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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Letalfaktor?



xXKiwiXx
31.10.2010, 18:56
Hi,
ich bin in einem Thread hier über eine Diskussion gestoßen, wobei der Letalfaktor eine Rolle spielte.
Ich hab gleich mal gegoogelt und bei Wikipedia nachgeschaut, allerdings werde ich daraus nicht so schlau, wie ich es gern hätte.

Warum genau wirkt dieses Allel tödlich? Gibt es da überhaupt eine Erklärung? Woher weiß man, dass ein Letalfaktor vorliegt?

Zu Genetik hatte ich bis jetzt in der Schule Mendel und Kenne mich mit DNA in den Grundlegenden Sachen aus. Falls jemand meine Fragen beantwortet, dann ruhig mit Fachausdrücken, zur Not schau ich eben im Internet nach... will nur niemandem die Erklärung unnötig schwer machen...^^

Ich würde mich über Antworten freuen, so Zeug interessiert mich :)

Bachstelze
31.10.2010, 19:13
Hallo,

wenn von diesen zigtausenden Genen, die ein Tier hat, eines verändert wird, so entsteht eine Abweichung vom Wildzustand. Solche Veränderungen, die in der Natur laufend auftreten, hier mal als Farbmutation, können aber nicht nur neue Farben bringen, sondern damit verbunden können Schwächungen der Gesundheit allgemein verbunden sein. Eine sehr große negative Beeinflussung ist der Letalfaktor. In der Regel wirkt ein Letalfaktor tödlich, wenn er doppelt vorliegt, wenn also das Tier reinerbig für dieses Merkmal ist.

Ein Bespiel: Bei Chabos ist das Gen, das die Beinlänge verändert, ein Letalfaktor. Die normalen Chabos haben einen solchen Faktor, haben also kurze Beine und sind sonst gesund. Die Küken mit 2 Letalfaktoren haben fast keine Beinde und sterben im Ei ab. Chabos ohne den Faktor haben normale Beine, dann sind es aber keine Chabos mehr.

Was macht man da? Man paart kurzbeinige mit langbeinigen Chabos, dann hat man je zur Hälfte die Ausgangstiere und umgeht das verbotene Paaren von Tieren mit einem Letalfaktor.

xXKiwiXx
31.10.2010, 19:26
Mal sehen ob ich das richtig verstanden habe:
Kurzbeinige Chabos haben also einen Letalfaktor - sind also Mischerbig für dieses Merkmal
Kreuzt man 2 kurzbeinige Chabos miteinander hat man laut Mendel dann ein Küken mit 2 Letalfakoten, 2 Küken mit jeweils einem und ein Küken mit keinem Letalfaktor.

Das erste Küken wäre nicht lebensfähig, das 2. und 3. normal Kurzbeinig und das letzte Langbeinig...
hab ich das so richtig?

Borny
31.10.2010, 20:05
Nicht ganz richtig , um bei den Beispiel Chabos zubleiben , wenn man Kurzb.x Kurzb. verpaart , liegt der Letalfaktor doppelt vor und führt da zu , das die Küken absterben ! :o

Verpaart man Kurzb. x Langb. passiert garnichts ! :neee:

Solange der Letalfaktor nicht doppelt vorhanden ist , (also Letalf. x Letalf.) sind die Nachkommen alle gesund und lebensfähig ! :jaaaa:


LG Borny :-*

Sigmunder
31.10.2010, 20:31
KurzbeinigxKurzbeinig=25% reinerbiger Letalfaktor =~25% tote Küken

viking
31.10.2010, 20:56
Original von Borny
Nicht ganz richtig , um bei den Beispiel Chabos zubleiben , wenn man Kurzb.x Kurzb. verpaart , liegt der Letalfaktor doppelt vor und führt da zu , das die Küken absterben ! :o

Verpaart man Kurzb. x Langb. passiert garnichts ! :neee:

Solange der Letalfaktor nicht doppelt vorhanden ist , (also Letalf. x Letalf.) sind die Nachkommen alle gesund und lebensfähig ! :jaaaa:


LG Borny :-*

Aber um wirklich gute kurzbeinige Chabo zu züchten, ist nur die verpaarun kurzbeinig-kurzbeinig sinnvoll.

Murmeltier
31.10.2010, 21:44
Original von xXKiwiXx
Mal sehen ob ich das richtig verstanden habe:
Kurzbeinige Chabos haben also einen Letalfaktor - sind also Mischerbig für dieses Merkmal
Kreuzt man 2 kurzbeinige Chabos miteinander hat man laut Mendel dann ein Küken mit 2 Letalfakoten, 2 Küken mit jeweils einem und ein Küken mit keinem Letalfaktor.

Das erste Küken wäre nicht lebensfähig, das 2. und 3. normal Kurzbeinig und das letzte Langbeinig...
hab ich das so richtig?

Das ist vollkommen richtig. :jaaaa:

xXKiwiXx
31.10.2010, 21:53
Original von Borny
Nicht ganz richtig , um bei den Beispiel Chabos zubleiben , wenn man Kurzb.x Kurzb. verpaart , liegt der Letalfaktor doppelt vor und führt da zu , das die Küken absterben ! :o

Verpaart man Kurzb. x Langb. passiert garnichts ! :neee:

Solange der Letalfaktor nicht doppelt vorhanden ist , (also Letalf. x Letalf.) sind die Nachkommen alle gesund und lebensfähig ! :jaaaa:


LG Borny :-*

was war dann daran falsch? es ist ja nicht jedes Küken lebensunfähig, sondern nur eines von 4ren. Jedenfalls, wenn man nach der mendelschen Regel geht.

wenn L= Letalfaktor und K=kein Letalfaktor ist, gibt

Elterngeneration: LK x LK

-> 1. Nachkommen: LL, LK, KL, KK



Original von viking
Aber um wirklich gute kurzbeinige Chabo zu züchten, ist nur die verpaarun kurzbeinig-kurzbeinig sinnvoll.

