PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Grüner, schleimiger Durchfall - mit Bildern



Henrietta
28.07.2011, 16:18
Mein Modernes Englisches Zwergkämpfer-Hennchen Matilda setzt
seit vorgestern grünen, schleimigen Kot ab.
Sie mausert gerade (ganz frisch). Ich habe schon vor ein paar Wochen eine
Bestandskotprobe untersuchen lassen (geringgradig Haarwurmeiner, vereinzelt Spulwurmeier) und daraufhin entwurmt. Da ich bei den großen Hühnern auch noch Bandwürmer entdeckt habe, und ein Kämpferchen neulich einen für mich nicht identifizierbaren Wurm ausschied, habe ich beschlossen, noch einmal eine
Flubenol-Kur zu machen, und zwar die für Bandwürmer: 7 Tage Kur, 7 Tage Pause, 7
Tage Nachkur. Heute ist der erste Tag der Nachkur.
Und nun Matildas grüner Kot. Vorgestern war sie völlig unauffällig, gestern ein wenig ruhiger als sonst, und heute will sie gar nicht richtig fressen. Sie trinkt aber.
Sie ist blaß, "errötet" aber schnell, wenn man sich mit ihr abgibt. Der Kropf ist weich
und gefüllt, am Kropf fehlen Federn, die sich Matilda wahrscheinlich selbst ausgepickt hat. Ich habe ihr Leinschleim gegeben, falls etwas nicht durchgeht. Was mich aber wundert, ist, daß sie heute schon drei grüne Häufchen abgesetzt hat, obwohl sie kaum frißt.
Was kann das sein? Eventuell Kokzidien? Ich hatte schon vor Wochen den Verdacht, daß die Hühner Kokzidien haben könnten, aber die Kotuntersuchung ergab nur einen geringen, nicht behandlungsbedürftigen Befall ...
Die Bilder sind alle von gestern. Ich hänge hier erstmal eines an, weitere folgen im nächsten Beitrag.
Schon jetzt vielen Dank für Euere Hilfe.

Viele Grüße,
Henrietta

Henrietta
28.07.2011, 16:22
Noch ein Bild ...

Henrietta
28.07.2011, 16:29
Und noch eines ...
Viele Grüße,
Henrietta

Hühnchen_1234
28.07.2011, 16:32
uahh keine Ahnung was das ist
LG

MonaLisa
28.07.2011, 16:40
Es könnte Hungerkot sein, aber auch Kokzidien. Ich würde für alle eine Oregano-Kur machen: als Tee (da sie nicht mehr so gut frißt) und auch ins Futter. Kokzidien können sich unter ungünstigen Umständen schnell vermehren. Vielleicht war sie besonders durch die Würmer beeinträchtigt. Ansonsten bleibt dir nur noch mal eine Kotuntersuchung.

Gruß Petra

Kikerikii
30.07.2011, 20:58
Du könntest nach der Wurmkur ihren Darm stärken, zB mit EM (effektive Mikroorganismen)
Eine Entwurmung ist doch recht belastend für ein Tier!

Ich gebe EM regelmäßig ins Wasser, das trinken alle Tiere (sogar Katzen) sehr gerne, die Darmflora wird aufgebaut, Immunsystem gestärkt.

tsunade13
31.07.2011, 11:09
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Kokzidien oder Würmer sind.
Kok kommt fast nur bei Jungtieren vor.

Ich tippe stark auf Schwarzkopf, dem Kot nach und Deiner Schilderung.
Falls es ein Liebhaberhuhn ist, gibt es zur Behandlung Metronidazol oder Ronidazol.
Falls es ein Tier ist, was Du nur zur Eiproduktion oder Fleisch hast, gibt es kein Mittel außer ein Versuch mit Oreganoöl. Metronidazol ist jedoch sehr zuverlässig und fast immer erfolgreich.

Ich bin mir mit meiner Vermutung zu 90% sicher.

