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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Prophylaktische Ballistol-Anwendung?



gendarm
20.07.2011, 21:09
Hallo zusammen,

ich habe das Kalkbeinproblem bei meinen Seidenhühnern gut mit Ballistol behandeln können.
Spricht etwas dagegen, wenn ich das Öl weiterhin zur Vorbeugung anwende, z.Bspl. zweimal pro Woche?

Vielen Dank!

hühnerling
20.07.2011, 22:01
Spricht nix dagegen, ist eine gute Prophylaxe.

kuscheltier
20.07.2011, 22:10
ja :) einmal pro woche reicht völlig gegen kalkbeine

lg dagmar

Sennerin
21.07.2011, 02:03
Würde ich von abraten, auch wenn es freiverkäuflich ist, sind immernoch eine Menge Wirkstoffe drin. Wenn Du große Milbenprobleme im Stall hast, kann man überlegen, alle 3 Monate einmal zu salben/sprühen, jede Woche kommt mir aber etwas übertrieben vor. Zur reinen Prophylaxe kann man auch auf Olivenöl od.ä. zurückgreifen.

gendarm
21.07.2011, 09:48
Vielen Dank für die Antworten.
@Sennerin: Klar sind Wirkstoffe drin, sonst würde ich es auch nicht benutzen (wegen Wirkungslosigkeit). Aber Spaß beiseite: welche Wirkstoffe bzw. deren Nebenwirkungen wären Dir verdächtig?
Vielen Dank.

Wontolla
21.07.2011, 09:54
Die vorbeugende Anwendung von Waffenöl am Huhn ist naturwidrig und völlig überflüssig. Wo bleiben denn die Rückstände?

gendarm
21.07.2011, 10:19
Hallo Wontolla,
die Frage nach den Rückständen beschäftigt mich natürlich auch. Daher habe ich ganz oben meine Frage formuliert.
Jedoch Deine Antwort irritiert mich. Die Haltung von Hühnern in übernetzten Gehegen, deren Impfung und Fütterung nach wissenschaftlich erforschten Ergebnissen ist ebenso naturwidrig. Aber überflüssig?
Wie auch immer, welche Rückstände es gibt und wo die bleiben, interessiert mich natürlich auch. Kannst Du mir einen konkreten Rat geben?
Vielen Dank!

miradea
21.07.2011, 11:39
Ich würde es schon wegen des Gestanks meinen Hühnern nicht zumuten. Ich habe mal gelesen, dass Hühner 300mal besser riechen können als Menschen. Und ICH finde den Geruch von Ballistol schon furchtbar - meine Hühner hassen ihn...

Sennerin
21.07.2011, 11:51
Für diese Anwendung (bei Nutztieren) ist Ballistol nicht zugelassen, das bedeutet, es wurde auch nich untersucht, welche Rückstände Dir wie lange in Ei oder Fleisch begegnen können, es gibt aber eine Unbedenklichkeitserklärung nach §30,31 LFGB und Ballistol darf industriell somit offiziell sogar mit Lebensmitteln in Kontakt kommen (zumindest die Rückstände).

In Ballistol selbst (Ballistol Animal u.a.) sind neben einer Reihe Trägerstoffe (die idR gut vertragen werden) v.a. ätherische Öle (als Geruchsstoffe) und eben Alkohol zur Konservierung, das komplette Produkt hat zwar im Tierversuch (Ratten) zu keiner nennenswerten Hautirritation od.ä. geführt haben, aber trotzdem hat es natürlich eine Wirkung auf die Haut, v.a. der Alkohol. Haut hat eine natürliche Barriere gegen Infektionen, die durch Alkohol ebenfalls desinfiziert wird. Außerdem nehmen Vögel Alkohol schneller und vollständiger über die Haut auf (auch an den Beinen!) und Leber und Co dürfen ihn dann abbauen. Gegen das Weißöl ist nichts zu sagen, dass bekommt man aber auch in jeder Apotheke als Paraffinöl ohne Geruchsstoffe und ohne Ölsäure und ohne Alkohol. Zusammengefasst: Grundsätzlich kann ich gegen Ballistol nichts schlechtes sagen, ich würde es aber immer nur als Therapie anwenden, und nicht als Prophylaxe. Es erfasst eh nur die Milben, die damit eingeschmiert werden und tötet diese mechanisch durch Ersticken ab und verhindert keinen Neubefall, sobald es trocken ist.

