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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Landesbauernverband fordert eine Impfpflicht für Geflügel



grünschnabel
30.01.2006, 22:09
Manfred Piehl, Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbands, räumte ein, dass Regelungen für den internationalen Handel gegen Impfungen sprechen würden. Das Fleisch geimpfter Tiere dürfe nicht exportiert werden, weil es von dem erkrankter Tiere nicht zu unterscheiden sei. Eine Impfpflicht für Rassegeflügel und Zuchttiere könne jedoch sinnvoll sein, da diese Tiere nicht exportiert würden, sagte Piehl.

Seiner Ansicht nach könnte eine Impfung zwei Probleme gleichzeitig lösen: „Wir schützen das Geflügel vor der Geflügelpest. Und wir verhindern den Übertrag vom Tier auf den Menschen und damit die Tötung vieler Tiere.“

http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=24287

Hamster
31.01.2006, 08:22
Ach, hat der Bauernverband gemerkt, daß es uns auch noch gibt?
Ist doch endlich mal ein Schritt in die richtige Richtung :)

Gast
31.01.2006, 08:39
und wir erhalten uns mögliche genreserven für den fall der fälle......

Klausemann
31.01.2006, 09:00
Irgendwo widersprechen sich die Informationen mit den Schlussfolgerungen.

Einer seits hört man, das den Wildvögeln nicht so ein hoches Übertragungsrisiko angerechnet wird und anderer seits soll man gegen ein unwahrscheinliches Gefahrenpotential impfen .
Wenn das kein Widerspruch ist .

Sollen doch die Massentierhaltungen impfen, da ist der Ausbruch eine Seuche am höchsten, aber doch nicht bei mir auf dem Hinterhof :abgelehnt

Redcap
31.01.2006, 09:04
Ach - das ist ja ganz neu, dass Rassegeflügel nicht importiert wird. Woher kommen denn die ganzen asiatischen Rassen?
Die Newcastle Krankheit wurde so ja auch über 'Newcastle nach Europa eingeschleppt. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie rege der Gentransfer kreuz und quer durch die Welt abläuft, noch heute - und morgen auch. ;)

Gast
31.01.2006, 09:06
Original von Redcap
Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie rege der Gentransfer kreuz und quer durch die Welt abläuft, noch heute - und morgen auch. ;)

du meinst mit ihr doch hoffentlich den bauernverband, oder? also mir ist es klar. habe ja selber in holland angefragt, du hast die franz. marans genannt und yossy send everywhere....

Klausemann
31.01.2006, 09:16
Wenn man geimpfte von erkrankten Tieren nicht mehr unterscheiden kann, dann verliert man sehr schnell den Überblick, wo doch letztendlich im Verdachsfall nur keulen übrig bleibt.

...und was hat man dann gewonnen ?

Redcap
31.01.2006, 09:18
Die Marans sind entfernungsmäßig ein Witz ... ein Bekannter und seine Züchterkollegen ordern Kampfhühner (Eier) aus aller Welt. Das ist auch nötig, weil die deutschen Linien total inzestuös sind.

Gast
31.01.2006, 09:24
bei kleinen beständen wie unseren hättest du aber immernoch den schriftlichen nachweis, daß geimpft wurde.

Klausemann
31.01.2006, 09:32
Auf dem Papier kann man alles bescheinigen oder deklarieren, siehe "Gammelfleisch".

Ich glaube nicht, das man damit auf der sicheren Seite ist.

Aber , damit werden sich andere beschäftigen dürfen :)

Redcap
31.01.2006, 09:38
Das funktioniert ja nicht mal mit ND.

Lexx
31.01.2006, 10:35
Original von Redcap
Das funktioniert ja nicht mal mit ND. Das ist aber meiner Meinung nach ein Fehler der zuständigen Ämter und Behörden. Mein Nachbar hat ein paar Hybriden auf seinem Hof rumrennen und hat ansonsten Milchvieh. Die Tiere sind beim Amt und der TSK gemeldet, trotzdem weiß der bis heute nicht, das eine ND-Impfung Pflicht ist. Ich selber dachte lange auch, das nur Ausstellungstiere geimpft werden müssen. Und dann hat man bei jedem Amt eine Chance von 20:80 das die wissen was sie reden. Meins sagt nicht nur, das ich erst ab 40 Tieren melden muß (2003) sondern auch das Enten nicht gegen ND geimpft werden müssen (2005). Fast zeitgleich hat ein anderer Entenhalter erfahren, das alles Geflügel geimpft werden muß, also auch Wassergeflügel. Das BMELV verlässt sich auf seine Landesministerien um solche Sachen umzusetzen, die wiederrum sich auf die Kreisvetämter und die denken:"Berlin wird das Ding schon schaukeln". Würde da mal richtig Aufklärung betrieben, dann wüsste auch Kleinhalter XY ohne Internet und Vereinsbindung was Sache ist.

