Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : F1 Hybriden aus Rassezuchthühnern
Ich finde die Diskussionen und Beiträge in dem Tread
Legehuhn - Fleischhuhn - Zwiehuhn - Entscheidungshilfe (http://www.huehner-info.de/huefo/thread.php?threadid=42390&threadview=0&hilight=&hilightuser=0&page=8)
sehr interessant und sie zeichen sich aus als gute Entscheidungshilfen und zeigen neben Kompetenz auch ein gefühltes Interesse aller Diskusionsteilnehmer. Besonders gefällt mir dabei die sehr sachliche Diskussion.
Ich wollte den Tread auch nicht "verwässern" mit Fragen, die dem eigentlichen Thema nicht mehr zuzuordnen sind, aber dennoch Fragen aufwerfen für einen Kleintierzüchter, der nicht rassenorientiert sich ein paar Hühner halten will, um letzlich ein gutes Schlachthuhn zu produzieren.
Dazu möchte ich folgendes vorausschicken: Ich kenne mich eigentlich ganz gut aus in der Hybridisierung (bei Tauben), habe viele Jahre in enger Linie gezogen (Inzucht) - und um es zu verkürzen - ein ausmendeln so weitgehend wie möglich verhindert, was natürlich ohne wissenschaftliche Grrundlagen und Validität von statten ging, aber F1 Tiere brachte, die Deutsche Meister würden. Aber das kann man eben nicht einfach auf Hühner transformieren, meine ich zumindest aufgrund meiner jahrelangen Erfahrungen
Ich hoffe, dass das Thema nicht zu unsachlichen Argumentationen von rasseorientierten Züchtern abgewürgt wird, denn schließlich ist dieses Forum ja ein Hühnerforum und keine Rassehühner-Forum.
Meine Frage ist daher, wenn ich als Kleingeflügelhalter zwei Rassen kreuze, haben ich dann einen besseren Erfolg? Oder konkreter: Wenn ich einige Hennen kaufe der Rasse A und dazu einen Hahn der Rasse B, welches Ergebnis erziele ich dann.
Gibt es Erfahrungen bei Kreuzungen reinerbiger Rassen hinsichtlich fleischwüchsiger F1 Tiere? Gibt es dazu Erfahrungen, welche Rassen sich dazu besonders eignen?
So mancher wird einfach argumentieren und empfehlen: Kauf Dir Cobb500 oder Ross308, aber eine solche Entartung möchte ich nicht, schließlich will ich auch noch Spass an meinen Tieren haben und einen Erfolg erleben dürfen, dass es möglicherweise auch anders geht.
Mir schwebt eine sachliche Disskussion und die gesammelten Erfahrungen der Forumteilnehmer dazu vor, kein unsachliches abgewürge.
Rabe Ralf
06.07.2010, 09:13
Hallo,
nur ein Beispiel zu den von Dir genannten Schlachthühnern. Ich hatte Lachshühner und Orpington gekreuzt und die Nachkommen daraus übertrafen, was die Fleischqualität- und menge angeht, die reinrassigen Elterntiere bei weitem. Auch die Legeleistung, Stückzahl sowie Eigewicht-und größe, war besser. Was auch noch ein positiver Nebeneffekt war, die höhere Widerstandskraft gegen Krankheiten. Hatte ich, gerade bei den reinerbigen Lachshühnern, immer wieder Tiere mit Schnupfen, trat das bei der gemischten Nachzucht so gut wie garnicht auf.
Für mich als Hobbyhalter also die perfekten Nutzhühner !
Gruß Rabe Ralf
Hallo,
wie durch "Rabe Ralf" bereits beschrieben ist die Nachzucht durch den auftretenden Heterosis-(Bastard)Effekt um einiges leistungsstärker als die Ausgangstiere.
Ich würde daher schwere Rassen auswählen die für ihr gutes Fleisch bekannt sind, z.B. Sundheimer, Mechelner, Australorps, Lachse etc. und diese miteinander kreuzen.