Wontolla
21.07.2011, 12:42
Deine Antwort irritiert mich. Die Haltung von Hühnern in übernetzten Gehegen, deren Impfung und Fütterung nach wissenschaftlich erforschten Ergebnissen ist ebenso naturwidrig. Aber überflüssig?

Diese Logik ist fehlerhaft, denn die Vergleiche hinken. Von "ebenso" kann keine Rede sein.
Es reicht einfaches mathematisches Denken. Widrigkeiten addieren sich. Die gilt es also zu vermeiden wo immer sie überflüssig sind.
Geflügelhaltung als Hobby mag naturwidrig sein oder nicht. Zur Linderung der Leiden von Tieren in industrieller Massenhaltung ist sie notwendig. Richtig betrieben, halten sich die Widrigkeiten in Grenzen.
Waffenöl bekämpft Grabmilben sehr wirkungsvoll. In naturnaher und nachhaltiger Hühnerhaltung bedarf es solcher Mittel aber nicht. Im natürlichen Lebensraum sind Hühner, besonders die Junghähne, leichte Beutetiere. Deshalb leben sie nicht sehr lange, haben eine hohe Vermehrungsrate und Grabmilben werden nicht problematisch. Auch in naturnaher Haltung werden Hühner nicht sonderlich alt, sind Kalkbeine unbekannt und ist die Anwendung von Waffenöl wie Ballistol völlig überflüssig. Das Problem kennt man von den gut gemeinten aber widernatürlichen Kuschelhaltungen wo zwar die Junghähne, wie in der Natur, die Herde verlassen müssen, die Hühneromas aber bis zum Siechtum erhalten werden. Dort gehört Waffenöl in die Stallapotheke um bei Bedarf gezielt und sparsam Anwendung zu finden. Vorbeugend angewandt stellen sich ausschließlich unerwünschte Nebenwirkungen ein.

miradea
21.07.2011, 13:52
Willst du mich also verurteilen, weil ich meine Hennen nicht schlachte? Seltsame Einstellung...

Und was bitte hat das mit "Kuschelhuhnhaltung" zu tun, wenn man seine Hühner einfach behält und nicht jedes Jahr wegschlachtet?


Auch in naturnaher Haltung werden Hühner nicht sonderlich alt, sind Kalkbeine unbekannt und ist die Anwendung von Waffenöl wie Ballistol völlig überflüssig.

Das möchte ich stark bezweifeln. Meine Hühner rennen frei durch Wald und Wiese und werden trotzdem alt - und haben leider trotzdem hin und wieder Kalkbeine.


Das Problem kennt man von den gut gemeinten aber widernatürlichen Kuschelhaltungen wo zwar die Junghähne, wie in der Natur, die Herde verlassen müssen, die Hühneromas aber bis zum Siechtum erhalten werden.

Nunja - Schlachten ist ja auch eine Möglichkeit gegen Kalkbeine - für mich ist so eine "Endlösung" aber keine Option. Da machst du es dir aber ein bissel einfach...

Wontolla
21.07.2011, 13:57
Naturnah ist nicht wenn Hühner alt werden.


Da machst du es dir aber ein bissel einfach...

Da staun ich aber! Einerseits lässt man Hühner alt werden und dahinsiechen, weil einem das Schlachten so schwer fällt. Wer sie aber zur rechten Zeit schlachtet, macht es sich zu einfach.

2Rosen
21.07.2011, 14:28
Nanun Ottmar, mal langsam.
Alte Hühner sind nicht automatisch dahinsiechend.
Hier bei mir laufen 7 und 8 Jahre alte Lachsmädels die immer noch ihre ein oder zwei Eier die Woche legen und sich, abgesehen von etwas altersgetrübten Augenlinsen, bester Gesundheit erfreuen.
Würden sie leiden wären sie prima Futter für unseren Hund, so sollen sie aber ihren Lebensabend genießen, haben uns ja schließlich auch über die Jahre hinweg tausende wohlschmeckende Eier beschert.
Alte Hühner zu halten schließt sicher nicht aus bei Bedarf Tiere zu schlachten oder zu erlösen.
Für mich spricht nix dagegen gesunde Tiere alt werden zu lassen,
auch wenn das Mutter Natur und "Leistungs-, Profit- und/oder Ausstellungszüchter" sicher anders regeln würden.

