Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nochmal eine Frage zum Abhängen
Hallo, musste mich heute auf Grund erfolgreichen Nachwuchses zum ersten Mal seit 5 Jahren Hühnerhaltung von Hühnern trennen, die ich dann auch essen möchte.
Beim Schlachten geholfen bzw. angelernt hat mich ein Bauer und Jäger.
Heute kam der Kopf ab, es wurde gebrüht und gerupft.
Ausgenommen und abgesengt wird morgen. Bis dahin lassen wir sie unterm Stalldach zum trocknen hängen. Ist das aus Eurer Sicht ok oder sollten die Hühner erst ausgenommen und dann abgehängt werden.
Er sagt, er macht es immer so und ich sehe bei ihm auch regelmäßig Tiere hängen.
Macht mir jetzt mal bitte Angst wegen irgend welcher Keime oder beruhigt mich, dass es so auch geht.
Danke
Heute schlachten und morgen ausnehmen ???
Das ist nicht dein Ernst oder
Normal ist schlachten rupfen ausnehmen abhängen
Die Innereien füllen sich sehr schnell mit Gasen ob das so gut ist
denke eher nicht
Wie auch bei jedem anderen Tier sollten die Innereien möglichst schnell raus
Marciboy
29.09.2010, 14:21
Und die Bakterien gehen nach einer Zeit durch Darm und Magen in das Fleisch.
legaspi96
29.09.2010, 18:08
Um Gottes Willen, sofort ausnehmen!
Die Jäger machen das mit dem Wild manchmal so, davon habe ich gehört, aber ein Huhn mußt Du sofort nach dem Rupfen ausnehmen und dann auch in kaltem Wasser waschen. Danach kannst Du es über Nacht aushängen. Du solltest darauf achten, das keine Fliegen ans Huhn kommen. Also entweder fliegenfreier Raum, Kühlschrank (in ein Sieb setzen) oder Moskiotnetz drüber.
Grüße
Monika
Murmeltier
29.09.2010, 19:48
Klar, sofort ausnehmen. Das Körper bleibt zimlich lange warm und Bakterien vermehren sich explosionsartig.
Aufhängen tue ich gar nicht, etweder sofort ins Topf oder ins Kühltrue.
So schmeckt es mehr nach Huhn und so mag ich es lieber.
Hallo,
mein Mann ist Jäger und ich bin, bis ich zu Hühnern und Kaninchen gekommen bin, auch zur Jagd gegangen und wir "nehmen" erlegtes Wild immer sofort
aus und alle anderen, die ich kenne auch. Fleisch von Wildschweinen z.B. kann bei entsprechenden Temparaturen "verhitzen",d.h. wird unbrauchbar, wenn man zu lange wartet.
brutus
Danke erst mal für die Hinweise.
Der macht das wirklich, auch mit den eigenen Schlachttieren immer so. ???
Tja, was mache ich nun. Ich dachte ja auch es ginge weiter. Soll ich die dann doch wegwerfen. Der ist seit Jahren Jäger und schlachtet alles mögliche Getier regelmäßig, da vertraue ich ihm ja eigentlich.
Das mit der "verhitzen" des Wildes hat er auch erzählt, beim Geflügel macht er es aber so.
Gibt es sonst noch Quellen oder Hinweise zu dem Thema ?
legaspi96
29.09.2010, 20:11
Wenn er es immer so macht, auch mit eigenen Hühnern, dann laß ihn machen. Nützt jetzt eh nichts mehr.
Wegwerfen würde ich die Tiere nicht, aber Du solltest Ihn wegen der Verarbeitung fragen.
Mir fällt übrigens gerade ein, das ich in den Phillippinen schon Huhn gegessen habe, das samt Eingeweide gekocht wurde. Das war in dem Dorf dort eine Delikatesse. Ich google mal, vielleicht finde ich was darüber.
