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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was genau ist ein "Nutztier"?



Birgit08
17.07.2011, 08:16
Hallo,

ich frage mich, ob z.B. Ziergeflügel oder auch ein Pfau eigentlich unter den Begriff "Nutztier" fallen ? Weiss das hier jemand ? Könnte ich z.B. in meinem Garten Pfaue halten, wenn Nutztiere nicht erlaubt sind ?

LG
Birgit

berggoggl
17.07.2011, 08:36
http://de.wikipedia.org/wiki/Nutztier

Also ich denke, dass für Pfaue der Begriff Nutztier nicht zutrifft. Pfaue sind schöne Tiere, machen viel Lärm - das kann durchaus Ärger mit Nachbarn verursachen.

lg berggoggl

Birgit08
17.07.2011, 09:51
also, laut Wikipedia müssten meine Hühner mir einen wirtschaftlichen Nutzen bringen. Nun wenn ich alles zusammenrechne, was ich bisher für sie ausgegeben habe, trifft das aber ganz und gar nicht zu, soviele Eier können sie in Jahren nicht legen und auch wenn ich sie essen würde, bekäme ich das Geld nie raus ! Ist es also noch immer Nutztierhaltung oder ein teures Hobby ?

Ärger mit dem Nachbarn habe ich schon wegen des Hahns. Eine Freundin schlug mir vor, ich solle doch mal Pfaue anschaffen, dann sei der Nachbar froh, wenn der Hahn stattdessen wiederkäme.........

LG
Birgit

K1rin
17.07.2011, 11:36
Der Rat mit dem Pfau - das geht nach hinten los. Wenn Du keinen Hahn halten darfst da Du in einem Wohngebiet wohnst, dann hilft auch ein Pfau nichts. Der macht nur noch mehr Lärm und bringt den Nachbarn auf die Palme.

Du könntest dir auch einen sogenannten Dauerkläffer/hund anschaffen der ständig bellt oder einen Papagei der den ganzen Tag nur Schimpfwörter schreit, das hätte den gleichen Effekt und hat mit einem Nutztier überhaupt nichts zu tun. Solange die gesetzlichen Ruhezeiten eingehalten werden und das Tier (Pfau, Hund, Papagei usw.) nicht zu laut und störend ist, kann der Nachbar nichts machen. Wenn es aber eine Dauerbelästigung durch den Lärm gibt, dann hat der Nachbar durchaus Rechte. Dabei ist es ganz egal, ob Nutztier oder Ziergeflügel.

Wie man den "lieben" Nachbarn besänftigen könnte, dazu gibts viele Vorschläge im Forum. Sollte er sich aber ganz und gar nicht beruhigen und darauf bestehen, dass der Hahn weg kommt (sei froh wenn nur der Hahn weg soll), dann mußt Du dich wohl von dem Gedanken verabschieden, Hennen mit Hahn zu halten. Sollte dann eine Henne anfangen zu krähen - was durchaus bei einer reinen Hennengruppe passieren kann - dann hat wohl diese auch kein Bleiberecht. Es geht ja ausschließlich um den Lärm...

Vielleicht hat ja noch jemand andere Infos. Ich weiss eben nur, dass Tierhaltung im Wohngebiet nicht einfach ist da immer ein Nachbar da ist, den etwas stört.

Waldfrau2
17.07.2011, 11:39
Meine verrückte Erna hat gestern schon nach 6 Tagen ohne Hahn mit Krähen angefangen! Allerdings kräht sie viel leiser als ein Hahn, wer nicht weiß, was es ist, erkennt es nicht. Aber die Haltung ist typisch :)

Pralinchen
21.07.2011, 09:54
Als ich das Formular der Landwirtschaftskammer zum Anmelden meiner Nutztiere bekommen habe, stand da nur als Sammelbegriff Geflügel drin. Tatsächlich sind die Hühner und Enten hier gemeinsam als Stückzahl angegeben worden. Denke mal, daß es einen Pfau mit einschließen könnte. Aber das Beste ist immer nachfragen. Pfaue sind mit die lautesten Vögel die ich kenne, dicht gefolgt von Perlhühnern, Gänsen und die Papageien die ein Nachbar ein Stück weiter hat, haben es auch ganz schön in sich.

