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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Jugendarbeit/ "Jugendnachzucht"



TomSatchmo
01.11.2010, 10:30
Guten Morgen,

bei uns im Verein, wie wahrscheinlich in so vielen Kleintierzuchtvereinen, wird leider so gut wie überhaupt nichts für den Nachwuchs getan. D.h. keinerlei Angebot um überhaupt mal das Interresse "Fremder" zu wecken.
Ich bin z.B. der mit Abstand jüngste Züchter und das mit Mitte 20.
Dieses Jahr konnten wir EINE neue Jungzüchterin gewinnen die allerdings wohl erst zum nächsten Jahr eine ausstellungsfähige EIGENE Zucht haben wird.
Bei unserer gestrigen Lokalschau waren zwar einige in der Kategorie Jugend vertreten; nur sehen diese Kinder wahrscheinlich das ganze Jahr über kein Huhn. Die Tiere werden von einem Züchter unseres Vereins gehalten, gefüttert und auch Schaufertig gemacht. Wenn es nach mir ginge wäre das nicht in der Art möglich.
Ich spiele nun also mit dem Gedanken mich als Jugendleiter eventuell aufstellen zu lassen bei unserer nächsten Hauptversammlung. Die bisherige Jugendleitung hat keinerlei Aktionen unternommen die irgendetwas mit Tieren (Gefügel, Kaninchen) zu tun hatte; bis auf einen Zoobesuch.

Wer von euch hat mit solch einer Jugendarbeit schon Erfahrung gesammelt oder hat Ideen wie man an die Kinder heuzutage rankommt.

Ich denke so eine Art Jugendhühnerhof wäre eine gute Idee. D.h. die Kinder/Jugendlichen sind dafür verantwortlich, sich um einen Stall zu kümmern. Füttern, säubern usw.

Mal sehen, vielleicht kann ich etwas in unserem Verein erreichen, ansonsten wird der wohl in den nächsten Jahre aussterben. Wie so viele!!!

Schönen Feiertag

Tom

Lexx
01.11.2010, 10:52
Ich streng mal meine Rübe an und überleg, was wir in der Jugendgruppe gemacht haben... Weihnachten zu haben wir Plätzchen mit der Jugendleiterin für die Weihnachtsfeier vom Verein gebacken... im Sommer gab´s ein Jugenzeltlager mit den anderen Vereinen, jedes Jahr quasi bei einem anderen Verein vor Ort (irgendne Wiese halt) als Zeltplatz und Programm war grillen, Schnitzeljagd, Lagerfeuer... Spaß haben halt. Frühling dann Eier für Palmbuschen bemalen, oder auch mal Gänseeier mit Ritztechnik färben, Pflanzenfarben mischen, Eier mit Perlen etc. bekleben... das war dann zum Verkauf auf dem Ostermarkt im Vereinsort.
Glaublicherweise 2-3x im Jahr waren "Schulungen", eigentlich weniger bezüglich Rasse und Zucht, sondern unserem Minialters entsprechend (keiner älter als 14, Kids von den Züchtern eben) eher darüber wie man die einzelnen Arten hält, was deren Ansprüche sind, wir hatten damals auch Kaninchen im Verein. Waren halt Nachmittage wo man sich zu Kaba und Keksen traf und ein paar Schaublider angeschaut hat und zugehört hat, was Jugendleiter und evtl. Zuchtwart erzählen :laugh.
Nachdem wir weggezogen waren, blieb die Jugengruppe intakt und existiert heute noch. Die Kids und Jugendlichen wurden voll in den Bau der Vereinsanlage integriert, inkl. eigenen Raum im Vereinsheim. Zum Beispiel waren und sind sie für die Baum- und Gesträuchpflege der Gehege und Volieren zuständig und haben jetzt eine eigene Ziergeflügelvoliere um die sie sich voll kümmern. Allerdings denke ich, der Verein ist und bleibt wohl ein Musterbeispiel, die Jugendleiter sind nach wie vor die gleichen, wie in meiner Kindheit und bei anderen Vereinen (ich war danach noch in zweien in der Jugendgruppe) wurde außer der Teilnahme am Zeltlager nichts gemacht.

Andi Faltner
01.11.2010, 11:16
Hallo Tom,

ist fast in allen Bereichen sehr schwierig, das Interesse der Jugend zu wecken.

Man sollte prinzipiell nicht mit dem Gedanken an die Sache ran gehen, dass jemand unbedingt Hühner ausstellen muss, um dabei sein zu können. Wichtig ist es, den verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren zu erlernen, dazu "taugen" notfalls auch Hybriden.

Leider ist es heutzutage auch nicht mehr so einfach, sich mal schnell ein paar Hühner zuzulegen und in den Garten zu verbringen, wegen Problemen mit Nachbarn etc. pp.