Grüße
Monika
Ich hatte eben noch mal gesucht. Den Fasan lässt man ja auch komplett hängen, sogar drei Tage, bevor er gerupft und ausgenommen wird.
Noch mal zur Reihenfolge wie es ab lief . Kopf ab - kaltes Wasser - heißes Wasser - Rupftest - kaltes Wasser - rupfen - aufhängen Hals nach unten.
Habe Sie mir noch mal angeschaut, außen stinken sie noch nicht. :-X
Werde vorsichtig sein und hoffen das es eigentlich Fasanen sind :o
Gerne weiter Hinweise ! Danke
legaspi96
29.09.2010, 20:50
Ja, das von den Fasanen habe ich auch gefunden.
Ich kann mir seine Vorgehensweise nur mit dem Wechselbad kaltes Wasser - heißes Wasser - kaltes Wasser erklären.
Normalerweise hackt man den Kopf ab, dann in heißes Wasser, rupfen, ausnehmen, eine Weile in kaltem Wasser auskühlen lassen und dann noch mal ordentlich innen und aus auswaschen. Dannach aushängen.
Vertrau darauf, das er weiß was er macht und wenn nicht, lade ihn zum Essen ein, wenn Du eines Deiner Hühner zubereitest.
Grüße
Monika
Das mit dem Wasser hat er auch erklärt. Erst mal 15 min in kaltes Wasser, dass die Federn durchweichen, dann das heiße Wasser, dass die Federn abgehen und danach wieder ins kalte Wasser, damit die Haut nicht beim rupfen reißt.
Eventuell hilft es ja jemanden von Euch beim nächsten Mal.
legaspi96
29.09.2010, 21:00
Könnte sein, das das Huhn durch die 15 Minuten im kalten Wasser komplett so gut herunterkühlt das es egal ist, wenn die Eingeweide nicht sofort herausgenommen werden.
Frag ihn morgen einfach etwas genauer und berichte dann darüber. Ich finde es interessant warum er es so macht, denn letztendlich ist es ein größerer Arbeitsaufwand.
Grüße
Monika
Ok, ich frage noch mal, darf ich aber nicht so offensiv machen, denn ich glaube, er würde es nicht gut finden, dass ich ihm nicht traue. :-[
Er bringt mir ja gerade das Schlachten bei und das er es mit seinen Hühnern so macht habe ich selbst gesehen. Meine Gedanken waren auch so, wie die ersten Reaktionen hier, daher auch meine Frage , ob es jemand so kennt.
Na schauen wir mal, wie es weiter geht. Ich werde mich melden (noch bevor ich eins der Hühner esse...) !
So, wir haben nun alle zerlegt. Jetzt kommen sie gleich in den Kochtopf.
Sensorisch waren sie soweit ok, also keine Gerüche nach fauligem/gammligen Fleisch, auch nicht beim Auslösen der Innereien. Die Innereien hat jetzt teilweise die Katze bekommen. Wenn es der morgen schlecht geht, können wir ja noch reagieren (aber was die so alles frisst...)
Ich habe noch mal vorsichtig angesprochen, dass im Internet gesagt wird, man solle die Tiere sofort ausnehmen. Diesmal hat uns die Frau vom Jäger geholfen, die auf dem Hof aufgewachsen ist und auch sie sagte, das sie es nicht anders kenne.
Sie sagte, die Tiere müssten erst abtrocknen und auskühlen. Also keine Begründung im "wissenschaftlichen" Sinne, die Euch weiter hilft.
Ok, wenn ich dann beim nächsten mal alleine kämpfe, werde ich die Zeit wohl eher eindampfen.
Wer noch einen Hinweis hat, nehme ich gern entgegen.
Danke für Eure Hilfe !
Saatkrähe
30.09.2010, 11:53
Original von Bloend
Diesmal hat uns die Frau vom Jäger geholfen, die auf dem Hof aufgewachsen ist und auch sie sagte, das sie es nicht anders kenne.
