Weihnachtsmann
27.10.2005, 11:29
Hallo, Ihr Lieben!
Es scheint zu gehen. Die Frage: Was kostet es?
Aus dem Generalanzeiger.
(Zur Information: Sankt Augustin, bzw. Hangelar liegen bei Bonn rechtsrheinisch.)
In Hangelar laufen Hühner frei herum
Name , bekommt vom Veterinäramt eine Ausnahmegenehmigung von der Stallpflicht - "; da wird doch nur Panik gemacht"
Von Antonius Nolden
Sankt Augustin. Seit sechs Tagen gilt in Deutschland die Eilverordnung zur Vogelgrippe. Tierhalter und Hobbyzüchter sind verpflichtet, ihr Federvieh in Ställen zu halten. Diese Stallpflicht gilt auch in der Region. Allerdings lässt Name, einen Teil seiner Hühner und Hähne frei auf seinem 3 000 Quadratmeter großen Gelände an der Ecke Anna-/Eckenerstraße laufen - zusammen mit Fasanen, Enten und einem Pferd. Mehrere Ställe sind auf dem Areal gebaut.
"Was soll ich denn machen?", beantwortet name die Frage, ob er sich nicht an die gesetzliche Bestimmung halten will. "Ich habe gerade 40 Hennen und zehn Hähne eines verstorbenen Züchterfreundes übernommen. Wenn ich die fremden Hähne zu meinen eigenen stecke, hacken die sich tot. Da möchte ich mal wissen, was die Tierschützer dazu sagen."
Name, bundesweit anerkannter Fachmann in Geflügelfragen, hat schon am Montag schriftlich beim Kreisveterinäramt "eine Ausnahmegenehmigung beantragt, mit der ich einige Tiere frei laufen lassen kann." Eine Antwort oder gar ein Besuch der Veterinäre hatte er bis am Mittwoch nicht.
Name beruft sich in seinem Antrag auf Mitteilungen des Bundesverbraucherministeriums. In der Ergänzung zur Eilverordnung steht: "Wird Geflügel nicht ausnahmslos in geschlossenen Ställen gehalten, muss der Halter die Tiere von Samstag, 22. Oktober, bis zum 15. Dezember mindestens ein Mal auf das Influenza A-Virus der Subtypen H5 und H7 untersuchen lassen." Darüber hinaus muss das Gelände seitlich abgegrenzt und eine Abdeckung gewährleistet sein.
Laut Name kommen erst kommenden Montag der Tierseuchendienst der Landwirtschaftskammer NRW sowie der Chef des Kreisveterinäramtes, Hanns von den Driesch, nach Hangelar. ";Dann werden Blutproben von zehn Tieren genommen. Außerdem werden meine fast 300 Tiere alle vier Monate gegen die so genannte A-typische Geflügelpest geimpft, übers Trinkwasser."
Allerdings: Über den in den Volieren eingesperrten Tieren spannt sich bloß ein Netzdach. Gefordert ist eine für Geflügelkot undurchlässige Abdeckung.
Name sieht das Problem der Vogelgrippe gelassen, fast schon unbekümmert. Seiner Meinung nach bauschen Medien und Politik das Thema künstlich auf. "Panik wird gemacht und Hysterie, das ist doch klar. In ganz Asien sind nur 60 Menschen angeblich an der Geflügelpest gestorben. Das ist natürlich schlimm, aber schauen sie sich doch mal die dortigen Haltungsbedingungen der Tiere an. Die leben mit den Menschen unter einem Dach", sagt der Hangelarer und zeigt auf seine Ställe. "Hier wird alles kontrolliert. Die Tiere werden in einem Extra-Käfig gefüttert."
Von Eilverordnungen und gesetzlichen Bestimmungen hält er ohnehin nichts: ";Das ist reiner Aktionismus in Berlin." Wenn seine Hühner erkranken, hat der 63-Jährige ein Patentrezept vom Großvater parat: ein Q-Tipp mit Butter und japanischem Heilöl bestrichen wird in den Schnabel gesteckt. ";Die Tiere kriegen so 'ne Bombe, fallen um, und nach ein paar Minuten sind die wieder fit", weiß Lindsiepe aus Erfahrung. ";Da spare ich mir teure Tierärzte."
Bei aller Kritik, die er äußert, muss sich der Hühnerexperte die Frage gefallen lassen, wie er denn das Problem Vogelgrippe zu lösen gedenkt. Antwort: "Erst mal müssen die Haltungsbedingungen in den Ländern geändert werden, in denen es die Erkrankung gibt. Dann sollte ein genereller Einfuhrstopp erlassen werden. Wenn die in Berlin den Hobbyzüchtern das Leben schwer machen, ist das keine Lösung."
Wie die Kreisverwaltung am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, habe das Kreisveterinäramt Name Antrag positiv beschieden. "Herr Name wird in den nächsten Tagen Post bekommen", sagte Marianne Wittek. "Wir bearbeiten zurzeit viele Anträge, und das Problem ist auch für uns Neuland. Da braucht es ein paar Tage, bis die Antragsteller informiert werden."
(27.10.2005) 11.24 Uhr
Quelle: http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/bild.php?id=101406&bid=61253
Grüße, Udo and the Prison-Chicks
Es scheint zu gehen. Die Frage: Was kostet es?
