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Mondtochter
17.01.2011, 18:49
Hallo,

heute wäre ich für Eure Meinung dankbar: wie würdet Ihr Euch verhalten oder kennt Ihr solch ein Krankheitsbild oder habt noch andere Behandlungsvorschläge ?

Unsere 11 Monate alte Vorwerkhenne hat sich im Dezember eine Infektion neben dem Schnabel, unterhalb ihres linken Auges zugezogen. Keine Ahnung ob durch einen Fremdkörper oder was. Nach zwei Tagen schwoll das Auge zu und ich bin mit ihr in die Tierklinik gefahren. Dort wurde sie auf eine Sinusitis und Konjunktivitis mit Baytril oral und Refobacin Augensalbe behandelt. Erst sah es so aus, als ob die Behandlung anschlägt, die Schwellung ging leicht zurück, doch dann Stillstand.
Das Huhn war trotz der Behinderung mobil, in der Gruppe integriert, hat normal gefressen und auch Eier gelegt ( haben wir natürlich nicht gegessen).
Ich habe zwar keine Erfahrung, dennoch habe ich nicht an eine Sinusitis geglaubt, da es keinerlei Anzeichen von Schnupfen bei ihr gab.

Da sich keine Besserung einstellte, bin ich nach den Feiertagen mit ihr zu einer Tierärztin gefahren. Dort fühle ich mich eigentlich auch gut mit dem Huhn aufgehoben. Sie hat das Antibiotikum gewechselt, Augensalbe wird weiter verabreicht. Zusätzlich macht sie eine (unentgeltliche) Laserbehandlung – also praktisch als Akupunktur ohne Nadeln zu verstehen. 2 x pro Woche. Deshalb unentgeltlich, weil sie bei Hühnern noch nie solch eine Behandlung gemacht hat, aber bei anderen Tieren damit erfolgreich behandeln konnte.
Das Ganze geht nun seit dem 3. Januar und es ändert sich nichts wirklich.
Die Tierärztin meinte, dass es sich um einen Abszess, mindestens jedoch bereits eine chronische Geschichte, aufgrund der langen Behandlungszeit, handeln könnte.
Eine OP käme da nicht infrage, die Behandlung wäre vermutlich langwierig.
Das Auge sei jedoch unter der Schwellung noch vollständig erhalten.

Lokal haben wir noch (mit äußerster Vorsicht wegen dem Auge und der Schleimhäute ) Ichtholsalbe aufgetragen und seit heute verabreiche ich noch zusätzlich Myristica sebifera D6 Globuli.

Nun bin ich mit meinem Latein am Ende.
Hätte ich den Eindruck, dass Emily leiden und von den Anderen gehackt würde, wäre ich vermutlich geneigt, sie erlösen zu lassen.
Aber sie verhält sich putzemunter und nach den Behandlungen hat sie nichts eiligeres zutun, als wieder mit den Anderen herum zu rennen.

Was denkt Ihr : wann ist ein Maß erreicht ? Quäle ich das Tier, indem ich es behandeln und nicht einschläfern lasse? Würdet Ihr das mit so einem lebhaften und zutraulichen Tier machen ? Kennt Ihr solch ein Krankheitsbild?

Ich finde, sie sieht furchtbar aus – die andere Gesichtshälfte ist völlig normal – aber so schlimm wie es auf dem Foto aussieht, verhält sie sich nicht.

Vielleicht könnt Ihr mir raten?

gaby
17.01.2011, 18:55
Diese Schwellung hatte eins meiner Hühner mal ganz zu Anfang meiner Haltung. Unser TA hat es aufgeschnitten (die Hauptschwellung war unter dem Auge) und krümeligen, harten Eiter entfernt. Die Henne war 2 als sie diese Entzündung hatte, und 6 als sie starb, hat sie danach nie wieder gehabt. Die Schwellung war nach einem Schnupfen entstanden, es war aber kein Fremdkörper zu sehen. Nur dieser harte Eiter. Zeitweise sah es wie eine dicke Kugel unter der Haut aus, dann mal breit gestreut.

gg

Mondtochter
17.01.2011, 19:49
Hallo Gaby,

wurde Dein Huhn für diesen Eingriff narkotisiert oder wurde es nur lokal betäubt?

