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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wohin mit den ganzen Hähnen?



karinconen
23.05.2011, 08:50
Hallo- mal eine kurz Frage...
Was macht ihr mit euren ganzen Hähnen?
Ich habe Zwergseidenhühner und ehrlich gesagt weiss ich nicht mehr wohin mit unseren Hähnen.
Ich habe Sie schon unter Kleinanzeigen in unserer Zeitung annonciert- natürlich würde ich sie kostenlos abgeben.
Seit Tagen meldet sich niemand darauf.
Schlachten mag ich Sie auch nicht :(

Wie macht ihr das?

Lieben Gruß und Danke für eure Hilfe.

Karin

Irma64
23.05.2011, 09:04
Du wirst wohl schlachten müssen - sonst lieber garnicht erst brüten lassen. Wenn man Jungtiere aufzieht muss man immer bedenken, dass die Hähne irgendwann geschlachtet werden müssen - sonst gibt es Mord und Totschlag.

Da jeder Hühnerhalter in der Regel nur einen Hahn benötigt, muusst du schon seeeeehr viel Glück oder ganz besondere Hähne haben um sie loszuwerden.

Also eigentlich gibts nur zwei Möglichkeiten: keine Nachzucht oder schlachten.

LG Angelika

Torti
23.05.2011, 09:08
also,
wenn Du sie nicht schlachten willst , dann könntest Du evtl. Glück haben, das noch einzelne Hähne einen Abnehmer finden. Hähne hat jeder Hühnerhalter über, einige schöne Rassehähne wird man bestimmt los, aber ich denke das Du nicht um das Schlachten herumkommst. Wieviel Hähne hast Du denn ?

bartec
23.05.2011, 09:10
Ich schlachte die überzähligen Hähne und zwar dann, wenn sie mit dem Krähen anfangen. Das war bei meinen Orpis immer so mit 14 bis 18 Wochen.
Da statistisch gesehen genausoviel Hähne wie Hennen schlüpfen, in einer Herde aber nur ein Hahn auf mehrere Hennen kommt, ist es nur logisch, dass die überzähligen Hähne nicht alle irgendwo unterkommen können.
Mir fällt es auch nicht leicht, ein Tier zu schlachten, dass ich vom Schlupf an gepflegt und betüddelt habe. Aber ich weiß dann wenigstens, dass ich Fleisch von einem Tier esse, dass ein schönes und artgerechtes Leben gehabt hat.
Manchmal ist es ein besseres Gefühl, als das Huhn an "komische" Leute zu geben, von denen man nicht weiß, wie sie es halten werden oder was sie sonst noch so mit ihm anstellen ...

dobra49
23.05.2011, 09:20
Ich sehe das genauso wie bartec.
Ein gewisses Problem kann allerdings die Farbe des Fleisches bei Seidenhühnern werden.
Angeblich schmeckt es wie jedes andere Hühnerfleisch. Aber die Optik...
Hat da jemand Erfahrung ?

Wontolla
23.05.2011, 09:27
Ich halte Hühner die besonders gut schmecken. Da bekomme ich gar nicht genug Hähne.

carasophie
23.05.2011, 10:17
Seidies schmecken genauso wie andere Hühner. Mit einer dunklen Soße servieren, dann fällt es nicht so auf :)



@Karin: kannst ja mal gucken, ob es eine Lohnschlachterei bei Dir in der Nähe gibt.

vonWelsum
23.05.2011, 11:48
Ich schlachte meine Junghähne auch. Das gehört einfach dazu. Und schließlich weiß ich was ich daran hab. Was sie gefressen haben, wie sie aufgewachsen sind. Leider hat man als Züchter immer zu viele Hähne.
Das Schlachtenlassen kostet bei uns 2 Euro.

angeleys74
23.05.2011, 12:15
Ich verschenke meine "zuvielen" Hähne jedes Jahr an Bekannte, Verwandte oder halt bei Kleintieranzeigen. Da ich sehr hübsche Farben/Rassen habe, bin ich bisjetzt IMMER alle losgeworden. Selbst schlachten kann ich nicht, hab schon mal schlachten lassen und konnte die Hähnchen dann nicht essen (das ging einfach nicht).

manharter
23.05.2011, 22:03
... lass sie doch schlachten, wenn Du es selber nicht kannst ... ansonsten musst Du auf Rassen umsteigen, die nicht brüten oder konsequent jegliche Glucke entglucken ...

