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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hennen brechen das Brüten ab



walaskjalf
23.06.2011, 21:13
Letztes Jahr hatten wir eine Henne, die zweimal brütete und beide Male zwei Tage vorm Schlüpfen der Küken abbrach. Die Eier waren total verdreckt, sie hatte wohl Durchfall, und wir gingen davon aus, daß es an der Henne lag, daß sie beide Male abbrach.

Dieses Jahr jedoch haben drei weitere Hennen das Brüten abgebrochen.

Zwei brüteten, brachen zwei, drei Tage vorm Schlüpfen der Küken das Brüten ab. Zwei Veränderungen gab es zum letzten Jahr: Der große Haupthahn hat den Winter nicht überlebt, und neues Futter. Ansonsten blieb alles beim alten.

Als eine dritte Henne zu brüten begann, gaben wir ihr wieder das gewöhnliche Futter. Zweimal schlug sie Radau, stand von ihrem Nest auf, und ich dachte, auch sie bricht ab. Beruhigte sich dann aber wieder und brütete sieben Küken aus.

Geschafft, dachte ich, es war das Futter.

Dann brütete eine weitere Henne. Und brach nach zwei Wochen ab. Ich raufe mir die Haare, vor allem, da inzwischen eine weitere Henne mit Brüten anfing und ich keine Lust habe, dasselbe Drama wieder zu erleben.

Keine Schädlinge. Unbedeutend Milben, aber nur auf den Stangen. Ich behandele regelmäßig. Zwar gehen unsere bekloppten Hühner bereits um vier Uhr nachmittags ins Bett, auch wenn die Sonne scheint, aber das sollte die brütenden Hennen ja nicht stören. Wir trennen sie ab, füttern sie in ihrer Abtrennung. Sie bekommen alles mit, was im Stall vor sich geht. Soweit haben wir nichts verändert. Aber irgend etwas muß anders sein bzw. sie stören. Hat irgend jemand von Euch eine Idee, woran es liegen könnte, daß so viele Hennen das Brüten abbrechen?

K1rin
23.06.2011, 22:13
Beim durchlesen konnte ich so auch nichts feststellen, was die Mädels vom Brüten abhalten könnte.

Könnte es sein, dass Ihr die Bruteier sehr oft kontrolliert? - also zu viel Mensch sich um das Nest und das Gelege kümmert?
Das soll kein Vorwurf sein, aber irgendwas muss ja die Glucken stören.
Achte auch mal auf Raubtiere in der Gegend. Da reicht es manchmal, wenn ein Raubtier nur versucht ins Gehege einzudringen und die Glucken hören auf zu brüten. Oder die anderen Hühner sind zu neugierig und belästigen die Glucke...

dobra49
23.06.2011, 23:47
Zwar gehen unsere bekloppten Hühner bereits um vier Uhr nachmittags ins Bett, auch wenn die Sonne scheint,



So etwas hab ich ja noch nie gehört, derzeit ist gegen neun, halb zehn für die letzten Schlafenszeit.
Nicht einmal im dunkelsten Winter gehen sie um vier auf die Stange.
Was für Hühner hast du ?

K1rin
24.06.2011, 07:14
So etwas hab ich ja noch nie gehört, derzeit ist gegen neun, halb zehn für die letzten Schlafenszeit.
Nicht einmal im dunkelsten Winter gehen sie um vier auf die Stange.
Was für Hühner hast du ?

Bei meinen Hühnern gehen die Erwachsenen zwischen 17.30 und 18 Uhr alleine freiwillig schlafen - Sommer wie Winter. Auch stehen sie nicht mehr auf für ein Häppchen das abends noch gegeben wird. Sie verzichten lieber darauf. Meine "neuen" Sundheimer (1.1 ausgewachsene Zuchttiere) haben sich das sehr schnell abgeschaut von den Hühnern die schon länger da sind. Ich hab keine Ahnung warum die das so machen.

Milla
24.06.2011, 07:21
walaskjalf, wenn das ein Huhn macht, würde ich sagen es liegt am Huhn ... aber so viele verschiedene Hennen?
Da scheint schon etwas zu sein, das ihnen die Brutlust austreibt.
Beschreib einfach genau wie die Gluckenunterkunft ausschaut, das Nest, die Abtrennung, das Futter, die Tränke, etc.