Mir schwebt da eher sowas vor, wie ein "Hühnerhotel" wo man seine Tiere unterbringen kann, sich aber trotzdem selbst um alles kümmern muss. Dazu braucht es "nur" jemanden, der seinen Hof dafür hergibt.

Aber heutzutage gibt es ja nichts, was es nicht gibt.

Rent-a-chicken ;)

Lexx
01.11.2010, 11:52
Was mir noch eingefallen ist... bei uns war damals (eigentlich in allen Vereinen) so´n bisschen das Motto: "Rassezucht und Naturschutz" (also sinngemäß, die genaue Formulierung fällt mir nichtmehr ein). Im Rahmen dazu haben wir manchmal auch Vogelhäuschen gebastelt, bzw. die Vereinsanlage bekam einen schönen Naturteich. Heute könnte man bei den Jugendnachmittagen auch neben Vogelhäuschen und -bädern, Insektenhotels, oder Igelburgen bauen und nebenher redet man eben über Zucht von Kaninchen und Geflügel, der Austausch findet statt.

Andi, was spricht gegen Rassegeflügel? Es geht ja auch neben der Jugendförderung auch darum, das die Vereine nicht aussterben. Wichtig wäre erstmal die Basis wieder zu mobilisieren, den aktuellen Mitgliedern klar zu machen, das ihre Kinder (okay, bei den meissten mittlerweile wohl Enkel) herzlich willkommen sind und man ihnen auch was anbietet. Das nächste sind die Kids im Umkreis und da ist wichtig, an die Hand nehmen ist okay, alles abnehmen ist Kacke. Wenn ich als Kind oder Teenie nur meinen Namen hergeb, aber ansonsten nichts tue, wie Schauvorbereitung (das kann auch ein Kind), oder vorher füttern, misten etc.. und dann kassiert Papa oder der Pate nicht nur den Preis sondern auch die Anerkennung... ja wozu noch mitmachen? Das wurde in meinem ersten Verein nie tolleriert und das war gut so, weil dadurch hatten mein Bruder und ich auch den Spaß dran.
Es gibt sicherlich genügend Kinder und Jugendliche die Spaß in/an einem Kleintierzuchtverein hätten und mitmachen würden. Nur ebend muß man ihnen auch das Lob und die Anerkennung gönnen und sie mitmachen lassen.
Die Vereine dürfen sich eigentlich nicht beschweren, das sie jetzt keinen Nachwuchs mehr haben und nur wenigen die Generationen bleiben. Das hat man eben durch vernachlässigte Jugendarbeit und Erfolgserlebnis verbockt. Nicht alle Vereine aber viele und da muß man wieder bei Null anfangen.

vonWelsum
01.11.2010, 11:55
Unsere Jugendgruppe besteht aus Kindern und Enkeln von aktiven Züchtern, die eben eine Rasse " aufs Enkele" anmelden. Ringe und Standgebühr ist ja auch günstiger.
Ich würd behaupten, die Kinder würden in der Ausstellungshalle nicht mal die "eigenen" Tiere erkennen.

Ich spiele mit dem Gedanken, einer meiner Ställe unter zu vermieten und mit einem Kind/Jungendlichen dann dort die Tiere zu betreuen.
Hab die Idee schon im Verein angesprochen, und 1-2 andere würden das auch machen.
Nun fehlt es nur noch an den Kindern/Jugendlichen. Wär auch schön, nicht nur aus Züchterfamilien neue Mitglieder zu werben.

Andi Faltner
01.11.2010, 14:34
Ist schon richtig, da kann man auch gleich Rassehühner nehmen. Wäre natürlich nicht verkehrt, wenn es sich wenigstens um gutlegende Rassen handelt. Um das Interesse bei Jugendlichen zu wecken, müssen auch immer die Erziehungsberechtigten mitspielen. Man versucht ja am ehesten solche Leute zu begeistern, die mit der Hühnerhaltung bisher noch nix am Hut hatten. Wenn bei dem, was der Sohnemann/die Tochter da macht auch noch regelmäßig frische Eier rausspringen, dann lässt sich damit noch etwas besser "werben".

v0id
01.11.2010, 15:14
Ich glaube Kleintierhaltung und besonders Hühnerhaltung ist für viele Jugendliche was, allerdings, wie Andi bereits sagte, schwer zu realisieren. Viele Leute haben ja heutzutage gar keinen richtigen Garten mehr und ich kann mir vorstellen, dass auch viele Eltern ihren Sprößlingen den Vogel :biggrin: zeigen werden, wenn Er/Sie mit Hühnern daherkommt.
Daher wäre es sinnvoll wenn so etwas auf den Vereinsgelände stattfindet. Sodass es praktisch einige Jugendvolieren gibt, in denen die Jugendlichen dann ihre Hühner halten können. Wichtig ist auch, dass die Hühner dann auch wirklich den jeweiligen Jugendlichen gehören und das nicht einfach der Verein Hühner anschafft, die dann von irgendnem Opi betreut werden und auf den Namen der Kinder gemeldet werden.