Ne mögliche Kreuzung wäre z.B. auch Mechelner mit Rheinländern (wegen des langen Brustbreines für hohen Fleischansatz). Auch ne Kreuzung mit Indisch. Kämpfern sollte einen guten Fleischertrag geben ;D
Lachshühner und Orpington
Hallo Ralf, sehr interessant, auch die von dir beschriebene Widerstandsfähigkeit scheint mir bei den F1 genetisch geprägt zu sein, weil die Natur aufgrund der Arterhaltungsgesetze die best mögliche Kombination der Genfaktoren auswählt. Das kann ich aber nicht wissenschaftlich beweisen, aber man hört es immer wieder so und Mendel beschreibt es auch so bei seinen Verwsuchen an Erbsen und Bohnen.
Wie ist das Wachstum bei den von dir gezüchteten F1 aus Orpinton und Lachshühner? Was fütterst du? Wann schlachtest Du sie? Mit welchem Gewicht?
Gruss
Altmann
Rabe Ralf
07.07.2010, 00:31
Hallo altmann,
die Tiere sind sehr schnell gewachsen und auch die befiederung war, im Vergleich zu den reinrassigen Lachsen und Orpington, schneller. Die Küken bekamen alle das selbe Futter, zu Anfang Kükenstarter, später eine Körnermischung aus Weizen, Gerste und Mais, dazu Grünfutter und was in der Küche übrig war. Und natürlich Auslauf auf der Wiese. Geschlachtet habe ich mit ca. 4-5 Monaten. Küchenfertig wogen sie alle um die 2,5 - 3 Kg. Was für uns mehr als ausreichend war.
Gruß Rabe Ralf
Welche Rasse würde sich anbieten zur Kreuzung mit Indischen Zwergkämpfern wenn ich die Legeleistung und die widerstandsfähigkeit verbessern möchte?
Ich habe auch gute Erfahrungen mit Kreuzungen von Lohmanns mit Goldbrakel ,die Tiere der ersten Nachzucht haben die besten Eigenschaften beider Rassen, robust, eifrige Futtersucher, guter Fleischansatz und dazu noch ~6 Eier die Woche, dafür scheu wie Buschhühner... ;)
Allerdings reicht der Farbschlag von weiss mit gold bis zu schwarz gesprenkelt mit goldeinschlag und schwarzen Beinen und Schnabel... :o
Ich warte ja immer noch darauf, eine Barnevelder Henne mit meinem Godbrakelhahn zusammen zu bringen... :biggrin:
Hallo Rabe Wolf,
das hört sich sehr gut an und bestätigt meine theroretischen Erörterungen.
Meine offene Frage ist weiterhin, die geht nicht an Dich, ob Erfahrungen vorliegen
bei den Rassen BRAHMA, SUSSEX, JERSEY GIANT und den KAMPFHÜHNERN. .
Würde mich sehr interessieren.
Original von acer
Welche Rasse würde sich anbieten zur Kreuzung mit Indischen Zwergkämpfern wenn ich die Legeleistung und die widerstandsfähigkeit verbessern möchte?
Wenn du ne bessere Legeleistung als Ind. Zwerkämpfer möchtest würde ich einfach ne andere Rasse wählen :P
Im Ernst, jede Kreuzung mit einer x-beliebigen Rasse bringt ne vitalere Nachzucht (womit wir wieder beim Heterosoiseffekt wären...) In deinem Fall könntest du doch Zwerg-Rheinländer verwenden. Die haben ne gute Legeleistung und durch das lange Brustbein wird die Nachzucht nen guten Fleischansatz haben :eat
Original von Jersey
Original von acer
Welche Rasse würde sich anbieten zur Kreuzung
Wenn du ne bessere Legeleistung als Ind. Zwerkämpfer möchtest würde ich einfach ne andere Rasse wählen :P
Im Ernst, jede Kreuzung mit einer x-beliebigen Rasse bringt ne vitalere Nachzucht (womit wir wieder beim Heterosoiseffekt wären...) In deinem Fall könntest du doch Zwerg-Rheinländer verwenden. Die haben ne gute Legeleistung und durch das lange Brustbein wird die Nachzucht nen guten Fleischansatz haben :eat
Im Prinzip stimmt diese Aussage so, möchte jedoch folgendes ergänzen:
Grundprinzip der Natur ist die Arterhaltung, sie ist die Triebfeder des Fortbestehens einer jeder Art von Leben.
Grundsätzlich strebt die Natur beim Huhn auch keine Rassenzüchtung an, es widerspricht dem Naturgesetz, rein wissenschaftlich und wertneutral gesehen (bitte diese Aussage nicht als Naturverstoß zu werten). Das mal vorausgeschickt.
