Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe: Hahn schüttelt ständig den Kopf
Alphonse
31.10.2010, 09:56
Unser Barnevelder-Hahn ist viereinhalb Jahre alt. Seit ein paar Wochen ist uns aufgefallen, dass er schlecht sehen kann und oft daneben pickt. Seit ein paar Tagen schüttelt er auch sehr oft den Kopf und wirft ihn nach hinten, so als würde ihn was stören. Er benimmt sich dementsprechend tollpatschig und droht immer wieder das Gleichgewicht zu verlieren. Dazwischen hat er ruhigere Phasen. Er ernährt sich jedoch ganz normal und macht einen munteren Eindruck. Seine 5 Damen sind gesund. Alle sind mit der Mauser fertig. Wir sind ratlos. Was sollten wir tun?? Danke für Ihre Hilfe.
vespertilio
31.10.2010, 10:04
als ich die überschrift gelesen habe musste ich an würmer denken. aber nach deinen beschreibungen würde ich vllt. auf etwas an den nerven im gehirn tippen. aber es ist nur eine vermutung, ich hoffe jemand kennt sich noch genauer aus.
Original von vespertilio
als ich die überschrift gelesen habe musste ich an würmer denken. aber nach deinen beschreibungen würde ich vllt. auf etwas an den nerven im gehirn tippen. aber es ist nur eine vermutung, ich hoffe jemand kennt sich noch genauer aus.
Ich würde da eher an eine Erkältung denken!
Aber ein richtiges Ergebnis kann nur der TA bringen - alles andere wären nur Vermutungen und die helfen nicht weiter!
Vitamin A Mangel ? Vielleicht auch in Kombination mit Parasiten?
vogthahn
31.10.2010, 17:26
Kopfschütteln war damals bei meinen Hühnern das erste Anzeichen für Milbenbefall, was ich damals natürlich nicht erkannt habe
Murmeltier
31.10.2010, 17:57
So wie du es beschreibst, sind das Krämpfe. Meinstens durch B-Vitamine-Mangel. Das kommt oftmals vor bei Würmerbefall.
nutellabrot19
31.10.2010, 21:56
Ich hatte das gleiche Phänomen gerade mit einer jungen Seidihenne.
Das Kopfschütteln ist, seitdem ich sie entwurmt habe ( mit Solubenol, weil das auch gg Luftröhrenwürmer hilft), weg. Danebenpicken tut sie immer noch. Ich habe sie aber so bekommen, kann also nicht sagen, ob das mal besser war. Wenn Du sagst, er kann nicht richtig sehen, machst Du das noch an etwas anderem fest als am Picken?
Ansonsten würde ich auch sagen: Vit A oder B Mangel oder entzündliche Prozesse im Gehirn...
@ Vogthahn: war es die nordische oder die rote Milbe?
vogthahn
31.10.2010, 22:04
die "normale" Milbe, die soll ja bevorzugt in der Kopfgegend saugen und dann juckt es wohl sehr, sodaß die Hühner den Kopf schütteln
als die Milben weg waren, war das Schütteln auch weg
Bei unter 10 Grad vermehren sich die Milben nicht mehr. Daher eher unwarscheinlich. Bei Gleichgewichtsstörungen könnte es doch etwas entzündliches in der Kopfgegend sein.
Wenn du einen Multizerkleinerer hast, pack eine Möhre (Vitamin A), eine halbe Zwiebel (antibiotische Wirkung) einen viertel Apfel (Vitamin C) , etwas Katzenfutter (Kraftnahrung), etwas Oregano (Darmwohlbefinden) und einen Löffel Sonnenblumenöl rein. Wenn alles ein schöner Brei ist, einfach unter das Futter mischen.
So bekome ich meine angeschlagenen Hühner innerhalb von ein paar Tagen meistens wieder fit.
Die beste Variante wird wohl der Gang zum Tierarzt sein.
Hallo
Meine kopfschüttelnde Henne wurde vom TA wegen Ohrmilben behandelt. War nach einem Tag wieder gut.
