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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Brutzeit



Tommi
08.11.2005, 16:23
Hallo,
habe gestern ein Zwerghuhn, von dem ich gedacht hatte es wurde von einem Raubtier gefangen, im Stroh auf 13 Eiern gefunden.
Habe Sie aber am Abend vom Nest genommen und in den Stall gesperrt und die Eier weg. Hoffe das Huhn übersteht den Schock.
Aber ich will doch keine Küken Ende November, da bekommen die Küken doch Frostbeulen, geschweige denn ob die überhaupt was werden. Außerdem war die Glucke auch erst vom Mai diesen Jahres.
Kann man so was als "normal" bezeichnen???
Vielleicht krieg ich ja mal eine Antwort. :)
Gruß
Tommi

kajosche
08.11.2005, 16:40
holdrio

das ist nicht ungewöhnlich. manche rassen brüten das ganze jahr. aber du hast schon recht das du um diese jahrezeit keine küken ausbrüten läst.

grße

Dominik Timm
08.11.2005, 18:24
Es soll ja nicht sein ihm Winter aber manche hennen wissen es nicht ;)
Aber ich würds zum jetzigen zeizpunkt auch lassen .

Lorenz
08.11.2005, 18:28
Hallo,
eigentlich ist es nicht normal, dass Hühner um diese Jahreszeit noch brüten. Aber Ausnahmen gibt es immer. Und wenn ich schon die Gelegenheit habe, im Stroh ein Nest zu bauen, wo es immer warm ist, dann würde ich genau das Selbe machen, wie die Henne.

Lorenz

P.S.: Deine Entscheidung war aber richtig. Um diese Zeit noch Kücken halten ist nicht so gut.

van_Bußmann
10.11.2005, 18:40
Hallo Lorenz,

ich wüsste nicht, ob ich den ganzen Tag im Stroh sitzen wollen würde. :P, aber naja: Jedem sein Bier!!!
Allerdings stimme ich dir zu, dass Tommi das Richtige getan hat.

Hagen

bauerboy
07.12.2005, 16:51
Wann gehts denn bei euch bzw bei euren Hennen los mit dem Brüten?
Ich will diese Jahr möglichst früh anfangen (Mtte Februar) oder ist das zu frü / könnt eich früher anfangen?
Wie sond da eure Erfahrungen?
Ich habe Hamburger, "normale" Haushühner, und Zwerg-Wyandotten...

Frieda
07.12.2005, 17:40
Hallo Bauerboy

Ich habe dieses Jahr den Fehler gemacht und die Henne noch im Oktober brüten lassen.
Nächstes Jahr lasse ich sie erst im April brüten, damit die kleinen dann auch gleich mit nach draußen können.Im Mai ist es ja schon recht warm.
Ich glaube das ich Probleme kriegen werde mit den jetzigen kleinen wenn sie mit raus sollen.
Wie gesagt war ein großer Fehler von mir.

Gruß Frieda

bauerboy
07.12.2005, 19:24
Meinst du eher als April is auch nicht sinnvoll?
Ich hatte mir überlegt, wenn ich die gleucken Mitte Februar setze, dann habe ich Mitte/Anfang März Küken, die ich dann gegen Ende März / Anfang April rauslassen könnte...
Würdest du mir davon abraten? Habe ich da nen Denkfehler drin?

Gast
07.12.2005, 19:44
also so in etwa sieht meine planung auch aus. februar brut und dann ab ende märz/anfang april raus.

Frieda
07.12.2005, 19:45
Weiß nicht.Dachte nur wegen dem Wetter, weils dann ja schon sehr schön ist.Mußt mal Dominik Timm fragen der hat ziemlich viel Erfahrung bei sowas.

Gruß Frieda

Frieda
07.12.2005, 19:46
Hallo Godfather.

Können die Kücken das Wetter im März/April schon ab?