Dazulernen hat ja noch keinem geschadet :biggrin: Ich würde es ihr sagen..
Sie sagte, die Tiere müssten erst abtrocknen und auskühlen. Also keine Begründung im "wissenschaftlichen" Sinne, die Euch weiter hilft.
Warum sollen die "abtrocknen" ? Ergibt keinen Sinn. Fürs Rupfen werden die mit heißem Wasser kurz übergossen, zügig gerupft und ebenso zügig mit kaltem Wasser wieder runtergekühlt. Vor allem das sofortige Ausnehmen nach dem Rupfen, sorgt für Abkühlung. Alles Andere ist Mumpitz und eine Gefahrenquelle.
Ok, wenn ich dann beim nächsten mal alleine kämpfe, werde ich die Zeit wohl eher eindampfen.
Bevor Du den Alleinkampf beginnst, solltest Du erst einmal bei jemandem zuschauen und mitmachen, der was davon versteht. Mein Hahn wurde gestern innerhalb von exakt 20 Minunten getötet und fertig für die Truhe gemacht. Das Mal davor waren es fünf Hähne - die waren innerhalb einer Std. abgepackt.
Na das mit dem Alleinkampf habe ich doch jetzt an den 5 Tieren geübt. Gestern geschlachtet und gerupft, heute dann ausgenommen, im Prinzip habe ich alles durch.
Die Anleitung war super, jetzt schwimmen sie im Topf.
Nur eben diese Geschichte mit dem abhängen hat mich zur Frage veranlasst, da es mir auch seltsam vor kam.
Naja, werden wohl Fasane gewesen sein :o, gelebt haben sie zumindest so. Im Holunder und unter den Spiersträuchern den Tag verbracht, die Wiese abgegrast und da es Zwerge sind, sind sie naklar auch nicht viel größer.
Saatkrähe
30.09.2010, 12:46
Naja, ich denke nur, wenn die Dir schon so 'nen Unfug beibringen, wie wird dann der Rest sein. Ich habe Leute gesehen, die schon allein fürs Federn rupfen pro Huhn 20 Min. brauchen. Und das waren keine Neulinge :D Ist ja nur ein Tipp .. ;)
Original von Saatkrähe
Naja, ich denke nur, wenn die Dir schon so 'nen Unfug beibringen, wie wird dann der Rest sein. Ich habe Leute gesehen, die schon allein fürs Federn rupfen pro Huhn 20 Min. brauchen. Und das waren keine Neulinge :D Ist ja nur ein Tipp .. ;)
Ja, Deine Idee war mir klar. Wir haben insgesamt ungefähr 140 min benötigt. Davon wurde immer an einem Huhn vorgeführt, die anderen vier dann zum Üben, macht also pro Huhn 28 min, wobei die selbst bearbeiteten noch entsprechend länger gedauert haben.
Murmeltier
30.09.2010, 13:01
Übung macht den Meister.
Es gibt bei YouToob die Filme, wo man Rupfen und Ausnehmen anschauen kann.
Saatkrähe
30.09.2010, 14:38
Bloend - das ist doch für den Anfang nicht schlecht ;)
Andi Faltner
30.09.2010, 17:05
Hallo Bloend,
der Sinn des Brühens besteht darin, die Poren in der Haut zu erweitern, sodass sich die Federn besser lösen. Es macht daher gar nicht mal soviel Sinn, wenn Du die Hühner erst brühst und dann in kaltes Wasser legst und dann erst rupfst. Dann kannst Du Dir das Brühen auch gleich sparen.
Also Brühen, rupfen und dann ausgenommen oder erstmal unausgenommen in kaltes Wasser. Dann benötigst Du auch keine 28 Minuten pro Huhn sondern kannst selbigem bei richtiger Brühtemperatur innerhalb von 5 Minuten aus dem Federkleid helfen, zumindest wenn keine frischen Federkiele in der Haut stecken, das liegt aber auch an Dir da den richtigen Schlachtzeitpunkt zu ermitteln.
