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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : akute Herzinfarktgefahr!



FliegenFly
18.08.2011, 17:32
OH - MEIN - GOTT.

Hühner sind doch einfach nicht ganz Banane...

Grad sind wir, meine Eltern und ich, im Garten, gehen so den verschiedensten sommerlichen Tätigkeiten nach - da tuts im Hühnergehege einen SCHREI - der plötzlich abreisst und dann war Ruhe.

Aktuell sind die Damen ja nur zu 2t im Gehege, weil Dame 3 Küken hat.

Die Stallkollegin, total aufgelöst, ganz schmal, nervös durchs Gehege rennend.

Ja....die Frau Kieselknirsch hat den Schrei losgelassen - aber wo ist sie jetzt?

Da gehen einem doch gleich tausend Sachen durch den Kopf - was ist ihr passiert? Wieso vergreift sich das "etwas" an ihr, und nicht an den 4 Meter entfernten Küken? Wieso HÖRE ich sie nicht?...(normal ist sie sehr kommunikativ...:laugh) Es wird doch nicht wirklich.......:-X Wie solls weitergehen? Sind die Hühner dann noch sicher?
Und während man das denkt, hört man, ruft man und rechnet jeden Moment damit, dass Madame irgendwo liegt, oder zumindest Federn zu aufzufinden.....

Nichts.....kein Geräusch.
Über den Gartenzaun gekuckt (wir wohnen mitten am Feld, der Bauer presst später noch sein Stroh!) - nichts. Einfach keine Frau Kieselknirsch.

Rausgelaufen, ums Grundstück rum......nichts.....wie vom Erdboden verschluckt das Federvieh.

Wieder reingelaufen, ihre Freundin immernoch total in Angst und Schrecken - gibts doch nicht....
wieder raus....

Und WER KOMMT da übers Stoppelfeld angaloppiert so schnell die Füsslein sie nur tragen??? (geht ja nicht schnell, mit den kurzen Hühnerbeinen und den hohen Strohstoppeln)
Jawoll, die Frau Kieselknirsch.
Ganz hilfesuchend und mit piekenden Stoppeln im Bauch, kam sie auf mich zugerannt und ließ sich ganz ausserordentlich brav hochnehmen.
Die hat vielleicht gepumpt :p

Jetzt haben wir erst mal alle (auch die verrückte Henne) einen Schrecken weg, und hoffen (für sie! :)) dass es bei diesem einmaligen Ausflug geblieben ist.

Sie sind verrückt, die Tussies - ich sags ja.

:-*

liebe Grüsse
Caro

Hühnermamma
18.08.2011, 17:45
ts, ts, ts ... diese Frau Kieselknirsch ....

cimicifuga
18.08.2011, 20:54
hä? wie ist sie aufs stoppelfeld gekommen?

FliegenFly
19.08.2011, 10:06
Der Gehegezaun schliesst an den Gartenzaun an, so dass der Gartenzaun quasi Teil des Gehegezauns ist. Und weil der Gartenzaun hinter Tujen liegt, und schon leicht in Humus eingebuddelt.......findet natürlich nur eine Frau Kieselknirsch raus, dass der Humus ganz toll wegzugraben ist, und man sich so toll in die Freiheit buddeln kann.
Also nicht über den Zaun, sondern drunter....

verrücktes Federvieh...

Bettina&Frieda
19.08.2011, 10:17
Mir ist es gestern zum ersten Mal ähnlich gegangen. Großes Geschrei im Auslauf, wildes Geflatter und ein Hahn, welcher aus der hintersten Ecke angeschossen kommt und seine Damen einsammelt, weil.....ein Greifvogel im Gehege war! Zum Glück war mein Hund schneller und hat den Greifvogel bitter verbellt, der sogleich das Weite gesucht hat.

Aber dann kam der zermürbende Moment, wie du ihn auch beschrieben hast, sind alle wohlauf?!? Wo sind sie eigentlich alle?!? Sind sie vollzählig und unverletzt?!?

Zum Glück ist noch mal alles gut gegangen. Da ist man wirklich kurz vor dem Infarkt.

.....und ich dachte mein Gehege sei sicher, weil es komplett unter hohen Bäumen liegt:-X

Okina75
21.08.2011, 11:37
Huhu!

Hast Du denn den Durchschlupf von Madame Kieselknirsch gefunden? Wenn das aprupt abreißende Schreien aus dem Auslauf kam, und die Henne kam über den Acker gerannt, liegt eigentlich mehr der Schluß nahe, dass ein Habicht sie am Wickel hatte, verschleppte, die Henne unterwegs aber auskommen konnte...