LG, Andrea

Waldfrau2
21.07.2011, 11:40
Diese Formulare sind sowieso grauenhaft. Bei der Tierseuchenkammer kann ich entweder Legehennen oder Masthähnchen anmelden, sonst nichts. Was mache ich mit dem Tret-Hahn oder einer älteren Henne, die bleibt, weil sie so lieb ist, oder einem Seidenhuhn, das das ganze Jahr nur gluckt und kein Ei legt?

Bei einem Pfau schätze ich, daß er als Ziergeflügel zählt.

Myfanwy
21.07.2011, 18:18
Meine verrückte Erna hat gestern schon nach 6 Tagen ohne Hahn mit Krähen angefangen! Allerdings kräht sie viel leiser als ein Hahn, wer nicht weiß, was es ist, erkennt es nicht. Aber die Haltung ist typisch :)


Holla die Waldfee! Beate, bei dir kräht aber wirklich alles :laugh wenn ich dir jetzt sage, dass mein Hahn in der letzten Woche 1 (!) x gekräht hat, wirst du mich wahrscheinlich verwünschen :pfeif

@ Birgit
Ich glaub nicht, dass es eine gute Idee wäre, den Hahn gegen einen Pfau zu tauschen. Zumal, das wirst du selbst nicht mögen, die Hübschen sind nicht nur laut, sondern fliegen auch ganz prächtig und ob dein Verhältnis zu den Nachbarn sich bessert, wenn ihnen der Pfau den Garten versaut, sei mal dahin gestellt. Ich kann aber durchaus nachvollziehen, dass du stinkig bist. Versuch doch einfach nochmal auf dem Gemeindeamt eine klare Antwort über die rechtlichen Belange zu bekommen. Wenn du rechtliche Rückendeckung hast, kannst du dem Nachbarn gegenüber schon ganz anders argumentieren. Ansonsten kann ich dir nur wieder den Rechtsschutz ans Herz legen.

Lexx
21.07.2011, 20:50
Pfauen sind zwar Ziergeflügel und somit keine Nutztiere, aber dafür ein Fall für eine gute Haftpflichtversicherung. Mein Onkel war jetzt 2x froh das er seine versichert hat, der eine (auch noch ein weißer) ist mal bei Dämmerung vor einen Mercedes geflogen, der ist in einen Graben ausgewichen. Vermutlich denkt der arme Fahrer heute noch, ihm wäre ein Geist vor´s Auto geflogen. Der Nachfolger des weißen hat dann auf dem neuen Dienstwagen von Onkels Cheffe die Krallen gewetzt. Männes bester Kumpel ist ein Pfauennachbar... abgesehen davon das er beim durchdringen "Mioooow" des Guten schon Herzrasen bekommt, nebenher kackte das Biest bevorzugt bei ihm auf die Veranda (und das sind Häufchen in Katzenhaufengröße) der hat auch schon den frischlackierten VW seiner Freundin verziert. Er hat den Brennholzstapel nebendran zum Einsturz gebracht. Und der Pfau ist nicht versichert, der Besitzer beratungsresistent (Ka i doch nix `fier, wenn du dei Holz idd sicherscht!) und das ging vor Gericht. Pfauenherrchen musste zahlen, neu lackieren + Gerichts- und Anwaltskosten. Und er hat jetzt Sorge zu tragen, das der Pfau nicht mehr Gassi fliegt. Unser Kumpel und sämtliche Nachbarn freuen sich. So schön Pfauen auch sind... das sind wirklich Tiere wo man von keinem Nachbarn Toleranz oder Akzeptanz im Sinne "Gehört zum Landleben dazu" erwarten sollte.

