Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krankheit oder Eingewöhnungsprobleme?
Nachdem ich mehrere Jahre verlustfrei Legehybriden vom Verkaufswagen gehalten habe, habe ich mich nun für Bielefelder Kennhühner entschieden und vergangenen Dienstag 1,7 Jungtiere erworben. Der Eindruck beim Züchter war sehr positiv, die Tiere machten alle einen munteren Eindruck.
Den Stall habe ich frisch gekalkt, Krankheiten oder Ungeziefer hatte ich noch nie im Stall. Deshalb kenne ich mich damit auch gar nicht aus.
Die Tiere waren freilich etwas ängstlich, haben aber schon nach wenigen Minuten angefangen zu fressen.
Gestern am Donnerstag morgen bemerkte ich, dass ein Huhn zusammengekauert auf dem Boden sass. Beim Hochheben protestierte es etwas. Wenige Minuten später lag es auf der Seite und war tot.
Heute morgen lag der Hahn auf der Seite, wollte aber konnte sich nicht mehr aufrichten, die Beine scheinen nach vorne gestreckt zu sein, die ausgestreckten Beine sind mir auch bei der verstorbenen Junghenne aufgefallen . Nachdem ich ihm Futter anbot, versuchte er dies aufzunehmen, es wirkte aber sehr unkoordiniert.
Aufgefallen ist mir ferner noch der gelbliche weiche Stuhlgang.
Die Tiere fressen nach wie vor, insbesondere trinken sie recht viel. Ansonsten stehen sie meist beinander.
Muss ich nun davon ausgehen, dass ich mir eine Krankheit in den Stall geholt habe?
Die Freude ist nun dahin. Sind Legehybriden allgemein widerstandsfähiger?
Enttäuschte Grüße
Lino
Waldfrau2
18.06.2010, 11:55
Och Mensch :troest , das ist ja schrecklich! Bestimmt hast Du Dir da eine Krankheit eingefangen, wenn 2 Tiere so ähnliche Symptome haben. Zu den Legehybriden: die sind natürlich volle Kanne durchgeimpft, bekommen das volle Programm (ich glaube, bis zu 16 Impfungen), was bei Rassezüchtern nicht unbedingt der Fall ist, speziell bei privaten Züchtern nicht. Durch diese vielen Impfungen sind die Legehybriden natürlich gegen allerlei Krankheiten immun.
Killerkaninchen
20.06.2010, 16:55
Das hört sich wirklich nicht gut an. Es ist natürlich nicht möglich, so aus der Entfernung eine Diagnose zu stellen, aber zu den geschilderten Symptomen fallen mir spontan zwei Dinge ein. Schwefelgelber Kot kann z.B. ein Zeichen für Hühnertyphus sein. Lähmungserscheinungen können bei allen möglichen Krankheiten auftreten, z.B. bei der Marek'schen Krankheit. Dabei ist oft auch der Ischiasnerv betroffen, was zu einer abnormen Haltung der Beine führt. Oft ist dabei ein Bein nach vorn und eins nach hinten gestreckt, vielleicht u.U. auch beide nach vorn, weiß ich nicht genau.
Das Du mit Deinen Hybriden nie Probleme hattest muss übrigens nicht unbedingt heißen, dass sie völlig gesund waren. Sie zeigten durch die Impfungen möglicherweise nur keine klinischen Symptome. Die Hühner können aber durchaus Ausscheider von allen möglichen Erregern gewesen sein, die nun Deine, evtl. nicht immunisierten, Bielefelder krank machen.
Wünsch Dir und Deinen Hühnchen alles Gute. Hoffentlich bleiben die anderen gesund!
Liebe Grüße
Kathrin
Original von Killerkaninchen
Wünsch Dir und Deinen Hühnchen alles Gute. Hoffentlich bleiben die anderen gesund!
Liebe Grüße
Kathrin
Dem ist nichts mehr hinzu zu fügen...
Hi
hast Du im Vorfeld ausser dem Kalk irgendein Mittel zur Vorbeugung gegen Parasiten /zur Desinfektion etc. eingesetzt?
es ist natürlich schon eigenartig, denn wenn Dir die Tiere kurz zuvor noch fit erschienen, sind schwere Erkrankungen die sie mitgebracht haben könnten ja erstmal nicht zu erwarten.