... da esse ich doch 10x lieber ein von mir aufgezogenes Hähnchen, das in Freiheit und mit bestem Futter leben durfte, als die bedauernswerten Hybridküken, die im Supermarkt angeboten werden ...

... im übrigen ist das Fleisch von Seidenhühnern nicht dünkler, als das von anderen Hühnern ... lediglich die Haut ist dünkler ...

... Dir sollten all die armen Tiere leid tun, die für den Großteil der Lebensmittel beim Diskonter ein erbärmliches und ein kurzes Leben hinter sich gehabt haben ... ich rede da von all dem Diskontfleisch in den Regalen ... oder von den Hühnern, die das Ei für diverse Kuchen und Kekse beigetragen haben ... und und und ... vielleicht solltest Du Dir realistische Gedanken machen über das, was Du isst ... und dann abwägen, was Dir "unmenschlicher" erscheint ...

Höckergans
23.05.2011, 23:00
Also ich schlachte meine Junghähne, sobald genug dran ist, also erst wenn sie grad ausgewachsen sind. Die Holländischen-Zwerghähne werden noch am selben Tag zu Frikasse, und die Zwerg-Orpingtons werden eingefroren. Ich verschenke meine Tiere eigentlich nie. Ich verkaufe sie lebend mindestens für so viel, wie viel ich auch für ein geschlachtetes Tier bekomme. Ist den Käufern das zu teuer, geht der Vogel nach Grönland. Verschenken tu ich auch deshalb nicht, weil Menschen leider nur das gut behandeln, was viel Wert ist. Bekommt man es quasi hinterher geworfen, ist man unachtsam damit. Das sind meine Erfahrungen über Menschen. Und bevor meine Tiere ein miserables Dasein fristen, werden sie besser für etwas nützliches verwertet. Das ist meine Meinung. Muss aber jeder für sich entscheiden.
LG Jan

Irma64
24.05.2011, 08:05
Diese Meinung teile ich voll und ganz - habe schonmal Hähne in "gute Hände" verschenkt. Die Beschenkten haben sich gefreut und das Tier direkt eine Woche später geschlachtet und gegessen - also quasi Braten für umsonst - hat mich damals schon geärgert

LG Angelika

gizmo
24.05.2011, 08:46
Ich würde die nicht herschenken, man hat Zeit und Futter Investiert, entweder selbst schlacht, schlachten lassen und verkaufen, oder zum Schlachten, oder Halten verkaufen.
Für so ein armes Masthähnchen das in den Exrementen und Leichen der anderen Hähnchen aufwächste von Zuchtfarmen, zahlen alle 4 bis 5 Euro.
Warum sollte ich dann gut behandelte und aufgewachsenen Tiere herschenken.

Gruß Gizmo

angeleys74
24.05.2011, 11:46
Also wenn ich meine Hähne verschenke, ist mir schon bewusst, daß die als Braten enden. ich kann von Niemanden verlangen, das die Hähne nicht geschlachtet werden dürfen, nur weil es die Gratis gibt! Den Großteil der Überschüssigen Tiere bekommen eh die Verwandten oder Bekannten und da hab ich kein Problem mit, wenn die sich die Hände reiben :-). Profit machen, steht bei mir zum Glück nicht an erster Stelle, ich gönne auch meinen Mitmenschen was.

