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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kücken im legenest geschlüpft - und nun?



sushisu
15.06.2011, 09:09
Hallo,
gestern Abend sind 2 von meiner Glucke ausgebrüteten Kücken geschlüpft, ein 3. kommt sicher heute noch dazu, da hat das Ei bei der Kontrolle heute morgen schon gezappelt.
Nun hockt die Dame aber im Legenest, etwa 40cm über dem Erdboden.
Wie kommen die Kücken denn da runter? Soll ich sie heute Mittag / Nachmittag runtersetzen und die Glucke mit dazu, oder wandern die selbst aus aus dem Nest und bewältigen die 40cm Ausstieg problemlos? Unter dem Legenest hab ich ihnen schon noch mal ein Nest hergerichtet. Ich hoffe sie nehmen das an, wenn sie unten sind? Habt Ihr da noch Tricks?
(Futter und Wasser steht bereit, falls sie im Laufe des Vormittags das Nest verlassen. Außerdem ist vor dem Nest eine dicke Strohschicht als Fallschutz.)

Eine 2. Glucke hatte gebrütet, aber vorzeitig aufgehört mit dem Brutgeschäft. Die Eier hatte ich der jetzt erfolgreichen Glucke unterlegt, die Kücken sind schon Sonntag geschlüpft und erst mal im Haus. Ich würde die 2 Kücken der Glucke gerne mit unterjubeln. Auch heute Abend oder besser noch einen Tag warten? Vormittags kann ich nicht kontrollieren, da ich da im Büro hocke. Muß mich dann drauf verlassen, dass das alles gut geht.

sil
15.06.2011, 10:54
Mein Vorschlag:
Pack die Glucke nmit den Küken (ruhig mit allen, also auch denen aus dem Haus) und dem/den restlichen Eiern aus dem Nest auf den Boden. Die Glucke wird bei den Küken bleiben, da die die ersten Tage aber noch wenig Drang zum rumwandern haben, bleibt die Glucke mit ihnen eben erst mal sitzen.
Um zu verhindern, dass der Glucke Küken verlorengehen, halte ich Mutter und Kinder grundsätzlich die ersten 10 bis 14 Tage in einem extra-Auslauf. Aber ich hab auch den Wald direkt hinter dem Hühnerstall und ansonsten keine Zäune, die meine Hühner vom Abenteuer erleben abhalten.

dobra49
15.06.2011, 11:24
Und gib Acht beim Herunterheben, oft versteckt sich ein Küken unter dem Flügel.

Pralinchen
15.06.2011, 13:50
Ich setze meine grade mal trockenen Küken mit der Glucke sofort in einen großen Käfig und dann eben extra Auslauf. 40 cm Höhe würde ich den Küken auch nicht mit viel Stroh drunter zumuten. Ist ein Unfallrisiko das man vermeiden kann. Wenn Du am Vormittag nicht da bist, dann ist Umsetzen am Abend vorher besser. Ich hebe meine Glucken auch erst mal nur soweit hoch, daß ich druntergucken und durchzählen kann, ob alle da sind oder ob was im Gefieder sitzt.

LG, Andrea

sushisu
15.06.2011, 14:10
Danke für Euer Feedback.

Umsetzen ging leichter als ich dachte. Ein vorwitziges Küken lief neben der Henne im Nest herum. das habe ich mir geschnappt, ins neue Nest gesetzt. Da hat es lauthals gepiepst und die treusorgende Glucke ist sofort zu ihrem Kind nach unten geeilt. Somit waren im Nest nur noch die beiden anderen Kücken. Die hab ich ihr mit nach unten gesetzt. Es gab zwar erst mal Aufregung, jetzt sitzen sie aber wieder alle zusammen. die Glucke hat noch kurz versucht wieder ins alte Nest hoch zu kommen. Da war ich schneller und hatte schon mit 2 Brettern den Eingang versperrt.

Ein Foto hab ich mir später erlaubt. Witzige Kükenfärbung haben die Vorwerks.
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/76/286176/6336616463643665.jpg

Ansonsten ist unser Stall 2-geteilt, die anderen Hühner und der Hahn sind extra. Die Glucke sitzt mit ihren Küken alleine, hat auch einen eigenen Freilaufausgang. Der ist aber noch zu. Ein paar Tage bleiben sie nur im Stall.

ptrludwig
15.06.2011, 15:24
Danke für Euer Feedback.