Wenn man diese Basis hat kann man die Jugendgruppe dann einteilen, sodass immer 3-4 Leute an einem Tag Dienst haben und die Tiere versorgen. Dann braucht man allerdings auch einen seperaten Aufenthaltsraum für die Jugend, damit man sich danach auch über Alltagsdinge austauschen kann. Das Vereinscasino ist für sowas eher ungeeignet, denn unter lauter alten Leuten, die Karten spielen, fühlt man sich als Pubertierender eher nicht wohl.

Ich kann da nur aus meiner Erfahrung im Schützenverein sprechen. Da wurde bei den Hauptversammlungen immer geklagt, dass die Jugend ausstirbt, dabei wurden wir eigentlich nur gebraucht um die Schießstände ab und wieder aufzubauen, weil das den alten Säcken zu anstrengend war. Unser Jugendraum war weder eingerichtet noch beheizt und wenn man sich in die Vereinskneipe gesetzt hat haben sich die alten Männer beim Knobeln gestört gefühlt. Außerdem durfte man gar nichts. Am Liebsten hätten sies gehabt, wenn wir gekommen wären, 100 Ringe geschossen hätten und wieder gegangen wären. Wenn wir mal die Kleinkalibergewehre anfassen durften konnten wir uns schon glücklich schätzen. Am Ende war ich dort sogar Jugendsprecher, aber da war eigentlich eh alles zu spät, da die letzten Jugendlichen keinen Bock mehr hatten und die, die abundzu neu gekommen sind waren alles so Hohlbirnen, die nur mal ein bisschen rumballern wollten.

Außerdem muss man immer im Hinterkopf behalten, dass die Schule immer vorgeht. Sprich: Wenn mal einer nicht kommen kann, weil er ne Klassenarbeit schreibt und lernen muss darf der nicht schief angeguckt werden, dann muss eben mal Opa Helmut die Lachshühner ausmisten und wenn einer mal lieber was mit seinen Freunden unternehmen will muss das genauso gehen.

Hybriden sind meiner Meinung nach nichts. Da muss schon austellungsfähiges Material bei sein, damit die Jugendlichen auch Erfolgserlebnisse haben und sich dann verbessern können, indem sie über Züchtung und Vererbung lernen, gleichzeitig muss aber auch der, der seine Hühner nur aus Freude an den Vögeln hält seinen Raum bekommen, wenn er das zuhause nicht tun kann.

Und nun zum Problem: Woher die Kinder nehmen wenn nicht stehlen... Entweder man richtet einen Storchenhorst auf dem Gelände ein und hofft oder man macht mal nen Tag der offenen Tür oder ein Vereinsfest. Das hat beim Schützenverein immer viel gebracht. Das darf dann aber auf keinen Fall Ausstellungscharackter haben, denn Geflügelaustellungen wirken auf den Aussenstehenden, der vllt Interesse hat, doch eher befremdlich. Wenn man sowieso einen Kleintierzüchterverein hat kann man sich ja überlegen ob man nicht vllt noch ein paar Ziegen oder so etwas hinstellt, einfach damit es was zu sehen und zu streicheln gibt. Der Kontakt zum Tier ist da immer ganz wichtig. Man könnte auf so einem Tag der offenen Tür ja auch ein Kaninchengehege haben, wo dann Kinder, die selber keine Haustiere haben Patenschaften übernehmen können und für 10€/Monat können sie dann kommen wann sie möchten und "ihre" Tiere anschauen/streicheln und bei der Versorgung helfen.

BC.Rich-Ironbird
01.11.2010, 19:46
Hehe, ich als Jugendlicher kann ja mal meinen Senf dazu geben;)
Also, bei uns im Verein ist die Größte Jugendgruppe in Rhld. Pfalz.
Ich schreibe mal, was bi uns für die Gruppe getan wird.
Ich habe mich letztens erst angemeldet, habe mich gleich an den Jugendleiter gewendet,
dass beste: Jugendliche unter 18 sind KOSTENLOS.
Dann kam gleich die frage, ob ich nicht lust hätte, am Zeltlager mit anschliessendem Angeln teilnehmen möchte, kostet allerdings 15€. Kein Problem, hat irre Spaß gemacht.
Die Internetseite hat einen eigenen Bereich für Jugendl. und die Aktivitäten.
Bei uns in der nähe gibt es auch die Gartenschau, mit vielen Spielmöglichkeiten und Dinosauriern,
für die Kinder toll, jeden Tag mehrere Gruppen mi Kindern aus Kindergärten, Schulen, etc.
Dort macht unser Verein Regelmäßige Vorstellungen, dort können die Kinder Brahmas bestaunen,
Chabos streicheln, mit den Seidenhühnern kuscheln und den Mandarin Enten beim Schwimmen zusehen.
So bekommen sie das Geflügel nähergebracht, und wollen auch nicht mehr weg!
Ich finde, mehr Geflügelzuchtvereine sollten sich ein Beispiel daran nehmen!
Lg