Wenn jetzt - ich sag es mal so lapidar - der Mensch gegen das Naturgesetz "verstößt" und gezielt bestimmte Rassen oder Merkmale von Rassen züchtet, also eine genetische Auslese vornimmt und der Natur nicht den freien Lauf läßt, dann entstehen genetische Seletionen.
Kreuzt man nun zwei so entstandene Rassen (Kreuzung zweier Inzuchtlinien), vereinigt die Natur die Gene beider mit dem Ziel der bestmöglichen Arterhaltung (Heterosiseffekt), es entstehen Mischlinge, Hybriden, Bastarde, F1-Generationen. Die Natur macht also (nichts anderes als) eine "Korrektur" der von Menschen vorher durchgeführten Selektion, Manipulation (der Merkmalsauswahl).
In welcher Form sich nun aber die einzelne Gene der Rasse "A" mit der Rasse "B" (wieder) vereinigen ("Genkopplung"), bleibt das Geheimnis der Natur. Man kann es vereinfacht vergleichen mit zwei Puddigsorten mit unterschiedlichen Farben, deren Mischungsvielfalt durch entsprechende Mischungsmengen (fast) unbegrenzt ist (Mendelsche Regel von der freien Kombinierbarkeit der Natur). Mendel stellte experimentel fest, das sich somit Merkmale unabhängig voneinander vererben und neu kombiniert werden, ohne das dieses Geheimnis bisher entschlüsselt wurde.
Man kann sich also vorstellen, je enger man eine Rasse zieht (Linienzucht, Inzucht, Inzest) und diese dann mit einer aderen, ebenso gezogenen Rasse kreuzt, wie die Natur darauf reagiert: Arterhaltung, das bestmögliche Ergebnis der Kombination von verfügbaren Genen beider Rassen, F1 = Hybriden.
Nun kommt so mancher auf die Idee, die so prächtigen Hybriden miteinander wieder zu verpaaren, was dann ja zu noch besseren Ergebnissen führen müßte. Genau das ist ein Irttum, denn dann mendeln die F2 Hybriden wieder aus, die Rassen spalten sich wieder auf zu einem undefinierbaren Gemisch (obwohl sich unten 248 Verpaarungen mindestens wieder je ein reinerbiges Opa-OmaTier befinden würde). Das Ergebnis wird von Generation zu Generation "schlechter". Man spricht vom sogenanntgen "ausmendeln".
Wer sich mehr mit diesen spannenden Mendelschen Vererbungsregeln befassen möchte, kann ja Internet darüber vieles lesen.
Hier sind einige Bilder, wie angekündigt von Hühnern / Kampfhahn in Panama.
sorry, ich sehe gerade, dass man nur 200 kb und nur 4 Bilder anhängen kann, dann muss ich erst die ganzen Dateien wieder neu machen, so ein Mist....
Original von altmann Hier sind einige Bilder, wie angekündigt von Hühnern / Kampfhahn in Panama. sorry, ich sehe gerade, dass man nur 200 kb und nur 4 Bilder anhängen kann, dann muss ich erst die ganzen Dateien wieder neu machen, so ein Mist....
Hallo, ich habe die Seite mit Hilfe meines Freundes Ramiro als Link für Euch veröffentlicht.
Damit war es möglich sehr schöne und große Bilder darzustellen, was hier im
Forum nicht möglich ist.
Beachtet bitte, wenn ihr auf den Link drückt, folfgendes:
1. Ihr könnt jedes Bild durch anklicken vergrößern,
2. wenn Ihr dann noch einmal auf das Bild klickt, wird es noch größer
Ich hoffe, es gefällt Euch.
Das ist der Link: https://sites.google.com/site/005076/
Viel Spass!
silver1977
11.07.2010, 08:03
schöne Bilder ... wie es scheint liegen Nackthalshühner dort im Trend :)
und den praktischen Futtertrog nehm ich gleich mal in mein Bastelplan mit auf.
Hast du einen groben Überblick wie die Legeleistung der dortigen Tiere ist ? Könnte mir vorstellen dass man bei dem Freilauf nicht sehr viele Eier findet...
Murmeltier
11.07.2010, 09:17
...bestmögliche Ergebnis der Kombination von verfügbaren Genen beider Rassen...
da hast du ein Denkfehler, es gibt bei Inzucht so gut wie keiner Auswahl von Genen, die sind (fast)alle identisch.