Umsetzen ging leichter als ich dachte. Ein vorwitziges Küken lief neben der Henne im Nest herum. das habe ich mir geschnappt, ins neue Nest gesetzt. Da hat es lauthals gepiepst und die treusorgende Glucke ist sofort zu ihrem Kind nach unten geeilt. Somit waren im Nest nur noch die beiden anderen Kücken. Die hab ich ihr mit nach unten gesetzt. Es gab zwar erst mal Aufregung, jetzt sitzen sie aber wieder alle zusammen. die Glucke hat noch kurz versucht wieder ins alte Nest hoch zu kommen. Da war ich schneller und hatte schon mit 2 Brettern den Eingang versperrt.

Ein Foto hab ich mir später erlaubt. Witzige Kükenfärbung haben die Vorwerks.
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/76/286176/6336616463643665.jpg

Ansonsten ist unser Stall 2-geteilt, die anderen Hühner und der Hahn sind extra. Die Glucke sitzt mit ihren Küken alleine, hat auch einen eigenen Freilaufausgang. Der ist aber noch zu. Ein paar Tage bleiben sie nur im Stall.
Man muss der Glucke kein neues Nest bauen, Hühner sind Nestflüchter. Es fällt den Küken leichter wenn sich sich nicht erst durch das Stroh kämpfen müssen wenn sie unter die Glucke wollen.
Eine Fallhöhe von 40 cm ist für ein Küken kein Problem. Bei meinen Hochbrutflugenten hatte ich die Brutnester in 1,20m Höhe und nie hat sich ein Kücken verletzt.

Pralinchen
15.06.2011, 17:51
Das sagst Du nicht mehr, wenn sich eines zu Tode gestürzt hat. Aber ist ja sicher kein Problem.

LG, Andrea

ptrludwig
15.06.2011, 18:56
Das sagst Du nicht mehr, wenn sich eines zu Tode gestürzt hat. Aber ist ja sicher kein Problem.

LG, Andrea
Kein Küken stürzt sich aus 40 cm zu Tode, verbreitet doch hier im Forum nicht immer solche Räuberpistolen.

Hühnermamma
16.06.2011, 08:12
Eine Fallhöhe von 40 cm ist für ein Küken kein Problem. Bei meinen Hochbrutflugenten hatte ich die Brutnester in 1,20m Höhe und nie hat sich ein Kücken verletzt.
Ich denke, die Hochbrutflugenten haben ihren Namen nicht von ungefähr. Ob man die mit Hühnern vergleichen kann, wage ich zu bezweifeln.

amergut
16.06.2011, 08:25
Hallo, Kücken im legenest geschlüpft - und nun?
... das Ei bei der Kontrolle heute morgen schon gezappelt.

Ein Zappelei - wie geht denn das?:laugh

Pralinchen
16.06.2011, 08:34
Kein Küken stürzt sich aus 40 cm zu Tode, verbreitet doch hier im Forum nicht immer solche Räuberpistolen.

Es ist wie gesagt ein vermeidbares Risiko. Wieso denn ein Küken gefährden, wenn man es vorher umsetzen kann, was ja zum Glück geschehen ist. Küki kann ja aus dem Nest fallen, überleben und auskühlen oder einer Ratte zum Opfer fallen. Bevor man das Gegenteil behauptet, könnte man doch auch mal ein paar Eventualitäten durchdenken.

Wir hier zuhause haben in vielen Jahren Hühnerhaltung halt schon dazugelernt. Abgestürzt ist bei uns ein Perlhuhnküken aus max. 1 m und es überlebte nicht, obwohl es in die dicke Einstreu gefallen ist. Aus diesem Grund verbreite ich hier meine Erfahrungen, ohne jedesmal einen Roman zu erzählen warum und wieso.

Nix für ungut. ;)

LG, Andrea

amergut
16.06.2011, 08:36
Hallo, ... würde die 2 Kücken der Glucke gerne mit unterjubeln.

Meiner bescheidenen Erfahrung nach, wird das nicht funktionieren: die Glucke kennt "ihre Kinder" und vertreibt Migranten (um bei aktueller Ausdrucksweise zu bleiben).

Ich meine, dass sie sogar den Fremdgeruch wahrnimmt.

