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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kalk - wieviel?



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11.02.2005, 10:55
Wiebke (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=zusatzfutter;action=viewprofile;user name=Wiebke)« am: 06.07.02 um 18:39:26 »

Hallo,

bei meinen Hennen werden die Eierschalen zusehens dünner, offenbar reicht die Kalkmenge im Futter nicht mehr aus. Nun gehen meine Damen aber leider nicht an die Muschelschalen dran. Also scheint es sinnvoll zu sein, Kalk anders zuzufüttern. Aber wie und vor allem in welcher Menge? Wieviel Gramm Kalk sollte man da pro Huhn und Tag rechnen?

Gruß Wiebke

SHierling « Antworten #1 am: 06.07.02 um 19:15:38 »

Huhu,
Wieviel Kalk ist denn in Deinem bisherigen Futter drin??

So einfach "zu wenig Ca" läßt sich von weitem schlecht sagen, nur weil die Schalen mal dünner werden - das kann ja auch andere Ursachen haben.
3,5g Ca-Aufnahme je Tier und Tag sollten Legehennen haben, die meisten Alleinfutter haben denn auch 3 - 4% Ca oder mehr, je nach dem, von wieviel g Futteraufnahme/Tag die Hersteller ausgehen.

Mehr unter <a target="_blank" href="http://www.huehner-info.de/infos/futter_bestandteile3.htm">http://www.huehner-info.de/infos/futter_bestandteile3.htm[/url]

Grüße
Brigitta

Martina (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=zusatzfutter;action=viewprofile;user name=Martina)« Antworten #2 am: 07.07.02 um 00:47:44 »

Könnte man nicht Ca- Brausetabletten auflösen und solange das Problem besteht zur Tränke geben?

Grüße
Martina

TomTom (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=zusatzfutter;action=viewprofile;user name=TomTom)« Antworten #3 am: 07.07.02 um 01:05:43 »

Hallo Martina,

solange Wiebke nicht erzählt, mit was die Hühner ernährt werden, macht es wenig sind Kalk zu zufüttern. Wenn es denn an der Futterzusammenstellung liegt, hätten die Tiere nicht nur Kalkmangel, sondern auch wahrscheinlich andere Mangelerscheinungen. Selbst wenn man die nicht gleich erkennen kann. In diesem Fall würden Kalktabletten wenig oder gar nichts helfen. Ebenso könnte eine Gesundheitsstörung vorliegen, dann helfen die Tabletten ebenso wenig. Du siehst, erst müssen einige Faktoren auszuschließen sein, bevor man behandelt.

Gruß Tom
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<a name="4">[/url]
<a name="4"> [/url]Wiebke (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=zusatzfutter;action=viewprofile;user name=Wiebke)« Antworten #4 am: 07.07.02 um 09:54:55 »

Stimmt, die derzeitige Fütterung muß man natürlich mit einrechnen Also, meine Mädels haben Legemehl zur freien Verfügung, dazu gibt es pro Huhn und Tag eine Handvoll Körnermischung - so, wie es der Futtermittelhersteller empfiehlt (beide Futtermischungen von Raiffeisen). Dazu haben sie Gemüsereste und Eierschalen vom Kompost, dazu halt das, was sie sich so an Würmern und Käfern und Gras im Auslauf selber suchen.

Die Hühner sind New Hampshire, Orpington, Mischlinge aus den beiden Rassen und Amrock - also keine Leistungshühner, sondern solche, bei denen ich eigentlich davon ausgehen würde, das sie mit dem abwechslungsreichen Kostangebot eines großen, grünen Auslaufs gut zurecht kommen.

Gruß Wiebke

SHierling « Antworten #5 am: 07.07.02 um 12:34:00 »

Huhu,
@Martina: Ca-Brausetabletten wären einerseits nur dann eine Idee, wenns wirklich Ca-Mangel ist - das sollte vorher feststehen. Kann auch Vitamin D Mangel sein, oder Salz in den Essensresten (Na:Cl-Verhältnis gestört), oder Zn oder Mn oder oder oder...und andererseits ist huhnausreichend Ca auch über's Wasser bißchen schwer ins Tier zu bekommen - da wäre das Wasser schon arg krümelig, bis das reicht Aber selbst wenn - zuviel Ca ist auch unschön, und übers Wasser "zwingt" man dem Huhn das rein ohne Alternative wie bei Grit oder Muschelschalen - Wasser MUSS es halt haben.