Das ist auch das Ziel von Inzucht, die gleichen Gene zu bekommen.
schau mal da (http://de.wikipedia.org/wiki/Heterosis-Effekt)
In der Natur sind die Hybriden nicht uberlebnsfäig, die sind auf hochleistungsfutter angewiesen und das Hat mit "bestmöglichen Arterhaltung" nichts zu tun.
Waldfrau2
11.07.2010, 10:33
Aber von der Inzucht zur Hybride fehlt jetzt noch eine Generation: die sog. Elterngeneration. Bei Legehybriden werden 4 sehr verschiedene Inzuchtlinien zugrunde gelegt. Diese Tiere muß man wohlmöglich ziemlich hegen und päppeln, die dürften keine guten Eigenschaften haben, nur eben reine Gene. Aus jeweils 2 davon werden die Elterntiere gezogen, aus einer Linie bleiben die Hähne übrig, aus der anderen die Hennen, und erst diese Tiere zeugen die eigentlichen Hybriden F1. Dadurch haben diese ein ziemlich exakt festgelegtes Genom aus unterschiedlichen Allelen und somit den heftigen Heterosis-Effekt.
Hier http://www.ltz.de/html/d_page_84_9.htm kann man beispielhaft auch Elterngenerationen sehen, und man sieht, daß da immer relativ unterschiedliche Tiere verpaart werden.
Murmeltier
11.07.2010, 10:51
Original von Waldfrau2
Bei Legehybriden werden 4 sehr verschiedene Inzuchtlinien zugrunde gelegt...
...Dadurch haben diese ein ziemlich exakt festgelegtes Genom aus unterschiedlichen Allelen und somit den heftigen Heterosis-Effekt.
Da passt etwas nicht zusammen, aus 4 verschidennen Inzucht Linien kann kein "exakt festgelegtes Genom" entstehen, es ist unmöglich. Es müssen 2 sehr änliche Inzuchtlinien + 2 sehr ähnliche Inzuchtlinien sein, sonst funktioniert es nicht.
Waldfrau2
11.07.2010, 21:59
Mag sein, vielleicht habe ich da was falsch verstanden. Ich habe es mir ja auch nur zusammengelesen. Auf jeden Fall sind es bei Legehybriden 4 Inzuchtlinien und bei Masthybriden 3 Inzuchtlinien. Leider habe ich noch keine Fotos von diesen Tieren gesehen.
keine Fotos
Liegt wahrscheinlich daran, das die Wiesenhofagenten jeden verschwinden lassen, der diese Hühner je gesehen hat... :)
Meine Lohmann/Goldbrakelkreuzungen sehen sehr verschieden aus, von fast weiss bis hin zu sehr dunkler Befiederung mit schwarzen Beinen und Schnäbeln, aber mit dem Körperbau der Lohmanns und den langen Brakelbeinen, was vage Vermutungen auf die Ursprünge der Lohmanns zulässt...
quote]Original von Murmeltier
da hast du einen Denkfehler, es gibt bei Inzucht so gut wie keine Auswahl von Genen, die sind (fast) alle identisch.
Finde deine Anmerkungen etwas verwirrend, ehrlich gesagt, ich sehe darin nur Widersprüche.
Was heißt den "so gut wie keine Auswahl von Genen"? Es kommt nicht auf die Auswahl an, es kommt auf die Gen-Kombination an und da ist jedes Lebewesen ein Unikat an DNA, also auch jedes Huhn.
In der Natur sind die Hybriden nicht uberlebnsfäig, die sind auf hochleistungsfutter angewiesen und das Hat mit "bestmöglichen Arterhaltung" nichts zu tun.
Das hat mich um!!! In der Natur ist jedes Lebenwesen ein Hybrid, sonst gäbe es keine Arterhaltung mehr. Aber dann kommt es ganz dick: die sind auf Hochleistungsfutter angewiesen ... In der Natur?
Das ist auch das Ziel von Inzucht, die gleichen Gene zu bekommen.
Lies mal ein wenig nach über Chromosomen, Gene und Zellen, Zellteilung und DNA.
Original von Waldfrau2
Auf jeden Fall sind es bei Legehybriden 4 Inzuchtlinien und bei Masthybriden 3 Inzuchtlinien. Leider habe ich noch keine Fotos von diesen Tieren gesehen.