Bei mir sind die Hühner allerspätestens um 18:00 auf der Stange, auch wenn es bis 23:00 draussen hell ist. Bei trüben Wetter manchmal sogar schon um 16:00. Ich dachte es liegt daran, dass es im Stall duster ist und um 19:00 die Beleuchtung ausgeht.

amergut
24.06.2011, 07:30
Letztes Jahr hatten wir eine Henne, ...
Der große Haupthahn hat den Winter nicht überlebt, ... Ansonsten blieb alles beim alten.

Ich muss mich wiederholen: stellen Sie artgerechte Voraussetzungen für das Hühner leben her und alles wird wieder gut:o

Geben Sie Ihren Hühner einen "Haupthahn", wie Sie ihn auch nennen wollen und die Hähne führen Sie dem "Bratreindl" zu. :neee:?

walaskjalf
24.06.2011, 14:35
Für artgerecht halte ich die Haltung. Morgens zwischen sechs und sieben öffnen wir die Tür, und dann laufen die Hühner frei auf dem Hof herum. Abends schließen wir die Tür wieder.

Was die anderen Fragen angeht: Wir lassen die brütenden Hennen in Ruhe. Kontrollieren täglich Futter und Wasser und füllen bei Bedarf nach. Ich stelle nur fest, daß sie dieses Jahr erheblich mehr beim Brüten fressen und trinken als letztes Jahr. Dürfte aber nichts zu sagen haben, oder?

Wir haben den Hennen Nester gebaut, die bis auf eines hinten in einer dunkleren Ecke konsequent ignoriert werden. Sie suchen sich ihre Nester selber, momentan sind vier Nester aktuell. Und dann und wann bleibt halt mal eine Henne liegen. Stellen wir das fest, trennen wir mit einem Maschendraht so ab, daß keine anderen Hennen rein können. Futter und Wasser stellen wir auch in die Abtrennung. Läßt es die Maschenabtrennung zu, hängen wir die beiden Näpfe in die Maschen. Je nachdem, wo die Henne liegt, ist die Abtrennung mal größer, mal kleiner. Aber letztes Jahr lagen sie an denselben Stellen und hatten dieselben Abtrennungen.

Die Nester sind die dunkelsten Stellen im Stall. Der sowieso ziemlich duster ist. Unterlage ist Torv, darüber Heu. Aber wie gesagt, sie haben die freie Wahl, wohin sie sich legen wollen.

Raubtiere- dann würden unsere Hunde wahrscheinlich anschlagen. Als wir im Winter einen Dachs unterm Haus hatten, der jede Nacht Hühnerfutter klauen ging, flippte einer unserer Hunde regelmäßig nachts aus. Ok, vielleicht kommt der Fuchs nachts, aber ich bin mir ziemlich sicher, daß das nicht unbemerkt bleiben würde.

Die Sache mit den Hähnen. Wir hatten einen Brahmamischling, der ungekrönter König war und einen Stellvertreter hatte, der ihn ständig begleitete: Der kleine schwanzlose Tokki. Die Krawallmaschine, die erst letztens nur knapp dem Hackebeil entkommen ist. Seit der Brahmahahn nicht mehr lebt, ist die Rangordnung unter den Hähnen etwas unklar. Aber lassen sich brütende Hennen von Gerangeleien, die außerhalb des Stalles stattfinden, zum Abbrechen ihrer Brüterei verleiten?

Wir sind jetzt schon wieder am Diskutieren, ob Tokki nicht aus der Hühnerherde herausgenommen werden sollte. Aber irgendwie mag ich diesen Radaubolzen...

Es sind übrigens fast alles Mischlinge. Wir haben zwei reinrassige Hennen (Gotland und Brahma), das ist alles. Vielleicht sollten wir wieder mehr auf reinrassig gehen.

