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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : wozu eigentlich einsperren ?



BabyL
26.10.2005, 00:17
Hallo, warum muss man seine Hühner überhaupt einsperren, habe im Fernsehen gesehen, das dort wo die Vogelgrippe in Deutschland auftreten sollte alles Geflügel im Umkreis von 3 km getötet werden mussl, da gibt dann eine Aufstallungdoch ja garkeinen Sinn ! Gibts den nächstes Jahr vielleicht garkeine Hühner mehr in Deutschland ?
Gruss Babe

Claudja
26.10.2005, 00:29
Um die Halter, ihre Familien und näxte Kontakte zu schützen?
Wenn ein toter Wildvogel gefunden wird, gibts zwar Sperrgebiet und Tötung in 3 km Sperrzone. Aber besser als ein infizierter Kuscheltierbestand der aus Angst irgendwo gepäppelt und anschliessend vergraben wird.
Obs noch ein Leben ausserhalb der Käfige geben wird, da fragen wir mal lieber die richtungsorientierten Politiker, die die Pläne schon in der halb geöffneten Schublade haben.

Gruss
Claudia

BabyL
26.10.2005, 00:37
na hühner zum kuschel ist ja eher was seltenes und anstecken kann man sich ja auch bei wildvögeln, das ist wohl eher etwas panik mache und bringt auch mal wieder geld in die leere staatskasse, wie soll denn die zukunft aussehen, alles abknallen ode vergasen, was federn hat, das ist ja echt wie im horrorfilm, kein vogel wird mehr singen, alle kinder weinen, weil ihre wellensittiche vergast werden, und keine chickenwings mehr bei mc doof ! omas daunendecke wird zum kultobjekt, findet ihr das nicht krass ?
gruss babe

Claudja
26.10.2005, 00:43
Keine Panik, die chicken-wings kommen dann aus Ami-Land oder Polen. Polen wird in Zukunft die Einreise von deutschen Vögeln eh verbieten!

Die Gefahr geht nicht von den registrierten Geflügelställen aus. Es sind die kleinen die verbuddeln. Und es wird nach wie vor Wildvögel ohne Ende geben, alle können auch die Panik-Schieber nicht abballern.

Gruss
Claudia

SetsukoAi
26.10.2005, 00:59
Ganz Ehrlich? Meine Gesundheit ist mir scheiß egal, zur Zeit sind mir nur meine Vögel wichtig... Das zum Thema "Schutz für Halter".

Einsperren schön und gut, aber wenns dauerzustand wird schaffe ich meine Tiere ab. Lieber keine Tiere als denen ein Leben im Stall anzutun. Normalerweise ist die Haltungsform die wir jetzt durchführen müssen Tierqüälerei, so sehe ich das.

Ich hoffe echt das die Sache hier bald vorüber ist. Bis jetzt waren mir sämtliche Krankheiten oder Umweltkatastrophen egal, aber jetzt wo es um meine Tiere geht ist schluss mit Lustig...

(Sorry, arbeite schon seid Tagen am Gehege rum da wird man aggresiv ;D)

Claudja
26.10.2005, 01:03
Jo, das haben die Asiaten auch fast gedacht. Shit wat druff, ich halt mal fest.

Gruss
Claudia

SetsukoAi
26.10.2005, 01:05
Den assiaten sind doch die Vögel egal. Die denken nur an sich, für die meißten sind Geflügel ihre einzige Einnahmequelle. Aus dem Grund haben sie sich gleich neue gekauft nachdem die alten Zwangsgekillt wurden (So habe ich es in Berichten gelesen).

Dominik Timm
26.10.2005, 01:06
Ich sage mal dazu Probierts mal mit gemühtlichkeit mit ruhe und gemühtlichkeit Dann ist die ganze panikmache bald vorebei :)
Noch habe ich die Ruhe das kann sich aber schnell ändern ...

SetsukoAi
26.10.2005, 01:09
Original von Dominik Timm
Ich sage mal dazu Probierts mal mit gemühtlichkeit mit ruhe und gemühtlichkeit Dann ist die ganze panikmache bald vorebei :)
Noch habe ich die Ruhe das kann sich aber schnell ändern ...

Abwarten und Tee trinken *eine Tasse Tee reich*. Wenn das Länger geht als bis zum 15. Dez. na dann mal gute Nacht...