Gast
07.12.2005, 19:49
das hängt von wetter und rasse ab. also eine schnell befedernde rasse kann natürlich eher raus als eine die langsam befedert.

das kann man also nicht veralgemeinern??

yossy
07.12.2005, 19:54
Hallo,
allgemein muss man unterscheiden was man will.

Will man seine Tiere im Herbst ausstellen, dann braucht man zum Beispiel mit den großen Seidis nach Ostern im Prinzip erst gar nicht mehr damit anfangen. Die Hähne zumindest bekommt man kaum mehr fertig. Viele Aussteller planen für jede Ausstellung einen eigenen Schlupftermin.

Will man hingegen so für sich privat im Garten den Hühnerbestand nur etwas aufstocken, dann ist Frühling wenn es wärmer wird optimal.

Aber..., man muß sich auch oft nach den Gegebenheiten richten, wann hat man eine Glucke, wann hat oder bekommt man Bruteier, wo und wann kann ich brüten lassen etc. Das ist eigentlich fast wichtiger als wie der genaue Brutzeitpunkt. Den Küken kann man es heutzutage auch im Winter angenehm warn gestalten, nicht nur im Frühling/Sommer und die Kosten sind erträglich.

Und wer zulange wartet, der kommt dann wieder voll hintenraus in den nächsten Herbst/Winter rein.

PS.
Die Psyche eines Huhns dem man gerade 13 werdende Kinder weggenommen hat, ungefragt natürlich, das sollte man mal analysieren. Wenn sie könnte würde sie Dich sicher meucheln. Aber das ist ein anderes Thema so nach dem Motto ... der Mensch regiert die Welt.
Grüße Peter

Dominik Timm
07.12.2005, 20:07
Ich werde auch ihm Februar Anfang März anfangen zu brüten Hatte aber auch schon zu weihnachten glucken mit Kücken rumlaufen einfach nicht so viele Eier unterlegen dann hält sie auch die Eier gut warm.

Was natürlich der Nachteil ist die Kücken wachsen nicht so schnell weil sie mehr Energie benötigen um die Körperwärme zu produzieren.

Aber ich fange immer früh an ;)

Enemy
07.12.2005, 21:06
Meine Zwerg Seidis haben auch im Dezember/Januar bei Eis und Schnee gebrütet - und ab ca. 4 Wochen ihre Kleinen auch stolz nach draußen geführt. Im Stall selber hatte ich eine Styrodur Platte in einem alten Bettbezug (damit keiner das Knabbern anfängt ;-) ) unter der Einstreu - damit Nachts auch keine Auskühlung erfolgte. Ich muß aber dazu sagen, das ich den Hennen zur Winterzeit nur 5 Eier gelassen habe - einfach nur, um ihre Muttergefühle zu befriedigen. Das die Minis deswegen schlecht oder langsamer gewachsen wären, kann ich gar nicht mal sagen - Zwerg Seidis sind da ja eh recht robust. Bei den Zwerg Orpington sah das schon anders aus - die wurden wirklich nur sehr schwerfällig was...

Mit den Lachsen und den Kämpfern geht es möglichst im März los - die Lachshähne brauchen doch recht lange. Die Zwerg Inder können noch bis Ende Mai Schlüpfen - die sind sowas von frohwüchsig, die kann man dann auch im Oktober/November auf ne Schau stellen.

Tommi
09.12.2005, 09:15
Eine Unterbrechung der Brut gibt es in der Natur sicherlich auch immer wieder, sei es dass die Eier von einem Raubtier geplündert werden oder sonst was.
Ob das Huhn dadurch einen psychischen Schaden nimmt, kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Habe nicht den Eindruck, dass das Huhn jetzt depressiv ist. Hat eigentlich auch sofort aufgehört zu glucken. War für mich ein gutes Zeichen bezüglich der Verarbeitung, des Abbruchs.
Gruß
Tommi

bauerboy
09.12.2005, 10:51
Das, was Tommi gesagt hat kann ich nur unterstützen...
Außerdem ist es bei mir meistens do, dass ich Glucke und Küken trennen muss, weil die Glucke das Küken sonst picken oder verhungern lassen würde...