Ironbird

Orpingtonfan
01.11.2010, 20:16
Also ich hab mir heuer auch ganz schön Gedanken gemacht, wie man z. B. während einer Ausstellung mehr Familien mit Kindern für die Tiere begeistern kann.
Es ist wirklich teilweise erschreckend, wie wenig viele, seeeehhhr viele Kinder von Tieren wissen...auch hier auf dem Land sind unsere Zwergziegen und zahme Seramas, Riesenorpington fast schon eine Attraktion....es ist so schade, dass auch teilweise von den Eltern aus kein Wert auf Kontakt zu Tieren gelegt wird.
Bei uns sind immer Kinder am Garten und sie hätten soviel Lust, mit den Tieren oder für die Tiere was zu machen.
Naja und weil so eine Ausstellung eh schon viel Arbeit macht, warum die Tiere nicht den Kindern näher bringen.
Und weil es für Kinder schlimm ist bei solch einer Ausstellung nur mit "den Augen" zu schaun, dacht ich mir könnte ich für nächstes Jahr einen kleinen Streichelzoo( Zwergziegen, Hasen, Seramas,, Meerschweinchen, Orpington,...)
und Ponyreiten organisieren. Hab mir schon alles so schön ausgemalt...
Als ich den einen oder anderen alten "Hasen"daraufhin ansprach, war immer das gleich Desinteresse.....
Ich glaube, man will die Kinder gar nicht dafür begeistern und einfach unter sich bleiben....ist soooo schade.....
LG Conny

Borny
01.11.2010, 23:22
Jetzt bin ich ja kein Jugendlicher mehr , aber selbst ich habe da bedenken mich einem Verein anzuschliessen , meistens ist es so , wie schon beschrieben , das die "alten Hasen" nichts mehr mitmachen wollen , und man selber bekommt dort kein Bein an die Erde , und für neue Vorschläge und Förderung des Nachwuchses besteht kein Interesse !

Kinder brauchen früh etwas wo für sie Verantwortung übernehmen können , damit sie das im späteren leben auch tun , und auch mehr verständnis für Flora u. Fauna und deren Bedürfnisse bekommen ! ;)

LG Borny :-*

gizmo
02.11.2010, 07:23
Bei uns gibt es nicht nicht viele Kinder oder Jugendliche im Verein, aber was jedes Jahr gemacht wird, es werden Kindergärten in der nähe eingeladen, die dann die Gattung Huhn erklärt bekommen. Sie schauen sich dann die Brutstation an, verschieden Züchter zeigen dann ihre Hühner so das die Kinder sehen es gibt nicht nur Weisse und Braune und alle gleich Gross und in gleicher Form.
Es wird dann in Natura gezeigt wie das Küken aus dem Ei sich zum Huhn entwickelt.

linde
02.11.2010, 12:51
Zu Nachwuchs- bzw. Jugendarbeit gibt es in unserer Region zwei Beispiele, die in abgewandelter Form sicher auch für Geflügelzüchter umsetzbar sind:

Der Kreisverband der Imker bietet bei uns Imker-Neulingen an, zuerst mal für ein Jahr ein geliehenes Bienenvolk mit geliehener Ausrüstung unter der Anleitung eines erfahrenen Imkers kennen zu lernen.
Der erfahrene Imker greift dem Neuling auch bei Urlaub oder krankheitsbedingter Verhinderung unter die Arme. Der Neuling muss aber an vorgegebenen Lehrgängen und Kursen teilnehmen.
Nach einem Jahr entscheidet er sich für aufhören oder weitermachen. Will er aufhören, gibt er Bienenvolk und Ausrüstung zurück an den Verband und kann seiner Wege gehen, will er weitermachen bekommt er das Volk vom Verband geschenkt, Ausrüstung und Schutzbekleidung kann er zum Selbstkostenpreis erstehen.

Ein Obst- und Gartenbauverein in der Nähe hat eine Jugendgruppe. Mit den Kindern und Jugendlichen wird im vereinseigenen Jugend-Garten gearbeitet, gegraben, gerecht, gesäät, gegossen und geerntet. Der Ertrag wird dann auch selbst zubereitet oder weiterverarbeitet.
Mindestens wöchentlich, im Sommer öfter, trift man sich zur Gartenarbeit, zur Pflege, zum Gießen. Im Winter gibt es dann andere Freizeitaktivitäten.