Bislang habe ich noch keinen Hühnerschnupfen erlebt, stelle mir vor, dass das Huhn dann niest oder Sekret erkennbar ist. Das war bei ihr nicht der Fall, sondern trat nach einem Ausflug durch unseren Garten auf.

Wie dem auch sei - ich tue es natürlich nicht - aber es juckt mich schon seit 4 Wochen, die Schwellung anzupieken, damit der Eiter ablaufen kann.

Die TA meinte, der Eingriff wäre zu riskant und ob das Huhn die Narkose überleben würde, wäre fraglich.

NYOTABE
17.01.2011, 19:56
Hallo,
bei Hühnern hatte ich das noch nicht, aber bei Kaninchen und in der Größe hat mein TA den Abzeß immer !! gespalten und den Eiter rausgeholt, damit das umliegende Gewebe nicht mit angegriffen wird.
Also ich glaube nicht so ganz, daß ein so großer Abzeß nur durch Globuli und Creme wieder weggeht, oder nicht wiederkommt.
LG

Goggl
17.01.2011, 19:59
Genau das selbe, hatte eine meiner Wachteln auch !!! Ich behandelte das Auge immer mit, ich glaube es war Kamillentee, und einer Salbe.

Mondtochter
17.01.2011, 20:10
Ich denke auch nicht, dass es ohne Eröffnung geht. Meine letzte Hoffnung sind jetzt die Globuli.
Die Behandlung mit dem Antibiotikum läuft trotzdem auch weiter.

Die Schwellung ist so hart, da glaub ich auch nicht mehr an Creme oder Tee.

Mich interessiert vor allem, wie lange ist die Behandlung für das Tier moralisch vertretbar?

NYOTABE
17.01.2011, 20:28
Hallo,
das hängt ganz vom Tier ab,
solange sie sich normal benimmt nicht gemobbt wird und in der Gruppe integriert ist, ist es meiner Meinung nach ok.
Ich hatte wie erwähnt mal einen Hasen, den habe ich erst 3 Wochen nach der OP den Abzeß gespült und als klar war, das heilt nicht mehr ,habe ich ihn noch 4 Wochen unter voller Schmerzmittelgabe weiterlaufen lassen, er war einfach noch nicht soweit, schmuste mit seiner Häsin,fraß, putzte sich, er zeigte ganz klar, das er noch am Leben teilnimmt.
Solange das der Fall ist, lass sie laufen, nur man darf den Absprung nicht verpassen, nur weil man sich nicht trennen kann.

dobra49
17.01.2011, 20:37
Original von Goggl


Ich behandelte das Auge immer mit, ich glaube es war Kamillentee,...



Kamillentee sollte nicht ins Auge,
da sind immer winzige Schwebstoffe dabei,
die reizen zusätzlich.

Mondtochter, alles Gute für dein armes Huhn !

Mondtochter
17.01.2011, 21:29
[i]

das hängt ganz vom Tier ab,
solange sie sich normal benimmt nicht gemobbt wird und in der Gruppe integriert ist, ist es meiner Meinung nach ok.

Solange das der Fall ist, lass sie laufen, nur man darf den Absprung nicht verpassen, nur weil man sich nicht trennen kann.

Hallo Nyotabe,

so denke ich eigentlich auch.

Ich habe keine Ahnung vom Verhalten der Hühner und weiß von anderen Tieren, dass sie oft über ihre Schmerzgrenze hinaus gehen.
Andrerseits treibt mich auch der Gedanke, dass Andere sich natürlich belustigen : schließlich ist es ja NUR EIN HUHN.
Für mich bleibt es in erster Linie ein Lebewesen, für das ich Verantwortung übernommen habe. Und solange es sich nicht selbst helfen kann, versuche ich es zu tun.
Ich weiß, dass ich es nicht um meiner Willen erhalte, wenn es sein MUSS, dann ist es eben so. Das Thema habe ich schon mit Hund und Katzen durch.
Seltsamerweise hab ich mir da nie Gedanken drum gemacht, ob es für das Tier stressig ist, 2 x pro Woche zum Tierarzt zu fahren oder Medizin zu verabreichen.
Vielleicht fehlt mir noch meine eigene Einstellung zum Thema Huhn ? Werde auf jeden Fall darüber auch nachdenken.