Andi Faltner
21.07.2011, 21:48
... aber verzehren kann man Pfauen doch oder etwa nicht? (Habs noch nicht probiert...).

Wie verhält es sich eigentlich mit z.B. sehr kleinen Hühnern, z.B. Bantam oder Serama? Da ist ja nun wirklich kaum mehr dran, als an einer großen Amsel und die Legeleistung ist wohl auch nicht so berauschend, dass man sie aufgrund dessen hält. Fällt sehr kleines Ziergeflügel auch in die Kategorie Nutztiere?

Theoretisch müssten z.B. Pferde auch Nutztiere sein, die landen ja auch sehr oft im Schlachthaus.

Lexx
21.07.2011, 21:57
Pferde sind auch Nutztiere, genauso alle Rinderrassen, Schweine (auch Mini- und Hängebauchschweine die als Haustiere gehalten werden), Ziegen, Schafe, Geflügel, also Ente, Gans, Huhn und auch Wachtel und Bienen. Grenzfall sind Kaninchen, einerseits die Mastkaninchen, eindeutig Nutztiere, andererseits die Rassekaninchen. Unter Ziergeflügel kann man domestiziert gehaltenes Wildgeflügel zusammenfassen, also Fasane, Zwergwachteln, Pfauen, Wildgänse, Wildenten etc. Auch hier der Grenzfall sind Emus, Nandus und Strauße, da diese auch zur Fleischgewinnung gehalten werden können. Wie jetzt genau die Grenzfälle bewertet werden, weiß ich ad hoc nicht, da müsste ich mich mal genauer einlesen.

Myfanwy
21.07.2011, 22:18
Das ist ja das schöne an der österreichischen Gesetzgebung - nix genaues woas ma ned, oder anders gesagt, wo kein Kläger, da kein Richter. In der Regel sollten die Nachbarn eben selbst einen Konsens finden. Es ist eben schwierig für den trägen Verwaltungsbetrieb, wenn es plötzlich boomt, dass sich auch private Leute einfach so Hühner zulegen - sowas gehört sich doch nicht ;)

Ich würde aber der geplagten Birgit keinen Emu oder Nandu als "Ziergeflügel" andienen :laugh der Nachbar wäre zwar momentan ruhig, weil er gaaaanz lang Luft holen muss - aber nur um sich nachher noch viel lauter zu beschweren.

Birli
22.07.2011, 08:02
Grenzfall sind Kaninchen, einerseits die Mastkaninchen, eindeutig Nutztiere, andererseits die Rassekaninchen.


Dann müsste man doch gerechterweise auch einen Unterschied machen zwischen Masthähnchen, Legehennen und Rassegeflügel, oder? Meine Orpis sind weder reine Legehennen noch reine Masthähnchen, seh ich jedenfalls so. Ich halte die auch weil sie mir in erster Linie gefallen. Dass sie dann noch ein paar Eier legen und evtl. mal ein Hähnchen dabei abfällt, ist halt so. Rassekaninchen kann man ja auch schlachten.

(Wo sind denn diese Smileys?)

LG Birli

Pralinchen
22.07.2011, 08:59
Nutztiere sind immer meldepflichtig, Pferde sind nicht meldepflichtig und werden durch entsprechende Eintragung im Equidenpaß zur Schlachtung bestimmt oder eben nicht. Ist ein Grenzfall, ich hab meine gemeldet, ging mit dem Geflügel in einem Aufwasch.

@ Karin, so ist es bei uns hier auch. Es interessiert schlicht und einfach niemand, ob man sein Geflügel gemeldet und geimpft hat oder nicht, Gesetz hin oder her.

LG, Andrea

hein
22.07.2011, 09:09
Nutztiere sind immer meldepflichtig, Pferde sind nicht meldepflichtig und werden durch entsprechende Eintragung im Equidenpaß zur Schlachtung bestimmt oder eben nicht. Ist ein Grenzfall, ich hab meine gemeldet, ging mit dem Geflügel in einem Aufwasch.