Ich würde das Deinem Kumpel mal so vorführen, vielleicht ist er ja bereit dazu zu lernen ;)
legaspi96
30.09.2010, 18:34
Ich weiß nicht, warum ihr andere Menschen belehren wollt, die es schon immer so gemacht haben ??? Sie machen es eben aus einem bestimmten Grund so und das muß ja nicht falsch sein, nur weil wir es anders kennen.
Bloend sollte sich für das nächste Mal überlegen, ob er es weiter so handhaben will oder anders macht.
Grüße
Monika
Windfried
30.09.2010, 19:02
Hallo! Seh ich genau so. Jeder wie er mag, allerdings mit zwei Einschränkungen. 1. Das Tier soll nicht leiden. 2. die Gesundheit des Menschen darf nicht angegriffen werden, aber wenn da noch nie was passiert ist wird das ja wohl alles nicht so gefährlich sein. Allerdings ist mir diese Praktik auch nicht geläufig, ich werde sie auch privat nicht anwenden und bei dritten als Helfer auch nicht empfehlen. Von Belehrungen halte ich auch gar nichts, meistens sind die Gründe sowieso entweder vorgeschoben oder nur sehr Dünn, meistens läuft es sowieso auf Rechthaberei hinaus. Gruss Windfried
Original von Andi Faltner
Hallo Bloend,
der Sinn des Brühens besteht darin, die Poren in der Haut zu erweitern, sodass sich die Federn besser lösen. Es macht daher gar nicht mal soviel Sinn, wenn Du die Hühner erst brühst und dann in kaltes Wasser legst und dann erst rupfst. Dann kannst Du Dir das Brühen auch gleich sparen.
Also Brühen, rupfen und dann ausgenommen oder erstmal unausgenommen in kaltes Wasser. Dann benötigst Du auch keine 28 Minuten pro Huhn sondern kannst selbigem bei richtiger Brühtemperatur innerhalb von 5 Minuten aus dem Federkleid helfen, zumindest wenn keine frischen Federkiele in der Haut stecken, das liegt aber auch an Dir da den richtigen Schlachtzeitpunkt zu ermitteln.
Ich würde das Deinem Kumpel mal so vorführen, vielleicht ist er ja bereit dazu zu lernen ;)
Hallo Andi,
das kalte Wasser nach dem brühen dient nach seinen Worten dem Zweck, das die Haut beim rupfen nicht reißt.
Die 28 min waren so die geschätzte Zeit von Rübe runter bis ausgenommen, die je Huhn benötigt wurde. Klar rupft er in 5 min, ich habe wohl eher 10 min ... 12 min gebraucht gebraucht, waren auch meine ersten.
Ich glaube, ich kann ihm da wenig vorführen. Er ist Jäger und er macht vom Fisch incl. räuchern, über Hühner, Wild- und Flugenten bis zum Haus- oder Wildschwein bzw. Reh alles. Und ich habe es bei fast jedem der aufgeführten Tiere bei ihm auf dem Hof schon ganz oder teilweise gesehen.
Jäger ist er schon seit mehr als 20 Jahren !
Für mich selber habe ich entschieden, die Zeit des Abhängens in Zukunft lieber zu verkürzen, denn ein flaues Gefühl hatte ich schon im Magen.
Um noch Mal auf die anderen Beiträge einzugehen, kann ich versichern, das die Tiere nicht leiden und er sich (oder andere) wohl wissentlich nicht gefährdet.