Waldfrau2
31.07.2011, 11:47
Hallo Henrietta, wahrscheinlich müßte man die Henne gründlich untersuchen. Ich hatte z. B. bei einer Henne, die dann nachgewiesenermaßen E.Coli-Befall im Eierstock/Eileiter hatte, auch grünen Kot, teilweise etwas flüssig. Leider ist sie daran gestorben, und die TÄ sagte, man hätte nichts machen können. Aber ich schreibe das mal als Beispiel, daß der grüne Kot viele Ursachen haben kann. Vor der Sektion hatte ich auch u.a. die Befürchtung Schwarzkopf.

tsunade13
31.07.2011, 11:55
Der Krankheitsverlauf ist jedenfalls typisch für Schwarzkopf. Und man kann es leider erst sicher diagnostizieren, wenn das Tier tot ist.
Metronidazol wirkt ja auch gegen diverse andere Magen-Darm Erkrankungen. Somit ist es einen Versuch wert.

dehöhner
31.07.2011, 18:11
Ich würde wie MonaLisa an Kokzidien denken. Auf einem Foto ist etwas rotes zu sehen. Und der Kot sieht auch etwas schleimig aus. Bei Kokzidien zeigt sich der Kot in unterschiedlichen Farben. Er kann also auch grün sein.
Wie geht es deiner Henne inzwischen ?
Ich vermute mal, du hattest eine Sammelkotprobe abgegeben. Dann kann ja diese Henne trotzdem einen stärkeren Befall haben.

dehöhner

Henrietta
02.08.2011, 16:56
Matilda geht es etwas besser, gesund ist sie aber noch nicht. Heute habe ich
noch gar keinen grünen Kot gesehen und bin erst einmal froh.
Ich habe vor ein paar Wochen insgesamt drei Kotproben abgegeben, eine vom Bestand und zwei
Einzelproben von Hennen mit auffälligem Kot, die leider beide mittlerweile gestorben sind.
Bei diesen beiden Hennen hatte ich auch Kokzidien in Verdacht, aber es wurden
kaum welche gefunden. Ich hatte zuvor auch Proben vom TA untersuchen lassen -
ebenfalls negativ.

Bei der bakteriologischen Untersuchung wurden im Bestand hochgradig E.coli nachgwiesen,
laut Laborleiter aber eine harmlose Variante, deren Vorkommen im Kot
"normal" ist, und die nicht behandelt werden muss. Die mykologische Untersuchung
ergab einen hochgradigen Befall mit einem Schimmelpilz, Mucor sp., laut Labor
aber ebenfalls harmlos.

Viele Grüße,
Henrietta

MonaLisa
02.08.2011, 17:12
Es gibt Kokzidien, die sind nicht im Kot nachweisbar (waren meines Wissens die Blinddarmkokzidien). Diese sind nur am getöteten Tier zu entnehmen. Hasst du die toten Hennen zur Sektion gegeben?
Gruß Petra

Henrietta
02.08.2011, 17:48
Nein, obduzieren habe ich die Hennen nicht lassen, obwohl es ratsam gewesen wäre.
Aber ich habe es einfach nicht übers Herz gebracht.
Können diese Blinddarmkokzidien nur über die Sektion nachgewiesen werden?
Hilft eine Behandlung mit Baycox oder Kokzidiol?
Oregano-Bartflechtenöl habe ich eine ganze Weile gegeben, ohne Erfolg.
Ich habe, als ich die Kotprobe abgegen habe, extra noch mit einer Laborärztin
gesprochen und ihr von meinem Verdacht auf Kokzidien erzählt. Daß es auch eine Art
gibt, die man nicht im Kot nachweisen kann, hat sie nicht erwähnt. Das ist mir neu
und wirft eventuell ein neues Licht auf die Probleme, die die Hühner in letzter Zeit hatten bzw. haben.
Danke, MonaLisa!

Viele Grüße,
Henrietta

MonaLisa
02.08.2011, 18:23
Eine Behandlung könnte helfen, sofern diese Kokzidien vorhanden sind. Es gibt 5 Kokzidien-Spezies mit unterschiedlicher Symptomatik (bei einer Sektion sichtbar, äußerlich meist nur Durchfall).
Da ich gerade von deiner humpelnden Henne gelesen habe: du könntest wirklich ein größeres Problem in der Herde haben. Auch Kokzidien können im Extremfall eine Darmveränderung soweit hervorrufen, dass eine Entzündung entsteht, die dann auch auf die Beinnerven übergehen kann.
Ohne eine Sektion ist aber alles nur geraten.
Gruß Petra

Waldfrau2
03.08.2011, 16:04
Dem toten Huhn tut die Sektion doch nicht mehr weh! Aber es kann helfen, daß die anderen Hühner länger leben.

