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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bestandstötung



Heiko
22.10.2005, 18:25
Hallo

Bei mir wurde vor 2 Tagen von TA die Diagnose Mycoplasmeninfektion gestellt.

Nachdem ich mich belesen habe, habe ich mich für die radikale Lösung entschieden.

Ich habe ca 120Tiere, darunter Rebhühner, Fasanen, Chabos...

Jetzt habe ich einige Fragen bezüglich der Tötung:

1) Wie bringe ich die Tiere denn am besten um, ich will eigentlich nicht die Beilmethode wählen. Ich habe im TV gesehen, die machen das mit irgendeinem Gas, das ist schonender und sauberer.
Sie stecken die Tiere in einen Sack und lassen Gas hinein.
Aber welches Gas benützen die ??
Oder wie kann ich sie sonst schonend töten?

2)Was mach ich mit den toten Tieren? Tierkörperbeseitigung?
Was kostet das denn?

Hat jemand von euch auch schon Erfahrung mit einer Totalabschlachtung des Bestandes und kann mir diesbezüglich einige Tipps geben.

Bin für jeden Tipp dankbar.

Bisher habe ich noch nie ein Tier von meinen Huhnis geschlachtet.

Gruß

Auguste
22.10.2005, 18:56
Hallo,

ja, das ist wirklich eine schlimme Nachricht.

Aber vielleicht überreagierst du jetzt auch, wenn du sofort alle Tiere töten willst. Wenn Du im Frühjahr einen Neubestand gründen willst, kannst Du doch zunächst erstmal nur die kranken töten.
Die anderen Erregerträger dann so nach und nach... die kannst du sogar essen.

Hast Du denn prinzipiell etwas gegen das Schlachten und Essen deiner Tiere oder war's bis jetzt einfach noch nicht nötig?

Ob das Vergasen schonender für die Tiere ist als Betäubung und Kopf ab wage ich zu bezweifeln.

Wenn es dir selber so schwer fällt, hift dir vielleicht jemand aus deinem Ort, ein Landwirt der Gegend oder so. Es gibt auch Leute, die machen das professionell gegen Bezahlung.

Es fällt mir schwer, nicht zu wirr zu werden beim Antworten, da dein Problem so vielschichtig ist und ich über deine Beweggründe so wenig weiß. Aber Ruhe bewahren kann in deinem Fall nicht schaden, es geht nicht um superschnelles Reagieren sondern um eine für alle Beteiligten erträgliche Lösung. Hundert Tiere auf einmal zu töten würde ich mir auf keinen Fall zumuten, da gehste ja kaputt bei :o

Lass mal die Profis hier hören

Tröstegruß von
Annette

Auguste
22.10.2005, 19:01
Okay, da gab's wohl Überschneidungen. Also doch alle Tiere jetzt töten.
Ich persönlich würde meine Seele schonen und einen Schlachter konsultieren.Ohweh, ganz schön schlimm!!!
Annette

Heiko
22.10.2005, 19:06
Ich will auf jeden Fall alle auf einmal töten, ich habe nicht prinzipiell was gegen das schlachten, doch ich habe bis jetzt meine schlachtreifen tiere an bekannte verschenkt, die das schlachten jetzt übernommen haben.

doch ich glaube ich finde jetzt niemand der meine tiere essen will, da sie ja krank sind.

kann man die tiere trotzdem essen, nehmen menschen keinen schaden von den mycoplasmen?
Gibt es dazu infos im Web?


da meine tiere schon fast alle krank sind, und ich jedesmal mit einem ungutem gefühl in den stall gehe wollte ich gleich alle tiere auf einmal töten.

da ich das schlachten sehr ungerne mache will ich es alles auf einmal erledigen, dann ist es vorbei.

Gruß

Redcap
22.10.2005, 19:42
Ich würde mal beim Geflügelgesundheitsdienst anfragen, durch wen Du die Massentötung durchführen lassen kannst ...
Hast Du vor Eier zu sammeln um wenigstens Deine Linien zu retten?
Klär auch das ab, wie und inweit das geht und wie Du am besten vorgehst ...

Sam
22.10.2005, 20:33
Sorry,aber was für eine krankheit ist das ???denn? :-[

Gert
22.10.2005, 22:13
übertragung auf Mensch möglich?
http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewtopic.php?p=11438&

brr, google mal, was man da alles bekommen kann.
Entsorge die Huhnis ohne Blut, würde ich auch machen.

yossy
22.10.2005, 22:52
Hallo,

Mycoplasmose ist doch glaube ich die Krankheit gegen die wir Taubenzüchter jedes Jahr impfen (müssen). Inwieweit eine Heilung Deines kompletten Tierbestandes von 120 Tieren !!! möglich ist bin ich überfragt, aber das müßte ein Geflügelexperte eigentlich in einer zum Beispiel Uniklinik oder staatl. Untersuchungsamt wissen.
Getötet ist schnell, die Entsorgung in Baden-Württemberg ist kostenlos über die TBA.

