "Ein Hahn ist mir erlaubt, hat der Bürgermeister gesagt!" So stand ich von Anfang an ganz gut da, es ging dann nicht um Hahn oder nicht Hahn, sondern um den konkreten Hahn, den ich dann ausgetauscht habe.

jonas23
11.09.2011, 20:44
Ich hatte keine Probleme aber wenn sich ein Nachbar beschwärt hätte währe ich zum Bürgermeister gegangen.Liegt aber auch daran das ich den Bürgermeister kenne,aber selbst wenn nicht währe ich hingegangen und hätte gefragt ales ist besser als den hahn abzugeben:).

Tom041963
11.09.2011, 21:08
Das mit der guten Nachbarschaft klappt im Allgemeinen, aber wenn ein Stinkstiefel dazwischen ist, geht es nicht mehr um Hahn oder kein Hahn, sondern um's Prinzip!
Ich bin auf dem Dorf geboren und lebe hier noch immer und ich würde es um keinen Preis einsehen, warum ich keinen Hahn haben sollte. Das Krähen ist doch gerade das schöne und auch das Gegacker der Hühner sowie das Gezwitscher der Vögel und auch der Dunggeruch, der beim Düngen der Felder die Luft im Dorf erfüllt. Selbst die Landmaschinen, die in der Saat- und Erntezeit die Straßen blockieren, gehören dazu und das will ich auch gar nicht anders haben.
Mich kotzt schon an, daß es mittlererweile kaum noch Landwege gibt und jede kleine Straße zur Einbahnstraße gemacht wird.
Nein, wenn Stadtleute auf's Land ziehen, müssen sie sich anpassen und nicht umgekehrt, wo soll das denn sonst hinführen?! Mir geht der Lärm in einer Stadt auch auf den Wecker, deshalb bleibe ich in meinem Dorf und verklage nicht die Stadt, weil da vielleicht die Straßenbahn zu laut ist oder die U-Bahn (Bln., Schönhauser Allee) nachts überirdisch vorbeirattert.
Was gar nicht geht, sind Leute, die ihre Ställe nicht ausmisten und der Gestank sich meilenweit verbreitet! Ich frage mich immer noch, wie diese Leute Eier verkaufen können, da würde sich mir der Magen umdrehen.

In diesem Sinn und
mfG Thomas