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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : EinsFestival, 20.06.10 18:50 Allergien/Wurmeier/Bauernhof



apfel7
05.06.2010, 23:33
TV Tipp
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EinsFestival, Sonntag, 20.06., 18:50 - 19:35 Uhr
Quarks & Co
Allergien. Wenn das Immunsystem verrückt spielt / Wurmeier gegen Allergien / Bauernhofkinder sind gesünder / Das Immunsystem kann 'umlernen'

Etwa 25 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Allergien. Ihr Immunsystem läuft Amok und attackiert harmlose Stoffe wie Pollen oder Katzenhaare. Die Folgen sind tränende Augen, juckender Ausschlag, Asthma oder gar ein lebensgefährlicher Schock. Jetzt unternehmen Ärzte erste Versuche, Allergien durch eine Impfung zu besiegen. 'Quarks & Co' geht den Ursachen für Allergien auf den Grund: Warum leiden Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen, weniger an Allergien als andere? Schützt der Kontakt mit bestimmten Bakterien oder Parasiten in der frühen Kindheit? Wann wird eine Allergie lebensgefährlich? Und kann das Immunsystem tatsächlich umtrainiert werden? Außerdem erklärt 'Quarks & Co', warum eine Anti-Allergie-Diät für Babys und Kleinkinder Unsinn ist.
Wurmeier gegen Allergien
In vielen Ländern in Afrika haben fast alle Kinder Würmer - aber nur ganz selten eine Allergie. Als Ärzte allerdings in Gabun Schulkinder flächendeckend entwurmten, entwickelten viele von ihnen eine Empfindlichkeit gegen Hausstaubmilben. In Deutschland steigt die Zahl der Kinder mit Asthma und Neurodermitis an - Würmer hingegen finden Kinderärzte nur selten. 'Quarks & Co' erklärt, was das eine mit dem anderen zu tun hat und spricht mit Ärzten der Bochumer Kinderklinik. Sie wollen noch in diesem Jahr eine Studie starten und Kinder, die an Allergien leiden, mit den Eiern eines Wurms behandeln, der normalerweise als Parasit im Darm von Schweinen lebt.
Bauernhofkinder sind gesünder
Eine Kindheit auf dem Bauernhof trainiert offensichtlich das Immunsystem. Forscher haben festgestellt, dass Kinder, die auf Bauernhöfen mit Milchwirtschaft aufwachsen, deutlich seltener an Allergien leiden als andere. In breit angelegten Studien wurde festgestellt, dass Kinder besonders gut geschützt sind, wenn sie in den ersten Lebensjahren in den Kuhstall mitgenommen werden. Der Schutzeffekt wird verstärkt, wenn sie außerdem Kontakt zu Schweinen oder Geflügel haben. Aber warum haben Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, weniger Allergien? 'Quarks & Co' geht auf Spurensuche nach dem 'Bauernhof-Effekt'.
Das Immunsystem kann 'umlernen'
Allergien können auch 'gelernt' sein: So niesen z.B. Katzenallergiker schon allein beim Anblick eines Katzen-Fotos. Kann man das Immunsystem auch 'umkonditionieren'?
Forscher in Essen haben dazu ein Experiment mit Hausstaubmilben-Allergikern gemacht - mit überraschendem Ergebnis: Es gelang den Wissenschaftlern, die Versuchspersonen über mehrere Wochen so zu trainieren, dass sie eine schwächere allergische Reaktion zeigten, wenn sie ein neuartiges, grünes Getränk bekamen. Dabei enthielt das Getränk keinerlei Wirkstoff - und die Versuchspersonen wussten dies auch. Die anti-allergische Reaktion kann also nicht mit dem Placebo-Effekt erklärt werden. Sie ist vom Immunsystem 'gelernt' worden. 'Quarks & Co' stellt die verblüffende Studie vor.
Nusskuchen für Babys statt Anti-Allergie-Diät Kein Fisch und kein Ei, weder Nüsse noch Weizenmehl und auf keinen Fall Kuhmilch so lautete lange Jahre das Patentrezept um Babys und Kleinkinder vor Asthma, Neurodermitis oder Heuschnupfen zu bewahren. Denn: Ohne Allergen keine Allergie.
Deshalb wurde Eltern geraten, ihre Kinder möglichst lange von möglichen Allergenen fern zu halten. Heute sind sich Ernährungswissenschaftler einig, dass die verspätete Einführung mancher Lebensmittel das Allergierisiko sogar erhöhen kann. Denn die Anti-Allergie-Diät verhindert, dass sich der Körper an die Allergene gewöhnt. So kann er nur schwer ein stabiles Immunsystem aufbauen. 'Quarks & Co' zeigt, wie bunt der Speiseplan für Babys und Kleinkinder heute aussehen sollte.
Erstsendung WDR FS: 12.05.2009