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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Macht GVO-frei überhaupt Sinn?



Fendtman_moni
26.01.2011, 19:49
Ich lese mich immer mehr in die Materie Futter hinein und wenn ich da lese, dass 90 % aller Futter nicht GVO frei sind, dann wage ich zu bezweifeln, dass ich mich schütze, wenn ich meinen Hühnern GVO-frei füttere. Werde ich dann nicht auf anderem Wege viel mehr "verseucht"?

berg-hühner
26.01.2011, 20:00
Also ich versuche es zu vermeiden, wo ich nur kann. Und ich möchte Gentechnik auch auf keinen Fall unterstützen, deswegen kommt es für mich in Zukunft auch nicht in Frage, solches Futter zu füttern. Lieber bezahle ich etwas mehr fürs Futter. Ich halte diese Manipulation für absolut bedenklich, u. a. gesundheitlich.

Wer weiß, was es in ein paar Jahren für gesundheitliche Auswirkungen hat. Und wenn ich schon eigene Hühner halte, deren Eier und Fleisch von meiner Familie verzehrt werden, dann füttere ich auch nur das, was ich für gesundheitlich unbedenklich halte. Sonst könnte ich meine Eier ja auch kaufen, wenn mir das egal wäre.

Fendtman_moni
26.01.2011, 20:07
Ich weiß: im Grunde stimme ich dir voll zu. Ich bin nur etwas gefrustet, weil ich noch keinen Weg gefunden habe, GVO-freies Futter zu erschwinglichen Preisen bei uns in der Wesermarsch zu bekommen. Wer kann mir da helfen?

silver1977
26.01.2011, 20:10
@Fendtman

ich habe vor ein paar Monaten eine interessante Unterhaltung mit einem Biologen geführt, der mir sagte, dass es schon jetzt fast unmöglich ist gvo-frei zu garantieren, da vom Saatguthersteller bis hin zur Mühle sich immer wieder die Wege von gvo und gvo-frei Getreide kreuzen und kleine Vermischungen so gut wie nicht ausgeschlossen werden können... daher mach ich mich deswegen jetzt nicht mehr verrückt, sondern kauf das was ich für qualitativ hochwertig halte...

vogthahn
26.01.2011, 20:27
Original von Fendtman_moni
Ich lese mich immer mehr in die Materie Futter hinein und wenn ich da lese, dass 90 % aller Futter nicht GVO frei sind, dann wage ich zu bezweifeln, dass ich mich schütze, wenn ich meinen Hühnern GVO-frei füttere. Werde ich dann nicht auf anderem Wege viel mehr "verseucht"?

Du wirst mit normalen Lebens- und Genußmitteln auch GVO-verseucht

das Üble ist, das auf Futtermitteln drauf stehen muß, wenn GVO drin sind, aber auf menschlichen Lebensmitteln muß es nicht drauf stehen :o
da steht z.B. irgendwo "Sojalecithin" als Inhaltsstoff drauf, und da ist (außer bei Bio-Ware), garantiert GVO-Soja drin :roll
auch einfach "Pflanzenöl" kann Sojaöl mit GVO sein, es gibt keine Pflicht, das zu deklarieren...
letzten Endes ißt man mit normaler Supermarkternährung wohl mehr GVO mit, als wenn man ein paar GVO-gefütterte Eier ißt... :roll

berg-hühner
26.01.2011, 20:30
Original von Fendtman_moni
Ich weiß: im Grunde stimme ich dir voll zu. Ich bin nur etwas gefrustet, weil ich noch keinen Weg gefunden habe, GVO-freies Futter zu erschwinglichen Preisen bei uns in der Wesermarsch zu bekommen. Wer kann mir da helfen?

Ja genau das Problem hatte/habe ich auch. Weil 25 Euro aufwärts für 25 kg Futter ist für mich einfach auch zu viel.

Für unsere Gegend hab ich ja nun 2 Möglichkeiten gefunden, einmal Baywa (ca. 15 Euro) und zum anderen die Kaisemühle. Das finde ich ok.

Aber wie es in Eurer Gegend aussieht, weiß ich leider nicht.

Flash50
27.01.2011, 11:15
HI,

also in "normalen" GVO-frei Futter (nach EU-Verordnung) ist eh eine Toleranzgrenze von 0,9% drin, d.h. das ist auch nicht 100% Genfrei!

Sicher kannst du dir nur sein, wenn du ein Futter ohne Soja, oder mit in Deutschland angebautem Soja fütterst.
Das erste ist schwer zu machen, weil dann Protein fehlt, das zweite, weil in deutschland nur wenige 100 ha angebaut werden.

Ich weiß nicht genau, wie es die Bio-Verbände halten, aber die Futter mit Soja dürften nicht 100% frei sein.
Selbst, wenn man GVO-freies Soja kauft, bekommt man nur die Ware mit der 0,9% Toleranz, und die Ware ist schon extrem teuer....

Darwin
27.01.2011, 11:51
Hallo,

nach meinem Verständnis gibt es hier zwei Betrachtungsebenen. Die erste ist, möchte ich meine Eier als "Bio" vermarkten? Wenn ja, muss ich mir selbstverständlich Gedanken um gentechnikfreies Futter machen.

Die zweite Ebene ist, gehe ich selbst ein gesundheitliches Risiko ein, wenn ich gentechnisch hergestellte Lebensmittel zu mir nehme? Hier gilt wohl ein klares "Nein". Noch nie hat auch nur jemand einen Pickel durch solche Nahrung bekommen; von "verseucht" kann also gar keine Rede sein. Die Debatte in Deutschland ist bestenfalls das, was man einen "Medienhype" nennt. Ich will nicht verharmlosen, bin auch kein Lobbyist der Nahrungsmittelindustrie, aber als Biologe verstehe ich doch einiges von der Materie. Mir persönlich ist sehr viel wichtiger, dass die Viecher ordentlich gehalten werden, Freilauf etc., als dass sie gentechnikfreies Futter bekommen.

Auf Euren Protest freut sich

Darwin!

Wontolla
27.01.2011, 12:34
Leber- und Nierenschäden bei Ratten durch Gentech-Mais MON863 (http://www.greenpeace.at/4455.html)

Neue Studie erhärtet Gesundheitsbedenken von Gentechnik-Mais (http://www.keine-gentechnik.de/bibliothek/zulassungen/dossier-nk-603-mais.html)

Die Gene aus den Nahrungspflanzen, die wir zu uns nehmen, hinterlassen unverkennbare Spuren im Körper. (http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/gentechnik/FS_Gene_in_der_Milch_09_2010.odt.pdf)

Abgesehen von logischen Folgerungen reichen mir meine eigenen Erfahrungen mit der Gentechnik vollkommen. Da brauche ich keinen angeblichen Medienhype.
Mir starben bis zu 100 % der Küken, als ihr Futter noch Soja* enthielt. Ohne Gensoja liegt die Letalität der Küken unter 5 %.
Aus Mangel an verfügbarem GVO-freiem Futter bekamen meine Junghähne kurzzeitig Premiumfutter mit gentechnisch verändertem Soja. Innerhalb weniger Tage verendeten 75 % praktisch über Nacht.
Zufall? Andere Ursachen? Wird mit GVO-freiem Futter bedeutungslos. Ich sehe ohnehin keine echte Notwendigkeit für GVO.

Darwin
27.01.2011, 13:06
Wontolla,

der entscheidende Satz in der von Dir zitierten Studie zum Monsanto-Mais ist wohl dieser:

"Unfortunately, besides controls and references, only 40 rats per
sex in a total of 400 animals have been given GMOs in this
study, and only half of those have been analyzed for biochemical
parameters, i.e., 10 per dose and per sex after 5 and
14 weeks, as indicated." Zudem wurden Versuchstiere und Kontrolltiere zum Teil in verschiedenen Laboratorien aufgezogen und getestet, was allein schon eine mögliche Fehlerquelle darstellt (man denke nur an eine unterschiedliche Trinkwasserqualität).

Kurzum, eine winzig kleine Stichprobe wurde hier untersucht, so dass die statistisch begründeten Aussagen doch eher zweifelhaft sind.

Zu dem Greenpeace-Artikel: So what?

Flash50
27.01.2011, 13:12
:laugh :laugh :laugh :laugh

Klar alle Hühner sterben sofort, wenn sie Soja fressen....

Wieso überleben 30Mio. Legehennen in Deutschland diese vergiftung permanent?

Warum überleben Broiler, Puten, Schweine, Vegetarier wenn sie Sojaprodukte zu sich nehmen???

Wontolla
27.01.2011, 13:35
Original von Flash50
Warum überleben Broiler, Puten, Schweine, Vegetarier wenn sie Sojaprodukte zu sich nehmen???

Machten sie das nicht auch, als sie noch GVO-freies Futter bekamen? Worin liegt der Vorteil von GVO für die Tiere? Wa das Risiko?

Wontolla
27.01.2011, 13:57
Studien und Gutachten (http://www.nabu.de/themen/gentechnik/studien/) zum Nachdenken und Bedenken.

Mariechen
27.01.2011, 13:58
Original von Fendtman_moni
Ich weiß: im Grunde stimme ich dir voll zu. Ich bin nur etwas gefrustet, weil ich noch keinen Weg gefunden habe, GVO-freies Futter zu erschwinglichen Preisen bei uns in der Wesermarsch zu bekommen. Wer kann mir da helfen?

Was heißt "erschwinglichen Preisen"? Und wieviele Hühner hast du denn? haben deine Hühner Freiland?

Muß es unbedingt Fertigfutter sein? Sonst kannst du dir auch selbst Futter mischen. Getreide ist ja ziemlich billig, wenn man es direkt in der Mühle bezieht. Dann brauchst du noch was mit mehr Eiweiß, z.B. Futtererbsen. Ich kenne auch größere Hühnerställe, die allesamt mit Weizen und Soja füttern, und ein Mineralstoffgemisch dazu. Je nach Anzahl Hühner kann man da evt. viel günstiger fahren, besonders wenn man selbst Weizen anbaut.

Ich selbst habe nie auch nur ein kg Fertigfutter gekauft, und werde das bei dem Vertrauen, das man in die Futterindustrie haben kann, auch niemals tun. Gesunde Hühner, volle Legeleistung und schmackhafte, gesunde Eier erzeuge ich gerade durch natürliche Fütterung.

@ alle: kann hier niemand sagen, wo man in der Wesermarsch GVO freies Futter bekommt?

Bachstelze
27.01.2011, 14:04
Hallo Wontolla,

achte Dich und Deine Mitteilungen sehr, aber hier wirst Du unsachlich. Es geht nicht um Vorteile von GVO für Geflügel sondern um Nachteile. Und die musst Du erst mal finden. Ich füttere nur GVO im Mischfutter. Verluste bei Wachtelküken 0 (sehr selten) bis max. 5 % (auch selten). Das war schon so, als es noch gar kein GVO gab und ist so geblieben.

Mal eine Frage nebenbei: Du schreibst von Brutergebnis von 60 %. Ist das die Prozentzahl von den eingelegten oder befruchteten Eiern?

berg-hühner
27.01.2011, 14:34
Original von Wontolla
Leber- und Nierenschäden bei Ratten durch Gentech-Mais MON863 (http://www.greenpeace.at/4455.html)

Neue Studie erhärtet Gesundheitsbedenken von Gentechnik-Mais (http://www.keine-gentechnik.de/bibliothek/zulassungen/dossier-nk-603-mais.html)

Die Gene aus den Nahrungspflanzen, die wir zu uns nehmen, hinterlassen unverkennbare Spuren im Körper. (http://www.greenpeace.de/fileadmin/gpd/user_upload/themen/gentechnik/FS_Gene_in_der_Milch_09_2010.odt.pdf)

Abgesehen von logischen Folgerungen reichen mir meine eigenen Erfahrungen mit der Gentechnik vollkommen. Da brauche ich keinen angeblichen Medienhype.
Ich sehe ohnehin keine echte Notwendigkeit für GVO.

