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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wann Zuchthähne wechseln



Erich
11.01.2006, 17:00
Möchte gerne wissen wann andere Geflügel und Hobbyzüchter ihre Zuchthähne austauschen, um wieder fremdes Blut in ihre Zucht zu bekommen.

Gruß Erich :roll

Scybalon
11.01.2006, 17:46
Welches "Wann" meinst du denn?
Nach wievielen Zuchtgenerationen man den Hahn wechseln sollte oder zu welchem Zeitpunkt im Jahr? ;)

Erich
11.01.2006, 17:48
Ich meine wie lange 1 Zuchtjahr oder länger ???

Arne
11.01.2006, 18:01
Einen "normalen" Zuchthahn ersetze ich spätestens im 3. Jahr; muß es eine Blutauffrischung sein, dann kann es auch schon mal bis zu 10 Jahre dauern (das halte ich zumindest mit meinen ZC so und mit den Italienern und New Hampshire auch, ob das für andere Rassen auch gilt weiß ich nicht mangels Erfahrung mit anderen Rassen ;)).

Dominik Timm
11.01.2006, 18:32
Das hängt von vielen dingen ab.
Wie lange kann er gut Befruchten
Passt er zu denn neuen Hennen
Welche Rasse
Schwere wird in der Regel schneller unfruchtbar als leichte.
Stammen sie aus einer Linie die Hennen und Hähne

Das sind so unterschiedlich wenn es ein super Tier ist auch Paar Jahre

Klicka
11.01.2006, 19:04
Arne
Verstehe ich richtig, deine Hähne hast du auch schon mal 10 Jahre lang im Einsatz? Befruchten die denn dann noch gut?
So lange hatte ich noch keinen Hahn, dann sind ja die Sporen so lang und verletzen auch die Hennen.
1-3 Jahre habe ich so die Hähne zur Zucht.

Arne
11.01.2006, 19:36
Original von Klicka
Arne
Verstehe ich richtig, deine Hähne hast du auch schon mal 10 Jahre lang im Einsatz? ...

Öhmm, nee, da hab' ich mich Mißverständlich ausgedrückt: ich war auf Erich's "...um wieder fremdes Blut in ihre Zucht zu bekommen..." eingegangen und wollte damit sagen, daß ich eine Linienzucht (also immer wieder Sohn x Mutter/Schwester kreuzen) erst so nach etwa 10 Jahren mit einem fremdblütigen Hahn auffrische.
Tut mir Leid wegen dem Mißverständnis (wobei ich es den ZC-Hähnen glattweg zutrauen würde, daß sie auch mit 10 Jahren noch befruchten -falls sie dann, mit Krückstock und Leiter, noch auf eine Henne hochkommen :rofl- so triebhaft, wie die sind... :roll )

Günter Droste
11.01.2006, 21:50
Bei mir sind die Hähne (egal ob Seidenhühner oder Zwerg-Houdan oder ... ) nicht länger als 2 Jahre im Einsatz.
In der Linie auch schon problemlos über 10 Jahre.
Inzwischen habe ich bei den Seidenhühnern eigentlich je Farbe je 2 unterschiedliche Linien aufgebaut so das ich auf "Fremdbestände" nur in den seltensten Fällen und dann auch grds. nur bei guten Bekannten zurückgreife.

zwerg-cochin
12.01.2006, 08:02
Ich möchte es mal so formulieren:
Ein guter Züchter wird in den seltensten Fällen einen neuen Hahn in die Zucht einbauen, sondern eher eine Henne.
Denn sollte der Hahn nicht wie gewünscht einschlagen ist der ganze Zuchtstamm in diesem Jahr verhunzt. Bei dem Einkreuzen einer Henne ist die Gefahr wesentlich kleiner.

Auf diversen Ausstellungen höre ich immer wieder das Züchter sich einen neuen Hahn für die Zucht besorgt haben. Da schüttele ich immer wieder innerlich den Kopf. Das sind allerdings in der Regel die Züchter, die Großschauen nur als Besucher betreten......

Gruß ZC

altsteirer.at
14.01.2006, 10:56
Die meisten Stellungnahmen, die hier gebracht wurden, kenne ich als langjähriger Züchter bereits.

Nie Hähne, sondern Hennen als Blutauffrischung: Ich kann die Bedenken gegenüber "Fremdblut" zwar nachvollziehen, doch wenn man allenfalls einen blutsfremden Hahn einsetzt, von dem man über Generationen das Pedigree kennt ist das sicher züchterisch interessant.

Ich bin seit etlichen Jahren akribischer Stammbaumzüchter und auch in meiner Nachzucht gibt es mitunter eklatante Rückschritte in der Leistung, obwohl ich über Generationen konsequent selektiert habe. Dabei wird in meiner Zucht immer maximal entfernt verpaart. Zudem setzte ich jedes Jahr 2 - 3 Vatertiere ein, arbeite also im Rahmen des Möglichen gegen eine Inzuchtsteigerung.

Wenn man nur ein Vatertier in der Zucht hat, so ist es fatal, wenn man die eigenen zuchttauglichen Remonten alle entfernt und nur einen "blutsfremden" Hahn zur Zucht verwendet.