Nachdem meine Karla seziert war, hatte ich einmal Klarheit, was los war (es war auch eine eher ungewöhnliche Sache, von außen hätte die TÄ nichts sagen können), und sie zum anderen hat ein Resistogramm gemacht, damit sie weiß, welches AB die anderen Hühner bekommen sollen, falls die sich angesteckt haben. Zum Glück ist es gutgegangen.

Henrietta
08.08.2011, 14:15
Matilda geht es wieder gut! Sie ist - zumindest äußerlich - wieder putzmunter.Kein grüner Kot mehr.Damaris, die Henne mit den Beinproblemen, ist unverändert. Sie bekommt seit einpaar Tagen Vit-B-Komplex und 2 Traumeel-Tabletten täglich.Ihr Kot ist seit dem Wochenende gelblich-grünlich, was mir Sorgen macht,weil ich in diesem Zusammenhang bei Recherchen im Forum immer wieder auf Kokzidien undSchwarzkopf stoße.Bilder stelle ich heute noch ein.@MonaLisaJa, ich habe wirklich ein größeres Problem in meiner Herde. Laboruntersuchungen brachten zwar Ergebnisse, aber keine, die die Symptomatik (Kot, Beläge) erklärten,Die auf die Untersuchungen erfolgten Behandlungen (gegen Clostridien und candida albicans) brachten keine wirkliche Besserung bzw. kosteten die Tiere, wegen denen ich die Untersuchungen ursprünglich hatte machen lassen, das Leben.Viele Grüße,Henrietta

Henrietta
08.08.2011, 16:06
Wie versprochen ein paar Bilder von Damaris' Kot - von gestern und heute.Was meint Ihr?Viele Grüße,Henrietta

Henrietta
08.08.2011, 16:09
Und noch ein ganz aktuelles Kotbild, von vorhin:Viele Grüße, Henrietta

tsunade13
08.08.2011, 18:54
Ich tippe nachwievor auf Schwarzkopf. Jetzt ist sogar schon ein Gelbanteil zu sehen.

Henrietta
08.08.2011, 19:25
Ich tippe nachwievor auf Schwarzkopf. Jetzt ist sogar schon ein Gelbanteil zu sehen.Damaris ist diese Henne:http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/44233-Plötzliche-sporadische-Beinlähmung-Verletzung-Vitaminmangel-Niere Ich denke mittlerweile auch, daß ich entweder Schwarzkopf - ohne Schwarzfärbung des Kopfes - oder eine über den Kot nicht nachweisbare Kokzidiose (Nierenkokzidiose? Blinddarmkokzidiose?) im Bestand habe. Kommt es bei Schwarzkopf denn auch zu Lähmungserscheinungen, wie bei Kokzidiose? Nachdem ich am Wochenende stundenlang sämtliche Kokzidiose- und Schwarzkopfthreads durchgelesen habe, bin ich unsicher, wie ich behandeln soll. Baycox 2,5% müßte die TA-Praxis bestellen, da nicht vorrätig. Bei reinem Kokzidienbefall wäre es das Mittel der Wahl. Kokzidiol ist vorrätig und kann nach Bedarf abgefüllt werden. Nach allem, was ich hier und auch in einem Buch über Geflügelkrankheiten gelesen habe, wirkt es zwar gegen Kokzidien nicht so zuverlässig wie Baycox, und auch nicht gegen die Kokzidienart Eimeria brunetti, ist aber sanfter (wirklich?) und hat ein breiteres Wirkungsspektrum, das auch Bakterien und Schwarzkopf umfasst. Kokzidiol wäre also eine Möglichkeit, mit einem einzigen Präparat beide Verdachtsmomente, Kokzidien und Schwarzkopf, anzugehen. Viele Grüße, Henrietta

Henrietta
11.08.2011, 15:21
Ich bin immer noch unsicher, wogegen ich jetzt behandeln soll, Schwarzkopf oder Kokzidien, zumal Kokzidiol wohl doch nicht gegen beides hilft. Da muß mich meine Erinnerung getäuscht haben. Ich habe in den vergangenen Tagen vermehrt frischen Oregano zugefüttert. Der Kot von Damaris ist viel fester, aber immer noch gelb - siehe Photos. Seit vorgestern scheidet zudem eine weitere Legehenne, Sarah, Kot mit einem schwefelgelben Anteil aus. Bilder folgen im nächsten Beitrag. Was meint Ihr? Viele Grüße, Henrietta

Henrietta
11.08.2011, 15:28
Hier die Bilder von Sarahs Kot. Das Gelbe glitzert auch ein wenig.