Hallo Waldfrau, Du hast recht!
Du wirst auch keine Fotos davon sehen, denn das sind wohlgehütete Zuchtgeheimnisse. Die einzelnen Stämme, die im Auftrag dort gezüchtet werden, sind so geheim, dass die Zuchtanstalten untereinander überhaupt keine Verbindung haben, sie kennen sich nicht einmal.
In der Tat sind es z. B. bei Masthähnchen wie Cobb und Ross hier in Amerika 3 verschiedene - man muss besser sagen - 3 gen-ähnliche Inzucht-Zuchtlinien. Und es wird ein so ungeheurer Aufwand zur Erhaltung dieser Linien (Muttertiere) betrieben, das kann man sich gar nicht vorstellen.
Man sieht ja nur die Hybriden, aber wie diese "zustande gekommen" sind, ist das Zuchtergebnis jahrzehntelanger Experimente mit einem ungeheuren Kapitalaufwand. Bei Cobb waren es 500 Experimente (Cobb500) und bei Ross 308 Kreuzungsversuche ( Ross 3 0 8 ) , die zu dem Ergebnis der so benannten Hybriden führten. Das ist das eine.
Der Hybrid steht somit am Ende der langen Versuchs-Kette. Und wer etwas von Zucht kennt, kann sich vorstellen, dass man das "Ende der Kette" als0 ein immer wieder gleicher Hybrid), ja dann fortlaufend weiter produzieren will, also muss alles, was dazu geführt hat, erhalten bleiben und - das ist das andere und der eigentliche Aufwand - auch reproduzierbar vorhanden bleiben.
Im Bereich der Brieftauben waren seit den 50er Jahren in Belgien, die Gebr. Janssen Arendonk weltweit die besten Taubenzüchter, ohne wissenschaftliche Methoden, einfache Volksschüler und Bauernsöhne, aber sie wußten um die Inzucht, doch auch bei Ihnen dauerte es Jahrzehnte, bis sich der weltweite Erfolg einsetze.
Original von silver1977
schöne Bilder ... wie es scheint liegen Nackthalshühner dort im Trend :) und den praktischen Futtertrog nehm ich gleich mal in mein Bastelplan mit auf. Hast du einen groben Überblick wie die Legeleistung der dortigen Tiere ist ? Könnte mir vorstellen dass man bei dem Freilauf nicht sehr viele Eier findet...
Hallo Silver,
ich hatte den Trog sowohl als Futter- wie auch als Tränketrog in einem us-amerikanischen Forum mal erwähnt, da habe ich Dutzende von Bestellungen bekommen (ich hatte nicht mal einen Preis genannt), aber ich bin ja kein Hersteller, nur der Erfinder, und die Amis wollen immer alles kaufen, das kann man doch selbst einfach machen.
Wie gesagt, früher nahm man hier Bambusrohre und die haben ja eine Querteilung, Querverschluss, so dass man diese selbst auch gut zuschneiden konnte, man brauchte auch keine Endkappe. Sie werden aber mehr und mehr von Plastikrohren mit Endkappen verdrängt, weil diese hygienischer sind und sich einfacher reinigen lassen.
Die Nackthühner hat wohl mal jemand hier eingeschleppt, meine Suche nach einem Züchter war ohne Erfolg. Die Eierleistung ist nicht schlecht, für hiesige Verhältnisse, die legen fast jeden Tag ein Ei, wenn sie brüten, aber jetzt kommt es ...
Hier gibt es bei den Kleintierhaltern (also Kleinbauern und Leute auf dem Lande), kaum Ställe (zu teuer, weil kein Geld vorhanden). Deshalb legen die Nackthalshühner auch ihre Eier versteckt an vielen Stellen ab. Es ist aber so, dass die Halter sich sehr viel mit ihren Hühnern beschäftigen, und sie genau beobachten. So entdecken sie dann auch schnell, wo mal wieder eine Glucke ihre Eier abgelegt hat.
Nun würde jeder die Eier schnell einsammeln, Nein, hier nicht. Man muss wissen, dass diese Tierhalter zu 99% Nachwuchs haben wollen, sie brauchen die Hühner zum schlachten, auf Eier legen sie keinen wert, sie sind keine Eieresser.