Philipp G.
24.05.2011, 11:54
Das Fleisch von rassereinen Seidenhühnern ist sehr wohl dunkler als das Fleisch von anderen Rassen. Spreche aus Erfahrung. Es schmeckt wie jedes andere Fleisch und manche behaupten, es schmecke sogar besser. Selbst die Knochen der Seidenhühner sind teilweise sehr dunkel.

mfg

Haki
24.05.2011, 12:38
angeleys74: wir zwei sind wohl vom selben Schlag, ich habe auch schon mit einem Bekannten ausmacht, dass er die Hähne, wenn es nicht mehr geht, holt und schlachtet, es hilft nichts, er hat halt gesagt,: nur wenn ich kein Theater mach, ... grins, ... aber ich weiß ja, dass es ncihts bringt, ..
LG
Sonja

angeleys74
24.05.2011, 16:52
angeleys74: wir zwei sind wohl vom selben Schlag, ich habe auch schon mit einem Bekannten ausmacht, dass er die Hähne, wenn es nicht mehr geht, holt und schlachtet, es hilft nichts, er hat halt gesagt,: nur wenn ich kein Theater mach, ... grins, ... aber ich weiß ja, dass es ncihts bringt, ..
LG
Sonja
Na endlich mal ein Gleichgesinnter/e ;-)

gizmo
25.05.2011, 09:17
Profit machen, steht bei mir zum Glück nicht an erster Stelle, ich gönne auch meinen Mitmenschen was.

Bei mir auch nicht, wenn ich Profit machen wollte dann bestimmt nicht mit ner Hobbyzucht, dann müßte man die Tiere auf engstem Raum halten und sich Mast und Legehybriden anschaffen, an sonsten kann man da nicht wirklich Profit machen.
Aber das ein bissel vom Futter wieder raus kommt dabei, das finde ich nicht verkehrt, aber jeder wie er denkt und meint, keine Frage respektiere auch deine Meinung.
Ich denke mal meine sicht der Dinge ist wohl deswegen etwas anderst weil ich mit 5-6 Jahren gelernt habe zu schlachten und wohl deshalb damit weniger Probleme habe.
Gruß Gizmo

Izara
16.10.2019, 11:53
Mal als Anregung. Ich halte Seramas und ich gebe die Hähne statt sie zu schlachten an Schlangenhalter als Lebendfutter ab. Weil zum essen ist an denen ja leider nicht genug dran. Vielleicht auch eine Alternative für den einen oder anderen?

Heidi63
16.10.2019, 13:55
Mal als Anregung. Ich halte Seramas und ich gebe die Hähne statt sie zu schlachten an Schlangenhalter als Lebendfutter ab. Weil zum essen ist an denen ja leider nicht genug dran. Vielleicht auch eine Alternative für den einen oder anderen?

Lebendfutter.....ist garantiert nicht erlaubt:

Widdy
16.10.2019, 14:04
Und meine Alternative ist, einfach nicht brüten lassen. :)

Nach zig-mal wegtragen vom Nest werden meine Damen auch ungluckig. :)

Und wenn ich einen Hahn an Alter, Krankheit oder Fuchs verliere, dann muss ich mir einen neuen suchen. Und auch er bekommt garantiert wieder einen Lebensplatz bei uns.

Bei uns leben ein Brahma-Hahn, ein Antwerpener-Bartzwerg-Hahn und ein Perlhuhn-Hahn.

Jagdhuhn
16.10.2019, 14:14
Lebendfutter.....ist garantiert nicht erlaubt:

Paragrafen 17 und 18 des deutschen Tierschutzgesetzes: Ohne einen vernünftigen Grund darf kein Wirbeltier getötet, ohne vernünftigen Grund darf ihm kein Leiden zugeführt werden. Im selben Gesetz, Paragraf 2, heißt es aber auch: "Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen.

Jetzt bring das mal in Einklang. :)
Zumal viele Schlangen keine toten Lebewesen als Nahrung annehmen. Es muss zappeln und warm sein.
Also das ist wirklich eine Grauzone und wird meistens zu Gunsten der Schlange entschieden. Man muss eben sicherstellen dass es dennoch möglichst schnell geht und das geht es je nach Schlange tatsächlich.

Heidi63
16.10.2019, 14:43
https://recht.pogona.ch/3.1_Lebendfutter

Widdy
16.10.2019, 14:43
@ Super herausgefunden, Jagdhuhn :bravo

Verzeiht mir hier (m)einen Zusatz; denn es würde mich nun brennend interessieren, mit welchem § die "Schredderei" von Küken gerechtfertigt wird.