Henrietta
11.08.2011, 15:32
Noch eins ...

MonaLisa
11.08.2011, 15:38
In Sarahs Kot sind viele unverdaute Körner. Gibst du Magensteinchen?
Du hast ja gerade entwurmt. Würde ich auf jeden Fall in 7 Tagen noch einmal machen, da dabei anscheinend Würmer abgegangen sind (anderer Thread). Gleichzeitig weiter viel frischen Oregano und starken Oreganotee geben. Wenn der Kot dann nicht besser wird, würde ich gegen Schwarzkopf behandeln. Das Schwefelgelb sieht schon sehr ungewöhnlich aus für Kokzidien..
Gruß Petra

Henrietta
11.08.2011, 15:39
Eines von heute ...

Henrietta
11.08.2011, 16:52
Danke für Deine Antwort, MonaLisa! Ich habe eine Bandwurm-Wurmkur gemacht - 7 Tage Flubenol - 7 Tage Pause - 7 Tage Flubenol, da ich Bandwürmer im Kot entdeckt hatte. Soll ich trotzdem in einer Woche nochmal entwurmen? Wie verhält es sich mit den Nachkuren bei einem Verdacht auf Mischinfektionen? Bei anderen Würmern wäre ja eher eine 7 - 14 - 7 - Kur angesagt. Soll ich also dreimal entwurmen, damit wirklich alles erwischt wird? Sarah hat Magensteinchen und Grit zur Verfügung. Körner momentan keine, da sie Kropfprobleme hatte. Die Körner, die man sieht, müssen noch die Überreste des Leinschleims und der aufgekochten Leinsamen sein, die ich ihr vor ein paar Tagen dagegen verabreicht habe. Sie hatte sehr viel Gras im Kropf, das sie immer noch ausscheidet, obwohl sie seit ein paar Tagen keinen Zugang mehr zu frischem Gras hat. Es muß also noch altes Gras sein, das sich ein paar Tage lang im Körper befand. Sarah hat ihre eigene Geschichte. Sie war immer ein sehr aufgewecktes, wuseliges Huhn. Vor etlichen Wochen jedoch fiel mir auf, daß sie abends auf der Stange immer ungewöhnlich schläfrig wirkte und außerdem "schief" saß, d.h. sich stark auf die rechte Körperhälfte stützte. Da piaf ein Leberproblem vermutete, bekam Sarah über einige Wochen 1/2 Mariendistel-Dragee täglich. Leider trat keine Besserung ein. Stattdessen wirkte Sarah auch tagsüber öfter müde und schlief manchmal wirklich tief und fest. Vor zwei Wochen fand ich sie nachmittags völlig apathisch im Stall. Sie trank jedoch gierig vom angebotenen Wasser und fraß von einer Leinschleim-Leinsamen-Mischung. Innerhalb kurzer Zeitwachte sie regelrecht auf und war fast wieder die Alte. Eine halbe Stunde später wirkte sie jedoch wieder deutlich angeschlagener. Dann folgte ein tagelanges Auf-und-Ab. Eine Kropfentzündung schien zunächst überstanden, verschlimmerte sich aber wieder. Der Kropf gaste ständig auf. Es halfen schließlich Kalium jodatum D6 (2 Tabl täglich, war mal ein Tip von Susanne) und das konsequente Fernhalten Sarahs von Gras. Jetzt geht es ihr besser. Sie frißt gut und trinkt viel Kamillentee. Sie bekommt täglich Vit.B.-Komplex (1/2 Tablette, auf zwei Gaben verteilt), Ginseng (1/2 Dragee), Propolis (morgens und abends je 2 Tropfen), 1 Mariendistel+ Artischocke-Kapsel, 2-3 Tropfen Korodin morgens und abends und Oregano ins Futter. Aber der Kot macht mir Sorgen. Ist er typisch für Schwarzkopf, oder könnte Sarah eventuell auch etwas Giftiges gefressen haben?Ich habe nun nachgelesen, was Daniela Gareis bei Kokzidien und Schwarzkopf empfiehlt. Bei Schwarzkopf fällt mir auf, daß ich die Wirkstoffe teilweise schon verabreicht habe, bzw. verabreiche: 1) Carduus marianus C4 anfangs halbstündlich 3 Globuli, bei Besserung stündlich 3 Globuli 3 Tage lang Mariendistel als Einzelpräparat und nun in Kombination mit Artischocke hat Sarah ja schon lange bekommen bzw. bekommt sie. Wirken die homöopathischen Globuli in der vorgeschlagenen Dosierung anders als die Präparate aus der Drogerie? Wären sie einen Versuch wert?2) gute unbehandelte Holzkohle feingebröselt - noch nicht versucht Woher bekommt man gute und v.a. unbehandelte Holzkohle? Ist das dasselbe wie Vogelkohle? 3) Oregano 4) Tee aus getrockneter Bartflechte Frischen Oregano bekommt momentan der gesamte Bestand. Oregano-Bartflechten-Öl (UsneGano von Röhnfried) in der von Röhnfried angegebenen Dosierung von 3ml auf 1l Wasser habe ich denTieren schon vor einiger Zeit ins Trinkwasser gegeben. Ich hatte nicht den Eindruck, daß es half, sondern eher den Verdacht, daß mein Sebright-Hähnchen es eventuell nicht verträgt. Bei den Großen könnte ich es noch einmal versuchen, bei den Zwergen wäre ich Ichabods wegen vorsichtig. Bei Kokzidiose empfiehlt Daniela Gareis, Mercurius corrosivus C30 übers Trinkwasser zu verabreichen. Hat damit schon jemand Erfahrungen gemacht und kann berichten? Wegen der Dosierung müßte ich ihr eine PN schicken, denn es steht leider nichts dabei. Entschuldigt bitte den langen Text ... Viele Grüße, Henrietta