Das Huhn ist hier Grundnahrungsmittel (neben Reis). Also werden diese Nester dann meist "befestigt" und regensicher zusätzlich abgedeckt. Gefahr droht nur von Greifvögeln (Bussard, Adler).
Deshalb wird die Glucke nach dem Schlupf in einen Stall verlagert (was man so Stall nennen kann, die nehmen das alles nicht so perfekt wie in Deutschland vor). Die Schlupfergebnisse, das wundert mich, sind sehr hoch, meist kommen aus 12 Eiern auch 12 Küken. Erstaunlich auch, dass nichts geimpft wird und so, und wenn dann letztlich 8 von 12 ein Alter von 2 Monaten erreichen, dann passiert nichts mehr, ist auch ok für sie, den Rest haben die Greifvögel sich einverleibt (weil sie die Glucken meist frei herumlaufen lassen tagsüber).
Ich habe daher sehr preiswerte Ställe entworfen für die Leute, die mit einem ganz kleinen Aufwand zu erstellen sind, denn man muss ja nicht viel machen in einem Sonen-Klima von 28-30°C ganzjährig tagsüber und nachts nur 3-5°C weniger, eigentlich nur etwas gegen den Regen in den Monaten Juni bis November. Wenn ich den ersten Musterstall in den nächsten Wochen erstelle, werde ich mal berichten mit Fotos.
Noch Fragen?
Murmeltier
12.07.2010, 13:00
Original von altmann
quote]Original von Murmeltier
da hast du einen Denkfehler, es gibt bei Inzucht so gut wie keine Auswahl von Genen, die sind (fast) alle identisch.
Finde deine Anmerkungen etwas verwirrend, ehrlich gesagt, ich sehe darin nur Widersprüche.
Wo sind genau die Widerspruche?
Was heißt den "so gut wie keine Auswahl von Genen"? Es kommt nicht auf die Auswahl an, es kommt auf die Gen-Kombination an und da ist jedes Lebewesen ein Unikat an DNA, also auch jedes Huhn.[/quote]
schau mal Wiki, Heterosiseffekt. Auch jeder Huhn aus Inzuchtlinie ist ein Unikat und nicht 100% mit seine Geschwistern identisch, aber trotzdem ist es Ziel von Inzuchtlinienzüchtung so nah wie möglich zu 100%en Übereinstimmung zu kommen.
In der Natur sind die Hybriden nicht uberlebnsfäig, die sind auf hochleistungsfutter angewiesen und das Hat mit "bestmöglichen Arterhaltung" nichts zu tun.
Das hat mich um!!! In der Natur ist jedes Lebenwesen ein Hybrid, sonst gäbe es keine Arterhaltung mehr. Aber dann kommt es ganz dick: die sind auf Hochleistungsfutter angewiesen ... In der Natur?[/quote]
Lohman Hybriden in der Natur? um welcher Hybriden geht`s hier überhaupt? In der Natur gibt es Hybriden nur ausnahmsweise, als Folge von Naturkatastrofe, Klimmawanderung oder weil Menschen fremde Arten irgendwo hin eingeschlept haben, wo die nicht hin gehören.
Ich spreche von Hybriden zwischen verschiedenen Arten, nicht von künstlichen Hybriden aus Inzuchtlinien, die in der Natur sowie so nicht gibt.
Das ist auch das Ziel von Inzucht, die gleichen Gene zu bekommen.
Lies mal ein wenig nach über Chromosomen, Gene und Zellen, Zellteilung und DNA.[/quote]
Hast du es schon gelesen und auch einwenig verstanden?
Solcher abwertenden Bemerkungen diennen sachlicher Diskussion, oder was?
Was Grammatikfeller angeht, Deutsch ist nicht meine Muttersprache und ich bin schon viel zu alt um richtig Sprache zu lernen. Ist das ein Problem für dich?
Waldfrau2
12.07.2010, 14:31
Das Problem ist, daß hier 2 Sachen Hybrid heißen.
Das eine ist ein Tier, das aus welchem Grund auch immer, evtl. durch Zufälle, nicht einer Art entspricht, also das, was wir im HüFo auch als Mix bezeichnen.
Aber hier reden wir von Hybrid-Hochleistungszüchtungen, die gezielt auf wirtschaftliche Merkmale, sprich Eierleistung oder Fleischansatz in kürzester Zeit gezogen werden.