Grüsse bloend
Saatkrähe
30.09.2010, 22:27
Nö Monika - das sehe ich anders. Hier wurde gefragt, wir haben geantwortet. Und wenn die Begründung für eine bestimmte Vorgehensweise ist: ""Das haben wir schon immer so gemacht!"" - dann kann mich sowas nicht überzeugen :neee: ..zumal ich weiß wie es richtig gemacht wird und vor allem warum. Ich lerne wirklich gern dazu - aber diese Begründung reicht mir nicht.
legaspi96
30.09.2010, 23:03
Saatkrähe, die Begründung reicht mir auch nicht. Aber Bloend konnte wohl nichts Genaueres erfahren.
Weißt Du, mir geht es manchmal auch so, das ich etwas aus Gewohnheit so oder so mache und es ist richtig. Aber warum ich es so oder so mache, das könnte ich niemandem erklären.
Frag mal die alten Leute nach irgend etwas. Die können Dir sehr viele nützliche Dinge sagen, aber oftmals können sie sich nicht erklären.
Ich kann Dir auch nicht erklären, warum ich letztes Jahr im Oktober gedacht habe "Das wird ein langer kalter Winter". Diese Jahr weiß ich es noch nicht.
Grüße
Monika
Saatkrähe
30.09.2010, 23:22
Original von legaspi96
Saatkrähe, die Begründung reicht mir auch nicht. Aber Bloend konnte wohl nichts Genaueres erfahren.
Weißt Du, mir geht es manchmal auch so, das ich etwas aus Gewohnheit so oder so mache und es ist richtig. Aber warum ich es so oder so mache, das könnte ich niemandem erklären.
Frag mal die alten Leute nach irgend etwas. Die können Dir sehr viele nützliche Dinge sagen, aber oftmals können sie sich nicht erklären.
Ich kann Dir auch nicht erklären, warum ich letztes Jahr im Oktober gedacht habe " Das wird ein langer kalter Winter". Diese Jahr weiß ich es noch nicht.
Grüße
Monika
Ja sicher - auch mir geht es manchmal so - klar. Aber in diesem Fall ist es so, daß wir eine gute, sinnvolle und logische Begründung dagegen haben. Sollte es eine sinnvolle Begründung FÜR das spätere Ausnehmen geben, lasse ich mich gern überzeugen. Aber wenn mich jemand fragt und ich wissend antworten kann, tue ich das. Ich/wir haben uns das ja nicht ausgedacht - es handelt sich nicht um Vermutungen, sondern um Erfahrung. Gerade bei Geflügel... :roll
Hier im Forum gehts ja oft um Halbwissen und Vermutungen. In diesem Fall hier ist es anders. Vielleicht hat er eine besondere Methode und besondere Räumlichkeiten... Aber es ist schon wichtig, daß man hier Forum klar sagt, wie es gemacht werden sollte. Nicht, daß Anfänger auf die Idee kommen es falsch nachzumachen. Könnte sehr fatale Folgen haben! Wenn das nicht wäre, wärs mich echt schnuppe..
Gut, bevor ihr Euch weiter wegen meiner Frage streitet, bedanke ich mich erst mal bei allen die geantwortet habe und fasse mal zusammen :
Im Bereich des Geflügels, insbesondere der Hühner, ist es aus hygienischen Gründen und Gründen des Gesundheitsschutzes unüblich und gefährlich, die Tiere nach dem Schlachten abhängen zu lassen.
Auch das Ausnehmen der Tiere sollte zeitnah nach dem Schlachten erfolgen.
Das Abhängen von Fleisch sollte man generell nur den Leuten überlassen, die es gelernt (ggf. auch überliefert) bekommen und die entsprechenden Erfahrungen gesammelt haben.
Anfängern ist generell davon abzuraten, da Lebensmittelvergiftungen durch eine falsche Behandlung des Fleisches hervor gerufen werden können, die lebensgefährlich sind.
Ich bedanke mich noch mal bei allen und wünsche eine Gute Nacht
Grüße bloend
Saatkrähe
01.10.2010, 00:12
Boah - brilliant! Ich habe was gelernt :)
Andi Faltner
01.10.2010, 12:08
Hallo Bloend,
ich geb dann zum Schluß auch noch mal meinen Senf dazu.
