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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schock, Gift - Rhabarberblätter



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11.02.2005, 10:21
Hummelchen (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=spezialfutter;action=viewprofile;use rname=Hummelchen)« am: 19.04.04 um 12:51:13 »

eines meiner zwerg-sussex hühner hat mir am freitag einen ganz schönen schreck eingejagt und ich weiß bis heute noch nicht was los war. vielleicht habt ihr eine idee, was das huhn gehabt haben könnte oder ihr habt schon ähnliches erlebt.

wie ich am freitag abend den hühnerstall zu machen wollte, lag das huhn völlig apathisch, aufgeplustert, mit leichten zuckungen und geschlossenen augen (der kopf hing nach unten) und blassem kamm vor dem hühnerstall und hat auf nichts mehr reagiert. ich war fast den ganzen tag im garten und das huhn lief völlig normal mit den anderen hühnern mit, da ist mir nichts aufgefallen; es war auch noch nie krank. jedenfalls habe ich das huhn mit ins haus genommen und erstmal ins bad gebracht und abgetastet - konnte aber nichts finden. der zustand war so schlimm, dass es nicht mehr richtig sitzen konnten, es kippte immer auf die rechte seite (mit weiterhin geschlossenen augen und hängendem kopf). ich dachte eigentlich, dass das huhn in den nächsten minuten sterben würde. natürlich war um die uhrzeit kein tierarzt mehr erreichbar. ich habe im bad die heizung aufgedreht (in der hoffnung, dass das huhn vielleicht nur unter schock stehen würde - aus welchen gründen auch immer) und dem huhn wasser in den schnabel geträufelt - das wasser hat es gezwungenermaßen geschluckt. es hat aber sonst auf nichts mehr reagiert und die augen auch nicht mehr aufgemacht. nach ca. 1 stunde hat der kamm plötzlich wieder farbe bekommen und sie hat zumindest die augen aufgemacht, wenn ich ins bad gekommen bin. nach 2 stunden ist die kleine - die ersten minuten zwar noch ein bisserl auf wackeligen beinen - im bad rumgegangen und hat nach futter gesucht. ich habe ihr futter und wasser hingestellt (sie hat dann auch sofort zum fressen angefangen). ich habe sie über nacht im bad gelassen - morgens war das huhn wieder völlig normal. seit dem geht es ihr wunderbar und es ist wie wenn nichts gewesen wäre. was kann das nur gewesen sein? schock, gift oder könnte es doch auf eine krankheit hindeuten? ich dachte jedenfalls, dass das huhn stirbt.

gruß, sabine

MonaLisa (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=spezialfutter;action=viewprofile;use rname=MonaLisa)« Antworten #1 am: 19.04.04 um 14:02:27 »

Hallo Sabine,
ich hatte eine Sundheimerhenne, die mir über Nacht tot von der Stange gefallen ist. Die einzige Ursache, die sich finden ließ, war ein angefressenes Fingerhutblatt im Garten. Diesen Bereich hatten die Hühner an dem Tag abgesucht. Die Henne zeigte keine Veränderungen im Organbereich, war bis dahin gut drauf gewesen. Vielleicht hast du auch irgendwo im Garten so eine Giftpflanze, die das Herz angreift. (Fingerhut oder Maiglöckchen = digitalis = in höheren Dosen führt es zum Herzstillstand). Dafür würde das blass- sein des Kammes sprechen. Auch kann sich so ein Tier wieder erholen, wenn die Giftdosis nicht zu hoch war. Das Warmhalten im Bad hat ihr sicherlich geholfen zu überleben, da ihre eigene Wärmeregulation vorrübergehend versagt.
Gruss Petra

bettelhuhn (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=spezialfutter;action=viewprofile;use rname=bettelhuhn)« Antworten #2 am: 20.04.04 um 12:11:03 »

Ich glaube Petra an Deiner Theorie könnte was dran sein. Ich habe auch mit einer Henne Probleme zur Zeit. Nachdem ich festgestellt habe, dass mir Rhabarberblätter abgefressen wurden, habe ich diesen Bereich abgezäunt. Die Henne hat nach sechzehn Tagen das erste Mal wieder normalen Kot.

Gibt es eine Liste von giftigen Pfanzen für Hühner?

Denn es ist bei Tieren ja nicht immer mit den Menschen gleichzusetzen. Viele Waldbwohner, auch Warmblüter, vertragen Giftpilze ohne weiteres.