Wontolla, ich habe gehofft, das Du was dazu schreibst. Danke. :)


Ich verstehe einfach auch denn Sinn nicht dahinter, warum man jetzt mit aller Gewalt der Natur derart ins Handwerk pfuschen muss. Was soll das? Irdendwann rächt sich das, in ein paar Jahren, oder von mir aus Jahrzehnten. ICH will das einfach nicht unterstützen, und deswegen versuche ich es zu vermeiden, wo es nur möglich ist.
Ich möchte auch nicht, dass meine Kinder wer weiß wie viel davon zu sich nehmen müssen.

Und wenn in meinem Gentechnikfreien Hühnerfutter eben bis zu 0,9 % gentechnisch verändertes Soja drin ist, dann muss ich eben damit leben, dann sind es aber auch "nur" bis zu 0,9% und nicht 100% gentechnisch verändertes Soja.

Das ich mich nicht restlos davor schützen kann, ist mir auch klar.

case-ih
27.01.2011, 14:56
Tja eines ist ja wohl mal ganz klar. Ursache der ganzen Diskussion ist die Profitgier der Futtermittelindustrie.
Letztendlich wird es sich immer wieder rächen, wenn der Mensch in die natürlichen Abläufe einmischt.
Das ist ja auch nichts neues. Bereits bei der Entwicklung vieler Medikamente hat man das immer wieder gesehen. Bis heute kommt es dort zu Spätfolgen weil Mensch verändert.
Und bevor jetzt alle auf mich drauf schlagen: Ja ich nutze auch Medikamente und bin froh das es sie gibt, aber ich nehme sie nur dann wenn es zwingend notwendig ist! Und selbes gilt eben auch für Gentechnisch verändertes Futter! Solange es anderes Futter gibt, dann wird das Gefüttert, was "Natürlich" ist! Die Profitgier dieser vor allem amerikanischen Futtermittelgeier will ich nicht unterstützen!

Flash50
27.01.2011, 15:04
AAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!!!!!!!!!! !!

Was wird denn eurer Meinung nach bei GVO-Soja veranstaltet??????

Man muss zwischen verschiedenen Formen der Gentechnik unterscheiden.
Bei dem GVO-Soja, welches hier verwendet wird geht es um sogenannte Round-Up-Ready Sorten, d.h. diese Sorten sind tolerant/resistent gegenüber dem Totalherbizid Round-Up (dieses, ist übrigens keine weltvernichtende "Chemie-Keule" sondern ein sogenanntes Glyphosat-SALZ!!! und zu 100% biologisch abbaubar!!!). Um dies zu erreichen wurde eine Gensequanz verändert ja, aber so what?? durch natürliche Mutationen ändern sich permanent und überall in jedem Lebewesen Gensequenzen, das nennen die Ketzer unter uns dann Evolution.
Was ist der Unterschied zur Pflanzenzucht? Bei der Zucht wartet man bis das zufällig passiert, in der Gentechnik wird es forciert.

Natürlich sind Firmen wie z.B. Monsanto miese Drecksäcke, die Landwirte mit Verträge knebeln und z.B. Maissorten rausbringen, wo sie selber nicht wissen was sie da genau verändert haben, aber hier muss man DIFFERENZIEREN.

Ich sag ja auch nicht, alle Bio-Bauern sind linksgerichtete, Jute-tragende, ÖKO-Reformisten, die die Anarchie wollen....


JustMY2cents....

Darwin
27.01.2011, 15:16
Liebe Leute,

"Gentechnik" beschreibt nur eine bestimmte Methode, fremdes Erbgut, in der Regel ein einziges gut charakterisiertes Gen, in eine Zelle zu bringen. Es gibt aber noch weitere Methoden: Beispielsweise kann man Pflanzenzellen miteinander fusionieren (verschmelzen), und so ganze Chromosomensätze mit etwa 20000 Genen pro Pflanze "zusammenwerfen" und aus dieser fusionierten Zelle eine neue Pflanze mit neuen Eigenschaften heranziehen. Also 20000 fremde Gene statt nur eines einzelnen! Und weil diese Technik nicht unter den Begriff "Gentechnik" fällt (Gentechnikgesetz § 3, 3*), muss man die so geschaffenen Pflanzen weder irgendwo anmelden, noch gibt es eine Kennzeichnungspflicht oder gar Anbaubeschränkungen. Eine solche Fusion ist wegen des Fehlens einer Meiose keineswegs mit einem natürlichen Prozeß vergleichbar; die so geschaffene Pflanze hat vier Chromosomensätze statt zwei!

Wie gesagt, ein Medienhype um ein Wort.

* Weiterhin gelten nicht als Verfahren der Veränderung genetischen Materials:
a) Mutagenese und
b) Zellfusion (einschließlich Protoplastenfusion) von Pflanzenzellen von Organismen, die mittels herkömmlicher Züchtungstechniken genetisches Material austauschen können

Mariechen
27.01.2011, 15:41
Original von Flash50
Was wird denn eurer Meinung nach bei GVO-Soja veranstaltet??????
.

Was wird durch Gensoja veranstaltet? zum Beispiel daß jetzt Super-Unkräuter in den Sojafeldern wachsen, gegen die kein Mittel mehr hilft. Und daß die ganzen Schädlinge von den Gensoja Feldern flüchten auf die unbehandelten Felder der Kleinbauern, und dort alles kurz und klein fressen.

Schaut euch den Film an "Hunger". Hunger wird durch Gensoja Anbau verursacht. Der Film erklärt die Zusammenhänge.

Wontolla
27.01.2011, 15:58
Es ist ja schön, dass man gentechnisch unglaublich vieles machen kann, ohne die Folgen zu überblicken. Tatsächlich sehe ich auch begrenzt risikofreie Einsatzmöglichkeiten, wie z. B. die Herstellung von Zitronensäure.
Hier geht es aber konkret um den Sinn von GVO im Tierfutter. Solange es keinen plausiblen Grund für deren Verwendung gibt, macht GVO-frei durchaus Sinn, denn es birgt keine Risiken, die mit GVO ausgegrenzt werden könnten.

Seltsam, dass GVO im Fischfutter nicht zugelassen sind. Das dient aber wohl kaum dem Schutz der Fische als mögliche Lebensmittel, sondern eher dem Schutz der Gewässer und den unabsehbaren Folgen für die Lebewesen in diesen.


Liebe Leute, so what? Medienhype?

Flash50
27.01.2011, 21:10
@Mariechen

omg, die Kleinbauern....die armen....und die bösen industriellen Großbauern.
Ich weiß das wird eh nichts bringen, aber:

Nenn mit ein einziges Land der Welt, das nur auf kleinbäuerliche Strukturen setzt und kleine Probleme mit der Ernährung seiner Bevölkerung hat!

Diese völlig verquere Ansicht von Landwirtschaft ist echt lächerlich, glaub mir Subsitenzwirtschaft ist seit 50 Jahren gegessen.....

@Wontolla

Nichts für ungut Mann, aber du bist definitiv Fanatiker ;) und damit völlig Beratungsresistent :biggrin:

Mariechen
27.01.2011, 21:24
Wenn Brasilien als Hauptexportland von Soja Probleme mit der Ernährung seiner Bevölkerung hat, warum exportieren sie dann solch gigantische Mengen Soja anstatt es denen zu geben, die hungern?

Weil es um Cash geht, und nicht um Verhungernde!

So, und ich lasse mich von dir keinen Fanatiker nennen - ich werde deine Beiträge nicht mehr zur Kenntnis nehmen, weil du dich nicht an die Nutzungsregeln hältst, die du unterschrieben hast. >:( Ich selbst halte mich an diese Regeln, und ich diskutiere mit niemandem weiter, der sich nicht benehmen kann :stop

Saatkrähe
27.01.2011, 22:21
Original von Flash50
@Mariechen

omg, die Kleinbauern....die armen....und die bösen industriellen Großbauern.
Ich weiß das wird eh nichts bringen, aber:

Nenn mit ein einziges Land der Welt, das nur auf kleinbäuerliche Strukturen setzt und kleine Probleme mit der Ernährung seiner Bevölkerung hat!

Diese völlig verquere Ansicht von Landwirtschaft ist echt lächerlich, glaub mir Subsitenzwirtschaft ist seit 50 Jahren gegessen.....

@Wontolla

Nichts für ungut Mann, aber du bist definitiv Fanatiker ;) und damit völlig Beratungsresistent :biggrin:

Aha - und was haben nun die Hühner von GVO-Soja ?

vogthahn
27.01.2011, 22:22
@ Flash50: Du solltest Dich mal auf den neuesten Stand bringen:
http://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichtes/ueber-den-weltagrarbericht.html
http://de.wikinews.org/wiki/Weltagrarbericht_fordert_ein_Umdenken_der_globalen _Landwirtschaft

In dem Bericht wird eine Abkehr von verbreiteten Formen der modernen landwirtschaftlichen Massenproduktion, die auf dem massiven Einsatz von Pestiziden und großflächigen Monokulturen basiert, gefordert. Stattdessen sei eine verstärkte Orientierung auf die Unterstützung von Kleinbauern notwendig, die auf lokaler Ebene ökologisch verträgliche Anbaumethoden mit ökonomischer Effektivität sowie nachhaltiger Nutzung von Ressourcen verbänden.

alles beratungsresistente Fanatiker?

die industrielle Landwirtschaft löst weder das Hungerproblem noch ist sie nachhaltig für künftige Generationen

vogthahn
27.01.2011, 22:24
Aha - und was haben nun die Hühner von GVO-Soja ?

den Hühnern ist es völlig egal, ob sie GVO fressen oder nicht ;)

GVO ist einzig und allein "notwendig", um die Profite der Agrarindustrie zu steigern, egal, zu welchem Preis

Saatkrähe
27.01.2011, 22:33
Dachte ich s mir doch ;)

Flash50
27.01.2011, 22:56
@ Mariechen

Der Fanatiker ging an Wontolla...

Was du da für ein Beispiel nimmst hat nichts mit deinem ersten Beitrag und meiner Antwort darauf zu tun.

Du hast gesagt, dass kleinbäuerliche Strukturen besser sind, dass bezweifele ich.
Das Drittwelt- und Schwellenländer cash crops produzieren, um an Devisen zu kommen ist seit der Kolonialzeit bekannt. Das das Scheiße ist und es nur um Kohle geht stimmt auch. Aber das ändert trotzdem nichts daran, das wir unseren heutigen Lebensstandard nicht mit Subsistenzwirtschaft erreicht haben, sondern mit effizienter, produktiver Landwirtschaft.

@vogthahn

Was willst du mir sagen??

Cross Compliance, integrative Landwirtschaft, Nachhaltigkeit sind alles keine neuen Begriffe. Wer heute in Monokulturen mit überzogenem Dünger- und Pflanzenschutzeinsatz arbeitet ist selber Schuld, weil er nicht effizient und nachhaltig arbeitet.

Die Mitte machts. Monokulturen, massiver Pestizideinsatz, etc. sind genauso völliger Blödsinn wie sich gegen alles zu sperren....

berg-hühner
27.01.2011, 23:03
Original von Flash50
@Wontolla

Nichts für ungut Mann, aber du bist definitiv Fanatiker ;) und damit völlig Beratungsresistent :biggrin:

Zum Glück gibt es Menschen, die bei bestimmten Themen Beratungsresistent sind. Bei diesem Thema zähle auch ich mich gerne dazu, und da gibts hier bestimmt noch mehr.

Wo kämen wir denn hin, wenn wir uns alles als toll verkaufen lassen würden, und keiner was hinterfragen würde.

Saatkrähe
27.01.2011, 23:15
Original von Flash50
Wer heute in Monokulturen mit überzogenem Dünger- und Pflanzenschutzeinsatz arbeitet ist selber Schuld, weil er nicht effizient und nachhaltig arbeitet.

Die Mitte machts. Monokulturen, massiver Pestizideinsatz, etc. sind genauso völliger Blödsinn wie sich gegen alles zu sperren....
Genau der Meinung bin ich auch. Doch wenn man bedenkt, wofür Mais und Getreide Verwendung finden, oder sogar vernichtet werden, dann bin ich auch offen für die Ablehnung von GVO. Es hängt halt alles irgendwie zusammen.