Dein Freund hat sicher eine ganze Menge an Erfahrung. Vielleicht weiß er auch was, was wir nicht wissen, wäre schön, wenn Du das in Erfahrung bringen könntest.
Vom Prinzip sind geschlachtete und geschossene Tiere aber 2 Paar Schuh.....
Bei geschlachteten Hühnervögeln (einschl. Puten) fallen die Federn in der Regel nach dem Brühen von selbst raus, ohne dass man da Probleme mit Hautverletzungen bekommt. Das kann bei geschlachteten Enten schon wieder ganz anders aussehen und erst recht bei geschossenen Tieren, die schon in der Leichenstarre sind, dann bekommt man die Federn nahezu überhaupt nicht mehr vernünftig raus, ohne die Haut zu verletzen. Deshalb werde ich das auch mal so versuchen, wie Du es geschildert hast, vor allem wenn sich das Rupfen mal wieder schwieriger gestalten sollte ;).
Zum Thema Abhängen, da solltest Du vor allem bei den jetzigen Temperaturen sehr vorsichtig sein, vor allem, wenn die Tiere noch nicht ausgenommen sind. Im Kühlhaus ist das recht unproblematisch, aber draußen würde ich das erst machen, wenns bezüglich der Temperaturen nicht über 5, max. 7 Grad "warm" ist. Dass Fleisch durch Abhängen seine Struktur verändert und zärter wird ist ja allgemein bekannt.
Habe mal einen Bericht über französische Jäger gesehen, dort gelten nicht ausgenommene Schnepfen als absolute Delikatesse, die komplett mit Innereien und allem drum und dran gegart und dann verzehrt werden. Wie allerdings die Lagerung zwischen Tötung und Verzehr erfolgt, kann ich Dir nicht sagen, auch nicht bezüglich der maximalen Lagerung solch nicht ausgenommener Tiere.
Könntest Deinen Freund ja nochmal fragen, was der Sinn und Zweck ist, dass die die Tiere nicht ausgenommen abhängen. Wirkt sich das geschmacklich aus? Ich lerne gerne auch immer noch dazu ;).
legaspi96
01.10.2010, 16:35
@Bloend
Nein, wir streiten nicht, wir diskutieren!
Habe mal einen Bericht über französische Jäger gesehen, dort gelten nicht ausgenommene Schnepfen als absolute Delikatesse, die komplett mit Innereien und allem drum und dran gegart und dann verzehrt werden. Wie allerdings die Lagerung zwischen Tötung und Verzehr erfolgt, kann ich Dir nicht sagen, auch nicht bezüglich der maximalen Lagerung solch nicht ausgenommener Tiere.
Das ist das, worüber ich anfangs geschrieben habe. Ich habe das allerdings in den Philippinen erlebt und da wurde ein Huhn so zubereitet.
Grüße
Monika
Original von legaspi96
@Bloend
Nein, wir streiten nicht, wir diskutieren!
Grüße
Monika
Wunderbar, weiter machen, meine Frage ist ja beantwortet. :)
Weil wir aber bei ungewöhnliche Sitten im Zusammenhang mit Hühnern sind, kennt jemand AUGUSTEIER ?! ???
Bitte nicht googeln, sagt mal, wer davon schon mal gehört hat. Mir wurde es auch etwas anders als im ersten Ergebnis erklärt, glauben konnte ich es kaum.
Kommt wohl kurz nach abhängen ohne ausnehmen ! :-X
legaspi96
01.10.2010, 22:33
Meinst Du das:
Habt ihr auch schon davon gehört, dass für die Weihnachtsbäckerei die Augusteier am besten sein sollen? Als ich noch selber Hühner hatte und einen Naturkeller, da habe ich das ausprobiert. Die Augusteier waren alle im Dezember noch gut. Nur das Trennen von Eiweiss und Eigelb ging nicht mehr so gut. Aber als ganzes Ei waren sie herrlich und alle haben mein Gebäck gerühmt. Ob das bei gekauften Eiern aber auch geht und wie das mit der Lagerung klappt, das wage ich zu bezweifeln.