Thomas

MonaLisa (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=spezialfutter;action=viewprofile;use rname=MonaLisa)« Antworten #3 am: 20.04.04 um 13:13:21 »

Haööo Thomas,
hier ein Link dazu:
http://www-vetpharm.unizh.ch/giftdb/giftf.htm

Rhabarberblätter enthalten sehr viel Oxalsäure, die auch beim Menschen die Nieren schädigt (Oxalatkristalle verstopfen die Nierenkanälchen). Hühner haben zwar eine etwas andere Harnbildung, werden davon aber auch betroffen.
Bücher über Wildvogfelfutter sollten auch für Hühner gelten. direkt etwas über Giftpflanzen bzgl. Hühner kenne ich als Buch leider auch nicht. Wäre daran auch interessiert.
Gruss Petra

bettelhuhn (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=spezialfutter;action=viewprofile;use rname=bettelhuhn)« Antworten #4 am: 21.04.04 um 00:02:55 »

Dein Link ist Klasse, Petra! Da kann mann oder frau alles nachschlagen. Ein gutes Mittel schlechten Medizinern mal auf die Finger zu schauen. Ausserdem sehr gut geeignet, mal eine Eigendiagnose bei harmloseren Fällen zu treffen.

ich glaube ebenso, dass Sabine ihrem Huhn das leben gerettet hat, sie hat instinktiv das Richtige getan. Mit einem Nachschlagewerk in Sachen giftige Planzen für Hühner, hätte sie ihr Handeln auch fundiert anwenden können und manch anderer ohne ihren guten Instinkt auch.

An so einem Werk wäre ich ebenso interessiert, denn in unserem Garten stehen sicher so an die 60 verschiedene Pflanzen.

Vielleicht kommt noch etwas von anderen Mitgiedern?

Thomas

Kawa (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=spezialfutter;action=viewprofile;use rname=Kawa)« Antworten #5 am: 21.04.04 um 08:26:20 »

Dass Rabarber in gewissen Maßen giftig sein soll, hätt ich ehrlichgesagt net gewust

Eine meiner Hybriden hat auch mal Krokusse gefressen und lief fast drei Tage mit hellem Kamm herum. Aber danach legte die dreijährige jeden Tag ein Ei

MonaLisa (http://www.huehner-info.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=spezialfutter;action=viewprofile;use rname=MonaLisa)« Antworten #6 am: 21.04.04 um 10:18:36 »

Bei Rharbarber sind hauptsächlich die Blätter giftig, die Stengel enthalen nicht so hohe Konzentrationen, dass es bei normalem Verzehr zu Beschwerden käme.
Krokus zählt zu den giftigeren Pflanzen, besonders der Herbstkrokus ist lebensgefährlich. Er führt schnell zu Herzversagen, Atemstillstand etc. Wenn das Tier es überlebt, bleiben manchmal leichte Schäden zurück, aber sie sind meist für den Laien nicht offensichtlich.
Es wäre vielleicht mal eine gute Idee, den eigenen Hühnerauslauf genau zu untersuchen. Es gibt kleine Wildpflanzen und Giftpflanzen-Führer, die als grobe Übersicht erst einmal ausreichen. Ich selbst habe solche kleinen Bücher und die Abbildungen und Beschreibungen sind durchaus brauchbar. Auch wenn nicht alles
für das Huhn giftig ist, was für uns Menschen gefährlich ist, ist man damit auf der sicheren Seite. Wenn man dann seine Kenntnisse anhand von Erfahrungen anderer ergänzt (zB führt roher schwarzer Holunder wegen seiner Kerne beim Menschen zu schwerem Durchfall, konnte ich aber bei Hühnern und anderen Vögel bisher nicht bemerken), bekommt man einen hühnerungefährlichen Gartenbereich schon hin.
Ich habe meine Gartenpflanzen auch wegen der Kinder anhand dieser Bücher gut in giftig und ungefährlich einteilen können. Nicht alle Pflanzen habe ich deswegen entsorgt, aber sie in Ecken umgesiedelt, in die weder Kind noch Huhn was zu suchen hatten.
So ist ein Miteinader gut durchführbar.

Gruss Petra

Pyronella
19.07.2007, 21:39
hallo, das hört sich nach einem epileptischen anfall an. der beginnt so, dass das tier zur seite fällt und krampft. der vorgang spielt sich nur minuten ab und danach ist alles wieder normal. zur epelepsie findet man viele infos in internet. ich weiß nicht ob es bei geflügel sowas auch gibt, aber auf jeden fall bei menschen und säugetieren.

gaby
19.07.2007, 22:50
:) Hi!
Der Thread ist 2 Jahre alt und steht hier eigentlich nur als Info zu giftigen Pflanzen im Garten. Den fanden wir wichtig und haben ihn aus dem alten Forum *mitgebracht*.

gg