@ Karin, so ist es bei uns hier auch. Es interessiert schlicht und einfach niemand, ob man sein Geflügel gemeldet und geimpft hat oder nicht, Gesetz hin oder her.

LG, Andrea

1. Das Nutztier hat nichts mit irgendwelchen Meldungen zu tun! Nutztier ist ein allgemeiner Begriff! Und die Meldepflicht ist ein anderer Pad! Welches Tier gemeldet werden muss und welcher Tier nicht ist genau vorgechrieben. Z. B. sind Hühner und Schweine meldepflichtig und auch in der Tierseuchenkasse zu registrieren! Pferde sind in dem Sinne nicht meldepflichtig - obwohl es auch Nutztiere sind! Also die Aussage, das Nutztiere immer Meldepflichtig sind ist einfach nur Falsch!

Und so sieht es auch bei den Hühnern aus! Ein Huhn ist meldepflichtig und es ist ein Nutztier! Egal ob es Eier legt oder nicht - ob es zur Fleischgewinnung genutzt wird oder nicht! Es ist und bleibt ein Nurtztier! Und es ist und bleibt auf der anderen Seite Meldepflichtig!

2. Das es keinem Interessiert ob gemeldet oder nicht kann ich nicht sagen!! Denn bei uns wird schon des öfteren kontrolliert und auch die Impfnachweise müssen vorgelegt werden! Da gab es hier auch schon mal Bussgelder - besonders in der Zeit wo die Geflügelgrippe aktuell war! Es wurde auch die Stückzahl geprüft und wehe man hatte keine gute Ausrede, wenn man zu viele Tiere hatte!!

hein
22.07.2011, 09:14
Achja - ob man von einem Nutztier einen "Nutzen" hat oder nicht! Das ist ein persönliches Problem! Hat man keinen Nutzen daraus, denn macht man was Falsch oder man möchte es einfach nicht! Und Fertig! - Aber es bleibt dennoch ein Nutztier!!

Denn das hat nichts mit dem Begriff Nutztier zu tun!!

Ich würde sogar so weit gehen und sagen, jedes Tier sollte für den Menschen ein Nutztier sein! Und wenn man sich nur an dem Anblick des Tieres erfreut, so hat es doch schon einen Nutzen für uns gehabt! Man muss nicht alles so Materialistisch sehen

Pralinchen
22.07.2011, 09:45
@ Hein, ich glaube die Begriffe Nutztier und Haustier sind eher in der Umgangssprache geprägt. Vor dem Gesetz gibt es nur eine Viehverkehrsordnung und diese behinhaltet sehr genau beschrieben welche Tierarten anzumelden sind. U.a. sind allgemein Laufvögel angegeben, wenn Pfaue da mit dazugehören, dann ist es so. Der Pfau selber wird nicht genannt. http://www.buzer.de/gesetz/7789/a150698.htm Dafür sind Einhufer mit einbezogen. Kann mir ja egal sein, hab meine Viecher gemeldet.

Ansonsten Nutzen oder nicht, ja das muß nicht materialistisch ausgelegt werden.

LG, Andrea

Lexx
22.07.2011, 09:49
Die Meldepflicht bei der TSK ist da nicht aussagekräftig, weil die von Bundesland zu Bundesland anders ist. Pferde sind zum Beispiel in Baden-Württemberg meldepflichtig, Hühner und Puten erst ab 49 Stück und Wassergeflügel gar nicht, dafür muß dort jedes Geflügel, auch Ziergeflügel beim Veterinäramt gemeldet werden und das gilt wiederrum bundesweit.

