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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Darf man gegen Marek selber Impfen ?



Dominik Timm
05.11.2005, 17:59
Moin wollte mal fragen ob ihr eure kücken gegen Marek Impft .
Und wie mann es am besten macht subkutane oder intramuskuläre Injektion ? Darf oder kann das nur der Tierarzt machen ?
Weil am ersten tag mit allen Kücken immer zum Tierarzt rennen ist ein wenig zeitaufwändig .

Enemy
05.11.2005, 19:50
Hi Dominik,
das machen wir schon seit Jahren selber - mußt nur einen Tierarzt finden, der dir den Impfstoff bestellt und aushändigt.

Wir legen zum Jahresanfang im Verein bestimmte Termine (alle 14 Tage) fest zum Eiereinlegen (in die Brutmaschine) - so haben wir an einem Schlupftag immer einen ganzen Haufen Küken. Die kleinen werden in den Muskel in die Innenseite des Oberschenkels gespritzt. Am Besten, du hast noch jemanden dabei, der die Minis dabei festhält.

Je nachdem, wieviele Küken du so in einem Jahr ziehst, lohnt sich die 1000ender Dosis Impfstoff - die 250er kostet fast genausoviel ;-)
Man kann die Tablette innerhalb des Gläschens mit einem kleinen Schraubenzieher o.ä. in 4 gleich große Teile teilen,dann mit einer Spritze mit Nadel durch den Gummistopfen der Lösungsflüssigkeit die entsprechende Menge abziehen - dann Lösungsflüssigkeit und Tablettenteil in ein separates Gefäß und mischen.
Die restliche Flüssigkeit als auch die Tablettenteile unbedingt in Originalverpackung im Kühlschrank aufbewahren.

Und die gelöste Impfflüssigkeit innerhalb von 2 Stunden aufbrauchen, Reste weggießen.

Dominik Timm
05.11.2005, 19:55
Danke für die ausführliche Antwort .
Was kostet der impfstoff denn wenn ich ihn selber beim tierarzt abhole?

Enemy
05.11.2005, 20:05
Kann ich dir jetzt nicht sagen, weil ich ihn nicht abhole und bezahle ;-)…
Aber … wenn du die Möglichkeit hast, mehrere Tierärzte abzuklappern, solltest du das tun – wir hatten hier von Tierarzt zu Tierarzt sehr unterschiedliche Preise, manche schlagen noch was drauf für ihre „Mühe“, ihn zu bestellen, andere haben beim Lieferanten schlechtere Konditionen (jau – auch das gibt’s… ein TA, der bei dieser Firma viel bestellt, bekommt „Rabatt“)
Wir sehen immer zu, das wir alle Impfstoffe zusammen (Marek, IB, ILT) am Anfang des Jahres bei TA bestellen und dann sagen „Wir brauchen es spätestens in 6 Wochen“ Unser TA packt es dann mit in seine eigene Großbestellung und wir müssen das Porto (was bei einer Einzelbestellung anfallen würde) nicht extra zahlen ;-)

Franz-Philipp
05.11.2005, 21:31
Ähm...impfen darf doch nur ein TA bzw. nur unter Leitung eines TA´s bzw. mit Genehmigung - oder bin ich da falsch ?
Dann sollte sowas unter Stillschweigen gehandhabt werden. Denn der TA, der Impfstoffe abgibt begeht seit November 200?x keine Ordnungswidrigkeit mehr....ums mal milde zu formulieren.
lgfp

Enemy
05.11.2005, 23:36
Also, hier läuft es generell so:

Ein Rassegeflügelzuchtverein läßt über den Tierarzt einen s.g. Impfbeauftragten eintragen. Dieser wird vom Tierarzt eingewiesen... bekommt also genau erklärt, wie er den Impfstoff einzusetzen hat.
Wichtig bei ND: Der Impfbeauftragte hat alle Ställe innerhalb der 2 Stunden anzufahren und sich davon zu vergewissern, das die zu impfenden Tiere augenscheinlich gesund sind und das JEDES Tier des Bestandes geimpft wurde.

Bei den anderen, nicht gesetzlich vorgeschriebenen Impfungen erfolgt ebenfalls zuvor eine Einweisung des Tierarztes.