Hybrid heißt zum einen, daß man aus 2 Tieren der gleichen Hybrid-"Rasse" nicht wieder gleiche Tiere ziehen kann, in dieser Hinsicht sind etablierte Rassen stabil: 2 Tiere der gleichen Rasse ergeben wieder ein Tier dieser Rasse, mit stabilen Merkmalen. Zum anderen tritt bei gezielten Hybridzüchtungen der Heterosis-Effekt auf, durch den eine höhere Leistungsfähigkeit als bei den Elterntieren erzielt wird.
Wenn man auf die reinen Fähigkeiten und Fertigkeiten abstellt, ist auch ein für die Batterie gezüchtetes Hybrid-Huhn ohne weiteres in der Lage, in der Natur zu überleben. Es würde Futter finden, sich vor Rautieren schützen, nachts instinktiv auf Bäumen schlafen und auch Nachwuchs großziehen können. Allerdings ist der Stoffwechsel so hochgezüchtet, daß die benötigten Energiemengen nicht über die in der Natur vorhandenen Nahrung aufgenommen werden kann. Da diese Hühner aber in erster Linie Eier legen müssen (genetisch vorherbestimmt), würden sie ihren Körper im Laufe der Zeit aufzehren und sozusagen fressend verhungern. Deshalb sind sie in der Praxis doch nicht naturtauglich. Ein normales Rassehuhn würde ohne Legemehl einfach nur weniger legen, aber sich nicht selbst von innen aufzehren.
Ich gehe mal laienhaft in meiner Vorstellung davon aus, daß einzelne Hybridhühner einer "Marke" sich etwa soweit ähneln wie Geschwister.
Hallo Altmann,
wenn ich Dich richtig verstanden habe, möchtest Du zwei Rassen genannt bekommen, die als Eltern in der F1 Genaeration dir "fleischwüchsige" robuste Tiere produzieren.
Meine Frage ist daher, wenn ich als Kleingeflügelhalter zwei Rassen kreuze, haben ich dann einen besseren Erfolg? Oder konkreter: Wenn ich einige Hennen kaufe der Rasse A und dazu einen Hahn der Rasse B, welches Ergebnis erziele ich dann.
Gibt es Erfahrungen bei Kreuzungen reinerbiger Rassen hinsichtlich fleischwüchsiger F1 Tiere? Gibt es dazu Erfahrungen, welche Rassen sich dazu besonders eignen?
Wie soll das auf Dauer in der Praxis funktionieren? Soll sich der Kleingeflügelhalter ständig zwei Rassen halten, um seine Kükenbedarf zu produzieren? Selbst dann hat man keine Garantie das es klappt. Denn innerhalb einer Rasse gibt es signifikante Unterscheide in der Leistung. Das bedeutet, wenn einer die optimale Rassenkombination für sich gefunden hat, daß bei einem anderen mit Tieren der gleichen Rasse, die aber aus einer anderen Linie stammen das Ergebnis ganz anders aussieht.
Ich denke, es ist wesentlich sinnvoller, wenn man sich eine Rasse aussucht, die den eigenen Ansprüchen nahe kommt, und diese Tiere, über Selektion langfristig seinen Idealvorstellungen anpasst. Natürlich kann man auch versuchen über Kreuzungen das Idealhuhn zu erschaffen. Aber auch da gilt, über Generarionen ein von der Vererbung stabiles Huhn zu bekommen, daß den lokalen Bedingungen (Klima, Ernährung, Haltungsmöglichkeiten usw.) angepasst ist. Auf diese Art und Weise haben sich in früheren Jahrhunderten auch bei uns entsprechende Landschläge gebildet, die später zur eigenständige Rasse wurden.
Meines Erachten wirst Du langfristig damit die praktikabelere Lösung haben, zumal die von Dir gezeigten Bilder darauf hindeuten, daß die Rassen auch nur lokalen Karakter haben. Die Tiere werden 50 Kilometer weiter schon wieder ganz anders aussehen. Besonders der Kämpfer ist ein klassisches Beispiel dafür.