Birli ich stimme Dir da zu. Nur ist es so, das Kaninchen schon etwas länger überwiegend als Haustiere gehalten werden, als Hühner. Das hat sich seit den 80ern geändert, damals war´s eigentlich ungewöhnlich das Kaninchen im Haus gehalten wurden, oder einfach nur als Schmusetiere, da gab´s die Kleintierzüchter und schon einige, aber wenige, gewerbliche Züchter für Fleisch und Fell. Aber damals haben die Kleintierzüchter (anders als heute) eigentlich zu 100% ihre überzähligen Kaninchen geschlachtet, heute würde ich mal grob schätzen das das noch knapp 30% sind. Dafür haben die Kaninchen massiv Einzug in Kinderzimmer, Zoohandlungen und Tierheimen gehalten. Und das ist im Grunde seit 30 Jahren so und da hat sich der "Kleintierstatus" eingependelt, obwohl sie eigentlich Nutztiere sind. Man könnte sagen, der Großteil der in Deutschland gehaltenen Kaninchen, inklusive Mast- und Versuchskaninchen, sind Kuscheltiere. Im Gegensatz dazu Hühner, Puten, Gänse, Enten und Wachteln, da ist´s umgekehrt, auch wenn die Eier bei Zwergen noch so winzig sind und an einer Zwergente nüscht dran, die Mehrheit dieser Hausgeflügelarten sind Nutztiere in der Ei- und Fleischindustrie. Die Halter welche ihre Tiere behalten bis sie von der Stange kippen, die dürften grob geschätzt nicht mal 1% ausmachen.

hein
22.07.2011, 09:51
@ Hein, ich glaube die Begriffe Nutztier und Haustier sind eher in der Umgangssprache geprägt.
..........
LG, Andrea

Das ist wohl richtig! Ich glaube gesetzlich gesehen hast Du da vollkommen recht - ich glaube da gibt es den Begriff Nutztier nicht! Kann mich aber auch irren - hab die Gesetzbücher noch nicht alle durchgelesen ;-) (bin aber dabei *lach)

Nutztier ist eher ein Begriff aus der Zoologie oder aus der menschl. Ansicht oder soo ääähnlich! Bei wikipedia ist das sehr schön beschrieben! Denn wir sollten da auch nicht die die nächste Gattung der GEBRAUCHSTIERE vergessen! Wozu z. B. die Reitpferde oder Jagdhunde usw. gehören!

Lady Gaga
22.07.2011, 09:58
Hallo,

für mich ist ein Nutztier ein Tier, das einen Nutzen für den Menschen hat was die Ernährung/Bekleidung betrifft.
Ich denke als Nutztier werden somit nur die Tiere bezeichnet, die wir schlachten, Eier essen oder auch die Wolle oder Haut für Kleidung etc. nutzen.

Gruß

Silke

Pralinchen
22.07.2011, 12:15
Ich war grad Kutsche fahren, da kann ich am besten nachdenken. :laugh

Also ist Gebrauchstier der Begriff der zwischen Nutz- und Haustier steht? Habe krampfhaft überlegt, wo der Unterschied liegt. Ich mag mich jetzt nicht so weit aus dem Fenster lehnen, da ich nur schwammige Erinnerungen an die Unterhaltung mit meinem TA habe. Der Unterschied muß irgendwo im Schlachtzweck liegen, auch in der Haltungsform. Das übergeordnete Gesetz ist das Tierschutzgesetz, wonach man aber nicht töten darf. Hier müssen bestimmte Tierarten (evtl. umgangssprachlich als landwirtschaftliches Nutztier bezeichnet) ausgenommen werden, sonst gäbe es kein Fleisch zum Verzehr.

Mein TA hatte mich damals unbedingt überreden wollen, ich solle "zu Schlachtzwecken" in die E-Pässe meiner Ponys eintragen lassen, weil ich das jederzeit ändern könne. Ich bin aber stur und habe sie als "nicht zur Schlachtung bestimmt" eintragen lassen (was man nie mehr rückgängig machen kann), da ich hier jederzeit jegliche medikamentöse Behandlung vornehmen lassen darf, die ich will und die ich mir leisten kann. Beim Schlachttier Pferd ist das nicht mehr so, man hat kaum noch Medis die zugelassen sind.

