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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Eichenpfosten streichen? Aber mit was?



Carsten
29.06.2011, 11:46
Hallo,

ich will meine Wiese einzäunen und habe dafür gesägte Eichenpfosten in 10*10 cm (Eckpfähle) und 6*6 cm (Zwischenpfähle). Ich möchte die Eichenpfosten vor Einbau eigentlich behandeln.

Um es gleich vorweg zu sagen, in teerhaltige Mittelchen tauchen oder in Öl tränken kommt für mich überhaupt nicht in Frage!

Was soll ich also nehmen, eine Holzschutzlasur, eine deckende Holzschutzfarbe oder gibt es da noch andere geeignete Produkte?

Wer hat da schon langjährige Erfahrungen gesammelt?

Gruß Carsten

Mariechen
29.06.2011, 13:42
Eiche ist ja eigentlich ein sehr witterungsbeständiges Holz, weshalb es auch für Stege, kleine Brücken in Schluchten und im Schiffsbau verwendet wird, also überall wo es feucht hergeht. Ich vermute, daß man da ganz ohne Imprägnierung eine ganze Weile lang auskommt.

Lasur oder Farbe - da ist die Grundierung am wichtigsten, denn die verleiht dem Holz den Schutz gegen Pilze.

Pralinchen
29.06.2011, 13:52
Jetzt wollte ich eigentlich erzählen, daß die Pfosten am längsten halten wenn sie am unteren Ende geteert, gebrannt oder geölt werden - kommt wohl nicht gut an. Leinöl auch nicht?

Eiche nimmt man aber doch, weil das Holz sehr ausdauernd ist. Die Grenzpfosten bei uns im Bach sind Eiche und die halten unbehandelt viele Jahre.

Die Auswahl der Farben ist meiner Erfahrung nach ganz einfach. Innenbereich jederzeit wasserverdünnbare Farbe, z.B. von Clou. Diese Farben enthalten keine Lösungsmittel, sind aber ehrlich gesagt nicht sehr haltbar. Das Holz muß jährlich nachgestrichen werden.
Im Außenbereich ist daher eine Lasur, z.B. Bondex mit Lösungsmitteln geeigneter.

Lasur sollte etwas ins Holz eindringen. Das was nur aufgestrichen wird, wird auch z.T. wieder abblättern wenn Sonne, Hitze, Regen, Frost das Holz bearbeiten. Selbst mit Grundierung ist mir hier schon was mißlungen, was dann in doppelter Arbeit endete.

Hartwachs hab ich im Außenbereich noch nicht verwendet. Im Innenbereich finde ich es genial.

Ob Lasur oder deckenden Buntlack, Fenster- und Türenlack hängt davon ab, ob Du die Maserung noch sehen willst oder ob es flächendeckend einheitlich aussehen soll. Im Farbengeschäft beraten sie Dich ganz sicher gut und zeigen Dir evtl. auch Farbbeispiele.

LG, Andrea

Rorindel
29.06.2011, 13:56
Ahoi,
ich würde nur den Teil der in die Erde kommt kräftig ankohlen, entweder mit Brenner, wenn vorhanden, oder mit Holzkohlefeuer. Das schützt vor Pilzen und anderen Holzverwertern.

Lg Rorindel

Schwarzwälder
29.06.2011, 14:18
Ich gehe davon aus das du den Erdberührenden Bereich behandeln willst.

Teer gibt es auch „biologische“ Weise. Dies wird unter anderem aus Birkenholz bei Verbrennung unter reduzierter Sauerstoffzugabe gewonnen.
Schon im Mittelalter kannte man Teer--> Geteert und gefedert..

Eiche ist aber schon von sich aus sehr haltbar, daher würde ich die Pfähle auch nur „Anschwärzen“.

Gruß Stefan

hagen320
29.06.2011, 14:29
Ahoi,
ich würde nur den Teil der in die Erde kommt kräftig ankohlen, entweder mit Brenner, wenn vorhanden, oder mit Holzkohlefeuer. Das schützt vor Pilzen und anderen Holzverwertern.

Lg Rorindel

So seh ich das auch, ist außer Teer und Öl das einzigste das was bringt. Deckende Farbe schädigt eher und die heutigen Lasuren taugen nichts, da sie zu ungiftig sind. Das Problem ist immer der Übergang in das Erdreich, denn da rottet es zuerst, ich würde Einschlaghülsen nehmen und die Pfähle mit einer guten Dünnschichtlasur (zB Sikkens) streichen.
Besser und langlebiger sind Kunststffpfähle, die gibt es in grau und in braun und sie halten ewig.

nachbar
29.06.2011, 15:04
Ich streiche Holz meist mit Leinölfirnis.
Einziger Nachteil ist die geringe Haltbarkeit bei starken Wetterbelastungen.
Das bedeutet meist 1 mal jährlich nachstreichen.
Bei Kantholz würde ich auch Einschlaghülsen o.Ä. nehmen.

Carsten
30.06.2011, 08:03
Hallo,

danke für die vielen Antworten.

Recyclingpfähle waren zuvor meine erste Wahl, bis mein Nachbar dann welche auf seiner Weise eingebaut hatte. Da waren schon nach wenigen Monaten zwei abgebrochen, weil sich die Lämmer daran geschubbert haben. Zudem gibt es noch keine wirklich Langzeiterfahrung damit. Alle anderen Kunststoffsachen werden nach ein paar Jahren draußen auch irgendwann spröde und lassen in der Haltbarkeit nach.

Die Eichenpfähle habe ich fertig gesägt sehr günstig bei einem Nebenerwerber bekommen.

Ich werde sie wohl unten herum ankohlen und oben herum mit Lasur streichen.

Gruß
Carsten

Sabine Charlotte
30.06.2011, 16:25
Hallo Carsten,

mein Mann (Schreinermeister) sagt, dass Eiche so ziemlich das haltbarste unter den Hölzern ist und Du alles, was über der Erde ist eigentlich nicht behandelt werden muss (außer du willst den Zaun für die nächsten 100 Jahre haltbar machen... :-)
Ankohlen für den Bereich unter der Erde ist gut!
Schöne Grüße
Sabine

Dieselheimer
30.06.2011, 16:29
Wieder etwas gelernt!

Danke für die Info mit ankohlen.

GFG

Redcap
30.06.2011, 19:13
Lohn-Druckimprägnierung in regionalem Sägewerk?
Und/Oder überirdisch
http://www.darboga.com/thuringer_waid.html

Dieselheimer
30.06.2011, 23:34
Da kokel ich lieber ein wenig. Aber der Link ist sehr interessant.

GFG

Carsten
01.07.2011, 08:57
100 Jahre muss der Zaun nicht halten, aber mehr als 20 wäre nicht schlecht!

;-)

Rabensass
01.07.2011, 20:09
1 Wahl bei Zaun ist Akazie dann kommt Eiche ...Akazie haelt bei 8 cm Durchmesser mindestens 20 bis 25 Jahre, Eiche so 12 bis 15 Jahre ohne Behandlung...

Redcap
21.07.2011, 18:55
http://www.dauerholz.de/aktuelles/tv-berichte-zu-dauerholz/