Gruß Quaki
Alphonse
01.11.2010, 21:36
Danke für die vielen Ratschläge. Sein Zustand verbessert sich nicht, obwohl er seit Samstag entwurmt wird (mit Flubenvet). Er torkelt immer noch rum, wirkt unkoordiniert. Jedoch ist er unternehmungslustig wie eh und je und frisst mit großem Appetit. Vitaminmangel hat er bestimmt nicht: Die Hühner laufen bei uns im Garten frei rum und haben das ganze Jahr über Zugang zu Obst, Beeren und Gemüse. Dass er (vielleicht??) schlecht sehen kann, merkt man nur beim Picken.
Morgen früh bringen wir ihn in die Geflügelabteilung der Medizinischen Hochschule. Hoffentlich wird alles gut...
Murmeltier
01.11.2010, 21:51
Vitaminmangel entsteht durch Würmer und nicht durch unzureichende Ernährung. Versuch mal mit Vitaminen, es bewirkt manchmal Wunder.
Alphonse
03.11.2010, 10:39
Die Tierärztliche Hochschule in Hannover (übrigens sehr zu empfehlen!) hat gestern weder Milben noch Würmer entdeckt. Höchstwahrscheinlich ist es eine Entzündung im Kopfbereich - woher ist unklar und hundertprozentig sicher ist es leider auch nicht. Nun heißt es 7 Tage lang Baytril (Antibiotika), Metacam (gegen Erkrankungen des Bewegungsapparates) und Agivit B+K (Vitaminmix) schlucken. Sein Zustand verschlechtert sich sonst zunehmend. Hoffentlich bewirkt es was, denn er tut einem richtig Leid...
Beim Überlegen, was es sonst sein könnte, ist uns der Gedanke gekommen, dass er vielleicht Geißblattbeeren mit roten Johannisbeeren verwechselt hat (er liebt alles, was rot ist!). Könnte es ein Huhn vergiften??
Danke und Grüße!
nutellabrot19
03.11.2010, 21:27
soweit ich weiß, steht Geißblatt nicht auf der Liste der für Hühner gefährlichen Pflanzen. Aber ich kann es nicht sicher sagen.
ich weiß nicht mal, wie es aussieht.( das Geißblatt)
Deinem Hahn wünsche ich viel viel Glück!
Hallo
Guckst Du hier:
http://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Geissblatt/geissblatt.html
und wie dort steht auch unter der Verwandten der "roten Heckenkirsche"
ist wohl nicht so gesund für Vögel und andere Tiere.
Gruß Quaki
Alphonse
08.11.2010, 11:28
Liebe Leute,
die Therapie schlägt nicht ein! Es ist zum Verzweifeln! Er hat Ruhephasen, in denen er sich ganz normal benimmt, und minutenlange Phasen, wo er nur den Kopf nach hinten wirft oder schüttelt. Und die nehmen zu! Oft versucht er etwas runterzuschlucken, geht dabei rückwärts und kippt um, sobald er gegen etwas stößt. Es ist ein Trauerspiel. Dabei scheint er gar keine Schmerzen zu haben, denn er torkelt immer noch hinter seine Damen her, ist ständig unterwegs und freut sich wie ein Küken, sobald er Toastbrot sieht.
Wie können wir ihm helfen?? Was könnte es sonst sein?? Hat jemand vielleicht doch eine andere Idee?
Wir sind für alle Hinweise dankbar!
Liebe Grüße
eine ganz traurige (Hühner)familie...
Henrietta
09.11.2010, 14:55
Alphonse, das klingt wirklich ein wenig nach meiner Betti.
Ich habe im anderen Thread schon geantwortet, kopiere aber die Antwort nochmals hier rein:
Betti war sehr verschleimt, das konnte man am Schnabel und
auch am Auge gut erkennen. Ich nehme an, daß sie durch den vielen Schleim einfach Schwierigkeiten beim Fressen hatte. Es wirkte, als
habe sie sich verschluckt, bzw. als störe sie etwas im Schnabel.
Dann geriet sie in Panik, schüttelte den Kopf und rannte sofort
rückwärts, auch gegen Dinge, falls die im Weg standen.
Mit Gleichgewichtsstörungen hatte das aber nichts zu tun, und ich hatte auch nie den Eindruck, daß ihre Sehkraft beeinträchtigt ist.
Ich hatte anfangs Luftröhrenwürmer im Verdacht, aber verschiedene
Untersuchungen brachten keine Diagnose.
