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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was tun beim täglichen Verlust durch Greifvögel



gesaeumte-wyandotten
22.06.2011, 23:32
Hallo zusammen,

so langsam fragen wir uns ob wir mit der Hühnerzucht aufhören sollten,den wir kommen allmählich an einem Punkt wo es an den Nerven zerrt..

wir haben bis jetzt jedes Jahr an Wildtieren (Krähen,Fuchs und Greifvogel) eine große Zahl an Geflügel verloren..
In diesem Jahr innerhalb von 6 Tagen 4 Tiere..3 Junghähne und heute ein Jungente :(
Es ausgerechnet auch noch die Tiere die für die Zucht ausgesucht wurden.

Wir wohnen außerhalb vom Ort..um uns herum sind Felder..wir selbst haben auch ein paar kleine Stücke,die aber mehr als Weide für die Pferde dienen als das dort was angebaut wird...die Felder von uns sind gemäht,somit eigentlich genügend Beute für die Greifvögel..aber nein,seit Freitag kommt immer ein und der selbe und sich ein tier nachdem anderen weg..er bleibt auch noch sitzen wenn er einen von uns bemerkt...bis auf kanpp 30 m abstand bleibt er und frisst weiter..erst dann sucht er das weite...

Normal ist das doch gar nicht mehr...trotz das bei uns betrieb herrscht,läßt er sich nicht stören..ob vom Hund,von den Pferden oder wenn unsere Kinder draußen am spielen sind..

Heute Nachmittag habe ich mich auf die lauer gesetzt...immer dann wenn ich kurz ins haus ging...machte einer unsere Hähne Kravall...solange wie ich an der Tür stand war ruhe..ging ich rein,versuchte er einen Angriff..er beobachten einen richtig...das geht doch schon nicht mehr mit normalen Dingen zu mensch..

Wir haben über den Hühnerausläufen Heunetze gespannt..und noch mal extra Stromband gezogen(ohen Strom)..trotzdem kommt er immer und immer wieder :(

Kann man sich da nicht mal an der jagdvorstand wenden..ich habe ja nichts gegen solche Tiere aber es reicht uns gewaltig...kann doch nicht sein,das sie sich bei uns durchfressen und dann unter Schutz stehen..irgendwas muss doch da zu machen sein..

Wenn jemand von euch Rat weiß,dann schreibt mir bitte..egal ob nun hier im Thema oder als PN.

Danke Euch..

Dennoch Liebe Grüße

sil
23.06.2011, 11:19
Ich würde als allererste Maßnahme vorschlagen, das Geflügel erst mal die nächsten zwei, wenn nicht drei Wochen komplett im Stall zu halten. Solange der Greifer bei euch Erfolg hat, wird er immer wieder kommen - er wär ja blöd, wenn er so einen bequemen Selbstbedienungsladen einfach aufgibt.
Danebenstehen und aufpassen ist zwar auch eine Methode, aber kein Mensch hat soviel Zeit und Geduld wie ein hungriger Greifvogel.
Mit Glück sucht euer dreister Räuber sich eine andere Futterquelle, wenn er merkt dass die Theke tatsächlich geschlossen ist, und ihr habt dann wieder eine Weile Ruhe. Bei uns hilft das eigentlich immer.
Sonst müßte über den Bau eines Hochsicherheitstraktes nachgedacht werden.
Wir wohnen übrigens mitten im Wald, seit vielen Jahren brüten Habichte sozusagen in der Nachbarschaft. Unsere Hühner laufen frei, und die Verluste halten sich trotzdem sehr in Grenzen. Meist sind es unerfahrene Jungtiere, die tagsüber auf einmal verschwunden sind. Wenn ich mehr als zwei hintereinander vermisse, oder auch, wenn die Hühner gehäuft Habichtalarm geben, gibt es für alle ein paar Tage Stubenarrest, und damit ist es in der Regel gut.

Wir hatten in den letzten Jahren auch zweimal Gelegenheit, unseren Hund auf den Habicht zu hetzen, als der grade eine Ente "in Arbeit" hatte. Beidemale hatte es eine auf längere Zeit abschreckende Wirkung.

t.h.1803
23.06.2011, 11:33
Hallo,
schau dir mal diesen Beitrag an...

http://www.huehner-info.de/forum/showthread.php/3180-Greifvogel-Abwehrkugel

Gruß
Torsten

Viel Glück

ahoeh
23.06.2011, 12:36
Ich fürchte außer die Hühner in ein vollkommen geschütztes Gehege einzuschließen kann man gar nichts tun und selbst dann ...