Claudja
26.10.2005, 01:16
Schläfst Du im Hühnerstall, isst Du Wildkatzen, SetsukoAi? Hälst Du Schweinekatalysatoren? Don´t Panik!
Nach dem 15.12. ist noch lange nicht Schluss, die Überlebenden kommen spätestens im Frühjahr wieder ... Richtung Heimat!

Greetz
Claudia

bettelhuhn
26.10.2005, 01:20
Ich halte die Frage von Babe für legitim und seit langem für überfällig.

Mir fehlt ebenfalls eine Logikkette die zu den getroffenenen Massnahmen führen könnte und sie rechtfertigt. Wir werden nicht richtig aufgeklärt, das was wir aus den Medien wissen, klingt zum grossen Teil lächerlich. Sogenannte Experten äussern sich zum Teil widersprüchlich und mit unseren Hühnern und den Problemen die wir jetzt haben, werden wir alleine gelassen von den Behörden. Das einzige was die kennen sind die Strafdrohungen.

Ein totes Huhn, natürlich verbuddel ich das liebe Claudia. Das ist das einzig Vernünftige angesichts der Lage (für mich). Wenn der erste Schnee fällt, werden Millionen von Menschen Maisenknödel in die Nähe ihres Wohnzimmerfenster hängen. Das ist wenig logisch für mich.

Thomas

AnnTye
26.10.2005, 01:25
Hallo Thomas,

wenn Du ein Politiker wärst, was würdest Du anordnen?

Viele Grüsse Antje

Claudja
26.10.2005, 01:30
Was gibts da zu überlegen? Welche Frage ist überfällig? Ist doch alles klar! Wo die Grippe ausbricht wird gekillt! Der Schutz besteht allein im Einstallen des eigenen Geflügels, auch wenn gesund weil alle Vorsichtsmassnahmen ergriffen - gekeult bei Ausbruch in der Umgebung. Wir sind alle aufgeklärt, was das Virus angeht. Das wir nicht verhindern können, dass uns eine tote Gans vor die Füsse fallen kann ist auch klar. Welche Experten haben sich geäussert? Dirigierte Medien-Politessen! Wer drauf reinfällt, ist selber schuld.

Grüsserchen
Claudia, die wie jedes Jahr keine Meisenerhaltungsringe aufhängt und auch keine kleinen Igel rettet

gaby
26.10.2005, 06:52
@Antje: Das Schlimme ist, dass es kein richtiges Konzept gibt. Würden die Halter vernünftig aufgeklärt (schließlich hat nicht jeder Internet und kommt hierher ;)), gäbe es weniger hin und her. Verunsicherungen die durch wiedersprüchliche Verordnungen entstehen dürfte es nicht geben. Einheitlich bundesweit dieselben Regeln.

Panikmache durch die Medien dürfte nicht zugelassen werden. Ich hätte einen Pressesprecher, der tägl. die aktuelle Lage bekannt gäbe. Dadurch das die Nachbarn und Spaziergänger alle über ein "gesundes Halbwissen" verfügen, werden fast feindliche Aktionen gegen Geflügelhalter und deren Tiere herausgefordert.

Diese "Frühjahrspanik" die sich hier breitmacht ist auch eine Folge von Nicht-od. Teilinformationen. Man kann sich halt das "Passende" aus der Flut von Infos heraussuchen.


Wenn die Zugvögel an ihren Winterquartieren angekommen sind wird es eine Art Supersterben geben. Alle dafür anfälligen Vögel werden sich anstecken und sterben. Begünstigt wird das durch die anstrengende Reise und damithergehende Schwäche geht das dann recht schnell.
Einige "Überträger" werden überleben wie immer. Die könnten rein theoretisch beim Rückflug das Virus wieder verbreiten. Aber die Wahrscheinlichkeit ist dann nicht mehr so hoch.

