Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum ist der Rasen im Auslauf so wichtig?
moorhühnchen
28.07.2010, 19:55
Hallo,
ich habe jetzt einiges über Auslaufgröße und die 10 m²-Richtlinie gelesen und war eigentlich ganz zufrieden, dass mein Auslauf mit ca. 250 m² für angedachte 6 Hühner ja reichlich ist. Aber es ist immer als Begründung für diese Regel angegeben, dass dann der Rasen heil bleibt - ich hab aber eigentlich kaum Rasen im Auslauf...:-[ Fast alles ist zugewachsen mit Sträuchern, Hecken, Büschen, Obstbäumen, Flieder usw. Ein großer Kompostplatz ist auch noch da - Rasen (eher Wiese!) höchstens 15 m². Wofür ist der Rasen/Wiese denn nun wichtig? Grünzeuglieferant?? Ist mein Auslauf nun doch nicht so gut wie ich dachte??;(
lg
Lea
Tach auch, moorhühnchen!
Rasen scheint mir für Hühner uninteressant zu sein. Sie lassen die Grasfläche bei 10 m 2 / Huhn nicht bestehen, sie machen alles kurz und klein!. Vor Jahren hatten wir hier ca. 1000 m 2 für 20 Hühner - außer ein paar Grasinseln bliebt kein Kräutchen stehen.
angenehmen Aufenthalt auf der Erde
talpini
moorhühnchen
28.07.2010, 20:32
Tach zurück ;)
bei meiner letzten Hühnerhaltung haben sie auch alles zerlegt, nun wird das ja ein Neustart unter möglichst optimalen Bedingungen...und wenn alle es als so wichtig erachten, dass die Rasenfläche heil bleibt, bekomme ich doch Bedenken, das ich etwas übersehen habe.
Gras - damit kein Schlamm entsteht vielleicht??
lg
vogthahn
28.07.2010, 20:34
Hi!
Ich denke, Dein Auslauf ist der perfekte Auslauf ;).
Ursprünglich stammen die Hühner ja von Urwaldhühnern ab, die nicht im offenen Gelände heimisch sind, sondern im Gebüsch und unter Bäumen leben und in der Mulchschicht am Boden ihre Nahrung suchen.
Leider werden ja viel zu oft Hühner in kahlen Ausläufen gehalten, wo noch nicht mal ein Busch steht. So sollte wenigstens Gras als Vitaminlieferant zur Verfügung stehen, frische Vitamine sind besser als konservierte im Futter.
Deswegen würde ich Dir raten, täglich etwas Grünzeug ("Gras" oder im Winter Gemüse) in den Auslauf zu geben.
Mein Auslauf der Hybriden ist lagebedingt auch teilweise kahl, aber sie können stundenweise in einen bewachsenen Teil und haben auch Gebüsch und erhöhter Sitzmöglichkeit und Komposthaufen zum Scharren usw.
Wenn der Auslauf eine Wüste ist und sie kein Gebüsch usw. haben, dann ist es schon sehr langweilig und nicht mehr artgerecht.
moorhühnchen
28.07.2010, 20:38
Hei Vogthahn..
dann ist mein Auslauf ein Abenteuerspielplatz!! :) Muss ich bei der Auslaufgröße wegen der Pflege was unternehmen? Unter die Büsche will ich nicht kriechen um zu harken oder so...
lg
Waldfrau2
28.07.2010, 21:37
Die Hühner harken schon von alleine unter den Büschen :laugh
Ich denke, daß das Gras vor allen Dingen unter dem Scharren leidet. Ich habe meinen Hybriden einen Holzhäcksel-Haufen (ca. 30 Baumkronen) zur Verfügung gestellt, seitdem hat sich das Gras im Auslauf sogar wieder erholt, war im Spätherbst schon fast weg, und nun grünt es wieder.
moorhühnchen
28.07.2010, 21:43
Dann bin ich mal gespannt ob die überhaupt an den Rasen gehen - zum Scharren haben die nun echt viel Platz und Gelegenheit...!;D
Vermutlich sollte ich mich schon mal von meinem Kompost verabschieden oder mich auf Flächenkompostierung einstellen...;)
lg
Waldfrau2
28.07.2010, 21:50
Nach meiner Erfahrung mit dem vielen Schnee würde ich sagen: ein überdachter Kompost wäre super, daß sie im Winter auch was zum Scharren da haben. Denn das hat den Hybriden total gefehlt, und sie haben vor Langeweile Federn fressen angefangen. OK, es ist nicht jeder Winter 3 Monate lang. Aber es ging sehr schnell los mit der Langeweile, als der Schnee lag.