@ Silke, das paßt - jedenfalls für mich.

LG, Andrea

Myfanwy
22.07.2011, 14:30
1. Das Nutztier hat nichts mit irgendwelchen Meldungen zu tun! Nutztier ist ein allgemeiner Begriff! Und die Meldepflicht ist ein anderer Pad! Welches Tier gemeldet werden muss und welcher Tier nicht ist genau vorgechrieben. Z. B. sind Hühner und Schweine meldepflichtig und auch in der Tierseuchenkasse zu registrieren! Pferde sind in dem Sinne nicht meldepflichtig - obwohl es auch Nutztiere sind! Also die Aussage, das Nutztiere immer Meldepflichtig sind ist einfach nur Falsch!

Und so sieht es auch bei den Hühnern aus! Ein Huhn ist meldepflichtig und es ist ein Nutztier! Egal ob es Eier legt oder nicht - ob es zur Fleischgewinnung genutzt wird oder nicht! Es ist und bleibt ein Nurtztier! Und es ist und bleibt auf der anderen Seite Meldepflichtig!

2. Das es keinem Interessiert ob gemeldet oder nicht kann ich nicht sagen!! Denn bei uns wird schon des öfteren kontrolliert und auch die Impfnachweise müssen vorgelegt werden! Da gab es hier auch schon mal Bussgelder - besonders in der Zeit wo die Geflügelgrippe aktuell war! Es wurde auch die Stückzahl geprüft und wehe man hatte keine gute Ausrede, wenn man zu viele Tiere hatte!!

Hein, das mag wohl bei euch so sein und das würde ich mir für hier eigentlich auch wünschen, denn man ist rechtlich immer in einer unangenehmen Grauzone. So lange alles passt und sich keiner beschwert ist es freilich angenehm, wenn ich mir keinen Kopf um irgendwelche Bürokratien machen muss, oder planlos gegen alles impfen, ohne Einspruchsrecht.

Wenn es aber dann, wie in Birlis Fall, zu Problemen mit der Nachbarschaft kommt, ist es ziemlich doof. Denn wenn es im schlimmsten Fall zu einem Prozess käme, ist es Auslegungssache des Richters, wie er entscheidet. Man hängt also in der Luft.

Ich habe es bis heute nicht geschafft, eine rechtlich gültige Auskunft zu erhalten. Selbst auf der Landwirtschaftskammer war man nicht in der Lage, mir genau zu definieren, ab wann ich z.B. Landwirt bin. Das wäre nämlich auch ein gangbarer Weg gewesen, meine Viecher sozusagen zu legalisieren, bzw. als Landwirt dürfte ich meine landwirtschaftlichen Produkte (Eier, Fleisch) legal verkaufen. Es gibt zwar gewisse Richtlinien, wieviel Landbesitz und Vieh (das wird in Kommazahlen angegeben! z.B. 3,75Stk. Rinder ;D) man haben muss, um als Landwirtschaft durchzugehen, andererseits gibt es jede Menge Landwirte, die fast kein Land mehr besitzen und nur mehr im Nebenerwerb ein paar Rinder oder Ziegen im Stall haben. Mit solchen Fragen war der, an sich nette und auskunftsfreudige Herr im Amt, durchaus überfordert, denn solche Fragen kommen sonst nie. Es gibt offensichtlich nur eingetragene Landwirtschaften, die irgendwann in die nächste Generation übergehen, egal wie viel Land oder Vieh noch da ist, bzw. Landwirte, die das Handtuch werfen - aber selten bis nie Neuanmeldungen.