Ich könnte mir vorstellen, dass es ein Unterschied ist, ob es EIN Huhn unter fünfzig anderen ist, oder eins von sieben. Der Bezug ist ein anderer denke ich.

nutellabrot19
18.01.2011, 00:28
ich stimme dir in allen Punkten zu.

Hier

Schnupfen oder Vit A Mangel? (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=51744&hilight=schnupfen+oder+vit+a)

hab ich mal beschrieben, was ein TA in einem harmloseren Fall gemacht hat, jedenfalls ohne Narkose.

ich glaube nicht, dass es ohne Eröffnung geht....

Saatkrähe
18.01.2011, 03:48
Also ans Erlösen würde ich noch lange nicht denken. Warum wurde sie, wenn denn schon mit Globuli, denn nicht gleich auf Abzeß behandelt ? Zuerst gibt man (fällt mir grad leider nicht ein... ein Heilpraktiker wird es wissen) ..globuli, damit sich alles konzentriert und öffnet. Nachdem sich der Abzeß geöffnet hat, falls man den Moment gleich mitbekommt, spülen und säubern, dann gibt man Silicea für die Heilung.

Nun ist schon so viel Zeit vergangen... Ich würde es öffnen lassen unter einer ganz leichten, örtlichen Betäubung. Bei Hühnern ist das Schmerzempfinden nicht so groß. Aber das ist nur meine Laien-Meinung. Bei meinen Katzen behandle ich Abzesse nur so - mit 100 %igem Erfolg.

Alles Gute für Deine Henne - hoffentlich bekommst Du es bald in den Griff.

Saatkrähe
18.01.2011, 04:33
Ich meine mich zu erinnern, daß man zuerst Hepar sulfuris gibt, bis sich der Abzeß öffnet. Danach dann Silicea. D 12, wenn ich mich recht erinnere.

Mondtochter
18.01.2011, 14:33
[Warum wurde sie, wenn denn schon mit Globuli, denn nicht gleich auf Abzeß behandelt ? .

Die TÄ hat das Huhn ja erst ca 3 Wochen nach Beginn der Erkrankung kennengelernt. Zuvor war ich mit ihr in der Tierklinik und dort wurde auf Sinusitis behandelt. Anfangs sah es ja noch nicht so aus wie ein Abszess, nur entzündet und geschwollen. Im Laufe der Zeit hat sich das erst dahin entwickelt.

Ich hatte die Idee mit myristica sebiflera schon länger, hatte jedoch keinen Schimmer, wie und ob ich das dem Huhn verabreichen sollte. Globuli lässt man ja auch unter der Zunge zergehen - wie denn beim Huhn?
Erst vorgestern bin ich hier fündig geworden und las, dass man sie auflösen und mit der Spritze in den Schnabel verabreichen kann. Dass ich da nicht selbst draufgekommen bin ;)
Myristica nennt man auch das chir. Messer, von daher denke ich, dass es den Abszess öffnen kann.
Werde trotzdem nochmal mit der TÄ über einen Eingriff reden.

Die lange Behandlungszeit macht mich echt fertig, da sich nichts verändert. Außerdem ist es mein erstes krankes Huhn, dass ich behandeln muss.
Es ist nicht einfach, sie 2 x tgl. einzufangen. Inzwischen weiß sie schon was Sache ist und macht sich ganz schnell dünne ...