Flash50
27.01.2011, 23:16
Meine Fresse...

Es erwartet doch keiner das man alles glaubt, es ist ja gut zu hinterfragen. Aber nochmal für alle zum mitmeißeln: eine pauschale Verurteilung ist engstirnig.

Natürlich ist Gentechnik ein heikles Thema, keine Frage. Viele Sachen sind super leichtsinnig. Und eine Firma wie Monsanto sollte viel, viel schärfer kontrolliert werden.
Aber viele Sachen sind auch nützlich. Ich will jetzt nicht wieder auf Insulinproduzierende, genetisch veränderten Bakterien rumreiten, denn das steht jawohl ausser Frage. Nur geht mir nicht in den Kopf, warum hier alle so bei Soja abgehen. Die Veränderung, die dort durchgeführt wurden sind geradezu lächerlich im Vergleich zu GVO-Mais etwa.
Daher bezeichne ich manche hier als Fanatiker, da sie nicht bereit sind von ihrer Ideologie (GVO ist schlecht) abzuweichen und die Thematik differenzierter zu betrachten (sieh dir mal die Definition von Fanatismus an).

Also, auch wenn ihr eh nicht darauf hört: Betrachtet das Thema mal etwas differenzierter und zieht euch nicht nur Beiträge von Greenpace, PETA etc. rein, da das ebenfalls reine Fanatiker sind.

PEACE!!

Saatkrähe
27.01.2011, 23:18
Oh je - ein Pseudo - danke, das wars.

Mariechen
27.01.2011, 23:23
Allein schon die Tatsache, daß Kleinbauern (die seit Generationen in Brasilien ihr Stückchen Land bewirtschaftet haben) enteignet (!!) werden, damit Großgrundbesitzer dort Soja anbauen lassen können um am Export riesige Gewinne allein für sich einzustreichen, das genügt mir um für alle Zeiten Gensoja zu boykottieren und das was draus gemischt wurde, bzw. gefüttert wurde, ebenfalls.

Allein die Tatsache, daß Zuckerrohrarbeiter wie Sklaven gehalten werden (ohne Lohn, ohne Rechte, mit Gewaltanwendung, ...erschossen wenn sie fliehen wollen oder krank werden) genügt mir um solchen Zucker nicht mehr zu kaufen - ich kaufe den aus fairem Anbau, benötige auch nur wenig.

Ja, ich will resistent sein gegen jede Art von Unrecht, Unterdrückung, Ausbeutung, Geldgier, Machtgier, wo immer ich dazu die Möglichkeiten habe.

Und wenn ich einmal selbst Opfer von Unrecht und Unterdrückung sein sollte, wäre ich dankbar für solche, die mir wiederum beistehen. Wer Unrechtssysteme durch Wegschauen gewähren lässt, oder durch Geschäfte machen aktiv unterstützt, macht sich in gewisser Weise mitschuldig an ihrem Unrecht.

Flash50
27.01.2011, 23:23
whut?

Achso dann geht hier nur pro oder contra???

Also dann pro....

Oder wie?

@Mariechen

das ist ja auch okay, aber denk mal darüber nach:

NON-GMO Soja bringt momentan viel mehr Profit, weil zur Zeit die Nachfrage recht hoch ist, meinst du diese Produzenten verhalten sich anders??

berg-hühner
27.01.2011, 23:36
Original von Flash50
Meine Fresse...

Es erwartet doch keiner das man alles glaubt, es ist ja gut zu hinterfragen. Aber nochmal für alle zum mitmeißeln: eine pauschale Verurteilung ist engstirnig.

Natürlich ist Gentechnik ein heikles Thema, keine Frage. Viele Sachen sind super leichtsinnig. Und eine Firma wie Monsanto sollte viel, viel schärfer kontrolliert werden.
Aber viele Sachen sind auch nützlich. Ich will jetzt nicht wieder auf Insulinproduzierende, genetisch veränderten Bakterien rumreiten, denn das steht jawohl ausser Frage. Nur geht mir nicht in den Kopf, warum hier alle so bei Soja abgehen. Die Veränderung, die dort durchgeführt wurden sind geradezu lächerlich im Vergleich zu GVO-Mais etwa.
Daher bezeichne ich manche hier als Fanatiker, da sie nicht bereit sind von ihrer Ideologie (GVO ist schlecht) abzuweichen und die Thematik differenzierter zu betrachten (sieh dir mal die Definition von Fanatismus an).

Also, auch wenn ihr eh nicht darauf hört: Betrachtet das Thema mal etwas differenzierter und zieht euch nicht nur Beiträge von Greenpace, PETA etc. rein, da das ebenfalls reine Fanatiker sind.

PEACE!!

Ich zieh mir keine Beiträge von Greenpeace usw. rein, weil ich deren Haltung auch in einigen Punkten übertrieben finde. Das ist einfach mein Gefühl, das man eben nicht in der Natur rumpanscht, weil ich mir einfach denke, dass das ganze eben auch Folgen haben könnte, die man jetzt vielleicht noch nicht absehen kann.

Klar ist es so, dass wir im Alltag wahrscheinlich mit viel mehr "Dreck" konfrontiert werden, welcher unter Umständen vielleicht sogar mehr Schaden anrichtet, wie die Genveränderung im Soja.

Mariechen
27.01.2011, 23:58
Original von berg-hühner
Klar ist es so, dass wir im Alltag wahrscheinlich mit viel mehr "Dreck" konfrontiert werden, welcher unter Umständen vielleicht sogar mehr Schaden anrichtet, wie die Genveränderung im Soja.

Man muß das gar nicht relativieren. Am Gensoja sieht man doch in vielerlei Hinsicht wie inakzeptabel das ist, nicht allein am "möglichen Schaden". Warum relativieren? Wenn es schlecht ist, dann wird es nicht besser, nur weil es auch andere schlechte Sachen gibt.

Ich finde die Diskussion hat ein Niveau erreicht, wo man sie eigentlich getrost abbrechen kann. Wer Menschen mit anderer Meinung wiederholt einfach als Fanatiker bezeichnet, hats nicht verdient ernst genommen zu werden. Warum tun wir uns das an?

berg-hühner
28.01.2011, 00:14
Original von Mariechen

Original von berg-hühner
Klar ist es so, dass wir im Alltag wahrscheinlich mit viel mehr "Dreck" konfrontiert werden, welcher unter Umständen vielleicht sogar mehr Schaden anrichtet, wie die Genveränderung im Soja.

Man muß das gar nicht relativieren. Am Gensoja sieht man doch in vielerlei Hinsicht wie inakzeptabel das ist, nicht allein am "möglichen Schaden". Warum relativieren? Wenn es schlecht ist, dann wird es nicht besser, nur weil es auch andere schlechte Sachen gibt.

Ich finde die Diskussion hat ein Niveau erreicht, wo man sie eigentlich getrost abbrechen kann. Wer Menschen mit anderer Meinung wiederholt einfach als Fanatiker bezeichnet, hats nicht verdient ernst genommen zu werden. Warum tun wir uns das an?

Natürlich wird es deswegen nicht besser, ich will es ja auch nicht besser reden, meine Meinung dazu habe ich schließlich immernoch.

Und die Bezeichnung Fanatiker ist für mich jetzt kein Grund, die Diskussion abzubrechen, oder jemanden nicht ernst zu nehmen. Es kann ja jeder seine Meinung äußern.

Redcap
28.01.2011, 00:22
Original von vogthahn
@ Flash50: Du solltest Dich mal auf den neuesten Stand bringen:
http://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichtes/ueber-den-weltagrarbericht.html
http://de.wikinews.org/wiki/Weltagrarbericht_fordert_ein_Umdenken_der_globalen _Landwirtschaft

In dem Bericht wird eine Abkehr von verbreiteten Formen der modernen landwirtschaftlichen Massenproduktion, die auf dem massiven Einsatz von Pestiziden und großflächigen Monokulturen basiert, gefordert. Stattdessen sei eine verstärkte Orientierung auf die Unterstützung von Kleinbauern notwendig, die auf lokaler Ebene ökologisch verträgliche Anbaumethoden mit ökonomischer Effektivität sowie nachhaltiger Nutzung von Ressourcen verbänden.

alles beratungsresistente Fanatiker?

die industrielle Landwirtschaft löst weder das Hungerproblem noch ist sie nachhaltig für künftige Generationen

Wie hat es wohl Äthiopien (das Sinnbild für Hungertod aus den 80ern) geschafft einen Zuwachs von 153747% in der Fleischproduktion zu schaffen?
http://www.nationmaster.com/graph/agr_mea_pro_gro-agriculture-meat-production-growth

Wenn man schon GVO vermeiden will sollte man das auch bei der Kleidung tun und Leinensäcke tragen.

case-ih
28.01.2011, 00:35
Und jetzt kommen wir dahin dass Birnen mit Äpfeln verglichen werden!
Diese Abschweiferei immer!
Mann kann auch bei Kleidung Richtungsweisend handeln und einkaufen (um mal kurz beim Abschweifen zu bleiben), aber es kann keiner alleine die Welt retten! Aber man kann seine Prinzipien setzen und auch verfolgen! Meinungsfreiheit ist wichtig und sollte nicht abgewiesen werden, aber Sachlichkeit sollte auch dabei bestand haben!

Ich bleibe dabei! GVO freies Futter hat für mich vorrang!

Redcap
28.01.2011, 00:43
Hauptsache man glaubt daran. ;D

Flash50
28.01.2011, 07:07
Original von Mariechen
Allein schon die Tatsache, daß Kleinbauern (die seit Generationen in Brasilien ihr Stückchen Land bewirtschaftet haben) enteignet (!!) werden, damit Großgrundbesitzer dort Soja anbauen lassen können um am Export riesige Gewinne allein für sich einzustreichen, das genügt mir um für alle Zeiten Gensoja zu boykottieren und das was draus gemischt wurde, bzw. gefüttert wurde, ebenfalls.

Auch wenn ich politisch inkorrekt bin, beleidigend und den feinen Ton des Forums missachte....

Die Jungs die das Gen-Soja produzieren, sind exakt die gleichen Großgrundbesitzer, die bei höheren Gewinnmöglichkeiten auf NON-GMO umschwenken!
Das ist ein Fakt.

Also was sagst du dazu?
Versuch mal nicht wieder auszuweichen?

Wenn du schon gegen "industrielle Landwirschaft", dann verzichte ganz auf Soja.....

vogthahn
28.01.2011, 10:07
Original von Flash50


@vogthahn

Was willst du mir sagen??

Cross Compliance, integrative Landwirtschaft, Nachhaltigkeit sind alles keine neuen Begriffe. Wer heute in Monokulturen mit überzogenem Dünger- und Pflanzenschutzeinsatz arbeitet ist selber Schuld, weil er nicht effizient und nachhaltig arbeitet.

Die Mitte machts. Monokulturen, massiver Pestizideinsatz, etc. sind genauso völliger Blödsinn wie sich gegen alles zu sperren....

Ich will damit nur sagen, das trotz dem, das sich viele vernünftige Leute gegen die großindustrielle Landwirtschaft aussprechen, die Politik genau das Gegenteil betreibt, u.a. mit der längst überholten Behauptung, das man sonst nicht alle Menschen ernähren könnte.
Dabei ist es keine Frage der ausreichenden Produktion von Lebensmitteln, sondern eine Frage der bedarfsgerechten Verteilung der produzierten Lebensmittel.
Wer ständig das Geschwätz der Profitöre dieses Systems nachplappert, ist m.M. nach eben auch beratungsresistent.
Natürlich kann man nicht "heute" plötzlich alles ohne Mineraldünger ect. produzieren. Aber man muß endlich anfangen, wenn nötig durch politischen Druck, die herkömmliche Ldw. umzubauen, um weitere Schäden zu vermeiden. Und da ist es eben kontraproduktiv, die Nachteile von GVO zu verharmlosen oder angebliche Vorteile hervorzuheben. Damit spielt man nur das Spiel der Großindustrie mit, anstatt etwas dagegen zu unternehmen.
Im Übrigen gibt es auch durchaus industrielle Anbaumethoden, die ohne Monokulturen auskommen usw. usf., aber davon hört man kaum etwas in der Öfentlichkeit, dagegen wird immer nur die großindustrielle Massenproduktion als "alternativlos" dargestellt.