Ähnlich ist es bei der privaten "Nutztierhaltung". Es gibt bei uns eben keine schlüssige Gesetzgebung. Man könnte nur versuchen sich irgendwo eine Art schriftliche Bestätigung zu holen, dass in der jeweiligen Region die Haltung von (Zier)Geflügel (inkl. Hahn) erlaubt ist. Kommt halt wahrscheinlich immer drauf an, wie der jeweilige Amtsstubenleiter gestrickt ist. Vit. B würde sicher helfen - im Fall von Österreich reicht vermutlich das richtige Parteibuch ;)

Lexx
22.07.2011, 16:17
Ooch Du, Grauzonen hamwer hier auch... nennen sich Sachbearbeiter und wissen selber oft nicht was genau jetzt Sache ist :laugh Hab das jetzt so ziemlich durch alle Ämter durch, am schönsten war das Melden meiner Quaker 2003, weil´s nach der H7N7-Sache in Belgien-Holland-Deutschland Pflicht wurde. Ich saß vorm PC und musste der Dame vom Vetamt am Telefon vorlesen, was Frau Künast erlassen hatte...

Pralinchen
23.07.2011, 09:16
Das ist bei uns hier nicht viel anders, obwohl wir eigentlich eine eindeutige Gesetzlage hätten. Bei uns gehen viele Sachen gar nicht erst zum Richter, die Staatsanwaltschaft entscheidet, ob überhaupt was in Gang kommt oder nicht.

Bei Landwirten gibt es bei uns, zumindest gab es das in Oberbayern, einen Stichtag wieviel Land man haben muß. Vor dem Stichtag geborene 1 ha, nach dem Stichtag geborene 3 ha. Das ist Minimum. Völlig verwirrend ist, daß ich oder wohl jeder der sein "Nutzvieh" angemeldet hat, aber trotzdem eine landwirtschaftliche Betriebsnummer bekommt. Gibt auch hier genug Landwirte, die kaum Landhaben, aber trotzdem im Vollerwerb davon leben. Unser Hof war mal Geflügelmast und hatte eben nur das Land das ich jetzt auch habe. Ich denke das sind die Dinge die im "Ermessen des Sachbearbeiters" geklärt werden und individuell doch unterschiedlich sind.

Bei uns hier muß man nur dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten melden, die machen den Rest. Hätte mir jegliche weitere Telefonate und Erklärungen sparen können.

LG, Andrea

Birgit08
23.07.2011, 18:55
Das ist ja das schöne an der österreichischen Gesetzgebung - nix genaues woas ma ned, oder anders gesagt, wo kein Kläger, da kein Richter. In der Regel sollten die Nachbarn eben selbst einen Konsens finden. Es ist eben schwierig für den trägen Verwaltungsbetrieb, wenn es plötzlich boomt, dass sich auch private Leute einfach so Hühner zulegen - sowas gehört sich doch nicht ;)

Ich würde aber der geplagten Birgit keinen Emu oder Nandu als "Ziergeflügel" andienen :laugh der Nachbar wäre zwar momentan ruhig, weil er gaaaanz lang Luft holen muss - aber nur um sich nachher noch viel lauter zu beschweren.

Hallo Karin,

wie Recht Du hast mit "Nix genaues woas ma ned" und wenn man etwas weiss, hält man besser den Mund und legt sich nicht fest ! Ich denke auch,dass das Problem immer öfter auftauchen wird, weil die Hobbyhaltung von Hühnern im Kommen ist. Es wäre wirklich an der Zeit, mal eine Regelung dafür in Wohngegenden zu finden.

Euch allen vielen Dank für die Tips und Unterstützung ! Ich werde mir KEINEN Pfau anschaffen, nur um zu Zeigen, dass es noch viel schlimmer geht ;-) ! Ich hatte eh schon mal 6 Papageien, das war richtig laut - und das den ganzen Tag ! War aber an meinem vorherigen Wohnort in einer Stadt, mit den Nachbarn dort gab es keine Probleme....!