Ich erreichte eine Zusammenführung nur, indem ich der ausgewählten Glucke die eigenen Küken abends entführte und "die Fremden" unterschob. Erst am nächsten Tag -abends- schob ich auch die eigenen wieder unter.

Ein heikles Thema, deshalb "keine Gewährleistung":-[

sil
16.06.2011, 08:40
Auch wenns mit der Ausgangsfrage an sich wenig zu tun hat...
Letzten Sommer führte eine Zwergwyandotte 11 Küken aus der Strohscheune ins Freie.
Das Nest mit den Resten der Eierschalen fanden wir erst im Winter und zwar AUF (!!) einem der oberen Rundballen.
Die Ballen haben eine Höhe von gut 1,20 m und waren zu zweien aufeinandergestapelt, die Glucke halt also in knapp 2,50 m Höhe gebrütet und die Kleinen da auch unbeschadet runterbekommen.

Trotzdem: Wenn ich dafür sorgen kann, dass der Start ins Leben für die Küken ebenerdig beginnt, dann tue ich das. Genauso wie ich dafür sorge, dass die Kleinen keine hardcore-Einführung in die Welt durchstehen müssen. Überleben ist (auch) ein Lernprozess, und manche überleben es eben nicht. Deswegen finde ich auch einen sicheren begrenzten Kükenauslauf für die ersten Wochen sinnvoll. In einem geschützten Umfeld können sie in Ruhe größer und gescheiter werden, bis sie der großen Freiheit, die sie ja auch kennenlernen sollen, besser gewachsen sind.

amergut
16.06.2011, 08:41
Ein Foto hab ich mir später erlaubt. Witzige Kükenfärbung haben die Vorwerks.
http://foto.arcor-online.net/palb/alben/76/286176/6336616463643665.jpg


Ein tolles Bild - die Glucke mit dem konträr gefärbten Kücken.

sil
16.06.2011, 08:50
Nachtrag zum Unterschieben der Küken.
Es gibt bei den Glucken solche und solche.
Ich habe Glück und heuer nur solche Glucken, die ganz problemlos jedes Kuckuckskind annehmen, sogar Enten.
So habe ich im Moment eine Glucke laufen, die zu fünf selbst ausgebrüteten Küken im Abstand von 3, 7 und 9 Tagen insgesamt noch 10 Fremdküken angenommen hat. Zuvor habe ich einer Glucke innerhalb von 14 Tagen insgesamt 18 fremde Küken in mehreren Schüben untergeschummelt, und einer anderen 21 Küken ebenfalls in mehreren Schüben.
Die Glucken haben immer sehr brav mitgespielt, ich habe nur darauf geachtet, dass die ältesten Küken nicht zu ungestüm mit den Kleinsten umgegangen sind, weshalb ich mittlerweile für mich ein Zeitfenster von maximal 10 Tagen Altersunterschied bei den Küken als grade noch akzeptabel finde.

amergut
16.06.2011, 10:05
... Es gibt bei den Glucken solche und solche.
Ich habe Glück und heuer nur solche Glucken, die ganz problemlos jedes Kuckuckskind annehmen, sogar Enten ...

Weiterzüchten würde ich "diese Vögel" nicht - von der Natur her (Arterhaltung) beinahe abwegig, für den "Domestikanten" selbstverständlich "ein Hammer".

sil
16.06.2011, 11:16
@ amergut
Auch wenns off topic ist grad:
Ich denke schon, dass ich mit solchen Vögeln weiterzüchten will. Schließlich ist es ja das domestizierte Huhn, das ich halten möchte.
Wildhühner dürfen andere halten und vermehren, ich will "Haushühner", solche, die keine Scheu haben vor Menschen, die viele Eier legen, verträglich in der Herde sind, abends in den Stall gehen, die von mir vorgegebenen Nester gut annehmen und eben auch nicht zickig sind beim Unterschieben fremder Brut.
Perfekte Instinkte im Sinne von Überleben als Individuum und Art in freier Wildbahn brauch ich ja gar nicht. Ich nehm die, die mir entgegenkommen, (zB. Wachsamkeit gegenüber Luftangriffen, Futtersuche im Wald, Brutverhalten) gerne an, wenn ein Huhn aber übertreibt mit den Wildtierinstinkten und dem Wildtierverhalten, (Z.B extreme Scheu und Hektik, ständiges Eierverstecken, töten fremder Küken), behalte ich es nicht.