vogthahn
28.07.2010, 22:53
Muss ich bei der Auslaufgröße wegen der Pflege was unternehmen?
bei dem Besatz reicht es, alle paar Jahre mal zu kalken, ich hatte bis jetzt nur 1x Würmer bei den Hühnern, und die waren eingeschleppt; daraufhin den Auslauf 1x gekalkt und das wars; das hilft auch gegen Kokzidien und andere Erreger
moorhühnchen
29.07.2010, 10:58
Wie lange überleben die Wurmlarven und Kokzidien und was auch alles sonst im Boden? Reicht da 1 Jahr ohne Besatz überhaupt aus um Neuinfektionen zu vermeiden? Oder soll ich den Auslauf lieber doch noch kalken bevor die Hühner einziehen?
Ist das sehr aufwändig?
lg
vogthahn
29.07.2010, 11:15
kalken ist sehr einfach: Löschkalk kaufen, Schutzmaßnahmen beachten und mit der Schaufel möglichst gleichmäßig verteilen, am besten, kurz bevor es regnet
manche Erreger können durchaus länger als 1 Jahr im Boden lebensfähig sein, wenn Du auf Nr.Sicher gehen willst, dann kalke ruhig, es wird zumindest die Keimanzahl nochmal verringern; wo es machbar ist, kann man aucxh noch Umgraben und damit Keime an die Oberfläche holen, wo sie von der Sonne (UV) abgetötet werden oder austrocknen; wenn Du noch keine Hühner hast, kannst Du ja immer mal ein paar m2 umgraben, kalken und liegenlassen, dadurch kommen auch vergrabene Unkrautsamen hoch und fangen an zu keimen, sodaß sich bis nächstes Jahr eine Grasschicht herausbillden kann
Kalk ist auch für anmoorigen Boden günstig als Dünger
Wontolla
29.07.2010, 11:27
Einen grünen Auslauf zu kalken ist Blödsinn. Man zerstört mehr als es bringen kann. Bei mir sind die Bedingungen (1,6 auf 300 m²) ähnlich wie bei Dir. Die Hühner sind im Sommer kaum zu sehen, weil sie im dichten Gebüsch Schatten finden und immer was zum Scharren haben. Der Auslauf ist seit Jahren immergrün, auch im Winter. Eingesäht hatte ich ursprunglich Kleintierwiese, mit allen möglichen Kräutern und Blumen. Was da wächst wird gerne gefressen, muss aber immer wieder auch mal gemäht werden. Das dichte Gebüsch haben Wildvögel angesäht. Ursprünglich war da fast kein Bewuchs. Jetzt wächst natürlich alles was Vögel mögen. Trotzdem halten sich die Hühner jeden Tag zur Gefiederpflege längere Zeit zwischen den lichten Beerensträuchern auf. Es ist ein Hühnerparadies, ganz ohne Chemikalien. Auch Kalk verhindert nicht, dass die Oozysten der Kokzidien und Wurmeier immer wieder neu eingeschleppt werden. Aber die Sonne und eine ganze Reihe von Gewürm halten sie im naturnahen Auslauf in erträglichen Grenzen.
vogthahn
29.07.2010, 11:49
Einen grünen Auslauf zu kalken ist Blödsinn.
Moorhühnchen sprach ja davon, das sie kaum Rasen hat ;)
einen weitgehend grasfreien Auslauf zu kalken halte ich schon für sinnvoll, vor allem wenn man Krankheiten hatte; meinen anderen Auslauf auf der Wiese kalke ich auch nicht, da habe ich schon mit Mähen genug zu tun ;D
moorhühnchen
29.07.2010, 12:43
Die unbewachsenen Flächen zu kalken wäre SEHR aufwendig - ich müsste wirklich auf allen Vieren krabbeln um das zu tun - stellt sich also die Frage nach Aufwand und Nutzen! Würdet ihr auf Knien 150 m² kalken? Steht das im Verhältnis? Oder soll ich in die - nach wie vor vorhandenen - Mulden, in denen sie früher ihr Staubbad genommen haben, Kalk streuen? Diese Fläche ist im Randbereich und halbwegs zugänglich. Auch die früheren Plätze für die Tränke könnte ich kalken, dort ist kein Bewuchs. Weiß man wo sich Erreger aller Art ansammeln? An Plätzen wo es trocken ist (Staubbad) oder eher an Plätzen die gern mal matschig waren (Tränke)? Oder sowohl als auch?