Myfanwy
21.07.2011, 15:06
Nun gut, unabhängig davon, ob ich meine Tiere alt werden lasse oder beizeiten schlachte, können Kalkbeine immer mal auftrete. Man kann sich die Grabmilben ja auch einschleppen und dann sind u.U. auch jüngere Tiere betroffen. Was ich gar nicht machen würde ist, auf Verdacht, also vorsorglich Ballistol versprühen, sondern eben nur bei Bedarf. Was mir aber noch weniger gefällt, war, weiter oben die Idee mit dem Olivenöl. Olivenöl ist toll am Huhn - am küchenfertigen Huhn. Solange selbiges noch am Leben ist, würde ich unbedingt davon Abstand nehmen, es zu marinieren. Das Öl hat am Hühnerbein nur einen Effekt - es versaut das arme Tier gründlich und hat keinen Einfluss auf die Milben. Die sitzen unter den Schuppen und werden von normalem Öl nicht erreicht. Dazu braucht es eben das Kriechöl. Das geht, gezielt mittels Kanüle aufgetragen, unter die Schuppen und schmiert nicht den ganzen Vogel voll. Ich mag mir nicht vorstellen, wie ein geöltes Hühnchen nach einem Staubbad aussieht.

Wontolla
21.07.2011, 15:10
Wo ist eigentlich das Problem? Auch bei Hühnern gibt es den körperlichen Verfall. Der kommt auch nicht von heute auf morgen. Der Fachmann sieht wenigstens die getrübten Augenlinsen. Bei mir ist nur eine Linse getrübt, aber ich leide heimlich darunter. Wie ein Huhn. Auch sind Kalkbeine kein Zeichen strotzender Gesundheit.
Ich dachte, ich hätte mich eindeutig und sachlich ausgedrückt. Auch wenn meine Wortwahl manchem unbequem erscheinen mag, ein Urteil habe ich nicht gefällt. Es kümmert mich nicht, ob jemand seine Hühner schlachtet oder sie verenden lässt. Hat ja nicht jeder den gleichen Standpunkt.
Fakt ist, in meiner Haltung kommen Kalkbeine seit Jahren nicht mehr vor und ich sehe keinen triftigen Grund Ballistol anzuwenden. Erst recht nicht prophylaktisch.

Myfanwy
21.07.2011, 15:55
Ich fühle mich jetzt nicht angesprochen, denn mir ist es ebenfalls einerlei, wer seine Tiere, zu welchen Zeitpunkt auch immer schlachtet - da gehen die Meinungen tatsächlich weit auseinander. Mir ging es nur darum, dass man seine noch lebenden Hühner möglichst nicht mit Olivenöl einreibt.

raspi
21.07.2011, 16:15
Ich würde das Öl auch nur im Notfall nehmen, da es wirken soll, und man nie wissen kann ob sich die Milbe nicht anpasst. Das haben wir in der Letzten Zeit zu genüge erlebt. Denke wenn der Geruch sogar Wildschweine vertreibt (gebe es als Fliegenabwehr unter den Pferdebauch, und seid dem kommen sie nicht mehr), dann kann ein Huhn im Stall es viel schlimmer empfinden. Paraffin ist auch nicht schlecht, aber die Wirkung ist nicht die selbe habe ich festgestellt. Warum auch immer.
Animal Ballistol ist die harmlosere Form und wir haben beides zu Hause. Das wird auch nur genommen wenn es nicht mehr geht.
Das Alter der Tiere ist egal, Hauptsache es geht ihnen gut. Wie bei Medikamenten, und Co. Weniger ist mehr.

LG Magdalena

2Rosen
21.07.2011, 17:05
Der Fachmann sieht wenigstens die getrübten Augenlinsen. Bei mir ist nur eine Linse getrübt, aber ich leide heimlich darunter. Wie ein Huhn....

... Fakt ist, in meiner Haltung kommen Kalkbeine seit Jahren nicht mehr vor und ich sehe keinen triftigen Grund Ballistol anzuwenden. Erst recht nicht prophylaktisch.