Hier sind also quasi zwei Modelle - das eine für Interessierte, die Platz, Zeit und Geld haben selbst Tiere zuhause zu halten und nur eine Entscheidungshilfe bzw. Anleitung und Starthilfe benötigen, das andere für alle diejenigen, die nicht zuhause halten oder züchten können und auf vereinseigene Infrastruktur angewiesen sind. Der Vorteil einer Gruppe ist ja auch, dass ein klitzekleiner Wettbewerb und Austausch stattfindet.
Vielleicht passt eines der Moldelle oder eine Kombination aus beiden zu Eurer Situation vor Ort.

Ich wünsche Euch viele interessierte junge Leute, die auch bei der Stange bleiben.

gizmo
02.11.2010, 13:11
In einem gewissen Alter sind dann andere Interessen da. Ich habe aus einem Zufall heraus die Zuchtanlage bei uns entdeckt, als ich 10 jahre alt war bis ich 14 war hab ich dann immer wieder 2 älteren Züchtern geholfen, die haben dann gern mal aus dem Nähkästchen geplaudert. Ich war zwar zu der ganzen Zeit nicht in dem Verein gemeldet, aber toll wars. danach hab ich Football gespielt und der Geflügelverein ist dann ins hintertreffen geraten bei mir. Jetzt hats mich hald gepackt und ich wollte selbst Züchten.
Mein Sohn 5 Jahre ist Feuer und Flamme dafür, aber was in 10 Jahren ist weis ich nicht.

Das Beispiel mit den Imkern find ich gut.
Das währe bestimmt bei vielen umsetzbar.

Andi Faltner
02.11.2010, 17:23
Diese Phasen bei Jugendlichen gibts glaube ich überall. Da sind dann nunmal andere Dinge wichtiger ;). Irgendwann später besinnt man sich meist und greift das vernachlässigte Hobby wieder auf.

Das Problem mit den "Alten Hasen" ist eigentlich viel weniger darauf begründet, dass die nicht können oder keine Lust haben, es liegt vielmehr daran, dass die Ideen nicht von Ihnen selbst stammen.

Ist manchmal wie in der Politik, das was die Opposition vorschlägt ist grundsätzlich abzulehnen ;).

Bevor man da mit voll ausgereiften Ideen jemanden verschreckt, ist es vielleicht besser, solche Sachen gemeinsam mit dem Vorstand zu erarbeiten.

Wer es auch auf diesem Weg nicht begreifen will, der soll es einfach lassen, es gibt genügend Vereine, die sich eben genau über diese Thematik Gedanken machen und entsprechend handeln.

lakimeier
02.11.2010, 19:44
Mein Sohn hat eigene Hühner, dieses Jahr gehen auf die Ortsschau dieses WE (morgen einsetzen) 1 Zuchtstamm und 3 einzel Tiere. Wir haben heute gemeinsam gewaschen. Natürlich hat ein 10jähriger nicht immer Lust und ich muß schon mal nacharbeiten. Aber Wasser und Futter kontrolliert er immer (lieber gelegte Eier). Aber er hat gestern und heute beim Aufbau helfen müssen und Stühle geputzt, in die Käfige Futter und Wassernäpfe angebracht, etc. Bei uns darf man nämlich nicht ausstellen, wenn man nicht hilft. Ist aber eigentlich für mich selbstverständlich. Ich denke der Zuchtstamm kriegt einen Preis, die Chabos sind Wackelkandidaten, weil der Farbschlag irre schwer ist(Butchi). Bin gespannt wie Juniors Monster abschneiden. Meine sind leider nicht fertig geworden(die Lakis) und haben noch mal stressgemausert durch die MIlben im Sommer ;) Sterb ich aber auch nicht von. Nächstes Jahr neues Spiel, neues Glück :laugh

Javanaise
04.11.2010, 07:44
Hi Lexx,

das ist ja echt ein sehr sehr vorbildlicher Verein! Wow!!!