Vogelgrippeviren gab es immer und wird es immer geben. Die Ansteckungen werden heutzutage nur bekannter durch die Menge der Infos aus der ganzen Welt (wieviel Info kam denn hier aus Asien od. Russland an). Ich möchte nicht wissen wieviele Vögel und Nutztiere in Unkenntnis der Gefahren früher verscharrt wurden.
Die Gefahr der Ansteckung ist ja auch gestiegen, die Menge der Menschen wächst, die Nutztiere werden immer in größeren Mengen auf kleinem Raum gehalten. (Mehr Menschen=mehr Nutztiere=mehr Ansteckung). Ein alter Bauer in SH erzählte mir mal von der Drehwurmkrankheit der Kühe zu seiner Kinderzeit. 1950 hat er das erste Mal eine Kuh mit dieser Krankheit erlebt. Um die Kuh zu retten hatte er mit seinem Bruder versucht die Drehung zu stoppen weil sie glaubten sie würden an Schwindel sterben. Heute nennt man die Drehwurmkrankheit BSE und jeder "weiss darüber Bescheid".
Meine Mutter hat mir von Ausbrüchen von Vogelkrankheiten erzählt. Bei dem Bauern wurden alle Tiere geschlachtet die krank wirkten. Sah man das sich der Bestand (die Tiere liefen auf den Höfen frei herum) wurde kurzfristig ein Schlachttag angesetzt *bevor alle Tiere kaputt gehen und man sie nicht mehr essen kann*. 1959 hat sie (kurz bevor ich geboren bin) 400 Hühner geschlachtet weil welche krank waren. Kein Mensch hat da nach warum gefragt, kein TA der Schlachtkörper untersuchte.
Dann wurden Eintagsküken gekauft(von dem Geld das die geschlachteten Tiere beim Verkauf einbrachten), in einem Riesenkarton hinter den Ofen gesetzt und von vorn angefangen. so war der Stall dann etwa 3 Wochen leer, wurde sauber gemacht und dann die neuen Tiere vom hinter Ofen rausgelassen...

Wäre ich *der König von Deutschland* würde ich auch einsperren lassen. Schlachtung anordnen wäre besser, aber erst wenn die Krankheit aktuell wäre. Und das ist sie (noch) nicht. Dann würde es entweder vernünftige Aufklärung geben oder eben gar keine Info. Das was an Informationspolitik betrieben wird, schürt momentan nur die Panik bei Haltern und Konsumenten.

Ich könnte stundenlang zum Thema schreiben, mit Beisspielen wann, wo, wie. Aus Erfahrung weiss ich aber das solche "Abhandlungen" eh kaum gelesen werden. Die Meisten überfliegen Texte, lesen nicht richtig und halten sich dann für informiert, obwohl sie nur der Menge an Halbwissen noch eine hinzufügen.

gg

Enemy
26.10.2005, 08:15
Yes, das Ganze wird ablaufen wie bei allen anderen "Seuchen". Ob meine Tiere im Stall sitzen oder nicht, juckt keinen - sie werden mitgekeult, denn ich bin gemeldet.
Hatte vor einiger Zeit mal ein Gespräch mit dem Amtsvet...
Habe ihn gefragt, was denn passiert, wenn er zu mir keulen kommt und im Nachbargarten turnen Hühner rum, die nicht gemeldet sind.
Antwort: "Wir fahren im Seuchenfalle nur die umliegenden, gemeldeten Halter an. Die, die nicht gemeldet haben, kann ich nicht anfahren und Keulen"

Generell ist es hier schon komisch mit der Seuchenbekämpfung...(das mein ich jetzt allgemein bei Seuchen) Zuerst wird gekeult, dann wird untersucht. Und wenn nach mehreren Tagen dann die Ergebnisse vorliegen, sind die Schadnager mitsamt dem Virus abgewandert.
Bei korrekter Seuchenbekämpfung muß die Schadnagervernichtung vor der Keulung oder zumindestens gleichzeitig einsetzen - Rattenkolonien wandern nämlich sofort ab, wenn die Futterquelle wegfällt bwz. die Umgebung drastisch verändert wird.

Landei
26.10.2005, 11:18
Original von Enemy
Yes, das Ganze wird ablaufen wie bei allen anderen "Seuchen". Ob meine Tiere im Stall sitzen oder nicht, juckt keinen - sie werden mitgekeult, denn ich bin gemeldet.
Hatte vor einiger Zeit mal ein Gespräch mit dem Amtsvet...
Habe ihn gefragt, was denn passiert, wenn er zu mir keulen kommt und im Nachbargarten turnen Hühner rum, die nicht gemeldet sind.
Antwort: "Wir fahren im Seuchenfalle nur die umliegenden, gemeldeten Halter an. Die, die nicht gemeldet haben, kann ich nicht anfahren und Keulen"


Hey, das ist ja der Hammer! Gemeinheit!
Also wer seinen Bestand anmeldet ist letztlich doof, oder?