Saatkrähe
18.01.2011, 19:14
Ja, in schwierigen Fällen hab ich die Globuli auch aufgelöst und mit Spritze ins Maul (Katze und Hund). Aber bei meinen Katzen/Kater geht es auch direkt. Man muß die Kügelchen manchmal vom Mundwinkel aus nach hinten schieben. Wenn es das richtige Mittel ist, wirkt es trotzdem.

Ich weiß leider auch nicht, wie die Dosierung für Hühner richtig ist.

Bei Abszessen im Kopfbereich, und wie hier so nah am Auge, bin ich immer etwas in Alarmstimmung. Denn wenn sich das öffnet.... :roll Wenn es geht, sollte die TÄ es öffnen und säubern. Dann kannst Du immer noch Sulfur und anschließend Silicea geben.

Kann sehr gut verstehen, daß Deine Nerven etwas am Boden sind. Ich drücke die Daumen !! :)

Lexx
18.01.2011, 19:50
Abzesse am Kopf sollte man bei Geflügel immer schnellstmöglich eröffnen lassen. Denn der Schädelknochen ist sehr, sehr dünn und solche eitrigen Abzesse haben die schlechte Angewohnheit das Knochengewebe anzugreifen. Auch ist immer das Risiko vorhanden, das sich der Abszess durch Druck auch nach innen eröffenen kann, eine Blutvergiftung (und zwar rasend schnell) ist die Konsequenz. Da würde ich jetzt gar nicht mehr lange mit Globuli testen, sondern direkt zum TA un kontrolliert das Problem lösen und danach kann man dann über die Folgebehandlung nachdenken ;).

Saatkrähe
19.01.2011, 00:08
Genau Lexx - das sind auch meine Bedenken. Und wie es aussieht, ist es überreif.

Mondtochter
28.01.2011, 20:17
Wollte mal berichten, wie es weiterging.

Für mich ist erstmal wieder viel zuviel Zeit vergangen, in welcher sich nur wenig bewegte. Der Abszess veränderte sich weder im Guten noch im Schlechten. Die Tatsache, dass Emily putzmunter im Garten mit den Anderen unterwegs war und auch normal gefressen hat, hat mich immer mal wieder beruhigt.
Sie erhielt weiterhin ihre Antibiose, Salbe und Globuli.
Mit jedem Tag der Behandlungen wurde es für mich stressfreier, sie als völliger Hühnerneuling anzufassen und zu versorgen. Inzwischen wurde sie zutraulicher und ließ sich auch auf den Arm nehmen.
Dank Eures Rates hab ich die TÄ konkret auf eine Eröffnung angesprochen.
Sie war sehr zögerlich wegen der Narkose, wollte sich jedoch mit den Kollegen besprechen. Nun .. und dann bekam ich endlich einen Termin für heute.
Es war tatsächlich ein Abszess, schon völlig verkapselt und wurde herausgeschält. Hinterher ist man ja immer schlauer ... hätten wir das schon früher gemacht .... habe mich auf die Ärzte verlassen >:(
Im Nachhinein denke ich - auch wenn es für das Tier vielleicht unnötig war - dass es eine wichtige Erfahrung für mich / uns war, zu lernen, damit umzugehen.

Zur Zeit wacht sie aus ihrer Narkose auf. Hab sie in einem größeren Transportkarton, den sie nun auch schon kennt, im Haus am nicht geheizten Ort. Ich hoffe, dass sie morgen wieder in den Stall zurück kann.

Täglich muss ich nun die offene Wunde spülen.

Gibts noch etwas, was ich beachten sollte ?

Danke für Eure guten Ratschläge oder Gedanken ! Ich glaub, ohne dieses Hüfo hier, stände ich ziemlich auf dem Schlauch.

Einen schönen Feierabend wünscht Mondtochter

Kamillentee
28.01.2011, 20:29
Hallo,
das freut mich!
Ein bisschen ist es mir schon schleierhaft, warum die Tierärztin das nicht schon eher aufgemacht hat. Na ja, nun ist es ja gut.

Wie sieht denn das Auge aus, ist das in Ordnung?

