Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie wichtig ist es, das BE-Mindestgewicht zu beachten?
Ich habe mir Araucana-BE schicken lassen. Die Eier sind heute angekommen.
Leider musste ich feststellen, dass nur 4 der 10 Eier dem Bruteimindestgewicht bei Araucanern von 50g laut dt. Geflügelstandard entsprechen.
Die anderen Eier wiegen nur 45g oder sogar nur 40g, was eher dem Bruteigewicht mancher Zwerghühner entspricht, als dem der Araucana. :-[ Und von den 4 50g schweren Eiern war auch noch eins kaputt :( Mein Risiko beim Versand, Ich weiß...
Die 40g Eier sind ja auf jeden fall zu klein...aber was mache ich jetzt mit den 45g bzw 48g Eiern???
Soll ich die meiner Glucke trotzdem unterlegen? Macht das Sinn? oder schlüpfen aus solchen zu kleinen Eiern zu kleine oder schwache Kücken?? Und schlüpfen aus zu kleinen Eiern dann Hennenkücken, die später auch kleinere Eier legen?
Ich habe bis her noch keine Erfahrung mit zu kleinen Bruteiern...
Also wie wichtig ist es, das Bruteimindestgewicht zu beachten?
Und was kann das dann für Auswirkungen haben, wenn man zu kleine Eier verwendet?
Hallo,
Eier, die unter dem für die Rasse typischen Gewicht liegen, sollen nicht zur Brut verwendet werden, da die Eigröße erblich ist und durch Auswahl kleiner Eier später der gesamte Bestand meist nur noch unterdurchschnittliche Eier legt.
Die Größe eines Kükens bzw. die Endgröße des Huhnes ist genetisch bedingt und wird durch die Elterntiere vererbt und hat nichts mit der Eigröße zu tun.
Evt. sind diese Eier ja auch von Junghennen, die legen in der Regel anfangs kleinere Eier.
Danke :)
Also reklamieren sollte ich die zu kleinen Eier dann auf jeden Fall und verwenden werd ich sie denke ich auch nicht. Soll ich mir von so einem Züchter überhaupt Ersatzeier schicken lassen, wenn 6 von 10 Eiern zu klein waren? :-[
Wahrscheinlich hat der das Bruteigewicht bei seiner "Leistungszucht" wohl auch vernachlässigt... Ich möchte ja später Hennen, die große Eier legen. :D
PS. hat jemand zufällig Araucana-BE??? ich hatte jetzt schon von mehr als 7 Züchtern Absagen... Der eine hat seine Zuchthähne schon geschlachtet, der andere verkauft seit Wochen keine Bruteier mehr, beim nächsten ist dieses Jahr die Befruchtung gaaaaanz schlecht (nach eigener Aussage sozusagen hoffnungslos) und wieder ein anderer hat seit einem Jahr keine Araucana mehr und steht aber trotzdem noch bei indiez...
Meine beiden Glucken haben sich wohl dieses Jahr zu lange Zeit gelassen und der BE-Verkaufsboom ist schon rum... :( HILFE...wer hat Araucana-BE für mich??
Original von conny
Die Größe eines Kükens bzw. die Endgröße des Huhnes ist genetisch bedingt und wird durch die Elterntiere vererbt und hat nichts mit der Eigröße zu tun.
Die Kücken haben in den winzigen (für große Araucaner) 40g BE doch weniger Platz als in den größeren 50g Eiern... schadet das nicht ihrer Entwicklung?
Wontolla
28.05.2010, 13:28
Original von susito
Wahrscheinlich hat der das Bruteigewicht bei seiner "Leistungszucht" wohl auch vernachlässigt... Ich möchte ja später Hennen, die große Eier legen. :D
Wie groß ein Huhn wird, hängt auch mit von der Bruteigröße ab. Bei meinen Paduanern ist das eindeutig so und bei anderen Rassen wird das ähnlich sein. Aus einem kleinen (Paduaner-)Ei ist noch nie eine große Henne geworden. Rassetypisch große Eier werden aber nur von großen Hennen gelegt. Die Regel ist: Je schwerer das Huhn bei Legebeginn ist, desto größere Eier wird es legen. Jeweils im Verhältnis zur Rasse.
Auch aus dem 14-Tagegewicht der Küken lässt sich die spätere Eigröße ableiten. Dieses Gewicht ist bei Küken aus kleinen Eiern immer zu niedrig. Geht nicht anders.