Sorry, musste raus. :rotwerd

Irgendwo hier im HüFo habe ich mal gelesen, dass Zoos o.ä. auch Hähne entgegennimmt, die sollen dann anfangs "tiergerecht" gehalten werden und schlussendlich am Tag X auch als Tierfutter "verwendet" werden.
Wie so viele fremde Hähne alle tiergerecht gehalten werden können frage ich mich?
Wie lange das ist, ein halber Tag, eine Woche, ein Monat?
Als Tierfutter, heisst das evtl. auch lebend?

Bin schon wieder ruhig :)

Heidi63
16.10.2019, 14:45
Die Zoos die kenne, werden die Hähne geschlachtet, und nicht lebend verfüttert.

sternenstaub
16.10.2019, 14:51
Schade um die Hähne.
1. schmecken Serama hervorragend (und es ist mehr dran, als man denkt) und
2. isst man ja auch Wachteln, die noch kleiner sind.

Wenn man keine Hähne will, darf man nicht brüten. Und ja Serama können in ihrer Brutwut sehr hartnäckig sein. Ich hab auch welche. Aber die Hähne als Lebendfutter weggeben? Neverever.

Jagdhuhn
16.10.2019, 15:11
https://recht.pogona.ch/3.1_Lebendfutter

Heidi verstehe mich nicht falsch. Es ging mir nur eben daraum das dies nicht verboten ist und um zu zeigen das es (sowohl nach Rechtslage als auch nach Moral) garnicht so einfach ist.
Ich finde das auch nicht unbedingt gut Hühner wie wild zu vermehrend und direkt als Futtertiere lebend zu verfüttern (zumal da eigentlich in der Hybridzucht mehr als genug abfallen).
Aber es gibt eben Gründe die es notwendig machen. Siehe Schlangen welche keine toten Tiere als Nahrung annehmen oder eben zur Auswilderung von Raubtieren um die Jagd zu trainieren. Aber wenn man dann mal ehrlich ist, ist das eigentlich der natürlichste Tod den man so einem Tier ermöglichen kann (mal abgesehen von Altersschwäche). Vorausgesetzt man macht daraus keine Show oder vergrößert das Leid des Tieres mutwillig weil man sich daran aufgeilt.

Orpington/Maran
16.10.2019, 15:21
Ich persönlich mag keine Wirbeltiere als Lebendfutter “verwerten”, meine Orpies sollten auch so enden, ich ziehe sie glücklich auf, und dann werden sie tiergerecht geschlachtet, d.h. Morgens im Halbschlaf und dunklen werden sie von der Stange genommen, und sachgemäß betäubt, bevor sie zu einem hochwertigen Lebensmittel werden, Würmer verfüttere ich lebend, meine aber auch, dass die nicht so “denkend” sind wie halt Wirbeltiere , und Zwerg Welsumer habe ich auch geschlachtet, dann kamen halt 2 Hähne in die Suppe

cairdean
16.10.2019, 15:22
Unseren Hähnen einen natürlich Tod durch Raubtiere "ermöglichen" halte ich für eine gewagte Formulierung. Das redet meines Erachtens den natürlichen Tod durch einen Räuber bei einem Beutetier schön. "Ermöglichen" kann man seinen Hähne im Optimalfall einen so weit wie möglich stress- und schmerzfreien Tod durch professionelles Schlachten in für den Hahn gewohnter Umgebung und ohne Lebendtransport. Tod durch Raubtier ist zwar adrenalingetränkt und natürlich, aber dennoch in vielen Fällen nicht einmal ansatzweise stress- oder schmerzlos. Viele Räuber beginnen an der Beute zu fressen oder verletzen sie stark, bevor sie getötet wird. Die Natur ist grausam. Aber wir haben den Intellekt und das Empathivermögen, das zu begreifen und den Tod für unsere "Nahrung" so wenig belastend wie möglich herbeizuführen. Das möchte ich nur zu bedenken geben.