Wünsch dir alles Gute für deine Emily.

gaby
28.01.2011, 20:30
Dann hoffe ich das es jetzt auch gut weitergeht.

gg

Mondtochter
28.01.2011, 21:01
Original von Kamillentee

Ein bisschen ist es mir schon schleierhaft, warum die Tierärztin das nicht schon eher aufgemacht hat. Na ja, nun ist es ja gut.
Wie sieht denn das Auge aus, ist das in Ordnung?

Tja, das ist mir auch nicht so ganz klar.
Mein Eindruck war, dass sie noch nicht so viel Erfahrung mit Hühnern hat, obwohl sie schon - praktisch gesehen - locker mit dem Tier umging.
Also vielleicht keine Erfahrungen operationstechnisch. Ich hab den Verdacht, dass ist ( hier ) nicht so üblich, ein Huhn zu behandeln.
Mir hatte es geholfen, dass sie jedenfalls nicht mit der Einstellung : es ist bloß ein Huhn daran ging. Sie war motiviert und hat das was sie konnte versucht oder getan ... vielleicht heute sogar einen Schritt weiter ?? :-[

In der letzten Woche meinte sie, unter der Schwellung sei das Auge komplett erhalten. Wollen wir hoffen, dass dem auch so ist.

Hätte ich nur einen Moment sicher das Gefühl gehabt, das Tier leidet, hätte ich andere Wege ( Ärzte ) gesucht.

Saatkrähe
28.01.2011, 22:41
Hey das ist ja sehr schön :) Tolle Nachricht *freu*

Ach - naja - ich finde, sie hat es gut gemacht. Wie Du sagst, es ist eben nicht üblich ein Huhn zu operieren - Exoten-Vögel, selbst wesentlich kleinere als Hühner, schon :roll Was das also soll... einen Hühnerhalter für leicht plemm plemm zu erklären, wenn er mit nem Huhn zum TA geht..

Ich empfinde es nicht als ehrenrührig, wenn TA's sich nicht mit Hühnern auskennen. Das ist doch verständlich. Insofern hat Deine TÄ schon richtig reagiert - so eine Narkose will exakt berechnet sein. Wobei es nicht immer nur aufs Rechnen ankommt - und da fehlt ihr halt die Erfahrung.

Ich hätte an ihrer Stelle einen fachkundigen Kollegen angerufen. Aber auch Tierärzte unter sich, sind sich ja nicht immer grün, und es gilt, genauestens die üblichen Rituale einzuhalten ;) Jedenfalls ist es mir lieber, wenn jemand wegen Erfahrungsmangel zögert, als einfach drauflos zu machen. So haben wir doch gemeinsam was Gutes erreicht. Ich wäre ihr dankbar :)

Was Deine Henne angeht.. ich würde ihr jetzt Silicea geben. Und ob Du da noch lange groß spülen mußt... ? Wenn der Abszess verkapselt war, weiß ich nicht warum noch gespült werden soll. Wenn die Wunde abschwillt und trocken aussieht, würde ich die TÄ mal anrufen und fragen ob das Spülen wirklich nötig ist. Kann ja auch nach hinten losgehen.

Mondtochter
29.01.2011, 10:08
Hallo Saatkrähe,

danke für Deine Zeilen.
Für mich ist das Verhalten der TÄ auch okay. Du hast Recht : lieber so als anders.
Die Nacht in der Box haben wir gut überstanden und nun rennt Emily bereits wieder draußen mit den Anderen herum.
Sie war ziemlich grantig heute morgen und es war nicht möglich, ihr das Antibiotikum in den Schnabel zu geben. Das versuche ich später nochmal.
Dadurch, dass die Wunde noch ein wenig nachgeblutet hat, ist heute früh alles verkrustet und zu. Das soll natürlich nicht sein. Der alte Schmodder muß raus, sonst gibts dadrunter einen Supergau. Hab mit Wasserstoff versucht, die Krusten zu lösen, bin aber nicht weit genug gekommen.
Hab mir jetzt Salbei abgekocht und versuche es erneut aufzuweichen.