MonaLisa
11.08.2011, 18:20
Bei dem, was deine Tiere schon alles bekommen haben, drängt sich mir Mykoplasmose auf. Wurden die Tiere daraufhin schon mal untersucht? Mykoplasmen sind eine Faktorenerkrankung und schwächen das Immunsystem, so dass viele andere Krankheiten zum Vorschein kommen können.
Es macht eigentlich keinen Sinn, da weiter zu spekulieren oder zu behandeln, ohne die wirkliche Ursache zu kennen, da sich immer wieder neue Erkrankungen draufsetzen können/werden.
Was wurde vom TA bisher an Untersuchungen durchgeführt und was kam dabei raus?
Gift würde ich erst mal nicht vermuten, medizinische Holzkohle kannst du trotzdem probieren (Apotheke, Vogelkohle kenne ich nicht), noch mehr Entwurmungsmittel macht auch keinen rechten Sinn, tut mir leid. Es kann sein, dass die Leber schon so weit geschädigt ist, dass alles nicht mehr hilft.
Vielleicht fällt mir noch was ein.
Gruß Petra

Henrietta
11.08.2011, 19:21
@MonaLisaDer Bestand wurde nicht auf Mykoplasmose hin untersucht, aber zwei mittlerweile verstorbene Einzeltiere,Finchen und Betti. Erinnerst Du dich an die Geschichte mit den Belägen, die sich überMonate hinzog? Mykoplasmose war ein Verdacht, weil die an Mykoplasmose erkrankten Hühner eines Hüforianers ähnliche Symptome und auch Beläge aufgewiesen hatten. Deshalb habe ich zwei Untersuchungen auf Mykoplasmen machen lassen. Das Labor fand jedoch "nur" Mycoplasma synoviae, laut Laborleiter harmlos (?wirklich? ich habe auch schon anderes gelesen) und nicht behandlungsbedürftig.Weder die TAs noch das Labor hatten eine Erklärung für die Beläge - trotz mehrmaliger Untersuchungen.Als dann mein Sebright-Hähnchen Ichabod vor ein paar Wochen plötzlich auch Beläge zeigte, und innerhalb kürzester Zeit, quasi über Nacht sein gesamter Schnabelraum voll davon war, glaubte ich schon, ihn auch noch zuverlieren. Gott sei Dank empfahl mir piaf eine Behandlung mit Jodglycerinlösung 1:5. Damit bekamen wir zumindestdie Beläge in den Griff. Viele Grüße, Henrietta

MonaLisa
15.08.2011, 10:57
Bezüglich M. synoviae schau mal hier rein:
http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/43929-H%C3%A4ufigkeit-von-Mycoplasma-synoviae-in-Hobbybest%C3%A4nden/page2#top
Ich kann mich jetzt nicht erinnern, aber hattest du damals auf Trichomonaden untersuchen lassen?
Gruß Petra