Im übrigen verabschiedet Euch bitte von dem Gedanken, hohe Bäume etc. würden Greife abhalten! Das gilt eventuell für Milane und Falken (die ohnehin selten Hühner schlagen), aber in keinster Weise für den Habicht (den gefiederten Hauptprädator unserer Hühner).
Habichte sind spezialisierte Wald- und Dickungsjäger.
Sie können im Flug Haken schlagen wie Karnickel, auf der Stelle wenden, über Kopf und quasi um die Ecke Beute greifen und in voller Geschwindigkeit durch Astlücken von 15 cm Durchmesser zischen, dass links und rechts das Moos von der Rinde fetzt. Und sind wirklich alles andere als halbherzig dabei, wenn sie mal loslegen.
Das die imstande sind, ein nun wirklich nicht unflinkes Eichhörnchen durch's Astwerk und den Baum hoch und runter zu verfolgen und zu schlagen, sollte für sich sprechen, und einleuchten lassen, dass dichtes Gesträuch etc. gar kein Garant gegen ihn ist.

Im Gegenteil helfen gegen den Habicht eigentlich nur sehr weite, völlig offene Flächen (schon ein einziger Baum macht da einen STrich durch die Rechnung), oder am besten, wie bei uns, ein Mäusebussardhorst im unmittelbar angrenzenden Waldstück. Zum einen zählt da der Burgfrieden (die Bussarde jagen grundsätzlich niemals näher als 500 m vom Horst entfernt), zum anderen sorgen die zumindest während der Brut und der Jungenaufzucht (März bis August) dafür, dass da ein Habicht bestenfalls nur schnell drüberfliegt.

Grüße, Andreas

PS an Bettina: Konntest Du zufällig erkennen, auf welche Henne er es abgesehen hatte, farblich? Interessiert mich, weil der Habicht in meinem Zivildienst grundsätzlich nur an die braunen Legehybriden gegangen ist, niemals hingegen an die Sperber oder silbernen Italiener. Erst als die braunen nahezu alle alle waren, ging er an zB Sussex- Junghähne, aber weiterhin nicht an Sperber.

Bettina&Frieda
21.08.2011, 12:08
Erstmal vielen Dank für die ausführliche Info. Mensch, dass habe ich gar nicht gewusst und mir auch nicht vorstellen können. Das sind ja richtige Kampfgeschwader, wie du es beschreibst, sehr faszinierend. Jooo, da werde ich mal ein Netz über das Gehege spannen.

Leider ist mir nicht aufgefallen, welches er sich greifen wollte. Keins der Hühner war verletzt oder zerzauselt.

FliegenFly
21.08.2011, 20:54
Nope, da war kein Habicht. Wir sassen vorm Gehege.
Durchschlupf wurde gefunden und verstopft :)

Cazador
24.08.2011, 09:04
@ Okina75. Ich kann Dir bestätigen, dass bei mir der Habicht auch nur braune Hühner geschlagen hat. Ich hatte mal
einen bunten Hühnerhaufen mit Amrocks, Sussex und 3 Welsumern. Der Habicht hat gezielt nacheinander die 3
Welsumer geschlagen. Mittlerweile habe ich Deutsche Sperber und noch keinen an den Habicht verloren.

Pralinchen
24.08.2011, 11:51
Ist ja schon lustig, aber wieso sollte sie einen Schrei loslassen? Meine hauen immer heimlich, still und leise ab.

LG, Andrea

FliegenFly
24.08.2011, 13:17
Fraaaage nicht, keine Ahnung....wir sassen davor, BAAAAAAAAAAAAAAACK hats gemacht und weg war sie.....

Warum auch immer - aber "Warum...?" frag ich mich bei meinen Hühnern sowieso dauernd......

;)

lg

Pralinchen
24.08.2011, 14:52
Die Übersetzung heißt vielleicht Loch in die Freiheit?

Bei uns geht das so: Telefon klingelt, Nachbarin dran ein Huhn ist draußen, draußen stehen dann 2 Mamis mit Kinderwagen und halten den Verkehr auf, weil es ein Küken war und dieses logo unter besonderem Schutz steht.

LG, Andrea

Okina75
25.08.2011, 12:32
Ich würde das nicht so leicht mit "Die spinnen, die Hühner" abtun, Fliegenfly...
Die hat mit Sicherheit einer gegriffen und wollte sie mitnehmen. Kein Huhn jault vor dem Abhauen, und keine Mithenne ist verstört, wenn die andere sich mal eben auf eigene Faust flüssig macht. Aufgeregt, ja, aber nicht total durch den Wind.
Durchschlupf unter dem Zaun passt auch prima zu Fuchs, Marder oder Hund. Ein Huhn gräbt sicher zielgerichtet keinen, nimmt aber einen vorhandenen gern an... Und wenn unmittelbar vor dem Zaun ein Unhold lauerte oder zufällig vorbeikam, geht das schneller als man "Mississippi" sagen kann.
Und selbst die vergleichsweise großen Füchse können sich seeeeehr gut verstecken!