Flash50
28.01.2011, 10:28
AAh das Unwort des Jahres ist gefallen ;)

Das die Verteilung und die Politik/ Lobbyismus die größten Probleme sind ist völlig korrekt und da bin ich auch deiner Meinung.

Aber z.B. CrossCompliance wird gefördert und gefordert.

Es geht mir nicht darum die Nachteile von GVO zu verharmlosen (ich heb bereits mehrfach geschrieben, das das nicht ungefährlich ist).
Es sind zwei Punkte die mich tiereisch abfu***n:
1.) Sämtliche Gentechnik wird hier permanent über einen Kamm geschoren,
das ist in meinen Augen (Obacht: persönliche Meinung) dämlich
und verbohrt.

2.) Gentechnik bringt auch Vorteile. Zum Beispiel komme ich bei GVO-Soja
mit weitaus weniger Pflanzenschutz aus als bei non-GVO-Soja. Und da es
sich bei Soja um eine Leguminose handelt brauche ich auch
verhältnismäßig wenig Stickstoff.

Redcap
28.01.2011, 10:30
Wie groß wäre denn der Naturverbrauch bei kleinstruktiertierter Landwirtschaft? Mal nachdenken ... wenn jeder Hans und Franz Wald rodet, um Felder anzubauen ... was bleibt dann noch?

Darwin
28.01.2011, 10:36
Hallo,

den zwingenden Zusammenhang von GVO und Großindustrie sehe ich erstmal nicht. Jeder Bauer könnte das im Prinzip anbauen.

Zu den "Knebelverträgen" von Monsanto:

1. Man stelle sich vor, ein Kleinbauer in Afrika habe seine Parzelle jahrzehntelang mit einer Sichel abgeerntet. Das funktionierte ganz gut, doch jetzt sieht er im Internetcafé, dass es auch Mähdrescher von, sagen wir, John Deere gibt. Einige NGOs unterstützen ihn in seinem Vorhaben, einen John Deere zu kaufen. Ja, sie gehen so weit, eine Medienkampagne anzuzetteln, dass dieser John Deere den Kleinbauern aber nicht mehr kosten dürfe als eine neue Sichel, weil, er sei ja arm und aus Afrika und könne sich daher keinen John Deere zu Marktpreisen leisten. Die Firma John Deere argumentiert, ihre Mähdrescher seien High-Tech-Produkte; sie müssten teure Ingenieure anstellen und könnten daher ihr Produkt nicht zum Preis einer Sichel verkaufen.

1. Man stelle sich vor, ein Kleinbauer in Afrika habe seine Parzelle jahrzehntelang mit Saatgut vom örtlichen Händler im Nachbardorf bestellt. Das funktionierte ganz gut, doch jetzt sieht er im Internetcafé, dass es auch Saatgut von, sagen wir, Monsanto gibt, das seinen Mais gegen den Maiszünsler resistent machen würde. Einige NGOs unterstützen ihn in seinem Vorhaben, Monsanto-Mais-Saatgut zu kaufen. Ja, sie gehen so weit, eine Medienkampagne anzuzetteln, dass dieser Monsantomais den Kleinbauern aber nicht mehr kosten dürfe als das örtliche Saatgut, weil, er sei ja arm und aus Afrika und könne sich daher kein Monsantosaatgut zu Marktpreisen leisten. Die Firma Monsanto argumentiert, ihr Saatgut sei ein High-Tech-Produkt; sie müssten teure Biotechnologen anstellen und könnten daher ihr Produkt nicht ohne Patentsicherungsvertrag, der es halt teuer mache, verkaufen.

Flash50
28.01.2011, 11:14
Naja, Patentsicherungsklauseln sind eine Sache. Ein Klageverbot bei Leistungsrückgang im Kleingedrückten unterzubringen ist schon ein bißchen hart, quasi der Freibrief für fehlende Nachhaltigkeit.
Des weiteren finde ich Patente auf lebende Tiere (Schweine) auch etwas übertrieben....

Wontolla
28.01.2011, 11:18
Dank der nicht wirklich sachdienlichen, Ausführungen der letzten drei Schreiber wird mir immer deutlicher, dass GVO-frei eben doch Sinn macht. Und NEIN, ich bin weder Fanatiker noch beratungsresistent. Ich bin selbst Berater, mit europäischem Zertifikat und dem klangvollen Titel "Counsellor".

Für die wirklich beratungsresisten Ignoranten sei das Zitat der PHW-Gruppe wiederholt: "Neben Getreideprodukten werden zur Produktion von Mischfutter auch andere eiweißhaltige Rohstoffe wie z.B. Sojaschrot eingesetzt. Auch hier stellt MEGA hohe Anforderungen an die Qualität dieser Produkte. So geht MEGA kein Risiko ein und setzt daher kein gentechnisch verändertes Soja bei der Tierfutterproduktion ein."

Das allein ist schon ein triftiger Grund auf GVO im Tierfutter, einzig darum geht es hier, zu verzichten: Kein Risiko eingehen wo gar keine Notwendigkeit besteht. Warum man hier mit Scheinargumenten versucht eine völlig überflüssige GVO-Akzeptanz zu bewirken ist rätselhaft.
Jedoch signalisieren Floskeln wie "Meine Fresse", "Liebe Leute", "dämlich und verbohrt", "Fanatiker", "beratungsresistent", "macht eure Hausaufgabe" usw. zwar die Zugehörigkeit der Schreiber zur gebildeten Oberschicht, aber auch eine völlig unangebrachte Überheblichkeit und Oberflächlichkeit.

Redcap
28.01.2011, 11:27
Vielleicht macht das die PHW-Gruppe im eilenden Gehorsam und Voraussicht um die deutschen Verbraucher nicht misszustimmen. Das ist ja ein ganz besonders esoterisches Völkchen. Weltweit einmalig.

Ausserdem sah meine Hausaufgabe wegen diesem Factum so aus. ;)

Original von Redcap
Kleine Hausaufgabe - ist das in der USA auch so?
Also, füttert die Geflügelindustrie in der USA, bzw. weltweit Non-GMO?

Wontolla
28.01.2011, 11:29
Meinetwegen.

Redcap
28.01.2011, 11:32
ooops

Wontolla
28.01.2011, 11:51
Die USA hinken etwas hinterher, aber sie kommen.


US-Farmer haben zunehmend Probleme mit Gentechnik
28.01.2011

Vor rund 160 Zuhörern haben am Mittwochabend der US-Farmer Troy Roush aus Indiana und Bill Freese vom Zentrum für Nahrungsmittelsicherheit Washington auf Haus Riswick (Kleve) über ihre Erfahrungen mit dem GVO-Anbau berichtet.

In den 90er Jahren seien die Erträge der Gentechnik-Sorten zunächst bis 15 % niedriger ausgefallen als die der konventionellen Sorten, zitiert die AbL. Heute lieferten Gentechnik-Sorten oft höhere Erträge als die gentechnikfreien Sorten, aber nur weil die Saatgut-Unternehmen gezielt die besten Sorten gentechnisch veränderten. Die anderen Sorten würden gar nicht mehr weiter entwickelt, aber trotzdem oft patentiert.

Die Wirtschaftlichkeit des Gentechnik-Anbaus sei laut den beiden Amerikanern zunehmend schlechter, denn es gebe große Probleme mit zunehmenden Resistenzen von Unkräutern gegen genau die Pflanzenschutzmittel, auf die die Gentechnik-Sorten ausgerichtet sind.
Der Wissenschaftler Freese sagte, es werde erwartet, dass das auch in Europa stark eingesetzte Unkraut-Mittel „Roundup“ in den USA spätestens im Jahr 2014 aufgrund der Resistenzen nicht mehr eingesetzt werde. Nun würden neue Mittel entwickelt oder mehrere Mittel gemeinsam aufgebracht, wozu es aber noch keine ökologischen Folgeabschätzungen gebe, so Freese.

Farmer Roush, der außerdem auch noch Vizepräsident der amerikanischen Getreidefarmer-Vereinigung ist, baut laut der AbL als eine Konsequenz nun zertifiziert gentechnikfreie Sojabohnen an. „Die zunehmende Patentierung der konventionellen Sorten beraubt uns immer mehr der Alternativen“ warnte er.

Entscheidend sei, so die US-Amerikaner, dass man die konventionelle Züchtung wieder voranbringe. „Wir müssen Wege finden, wieder auszusteigen. Da sind Sie in Europa noch viel besser dran als wir in den USA. Bewahren Sie sich Ihre Chancen“, so Freese.


So what? ;)

Andi Faltner
28.01.2011, 12:15
Original von Wontolla
Jedoch signalisieren Floskeln wie "Meine Fresse", "Liebe Leute", "dämlich und verbohrt", "Fanatiker", "beratungsresistent", "macht eure Hausaufgabe" usw. zwar die Zugehörigkeit der Schreiber zur gebildeten Oberschicht, aber auch eine völlig unangebrachte Überheblichkeit und Oberflächlichkeit.

Echt? So drückt sich die Oberschicht aus?

Dann habe ich für mich persönlich gerade beschlossen, dort niemals zugehörig zu sein ;).

Im übrigen stimme ich Dir voll zu. Mag sein, dass die Natur durch genetische Mutationen ständig nach besserer Anpassung/Widerstandfähigkeit strebt, was allerdings der Mensch dort veranstaltet hat mit Natur nichts gemeinsam und dort auch nix zu suchen.

Darwin
28.01.2011, 12:27
Meine Lieben :laugh

dies ist eine Kampagne, die sich besonders auch an die gebildeten Oberschichtler wendet. Und da wir ja alle, ausser Andi, dazugehören, dürfen wir alle, auch Andi, das unterschreiben!

http://www.un-kampagne.de/index.php?id=19&tx_ttnews[tt_news]=281&cHash=71195b7e9ce833f0d54253bec42bf9a1

Ich hab' schon!

Darwin

Andi Faltner
28.01.2011, 12:35
Es steht Dir frei, für mich dort 3 Kreuzchen einzutragen 8)

ptrludwig
28.01.2011, 12:59
Original von Mariechen
Wenn Brasilien als Hauptexportland von Soja Probleme mit der Ernährung seiner Bevölkerung hat, warum exportieren sie dann solch gigantische Mengen Soja anstatt es denen zu geben, die hungern?

Weil es um Cash geht, und nicht um Verhungernde!

So, und ich lasse mich von dir keinen Fanatiker nennen - ich werde deine Beiträge nicht mehr zur Kenntnis nehmen, weil du dich nicht an die Nutzungsregeln hältst, die du unterschrieben hast. >:( Ich selbst halte mich an diese Regeln, und ich diskutiere mit niemandem weiter, der sich nicht benehmen kann :stop
Entschuldige, aber das kann ich so nicht stehen lassen. Brasilien hat schon seit längerer Zeit keine Probleme mit der Ernährung seiner Bevölkerung.

vogthahn
28.01.2011, 13:09
außer natürlich die ehemaligen Kleinbauern, die jetzt in den Slums leben, aber das ist natürlich nur Kollateralschaden, den der Fortschritt nun mal fordert :roll
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/soja-boom-macht-argentiniens-kleinbauern-zu-schaffen/977636.html

Redcap
28.01.2011, 13:13
Dann darf ich Dich bestimmt auch bei dieser Petition eintragen
http://www.sein.de/gesellschaft/nachhaltigkeit/2009/fleisch-verbieten.html

vogthahn
28.01.2011, 14:02
nö, wieso? ich habe nichts gegen einen moderaten Fleischverzehr, wenn das Fleisch regional und umweltverträglich erzeugt wurde

Darwin
28.01.2011, 14:02
Redcap,

nein, darfst Du nicht. Ein solches Verbot hätte den Untergang der meisten Haustierrassen zur Folge und wäre absurd. Für ein Huftier ist das Zur-Beute-Werden, durch welche Spezies auch immer, die natürliche Todesart.

vogthahn
28.01.2011, 14:06
Original von Darwin
Redcap,

nein, darfst Du nicht. Ein solches Verbot hätte den Untergang der meisten Haustierrassen zur Folge und wäre absurd. Für ein Huftier ist das Zur-Beute-Werden, durch welche Spezies auch immer, die natürliche Todesart.