Aus dem Generalanzeiger.
(Zur Information: Sankt Augustin, bzw. Hangelar liegen bei Bonn rechtsrheinisch.)
In Hangelar laufen Hühner frei herum
Name , bekommt vom Veterinäramt eine Ausnahmegenehmigung von der Stallpflicht - "; da wird doch nur Panik gemacht"
Von Antonius Nolden
Sankt Augustin. Seit sechs Tagen gilt in Deutschland die Eilverordnung zur Vogelgrippe. Tierhalter und Hobbyzüchter sind verpflichtet, ihr Federvieh in Ställen zu halten. Diese Stallpflicht gilt auch in der Region. Allerdings lässt Name, einen Teil seiner Hühner und Hähne frei auf seinem 3 000 Quadratmeter großen Gelände an der Ecke Anna-/Eckenerstraße laufen - zusammen mit Fasanen, Enten und einem Pferd. Mehrere Ställe sind auf dem Areal gebaut.
"Was soll ich denn machen?", beantwortet name die Frage, ob er sich nicht an die gesetzliche Bestimmung halten will. "Ich habe gerade 40 Hennen und zehn Hähne eines verstorbenen Züchterfreundes übernommen. Wenn ich die fremden Hähne zu meinen eigenen stecke, hacken die sich tot. Da möchte ich mal wissen, was die Tierschützer dazu sagen."
Name, bundesweit anerkannter Fachmann in Geflügelfragen, hat schon am Montag schriftlich beim Kreisveterinäramt "eine Ausnahmegenehmigung beantragt, mit der ich einige Tiere frei laufen lassen kann." Eine Antwort oder gar ein Besuch der Veterinäre hatte er bis am Mittwoch nicht.
Name beruft sich in seinem Antrag auf Mitteilungen des Bundesverbraucherministeriums. In der Ergänzung zur Eilverordnung steht: "Wird Geflügel nicht ausnahmslos in geschlossenen Ställen gehalten, muss der Halter die Tiere von Samstag, 22. Oktober, bis zum 15. Dezember mindestens ein Mal auf das Influenza A-Virus der Subtypen H5 und H7 untersuchen lassen." Darüber hinaus muss das Gelände seitlich abgegrenzt und eine Abdeckung gewährleistet sein.
Laut Name kommen erst kommenden Montag der Tierseuchendienst der Landwirtschaftskammer NRW sowie der Chef des Kreisveterinäramtes, Hanns von den Driesch, nach Hangelar. ";Dann werden Blutproben von zehn Tieren genommen. Außerdem werden meine fast 300 Tiere alle vier Monate gegen die so genannte A-typische Geflügelpest geimpft, übers Trinkwasser."
Allerdings: Über den in den Volieren eingesperrten Tieren spannt sich bloß ein Netzdach. Gefordert ist eine für Geflügelkot undurchlässige Abdeckung.
Name sieht das Problem der Vogelgrippe gelassen, fast schon unbekümmert. Seiner Meinung nach bauschen Medien und Politik das Thema künstlich auf. "Panik wird gemacht und Hysterie, das ist doch klar. In ganz Asien sind nur 60 Menschen angeblich an der Geflügelpest gestorben. Das ist natürlich schlimm, aber schauen sie sich doch mal die dortigen Haltungsbedingungen der Tiere an. Die leben mit den Menschen unter einem Dach", sagt der Hangelarer und zeigt auf seine Ställe. "Hier wird alles kontrolliert. Die Tiere werden in einem Extra-Käfig gefüttert."
Von Eilverordnungen und gesetzlichen Bestimmungen hält er ohnehin nichts: ";Das ist reiner Aktionismus in Berlin." Wenn seine Hühner erkranken, hat der 63-Jährige ein Patentrezept vom Großvater parat: ein Q-Tipp mit Butter und japanischem Heilöl bestrichen wird in den Schnabel gesteckt. ";Die Tiere kriegen so 'ne Bombe, fallen um, und nach ein paar Minuten sind die wieder fit", weiß Lindsiepe aus Erfahrung. ";Da spare ich mir teure Tierärzte."
Bei aller Kritik, die er äußert, muss sich der Hühnerexperte die Frage gefallen lassen, wie er denn das Problem Vogelgrippe zu lösen gedenkt. Antwort: "Erst mal müssen die Haltungsbedingungen in den Ländern geändert werden, in denen es die Erkrankung gibt. Dann sollte ein genereller Einfuhrstopp erlassen werden. Wenn die in Berlin den Hobbyzüchtern das Leben schwer machen, ist das keine Lösung."
Wie die Kreisverwaltung am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, habe das Kreisveterinäramt Name Antrag positiv beschieden. "Herr Name wird in den nächsten Tagen Post bekommen", sagte Marianne Wittek. "Wir bearbeiten zurzeit viele Anträge, und das Problem ist auch für uns Neuland. Da braucht es ein paar Tage, bis die Antragsteller informiert werden."
(27.10.2005) 11.24 Uhr
Quelle: http://www.general-anzeiger-bonn.de/news/bild.php?id=101406&bid=61253
Grüße, Udo and the Prison-Chicks