Hühnerschreck
09.12.2005, 21:00
Ich denke das es bei jedem auf die gegebenheiten also die Art der
Haltung ankommt.Ich kenne Züchter die das ganze Jahr
Natur+Kunstbrut betreiben um Vortschritte in der Zucht mgl. schnell
herbei zuholen.Aufzuchtboxen und oder -ställe lassen es in jeder
Jahreszeit zu.

Trotzdem ist das Frühjahr und der Sommer Optimal.
Ich hätte die Henne auf wenigen Eiern gelassen.

:)

Ashey
14.12.2005, 15:20
Hi!
Also, zum Thema Ausnahmen:
Ich hab dann wohl einen ganzen Stall Ausnahmen! ;)
Ende Oktober hatte ich bereits eine Glucke die - dank des milden Novembers - sogar eine Brut erfolgreich aufgezogen hat. Die Kleinen haben nun ihr volles Federkleid.
Jetzt hab ich schon wieder zwei Glucken, die beiden teilen sich sogar das Nest und klauen sich gegenseitig immer wieder die Gummieier, da ja jede eins haben will.
Und nun fängt auch schon die nächste an sich ein Nest zu bauen. Mir gehen langsam die Gummieier aus!
Und über den ganzen Sommer hatte ich nicht eine einzige Glucke!
Wahrscheinlich mögen meine Hennen den Winter lieber :-/
Vielleicht liegt es auch an dem neuen Hahn *g* Sie haben sich ja gleich alle soooo ihn ihn verliebt.
Allerdings ist er der Einzige, der wirklich "Winterpause" macht. Er hat gar kein Interesse daran eine der Hennen zu treten.

Zu der Brut:
Also, wenn ich vorhabe auszustellen, dann lass ich auch im Winter brüten. Ich bin absoluter Anhänger der Naturbrut und meine Hennen brüten auch alle super zuverlässig.
Ich habe einen "Extrastall" wo meine Glucken immer untergebracht werden. Der ist auch warm (beheizt). Nur wenn ich dort ne Glucke reinpacke, muss sie auch den Rest des Winters dort bleiben, sonst bekommt sie nen Kälteschock.
Sonst fange ich in der Regel im März an.

Enemy
14.12.2005, 15:26
...es gibt Rassen, bei denen lässt sich das Glucken steuern...
Bei den Zwerg Orpington brauchte man bloß mal ein paar Tage lang Tauben(Körner)futter zu füttern... dann fingen die Damen an zu glucken.
Kann also auch möglich sein, daß in letzer Zeit "zu schweres" Futter gefüttert wurde...
(ich rede jetzt nicht von Seidis - denn die sind in ihrem schon fast penetrant zu nennenden Bruttrieb kaum zu toppen ;) )

Gast
14.12.2005, 20:07
kannst du das meinen mal mitteilen?

Enemy
14.12.2005, 20:57
??? meinste mich? Wem soll ich was mitteilen?
wir müssen vorsichtig sein... sonst zerquasseln wir wieder den thread ;-)

Gast
14.12.2005, 21:02
meinen seidis, das sie gerne brüten.... ich sehe meine nur sitzen wenn sie schlafen. und die sind gute 1,5 jahre alt...

Enemy
14.12.2005, 21:17
echt? Habe ich noch nie erlebt...
Sowohl meine silbergrauen als auch meine weißen legten immer nur ne Eierserie von 10 - maximal 20 Eier (die letztere Menge auch nur, wenn ich die Eier immer weggenommen habe) - dann haben die sich mit dem Pop draufgesetzt. Wenn dann keine Eier im Nest waren - auch gut... brüten wir eben die Einstreu aus. Henne hochgenommen, im Auslauf einen Hasenkäfig drübergestülpt (damit sie nicht wieder ins Nest im Stall kam) - ok, brüten wir eben die Wiese aus :-)))
Wenn erst eine saß, folgte der Rest der Truppe auch ganz schnell... auch der Hahn brütete mit - leider war der nicht so stubenrein wie die Hennen, ich mußte ihn dann doch aus dem Nest nehmen...