Gibt es eigentlich auch Nachteile an der Verwendung von Löschkalk?
lg
vogthahn
29.07.2010, 13:24
in diesem Falle würde ich nur dort kalken, wo die Erreger gehäuft vorkommen, also vor dem Stall und an feuchten Stellen (da können sie sich länger halten; Austrocknung reduziert oft die Keime)
Nachteil von Löschkalk ist, das dabei auch die meisten Bodenlebewesen geschädigt werden (Regenwürmer z.B.), aber das ist ja Absicht, weil diese ja auch Zwischenwirte sind für Erreger
die Mulden würde ich umgraben und dann auch mit kalken, wenn Du ohne großen Aufwand rankommst; ansonsten nicht alles so arg verbissen sehen ;)
alle keime wirst Du sowieso nicht abtöten, und das ist auch nicht nötig, wenn Du gesunde Tiere kaufst (oder besser selber ausbrütest) dann werden die schon damit fertig
vespertilio
29.07.2010, 13:55
also ich persönlich würde es auch nicht machen. ich habe hier viele vögel, die immer wieder im auslauf sind, die schleppen auch das ein oder andere an. ich entwurme regelmäßig und ab und zu, wenn ich nen verdacht habe, gebe ich mal eine sammelkotprobe beim ta ab. zudem kontrolliere ich regelmäßig auf milben und federlinge und ich persönlich denke das ist ok. früherkennung und dann (be)handeln.
moorhühnchen
29.07.2010, 15:04
Ach nein, verbissen bin ich nicht dabei. War nur so unschön wie mir die Hühnerhaltung durch vermeidbare Fehler verleidet wurde. Viele Dinge weiß ich, die besser hätten sein können und ändere ich ja gerade und andere Fehlerquellen versuch ich aufzuspüren - um dann Verbesserungen machen zu können.
Also dein Vorschlag (@ Vogthahn) scheint ein guter Kompromiss zu sein und leicht auszuführen, das werd ich machen. Muss ich eine Wartezeit einhalten? Oder nur auf den nächsten Regen warten?
Man, freu ich mich auf die Hühner! Wie hab ich das nur so lange ausgehalten ohne..??;D
lg
moorhühnchen
29.07.2010, 15:15
@ vespertilio: Die Symptome bei Wurmbefall bei Säugetieren kenn ich natürlich - aber bei Hühnern? Struppige stumpfe Federn und Durchfall? Oder wann wirst du hellhörig und lässt untersuchen?
lg
vogthahn
29.07.2010, 17:23
Muss ich eine Wartezeit einhalten? Oder nur auf den nächsten Regen warten?
Du kannst auch selber giesen ;)
ich habe letztes Jahr Ende September gekalkt (den Stall flüssig, den Auslauf mit der Schaufel) und am gleichen Abend hat es geregnet (da kamen die Würmer zischend aus der Erde :laugh) und 1-2 Tage später neue Hühner eingestallt
alle leben und legen heute noch so gut wie vor einem Jahr
moorhühnchen
29.07.2010, 17:34
Mit der Schaufel gekalkt? Ich sah mich im Geiste mit einem Sieb durch die Gegend pudern...:-[ wie dick muss das Zeug denn da drauf??