Tomate
16.10.2019, 16:02
Mal als Anregung. Ich halte Seramas und ich gebe die Hähne statt sie zu schlachten an Schlangenhalter als Lebendfutter ab. Weil zum essen ist an denen ja leider nicht genug dran. Vielleicht auch eine Alternative für den einen oder anderen?

Also eines weiß ich sicher, bevor meine Hähne in Todesangst von einer Schlange heruntergewürgt werden,
schlachte ich sie selber.
Diese Vorstellung würde wohl selbst mir Motivation zum Schlachten geben.

SalomeM
16.10.2019, 16:58
Niemals würde ich einen meiner Seramahähne als Lebendfutter abgeben. Diese Option überhaupt in Betracht zu ziehen, zeugt von einer Gleichgültigkeit und Verrohung, die ich schlimm finde. Ich habe das Leben des Hahnes absichtlich herbeigeführt, indem ich das Ei per Glucke oder Kunstbrut ausgebrütet habe. Also bin ich auch dafür verantwortlich. Alleine die Vorstellung, dass so ein kleiner und zudem noch rassetypisch dem Menschen sehr vertrauensvoll entgegentretender Knirps in ein Schlangenterrarium gesetzt wird......ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.
Natürlich kommt es auch bei mir vor, dass Hähne geschlachtet werden. Und eine Verwertung des Fleisches findet ebenso statt. Aber der letzte Gang sollte so angst- und schmerzfrei wie irgend möglich vollbracht werden. Lebendtransport wegen Schlachtung, fremde Unterbringung oder gar Lebendfutter sind ein No-Go.

magda1125
16.10.2019, 17:13
Danke an SalomeM für den Hinweis, das es völlig egal ist woher die Hähnchen kommen.

Ich freu mich bei Kunstbrut auch immer über alles was schlüpft!
Das Hähnchenleben ist hier nur ein paar Monate kurz, jedoch dann das einzige Fleisch hier für den Tisch.

Freunde von mir halten Schlangen und das ist auch richtig: die brauchen Lebendfutter.
Da sind es dann Mäuse.
K.A. was nun besser wäre..

Anni Huhn
16.10.2019, 18:48
Ich hab hier mitgelesen und mal kurz eine Freundin angerufen die im Jaderpark im Reptilienhaus arbeitet. Sie sagt das kein vernünftiger Schlangenhalter lebend verfüttert. Es reicht vor der Schlange mit der aufgetauten Maus oder Ratte rumzuwedeln. Lebende Beutetiere können die Schlange verletzen. Außerdem hält sie Hühner mit dem ganzen Federgedöns für nicht geeignet weil auch Schlangen verstopfen können. Tiere die in Außenhaltung gelebt haben bringen zumindest für einen Zoo zu viele Krankheiten mit. Ich glaube das hier mal wieder jemand provozieren wollte.

Mara1
16.10.2019, 20:36
Paragrafen 17 und 18 des deutschen Tierschutzgesetzes: Ohne einen vernünftigen Grund darf kein Wirbeltier getötet, ohne vernünftigen Grund darf ihm kein Leiden zugeführt werden. Im selben Gesetz, Paragraf 2, heißt es aber auch: "Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen.

Jetzt bring das mal in Einklang. :)
Zumal viele Schlangen keine toten Lebewesen als Nahrung annehmen. Es muss zappeln und warm sein.
Also das ist wirklich eine Grauzone und wird meistens zu Gunsten der Schlange entschieden. Man muss eben sicherstellen dass es dennoch möglichst schnell geht und das geht es je nach Schlange tatsächlich.

Das kann man sehr gut in Einklang bringen: Niemand muss Tiere halten, für deren artgerechte Ernährung man ständig andere Wirbeltiere lebend verfüttern muß.

Wenn es in Zoos anders geht, geht es in einer Privathaltung auch, und wer das nicht hinkriegt, der braucht doch einfach keine solchen Tiere halten. Oder wer muss denn bitte Schlangen halten?

Jagdhuhn
17.10.2019, 09:53
Das kann man sehr gut in Einklang bringen: Niemand muss Tiere halten, für deren artgerechte Ernährung man ständig andere Wirbeltiere lebend verfüttern muß.