Grüße
Monika
Eher das hier :
An F. W. in B. Augusteier eignen sich am besten zum konservieren. Man legt diese nur in Spreu oder Sägemehl, doch so. datz der stumpfe Teil unten liegt und kein Ei das andere berührt. Das Kistchen in welchem die Eier eingelegt sind, wird von Zeit zu Zeit gewendet, dadurch verhindert man, daß das Eidotter sich nach einer Seite senkt, wodurch Licht eindringt und Fäulnis entstehen könnte. I. F.
Bei einer Feier hier im Dorf hat mir jemand das so ähnlich erzählt, nur eben nicht in Spreu gelegt, sondern sie meinte direkt in den Weizen mit rein, und dann ähnlich wie in Deinem Link "haltbar bis Dezember" :o
Sie war übrigens nicht mit dem Jäger verwandt oder verschwägert ! ;D
Grüße bloend
legaspi96
01.10.2010, 22:52
Das war doch das 1. was beim googlen kam!
Sowas ähnliches hatten wir übrigens schon mal im Forum. Ich weiß allerdings nicht mehr wie diese Eier heißen. Jedenfalls sollen sie ein Jahr haltbar sein.
Grüße
Monika
Ja, aber eben etwas anders, weil im Weizen, nicht im Stroh gelagert, aber sonst auch eher brrr :-X
Dann werde ich nachher noch mal die Suche bemühen.
Grüße bloend
Saatkrähe
01.10.2010, 23:42
Nee, davon hatte ich bis jetzt nie was gehört. Aber vorstellen könnte ich es mir. Ich habe schon zwölf Wochen alte Eier zum backen genommen :biggrin: ..war lecka !
Mother Goose
02.10.2010, 02:29
Wenn man statt Stroh Wasserglas benutzt, kann man Eier bis zu 9 Monaten aufbewahren. Aber von Augusteiern habe ich noch nie was gehoert.
wiesenpieps
09.10.2010, 21:51
Also so wie ihr das mit den Augusteiern beschreibt, so machen werden doch die 100jährigen Eier auch hergestellt. Allerdings werden die dann irgendwann extrem unansehnlich zumindest für meinen Geschmack. Da löst sich die Schale auf und dann sind die Eier so ganz dunkel (grün- bläulich, fast schwarz) bäh.
So was würd ich nie essen. Wie die Augusteier werden kann ich nicht sagen.
Jetzt noch mal ne andere Fragen zum Thema rupfen. Wir haben noch nie geschlachtet, hatten ja vorher auch kein Viehzeug was man irgendwie schlachten konnte. Meerschweinchen ess ich nicht, die hab ich einfach nur lieb. Wenn der Kopf ab ist und das Tier in heißem Wasser gebadet hat, nehmt ihr das dann gleich anschließend zum rupfen her? Wie lange laßt ihr das Huhn im heißen Wasser? Gibts irgendwo ne Stelle wo man mit dem Rupfen anfangen soll? Pops, Bauch oder sonst irgendwas? Wir schlachten wohl nächste Woche, wenn ein Freund Zeit hat.
Und zum ausnehmen, schneidet ihr das Huhn dann vom Pops bis irgendwo hin auf? Meine Güte ich hab ja echt keine Ahnung.
LG wiesenpieps
Mother Goose
09.10.2010, 22:09
Wiesenpieps, Du solltest wirklich ein par Buecher zum Thema lesen bevor Du selbst schlachtest, am besten welche mit Bildern. Und dann sieh Dir ein paar Filme auf Youtube an.