Wenn wir Ausstellung hatten hab ich immer mal wieder ein paar Seidis zum Verkauf angeboten... 50 % der Leute mit dem Was-sind-die-süß-haben-wollen Ausdruck im Gesicht sprangen ab, nachdem ich sie drüber aufgeklärt habe, das die Tierchen zwar sehr robust und genügsam sind, aber
- nicht im Kinderzimmer in einen Hasenkäfig gehören und auch auf dem Balkon nicht unbedingt glücklich sind
- sie keine 365 Eier im Jahr legen
- und eben verdammt gerne brüten.
Von den Leuten, die sie trotzdem kauften bekam ich spätestens 3 Monate später einen Anruf:
"Wir haben jetzt seit 6 Wochen ne Glucke und kriegen sie nicht davon weg, sie ist schon total abgemagert" (ich war dann immer schon froh, wenn die Leute nicht "zum alten Bauern umme Ecke" gegangen sind und dessen Anti Brutlust Tipps befolgt hatten :( )

Tja, und maximal 3 - 4 Monate später bekam ich von denselben Leuten wieder nen Anruf "Kann man Seidenhühner eigentlich essen?" ;)

Ich habe keine Ahnung, was du mit deinen Seidis machst... aber meine haben ständig gebrütet. Die von meinen Jungzüchtern auch ... und die von einem anderen Zuchtfreund auch...

yossy
15.12.2005, 09:03
Hallo enemy,
Deine lieben Worte zu den Brutmaschinenseidis sollte man/frau mal hier im hüfo an exponierter Stelle groß rausstellen. Ist sicher sehr interessant für alle finanzschwachen Hühnerfreaks die sich keinen gescheiten Brutapparat leisten können oder wollen.
Nur dann beginnt der run auf die Seidiglucken und dann habe ich (u.a.) das Problem, woher nehmen?
Grüße Peter
yossy

Enemy
15.12.2005, 10:52
??? Hm...das kann ich jetzt so oder so lesen und verstehen... ;)

>Nur dann beginnt der run auf die Seidiglucken und dann habe ich (u.a.) das Problem, woher nehmen?<

Verhalten sich deine denn anders als wie von mir geschildert?


Meine Geschichte geht danach eigentlich weniger schön weiter...
Zuerst kam dann der Anruf "Kann man Seidenhühner essen?"

Und wenn ich die Leute dann auch der nächsten Ausstellung wiedertraf und nach den Seidis fragte bekam ich zur Antwort:
"Nee, also das war uns zu nervig. Wir haben sie dann geschlachtet und haben jetzt andere Hühner"

"und, wie haben sie geschmeckt?"

"nee, also hören sie auf... wir haben uns schon beim Ausnehmen geekelt wegen dem dunklen Fleisch. Das wollte keiner essen. Sogar der Hund ist nicht drangegangen. Wir haben die dann in die Tonne geworfen."


Gut die Hälfte der Käufer kam (trotz meines deutlichen Hinweises vor dem Kauf) nicht mit dem Brutverhalten klar, die Leute empfanden das als nervig.