Näher beschrieben habe ich alles hier:
Nachweis/Diagnostik Luftröhrenwürmer etc. (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=48152&hilight=Luftr%F6hrenw%FCrmer&hilightuser=6019)
Im Hoch- und Spätsommer ging es Betti und ihrer Schwester Elisa übrigens sehr viel besser, aber mit dem Wetterumschwung im Herbst kehrten die Symptome zurück. Sie werden momentan mit Suanatem
(Kombipräparat aus Metronidazol und Spiramycin), Myrrhentinktur aus der
Apotheke und Spitzwegerichhustensaft aus der Drogerie behandelt.
Elisa wirkt soweit wieder gesund (bekommt auch kein Suanatem mehr),
und Betti geht es auch schon sehr viel besser - nur was letztendlich
geholfen hat, kann ich nicht beurteilen.
Viel Glückfür Deinen Hahn!
Liebe Grüße,
Henrietta
Hi
um nochmal auf die Toxizität der Pflanze Geissblatt zurückzukommen, haben die Tiere weiterhin Zugang? Wenn ja, solltest Du doch versuchen das irgendwie auszuschliessen, um Sicherheit zu gewinnen, dass diese Ursache nicht mehr in Frage kommt. Medizi. Kohle wäre bei aktueller Aufnahme von Beeren wohl die erste Hilfe
Gruß piaf
Mein Seidenhahn Heinrich hatte die selben Anzeichen. Der TÄ diagnostizierte damals "Schlaganfall" Auch sein Augenlicht wurde immer schlechter und er pickte ständig daneben - musste ihm beim Fressen helfen. Das mit dem Kopf verdrehen wurde immer schlimmer. Kein Medikament hat auf Dauer geholfen. Ich habe alles erdenkliche versucht.
Da Heinrich irgendwann nichts mehr sah - und es immer schlimmer wurde, habe ich ihn einschläftern lassen. Ich konnte das einfach nicht mehr mit ansehen. Denn das war ja wirklich kein schönes Hühnerleben mehr......
Alphonse
09.11.2010, 22:13
Liebe Leute,
Danke für die vielen Vorschläge und Hinweise. Es tut gut, Unterstützung zu bekommen, denn wir sind mit unserem Latein am Ende... Alfons - so heißt unser lieber Kerl - verfällt ab und zu in einen erbärmlichen Zustand. Heutemorgen war es besonders schlimm, er hockte in einer Ecke (konnte dadurch nicht mehr rückwärts gehen) und verdrehte den Hals wie in einem spastischen Anfall. Und dann stolperte er wieder munter durch den Garten zu seinen Damen. Zum ersten Mal haben wir uns gefragt, ob das noch ein "schönes Hühnerleben" ist. Danach kommt ja der gehasste Punkt, wo man Gott spielen muss. Aber wie kann man dabei sicher sein, dass es wirklich keinen anderen Ausweg gibt??!
- Alfons scheint überhaupt nicht verschleimt zu sein, aber das mit der Luftröhre oder dem Kehlkopf ist vielleicht trotzdem eine gute Idee. Die Tiho kann es am Freitag untersuchen, wenn wir wieder hinfahren. Manchmal sieht es so aus, als ob er diese Anfälle im Zusammenhang mit Nahrungsaufnahme hätte.
- Geißblatt hat seit ca. einem Monat keine Beeren mehr. Wenn er welche gegessen haben sollte, ist es also lange her. Auf jeden Fall haben wir beschlossen, die Pflanze vollständig zurückzuschneiden, so dass keine Gefahr mehr von ihr ausgeht. Danke für den Hinweis.
- Ein Schlaganfall macht auch Sinn, aber kann es sich denn über so viel Zeit hinstrecken? Und die TA sagen, seine Augen sind in Ordnung.
Wenn es bloß eine Wende geben könnte, einfach nur ein bisschen Licht im Tunnel...
Viele Grüße von der ganzen (Hühner)familie
nutellabrot19
10.11.2010, 08:24
erinnert mich so an Tess mit ihrem Hahn Sky.
Schreib der doch mal eine pn.
vielleicht hat sie das hier noch nicht gesehen...
irgendwie geht mir in dem Fall mit Alfons auch die Meningitis nicht so ganz aus dem Kopf, die gibts ja bakteriellen wie auch viruellen Ursprungs.
Gruß piaf
Ein Schlaganfall kann ja viele Symtome zeigen. Ist ja beim Menschen nicht anders. Es muss nicht heissen, dass es immer mit den Augen zu tun hat.