Und zum Rupfen: halt das Huhn an den Beinen ins Wasser und beweg es hin und her, um ueberall Wasser an die Haut zu bekommen. Versuchs mal mit ca. 1 Minute und teste dann die Flugfedern, weil die am laengsten brauchen. Wenn die leicht rauskommen zieh die alle raus und streif dann die Koerperfedern ab.
Zum Aufschneiden: bevor Du den Bauch aufschneidest musst Du erst rund um die Kloake (Po) schneiden, weil da der Darm dranhaengt. Dann schneidest Du den Bauch von der Kloake vorsichtig nach oben hin auf.
LG,
Annika
wiesenpieps
09.10.2010, 22:20
Hallo Mother Goose,
ich bring meine Hühner nur zu nem Freund und der schlachtet dann. Ich glaub kaum das ich das beim ersten mal gleich selber mache. Er schlachtet eh und da hab ich gleich richtigen Anschauungsunterricht. Deswegen die Fragerei. Will doch schon vorher bissl was wissen.
Vielen Dank für die Tipps zum Rupfen und aufschneiden. Die kann ich dann gleich austesten.
LG wiesenpieps
wiesenpieps
09.10.2010, 23:30
Hab mir grad paar Filme auf Youtube angeschaut. Das ist gar nicht schlecht. Allerdings hab ich zum aufschneiden und ausnehmen nochmal ne Frage. Du sagst, man soll um die Kloake ne Art Kreis drumrumschneiden, weil da der Darm dranhängt. Wieviel Abstand lass ich da zum Pupsloch vom Schnitt gesehen? Bin ich richtig der Annahme dass man dann das Pupsloch mit samt dem Darm rauszieht und dann von da aus reingreift und die anderen Innereien rausholt? So hab ich das grad in einem Film gesehen. Kann man da nicht irgendwas verletzten was vielleicht nicht verletzt werden soll?
LG wiesenpieps
Mother Goose
09.10.2010, 23:43
Man schneidet ca. 0,5-1cm um die Kloake herum, nicht zu tief, weil man sonst den Darm anpiekst. Dann macht man den Bauchschnitt, um in das Huhn greifen zu koennen. So wie Du den Film beschreibst scheint alles seine Richtigkeit zu haben. Und Dein Freund wird es Dir sicher noch detailtreuer zeigen koennen!
wiesenpieps
09.10.2010, 23:53
Prima,
vielen lieben Dank, Annika. Ja das hoffe ich. Meinen Mann nehme ich auch mit, denn 4 Augen sehen mehr als 2. Das wird aufregend. Bin jetzt schon ganz gespannt. Auch wenn es mir jetzt schon bissl leid tut um meine beiden Hühner. Aber wer keine Eier mehr legt, der muß eben auch dran glauben. Habe prima Junghühner, welche toll legen. Und meine kleiner Alfred wird auch langsam zum Hahn, der darf auf alle Fälle auch bleiben. Die letzten Tage konnte ich schon prima beobachten, wie er anfängt abends im Gehege aufzuräumen. Er läuft ganz oft in den Stall zum nachschauen ob noch jemand fehlt und dann läuft er wieder raus und wieder rein und wieder raus. Richtig süß der Kleine. Er macht das schon prima. Jetzt ist er immer der letzte der ins Bettchen geht. Und ich tu das jetzt auch, ich weiß zwar nicht wie spät es jetzt bei dir ist, aber ich bin hundemüde.
LG wiesenpieps
Mother Goose
09.10.2010, 23:58
Hihi, Du bist kein Wiesenpieps, Du bist 'ne Nachteule! Bei uns ist es kurz vor 15 Uhr!
wiesenpieps
10.10.2010, 18:08
Hallo Annika,
da sagst du was. Normal ist das bei mir nicht. Ab heute gehts wieder zwei Stunden früher zu Bett. Hatte jetzt 4 Wochen Urlaub. Das war so toll. Morgen muß ich wieder ran.
LG wiesenpieps
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