@allgemein: Mit dem "abwechslungsreichen Kostangebot", das immer angeblich "zusätzlich" da ist, ist das so eine Sache ... die Hühner fressen da eben nix "zusätzlich", sondern immer "statt dessen" - nämlich statt Legemehl, oder statt Körnern, und drum haben sie dann auch nicht mit 100g Futter 3,5g Ca intus, und nicht den vollen Satz Vitamine und Spurenelemente, sondern halt z.B. aus 60g oer 80g Futter 2 oder 2,5g, eine "halbe Portion" Zusatzstoffe und der Rest ist "irgendwieviel" aus "irgendwas".

Das klappt mit Glück, mit guten Futtersuchern und mit einem Auslauf, der "huhngerechte Inhaltsstoffe" liefert , wenn die Damen sich die dann auch suchen - mit Gras und Gemüse z.B. klappt da so gut wie gar nix, Hühner haben einfach keinen Pansen wie Kühe und bekommen auch bei Auslaufhaltung keine größeren Blinddärme wie Pferde. Und mit Pech , also z.B. wenn die Tierchen das falsche zu fressen gelernt haben - gibts halt ernsthafte Störungen, so wie hier.

Eine Möglichkeit: das Futter "auf Auslauf" zurechtzumischen, also so hoch zu konzentrieren, daß die noch gefressenen 60 oder 80 g eben genug Nährstoffe enthalten. (da dachte ich bisher immer, das geht nicht - mußte mich aber letztens eines besseren belehren lassen. Geht sehr wohl, braucht nur eine spezielle Mischung und dazu ein paar Zusatzstoffe und Leistungsförderer, die die Verdaulichkeit des Futters hochsetzen, und schon kann auch ein Wiesenhuhn weiterhin Hochleistungen bringen - ging allerdings um Masthühnchen, keine Legehennen) - fällt aber leider für die meisten Kleinhühnerhalter weg - wer kann schon mischen *seufz*

@wiebke: 1 Handvoll Körner je Tier & Tag sind bei mir (und ich hab keine Megapranken) ca 70g. Ich weiß ja nicht, was da auf Deinen Raffeisentüten empfohlen wird, aber der übliche Ergänzer wird 2:1 gemischt, wobei 2 der Teil PELLETS ist, und 1 der Teil Körner -also genau umgekehrt zu Deiner Fütterung. Demnach bekommen die, den Auslauf auch noch mit eingerechnet, einfach keine Chance, genug Pellets zu fressen. Zusätzlicher Kalk wird da eher nichts bringen, zumal sie ihn ja eh nicht fressen wollen - der Rest ist ja auch nicht ausgewogen. Ich würd erst mal versuchen, die Körnergabe zu reduzieren (oder gege. Pellets tauschen) , um mehr ausgewogene Nährstoffe ins Huhn zu bugsieren.

Muschelschalen lassen meine auch liegen, sind ihnen viel zu scharfkantig. Zum Zufüttern klappt hier Futterkalk ganz gut, gibts z.B. von Basu, (Ca, P, Na, Cu in Melasse), und Vitamine (komplett, mindestens aber D³) ins Trinkwasser.

Wenn Du allerdings schon länger so fütterst, und erst jetzt ein Schalenproblem hast, liegts vermutlich nicht am Ca - da "wirkt" ein Mangel schon nach 2-5 Tagen. Vitamin D³ ist ein bißchen länger speicherbar, wenn sie davon zu wenig haben, sollten sie auch insgesamt im Moment weniger fressen - das verstärkt sich dann auch noch gegenseitig.