Kohlhof
24.06.2011, 14:51
Wenn ich das richtige verstehe, dann sperrt ihr die Glucke in dem Brutnest ein. Wieviel Platz hat sie denn in dieser "Abtrennung"? Reicht es aus um sich "die Beine zu vertreten" und zu sandbaden?

carasophie
24.06.2011, 15:02
Und nehmt Ihr sie einmal am Tag vom Nest, damit sie Fressen und Koten kann?

walaskjalf
24.06.2011, 15:10
Vom Nest nehmen tun wir sie nicht, da sie nach uns hacken und ihre Ruhe haben wollen. Der Platz in der Abtrennung reicht aus, um sich die Beine zu vertreten und woanders zu koten, und wenn sie wollen, ist da ja auch noch der Torv zum Baden. Den Sandhaufen draußen benutzen sie nicht, Torv ist der Renner unter ihnen, und das paßt mir auch ganz gut, der Stall ist sowieso damit ausgelegt. Und in den Nestern und einigen anderen Ecken dann halt das Heu.

2Rosen
24.06.2011, 15:32
War der Torf letztes Jahr auch schon die Unterlage im Nest?
Ich könnte mir vorstellen dass, ob schon gesichtet oder nicht, im Torf Milben o.ä. hausen und die Glucke mehr und mehr nerven, so daß sie irgendwann wenn´s ihr zu bunt wird aufsteht.
Ich würd den Torf mal weglassen.
Wie viele Hähne laufen dort?

hagen320
24.06.2011, 16:33
Torf ist sehr umweltfreundlich, so hilft man dabei die letzten Moore abzubauen.

Ich vermute auch eher Milben und co, die vermehren sich auf und um die Glucke explosionsartig

carasophie
24.06.2011, 17:53
Vom Nest nehmen tun wir sie nicht, da sie nach uns hacken und ihre Ruhe haben wollen. Der Platz in der Abtrennung reicht aus, um sich die Beine zu vertreten und woanders zu koten, und wenn sie wollen, ist da ja auch noch der Torv zum Baden. Den Sandhaufen draußen benutzen sie nicht, Torv ist der Renner unter ihnen, und das paßt mir auch ganz gut, der Stall ist sowieso damit ausgelegt. Und in den Nestern und einigen anderen Ecken dann halt das Heu.

Naja, in Schweden gibt es halt noch viele Moore, auch Torfabbau ist weit verbreitet...
Aber Torf ist nicht grad die beste Einstreu... aber auch aus ökologischen Gründen sollte man darauf verzichten.

Versuch es bitte mal damit, daß Du die Hennen jeden Tag vom Nest nimmst. Erstens werden so die Eier nicht verkotet, zweitens fressen und trinken sie dann tatsächlich regelmäßig. Ich kann mir gut vorstellen, daß der Bruterfolg dann besser wird. Sie gehen in der Regel nach einer halben Stunde von selber wieder auf das Nest, dann gucke ich nach und mache den Draht wieder davor, daß sie ihre Ruhe haben. Außerdem auch Kieselgur benutzen, Milben kommen nachts, die sieht man nicht und das ist auch oft ein Grund dafür, daß die Hennen irgendwann das Brutnest verlassen. Vermutlich kommen bei Dir mehrere Gründe zusammen!

walaskjalf
25.06.2011, 11:44
Die Torveinstreu ist relativ frisch bei der Henne, die momentan brütet, da dort vor zwei Wochen eine andere Henne das Brüten abgebrochen hatte und wir alles komplett ausgeräumt und neu gemacht haben. Ich habe gestern trotzdem gegen Milben behandelt, vielleicht hilft es ja.

Mit dem vom Nest nehmen: Ich habe das noch nie gemacht. Da die Henne hackt, würde ich es im Dunkeln machen, aber frißt sie im Dunkeln überhaupt? Wie geht das ganze praktisch vor sich, ich nehme sie und stelle sie neben dem Nest auf die Beine? Und das stört sie nicht, sie brütet hinterher weiter? Ich kann mich erinnern, daß einmal eine Henne abgebrochen hatte, als wir sie mitsamt Nest woandershin packen wollten.