So hatte ich letztes Jahr, gerade zu dieser Zeit, bei der wissenschaftlichen Vogelberingung mitgeholfen. Unser Arbeitstisch befand sich unter einer Kiefer, und wir hatten freies Blickfeld auf 98 % des Fangnetzes, dass etwa 20 m (!) entfernt war. Bis auf einen kleinen Abschnitt von eventuell 2- 3 Metern, die hinter einer landseitigen Schilfgruppe verliefen.
Als es wieder Zeit zum Vögel absammeln war (es wurde jede volle Stunde abgesammelt), kam ich zu der nicht einsehbaren Stelle, und was sehe ich da? Ziemlich tief unten am Boden ein ins Netz gebissenes Loch mit ein paar Teichrohrsängerfedern drunter, taufrisch...
Ich gehe zum Leiter, will ihm das zeigen, da !witsch!, hopst keine drei Meter vor uns ein Fuchs aus dem seeseitigen Schilfgürtel und macht sich im gestreckten Galopp vom Acker!
Da hatte die Töle tatsächlich im seeseitigen Schilf gesessen (das zwischen Kante und Wasser max. 1 m breit war) und wahrscheinlich auf den nächsten Piepmatz gewartet, der tief ins Netz gerät. Tja, und gesehen hatte den von uns keiner, obwohl mindestens einer immer wieder vom Tisch aus das Netz abschaute, und es wie gesagt wirklich nur bestenfalls 20 m bis dorthin waren...
Es reicht eine minimale Deckung, und Meister Reinecke kann absolut ungesehen schalten und walten.

Darum würde ich die Episode mit Frau Kieselknirsch auch nicht so auf die ganz leichte Schulter nehmen, auch eingedenks der Tatsache, dass sich keine einzelne Henne etliche Meter weit auf die deckungslose Fläche eines Stoppelackers wagen wird, wenn die Herde nicht dabei ist. Am Rande, am Zaun lang, ok, aber never ever etliche Meter weit auf einen Acker, zumal ihr ja noch dachtet, die wäre im Gehege.
An der Geschichte beisst sich was, und ihr solltet ackerseitig mehr und andere Maßnahmen ergreifen, als nur das Loch unterm Zaun dicht zu machen, finde ich, denn drei Hühner sind leicht mitgenommen und die Küken als Snack verspeist...

@Cazador: Vielen Dank für Deinen Post, das ist sehr interessant, und zeigt, dass wohl doch mehr dran ist als nur "der Habicht nimmt, was er erwischen kann"...

Grüße, Andreas

FliegenFly
31.08.2011, 20:42
Grüss dich,

ich lese es jetzt erst.

Da war definitiv nix. Wir konnten es einsehen.

Ich kenn die Olle schon - wenn die was packen würde, wäre das mehr als ein !Baack! das hätte um einiges mehr geflatter und gekreische gegeben.
Es hat keine losen Federn gegeben, sie war nicht verletzt - nichts.

Vielleicht hat sie auch von AUSSEN diesen Ton von sich gegeben, weil sie draussen auf dem Feld vielleicht einen Vogel gesehen hat.

Und, DIESES Huhn, würde auch alleine übers Feld watscheln. Die scheisst sich nix.

Die Hühner haben sicher nicht mit Absicht ein Loch gebuddelt. Aber in den Sträuchern ist eben viel Humus, und das ist ja bekanntlich Terrain für Hühnerfutter...da wird nun mal gebuddelt.

Ich denke doch dass es halb so wild war ;)

lg

Okina75
01.09.2011, 15:50
Na, dann drücke ich mal die Daumen ^^!

Grüße, Andreas

Pfalzhuhn
01.09.2011, 16:02
Also unsere schreien auch öfter mal!!:laugh
Ich weiss auch nicht so genau, warum...?
Meistens fängt ein Hahn an und gibt Luftalarm, auch wenn da nix ist, und alle schreien mit!
Doch, neulich sind jede Menge Schwalben über unserem Garten gekreist und wirklich JEDE wurde gemeldet!:stupid

Pralinchen
01.09.2011, 16:46
Probealarm, wie in der Schule. :laugh
Hab ich bei meinen auch schon gesehen. Hahn gibt Luftalarm, alle verschwinden unter den Bäumen, ich verrenke mir den Hals und sehe trotzdem nichts.

LG, Andrea

legaspi96
01.09.2011, 19:07
Ich denke mal, den Schrei hat sie losgelassen als sie schon auf dem Stoppelfeld war. Wenn eines meiner Hühner über den Zaun geflattert war, oder irgendwie unten durch ist dann ist es immer am Zaun auf und ab gelaufen und wollte wieder zu den anderen, wußte aber scheinbar nicht wie es wieder zurückkommt. Die Frau Kieselknirsch war sicher total erschrocken, weil die Kükis alleine waren.
Grüße
Monika