Gar nicht so einfach, an ihr herumzuhantieren, da sie natürlich nicht still hält und ich absolut keine Übung beim Huhn darin habe. In meiner Berufspraxis am Menschen ging das besser ... >:(
Es macht mich unzufrieden, dass ich es (noch) nicht besser hinbekomme.

Danke, dass Du mich an Silicea erinnerst. Ein guter Gedanke.

Wüsste gern mal, ob Ihr alle so technische Dinge drauf habt oder ob Ihr auch mal so unbeholfen angefangen habt ?

Allen ein schönes Wochenende wünscht Mondtochter

Redcap
29.01.2011, 10:44
Ich hatte auch schon so ein Kuckuckshuhn. Hab erst nach dem Kauf bemerkt, dass es Mycoplasmose hat. Der gesamte gekaufte Bestand hat bis zum Ende in der Quarantänestation gelebt. Das war auch gut so. In der Folge hatte dieses Huhn auch so einen Eulenkopf (Coryza), neben der oralen Gabe von Tylosan habe ich das AB auch in die Schwellung gespritzt. So ist wenigstens das Problem relativ schnell verschwunden. Die Mycoplasmose konnte ich durch AB immer nur vorübergehend mildern.

Saatkrähe
29.01.2011, 16:09
Original von Mondtochter
Wüsste gern mal, ob Ihr alle so technische Dinge drauf habt oder ob Ihr auch mal so unbeholfen angefangen habt ?

:biggrin: Ich war zu Anfang eine totale Mimose, und habe mich nicht einmal getraut ein Huhn anzufassen/zu greifen. Denn Vogeltiere waren mir komplett fremd. Das heißt, getraut schon, aber eben so übervorsichtig, daß es mir natürlich nicht gelang. Dafür holte ich eine Freundin zuhilfe, bei der ich dann abschaute wie sie es macht. Ich fürchtete immer, daß ich diese zarten Lebewesen irgendwie verletzen könnte. Ich hab dann nach und nach ein Gefühl dafür bekommen.

Wenn ein Huhn behandelt werden muß, wo man mindestens vier Hände braucht, hole ich mir Hilfe. Oder ich wickel das Huhn in ein Handtuch. Auch einen Hühnerkopf sollte man möglichst mit Daumen und Fingern hinterm Kamm anfassen, da man an anderen Stellen leicht die Blutbahnen am Hals abklemmt.

Mich wundert sehr, daß Du sie schon wieder zur Truppe läßt. Die Wunde muß erst verheilen, da die anderen Hühner sie sonst angreifen, ihr die Wunde aufpicken. Schau mal lieber nach ob noch alles okay ist und separiere sie wieder.

Das AB solltest Du in möglichst genauen Zeitintervallen verabreichen, damit der Spiegel gleichmäßig wirken kann. Wickel sie in ein Handtuch, dann geht es leicht.

Mondtochter
30.01.2011, 10:48
Original von Saatkrähe
Mich wundert sehr, daß Du sie schon wieder zur Truppe läßt. Die Wunde muß erst verheilen, da die anderen Hühner sie sonst angreifen, ihr die Wunde aufpicken. Schau mal lieber nach ob noch alles okay ist und separiere sie wieder. .

Ich war auch darauf eingestellt, dass sie erst einmal für ein paar Tage separiert werden muss. Hab die TÄ nach dem Eingriff darauf angesprochen und sie hat mir davon abgeraten, also nur für Nacht.
Hab die Truppe ständig im Blick und gestern ging alles friedlich ab. Keine Hackerei, sie ist da voll integriert und auch beim Fressen verschafft sie sich Platz. Gestern Abend hat sie sich wie jeden Abend neben dem Hahn auf der Sitzstange plaziert und zwar so, dass das kranke Auge ihm zugewandt ist. Ich glaube, da fühlt sie sich mit sicher und er macht ihr nichts. Und heute früh sah alles gut aus. Ich passe schon sehr auf und sollte ich sehen, dass es nicht funktionierte, würde ich sie auch trennen.

Danke für den Tipp mit dem Handtuch. Werde ich mir merken.