Es ist auch den wenigsten Züchtern geläufig, dass man möglichst viele Vatertiere in der eigenen Zucht einsetzen sollte, allein der relativen Inzuchtsteigerung wegen. Doch diesbezüglich habe ich mich schon an anderer Stelle im Forum ausführlichst geäußert und zu überzeugen versucht.

Ideal wäre es, wen gleichgesinnte Züchter im Kollektiv zusammenarbeiten und so konsequenter Zuchtziele verfolgen können. Wenn man nämlich aus Inzuchtmotiven glaubt, dass man andere Rassen einkreuzen muss, so ist das eigentlich gegenläufig.

Es ist eigentlich nur sinnvoll, wenn man etwa 3 - 4 x 1,3-4 Stämme hat und nicht 1 x 1,12. So ist man bei Stammbaumzucht allein schon über Jahre autark, was Fremdblut betrifft. Die relative Inzuchtsteigerung kann man sich errechnen und allenfalls bei einem Züchter mit ähnlicher Einstellung bei Bedarf Zuchtaustausch betreiben.

Dennoch erscheint dieser an sich urlogische Ansatz utopisch wenn man weiß, wie sehr die besten Züchterfreunde sich gegenseitig um einen allfälligen Ausstellungserfolg neidig sind, doch so ist der Mensch nun mal konsistuiert....

Altsteirer.at

Erich
14.01.2006, 18:17
Hallo

Ja, es wäre sicherlich das Beste die Hennen auszutauschen, aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß es bei Rassehähnen oftmals vorkommt, daß schon im 2. Zuchtjahr die Befruchtung oft sehr nachlässt. Habe das bei meinen Brahmas schon öfters festsellen müssen, sicherlich ist es aber auch von der Rasse abhängig.

Gruß Erich 8)

altsteirer.at
05.03.2006, 11:04
Wenn man einen guten Bestand mit guter Genetik hat, kann ich es nicht als sinnvoll ansehen, wenn man die Hennen austauscht. Selbst Vollschwestern streunen in Leistungsparametern und Erscheinungsbild (Standardanforderungen), daher nimmt man immer die "besten Tiere" und züchtet mit denen weiter.

Würde man Hennen austauschen, dann wär ja so die Zuchtarbeit umsonst. Vielmehr sollte man mit mehreren Hähnen züchten und da wieder die besseren Vererber weiter verwenden. Selbiges gilt natürlich auch für Hennen, sofern man Stammbaumzucht macht und deren Vererbung überhaupt verifizieren kann.

Viele Grüße von

Altsteirer

Daniel_S.
05.03.2006, 19:43
...ich hoffe mal, dass Erich nicht meinte , die alten Hennen zu schlachten und dann ganz neue zu nehmen, sondern eher zu den bestehenden Tieren neue Hennen dazu zu nehmen. Könnte sonst wirklich fatal werden, wenn die neuen Hennen nix taugen...

Gruss Daniel

altsteirer.at
11.03.2006, 09:47
Ich bin auch der Meinung, dass niemand in Erwägung ziehen kann, infolge Blutauffrischung alle eigenen Hennen zu beseitigen und neue einzustellen.

Wenn man aber argumentiert, dass fremde Hennen ein geringeres Risiko darstellen sollen, dann darf man nicht vergessen, dass es nur "gefährlich" sein kann, wenn man grundsätzlich nur einen Hahn zur Zucht verwendet. Man kann natürlich auch den fremden Hahn auf einige gute eigene Hennen setzen und die eigene Hahnenlinie dennoch weiter in der Zucht verwenden. Mehr Vatertiere in der Zucht sind das beste Mittel gegen eine rasante Inzuchtsteigerung.

Mit fremden Hennen hat man als Züchter den Vorteil, dass man die wirtschaftlichen Parameter besser erkennen kann, etwa über Eigewicht, Legeleistung und nicht zuletzt der Schlupfrate, welche für jede Henne spezifisch ist. Von der Mutter des Fremdhahnes hat man zu diesen Daten in der Regel keinen Zugang.

Die Vererbung der Fremdhähne kann man eigentlich erst in der F1 über die Qualität derer Töchter erheben, natürlich in Relation zu den Müttern derer.

All diese Gedankengänge setzen natürlich voraus, dass man Stammbaumzucht betreibt, denn sonst kann man die Parameter der Hennen auf keinen Fall kennen.

luki
26.03.2006, 20:03
ich wechsele meinen Zuchthahn alle 2 Jahre. ich züchte nähmlich immer mit 2 Stämmen. Die Hähne werden immer ausgetauscht. Zu den jungen Hennen von Stamm 1 kommt der alte Hahn von Stamm 2 und umgekehrt. :idee

luki
26.03.2006, 20:03
ich wechsele meinen Zuchthahn alle 2 Jahre. ich züchte nähmlich immer mit 2 Stämmen. Die Hähne werden immer ausgetauscht. Zu den jungen Hennen von Stamm 1 kommt der alte Hahn von Stamm 2 und umgekehrt. :idee