Javanaise

gizmo
04.11.2010, 08:34
Original von lakimeier
Mein Sohn hat eigene Hühner, dieses Jahr gehen auf die Ortsschau dieses WE (morgen einsetzen) 1 Zuchtstamm und 3 einzel Tiere. Wir haben heute gemeinsam gewaschen. Natürlich hat ein 10jähriger nicht immer Lust und ich muß schon mal nacharbeiten. Aber Wasser und Futter kontrolliert er immer (lieber gelegte Eier). Aber er hat gestern und heute beim Aufbau helfen müssen und Stühle geputzt, in die Käfige Futter und Wassernäpfe angebracht, etc. Bei uns darf man nämlich nicht ausstellen, wenn man nicht hilft. Ist aber eigentlich für mich selbstverständlich. Ich denke der Zuchtstamm kriegt einen Preis, die Chabos sind Wackelkandidaten, weil der Farbschlag irre schwer ist(Butchi). Bin gespannt wie Juniors Monster abschneiden. Meine sind leider nicht fertig geworden(die Lakis) und haben noch mal stressgemausert durch die MIlben im Sommer ;) Sterb ich aber auch nicht von. Nächstes Jahr neues Spiel, neues Glück :laugh

So habe ich es auch vor, wenn mein Junior wirklich interesse hat und er ein wenig älter ist bekommt er einen Stamm von mir den er dann selber großzieht und sich um die kümmert, mal sehen, ob er dabei bleibt. :biggrin:

Sigmunder
04.11.2010, 18:42
Ein guter Gedanke dazu, den ich mal in einem anderen Thread gelesen habe, aber nicht mehr weiß wo:
Wieviel Sinn hat es eigentlich Kinder und Jugendliche, deren Interessen sich laufend ändern, "mit Druck und Hartnäckigkeit" zu einem solchen Hobby zu bewegen, besonders in Zeiten wie heute? Man sollte besser warten, bis sich Beruf und Interessen, sprich Privatleben gefestigt haben und die Zielgruppe der Mitgliederanwerbung auf mitte 20 legen.

Wenn sich dann ein paar Jugendliche Mitglieder finden, sind sie meist Uninteressiert (bzw. Interesse bleibt nicht lange), für eine richtige Zucht zu jung, oder halten nur mit ihrem Namen her.
Ein Hauptziel bei Kindern sollte das Lernen von Verantwortung gegenüber einem Tier sein.(man muss 365 Tage im Jahr präsent sein) Später kann man sie mit Zuchtpraktiken vertraut machen.
So meine Meinung.

Bei mir stand stark persönliches Interesse im Vordergrund; kein Familienmitglied/Bekannter war vorher in einem GZV, wir hatten seit 20 Jahren keine Hühner mehr am Hof. Ich hab mir die ersten Hühner auch selbst gekauft.

Susanne
04.11.2010, 20:02
Hallo,
ich habe hier einen Jugendlichen in meiner Bekanntschaft, der schon seit Jahren eigene Hühner möchte. Er hilft meinem Nachbarn bei den Tauben (und mir ab und an bei den Hühnern) und ist nun 14 Jahre alt. Seinen Wunsch hat er schon seit 2 Jahren, aber im eigenen Garten (natürlich dem der Eltern) darf er keine Hühner halten, ein Geflügelzuchtverein ist nichts für ihn, weil er nicht züchten, sondern eher halten will. Ich fände es gut, wenn es Vereine gäbe, die offen ließen, ob jemand züchten oder nur halten will. Ich persönlich finde es schwer (und für einen jungen Menschen noch schwerer), Tiere zu schlachten bzw. zum Schlachten wegzugeben. Dies ist aber die notwendige Folge von Zucht. Es wäre aber schön, wenn ein Jugendlicher auch mal einfach nur halten könnte und dann nach Jahren erst entscheiden müsste: "Will ich weiter züchten oder nur halten?". Auch wenn er sich gegen die Zucht entscheiden würde, müsste er natürlich seine Parzelle behalten dürfen, denn wo sollte er denn sonst hin mit seinen Tieren? Hier kenne ich es nur so, dass zwar am Anfang mal ne Ausnahme gemacht wird, aber spätestens im zweiten Jahr sollte gezüchtet werden.
Grüße
Susanne

vonWelsum
04.11.2010, 20:32
In den Gemeinschaftszuchtanlagen darf und soll nur Rassegeflügel gehalten werden, mit dem auch gezüchtet wird. Daher bin ich absolut dagegen, auch Hühnerhalter zuzulassen.
Bei uns sind die Parzellen Mangelware und wir haben schon seit Jahren Wartelisten. Außerdem darf man die Arbeit nicht vergessen, die Hühnerzüchter leisten. Schließlich beteiligt man sich auch am Erhalt und der Verbesserung der Rassen.

Cubalaya
04.11.2010, 20:52
@vonWelsum: Das sehe ich ähnlich. In der Regel sollte in Zuchtanlagen nur Rassegeflügel gezüchtet werden.