Dann wollen wir mal hoffen dass Deine zweite Linse nicht eintrübt und hoffentlich kein Kalkbein dazu kommt... ;)

In unserer Haltung sind bisher, toitoitoi, noch keine Kalkbeine aufgetreten.
Für unsere Schafe tritt jedes Jahr wieder die gleiche Diskussion zwischen mir und meiner vermeintlich besseren Hälfte auf.
Prophylaktisch Butox (Butox, nicht Botox!) zur vorsorglichen Mücken und Zeckenabwehr auftragen oder nicht.
Genau so differenziert sollte man über ständige Entwurmungen nachdenken wenn keine Symptome oder augenscheinlicher Befall auftreten.
Also muss jeder der Situation nach für sich entscheiden.
Ballistol benutze ich schon, für den Lauf meiner Waffen.:-[

miradea
21.07.2011, 19:29
Meine Meinung/Erfahrung: Kalkbeine haben mit Alter gar nichts zu tun. Mein Hahn hatten schon Kalkbeinmilben (oder wie immer die Dinger heißen) als er gerade mal ein Jahr alt war. Ich denke, dass es auch auf die Umgebung ankommt. Scheinbar kommen diese Viecher hier im Wald öfter vor... oder die vielen Wildvögel schleppen sie ein. Meine Zwerghühner sind schon 5 Jahre alt - legen täglich ein Ei und hatten noch nie Kalkbeine. Und "dahinsiechen" tun sie auch nicht.

Die Formulierung "schlachten oder verenden lassen" regt mich wirklich auf. Als gäbe es nix dazwischen...

Achja: Oliven- oder sonstige Öl was sich in der Küche befindet gehört wirklich nur auf das Huhn, wenn es sich auch dort befindet. Ansonsten bringt es am Huhn gar nix...

Und eine Resistenz der Milben gegen Ballistol wird es auch nie geben - an Ersticken kann man sich nicht gewöhnen...

Das einzige, was es bei mir prophylaktisch gibt ist Kieselgur. Auch daran gewöhnen sich Milben nur gaaaaaanz schlecht... :p

Was mich aber intessiert: stinkt Animal Ballistol weniger? Oder ist das nur Geldmacherei? :grueb

Sennerin
21.07.2011, 20:27
Olivenöl schmiert nicht mehr und nicht weniger als Ballistol, der nützliche Wirkstoff darin ist nichts anderes als Paraffinöl, der Rest ist Zugabe, aber das habe ich ebreits ausführlich erläutert. Aber nochmal zum klarstellen: Olivenöl schadet keinem Huhn und kann vernünftig angewandt auch funktionieren, Ballistol ist eine Schippe mehr und wenn man es damit nicht in den Griff bekommt, kommen wir bei den verschreibungspflichtigen Sachen an und landen schließlich bei Ivomec u.a. harten Geschützen. Aber das Thema hat sich hier inzwischen wohl eh etwas verändert ;-)

gendarm
21.07.2011, 23:58
Für diese Anwendung ... Es erfasst eh nur die Milben, die damit eingeschmiert werden und tötet diese mechanisch durch Ersticken ab und verhindert keinen Neubefall, sobald es trocken ist.

@Sennerin: vielen Dank, damit kann ich was anfangen.
Auch an die Anderen, die sich beteiligt haben, meinen Dank.

Myfanwy
22.07.2011, 09:37
Olivenöl schmiert nicht mehr und nicht weniger als Ballistol, der nützliche Wirkstoff darin ist nichts anderes als Paraffinöl, der Rest ist Zugabe, aber das habe ich ebreits ausführlich erläutert. Aber nochmal zum klarstellen: Olivenöl schadet keinem Huhn und kann vernünftig angewandt auch funktionieren, Ballistol ist eine Schippe mehr und wenn man es damit nicht in den Griff bekommt, kommen wir bei den verschreibungspflichtigen Sachen an und landen schließlich bei Ivomec u.a. harten Geschützen. Aber das Thema hat sich hier inzwischen wohl eh etwas verändert ;-)

Das stimmt so leider gar nicht. Ballistol ist ein Kriechöl und erreicht daher selbsttätig auch die Stellen unter den Schuppen, wo Ölivenöl & Co nie hinfließen. Mit Olivenöl kannst du deinem Huhn die Füße einschmieren, wenn es denn besonders weiche Haut haben soll oder als Paniergrundlage - der Dreck hält dann ganz vorzüglich. Den Milben die gemütlich unter den Schuppen hausen ist das allerdings komplett wurscht.

Wenn du Bedenken hast, dass hier nur ein Produkt protegiert wird, dann sei dir gesagt, es geht auch mit WD40 oder einem x-beliebigen anderen Kriechöl. Olivenöl ist keines.