Viele "Züchter" besitzen nicht einmal eine brauchbare Eierwaage und verkaufen Bruteier "wie gelegt". Sie sind der Ansicht, die Eigenschaften der Nachkommen sind ohnehin genetisch festgelegt darum spielt die Eigröße keine Rolle. Recht haben sie ja, übersehen aber, dass die Eigröße auch eine Eigenschaft ist die sich vererbt.
Bruteier mit Untergewicht gehören ohne Wenn und Aber zurückgeschickt oder in die Küche.
@conny
Dass aus einem zu großen Ei ein rassetypisch kleines Küken schlüpfen könnte, leuchtet mir ein. Wie aber soll aus einem zu kleinen Ei ein Küken mit rassetypischer Größe schlüpfen können? Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen.
Gallinchen
28.05.2010, 23:25
@susito:
Willst du züchten oder einfach nur so?
Wir haben oft schon kleinere Eier von Junghennen genommen zum Brüten, da die meist von den Junghennen vom Sommer waren. Die legen meist im Herbst nur kurz und kleinere Eier und fangen auch mit kleineren Eiern wieder an im Frühjahr.
Aber bisher ist nix gewesen, dass die dann durchgehend besonders kleine Eier gelegt haben. Zum Ende des Jahres hin (also dann mit ca 1,5 Jahren) war kein Unterschied feststellbar zwischen den Eigrößen von den Hennen. Auch wenn sie länger kleinere gelegt haben.
Auch die spätere Größe der Hennen war gleich.
Sicher, dass er nur große hat und nicht evtl auch Zwerge?
Ich würde es mit den Eiern probieren.... Bevor man sie wegschmeißt....
Wontolla
29.05.2010, 00:57
Das stimmt schon, dass es einen Unterschied macht, ob die kleinen Eier von Junghennen oder von Althennen gelegt wurden. Was aus kleinen Junghenneneiern schlüpft, wird nach 1,5 Jahren auch normal große Eier legen. Aber der Nachwuchs aus kleinen Althenneneiern wird immer nur kleine Eier legen können. Es ist jedoch keinesfalls korrekt, "Bruteieier" mit Mindergröße von Junghennen abzugeben. Das sind keine Bruteier! Es ist grundsätzlich nicht in Ordnung, Eier welche das rassetypische Mindestgewicht unterschreiten, als Bruteier zu verkaufen.
Ich würde die kleinen Eier schon wegen der zu erwartenden Hähne nicht zum Brüten nehmen. Die brauchen vorneweg einen Monat länger bis sie schlachtreif sind. Nur mit dem Krähen werden sie nicht warten.
kraienkopp
29.05.2010, 01:41
Wontolla schrieb:
Dass aus einem zu großen Ei ein rassetypisch kleines Küken schlüpfen könnte, leuchtet mir ein. Wie aber soll aus einem zu kleinen Ei ein Küken mit rassetypischer Größe schlüpfen können? Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen.
Wenn ich dazu komme, stelle ich hier demnächst mal ein paar Daten meiner diesjährigen Erhebungen auf. Habe die Bruteier am Legetag gewogen (auch während der Brut wegen dem Gewichtsverlust) und dann die geschlüpften Küken. Ich war selbst erstaunt, was da teilweise für Werte in Bezug zum Ei rausgekommen sind.
Hallo Wontolla,
laut A. Sixt , Buchautor,hat die Eigröße keinen Einfluss auf die Endgröße des Tieres, da die Größe eines Tieres genetisch festgelegt ist und von den Elterntieren vererbt wird. Mag sein, dass aus einem kleinen Ei ein kleineres Küken schlüpft, nach ein paar Tagen bzw, wenn sie augewachsen sind, kann man aber in der Regel dieses Küken von der Größe her nicht mehr von den anderen unterscheiden.
Sigmunder
29.05.2010, 22:44
@ Conny
das habe ich auch gelesen und mal Acht gegeben, und für mich ist klar:
Die Eigröße beeinflusst die Endgröße
Wontolla
29.05.2010, 23:01
Hallo conny,
da mag A. Sixt wohl recht haben und weil das so ist, werden in der Masthuhnherstellung sogar Zwerge als Mütter eingesetzt. Man spart dadurch Unmengen an Futter. Die Gene für die Größe und das schnelle Wachstum kommen ja vom Vater. Was geschieht aber mit den Produkten dieser Verpaarungen, den Masthühnern, wenn man mit denen weiter zu züchten versucht? Legen die Folgegenerationen große oder Zwergeneier? Werden die Tiere der Folgegenerationen Zwerge oder Giganten?