Was den Torv angeht: Wir hatten verschiedene Varianten ausprobiert und finden Torv am sinnvollsten Es geht auch nicht so viel drauf, wie man meinen sollte, und da der Mist mitsamt Torv hinterher im Kompost und danach im Gemüsebeet landet, halte ich es auch für sinnvoller als beispielsweise Sägemehl. Von dem ich nicht weiß, ob es nicht vielleicht behandelt ist. Ich bin eine zeitlang durch ein ehemaliges Torvabbaugebiet durchgefahren. Es fügt sich gut in die Landschaft ein und ist zum Vogelschutzgebiet erklärt worden. Wir kaufen den Torv lokal, und hier sind es kleine Abbaugebiete, ich finde es nicht so dramatisch. Das mag woanders natürlich anders aussehen.

Der Raufbold Tokki wird übrigens aus der Herde herausgenommen, sobald es paßt. Die Anzahl der Hähne ist grenzwertig, einer weniger schadet sicherlich nicht.

kükenfan
25.06.2011, 22:28
Hallo,
meine Hennen haben auch schon mehrfach gebrütet, aber immer bis zum Schluß.
In einem Jahr hatte ich auch mal Milben. Wenn sie auf der Sitzstange sind, sind sie auch auf der brütenden Henne und somit auch im Nest. Unter der Gucke vermehren sich die Milben rasend schnell und belästigen die Henne ungeheuerlich. Ich flamme meinen Stall bei Milbenbefall mit so einem Unkrautbrenner ab. Das Nest musste ich in dem Milbenjahr mehrmals komplett erneuern. Natürlich hat die Glucke mich auch vertreiben wollen, aber da kann man ganz einfach ein Paar Gartenhandschuhe anziehen und schon ist das Hackproblem gelöst. Ich vermute, daß die Glucken bei dir wirklich von den Milben vom Nest vertrieben werden.

sissi80
26.06.2011, 04:39
Hallo !
Ich trenne meine Bruthennen immer komplett von den anderen ab. Die Fenster in diesem Raum verdunkle ich zur Brutzeit. Manchmal sitzen auch mehrere Hennen da drin. Wie behandelst du gegen die Milben ?
Ich halte es nicht für nötig die Bruthennen täglich vom Nest zu nehmen. Futter, Wasser, ein Sandbad biete ich im Raum an und einmal in der Woche reinige ich den Stall und kontrolliere die Eier. In der Zeit darf die Bruthenne raus in die Sonne (wenn sie denn scheint..). Zum Thema Picken : Handschuhe tun gut :o)
Hast du die Hennen mal entwurmt ? Vielleicht stört das ja.
L.G. Sissi

walaskjalf
26.06.2011, 09:57
Ich habe auch gestern nochmal gegen Milben behandelt. Jetzt brütet noch eine Henne, direkt neben der anderen. Ich habe sie jetzt so abgetrennt, daß sie noch mehr Platz zum Gehen haben und nötigenfalls auch Eiertausch spielen können :)

In den Nestern behandele ich mit Pyrisec. Aber müßten die Eier nicht rot besprenkelt sein, wenn dermaßen viele Milben da sind? Egal, ich habe das Zeug ja liegen. Vielleicht hebe ich die Hennen wirklich mal hoch und bestäube unter ihnen zur Sicherheit. Nicht nur um sie herum.

Schlagt mich, aber Entwurmung für Hühner gibt es hier nicht. Wir wollten mal Enten und Hühner entwurmen und sind beim Veterinär auf völliges Unverständnis gestoßen. Pyrisec, Kieselgur und Neemöl habe ich auf Vorrat immer liegen, aber bei der Entwurmung habe ich dann aufgehört. Irgendwo muß mal Schluß sein mit den Medikamentenvorräten.

Was Hühnerbehandlung angeht, ist es hier DDR. Entweder harte Chemie oder nur Kalken. Mehr Alternativen hat man hier nicht. Ich habe meine Lösung gefunden. Aber das mit dem Abbrechen des Brüten hat mich doch arg verunsichert. Ich werde mal am Milbenbehandeln dran bleiben, vielleicht sind es ja wirklich diese kleinen Miststücker, die es meinen Hennen vergällen.

sissi80
26.06.2011, 16:46
Du kannst auch mit Knoblauch entwurmen und ich würde ins Brutnest etwas Kieselgur stäuben. Und schau nicht nur nach roten Krabblern sondern nach gelben auf den Hühnern.
L.G. Sissi