Heinrich bekam damals auch Kortison gespritzt. Danach ging es ihm schlagartig besser - aber leider nur kurzfristig.
Das hatte ich auch mal mit einem Hahn von mir vor 5 Jahren.
Der hat sich den Kopf geschüttelt- so lang, bis ich dem den Kopf leicht gezogen habe, dann war von jetzt auf gleich alles wieder gut. Ging 2 Jahre lang gut, bis er dann natürlichen Todes gestorben ist.
pastafrutta
11.11.2010, 20:57
der hahn ist 4,5 jahre alt wie du schreibst. offensichtlich hatte er ein gutes leben in natürlicher umgebung mit seinen damen.
manchmal ist es zeit loszulassen.
Alphonse
13.11.2010, 20:08
Ja, manchmal ist es Zeit loszulassen, aber es tut verdammt weh. Gestern ist Alfons eingeschläfert worden. Auch die Tiho konnte ihm nicht mehr helfen. Was er hatte, bleibt weiterhin unklar, irgendwas mit dem Gehirn, hieß es. Meningitis vielleicht oder Tumor.
Jedes Tier ist anders, jede Beziehung ebenso. Und auf die Gefahr hin, dass jemand - höchstwahrscheinlich aus Unkenntnis - hier den Kopf schüttelt: Alfons war lieb, zutraulich, aufmerksam, neugierig, verspielt, zärtlich, selbstlos und so quicklebendig. Die, die wissen, wie wertvoll und einmalig jedes Leben ist, können mich aber verstehen. Wir sind unendlich traurig.
Orpingtonfan
13.11.2010, 20:25
Hab den Thread verfolgt und wollte dir nur sagen, dass es das Wichtigste ist, dass man das Gefühl hat, alles getan zu haben. Und du hast alles getan....mehr geht nicht...Schade, tut mir sehr leid für euch und eure Hühnerfamilie :troest
LG Conny
nutellabrot19
14.11.2010, 09:32
Oh, das ist sehr sehr traurig. :( :( :(
Ich weiß ganz genau, wie es Dir geht. Ich hab schon Tränen in den Augen, wenn ich das lese, und wenn ich hier schreibe auch.
Ich hab gerade das Gleiche erlebt und es tut wirklich sehr sehr weh, auch wenn es "nur ein Huhn" war, nein es war ein ganz eigenes Wesen mit ganz eigenen einmaligen Eigenschaften, das kommt nicht wieder und das tut weh.
Ihr habt alles getan, und das ist es bei mir, was mich auch tröstet, und auch die Tatsache, dass Hühner wohl öfter an Dingen erkranken, die sie nicht überleben.Das macht, finde ich, das Einzelschicksal etwas erträglicher
Und dass ich ihre Seele in mir trage, auch.
Ihr werdet ihn in einer wunderbaren Erinnerung behalten.
Wenn Ihr einen wunderbaren, liebevollen,schönen, aktiven verschmusten Seidenhahn möchtet, hätte ich schweren Herzens einen abzugeben, aber Ihr wohnt wohl zu weit weg.
Alphonse
17.11.2010, 22:21
Danke Conny, danke Nutellabrot, es tut gut, "Gleichgesinnte" kennen zu lernen. Denn um ein Huhn zu trauern, wird in der breiten Öffentlichkeit meistens belächelt als verstanden...
Nun haben wir den kleinen Ben von der Suppe gerettet. Er hält seitdem die kleine ansonsten eher verstörte Hühnerfamilie auf Trab. Hättest du, Nutellabrot, in der Nähe gewohnt, hätten wir dir sonst gern einen Besuch abgestattet und deinen Seidenhahn zu uns genommen.
Danke allerseits für die Unterstützung. Drückt uns die Daumen, dass sie jetzt alle gut durch den Winter kommen.
Liebe Grüße aus dem Schaumburger Land!
nutellabrot19
17.11.2010, 22:54
Alles Gute für Euch und wie schön, dass Ihr ein Tier retten konntet. Ben ist ein sehr schöner Name, was für ein Hahn ist er?
Unser Linus wird auch nie in der Suppe enden, und wer weiß, vielleicht wird es sich auch von selbst erledigen und wir behalten ihn ;)
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