Interessantes zu Mycoplasmose gegoogelt:

Catarrh Mycoplasmosis

Die chronische Form von Catarrh, bei den Tauben häufig, wird "Mycoplasmosis" genannt. Sie wird durch eine mehrfache Infektion mit Krankheitserregern verursacht: Bakterium (z.B. Kokken), Viren (z.B. Herpes) und Krankheitserreger, die der Gruppe der Mykoplasmaorganismen gehören. Es wird angenommen, daß Mykoplasma strenge Bedingungen nur in Anwesenheit anderer Infektion verursacht.

Pathogen/Cause:
Außerhalb des Tierkörpers sind Mykoplasmaorganismen nur während einer kurzen Periode entwicklungsfähig (ca. 17 Tage an 20°C, aber nur 20 Minuten an 50°C). Niedrige Temperaturen bevorzugen ihr Überleben.
Mykoplasmaorganismen werden durch fast alle allgemein benutzten disinfectans, z.B. getötet. desinfectans .
Übertragung findet durch die Exkremente, das Trinkwasser, Zufuhr, Ausrüstung und durch Tröpfcheninfektion von Taube zu Taube statt.

Symptome der Krankheit:
Entladung Mucopurolent von der Nase, verringert, die Leistung, Unwillingness zu fliegen, unbeholfen fliegend, Kehleentzündung zu fliegen, rattern und wheezing Ton von der Atmung besonders wahrnehmbar bis Nacht. Luftbeutelentzündung.

Feststellung der Krankheit:
Prüfung Cadaver: Luftbeutelentzündung
Serologische Blutprobe

Behandlung:
In der Luftbeutelentzündung: sehen Sie Behandlungplan für die Anwendung von aviosan .

In ratternden Tönen von Atmung: Einspritzung (s.c.) von 0,5-ml- aviosan injizierbarem pro Taube und Tag, für 3 Tage, nachher chevimulin-t für 5 Tage an einem dosis von 1 Quetschkissen pro 3 Liter Trinkwasser.

Desinfektion durch das Verwenden von desinfectans .

Verhinderung:
Beseitigung der möglichen Faktoren, die den Widerstand des Vogels zur Infektion verringern.
Solche Faktoren können sein: im Dachboden überfüllen, Mangel an Sauberkeit, latente Infektion (z.B. Ektoparasiten, Endlosschraubenplagen, coccidial Infektion), übermäßiger Druck beim Züchten, unzulängliche Zufuhr, schlechte Wasserversorgung, Infektionsdruck während der laufenden Jahreszeit.

Grüße Peter

Redcap
22.10.2005, 23:01
It seems like dinglisch ;D

yossy
23.10.2005, 09:47
Hallo Daniel,
ja genau. Bisher dachte ich immer das sei nur ein taubenspezifisches Problem, dass aber anderes Geflügel auch dermaßen betroffen werden kann war mir neu.
Zufällig wollen wir die Tauben meines Freundes nächste Woche genau hiergegen impfen.
Grüße Peter

Jaimee
23.10.2005, 13:00
Hallo Heiko !

Hm..ich versuchs echt zu verstehen, aber irgendwie hauts nicht hin.
Wieso schlachten? Mycoplasmen sind zwar schwer weg zu bekommen, aber nicht generell tötlich. Manche Tiere leben da jahrelang mit ohne das Kranheitssymptome auftreten. Kommt allerdings zu einem Befall kühle Luft dazu, dann kann schon eine naße Nase dazu kommen.
Allerdings sind Mycoplasmen schwer zu diagnostizieren, daher würde ich aufgrund eines Befundes, der fehlerhaft sein nicht zu so drastischen Schritten greifen.
Wurde Schleimsekret an ein kompetentes Labor geschickt?
Normalerweise wäre hier eine Antibiotische Gabe und Inhalieren mit Kamille sowie Membrana Nasal in die Nase getropft angebracht, wenn die Diagnose stimmt.
Eine Ansteckung ist auch nur möglich wenn ein gesundes Tier mit Futter, Wasser oder Sekret in Berührung kommt.

Gruß
Andrea

Jaimee
23.10.2005, 13:04
Hi Yossy !