Ob jetzt ein einzelner "normaler" Hühnerhalter von seinem TA den Impfstoff für die nicht gesetzlichen Impfungen bekommt, muß der TA entscheiden...

big-o
08.02.2006, 18:56
hi
ich ahbe küken sie sind 8 tage allt ich habe ich habe das erste mal küken 22 stück aber auch 9 hühner muss ich die impfen

Gast
08.02.2006, 19:00
gegen marek kannst du nur am ersten tag sinnvoll impfen.

big-o
08.02.2006, 19:01
und wenn ich die impfe ist das wichtig und wie mache ich das

Thomas Meise
08.02.2006, 21:57
Nachdem ich gerade die Antworten auf die eingangs gestellte Frage gelesen habe, muß ich doch mal Stellung dazu beziehen. Ganz so leicht, wie das Thema hier dargestellt ist, sollte man es nicht nehmen!
Grundsätzlich macht sich der Tierarzt strafbar, wenn er Impfstoff, egal welchen, aushändigt. Auch der Anwender ist dazu in aller Regel nicht befugt und kann ggf. dafür belangt werden.
Allerdings- und das wissen die Tierärzte- würde kaum ein Geflügelbestand geimpft werden, wenn nicht die Vereine die Regie dafür übernehmen würden.
Es gibt Landkreise, in denen die Veterinärämter die vereinsweise Imfung der Bestände durch einen Impfwart befürworten.
Um keine schlafenden Hunde zu wecken und um den Tierarzt nicht zu kompromittieren, sollte nicht allzu offensiv mit dem Thema umgegangen werden, etwa über die Presse zu Impfterminen einzuladen oder Namen von Tierärzten zu nennen, die sich als kooperativ erwiesen haben.
So etwas hat schon viel Ärger gegeben.
Dann noch etwas zu der Teilung der Impfdosis zur Kostenersparnis:
Die Impftablette ist vakuumverpackt und gekühlt zu lagern. Sobald das Glasröhrchen mit der Tablette aus getrocknetem Serum geöffnet wird, läuft die Uhr. Der Ansatz mit dem Lösungsmittel ist innerhalb von 2 Stunden anzuwenden, danach stirbt das Impfvirus ab und ist unbrauchbar. Es ist die verbreitete Unkenntnis unter Züchtern, die dazu führt, daß immer wieder Impfstofftabletten geteilt und mit geteilter Menge an Lösungsmittel angesetzt werden. Fakt ist: Der verbleibende Rest der Impfstofftablette kann entsorgt werden. Er ist wirkungslos. Durch das Offnen des Glasröhrchens wird das Vakuum zerstört, Keime, die in der Luft allgegenwärtig sind, dringen ein und zerstören das Serum. Eine spätere Anwendung dieses "Impfstoffs" hat allenfalls noch den Placebo- Effekt und bietet definitiv keinen Schutz!
Sparen ist legitim, aber was kostet die Impfung denn? Selbst wenn der Impfstoff in der kleinsten Einheit für 500 Tiere 20 Euro kosten würde, und damit nur 20 Küken geimpft würden, dann kostete die Impfung pro Küken 1 Euro! Mit der geteilten Menge sind die ersten 20 Küken für 50 Cent geimpft, und die vom nächsten Satz faktisch gar nicht .
Übrigens soll ein Impfen von Küken aus Naturbrut Unsinn sein, da diese mit dem Marek- Erreger schon vor der Impfung in Berührung kommen.
Und wenn die Kükenaufzucht getrennt von der Herde stattfindet, ist auch eine Impfung am 2. oder 3. Tag noch sinnvoller als gar nicht mehr zu impfen. Mit der Impfung muß dem Kontakt mit Marek- Viren, die in den meisten Beständen latent vorhanden sind, lediglich zuvor gekommen werden. Deshalb: Bei allen Arbeiten mit den Tieren (Fütterung etc.)immer bei den jüngsten anfangen, um nicht aus den älteren Beständen irgendwelche Erreger mit zu den ungeimpften Küken zu übertragen, usw....
Viele Grüße
T.M.