Redcap hat etwas gegen "Natürlichkeit", er ist nämlich "fortschritt"sgläubig ;)

Redcap
28.01.2011, 14:48
So was gehört zu einer Zivilisation. Wir sind doch nicht etwa Neandertaler?!

Bachstelze
28.01.2011, 14:55
"Macht GVO-frei überhaupt einen Sinn?" war die Frage:

Hallo,

ich glaube, diese Frage ist gar nicht zu beantworten. Es ist eine Glaubensfrage. Die einen glauben, mit GVO geht nix, die anderen glauben gar nix, es ist ihnen völlig egal. Alle Argumente ziehen nicht.

Dabei sollten wir es belassen. Den Hühnern ist es auch völlig egal, das ist das Wichtigste. Hauptsache der Hühnerhalter kann gut schlafen.

Darwin
28.01.2011, 15:06
> So was gehört zu einer Zivilisation. Wir sind doch nicht etwa Neandertaler?!

Doch, sind wir, zu etwa vier Prozent. Auch die gebildete Oberschicht:

http://online.wsj.com/article/SB10001424052748703686304575228380902037988.html

Darwin

Stef
28.01.2011, 15:16
Original von case-ih
Tja eines ist ja wohl mal ganz klar. Ursache der ganzen Diskussion ist die Profitgier der Futtermittelindustrie.


Solche und so ähnliche Sätze kamen ja jetzt öfter mal. Aber genauso kann man auch sagen, es ist die Geiz-ist-geil Mentalität der Käufer (da schließe ich mich auch nicht aus).
Wenn wir also mal annehmen, ca. 90 % der Huefo-Forianer-Kleintierhalter füttern KEIN GVO-freies Futter (das halte ich für durchaus realistisch, wer mag kann ja so ein Ja/Nein Dingens aufmachen), worin liegt dann der Handlungsbedarf der Industrie??? ???
Ich hab mal gelernt die Nachfrage regelt das Angebot...

LG
Stef

Stef
28.01.2011, 15:19
Original von Darwin
> So was gehört zu einer Zivilisation. Wir sind doch nicht etwa Neandertaler?!

Doch, sind wir, zu etwa vier Prozent. Auch die gebildete Oberschicht:


Darwin

Nur 4 % Übereinstimmung? Kommt mir so wenig vor...

Darwin
28.01.2011, 15:29
Stef,

Übereinstimmung ist hier nicht gemeint; die beträgt nahezu 100%. Nein, es geht im Artikel darum, wieviele Gene wir im Original vom Neanderthaler (durch Einkreuzung) erhalten haben.

Aber wir verlassen das Thema: Ich gebe Bachstelze recht...

Darwin

Redcap
28.01.2011, 15:40
Zivilisatorisch hat sich aber seit dem einige getan, oder nicht? Und das soll es auch weiterhin. Ein zivilisatorisches Ziel sind z.B. Tierrechte für Nutztiere.

vogthahn
28.01.2011, 16:59
Ich hab mal gelernt die Nachfrage regelt das Angebot...


das ist leider mittlerweile überholt...

die industrielle Landwirtschaft, Gentechnik usw.usf. wird nicht gemacht, weil es der Verbraucher will, sondern es wird gegen seinen Willen von der Industrie durchgepeitscht, was den meisten Profit abwirft
natürlich hat der Verbraucher eine gewisse Mitschuld, keine Frage, aber wenn die Politik z.B. durch Subventionen die Massentierhaltung fördert, dann können eben Kleinbetriebe nur mit Nischenproduktion für eine "Elite" überleben, die die höheren Preise bezahlen kann

ptrludwig
28.01.2011, 18:22
Original von vogthahn
außer natürlich die ehemaligen Kleinbauern, die jetzt in den Slums leben, aber das ist natürlich nur Kollateralschaden, den der Fortschritt nun mal fordert :roll
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/soja-boom-macht-argentiniens-kleinbauern-zu-schaffen/977636.html
Was soll jetzt der Link über Argentinien?

vogthahn
28.01.2011, 19:07
der war nur als Beispiel für das Vorgehen weltweit gedacht, ich habe nur grade keine Lust, das alles ausführlicher zu belegen, was da so abgeht
falls Du, obwohl Du vor Ort sitzt, keine Beispiele aus Brasilien kennst, dann hätte ich auf die Schnelle was: http://oe1.orf.at/artikel/243061
oder: http://ullaebner.wordpress.com/category/2-thema/landkonflikte/

In seiner Antrittsrede hatte ihnen Präsident Lula eine umfassende Landreform versprochen. Auf die warten sie noch heute. Das Volk werde ruhig gestellt durch Almosenprogramme und die sozialen Bewegungen werden ruhig gestellt, indem man ihre Führer in die Regierung holt, kritisieren sie. Aber an der Verteilung von Macht und Besitz habe sich nicht viel geändert.

Redcap
28.01.2011, 19:21
Auch wenn Dir das nicht gefällt, der Marxismus liefert auch nicht den Stein der Weissen.

vogthahn
28.01.2011, 19:43
:laugh

als Erklärung für die Ursachen der Zustände langt er allemal ;)

Stef
28.01.2011, 20:03
Original von vogthahn

Ich hab mal gelernt die Nachfrage regelt das Angebot...


das ist leider mittlerweile überholt...

die industrielle Landwirtschaft, Gentechnik usw.usf. wird nicht gemacht, weil es der Verbraucher will, sondern es wird gegen seinen Willen von der Industrie durchgepeitscht, was den meisten Profit abwirft
natürlich hat der Verbraucher eine gewisse Mitschuld, keine Frage, aber wenn die Politik z.B. durch Subventionen die Massentierhaltung fördert, dann können eben Kleinbetriebe nur mit Nischenproduktion für eine "Elite" überleben, die die höheren Preise bezahlen kann

Das sehe ich nicht so. Das ist in meinen Augen nur eine Ausrede. Hier spielen einfach Ernährungsgewohnheiten eine Rolle. Bei 7x Fleisch pro Woche und möglichst noch zum Abendbrot 7 Tage pro Woche Wurst sind auch der Landwirtschaft Grenzen gesetzt. Und wenn man sich die Lebensmittelpreise bei den Billigdiscountern anschaut, da treibt es einen das Wasser in die Augen. Wie soll da ein Landwirt vernünftig produzieren?
Man kann sich auch mit kleinem Geldbeutel gesund ernähren. Da lohnt sich schon ein Gang auf den Wochenmarkt oder zum Direkterzeuger.
Warum gibt es denn inzwischen sogar in jedem Billigdiscounter Bio-Produkte? Eben weil der Verbraucher es nachfragt (das Bio nicht gleich Bio ist und auch nicht unbedingt heisst, dass die Tiere besser leben nur weil Bio draufsteht, sei mal dahingestellt). Und so eben auch mit dem Hühnerfutter. Wenn keiner GVO-freies Futter nachfragt, wird es ein Händler auch nicht in sein Programm aufnehmen. Wenn die Nachfrage steigt, wird er es im Sortiment führen.
Die Zeiten von Planwirtschaft, wo man das kaufen musste was im Regal stand sind ja nun Gott sei Dank vorbei ;D
Und DIE INDUSTRIE, DIE GENTECHNIK... sind doch auch nur Menschen wie Du und ich.

@Darwin: Merci, nun ist meine Genetikwelt wieder in Ordnung :laugh

ptrludwig
28.01.2011, 20:05
Original von vogthahn
der war nur als Beispiel für das Vorgehen weltweit gedacht, ich habe nur grade keine Lust, das alles ausführlicher zu belegen, was da so abgeht
falls Du, obwohl Du vor Ort sitzt, keine Beispiele aus Brasilien kennst, dann hätte ich auf die Schnelle was: http://oe1.orf.at/artikel/243061
oder: http://ullaebner.wordpress.com/category/2-thema/landkonflikte/

In seiner Antrittsrede hatte ihnen Präsident Lula eine umfassende Landreform versprochen. Auf die warten sie noch heute. Das Volk werde ruhig gestellt durch Almosenprogramme und die sozialen Bewegungen werden ruhig gestellt, indem man ihre Führer in die Regierung holt, kritisieren sie. Aber an der Verteilung von Macht und Besitz habe sich nicht viel geändert.
Nur so viel der Wahlkampf der argentinischen Kirchners wurde zum großen Teil von Hugo Chavez finanziert, welcher in Venezuela eine sozialistische Diktatur errichtet hat.
Gut es gibt Negativbeispiele aus Brasilien. Fakt ist aber auch das die Täter immer öfter verfolgt und bestraft werden. Ist aber ein so umfangreiches Thema welches hier nicht her gehört und auch nicht erörtert werden kann.

Stef
28.01.2011, 20:07
Original von Redcap
Auch wenn Dir das nicht gefällt, der Marxismus liefert auch nicht den Stein der Weissen.

...aber vielleicht der Weisen ??? oder vielleicht doch der Roten ??? :laugh

:pfeif ... :wfahne

berg-hühner
28.01.2011, 20:21
http://www.osthessen-news.de/beitrag_G.php?id=1192992

Andi Faltner
28.01.2011, 21:08
Original von Stef
Hier spielen einfach Ernährungsgewohnheiten eine Rolle. Bei 7x Fleisch pro Woche und möglichst noch zum Abendbrot 7 Tage pro Woche Wurst sind auch der Landwirtschaft Grenzen gesetzt. Und wenn man sich die Lebensmittelpreise bei den Billigdiscountern anschaut, da treibt es einen das Wasser in die Augen. Wie soll da ein Landwirt vernünftig produzieren?

Auch hier ist die große Frage, was zuerst da war: das Huhn oder das Ei?

Warum ist Fleischverzehr denn 7 Tage die Woche jeweils Morgens, Mittags und Abends möglich?

Weil das alles viel zu billig produziert wird. Und zwar auf Kosten der Tiere, der Natur und letztendlich auch uns Menschen.

Dass diese Preise jedem die Tränen in die Augen treiben, der eben nicht auf diese hochindustrialisierte Art und Weise produziert, brauchst Du eigentlich vor allem den Rassegeflügelzüchtern unter uns nicht zu erzählen.

Daran wird man immer wieder mal erinnert, wenn z.B. jemand eine 3 Kg-Rassehenne für 6,90 kaufen möchte, beim Geflügelhandel kostet was Vergleichbares ja auch nicht mehr.....

Saatkrähe
28.01.2011, 22:18
Original von Andi Faltner

Auch hier ist die große Frage, was zuerst da war: das Huhn oder das Ei?

Warum ist Fleischverzehr denn 7 Tage die Woche jeweils Morgens, Mittags und Abends möglich?

Weil das alles viel zu billig produziert wird. Und zwar auf Kosten der Tiere, der Natur und letztendlich auch uns Menschen.

Stimmt. Ich habe die Zeiten, wo es noch nicht ganz so wahnsinnig zuging, sehr gut in Erinnerung. Morgens gabs Marmelade. Da ich dieses ganze Süßzeugs nur auf Eierpfannkuchen mag, durfte ich morgens Käse essen. Abends gabs dann Wurstaufschnitt oder (selten) Rührei. Aber viel Salat und grüne Gurke, Tomaten, etc., sowie Käse oder geräucherten Fisch (auch sehr selten).
Fleisch gabs Sonntags und Fisch öfter am Freitag, weil er dann frisch angelandet wurde. Oder es gab mal gebratene Leber mit Zwiebeln, Pü und Apfelmus. Oder ne kräftige Suppe, oder Aufläufe, etc.