Das ist auch ein Problem bei Schildkrötenhaltern. Grad die Tropischen Arten neigen dazu Mycoplasmen einzuschleppen, bzw. stecken sich sehr rasch an.
Zwei meiner Pantherschildkröten leben schon sehr lange damit Da der Organismus einer Schildkröte anders funktioniert als der von Geflügeln kann man mit Antibiotika schwer etwas erreichen.
Ab und an gibts dann mal Nasentropfen und schon wirds besser.
Am günstigsten ist frische Luft, aber nicht zu kalt, dann erledigt sich der Ausbruch meist von selbst.

Schönen Gruß
Andrea

Heiko
23.10.2005, 18:22
Original von Jaimee
Hallo Heiko !

Hm..ich versuchs echt zu verstehen, aber irgendwie hauts nicht hin.
Wieso schlachten? Mycoplasmen sind zwar schwer weg zu bekommen, aber nicht generell tötlich. Manche Tiere leben da jahrelang mit ohne das Kranheitssymptome auftreten. Kommt allerdings zu einem Befall kühle Luft dazu, dann kann schon eine naße Nase dazu kommen.
Allerdings sind Mycoplasmen schwer zu diagnostizieren, daher würde ich aufgrund eines Befundes, der fehlerhaft sein nicht zu so drastischen Schritten greifen.
Wurde Schleimsekret an ein kompetentes Labor geschickt?
Normalerweise wäre hier eine Antibiotische Gabe und Inhalieren mit Kamille sowie Membrana Nasal in die Nase getropft angebracht, wenn die Diagnose stimmt.
Eine Ansteckung ist auch nur möglich wenn ein gesundes Tier mit Futter, Wasser oder Sekret in Berührung kommt.

Gruß
Andrea

Hallo
Mein TA hat ein totes Tier in ein Labor geschickt, ich denke das Labor kann das schon zuverlässig diagnostizieren.
Es stimmt schon, dass Mycoplasmen nicht unbedingt tötlich sind.
Aber eine Heilung ist fast nicht möglich. Durch die Gabe eines geeigneten Antibiotikums verschwindet die Krankheit, doch nach einigen Monaten bricht diese wieder aus, und kommt ein kleiner Virus dazu, der den Huhnis normalerwese nichts anhaben kann, erkranken die Tiere erneut, und man benötigt wieder Antibiotika.

Tiere oder Bruteier verkaufen kannst du auch vergessen.

Auch wenn du neue Tiere zukaufst erkranken diese, da deine Tiere ansteckend sind.

Ein anderes Problem ist das stark vermindeete Wachstum bei den Jungtieren. Ich habe einige 4 Monate alte Tiere, die sehen aus, als wären sie 2 Monate.

Eines will ich noch klarstellen, Mycoplasmen sind über die Eier übertragbar. Also ist nichts mit "Eigene Linie erhalten".

Und die Eier essen, die Mycoplasmen enthalten ist doch etwas unangenehm, obwohl sie vielleicht dem Menschen nichts anhaben können.

Deshalb habe ich mich für eine Bestandstötung entschlossen.

Redcap
23.10.2005, 19:38
Original von Heiko
...

Eines will ich noch klarstellen, Mycoplasmen sind über die Eier übertragbar. Also ist nichts mit "Eigene Linie erhalten".

Und die Eier essen, die Mycoplasmen enthalten ist doch etwas unangenehm, obwohl sie vielleicht dem Menschen nichts anhaben können.

Deshalb habe ich mich für eine Bestandstötung entschlossen.

Ich hatte halt hier Hinweise in die Richtung gelesen ... Du wirst Dich ja genug informiert haben ... und wissen was zu tun ist.
http://www.huehner-info.de/infos/krankh_mycoplasmose.htm

bettelhuhn
23.10.2005, 21:44
Impfen, auch bei akuten Befall!

Enemy
23.10.2005, 22:16
zu 2) Du bist generell verpflichtet, deine Tiere der Tierkörperbeseitigung zuzuführen - das gilt im überigen auch für Schlachtabfälle!
Ausnahme ist, wenn dir ein oder 2 Tiere von der Stange fallen - die darfst du auch im Garten verscharren.
Du bist ja sicherlich bei der Tierseuchenkasse gemeldet - die sind in deinem Falle sogar verpflichtet, die Tierkörper bei dir abholen zu lassen - weiß nur kaum jemand bzw. nimmt kaum ein Privat Mann in Anspruch.

Redcap
23.10.2005, 22:53
Jepp ...

... vorher fiel mir noch ein Fall aus dem alten Forum ein ... in dem ein betroffener Fasaneneier mit Desinfectans desinfizierte um "Bruteier" abzugeben ... inwieweit das praktikabel ist weiß ich nicht.
Jedenfalls sind die Leute vom Geflügelgesundheitsdienst meist sehr nett und geben ausführlich dazu Auskunft, mehr als ein TA geben kann ...