MfG
Cubalaya

Lexx
04.11.2010, 21:01
Und vorallem sind sowohl Zuchtanlagen, als auch die Parzellen dort, wenn man dann im Verein ist, wirklich schwer zu bekommen. Auch haben die Besitzer, sprich meisstens die Kommunen, ein ganz strenges Auge darauf, das nur Vereinsmitglieder dort pachten UND das die Parzellen auch nur dafür genutzt werden. Ein Kleintierzuchtverein in meiner früheren Nachbargemeinde hat mal mächtig Ärger bekommen, weil viele Mitglieder des Vereins ihre Parzellen als Schrebergärten mit Wochenendbutze genutzt haben und für die Tiere dann oft nur noch 1/3 der Parzelle übrig hatten :(. Aber das war ein Extrembeispiel, ich hab viele Zuchtanlagen besucht die letzten Jahre und nur die war so.

Sehr gut finde ich den Ansatz eines Jugendgeheges mit eigenem Raum oder eine Jugendvoliere. Das Einrichten und erhalten eines Ziergeflügelbiotops z.B. für Fasane oder Zierenten ist nicht nur anspruchsvoll, sondern auch abwechslungsreich und spannend für Kinder und Jugenliche und die Frage des Schlachtens bei einer Nachzucht stellt sich nicht allzu schnell. Oder das sich Züchter als Paten bereit erklären, die Kids heranführen und miteinbeziehen, ohne sie mit Zuchtauswahl oder ebend schlachten zu überfordern.

linde
05.11.2010, 13:00
Au weh, da haben wir aber einen wunden Punkt getroffen. ;)
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Züchtervereine klagen über Nachwuchssorgen, gleichzeitig sehen die Züchter nicht ein, warum man dem nichtzüchtenden Nachwuchs ein Plätzchen zur Haltung eigener oder vereinseigener Tiere gewähren sollte. :neee:

Dass eine so genannte Zuchtanlage nur der Zucht vorbehalten sein sollte und nicht mal für die Nachwuchsförderung eigenverantwortliche Haltung erlaubt, kann ich mir nicht vorstellen. Es sein denn im Züchterverein ist man mal wieder päpstlicher als der Papst selbst. :engel

Aber wie soll man junge Leute, die nicht über eigene Grundstücke verfügen oder denen es von Seiten der Eltern nicht erlaubt ist, im eigenen Garten Hühner zu halten, geschweige denn zu züchten (man bedenke, dass dazu auch mindestens ein Hahn gehört!) gewinnen? ???

Wenn man den Finger in die Wunden der Vereine legt und Vorschläge zur Behebung macht bekommt man erst mal die Antwort: AGABU - Alles ganz anders bei uns... und stellt dann bei genauerem Hinsehen fest, dass es nicht ganz anders, sondern genau so wie vermutet ist. :schlaumeier

Andersrum formuliert: Vereine die nicht in der Lage sind, was für den Nachwuchs zu tun werden halt im eigenen Saft schmorend degenerieren und auf lange Sicht nicht überleben. Sie würden dann aber auch keinem fehlen... :wall

lakimeier
05.11.2010, 18:43
Ich lasse meinen Sohn aus Überzeugung nachzüchten! Wir sind auf dem Land, haben ein großes Grundstück, und ich sehe keinen Unterschied zwischen Kaninchen füttern, oder Zwerghamster o.Ä., oder halt Hühner. Die Ergebnisse der Ausstellung: Zuchtstamm sg95 Preis, 1x sg 93, 1x sg 94. Sohnemann ist stolz wie Bolle und hat die Ladies entsprechend gelobt und versprochen für morgen Apfelstücke mitzubringen. Ob er bei dem Hobby bleibt, weiß ich nicht. Vielleicht kauft ersich mit 18 ein Pferd, wie ich :laugh Ist doch egal, er lernt den Umgang mit den Tieren und Verantwortung. Und das in einem Verein alle mtarbeiten müssen, und !!!das es keine Lust bei der Versorgung von Lebewesen nicht gibt. Wenn er in ein paar Jahren andere Interessen hat, hat es zumindest etwas gebracht. Und wir ziehen sowieso planmäßig 3-4 Rassen jedes Jahr. Im Moment also ich eine weniger. :-* Er hat verstanden das nicht alle bleiben können, sondern einige auch nach Sibirien wandern. Da sind sie allerdings in guter Gesellschaft mit den Forellen die mein Mann fängt. Man muß den Kindern nur den Sinn eines Nutztieres klarmachen. Ab und zu gibt es auch Diskussionsfälle bei den Hühnern und Hähnen. (Einige werden weitervermittelt, äh, oder auch nicht 8))

linde
05.11.2010, 20:56
Original von lakimeier
Wir sind auf dem Land, haben ein großes Grundstück, und ich sehe keinen Unterschied zwischen Kaninchen füttern (...) oder halt Hühner. (...) er lernt den Umgang mit den Tieren und Verantwortung. Und das in einem Verein alle mtarbeiten müssen, und !!!das es keine Lust bei der Versorgung von Lebewesen nicht gibt. (...) Er hat verstanden das nicht alle bleiben können, sondern einige auch nach Sibirien wandern. (...) Man muß den Kindern nur den Sinn eines Nutztieres klarmachen. Ab und zu gibt es auch Diskussionsfälle bei den Hühnern und Hähnen.