Wir haben in den letzten zwei Tagen Junghühner an so ein Mistviech verloren.

:heul:heul:heul:heul:heul:heul

Normalerweise müssen wir unsere Hühner nur im Herbst und Frühjahr wegschließen und im Sommer dürfen sie frei im Gelände laufen.

Vorgestern als ich abends von der Arbeit kam habe ich einen meiner Lieblinge vermisst, meinen einzigen kleinen Sulmtalerhahn Paule. Ich habe ihn dann total zerfetzt aufgefunden. Unsere Nachbarin sagte uns, dass ein großer Vogel weggeflogen ist.

Da wir auch die Erfahrung gemacht haben, dass diese Viecher immer wieder kommen - erst Recht wenn sie erfolgreich waren, haben wir die Hühner und Laufenten am nächsten Tag in unser vollkommen umnetztes Gehege eingeschlossen.

Und gestern Abend dann der Schock. Ich kam nach Hause und unsere Nachbarin kam mir mit blassem Gesicht in unserem Garten entgegen. Der Habicht hatte wieder zugeschlagen und meine kleine Welsumerdame Adele so schwer verletzt, dass wir sie erlösen mussten. Ich bin echt sehr traurig und natürlich auch sehr wütend auf den Greifer. Im Netz war ein ca 15cm großes Loch. Dadurch ist er reingeflogen. Das ist kaum zu glauben.

Aber unsere Nachbarin ist echt toll. Sie hat unsere Hühner schreien gehört und den Habicht in unserem Gehege gesehen. Sie hatte zwar total Angst vor dem Vieh, aber hat sich mit einem Knüppel bewaffnet und hat den Habicht aus dem Gehege buxiert.
Zwar ist nun mein schönes Welsumermädel tot, aber sie hat damit noch schlimmeres verhindert. Ich vermute der Habicht hatte sich zuerst unsere Lina geschnappt und unser Hahn hat ihn attakiert, denn Lina hat fast alle Schwanzfedern eingebüßt und unser Gockel hat auch einige Federn verloren. Zum Glück sind sie ohne Verletzungen davongekommen.

Was ich auch so traurig finde ist, dass ich vielleicht meine Adele hätte retten können, wäre ich nur 10 Minuten früher Heim gekommen.

Inzwischen habe ich die kleinsten Löcher im Netz beseitigt und hoffe dass unsere Tierchen nun sicher sind.

Traurige Grüße
Andrea

gesaeumte-wyandotten
23.06.2011, 22:43
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten..
heute haben wir keinen Verlust gehabt,wir haben heute morgen nochmals absperrband gespannt und am späten Nachmittag haben wir die Hühner und Enten in den Stall gebracht..

Da war er heute,er umkreiste hier alles den ganzen Nachmittag..aber heute hatte er keinen erfolg.
Über Tage können wir unsere Hühner nicht im Stall lassen..wir haben 5 Ausläufe..3 mit unseren Wyandotten,darunter auch Jungtiere und 2 Ausläufe für die Enten..mit den Zuchtstämmen würde das gut gehen aber die Jungtiere würden anfangen sich zu behacken auf engen Raum und das will nun auch nicht gerade.

Ja wie schon gesagt wurde,hat man auch nicht den ganzen Tag Zeit sich auf die Lauer zu legen,mein mann will in die Tage zu unseren Jäger,er ist im Vorstand..vielleicht dürfen wir fallen aufstellen um dem ganzen erst einmal einen kleinen ende zu setzen.

Liebe Grüße

Jonas17
23.06.2011, 22:51
Ein Heunest? Was ist denn mit einem vielleicht stärkerem Netz, was nicht so schnell kaputt geht?
Dazu vielleicht noch so nen paar Unterstellmöglichkeiten.
Wenn bei mir was kreist, dann sind se immer unter nem Versteck.
Also in meinem Fall unterm Stall.

gesaeumte-wyandotten
23.06.2011, 23:10
Wir haben nicht nur die Heunetze..wir haben Stromlitzen gespannt und dann noch mal mit Absperrband versehen.
Es sind viele Unterstellmöglichkeiten...wir haben kleine Hüttchen..wo sich die Tiere notfalls drunter verstecken können aber nicht alle sind schnell genug..so und eine ente rennt ja nicht los..sie macht sich klein und bewegt sich nicht einen mm mehr,mit der hoffnung nicht angeriffen zu werden..da nutzt dann auch eine unterstellmöglichkeit mehr.