Sennerin
22.07.2011, 09:48
Das stimmt so leider gar nicht. Ballistol ist ein Kriechöl und erreicht daher selbsttätig auch die Stellen unter den Schuppen, wo Ölivenöl & Co nie hinfließen. Mit Olivenöl kannst du deinem Huhn die Füße einschmieren, wenn es denn besonders weiche Haut haben soll oder als Paniergrundlage - der Dreck hält dann ganz vorzüglich. Den Milben die gemütlich unter den Schuppen hausen ist das allerdings komplett wurscht.

Wenn du Bedenken hast, dass hier nur ein Produkt protegiert wird, dann sei dir gesagt, es geht auch mit WD40 oder einem x-beliebigen anderen Kriechöl. Olivenöl ist keines.

@Mafanwy

je nach Befall kann man es probieren, es schadet keinesfalls und wenn man es mit ein bisschen Grips anwendet und entsprechend lokal auf die Beine+Zwischenräume aufbringt, kann das gut klappen. In der englischen Literatur findet man auch die Idee, ruhige Hühner mit den Beinen komplett in Öl zu stellen für einige Minuten aber ja, das macht wirklich ziemlich viel Dreck und die meisten Hühner sind dafür nicht zahm genug, so dass ich davon ebenfalls abraten würde.

Und natürlich hat Olivenöl eine höhere Oberflächenspannung und verteilt sich nicht ganz so optimal, dafür bleibt es aber besser auf einer Stelle.

Wenn man richtig schlimme Kalkbeine hat und die Füße schon wie Klumpen aussehen, wäre das - wie bereits gesagt - aber auch nicht das Mittel meiner ersten Wahl, aber dann hilft auch kein Ballistol mehr und der Tierarzt muss ran.

hühnerling
22.07.2011, 11:35
Hallo zusammen,

ich habe das Kalkbeinproblem bei meinen Seidenhühnern gut mit Ballistol behandeln können.
Spricht etwas dagegen, wenn ich das Öl weiterhin zur Vorbeugung anwende, z.Bspl. zweimal pro Woche?

Vielen Dank!


Um mal zum ursprünglichen Thema zurückzukommen:

Bei einer Rasse mit starker Fuß- und Laufbefiederung wie Seidenhühnern und bei bereits im Bestand vorhandenen Kalbeinen, würde ich zunächst wie folgt vorgehen:

7-10 Tage lang (je nach schwere des Befalls) jeden Abend die Läufe sämtlicher Hühner derselben Haltung mit Ballistol einsprühen, WD40 käme mir nicht an meine Tiere.
Danach je nach Bedarf alle 14 Tage oder einmal monatlich. Den Behandlungsabstand immer weiter vergrössern, bis man davon ausgehen kann, dass der Befall tatsächlich erfolgreich vernichtet wurde.

Besonders an den beringten Läufen stellen sich durch die mechanische Reibung gern die Schuppen auf und Milben finden so schnelleren Zugang. Rassen mit grobschuppigeren Läufen oder starker Belatschung sind ebenfalls gefährdeter.

Ich habe selbst einmal bei einer Schäferei gesehen, welch verheerende Zustände sich ganz schnell auch bei jüngeren Tieren ergeben können: trotz jeder Menge Platz in den Ställen und viel Freilauf, hatten viele Tiere derart dicke Borken an den Läufen, dass sie regelrecht gehbehindert waren. Bei einer Henne riss gerade die komplette Borke an einem Lauf ab und sie hinkte stark blutend herum, die anderen gierig hinterher! :-X

Letztendlich bleibt es aber jedem selbst überlassen, ob und wenn ja womit er seine Tiere behandelt.

LG Hühnerling

gendarm
23.07.2011, 10:21
7-10 Tage lang (je nach schwere des Befalls) jeden Abend die Läufe sämtlicher Hühner derselben Haltung mit Ballistol einsprühen, WD40 käme mir nicht an meine Tiere.
Danach je nach Bedarf alle 14 Tage oder einmal monatlich. Den Behandlungsabstand immer weiter vergrössern, bis man davon ausgehen kann, dass der Befall tatsächlich erfolgreich vernichtet wurde.


LG Hühnerling


Hallo Hühnerling, vielen Dank.
Ich hatte das so getan, wie Du auch vorschlägst und war ja glücklicherweise auch erfolgreich.
Meine ursprüngliche Frage hat hier zu keinem eindeutigen Votum geführt, ich werde also nun so vorgehen:
Häufige Kontrolle auf Befall und beim geringsten Verdacht die Anwendung von Ballistol.
LG, gendarm.