Mein Beitrag soll gewiss kein Aufruf zum Missbrauch der Seidis als Brutmaschinen sein (jau, auch das hab ich schon erlebt... das sitzt die Seidihenne als ständige Mitbrüterin... um dann nach 12 Wochen Brutdauer - wenn man die anderen Glucken immer komplett mit ausschließlich befruchteten Eiern vollgepackt hat - mal endlich ein paar Babys führen darf :boese)

Wer allerdings akzeptiert, das er keine Legehennen im Stall hat, sondern robuste Hühnchen mit Familiensinn, der wird damit glücklich und wird sie nie wieder hergeben.

yossy
15.12.2005, 12:31
Hallo enemy.
ich glaube kaum, dass es hier im hüfo welche oder gar viele gibt, die auf die Idee kommen, ihre geliebten Seidis gar zu essen. Ganz im Gegenteil, ist das Seidi mal krank, werden sogleich Unsummen zum Tierarzt getragen.
Ich glaube in der heutigen Zeit und in der Zukunft sicherlich noch viel mehr, kann kaum mehr ein Städter oder sogar Dörfler im Wohngebiet überhaupt noch Hühner halten. Hier bilden die zutraulichen Seidis und Zwergseidis ( wenn´s denn sein muss auch ohne Hahn), eine akzeptable Ausnahme/Alternative. Sogar geduldet vom bösen Nachbarn, der die Wuschel garnicht in Verbindung mit ordinärem Hühnervolk bringt sondern mehr als Heimtier betrachtet.
Sogar Lehrer wählen im Biologieunterricht/Schulhühnergarten Seidiglucken und Seidibruteier um Ihren Kindern das Aufzuchterlebnis oder Partnerschaft Mensch/Tier mit zahmen Seidis nahe zu bringen.
Aufgrund dessen sage ich den Seidis und Zwergseidis für die Zukunft "blühende Landschaften" voraus.
Ich habe seit Jahren die Erfahrung gemacht, dass fast Alle die sich mit Seidis befasst haben ihnen die treue halten oder wieder zu ihnen zurück kehren. Eine Ausnahme bildet hier: Wer nur wirtschaftlich denkt, mit dem Pfennig rechnet und möglichst noch Frühstückseier an die Nachbarschaft im großen Stil verkaufen will, der sollte die Hände von Seidis lassen.
Ja und zurück zum Bruttrieb. Der Mensch kann das doch steuern, Dir als Züchter brauch ich das doch nicht erläutern. Ich habe ca. 80 Hennen, wenn die alle nach Deiner Anschauung glucken würden, wo sollte ich dann noch Bruteier herbekommen?
Grüße Peter

Enemy
15.12.2005, 13:21
Hi Yossy,
ich kann ja nur aus meinen eigenen gemachten Erfahrungen (und denen, die ich im näheren Umfeld beobachtet habe) sprechen...
Leider ist/war das hier in meinen Gefielden wohl so, daß die Leute - wenn sie sich fürs Huhn entscheiden - eher an Wirtschaftlichkeit denken.
Wir hatten hier vor 3 Jahren einen Geflügelmarkt, wo der (einzige) Zwerg - Seidizüchter komplett auf seinen Tieren sitzenblieb - und dann eben (da er sich vom Farbschlag trennen wollte) die Tiere den Kindern einer Bekannten in die Hand drückte (frei nach dem Motto "Wir werben die Jugend für unser schönes Hobby) ;-)
Die Kids waren auch zunächst begeistert von den Wuschels - nur ging dann der run um die Bruteier los. Bloß kein Seidi Ei essen, alles sammeln, am besten gleich in die Maschine damit - denn schon am nächsten Tag kann die nächste glucken.

Wie man den Bruttrieb der Seidis steuert... das mußte mir mal näher erläutern ;-) Bei meinen als auch denen der Jungzüchter war da leider nicht viel zu machen... Nicht jeder hat 80 Hennen - der kleine Züchter begnügt sich da mit 2 kleinen Zuchtstämmchen. Evtl. gibt es da auch - je nach Farbschlag – Unterschiede in der Brutlust? Ich kann ja hier nur von weiß und silbergrau sprechen.

Die Kids haben dann auch auf den Ausstellungen versucht, ihre Tierchen an den Mann/die Frau zu bringen... leider mit sehr wenig Erfolg. Und da man ja nicht alles behalten kann... wollte auch in dieser Familie niemand das dunkle Fleisch essen.

