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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schnappatmung, Unterkühlung - 2 Tage altes Küken braucht Hilfe



Nadita
05.06.2011, 11:59
Hallo zusammen,

ich brache euren Rat. Vorab gleich: wer außer "erlösen" keinen Rat hat, hilft mir nicht weiter :)

Ich hab hier ein Sorgenküken, bei dem ich nicht weiter komme. 2 Tage alt. Hat in Rekordtempo die Schale aufgeschnitten und war dann so schwach, dass es ewig nicht aus dem Ei kam. Es ist jetzt seit es 12h alt ist mit den Geschwistern im Kükenheim. Gestern nachmittag bin ich ins Zimmer mit den Küken und sah das Kleine im Auslauf vor dem Kükenheim liegen. Die anderen trampelten darauf rum. Es ist wohl mit den anderen raus zum fressen und dann nicht mehr rein. War völlig ausgekühlt und riss den Schnabel immer wieder auf. Sieht aus, wie ein Vogelküken, was erwartet von den Eltern gefüttert zu werden.

Nach zwei Stunden im Brüter und etwas Eigelb was es selbst aufgenommen hat, wirkte es wieder einigermaßen fit, ich habe es in eine kleine Transportbox und zu den anderen ins Kükenheim getan. So verbrachte es die Nacht. Heute früh wirkte es ganz gut, schwach aber aufmerksam. Also habe ich es wieder zu den Geschwistern gelassen. Als ich etwa 2h später wieder schaute saß es wieder vor dem Kükenheim und zitterte vor sich hin. Und immer wenn es Flüssigkeit oder Nahrung zu sich nimmt, fängt es damit an, den Schnabel immer wieder aufzureißen. Das geht dann etwa 10 min so, dann bleibt der Schnabel wieder zu. Das Ganze ist geräuschlos (also das Schnabel aufreißen)...

Habt ihr eine Idee, wie man dem Zwerg helfen kann und was überhaupt los ist? Kann ich irgendwie sehen, ob das Zwergerl etwas im Rachen stecken hat?

Möchte es nicht "erlösen", da es zwischendurch immer wieder munter und aufgeweckt wirkt und klar Lebenswillen hat. Deshalb die Frage: könnt ihr uns irgendwie helfen?
Wenn ich sehe und selbst den Eindruck habe, dass es nichts mehr wird, wird der Zwerg eingeschläfert. Aber nicht solange es Lebenswillen zeigt und die Hoffnung besteht, ihm zu helfen.

Viele Grüße

Nicole

Nadita
05.06.2011, 21:28
So, auch wenn keine Antworten da sind möchte ich euch kurz auf den aktuellen Stand bringen.

Dank Hilfe hier aus dem Forum (danke!!! :freund) hat sich die Lage etwas entspannt. Happy (so der Name des Zwergis, als kleiner Ansporn sozusagen :) ) bekommt einen Brei aus Babynahrung ohne Milch und Traubenzucker. Mit der Spritze gefüttert werden fand sie doof, da sie den Brei aber super aus einem kleinen Napf zu sich nimmt, kann ich glücklicherweise auf die Spritze verzichten. Die Kleine (klar ne Henne, oder? :) ) macht auch so einen relativ guten Eindruck, atmet aber durch den Schnabel wenn sie sich aufregt oder Nahrung zu sich nimmt.

Meine Idee nun: der Schlupf bei ihr zog sich ja ewig hin, an einigen Stellen am Körper sind winzige Spuren der Eihaut eingetrocknet. Kann es sein, dass Happys Nasenlöcher "verstopft" sind, dass eben für die normale Atmung genug Luft durchkommt, bei erhöhter Atemfrequenz bei Aufregung oder Futteraufnahme die Luftmenge aber nicht ausreicht?

Irrwitzige Ideen, ich weiß... :) Aber die Hoffnung stirbt zuletzt... :jaaaa: Und solange sie so frisst gibt es für mich keinen Grund, nicht zu hoffen. Auch wenn sicher viele das hier anders sehen... :)

Wontolla
06.06.2011, 08:56
Dass unterkühlte Küken, ebenso wie sterbende, nach Luft schnappen ist normal. Dass ein Küken aus dem warmen Kükenheim entkommen kann, sollte unterbunden werden. Ich halte ausreichende Wärme und kükengerechtes Futter für angebracht.

Nadita
06.06.2011, 10:58
Hallo Wontolla,

habe das Küken heute morgen nochmal in den Brüter gesetzt, da es selbst bei den 32-34 Grad im Kükenheim gefroren hat. Bei 37,5 Grad Schlupftemperatur schien es sich wohler zu fühlen. Futter und Wasser hat es und nimmt es auch gerne an. Das nach Luft schnappen hat es aber nur, wenn es etwas aufgenommen hat, sei es Futter oder Wasser. Sonst nicht.

Mal sehen, wie es ihm heute mittag geht wenn ich heim komme.

Wontolla
06.06.2011, 16:07
Eigentlich reichen anfangs 32° nicht für die optimale Entwicklung von Küken. In der Hobbyzucht geht man aber davon aus. Ich folge den Empfehlungen der großen Zuchtbetriebe und habe auf deren Basis und meinen eigenen Studien einen Temperaturplan für die Aufzucht von Paduanerküken entwickelt. Die 32°, wenigstens aber 25° verstehe ich als Raumtemperatur. Direkt unter dem Wärmestrahler herrscht erst mal Bruttemperatur.


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Die Unterkante der Balken zeigt die Schalttemperatur. Um diesen Wert pendelt die Temperatur im Wärmebereich der Küken. Die Grundtemperatur des Raumes wird durch einen Heizer mit eigenem Thermostat auf konstant > 25° gehalten. Durch Witterungseinflüsse würde die Temperatur auch in bedenkliche Höhen steigen. Das wird durch einen Ventilator und Frischluft unterbunden. Den Einschaltpunkt des Frischluftgebläses markiert die Oberkante der Balken.
Nach der dritten Woche kommen die Küken in einen Bereich mit anderer Temperaturregelung. Die Balken zeigen dann den oberen und den unteren Schaltpunkt der Heizung an.

Nadita
06.06.2011, 19:55
Oh, vielen Dank für die Info!!! Dann lag mich mit meinem Bauchgefühl bei der Kükenheim-Temperatur doch ganz gut. Läuft die erste Woche mit etwa 36-37 Grad. Raumtemperatur schwankt allerdings etwas, der Bereich vor dem Kükenheim ist inzwischen nach dem Vorfall mit dem Kurzen aber auch beheizt.

Was auffällig ist bei dem Zwerg: er hat nicht den Flaum wie die anderen sondern deutlich weniger bzw enger anliegend. Ganz allmählich wird er etwas flauschiger, zumindest an Rücken und Hals. Er ist jetzt wieder bei den anderen im Kükenheim, weil er dort am problemlosesten frisst, hat eine Ecke mit seiner Box, in der annähernd Bruttemperatur herrscht. Er hält sich tapfer... :)

Nadita
07.06.2011, 15:27
Hallo,

das Kleine hat es leider nicht geschafft, habe es eben erlösen lassen.

dobra49
07.06.2011, 20:18
Tut mir Leid für dich und das Kleine...
Ich hatte heute auch ein totes, gestern geschwächelt und heute früh steif im Stall...