Wir wähnten uns bestens versorgt - es hat uns nichts gefehlt. Schokolade gabs an Weihnachten und zu Geburtstagen. Vielleicht werde ich deshalb ja nie ein Gebiss tragen müssen :)

Bachstelze
29.01.2011, 08:56
Original von Fendtman_moni
Ich lese mich immer mehr in die Materie Futter hinein und wenn ich da lese, dass 90 % aller Futter nicht GVO frei sind, dann wage ich zu bezweifeln, dass ich mich schütze, wenn ich meinen Hühnern GVO-frei füttere. Werde ich dann nicht auf anderem Wege viel mehr "verseucht"?

Das war mal die Frage. Bisher habe ich noch keine Antwort gefunden. Klappt dies vielleicht am kalten Wochenende?

Wontolla
29.01.2011, 09:47
Ach! So weit habe ich noch gar nicht gedacht. Ich ging immer und gehe noch davon aus, dass die GVO im Hühnerfutter durch die Verdauung der Hühner, über Leber und Nieren, ziemlich abgebaut wird. Beides esse ich nicht. Dass GVO über Eier oder essbares Gewebe der Hühner in meinen Organismus gelangt, habe ich eigentlich nicht befürchtet, obwohl man dieses Risiko bei heutigem Wissensstand nicht ausschließen kann und eigentlich auch nicht darf.
Ich ahne mehr als dass ich es weiß, dass GVO-Futter bei Hühnern mindestens zu Leber- und Nierenschäden führen muss. Wissenschaftliche Belege, dass dem so ist, gibt es inzwischen auch. Die werden aber noch konträr diskutiert und in die Verschwörerecke gestellt. Es macht also keinen Sinn sie zu suchen und anzuführen.
Wenn ich GVO im Tierfutter ablehne, dann geht es mir grundsätzlich um das Wohl der Hühner. Langsam wird mir klar, dass GVO-Befürworter solches nicht im Sinn haben.

Redcap
29.01.2011, 10:06
Ach ja, weil mir das Wohl der Tier schnuppe ist, befürworte ich Impfungen, damit sie sich nicht so einfach aus dem Leben stehlen können. Das Jenseits gönne ich denen nicht freiwillig - im Gegensatz zu Dir. ;)

vogthahn
29.01.2011, 10:23
Original von Stef

Original von vogthahn

Ich hab mal gelernt die Nachfrage regelt das Angebot...


das ist leider mittlerweile überholt...

die industrielle Landwirtschaft, Gentechnik usw.usf. wird nicht gemacht, weil es der Verbraucher will, sondern es wird gegen seinen Willen von der Industrie durchgepeitscht, was den meisten Profit abwirft
natürlich hat der Verbraucher eine gewisse Mitschuld, keine Frage, aber wenn die Politik z.B. durch Subventionen die Massentierhaltung fördert, dann können eben Kleinbetriebe nur mit Nischenproduktion für eine "Elite" überleben, die die höheren Preise bezahlen kann

Das sehe ich nicht so. Das ist in meinen Augen nur eine Ausrede. Hier spielen einfach Ernährungsgewohnheiten eine Rolle. Bei 7x Fleisch pro Woche und möglichst noch zum Abendbrot 7 Tage pro Woche Wurst sind auch der Landwirtschaft Grenzen gesetzt. Und wenn man sich die Lebensmittelpreise bei den Billigdiscountern anschaut, da treibt es einen das Wasser in die Augen. Wie soll da ein Landwirt vernünftig produzieren?
Man kann sich auch mit kleinem Geldbeutel gesund ernähren. Da lohnt sich schon ein Gang auf den Wochenmarkt oder zum Direkterzeuger.
Warum gibt es denn inzwischen sogar in jedem Billigdiscounter Bio-Produkte? Eben weil der Verbraucher es nachfragt (das Bio nicht gleich Bio ist und auch nicht unbedingt heisst, dass die Tiere besser leben nur weil Bio draufsteht, sei mal dahingestellt). Und so eben auch mit dem Hühnerfutter. Wenn keiner GVO-freies Futter nachfragt, wird es ein Händler auch nicht in sein Programm aufnehmen. Wenn die Nachfrage steigt, wird er es im Sortiment führen.
Die Zeiten von Planwirtschaft, wo man das kaufen musste was im Regal stand sind ja nun Gott sei Dank vorbei ;D
Und DIE INDUSTRIE, DIE GENTECHNIK... sind doch auch nur Menschen wie Du und ich.

@Darwin: Merci, nun ist meine Genetikwelt wieder in Ordnung :laugh

ich schließe mich da Andi Faltner an; außerdem noch: es gibt und gab schon etliche Fälle, in denen im Supermarkt Artikel, die immer gut "gegangen" sind, einfach verschwanden und nicht mehr "gelistet" wurden, obwohl die Verkäufer auf Nachfrage bestätigten, das sie bei der Kundschaft beliebt waren
mittlerweile ist es doch so, das irgendwas von der Industrie entwickelt wird und danach mit Hilfe teurer Werbekampagnen unters Volk gebracht wird, obwohl es gar keine Nachfrage nach dem Zeugs gibt, es wird also nicht mehr produziert, was die Leute wollen, sondern die Leute werden dazu gebracht, das zu "wollen", was ihnen eingetrichtert wird, und die glauben dann nur, sie würden es selber wollen

um wieder zu GVO -Futter zu kommen: zuerst wurde "konventionelles" Futter produziert und nebenher GVO-Futter, dieses wurde natürlich nicht an die große Glocke gehängt, sondern nur ganz klein irgendwo auf der verpackung mit winzigen Sternchen gekennzeichnet, so daß man das schnell übersieht (selbst Verkäufer hatten davon kaum eine Ahnung, was sie da verkaufen),
natürlich war das GVO-Futter etwas billiger und so sind die Leute eben drauf angesprungen
wenn man nun genügend Nachfrage generiert hat, kann man dann getrost nach und nach die "konvwentionellen" Futtermittel aus dem Sortiment nehmen mit der Begründung, es gäbe keine Nachfrage
in Wahrheit wurden die Kunden aber gezielt über längere Zeiträume dazu "abgerichtet", dieses Zeug zu kaufen
das die Leute zu dumm oder zu faul sind, das zu durchschauen, ist natürlich auch ein Grund dafür, das sie das kriegen, was sie "verdient "haben

Bachstelze
29.01.2011, 10:43
Original von Wontolla
Ach! So weit habe ich noch gar nicht gedacht. Ich ging immer und gehe noch davon aus, dass die GVO im Hühnerfutter durch die Verdauung der Hühner, über Leber und Nieren, ziemlich abgebaut wird. Beides esse ich nicht. Dass GVO über Eier oder essbares Gewebe der Hühner in meinen Organismus gelangt, habe ich eigentlich nicht befürchtet, obwohl man dieses Risiko bei heutigem Wissensstand nicht ausschließen kann und eigentlich auch nicht darf.
Ich ahne mehr als dass ich es weiß, dass GVO-Futter bei Hühnern mindestens zu Leber- und Nierenschäden führen muss. Wissenschaftliche Belege, dass dem so ist, gibt es inzwischen auch. Die werden aber noch konträr diskutiert und in die Verschwörerecke gestellt. Es macht also keinen Sinn sie zu suchen und anzuführen.
Wenn ich GVO im Tierfutter ablehne, dann geht es mir grundsätzlich um das Wohl der Hühner. Langsam wird mir klar, dass GVO-Befürworter solches nicht im Sinn haben.

Hallo Wontolla.

Du hast ja völlig recht, dass die GVO abgebaut werden, alles wird doch (um es mal ganz einfach auszudrücken) in seine Einzelzteile zerlegt und wieder neu aufgebaut. Das ist doch der Grund, warum Schäden durch GVO gar nicht auftreten können.

Ich schlachte seit 33 Jahren Wachteln, Hühner noch länger, und beobachte seitdem Leber und Nieren immer sehr genau. Sie sind ja ein Spiegelbild für die richtige Haltung und Fütterung der Tiere. Es gibt sehr vereinzelt kranke Tiere, denen man es an Leber und Nieren ansieht, dass sie krank waren. Der Anteil der vereinzelten Tiere hat sich aber bei dem schleichenden Übergang von GVO-freiem Futter zum GVO-haltigen Futter gar nicht verändert. Deswegen versteh ich die ganze Aufregung nicht. Mit Ahnungen allein kann man da nicht punkten.

Dass GVO-Futter fütternde Geflügelhalter nicht Wert auf das Wohl ihres Geflügels legen, ist schon eine starke Unterstellung. Das funktioniert schon deshalb nicht, weil kein Züchter und Halter Interesse an kranken Tieren haben kann und auch nicht hat.

Wontolla
29.01.2011, 11:52
Original von Fendtman_moni
Ich lese mich immer mehr in die Materie Futter hinein und wenn ich da lese, dass 90 % aller Futter nicht GVO frei sind, dann wage ich zu bezweifeln, dass ich mich schütze, wenn ich meinen Hühnern GVO-frei füttere. Werde ich dann nicht auf anderem Wege viel mehr "verseucht"?
Hier erschließt sich mir die Logik nicht eindeutig.



Original von Bachstelze

Original von Wontolla
Wenn ich GVO im Tierfutter ablehne, dann geht es mir grundsätzlich um das Wohl der Hühner. Langsam wird mir klar, dass GVO-Befürworter solches nicht im Sinn haben.
Dass GVO-Futter fütternde Geflügelhalter nicht Wert auf das Wohl ihres Geflügels legen, ist schon eine starke Unterstellung. Das funktioniert schon deshalb nicht, weil kein Züchter und Halter Interesse an kranken Tieren haben kann und auch nicht hat.
Das wird nachvollziehbar, wenn eben diese GVO-Befürworter dieses nicht nur bei Hühnerfutter tun, sondern GVO auch in der eigenen Nahrung uneingeschränkt akzeptieren. Letzteres kann ich weder für mich noch für die Hühner.




@Redcap
Bei vielen "Göttern in Weiß" gelte ich als non-compliant, weil ich deren Verordnungen hinterfrage und gelegentlich ablehne. Ebenso ist es mit Impfungen. Bei meiner Meinung nach notwendigen Impfungen wie gegen Tetanus oder FSME achte ich auf einen lückenlosen Impfschutz. Unsinnige Impfungen, wie die gegen Schweinegrippe, verweigere ich.
Genau so handhabe ich das bei den Hühnern.

Bachstelze
29.01.2011, 13:19
Zitat Wontolla:
"Unsinnige Impfungen, wie die gegen Schweinegrippe, verweigere ich.
Genau so handhabe ich das bei den Hühnern."

Hallo Wontolla,

war letzten beim Arzt, das Wartezimmer voll, keiner nießte. Auf meine Frage, keine Grippe?: Grippe haben nur wenige, die die nicht geimpft sind. Schweinegrippeimpfstoff steckt im normalen Grippeimpfstoff. - Ist vielleicht noch nicht überall bekannt. - Habe selbst aber auch gegen die ND-Impfung meine Bedenken.

Aber jetzt sind wir wieder von der Sinnlosigkeit der Skepsis gegen GVO-Futter gekommen.

berg-hühner
29.01.2011, 14:18
Original von vogthahn

um wieder zu GVO -Futter zu kommen: zuerst wurde "konventionelles" Futter produziert und nebenher GVO-Futter, dieses wurde natürlich nicht an die große Glocke gehängt, sondern nur ganz klein irgendwo auf der verpackung mit winzigen Sternchen gekennzeichnet, so daß man das schnell übersieht (selbst Verkäufer hatten davon kaum eine Ahnung, was sie da verkaufen),
natürlich war das GVO-Futter etwas billiger und so sind die Leute eben drauf angesprungen
wenn man nun genügend Nachfrage generiert hat, kann man dann getrost nach und nach die "konvwentionellen" Futtermittel aus dem Sortiment nehmen mit der Begründung, es gäbe keine Nachfrage
in Wahrheit wurden die Kunden aber gezielt über längere Zeiträume dazu "abgerichtet", dieses Zeug zu kaufen
das die Leute zu dumm oder zu faul sind, das zu durchschauen, ist natürlich auch ein Grund dafür, das sie das kriegen, was sie "verdient "haben

Genauso ist es, so habe ich es ja erst vor ein paar Wochen erlebt. Hab in der Baywa angerufen, und gefragt nach konventionellen GVO-freien Futter. Antwort: "Ja, unser Futter hier im Regal ist doch ohne GVO." Ich hab den Verkäufer drauf hingewiesen, das es auf dem Sack steht, das es nicht GVO-frei ist. Da müsste er estmal nachschauen, und dann: ja, Sie haben Recht.