Wenn es in Zoos anders geht, geht es in einer Privathaltung auch, und wer das nicht hinkriegt, der braucht doch einfach keine solchen Tiere halten. Oder wer muss denn bitte Schlangen halten?

1. Ich will ja niemanden zu nahe treten. Aber bei Zoos und artgerecht in einem Satz zu verwenden ist für mich nicht nachvollziehbar. Tiger auf knapp 400 qm halten, Affen keine Versteckmöglichkeiten und statt Bäume haben sie Seile und Autoreifen um nur mal zwei Gründe zu nennen.
2. Lassen wir mal die Haltung beiseite. Schauen wir uns mal die Auswilderung an. Wenn ich Greifen ausgewildert habe musste ich ihnen auch lebendige Nahrung anbieten um die Jagd zu Trainieren. (An der Stelle möchte ich erwähnen dass ich auch nach wie vor nicht begeistert von der Lebendfütterung bin aber in einigen Fällen als nicht vermeidbar sehe)
3. Nur weil es einigen Leute nicht passt dass es Tiere gibt die nicht so geistig kaputt sind wie die Tiere im Zoo sollen also alle anderen ihre Tiere abgeben oder verhungern lassen? Niemand hier müsste einen Hahn halten wenn er es nicht schafft das er nicht kräht, niemand hier müsste ein Huhn töten oder seine Eier essen weil wir es nicht müssen, wie uns ja genug Veganer vorleben. Sorry Mara bei allem Respekt! Die Begründung kann ich so, für mich, nicht akzeptieren (bin da aber gern für weitere Diskussionen offen dann aber besser in einem eigenen Faden :) ).

SalomeM
17.10.2019, 10:04
Das es in bestimmten Ausnahmesituationen nötig ist, Lebendtiere zu verfüttern, akzeptiere ich. Aber warum Greifen lebende Hühner angeboten werden, ist für mich nicht nachvollziehbar. Hühner gehören in unseren Breiten nicht zum natürlichen Beutetier. Dieser Greif wird sich später gerne an Hühnern bedienen und somit relativ schnell ins Visier geraten. Dies ist aber tatsächlich OT und sollte zumindest hier nicht weiter ausdiskutiert werden.

Jagdhuhn
17.10.2019, 10:21
Ok der Kontext war jetzt ungünstig. Ich beziehe mich jetzt mehr auf Wirbeltiere und nicht explizit auf Hühner (bin ja nicht verrückt sowas in einem Hühnerforum zu machen xD ). Ich habe dann tatsächlich diverse Nager verwendet (nur zum Aufpäppeln oder bei Dauergästen musste ich eine effizientere Futterquelle finden)
Könnte dann ein Mod bitte die entsprechen Beiträge verschieben?

SetsukoAi
17.10.2019, 17:55
Wie macht ihr das?



Na schlachten!

Oft wollen die Leute nicht mal geschenkt die Hähne da so wenig dran ist das sich das schlachten und rupfen nicht lohnt für die Leute.

Daher bleibt nur selber schlachten oder schlachten lassen.

magda1125
17.10.2019, 20:27
Na schlachten!

Oft wollen die Leute nicht mal geschenkt die Hähne da so wenig dran ist das sich das schlachten und rupfen nicht lohnt für die Leute.

Daher bleibt nur selber schlachten oder schlachten lassen.

;) karinconen fragte das in 2011 und war seitdem auch nicht mehr hier..

Liese
17.10.2019, 22:46
Ich hab jetzt auch zum ersten Mal einen Schlacht-Termin bei einer Lohnschlachterei ausgemacht.

Noch knapp zwei Wochen haben meine Hähne (sie sind jetzt 7 Monate alt), dann sind sie dran.

Es tut mir schon leid und ich hoffe, dass es nicht zu stressig für sie wird.

Ich denke, ich werde sie nicht selber essen können aber die Familie freut sich schon auf Hähnchenfleisch...