Das der Bauernverband sich für Impfung nicht kommerzieller Tierbestände einsetzt ist klar. Erstens wird aus den eigenen Reihen tüchtig Mecker gekommen sein, schließlich rennen auf einigen Höfen noch Mistkratzer und Enten in bäuerlicher Kleinhaltung rum, zum Zweiten bekommen die so einen Schutzgürtel aus geimpften Geflügel um ihre Betriebe herum, ohne selber impfen zu müssen. Quasi eine "AI-Pufferzone". Die Bio- und Freilandbetriebe müssen sich dann halt um Ausnahmebewilligungen bemühen oder aufstallen. So kann man die dann auch loswerden :(.
Bricht die AI dann aus, bevor Markerimpfstoff verwendet wurde, dann wird alles was den Virus trägt gekeult und die Betriebe können auf die Pufferzone plädieren und bekommen erstmal Quarantäne.

Im Grunde ist die Impfung für uns positiv, weil dann nicht aufgestallt werden muß, andererseits schützt die Impfung vorläufig nicht davor das unsere Tiere bei einem Ausbruch gekeult werden.

Grüsslis.... Lexx

Redcap
31.01.2006, 10:51
Ich sehe in der präventiven Impfung einfach ein Gefahrenpotential, wie auch Fachleute das immer wieder betonen (abgesehen von den Exportsanktionen) und weshalb auch die Eu-Vorschriften so geregelt sind. Bis jetzt kann keiner ausschliessen, dass durch eine präventive Impfung nicht etwa doch die Kontrolle verloren geht. Dann haben wir selbstverschuldet das AI-Virus im Land.
Außerdem: Schon mal darüber nachgedacht, warum Kleinbetriebe und Biobetriebe jetzt doch geimpft werden sollen. (Export)Wirtschaftlich kann man denen so den Garraus machen. Es blühe die Käfighaltung.
Vielleicht gibt es irgendwann gentechnisch hergestellte Impfstoffe, bei denen es keine schwelenden Infektionsausbrüche gibt, aber momentan sieht das nicht danach aus ...

Lexx
31.01.2006, 11:11
Kleinbetriebe und Biobetriebe sollen ja garnicht geimpft werden. Nur Rasse- und Zuchtgeflügel. Also alles was nicht zur Nahrungsgewinnung + Export gedacht ist. Die Biobetriebe bekommen die dann durch die Ausnahmebewilligung + Untersuchung klein, bzw. das der Verbraucher nicht mehr kaufen will, wenn das Freilandhuhn doch keine Sonne sieht.

Vermutlich erhofft sich der Bauernverband mit einer solchen Impfstrategie auch einen Beta-Test für den Impfstoff, quasi wenn´s beim Kleinhalter klappt, dann kann´s ja dem Käfigbaron nicht schaden. Eine Befürchtung das die AI sich unerkannt unter der Impfdecke verbreitet bleibt, die habe ich auch, denn klappen kann´s nur, wenn alles geimpft wird. Aber da muß dann auch mal tüchtig der Beamte ran und dafür sorgen, das jeder Geflügelhalter und jeder TA Bescheid weiß was Sache ist. Und das man eine Art Geflügelimpfpass führen muß, der bei Bedarf kontrolliert wird, nur so kann das meiner Meinung nach funktionieren.

Über die Exportbedingungen findet am 7ten eine Konferenz statt, die sind also nicht mehr unbedingt ein Gegenargument. Schließlich wollen Holland, Frankreich und Spanien unbedingt eine Impfung, genauso Ungarn und Italien hat schon 20 Millionen Einheiten bestellt. Das Ganze Thema Export muß also nochmal komplett überdacht werden, genauso der Import, da man nicht irgendwann sagen kann, alles östlich vom Bosporus darf nichts hierher importieren was Geflügel ist. Das gibt eh über kurz oder lang massive Probleme auf´m Markt.

Grüsslis... Lexx

Klausemann
31.01.2006, 12:45
Warum jetzt impfen und ausgerechnet wir in Deutschland ?

Wir haben keine Geflügelgrippe, auch nicht unsere Nachbarländer und von einen Gefahrenpotential durch die zurück kehrenden Zugvögel aus Afrika, kann man heute auch nicht ausgehen, weil es in Afrika keine Geflügelgrippe gibt. Das ist Fakt.

Sollte man nicht schön einen Schritt nach dem anderen tun? Also erst impfen wenn wirklich Gefahr in Verzug ist ? Die Frage nach dem impfen stellt sich doch wohl eher in den betroffenen Gebieten, und zwar so lange, bis die Seuche ausgemerzt ist.

Und das die betroffenen Länder in der Zeit keinen globalen oder internationalen Handel betreiiben sollten , ist doch nur zu logisch.

Ist halt meine bescheidene Meinung.

Gast
31.01.2006, 12:48
das thema hatten wir doch auch schonmal- impfen macht derzeit erst dnn sinn, wenn es einen betroffenen bestand gibt. und dann eine impfung im umkreis. eine flächendeckende impfung ist mit den derzeitigen impfseren eh nicht praktizierbar.