Nichtmal die Verkäufer werden darüber informiert, dass sie jetzt anderes Futter haben, woher sollen es dann die Kunden wissen.

case-ih
29.01.2011, 14:25
Und wie geht die Ganze Sache hier in Deutschland weiter? Es gab ja große Bewegungen gegen GVO Erzeugnisse, aber es hat manchmal den Anschein, als sei die Macht einzelner Konzerne so groß, dass Politik sich nicht oder nur minimal einmischt. Weiß jemand ob es in Deutschland ernsthaftes Interesse der Politik gibt sich hier einzumischen?

Viele Grüße

case-ih

Andi Faltner
29.01.2011, 15:11
Original von Wontolla
Bei vielen "Göttern in Weiß" gelte ich als non-compliant, weil ich deren Verordnungen hinterfrage und gelegentlich ablehne. Ebenso ist es mit Impfungen. Bei meiner Meinung nach notwendigen Impfungen wie gegen Tetanus oder FSME achte ich auf einen lückenlosen Impfschutz. Unsinnige Impfungen, wie die gegen Schweinegrippe, verweigere ich.
Genau so handhabe ich das bei den Hühnern.

Heiligtümer soll man nicht in Frage stellen :laugh.

Bestes Beispiel ist eine Stirn- und Nebenhöhlenentzündung bei meiner Frau, die sich schon über 2 Monate hinzieht und schon 3 mal mit Antibiotika behandelt wurde. Selbstverständlich diese 3 Tages-Kuren, wobei der Wirkstoff angeblich 10 Tage im Körper bleibt. Komisch nur dass die bakterien davon nix wissen wollen.

Gestern hat sie dann endlich beim Arzt mit der symbolischen Keule gedroht und siehe da, es gibt auch noch 14-Tages-Packungen Antibiotika, wenn die auch nicht vorrätig sind und in der Apo bestellt werden müssen.

Das ist nur ein Beispiel und hat mit GVO auch nur soviel zu tun, als dass es einfach zu wenige Menschen gibt, die überhaupt irgendwas in Frage stellen. Das Volk verblödet zunehmend und keinen interessiert es.

Dachte eigentlich wir wären ein hochintelligentes Völkchen, immer für eine technische Innovation gut. Jetzt züchten wir halt Schweine und andere Viecher nicht nur für den Eigenbedarf, sondern gleich noch fürs Ausland mit. Sind die Chinesen zu Blöde dazu oder mit ihren technischen Innovationen mittlerweile überlastet? Schon eine feine Sache so ein Rollentausch :roll

Saatkrähe
29.01.2011, 15:42
Angesichts der Tatsache, daß man die Wahl hat zwischen GVO-Futter und GVO freiem Futter, frage ich mich, nachdem ich alles hier gelesen habe immer noch, worin der Vorteil bei GVO-Futter steckt, für Hühner oder Halter bei denen das verfüttert wird.
Oder anders gefragt, gab es in der Vergangenheit für die Hühner oder deren Halter irgendwelche Nachteile bei GVO freiem Futter ?

Redcap
29.01.2011, 15:46
Wer hat das noch nicht erlebt, dass man ein falsches AB bekommen hat?
Nur muss ich meine Ärzte auch nicht schlagen, sondern einfach Bescheid geben. bei mir hieß es erst kürzlich: "Warum haben Sie sich nicht gleich gemeldet?" Es ist halt jeder Arzt anders.

kraienkopp
29.01.2011, 22:33
Original von Saatkrähe
Angesichts der Tatsache, daß man die Wahl hat zwischen GVO-Futter und GVO freiem Futter, frage ich mich, nachdem ich alles hier gelesen habe immer noch, worin der Vorteil bei GVO-Futter steckt, für Hühner oder Halter bei denen das verfüttert wird.
Oder anders gefragt, gab es in der Vergangenheit für die Hühner oder deren Halter irgendwelche Nachteile bei GVO freiem Futter ?

Soweit ich informiert bin, geht es bei GVO lediglich um die Produktion der Pflanzen. Diese sollen ertragreicher und auch teilweise weniger krankheitsanfällig sein. Dies wiederum bedeutet, dass insgesamt der Ertrag der einzelnen Pflanze höher ist, und weniger Pflanzen eingehen. Das macht das Futter dann auch wiederum billiger.

Saatkrähe
29.01.2011, 23:36
Ja, das wäre so betrachtet auch logisch. Nur werden die Preise so nicht gemacht, sondern an der Börse gehandelt. Aber wie auch immer - besser für die Hühner ist es nicht und ich wage sehr zu bezweifeln, daß es dem Käufer Vorteile bringt.

Flash50
30.01.2011, 01:09
Schlechter ist es auch nicht. :teuf1

Zum Thema Preise an der Börse:
Guckt euch einfach die Verfügbarkeit und den Preis von analytisch gleichwertigem Brasil-Non-GMO Sojaschrot und Brasil-Gmo-Sojaschrot an und ihr wisst, warum die Futtermühlen hier die GMO Ware kaufen....

Und der Käufer hat den Vorteil eines günstigeren Futters.

So ich warte.... :versteck

Saatkrähe
30.01.2011, 01:37
*lol* :biggrin: Jedem seine Meinung. Und... fall nicht rein :)

Oggy
30.01.2011, 06:59
Moin,


Original von Flash50

Und der Käufer hat den Vorteil eines günstigeren Futters.



naja wenn dir das das wichtigste ist, bittesehr. Mir ist meine Gesundheit und die meiner Tiere am wichtigsten, und solange es nich lückenlos nachgewiesen ist, das GVO keine Nebenwirkungen hat, halte ich es von mir und meinen Tieren fern. Das geht soweit das ich überhaupt nichts kaufe oder esse wo Soja drin ist. Wir Europäer haben nähmlich Jahrhunderte ohne das Zeug überlebt, und mir ist nicht ganz klar warum neuerdings überall Soja drin sein muß, so als wäre das unser Hauptnahrungsmittel.

lg Thomas

Bachstelze
30.01.2011, 09:06
Das Hauptnahrungsmittel ist es sicher nicht, aber das Hauptnahrungseiweiß schon.

In einer Zeit, in der zur Fütterung tierische Eiweiße aus bekannten Gründen nicht mehr zum Einsatz kommen können, steigt der Wert von Soja besonders. Sojaeiweiß hat eine besonders hohe biologische Wertigkeit, weil es alle essenziellen (unersetzlichen) Aminosäuren hat und damit fast allen anderen pflanzlichen Eiweißen überlegen ist. Es wird auch allen Vegetariern sehr empfohlen. Dazu ist es sehr preiswert. Da spielt dieses eine veränderte Gen von zigtausenden Genen eine völlig untergeordnete Rolle.

Das ist ungefähr so, als wenn man nur Milch von schwarzweißen Kühen trinken möchte, die von roten aber nicht, die könnten ja zu den Linken gehören. Da ist auch nur ein einziges (Farb-)Gen verändert.

Oggy
30.01.2011, 09:23
Moin,


Da spielt dieses eine veränderte Gen von zigtausenden Genen eine völlig untergeordnete Rolle

woher weisst du das ???


Das ist ungefähr so, als wenn man nur Milch von schwarzweißen Kühen trinken möchte, die von roten aber nicht, die könnten ja zu den Linken gehören. Da ist auch nur ein einziges (Farb-)Gen verändert.

klar dieses Farbgen wurde auch im Labor entwickelt. Wie war das mit den Äpfeln und den Birnen...

lg Thomas

Bachstelze
30.01.2011, 09:33
Hallo Oggy,

wenn Du wüsstest, wieviel Gene von Dir verändert sind, würdest Du gar nicht mehr leben wollen. Ob eine Veänderung nun natürlich oder künstlich passiert, ist doch völlig egal. Die gesamte Züchtung, die ganz gezielt Gene verändert, ist doch die Grundlage für die unsinnige Verschwendung, die wir mit unserem jetzigen Nahrungsmittel betreiben. Da müssten wir schon unsere Wünsche sehr weit zurück drehen, wenn wir auf zufällige Mutationen hoffen wollten oder so weiter machen wie vor 200 Jahren.

Das Schlimmste an der ganzen Thematik ist ja, dass durch Unwissenheit die Tiere teilweise sehr unterversorgt werden. Diese völlig unverständlichen Krankheitsbilder hier im Forum bestätigen das unter anderem auch fast täglich.

vogthahn
30.01.2011, 09:38
Original von Flash50

...Und der Käufer hat den Vorteil eines günstigeren Futters.

...

aber nur, wenn er die Nebenwirkungen "übersieht" (und damit meine ich nicht nur die biologischen, über die man sich ja noch nicht im Klaren ist, sondern die gesellschaftlichen und umweltbedingten)

Oggy
30.01.2011, 09:41
Moin Bachstelze,

ich stimme dir in allen Punkten zu, ausser:

Ob eine Veänderung nun natürlich oder künstlich passiert, ist doch völlig egal.

da bin ich leider anderer Meinung.

lg Thomas

Andi Faltner
30.01.2011, 10:32
Ich denke, 200 Jahre müsste man die Zeit nicht zurückdrehen. Im Grunde genommen war vor ca. 30-40 Jahren noch weitgehend alles im grünen Bereich. Ungefähr zu der Zeit, als nahezu überall Großkonzerne das Ruder übernommen haben.

Man kann durchaus Getreide oder was auch immer auf bestimmte Eigenschaften hin durch Zuchtarbeit in der Leistung verbessern, dazu benötigt es keine Gentechnik. Stellt euch mal vor das würden die Rassegeflügelzüchter machen, um auf Ausstellungen besser zu punkten...

Bachstelze
30.01.2011, 10:34
Hallo Oggy,

es ist schön, dass wir fast einer Meinung sind. Ehrlich gesagt, ist mir eine natürliche Mutation auch lieber als eine "künstliche". Aber hier ging es ja so weit, dass aus Unkenntnis der Wert des Sojas insgesamt in Frage gestellt wurde. Und diese eine Erbänderung gerade beim Soja halte ich für sehr ungefährlich. Meine Erfahrungen damit habe ich ja bereits vermittelt, auch wenn diese natürlich nur ein "kleines Argument" sind.

Bachstelze
30.01.2011, 10:38
Hallo Andi,

Du brauchst da gar nicht zu warten. Sieh Dich mal bei den Zierfischen um, da gibt es "wunderbare" künstliche Mutationen. Dagen bin ich aber auch, zumal es da genügend natürliche Mutanten gibt. Das hat aber nun mit einer Kleinigkeit, die die Unkrautbekämpfung erleichtert, gar nichts zu tun. Man muss die Relationen sehen und nicht alles nur aus Sicht auf die Konzerne beschimpfen. Es geht doch hier um Hühnerfutter und nicht um Gewinn.

Flash50
30.01.2011, 11:38
Original von vogthahn

Original von Flash50

...Und der Käufer hat den Vorteil eines günstigeren Futters.

...

aber nur, wenn er die Nebenwirkungen "übersieht" (und damit meine ich nicht nur die biologischen, über die man sich ja noch nicht im Klaren ist, sondern die gesellschaftlichen und umweltbedingten)


Die gesellschaftlichen/ökologischen Folgen wären auch nicht besser, wenn sofort alle auf non-GMO umschwenken würden. Die Anbautechnik und der mögliche Profit bleiben gleich....

Flash50
30.01.2011, 11:43
Original von Andi Faltner
Ich denke, 200 Jahre müsste man die Zeit nicht zurückdrehen. Im Grunde genommen war vor ca. 30-40 Jahren noch weitgehend alles im grünen Bereich. Ungefähr zu der Zeit, als nahezu überall Großkonzerne das Ruder übernommen haben.