Aber nach meinem Verständnis wäre diese Paarung verboten, weil dabei Qualzuchten herauskommen könnten. Liege ich da richtig?
Und nach meiner Berechnung ist doch die Wahrscheinlichkeit (rein rechnerisch), dass Kurzbeinige herauskommen bei Kurzbeinig x Kurzbeinig genauso hoch wie bei Kurzbeinig x Langbeinig oder nicht?

also wenn:

LK x KK

-> LK, LK, KK, KK

Also gibt es bei beiden Möglichkeiten 50% Kurzbeinige, nur beim Verpaaren von LK x KK gibt es keine Küken mit reinerbigen Letalfaktor.

Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, es ist nun auch schon wieder ein Jahr her, dass wir mendel in der Schule hatten

Ich glaube Bachstelze wollte mit ihrem Beispiel auch keine Diskusion über die Zucht von Chabos ankurbeln.

Andi Faltner
31.10.2010, 22:31
Was gibt es denn noch so an bekannten Lethalfaktoren? Mir fallen dazu nur noch die Hauben von einigen Enten ein.

Gibt es auch was in Bezug auf geschlechtsgebundene Vererbung, womit sich beispielsweise ein starkes Ungleichgewicht beim Verhältnis Hähne/Hennen erklären ließe?

Und sind Tiere die Lethalfaktoren tragen auch immer äußerlich erkennbar oder liegt da vieles noch im Dunkeln?

Borny
31.10.2010, 23:28
Ja Du hast recht , da war ich im falschen Film , bei dieser Verpaarung sterben 1/4 der Brut ab , sorry ! :-[

LG Borny :-*

v0id
01.11.2010, 00:29
Original von Andi Faltner
Und sind Tiere die Lethalfaktoren tragen auch immer äußerlich erkennbar oder liegt da vieles noch im Dunkeln?

Nein. Bei Menschen gibt es zum Beispiel eine genetische Krankheit namens Sickle-cell Anemia. Bei "reinerbigen" Menschen reduziert sich die Lebenserwartung auf etwa 40 Jahre, bei nicht reinerbigen passiert i.d.R. nichts.

Menschen mit Sickle-cell Anemia sehen sind aber nur an der Form ihrer Blutzellen zu erkennen, die haben keine andere Farbe oder Hauben oder sowas :)

phoenix27
01.11.2010, 00:46
Hallo :)

Bei Letalfaktor fallen mir nur Krüper ( Kurzbeinigkeit ) und Araucanas ein. Bei den Araucanas haben die Bommeln einen Letalfaktor. Daher kann man nur Bommel - Tiere mit Nicht - Bommeln - Tiere verpaaren.

LG,
phoenix27

Bachstelze
01.11.2010, 19:35
Hallo,

natürlich waren die Chabos nur ein Beispiel. Bekannt ist ein Letalfaktor auch bei Haubenbildung, Nackthalsigkeit, Seidenfiedrichkeit und Schwanzlosigkeit.

Aber im Verhältnis zu der Unmenge von Mutationen insgeamt sind es doch wenige.

xXKiwiXx
01.11.2010, 19:36
Original von v0id

Nein. Bei Menschen gibt es zum Beispiel eine genetische Krankheit namens Sickle-cell Anemia. Bei "reinerbigen" Menschen reduziert sich die Lebenserwartung auf etwa 40 Jahre, bei nicht reinerbigen passiert i.d.R. nichts.

Menschen mit Sickle-cell Anemia sehen sind aber nur an der Form ihrer Blutzellen zu erkennen, die haben keine andere Farbe oder Hauben oder sowas :)

man, das wäre ein geniales GFS* Thema für bio! Schade nur, dass ich keine bekommen hab =(

*(Gleichwertige Feststellung von Schülerleistung, wird meistens in Form eines Refarates gehalten)

xXKiwiXx
01.11.2010, 19:38
Original von Bachstelze
Hallo,

natürlich waren die Chabos nur ein Beispiel. Bekannt ist ein Letalfaktor auch bei Haubenbildung, Nackthalsigkeit, Seidenfiedrichkeit und Schwanzlosigkeit.

Aber im Verhältnis zu der Unmenge von Mutationen insgeamt sind es doch wenige.

Ich hab ein Zwerglachs ohne Schwanz, kann es sein, dass es einen Letalfaktor hat?

Henk69
02.11.2010, 10:57
Original von Bachstelze
Hallo,

natürlich waren die Chabos nur ein Beispiel. Bekannt ist ein Letalfaktor auch bei Haubenbildung, Nackthalsigkeit, Seidenfiedrichkeit und Schwanzlosigkeit.

Aber im Verhältnis zu der Unmenge von Mutationen insgeamt sind es doch wenige.

Bei Hühnern?

Zu den Chabos. Die langbeinigen chabos haben immer noch kürzere Beine als andere Hühner. Wenn nicht, dann sind es keine gute Zuchttiere.