LG
Birgit

geri
23.07.2011, 21:22
Hallo Birgit,
meine bisherigen Hähne haben leider auch in der Nacht gekräht was zur Folge hatte dass ich vor 2 Wochen einen RSB Brief von der Gemeinde Stockerau von der Post holen durfte.
Die Gemeinde hat 3 Abgesandte zu mir geschickt um meinen Tierbestand zu besichtigen, der Vorwurf war dass meine Hühner wenn sie so wie bei mir im Gartenhaus nächtigen, dann das Gartenhaus zum Stall wird, dieser Umstand ist genehmigungspflichtig, würde aber im Bauland Wohnen nicht genehmigt, daher ist Hühnerhaltung bei mir in Stockerau nicht erlaubt, so die Gemeinde.
Und wenn ich den Hühnern den Stall verwehre und sie im Baum schlafen müssen, sei dass nicht artgerecht, was ich aber nicht glaube.
Im Gespräch mit den Abgesandten der Gemeinde wurde schnell klar, es geht um den Hahn, wenn der geht kann der Rest so bleiben wies ist und so sind wir auch verblieben.
Tatsächlich kommt jedenfalls bei Beschwerden an die Gemeinde die Bauabteilung und versuchts über die "Stallschiene", wenn du dann nicht einlenkst, müßte dich dein Nachbar klagen und vor Gericht bekommt er vermutlich recht.
Ich hab jedenfalls heute die letzten Kücken meines Hahnes schlüpfen sehen, nächstes Jahr werd ich mir eben befruchtete Eier besorgen und bei meinen Hennen ausbrüten lassen.
Das sind meine Erfahrungen zu diesem Thema.

lg Gerhard

Pralinchen
24.07.2011, 10:31
@ Gerhard, sowas tut mir echt leid. Aber auch hier ist es in reinen Wohngebieten eiiiigentlich nicht erlaubt. Nur eben solange niemand was dagegen hat, wird die Gemeinde das stillschweigend tolerieren.

Hab erst die Tage eine interessante Dissertation über Hühnerhaltung bis 1950 in DE gelesen. Bis dahin galten Hühner nicht mal als landwirtschaftliches Tier, sondern rein hauswirtschaftlich und wurden nur für den Eigenbedarf gehalten. Das geriet in Vergessenheit und nun kommt es wieder und stört halt die Hälfte der Bevölkerung. Schade.

LG, Andrea

Birgit08
24.07.2011, 15:34
@Gerhard: danke für die Informationen, genauso ist es leider ! Ich möchte nur halt meinen Hennen nicht ohne Hahn halten, weil ich das nicht artgerecht finde. Sind Deine Hähne denn so laut ? Hast Du Dein Haus gedämmt ? War denn keine Einigung mit den Nachbarn möglich ? Echt schade jedenfalls !

Und @Pralinchen:



Hab erst die Tage eine interessante Dissertation über Hühnerhaltung bis 1950 in DE gelesen. Bis dahin galten Hühner nicht mal als landwirtschaftliches Tier, sondern rein hauswirtschaftlich und wurden nur für den Eigenbedarf gehalten. Das geriet in Vergessenheit und nun kommt es wieder und stört halt die Hälfte der Bevölkerung. Schade.

LG, Andrea

das finde ich auch hochinteressant ! Wie blöd das ist ! Sie sollten das wieder rückgängig machen !!!

LG
Birgit

geri
31.07.2011, 13:49
Hallo Birgit,
mein Stall ist ein Gartenhaus und daher nicht gedämmt, und mit den Nachbarn habe ich direkt kommuniziert, da wusste ich wen was stört , die konnten mit damit leben.
Ich habe allerdings auch einen anonymen Brief erhalten und mit den Anreinern in den umliegenden Wohnblocks keinen Kontakt, da genügt es wenn sich einige bei der Gemeinde beschweren.
Es gibt aber einge ältere Leute die mit ihren Hunden absichtlich bei mir vorbeispaziert sind, eben damit sie den Hahn hören und auch aus dem nahen Altersheim haben einige Bewohner den nicht mehr krähenden Hahn vermisst.

lg Gerhard