Störungen in der Futteraufnahme können auch mal vorkommen, wenn sich die Damen "gerade jetzt" etwas ausgeguckt haben, was sie lieber fressen als Mehl -das wechselt ja auch ab und an. Schau mal Deinen Auslauf durch, vielleicht liegt irgendwo was rum oder es war gerade jetzt an gehaltlosem Futter etwas "lecker", was Du wegräumen kannst.

Soviel von der Futterfront - ob es nun auch noch irgendwelche Eierschalenverderbenden Parasiten gibt, kann ich nicht sagen.....

Viel Erfolg
Grüße
Brigitta

Wiebke (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=zusatzfutter;action=viewprofile;user name=Wiebke)« Antworten #6 am: 07.07.02 um 15:21:32 »

Brigitta, soweit schon mal vielen Dank. Das mit dem Pellet-Körner-Verhältnis kommt schon ganz gut hin, meine "Handvoll" ist sehr sparsam bemessen - auch wenn ich keine eingebaute Waage habe

Das Problem mit den dünner werdenden Eierschalen habe ich regelmäßig um diese Zeit - könnte natürlich jahreszeitlich bedingt alles mögliche sein, was da im Futterangebot verlockender ist, als die Pellets.

Wie sieht das bei den Hühner eigentlich aus - Menschen synthetisieren Vit D doch selber unter Sonnenlicht. Deswegen wäre ich im Leben nicht darauf gekommen, das Hühner mit Freilauf da (und noch dazu im Sommer) ein Problem bekommen könnten. Können Hühner das nicht selber bauen?

Gruß Wiebke

SHierling « Antworten #7 am: 07.07.02 um 19:16:08 »

Huhu,
die eingebaute Waage streite ich ab, die hab ich auch nicht - aber darum für solche Zwecke eine Eierwaage.
Lohnt sich aber auch nur wirklich, wenn man ab und zu die Pellets zurückwiegt, und ich muß zugeben, ich hab mich bei dem, was ich "aus der Hand" mal eben hinhalte, zu Anfang ziemlich verhauen....

Vitamin D ist beim Geflügel schon ein wenig anders als bei Säugetieren. Zum einen ist D2 kaum bis nicht wirksam (wird nicht resorbiert), D3 dafür 20-30fach wirksamer, und dann können auch Hühner das selber herstellen - nur nicht in ausreichendem Maße für z.B. Küken oder Legehennen.
Umgewandelt wird unter UV-Einfluß in der Haut auch nur die Vorstufe (Cholecalciferol) zu D3, die speicherbare Form (25-hydroxy-choleclaciferol) wird erst in der Leber hergestellt , und da gibts beim Geflügel noch weitere Unterschiede. Ganz einleuchtend ist die "Rechnung", daß D3 halt für den Ca-Stoffwechsel gebraucht wird, und der ist bei Legehennen nun mal völlig anders als bei jedem anderen Tier/Säugetieren .
Bei Kirchgesser wird der Bedarf mit 1000I.E.D(3)/kg angegeben (ganzjährig), Gebhard gibt 1000 zum Erhalt, 1200 für die Reproduktion an (Schlupffähigkeit der Küken sinkt bei D3-Unterversorgung) Scholtyssek "braucht" nur 200IE bei Küken und 600IE bei Legehennen, merkt aber an, daß dann das Ca:P-Verhältnis optimal sein muß, und möchte "sicherheitshalber" auch 500 und 1000 füttern *g*.

Grüße
Brigitta

Altes Forum
11.02.2005, 10:55
Wiebke (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=zusatzfutter;action=viewprofile;user name=Wiebke)«Antworten #8 am: 08.07.02 um 08:53:36 »

uuuuuuuiiiii

Brigitta, es immer wieder ein Erlebniss, wenn du aus der Futterkiste plauderst! Dank dir vielmals - so habe ich doch wieder einiges dazu gelernt. Ich werde mal kontrollieren, wieviel CA und Vit D und so eigentlich in meinem Legemehl drin ist und dann weitergucken (auf den Gedanken hätte ich ja eigentlich längst kommen können... ).

Gruß Wiebke