Henrietta
15.08.2011, 16:15
Danke für den Link!
Puh, das passt schon auch zu den Geschichten, mit denen meine Hühner sich in letzter
Zeit rumschlagen. M. synoviae sind ja wohl doch nicht so harmlos, wie der
Laborleiter meinte. Zwei der Hennen mit Belägen waren Wyandotten, die schon etwas
mit den Atemwegen hatten, als sie zu mir kamen. Ich nehme an, daß sie etwas einschleppten, das
dann eventuell erst durch die Umstellung richtig ausbrach (der Züchter meinte immer, alle seine Hennen
seinen fit) und sich dann mal mehr, mal weniger zeigte und den Sommer über völlig weg schien.
Die TAs konnten nie etas finden, daß die Atemwegssymptomatik erklärte.

Auf Trichos habe ich die Hühner mehrmals untersuchen lassen - jedesmal mit negativem
Befund. Allerdings hat der erste TA keine Untersuchung gemacht, sondern gleich Baytril
gegeben. Bei den späteren Untersuchungen bin ich mir nicht sicher, inwiefern die bereits
erfolgte Medikation die Untersuchungsergebnisse beeinflußte. Eine geplante Anzüchtung von Trichos
im Labor funktionierte nicht, weil die Proben durch einen dummen Zufall zu spät ankamen.
Interssant war, daß die Hühner am besten auf ein Kombipräparat mit Metrodinazol+Spiramycin
ansprachen. Ein Huhn wurde dadurch die Beläge los.

Das Schwefelgelbe aus Sarahs Kot ist übrigens verschwunden. Ich habe übers Wochenende keine
verdächtigen Kothäufchen mehr gesehen. Damaris' Kot (siehe Beitrag 21) ist leider unverändert.

Viele Grüße,
Henrietta

dehöhner
16.08.2011, 07:00
Ich finde insbesondere das letzte Foto sieht schon nach der SKK aus. Das Dumme ist, daß man es nicht am lebenden Tier untersuchen lassen kann und daher kann man es nicht genau nur anhand der Kotfarbe diagnostizieren. Hast du denn jetzt erst Metronidazol gegeben oder ist das länger her ? Ich meine, ist die gelbe Farbe nun von selber weg gegangen oder mit der Medikamenten- Kombi ?

dehöhner

Henrietta
16.08.2011, 14:13
Sorry, mein letzter Beitrag war vielleicht etwas verwirrend, weil er sich hauptsächlich
auf eine alte Krankengeschichte und Hennen bezog, bei denen M synoviae festgestellt
wurden. Diese Hennen haben Metronidazol+Spiramycin in Form von Suanatem bekommen.

Sarah nicht. Sie bekommt bislang nur pflanzliche Präparate, wie weiter oben beschrieben.
Die schwefelgelbe Farbe war so schnell weg, wie sie gekommen war. Sarah hatte diesen
schwefelgelben Kot ja nicht von Anfang an. Er trat am plötzlich auf, als es ihr eigentlich
schon wieder etwas besser ging, war dann ein paar Tage lang zu sehen, und verschwand wieder.
Das einzige, was ich in dieser Zeit verändert habe, ist, daß ich seit einer Woche sehr viel
frischen Oregano zufüttere.

dehöhner, was meinst Du zu Damaris' Kot? Der ist bis heute unverändert.

Viele Grüße,
Henrietta

MonaLisa
16.08.2011, 16:15
Also ich komme immer mehr zu dem Schluss, dass du wahrscheinlich Mykoplasmen im Bestand hast. Dazu passt auch der Befall mit E.coli, Pilzen, etc recht gut und die ganze unklare Symptomatik.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mykoplasmose_des_Gefl%C3%BCgels
Ich würde sie als erstes daraufhin nochmal untersuchen lassen inkl eines Antibiogramms. Tylosin wäre für mich das Mittel der Wahl, sofern keine Resistenz vorliegt.
Alles andere erzeugt nur noch mehr Resistenzen und Organschäden, die dann nicht mehr zuordenbar sind. Das Gleiche gilt auch für Globuli, die falsch ausgewählt, eben selbst diverse Arzneibilder erzeugen und die Diagnose verfälschen.
Oregano würde ich weiter geben, in hohen Dosen, dazu noch Salbei-Schwarzkümmel-Tee. Alles andere würde ich jetzt weglassen und dann mit dem Antibiotikum zusätzlich behandeln. Dann Pause, Wirkung prüfen und dann erst weitersuchen.
Gruß Petra