Man kann durchaus Getreide oder was auch immer auf bestimmte Eigenschaften hin durch Zuchtarbeit in der Leistung verbessern, dazu benötigt es keine Gentechnik. Stellt euch mal vor das würden die Rassegeflügelzüchter machen, um auf Ausstellungen besser zu punkten...



DIE Konzerne bieten auch nur an was nachgefragt wird.

Immer diese Behauptungen, dass Koonzerne unser Leben diktieren...

Klar mit ner guten Marketingstrategie fängt man Käufer aber es gibt genug Beispiele, bei denen Großkonzeren neue Konzepte durchboxen wollte, die völlig in die Hose gegangen sind (z.B. NEW Coke, GM/Ford/Chrysler mit SUV's in der Wirtschaftskrise, etc).
Also immer alle Schuld weiterschieben ist irgendwie etwaas zu einfach...

Andi Faltner
30.01.2011, 11:43
Hallo Bachstelze,

mit Zierfischen habe ich mich seit mind. 15 Jahren nicht mehr beschäftig, was gibt es denn dort für Neuerungen, die nix mehr mit natürlicher Mutation oder Hybridzüchtung zu tun haben?

Ansonsten warte ich eigentlich auf garnix und erwarte auch in nächster Zeit keine durchgreifenden Änderungen in Bezug auf die Macht von Großkonzernen. Wie will man da auch rankommen, vielleicht den Handel von Nahrungs- und Futtermitteln an der Börse verbieten? Oder eine Begrenzung der Mitarbeiterzahl solcher Konzerne auf max. 100 und ein gleichzeitiges Verbot von Tochterunternehmen, damit der kleine Bauer mal wieder eine Chance bekommt? Auf sowas werden wir wohl bis in alle Ewigkeit warten.

vogthahn
30.01.2011, 11:54
Original von Flash50

Original von vogthahn

Original von Flash50

...Und der Käufer hat den Vorteil eines günstigeren Futters.

...

aber nur, wenn er die Nebenwirkungen "übersieht" (und damit meine ich nicht nur die biologischen, über die man sich ja noch nicht im Klaren ist, sondern die gesellschaftlichen und umweltbedingten)


Die gesellschaftlichen/ökologischen Folgen wären auch nicht besser, wenn sofort alle auf non-GMO umschwenken würden. Die Anbautechnik und der mögliche Profit bleiben gleich....

der Anbau von GVO ist ja auch nur ein Mosaiksteinchen von vielen
natürlich liegt noch viel mehr im Argen
aber wie schon oben gesagt, die Leute werden auf allen möglichen Gebieten "abgerichtet", das zu tun, was die Großindusterie will, und nicht das zu tun, was eigentlich in ihrem Interesse läge (z.B. gesunde, wohlschmeckende und nachhaltig produzierte Lebensmittel zu essen)

*doro*
06.02.2011, 15:09
Hallo mariechen,

aus was mischst du denn dein Futter?

Füttere ja momentan nur volles Korn (ich glaub Weizen) mit geschrotetem Mais.

Bin am überlegen auf Legemehl umzustellen, soweit ich bis jetzt aber gelesen habe ist das auch nix anderes nur gemahlen!?!?!

Murmeltier
06.02.2011, 15:19
Original von *doro*
...
Bin am überlegen auf Legemehl umzustellen, soweit ich bis jetzt aber gelesen habe ist das auch nix anderes nur gemahlen!?!?!

Legemehl erhält ausser Gemahlene Getreide Eiweisträger, meisten Erhitzte Sojaschrott, Fett, Vitamine, Mineralien in für legenden Hennen abgestimmten Verhältnis.
Man kann Futter auch selber mischen.
Da findest du Futterrechner (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=35966&hilight=Futterrechner)
Es ist eine große Hilfe für alle die Futter selber mischen wollen.

Nette
15.02.2011, 13:54
Hallo, bin gerade von campact.de angemailt worden.
Die sammeln Unterschriften, daß Deutschland gegen die Pläne der EU stimmt, die GVO in Futtermitteln erlauben sollen.
http://www.campact.de/gentec/sn8/signer
Wer mitmachen will kann sich eintragen.

StefanTF126
12.03.2011, 02:26
Hallo

ich habe dieses Thema nicht komplett gelesen möchte aber trotzdem meinen Senf dazu geben.

Ich wohne in dem wohl größtem veredelungs Gebiet für Schweine hier wird ein Stall nach dem anderen gebaut. Aber nicht nur Schweineställe
auch Geflügel,- Kuhställe schießen hier wie Pilze aus dem Boden.
Auf jedem noch so kleinem dach werden Fotov. anlagen geschraubt
überall sind Biogas anlagen. Warum ??? Das frage ich mich.

Meiner Meinung muß sich grundlegend was daran ändern.

z.b. der Schweinemäster kauft Ferkel im Gewicht von 24-28 kg diese mästet er in 120 Tagen auf ein Gewicht das dass Schwein ausgeschlachtet 100 kg wiegt. Der Landwirt wird vom Schlachthof bezahlt für die Schweine die er liefert das Schwein wird eingestuft in 5 Stufen E U R O P . E ist beste P die schlechteste. Dann kommt der Magerfleischanteil der Landwirt bekommt nur bis 60% bezahlt.

Mal angenommen das Schwein wiegt 105 kg und hat einen MFA von 64%. Der Landwirt bekommt also 5 Kg und 4 % nicht bezahlt.

Kein Verbraucher kann es nach vollziehen mit was das Schwein gefüttert worden ist, weder noch wieviel MFA ,wieviel das schwein gewogen hat bzw. in welche klasse es eingestuft worden ist.
Das kann man auch auf Geflügel oder Kühe weiter führen.

Es gibt keine Fotov.anlage die älter ist als 7 Jahre mit vernüftigen Wirkungsgrad in unseren breiten. Weil keiner der Hersteller etwas über die Haltbarkeit sagen kann.

Biogas anlagen das ist schon ein wiederspruch da ist nichts Bio!!!!!
Es wird mega mässig Mais angebaut pachtpreise bis zu 1500 Euro pro Hektar sind keine seltenheit.
So lange rede kurzer sinn Geiz ist nicht Geil sondern sch......!!!
Da habe ich lieber normale Hühner,Kühe,Schweine oder Strom und bin bereit dafür mehr zubezahlen.
Kein GVO Kein BIO Lieber Normal .

Gruß Stefan
Wenn sich dadurch jemandt beleidigt oder angegriffen fühlt ist das nicht meine Absicht gewesen

kraienkopp
12.03.2011, 10:25
Da habe ich lieber normale Hühner,Kühe,Schweine oder Strom und bin bereit dafür mehr zubezahlen.
Kein GVO Kein BIO Lieber Normal .

Das ist eine realistische Einschätzung die ich vollkommen teile!

forstgarten
12.03.2011, 10:38
Original von Nette
Hallo, bin gerade von campact.de angemailt worden.
Die sammeln Unterschriften, daß Deutschland gegen die Pläne der EU stimmt, die GVO in Futtermitteln erlauben sollen.
http://www.campact.de/gentec/sn8/signer
Wer mitmachen will kann sich eintragen.

Quelle Campact: "Am 18. März stimmt der Bundesrat darüber ab, ob Saatgut künftig mit gentechnisch manipulierten Samen verunreinigt sein darf. Fordern Sie Ihren Ministerpräsidenten auf, gegen Gentechnik im Saatgut zu stimmen!

Teilnehmer/innen bisher: 45860" :jaaaa:

gaby
12.03.2011, 14:07
Original von kraienkopp

Da habe ich lieber normale Hühner,Kühe,Schweine oder Strom und bin bereit dafür mehr zubezahlen.
Kein GVO Kein BIO Lieber Normal .

Das ist eine realistische Einschätzung die ich vollkommen teile!

ich auch!


Hab unterschrieben.

gg

ptrludwig
12.03.2011, 17:31
Hört sich immer toll an, ich bin bereit mehr zu bezahlen. Nur habe ich noch keinen gehört der sagt ich bin bereit zu arbeiten wie vor 50 Jahren.
Gibt es nicht im Deutschen Fernsehen die Serie Bauer sucht Frau? Warum haben die Bauern Probleme bei der Suche? Kann es vielleicht an der Arbeit liegen, die man auf einem Bauernhof hat, obwohl ja auch dort die Technik eingezogen ist? Wenn man das alles zurück schrauben würde, hätte man auch bald keine Bauern mehr.
Man kommt heute einfach nicht mehr ohne Massentierhaltung und Gentechnik aus und auch der Ackerbau funktioniert nicht mehr auf die traditionelle Art, wie soll sich die Weltbevölkerung in Zukunft ernähren. Da geht es nicht mehr darum das nur billig produziert wird, sondern das genug produziert wird.
Da hilft auch keine Unterschriften Aktion von ein paar verwöhnten Mitteleuropäern denen es zum Teil nur so gut geht weil sie ihre Nahrungsmittel und das Tierfutter in der dritten Welt billig kaufen. Möchte mal sehen wie teuer alles wäre wenn in Europa keine Subventionen für die Landwirtschaft gezahlt würden, da wären schon einige weniger bereit mehr zu zahlen. Dann würden auch die ersten Stimmen laut die fragen warum ist hier alles so teuer, wie macht es der Rest der Welt, warum können die rentabler und billiger produzieren?

Wontolla
12.03.2011, 18:02
Auch eine Meinung ;) trifft nur nicht die Realität hier.

gaby
12.03.2011, 19:40
Original von ptrludwig
Hört sich immer toll an, ich bin bereit mehr zu bezahlen. Nur habe ich noch keinen gehört der sagt ich bin bereit zu arbeiten wie vor 50 Jahren.
Gibt es nicht im Deutschen Fernsehen die Serie Bauer sucht Frau? Warum haben die Bauern Probleme bei der Suche? Kann es vielleicht an der Arbeit liegen, die man auf einem Bauernhof hat, obwohl ja auch dort die Technik eingezogen ist? Wenn man das alles zurück schrauben würde, hätte man auch bald keine Bauern mehr.
Man kommt heute einfach nicht mehr ohne Massentierhaltung und Gentechnik aus und auch der Ackerbau funktioniert nicht mehr auf die traditionelle Art, wie soll sich die Weltbevölkerung in Zukunft ernähren. Da geht es nicht mehr darum das nur billig produziert wird, sondern das genug produziert wird.
Da hilft auch keine Unterschriften Aktion von ein paar verwöhnten Mitteleuropäern denen es zum Teil nur so gut geht weil sie ihre Nahrungsmittel und das Tierfutter in der dritten Welt billig kaufen. Möchte mal sehen wie teuer alles wäre wenn in Europa keine Subventionen für die Landwirtschaft gezahlt würden, da wären schon einige weniger bereit mehr zu zahlen. Dann würden auch die ersten Stimmen laut die fragen warum ist hier alles so teuer, wie macht es der Rest der Welt, warum können die rentabler und billiger produzieren?

Naja, in Südamerika stellen die Bauern lieber auf Bio um weil es billiger ist als Gentechnik und Massentierhaltung.(WDR, Planet Wissen, Thema war Bio).

Es gibt genug Bauern die gerne wieder so arbeiten würden wie vor 50 Jahren, müssen sie aber nicht. Die Maschinen zur Arbeitserleichterung gibt es doch trotzdem.

Wenn wir die Massentierhaltung lassen würden und nicht soviel Fleisch exportieren würden, brauchten wir auch kein billiges Tierfutter.

Du machst es schwieriger als es ist, auch wenn ich es im Gegenzug leichter darstelle als es ist. Das wäre eine langfristige Sache, nicht von heut auf morgen umsetzbar, aber es ist möglich und wäre nicht nur für die paar verwöhnte Mitteleuropäer sinnvoll, sondern auch für den Rest der Welt.

gg

gaby
12.03.2011, 19:48
achja, Bauer sucht Frau. Die Typen die die da vorstellen hätten wahrscheinlich auch ein Problem wenn sie Doktoren wären. Die Bauern die ich kenne, sind zum einen nicht so strohdumm wie die meisten Mitwirkenden in dieser Sendung (naja, zumindest in den Ausschnitten die ich so gesehen habe), sehen besser aus, sind gepflegter, und meist verheiratet.

gg