MfG
Ernst Niemann
Waldfrau2
12.07.2010, 16:09
Ist so etwas http://www.kollbecksmoorhuhn.de/ vielleicht das, worauf die Frage abzielt? Hier werden zwar normale Legehybriden verwendet, durch die gezielte Weiterzucht werden sie allerdings nur in viel geringerer Zahl als in der üblichen Haltung benötigt. Und bei den Vorwerk-Hühnern werden die Hähne, die sonst ja im Grunde übrig sind, zur Zucht verwendet, und was man mit den Vorwerk-Hennen anfangen kann, weiß man ja.
Murmeltier schrieb: Hast du es schon gelesen und auch einwenig verstanden?
Nein, ich habe es nicht gelesen. Meine Kenntnisse habe ich aus 25jähriger
Taubenzucht, ich war 3 x belgischer Meister und habe zwei Buchbestseller
in den 70er Jahren über die Vererbungslehre bei Brieftauben und Kingtauben
geschrieben (in holländisch und fränzösisch).
Aber, Du hast 100% Recht, alles was Du hier schreibst ist eine wahre
Bereicherung meiner fehlenden Kenntnisse! Dafür danke ich Dir!
Original von Waldfrau2
Ist so etwas http://www.kollbecksmoorhuhn.de/ vielleicht das, worauf die Frage abzielt? .
ja genau, im Text dieser Url steht es auch:
Zitat: Dieses Huhn bietet dem Kleinlandwirt ein höheres Leistungsniveau als
das Vorwerkhuhn. Die alte Hühnerrasse wird dabei als Reinzucht ohne
Einkreuzungen erhalten, da die Gebrauchskreuzungstiere nicht zur
Weiterzucht herangezogen werden. Damit trägt das Konzept zwei Aspekten
Rechnung, der Erhaltung alter Hühnerrassen und ihrer Nutzung durch die
Bereicherung der Produktpalette in einer landwirtschaftlichen Produktion.
Danke
http://www.beatezimmermann.de ( http://www.beatezimmermann.de
mal so ganz nebenbei: Hast ne schöne Seite Waldfrau, liebevoll aufgemacht
und die vielen Fotos zeigen genau das, was man auch gerne wissen möchte.
Glückwunsch!
Gruss Altmann
Waldfrau2
12.07.2010, 19:05
Dankeschön! Jetzt ist noch mehr drauf auf der Seite: meine Kükis sind am Schlüpfen! Juchhuh, Jippieh! Ich habe übrigens 4 Eier mit Kreuzung aus Legehybriden und Italiener-Leghorn-Hahn untergelegt. Ich denke, daß die Hennen bestimmt ganz gut legen werden (wenn denn hoffentlich welche dabei sind).
White Leghorn
04.08.2012, 20:21
Hallo,
vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen.
Es geht um einen Bericht über Braune/Weiße Eier und dort steht etwas über "F1". Handelt es sich dabei um eine Hühnerrasse?
"... color in F1 by crossing brown..."
schonmal Danke.
Waldfrau2
04.08.2012, 21:55
Das F steht für Filialgeneration. Das F1 ist nur eine andere Bezeichnung für das "Endprodukt" der Hybridenproduktion, egal welcher Sorte/Marke. Die Hybriden werden aus 4 Inzuchtlinien gezogen (Legehybriden), aus jeweils 2 dieser Linien entstehen die sogenannten Elterntiere, und die Nachkommen dieser Elterntiere sind dann die fertigen Hybriden, und diese Generation ist die F1. Wenn diese wieder Nachkommen bekommen, handelt sich dann um die F2, dabei verteilen sich die sorgfältig kombinierten Gene wieder zufällig.
White Leghorn
05.08.2012, 18:32
Das F steht für Filialgeneration. Das F1 ist nur eine andere Bezeichnung für das "Endprodukt" der Hybridenproduktion, egal welcher Sorte/Marke. Die Hybriden werden aus 4 Inzuchtlinien gezogen (Legehybriden), aus jeweils 2 dieser Linien entstehen die sogenannten Elterntiere, und die Nachkommen dieser Elterntiere sind dann die fertigen Hybriden, und diese Generation ist die F1. Wenn diese wieder Nachkommen bekommen, handelt sich dann um die F2, dabei verteilen sich die sorgfältig kombinierten Gene wieder zufällig.
Hallo danke schonmal.
Habt ihr noch gute Literatur oder Seiten wo die Entstehung der Eierschale(nfarbe) beschrieben wird?
Es gibt ja 3 Farbstoffe die für die Farbe verantwortlich sind aber ich bräuchte da bessere Quellen.
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