Letztes Jahr waren es die Krähen..die sind selbst durch die kleinsten lücken gemacht und in diesem Jahr sind es die greifer..

Am Anfang des Jahres hat sich bei uns ein greifer mit einem ausgewachsenen großen Wyandottenhahn angelget,der Hahn hatte null Chancen..direkt vor der Stalltür hat er ihn erlegt,er muss sich vom Baum fallen lassen haben und vorher stück für stück weiter nach unten geschlichen haben,den er hat den Hahn überrascht.
Trotz das wir jeden Menge dichter Bäume hier stehen haben,haben sie ein leichtes Spiel.

Hühnermamma
24.06.2011, 06:58
Wahrscheinlich eher wegen des dichten Baumbestandes. So kann er sich unbemerkt von den Hühnern auf die Lauer setzen. Auf freiem Feld könnten die Hähne den Feind früher sehen. (Meine Theorie)

sil
24.06.2011, 22:13
Der Jagdweise des Habichts kommt ein Baumbestand im Hühnerhof sehr entgegen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Habicht#Jagdweise_und_Ern.C3.A4hrung.
Schutz für die Hühner bietet aber bodennahes Gestrüpp.
Unsere Glucken führen ihre Küken am liebsten unter die Brennesseln oder in den Springkrautdschungel unter den Hollunderbüschen.

Gerne halten sich die Hühner auch zwischen den Pferden im Auslauf auf, oder, wenn die Pferde auf der Hausweide in Stallnähe sind, auch auf der offenen Weide. ansonsten meiden sie sowohl die freie Wiese als auch den lichten Wald.

Übrigens konnte ich einmal beobachten wie mein Schweizer Hahn, der von der Größe wohl nicht an einen Orpington-Hahn herankommt, sich einem fremden Hund (Spanielgröße) entgegengestellt hat, zwei seiner Söhne haben im jeweils neuen Wirkungskreis erfolgreich ihre Hennen gegen Habichte verteidigt, einer hat angeblich einen Habicht sogar getötet (obs stimmt?? - jedenfalls leben noch beide Hähne), es kommt also wohl auch auf die Veranlagung eines Hahnes an, ob er gegen einen Raubvogel Chancen hat, weniger auf die absolute Größe. Ich glaube auch nicht, dass Größe auf einen Habicht grundsätzlich abschreckend wirkt, zumindest hat mein Hund mal einen von einer Pommernente mit gut 4 kg Gewicht vertrieben.

Redcap
24.06.2011, 23:54
Ist der Auslauf wirklich dicht mit den Heunetzen?

Pralinchen
25.06.2011, 09:55
Ich würde den Tieren eine oder mehrere Volieren bauen. Wenn jetzt um diese Jahreszeit schon keine Ruhe ist, wird es im Herbst/Winter nur noch schlimmer. Man hält sein Geflügel ja nicht, um Räuber zu füttern.

Wir hatten früher unseren Hühnerlauf direkt am Waldrand und der Habicht zählte zu den regelmäßigen Besuchern. Witzigerweise nie der Fuchs oder Marder.
Wir hatten einen Pavillon mit Bundeswehr Tarnnetz drüber. Das ist dicht, hält auch Schnee gut aus. War selbstgebaut, also sehr groß und die Hühner konnten in Ruhe ganzjährig da drunter scharren und wurden nicht gefressen.
Jedes andere Netz, z.B. Erdbeernetz, hat immer irgendwo eine Lücke und der Habicht hat diese früher oder später gefunden und ist rein. Notfalls fliegen sie dicht über dem Boden seitlich rein. Wir hatten auch Geschenkbänder in silber und gold, weil die so schön flattern und glitzern und dem Habicht war es egal. Evtl. gingen noch CD-Rohlinge, es muß sich bewegen. Und wir hatten noch Vogelscheuchen, also alte Klamotten ausgestopft mit Hut drauf. Hilft alles, aber nicht zu 100%.

Aber als Soforthilfe für die Hühner und Enten ist wirklich, sie die nächsten Tage nicht rauszulassen.

LG, Andrea

Redcap
25.06.2011, 11:24
Vielleicht wäre es hilfreich wenigstens die Jungtiere in so Zelt als einen mobilen Auslauf zu stecken?
http://www.rossmannversand.de/DesktopModules/WebShop/Shopexd.aspx?productid=66203

dehöhner
28.06.2011, 12:24
Gute Idee redcap. Und teuer ist der Pavillion auch nicht.

dehöhner