Und da sag ich für mich "Stop" - wenn ich mich für die Zucht oder Haltung der Rasse entscheide, muß mir auch klar sein, das bei Vermehrung Hähne anfallen. Und du weißt selber, das man eher 5 Hennen verkauft bekommt als 1 Hahn. Wenn dann der Überschuss abgetötet und in die Tonne gesteckt wird, find ich das nicht in Ordnung.

Ich finde es gut, wenn den Leuten ihre Tiere etwas wert sind - genau nach einem solchen zu hause hab ich für meine Tiere immer gesucht (essen.. kann ich sie auch alleine). Nur war eben hier die Resonanz bei den Seidis nicht sehr groß.

Jau, das mit der Ansicht der Leute als "Heimtier" kann ich bestätigen - sonst wären nicht immer wieder die (ernstgemeinten) Anfragen nach Käfig im Zimmer oder Balkonhaltung im Mehrfamilienhaus gekommen ;-)

Versteh mich nicht falsch - ich mag die Wusels und war auch gerne bereit, ihr Brutverhalten zu akzeptieren. Ich mag es halt nur nicht, wenn Leute sich etwas kaufen, weil es niedlich ist und dabei vergessen, daß es sich um ein Lebewesen mit eigenem Charakter handelt - und es dann wegwerfen, weil es nicht ihren Erwartungen entspricht.

P.S. Bei meinem direkten Nachbarn lebt immer noch eine meiner silbergrauen Zwergdamen inmitten vom „ordinären Hühnervolk“ (netter Ausdruck überigens :()– mittlerweile knapp 5 jährig, zieht sie jedes Jahr 4 Bruten groß…

Onza
16.12.2005, 16:36
Ich habe zwar keine Seidis, dafür auch 2 ebenfalls sehr brutfreudige Zwerg-Orpi-Damen.

Ihr Brutverhalten ähnelt dem der Seidis voll und ganz. Nach 10 bis max. 20 Eiern wird gebrütet. Egal was und egal wo. Ich bin schon zufrieden, dass meine brutwütigen Damen jetzt mal Ruhe geben. Der letzte Versuch war Ende Oktober. Jetzt ist Winterpause. Aber ich bin mir sicher, spätestens im Frebruar erfolgt der nächste Versuch.

Darüber kann man sich freuen und auch ärgern. Ich jedenfalls habe mir dies zu nutzen gemacht.

Im wesentlichen halte ich Hühner, die nicht so brutverrückt sind, denn es kann wirklich lästig werden und Eier will ich ja auch haben. Auch sind diese, wenn dann mal eine gluckt, auch nichts so gute Mütter (so jedenfalls meine Erfahrung, sie führen höchstens 4 Wochen).

Da ich aber ab und an mal Küken möchte (so 1 bis 2 Gelege im Jahr) und Kunstbrut grundsätzlich ablehne, brauche ich halt auch immer mal wieder eine zuverlässige Glucke. Und da sind die beiden unschlagbar.

Bisher ist es mir immer gelungen, beide gleichzeitig glucken zu lassen. Oft fängt eine an, aber ich kann drauf wetten, dass die andere noch innerhalb der 3 Wochen auch beginnt, und dann teilen sich beide die Kückenschar.

Bisher hatte ich, bedingt durch diese Doppelmütter noch keinen Verlust an Küken durch Katzen oder Raubvögel. Vier Augen sehen halt mehr.

Und wenn eine mal keine Lust mehr auf Kinderpflege hat, übernimmt die andere den Job, denn die Küken sind ja auf beide Mütter geprägt.

Einen Nachteil hat die Sache jedoch. Da beide zusammen in einem Nest brüten, streiten sie sich immer um die Eier. Dabei sind schon 2 zu Bruch gegangen. Da werde ich dieses Jahr was ändern müssen.

Gruß
Ulrike