Ihr habt einfach ein ideales Umfeld: Genug Platz, die Vorbilder in der Familie, kein Zwang, trotzdem Chancen sich auszuprobieren. Glückliche Kinder auf dem Land... :jaaaa:

Meiner Meinung nach hatte der Threadstarter nicht Kinder aus diesen Inseln der Glückseligkeit im Blick, sondern eher diejenigen, die vom Elternhaus nicht diese positiven Impulse bekommen und eigentlich vom Verein aus gefördert werden müssten.

lakimeier
05.11.2010, 22:04
Sicherlich hat nicht jeder die Option im eigenen Garten Hühner zu halten. Aber was spricht dagegen die KInder aus der Nachbarschaft ein Huhn betreuen zun lassen ;) Es lebe rent a chicken. Für Kinder sind definitiv die Eier am interessantesten. Das ist auch außerhalb ländliches Gebiet machbar.

linde
06.11.2010, 09:39
Original von lakimeier
Sicherlich hat nicht jeder die Option im eigenen Garten Hühner zu halten. Aber was spricht dagegen die KInder aus der Nachbarschaft ein Huhn betreuen zun lassen ;) Es lebe rent a chicken. Für Kinder sind definitiv die Eier am interessantesten. Das ist auch außerhalb ländliches Gebiet machbar.

Ich habe jeden Monat beim Großreinemachen den Garten voll mit den Gören aus der Nachbarschaft. Eine kinderreiche Familie aus einem Mehrfamilienhaus - da ist ja nix mit selbst Hühner halten. Die packen gerne mit an, lassen die Hühner Körner aus der Hand picken und finden es tatsächlich total spannend, dass die Eier im Nest im Stall liegen. :biggrin:

Ihre Oma schickt sie dann auch mit den Küchenabfällen vom Salat- und Gemüseputzen bei mir vorbei. Meinen Namen haben die Kinder inzwischen fast vergessen ihnen ist der Begriff "Der Hühnermann" :laugh geläufiger.

Da in meiner Mini-Herde zur Zeit nur zwei Hennen legen sind dann auch nur maximal zwei Eier im Nest - dass für jeden in der Familie zum Sonntagsfrühstück auch ein Ei abfällt hol ich dann halt noch ein halbes Dutzend von den drei Vortagen dazu. :kaffee :spieg :fastfood

Die Idee mit "rent a chicken" finde ich mehr als charmant, :dafuer die acht Euro Anschaffungspreis für eine Henne und die anteiligen Futterkosten bringen keinen um, :daumenhoch und das Kind kann "sein" Hühnchen besuchen, die Eier behalten. :laola

Leider kann ich selbst so was im Moment nicht anbieten, mein Stall z.B. ist groß genug für maximal sechs Tiere. Und da ich auch mal neu besetzen will, kann ich den verbleibenden Platz nicht für "Fremdtiere" vergeben. :sorry

Aber ich freue mich weiter darauf, den Kindern aus der Nachbarschaft den richtigen Umgang mit Tieren näherzubringen und ihnen zu zeigen, woher die Eier kommen und wie Eier aus der Gartenhaltung schmecken. :daumenhoch

gizmo
06.11.2010, 10:40
Ok das ist ein wenig...wenig platz. Aber man muß ja nicht fremdtiere in seinen volieren laufen lassen, nur eben sagen schau dieser Stamm ist jetzt eurer kümmert euch drum. das der Platzt immer knapp ist, weiß ich. Viele sind hir auch am jammern sie könnten noch 2 Gehege gebrauchen.

linde
06.11.2010, 13:27
Original von gizmo
Ok das ist ein wenig...wenig platz. Aber man muß ja nicht fremdtiere in seinen volieren laufen lassen, nur eben sagen schau dieser Stamm ist jetzt eurer kümmert euch drum. das der Platzt immer knapp ist, weiß ich. Viele sind hir auch am jammern sie könnten noch 2 Gehege gebrauchen.

Aus Sicht eines Züchters hast Du sicher recht. Da ich mich entschieden habe, vorläufig nur zur Selbstversorgung mit Eiern und zur eigenen Erbauung Hühner zu halten, sind mir Volieren, Gehege und Stämme (fast) Fremdwörter.

Mein Garten ist groß genug, um 14 - 15 Tiere laufen zu lassen - aber wie gesagt, dann müsste ein größerer Stall her, Mehraufwand an Futter etc. also Essig mit Paten-Huhn-Haltung.