Trotzdem, nach den Symptomen kommen Würmer, Kokzidien und nicht zuletzt auch Mareksche Lähme in Frage. Wenn der Durchfall hell gelb ist auch die Schwarzkopfkrankheit.
Diese plötzliche Symptomatik führt aber erstmal in Richtung Vergiftung mit irgendwelchen Chemikalien oder auch Pflanzen im Auslauf
Gruß piaf
Vielen Dank für Eure Hilfe und die aufmunternden Worte.
Nun möchte ich noch kurz berichten, wie es mir/uns weiter so ergangen ist. Vielleicht hilfts ja mal jemand.
Die Bielefelder sind, im Gegensatz zu den Hybriden tatsächlich nicht geimpft.
Vergiftungen kamen zumindest was meinen Stall anbelangt, nicht in Frage, da ich keine Chemikalien einsetze, auch beim Futter würde ich dies fast ausschliessen.
Später am Freitag hatte ich dann festgestellt, dass alle Tiere Durchfall hatten, ein weiteres Huhn war dann auch schon schwach, welches am nächsten Tag dann tot war.
Habe am selben Tag noch mit dem Züchter telefoniert, der mir mitgeteilt hat, dass seine Tiere auch gelichermaßen betroffen sind. Finde es bemerkenswert, dass er so ehrlich war.
Hatte dann schon mit dem Gedanken gespielt alle Hühner zu 'erlösen'.
Bin dann aber, sobald es möglich war, zum Tierarzt. Dieser hatte, ohne Untersuchung, vermutet, dass es Durchfall aufgrund von Bakterien sein könnte. Von ihm hatte ich dann 'Kokzidiol SD' (1 g/Tag, 3 Tage , dann 2 Tage Pause und dann nochmal 3 Tage), wohl vergleichbar mit einem 'Breitband-Antibiotika', bekommen. Er war sich nicht sicher, ob es hilft, allerdings war freilich auch keine Zeit mehr zu verlieren, eine andere Medizin hätte er eh nicht gehabt. Bis zur Kotuntersuchung wären wohl alle eingegangen gewesen. Habe das Mittel dann über Kartoffeln /eingeweichtes Brot verabreicht.
Ein weiteres Huhn war schon so schwach, dass auch dies leider verstorben ist.
Das Medikament scheint aber angeschlagen zu haben, so dass die verbleibenden 4 sich aber mMn auf dem Wege der Besserung befinden. Zumindest hat der Durchfall wohl aufgehört und die Hühner sind wieder munterer. Ich glaube inzwischen, dass sie durchkommen. Würde mich schon sehr freuen, wenn es die 4 überleben würden. Vor allem auch für unsere Kinder war es schon schrecklich zu sehen, wie eines nach dem anderen stirbt.
Viele Grüße
Lino
Waldfrau2
21.06.2010, 08:49
Ganz doll *DAUMENDRÜCK*
Hallo Lino,
gibts was Neues von deiner Krankenstation ?
Ist ja wirklich eine schlimme Sache - hoffentlich gehts den
Übriggebliebenen wirklich besser und das von Tag zu Tag mehr.
Hallo zusammen,
von mir heute endlich mal gute Nachrichten: ich denke, dass wir über den Berg sind. Die 4 Junghennen machen nun endlich einen guten Eindruck, sind agil, fast schon frech, auch der Kot sieht fast wieder normal aus.
Ich habe nun erfahren, dass es sich um Kokzidiose handelt. Jetzt muss das frische Einstreu schon wieder raus.
Ich würde nun gerne zur Desinfektion den Boden kalken. Kann man das oder können sich die Tiere die Füsse dabei verätzen, z.B. wenn nach Abtrocknung Flüssigkeit auf den Boden käme? Kann ich die Kalkschicht dann auf dem Boden belassen?
Beim Züchter sieht es wohl auch gar nicht gut aus, bei ihm sind leider deutlich mehr Jungtiere verendet.
Gerne würde ich in ein paar Wochen zu den Hennen wieder einen Hahn stellen. Ab welcher Woche ca. sind die Jungtiere denn nicht mehr so stark anfällig?
Einen schönen Tag wünscht Euch
Lino
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