Orpington/Maran
18.10.2019, 07:45
Lass sie ein paar Wochen oder Monate in der Tiefkühltruhe ruhen, dann hast Du Abstand, weisst nicht mehr wer wer ist, und hast Fleisch von “glücklichen” Hühnern, und keine gequälten Küken auf dem Teller

Okina75
18.10.2019, 12:04
Hy!

a) Keine Schlange würgt so ein großes Beutetier wie ein Huhn lebend, "in Todesangst", runter. Schon im eigenen Interesse tötet die Schlange es vorher so schnell und effizient wie möglich, um wie gesagt Verletzungen zu vermeiden.

b) Wer sagt, dass Tiere bei Schlangen grundsätzlich "Angst und Stress" haben? Selbst ihr bisheriges Leben lang tot gefütterte Schlangen haben es auf Anhieb raus, ein Beutetier zu packen und in Sekundenschnelle zu umschlingen- das sind selbst als buntestmöglich gezüchtete Kornnattern funktionell noch immer Wildtiere. Da hat jedes Huhn mehr Stress, dass aus dem Stall geholt, zum Schlachtplatz getragen, an den Füßen kopfüber gehalten und dann unter Umständen zwei oder dreimal mit dem Knüppel geschlagen wird.

c) Schlangen "verstopfen" nicht von Vögeln, das ist eine Aussage und ein Vorwand von jemand, der keine Ahnung hat.
Ich selber habe meinen größten Schlangen (Erdnattern, die längste etwa 160 cm lang) schon manches Mal an der Straße tot gefundene Vögel mitgenommen (Auto- oder Scheibenanflug), damit die nicht ganz umsonst gestorben sind. Das waren bislang Spatzen, Meisen, Buchfinken, das größte mal ein Star. Anfangs hatte ich auch Vorbehalte wegen der Federn. Dann aber dran gedacht, dass Vögel in der Natur regelmäßige Schlangenbeute sind, und ja auch bestens vertragen werden. Also gegeben, gewartet, und dann "Oha"!
Die verdauen die Federn nämlich komplett mit, höchstens von den dicksten Kielen bleibt etwas kriselige Struktur über, die aber hauchdünn und weich verdaut ist. Vögel schaden Schlangen also überhaupt nicht. Es mag höchstens sein, wenn man einer zu kleinen Schlange einen Vogel gibt, auf den sie von der Größe her noch gar nicht ausgelegt ist- das erlaubt aber nicht den Schluss, dass Schlangen von Vögeln verstopfen.
Viel mehr ist es so, dass viele Schlangen Kotsammler sind, sprich, den Kot von vielen kleineren Beutetieren sammeln, um dann alles auf einmal in einer "lohnenden" Portion loszuwerden. Was für die Schlange energieffizienter ist, als jedes kleine Beutetierchen separat auszuscheiden.

d) Sich der grundsätzlichen Verantwortung für seine Hähne zu entledigen, indem man sie an Schlangenhalter abgibt, ist Sch...ße!
Sternenstaub hat es schon gesagt- man isst schließlich auch Wachteln, oder sonstwo sogar kleine Singvögel wie Rotkehlchen etc. ... Man isst auch Tauben, die in etwa Seramagröße haben, und so ist das keine Ausrede außer, sorry wenn ich das so direkt sage, Hose voll und eine feine, unkomplizierte und keiner weiteren Reflektion bedürfende Methode, sich seiner Verantwortung zu entziehen, die man als brüten lassender Hühnerhalter nun mal hat.

Aus Zwerghähnen kann man immer noch feines Frikassee/ Geschnetzeltes machen, und haben aufgrund ihrer Kleinheit dabei mehrere Vorteile.

- Man muss sie nicht rupfen, sondern kann abbalgen. Was pro Tier und mit Übung bei so kleinem Gehopse keine drei Minuten dauert- so schnell rupft keiner einen kompletten Hahn, auch keinen so kleinen.

- Man kann gleich sechs oder bei Serama noch mehr/ alle auf einen Streich schlachten.

- Man kann allesamt dann auch gleich anschließend in den Topf stecken, weil noch keine Totenstarre drin, und dann etwa anderthalb Stunden später bereits das Fleisch ablösen und kleinschneiden. Dann portioniert einfrieren, und man hat für vielerlei Gelegenheiten feines Fleisch in der Truhe.