Und wie dick rühr ich das Zeug zum Anstreichen an? Der Verkäufer konnte mir die Frage nicht beantworten..:(
lg
vogthahn
29.07.2010, 17:38
der Kalk ist ein feines Pulver und wird mit der Schaufel weiträumig ausgestreut
(Windrichtung beachten!, am besten bei Windstille ausbringen und Brille aufsetzen!), so ähnlich wie Puderzucker, 1 Sack hat für ungefähr 100m2 gereicht
das Pulver wird vorsichtig mit Wasser angerührt, bis eine Joghurtähnliche Flüssigkeit entsteht und dann mit dem Quast aufgetragen
es gibt aber auch schon fertig angerührte Kalkfarbe zu kaufen ("Streichkalk", ist mir sicherer als das Gepansche mit Wasser ;))
moorhühnchen
29.07.2010, 17:59
Vielleicht hätte ich vor dem Kauf fragen sollen...! Aber angerührte Farbe könnte ich ja auch schlecht im Auslauf verstreuen.:laugh Ich hab jetzt einen 25 kg-Sack, das dürfte dann ja wohl ein bißchen länger halten..:-[
lg
vogthahn
29.07.2010, 18:17
naja, der wird ja nicht schlecht, wenn Du ihn gut trocken lagerst, nimmst Du ihn eben beim nächsten mal ;)
vespertilio
29.07.2010, 21:05
also grünlicher durchfall können kokzidien sein, da hilft wohl aber vorbeugend z.b. oreganoöl. manche würmer sieht man auch, da sind weiße fäden und rote, blutähnliche dinger im kot. und wenn ein tier einfach krank wirkt, mager ist oder so oder einfach ungewöhnlichen kot hat mach ich schon mal ne kotprobe. also gebe sie ab^^
moorhühnchen
31.07.2010, 23:35
Oreganoöl?? Wie sieht es aus mit frischem Oregano? Mein Garten ist VOLL damit...fressen Hühner das und ist es frisch überhaupt wirksam?
lg
Lea
vogthahn
01.08.2010, 11:31
klar, O. fressen sie und wirkt auch im frischen Zustand
Wontolla
01.08.2010, 12:14
Original von moorhühnchen
Oreganoöl?? Wie sieht es aus mit frischem Oregano? Mein Garten ist VOLL damit...fressen Hühner das und ist es frisch überhaupt wirksam?
lg
Lea
Nach dem Kalken ist das vorbei. Danach wachsen nur noch wenige kalkliebende Pflanzen.
moorhühnchen
01.08.2010, 12:21
@ Vogthahn: Dann kann ich mir das Oreganoöl sparen, denk ich? Und getrocknet im Winter als Tee ins Trinkwasser?
@ Wontolla: Dann ist ja gut, dass ich mich mit dem Kalken auf den Bereich um den Stall, die Wasserstelle und die Staubbäder begnüge - da wächst eh nix.;)
lg
Lea
vogthahn
01.08.2010, 12:34
@ Vogthahn: Dann kann ich mir das Oreganoöl sparen, denk ich? Und getrocknet im Winter als Tee ins Trinkwasser?
genau, und selber auch viel essen (kleingehackt über griechischen Bauernsalat, in Tomatensoßen usw.) ;)
moorhühnchen
01.08.2010, 13:36
Ach sowieso...auch im Tomatensalat, im Ciabatta, Aufläufe und auf jeglicher Art Gemüse...:jaaaa:
lg
Lea
Hühnerhonni
02.08.2010, 07:12
Hallo Gemeinde
Also wir haben eine sogenannte 3 Weide-technik. Das heisst am Stall haben wir sowas wie einen Vorhof. Da wird zu gefüttert die Tränken stehen da und das überdachte Stück mit der Sandbadeecke.. Dahinter befindet sich die eigentliche Weide mit Büschen und Sträuchern die aber
geteilt ist sodass die Hühner im Wechsel mal die eine dann die andere Wiese bearbeiten können. Der Vorteil ist das die Hühner immer grünes haben denn wenn die eine Seite Kahl gefressen wird wächst auf der anderen das Gras nach und umgekehrt.
Gruss HH
Hühnerhonni
02.08.2010, 07:21
und hier mal ne Skizze Gruss HH
moorhühnchen
02.08.2010, 09:29
Hm...das ist sicher eine echt gute Lösung...ich hab vor und hinter dem Stall einen kleinen separaten Auslauf mit (noch) Wiese und einem Apfelbaum und dann ca. 160 m² Buschland ohne nennenswerten Grasbewuchs - alles zugewachsen. Der kleine separate Auslauf ist eigentlich nur für die Wochenenden, an denen ich meist nicht da bin, gedacht - die Woche über sollen sie in den Großen. Ist doch eigentlich auch so ein kleines bißchen 2 - Weiden-Technik dann, oder?:roll
lg
Lea
Hühnerhonni
02.08.2010, 19:22
Na Klar. Wichtig ist ja nur,dass immer Grünzeug da ist ,denn die Winter sind ja lang genug. Nur haben unsere immer ihren Vorhof der natürlich permanent kahlgefressen ist,wo aber alles andere da ist.Gruss HH aus S-H
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