Wir sind z. B. ein ausgelagerter Hof - die nächsten Nutzvögel tollen 1 km Luftlinie weiter herum. Unsere Wildentchen sind vor 2 Monaten schon abgewandert. Unsere Gänse haben einen Aktionsradius von 10 m ums Haus, weil für alles andere viel zu faul, ausserdem könnte man da was Interessantes verpassen. Unsere Hühner haben auch Besseres zu tun als die Nachbarshühner zu besuchen - das Überqueren großer weiter Feldflächen wg. Habichtgefahr vermeiden sie tunlichst, sind ja nit blöd. Eingesperrt sind sie jetzt auch, vorschriftsmässig.
Wenn also irgendwo ringsum jetzt ein Fall auftritt werden sie trotzdem gekeult weil wir so dämlich waren sie zu melden.... ach ja, wir haben eine Hängebauchsau am Hof, meint Ihr DAS gibt ein Problem???? Wäre ja ein Katalysator, ne? >:(

Enemy
26.10.2005, 11:54
Nun, du bist ja mittlerweile verpflichtet, den Bestand zu melden. Und ich denke auch nicht, das denen speziell im Fall der Vogelgrippe ein ungemeldeter Bestand entgeht - dafür sorgen schon die lieben Nachbarn!

Sputnik
26.10.2005, 14:06
Hallo,

Hühnerhalter sollen die Gefahr ernst nehmen heißt es in den Nachrichten.......-

wenn aber nun der Zugvogelkot 6 Monate lang infektiös sein soll, dann kann ich meine Federbande am 15.12. nicht vor die Tür lassen.

Die würden sich den Bauch halten und mich auslachen!!!


Sputnik

bettelhuhn
26.10.2005, 14:20
@Antje und Gaby

Ich will uns hier ersparen Lügen, falsche Ehrenworte, Täuschungen durch die Presse, der letzten Jahrzehnte aufzulisten. Jeder mündige, gedächnisintakte Bürger weiss genug darüber.

Was ich im Moment weiss, ist, dass niemand in diesem Chaos auch nur annähernd mit Sicherheit genaue Angaben machen kann. Es sind Vermutungen was passieren könnte, mehr scheinbar nicht.

Es gab den Einstallungsentwurf der Kynast, der in wesentlichen Teilen ganz anders aussah, als der jetzt gültige. Diejenigen, die sich laufend um aktuelle Infos bemüht haben, wurden mit der neuen Verordnung doch total überrascht.

Und, liebe Antje, was zur Zeit auf der von Dir eröffneten Sonderspalte Vogelgrippe abgeht, zeigt doch nur zu deutlich, dass jede Menge Menschen mit ihren Tieren von den Behörden im Stich gelassen werden.

Nichts da mit Hilfen bei rechtlichen Fragestellungen, z.B. bei einer Stallerweiterung, Überdachung usw. ,nein die wenigen Ansprechpartner behördlicherseits schickt man auf Kontrollzüge.

Ich werde das Gefühl nicht los, dass viele hier im Forum ihre Fahne nach dem Wind richten.

Mir ist dieses Verhalten der Menschen in solchen Situationen bekannt und keine Überraschung, aber es stösst mich immer wieder massiv ab.

Thomas

gaby
26.10.2005, 18:04
Was bitte?

Vektor_cp1
26.10.2005, 19:43
Ich denke er meint, daß wir übertreiben. ;)

grünschnabel
26.10.2005, 20:09
Laut Univ.-Prof. Dr. Michael Hess von der Klinik für Geflügel, Ziervögel, Reptilien und Fische der Veterinärmedizinischen Universität Wien:

Viren bei Null Grad Celsius Wassertemperatur max. 30 Tage

105 Tage in Flüssigmist

im Winter max 30 bis 35 Tage bei vier Grad Celsius in Kot, allerdings nur sieben Tage bei 20 Grad Celsius

18 Tage halten sich die Erreger in Federstaub bei Stalltemperaturen

Unangenehm: Je kälter es ist, desto länger bleiben die Viren "frisch".

Bei Erhitzung über 70 Grad zuverlässig gekillt.

Ansonsten gibt es wirksame Desinfektionsmittel, und im Freien tut UV-Licht der Sonne sein übriges.

Gruß