Auch ich habe schon manches Mal unvitale oder ziemlich unrettbar kränkliche Küken an meine genannten Erdnattern verfüttert. Lebend, und bis etwa dreieinhalb Wochen Alter kein Problem. Terri auf, Küken rein, und der Rest geht dann blitzschnell. Ein Schnapp, ein Wickeln, ganz kurzes Zucken oder Füße scharren, fertig. Zur absoluten Sicherheit würgt die Schlange durchaus zwei oder drei Minuten lang, tot sind die Beutetiere aber meist schon nach nicht mal einer Minute.
In meinen Augen ein weit natürlicherer und stressfreierer Tot, als wenn ich sie da mit dem Knüppel erschlagen oder sonstwie töten würde. Gut, größere muss ich selber töten, und die kommen dann auch in den Restmüll, wenn krank gewesen, aber wo es geht bin ich für die natürliche Variante, wo ich zufällig das dafür nötige Rüstzeug sowieso seit nun 12 Jahren da habe.

Es kann bei manchen Schlangen nötig sein, weil die nur lebend nehmen (die merken, ob man nur mit was Totem wedelt oder ob es noch lebt...), aber so grundsätzlich zu sagen, ich entledige mich der leidigen Hähne indem ich sie als Lebendfutter für Schlangen abgebe, das ist dann doch vllt. ein wenig weit daneben gegriffen... Dann kann aber konsequenterweise man auch gleich die Eintagsküken aussortieren, was bei Serama/ Chabo und anderen ja anhand des Kamms kein Problem ist, ansonsten finde ich die wochen- und monatelange Aufzucht verschwendete Zeit und verschwendetes Geld, wenn man sie nicht selber essen will... Denn erst die Küken süß finden und dann die Hähne doof finden wenn nicht mehr süß, ist vllt. auch eine etwas fragwürdige Einstellung zum Tier... Wenn es ausschließlich wegen "Hahn" ist, kann man den Schlangen faktisch auch gleich die Eintagsküken geben, wie gesagt, wo aufgrund der "Baby- Naivität" noch der allergeringste Streß oder Todesangst herrscht... Sorry, wenn ich da so knallhart erscheine, aber wenn aus einem bestimmten Grund konsequent, dann auch gleich richtig ^^...
Oder seine Verantwortung wahrnehmen und was vernünftiges draus machen. Schlangenschiss ist in dem Falle nichts vernünftiges, weil den Schlangen Mäuse und Ratten ebenso recht wären- die wir wiederum nicht essen mögen, weswegen das gute Hühnerfleisch für uns besser angelegt wäre...

Widdy
18.10.2019, 12:55
(…) sich seiner Verantwortung zu entziehen, die man als brüten lassender Hühnerhalter nun mal hat.

Danke für Deine Infos als Schlangenhalter und den Grundsatz oben. :bravo

sternenstaub
18.10.2019, 15:03
Danke für Deine Erläuterungen, Okina.

Ergänzend noch zur Verwertung von Minis: Die kann man auch wunderbar als Brathähnchen zubereiten. Wenn man unsicher ist kann man sich an Tauben- oder Wachtelrezepte halten. Ich lagere alle Geschlachteten 2-3 Tage im Kühlschrank ab bevor sie eingefroren oder verwertet werden. Zubereitung: 3-4 Stunden bei 80-100°C in einem Gefäß mit Deckel - unten eine halbe Tasse Wasser rein. Danach (man kann sie auch erstmal auskühlen lassen) würzen und ca. 30min bei 200°C braten (kalte Hähnchen etwas länger).
Ein Mini pro Person reicht völlig. Die sind zwar klein, aber ziemlich fleischig für die Größe. Und lecker sind sie auch.

Jagdhuhn
18.10.2019, 15:53
Hy!

a) ...

b) ...

c) ...



Danke dafür. Ich habe überlegt ob ich mir die Mühe mache das so auszuführen, aber in Hinblick auf OT und mangelnder Reputation (als nicht Schlangenhalter) wollte ich mir nicht anmaßen eine weitere Diskussion vom Zaun zu brechen.