In der Hobbyzucht ist das nicht anders. Duldet man mickrige Bruteier auch nur mal ausnahmsweise, wird man die auch in den Folgegenerationen so schnell nicht wieder los. Für mich zeigt sich in zu kleinen Bruteiern einfach nur züchterisches Unvermögen.
Dem Anschein nach ist das wohl nur bei Wontollas Paduanern so, dass große Eier nur von großen Hühnern gelegt werden und aus den kleinen Eiern der kleinen Hennen auch nur kleine Nachkommen kamen, die auch wieder nur kleine Eier legten. Inzwischen hat Wontolla nur noch große Hühner, die durchweg große Eier legen und trotzdem mit sg bewertet wurden.
Danke für eure Antworten.
Der Züchter meinte, die Eier seien deshalb kleiner, weil seine Hennen fast jeden Tag legen... Er habe die auch immer zur Brut verwendet und auf Ausstellungen Erfolge erzielt und ich könne mich ja immernoch beschwehren, wenn die Kücken bzw. Hennen dann bis zum Herbst klein bleiben...
Ich habe jetzt die 50g BE zur Brut verwendet. Auch die mit 48g habe ich verwendet (sonst hätte ich ja nur 3 BE unterlegen können) ...auch wenn es mir grundsätzlich lieber gewesen wäre, ich hätte BE mit BE-Mindestgewicht gehabt, da ich bei kleineren Bruteiern, wie Wontolla meinte, auch Auswirkungen auf die Eigröße von Folgegenerationen befürchte.
Die Eier mit nur 40g fand ich auf jeden Fall zu klein... Ersatz bekomme ich trotzdem keinen, da der Züchter meinte, er habe auch mit kleinen BE seiner Hühner immer Erfolg gehabt.
Ich werde es ja sehen... Ich hoffe, das aus den 3 50g BE zumindest eine gute Henne schlüpft, dass ich sie dann mit meinem reinrassigen Araucana-Hahn paaren kann... ich hoffe seine Gene gleichen das mit den kleinen Eiern aus. ;)
kraienkopp
01.06.2010, 14:33
Was der Züchter selbst macht ist seine Sache, jedoch finde ich es fast Betrug, untergewichtige Eier als Bruteier zu verkaufen. Zumal man dann auch noch teurer (nehme ich einfach mal an) als normale Eier. Etwas leichter als vorgegeben ist noch hinnehmbar, aber nicht 20%!!!
Hallo,
nur zur Info:
A. Sixt spricht nicht vom Masthuhnverfahren, sondern von der Rassehuhnzucht.
Kann man sich jetzt nicht mehr auf Fachbücher verlassen, und schon gar nicht auf jene, die von erfahrenen Züchtern geschrieben werden/wurden ??? Man wird ja vollkommen verunsichert. :( >:(
Andi Faltner
01.06.2010, 17:49
Hallo,
das würde ja eigentlich bedeuten, dass man seine Zucht, die auch einem guten Eigewicht Rechnung tragen soll, vor allem auf zweijährigen Hennen aufbauen soll?
Ist vor allem auch bei meinen Lachshühnern so, dass die in der zweiten Saison deutlich größere Eier legen (bis 70 Gramm), während die einjährigen Tiere in der Regel gerade so die 55 Gramm erreichen, es sind ab immer auch ein paar Ausnahmen dabei, sowohl nach oben, als auch nach unten.
Bei meinen WSC-Brahma hingegen ist es unheimlich schwer, die richtige Balance über das Futter zu finden.
Die meisten sind zu fett und legen dadurch keine großen Eier oder aber solche langgezogenen schmalen Eier, die nicht zum Brüten taugen oder aber sie sind "unterernährt" und legen kaum. Da sind derzeit nur 2 von 12 Hennen, die brauchbare Eier legen und ich weiß nicht, ob das in den Griff zu bekommen ist.
Bei gleichem Futter haben meine GSC-Brahma diese Probleme überhaupt nicht, da legen alle Tiere wirklich schöne Eier über dem BE-Mindestgewicht.
Original von Wontolla
Dass aus einem zu großen Ei ein rassetypisch kleines Küken schlüpfen könnte, leuchtet mir ein. Wie aber soll aus einem zu kleinen Ei ein Küken mit rassetypischer Größe schlüpfen können? Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen.
Hallo Ottmar,
es gibt ja ne gewisse Streuung der Eigewichte innerhalb eines Bestandes. Mein Beispiel: Australorps - BE-Mindestgewicht 55g.
Nun gibt es Hennen die legen 55-60g und welche die legen über 70g schwere Eier. Ich konnte bislang nicht feststellen dass die Nachzucht aus "kleineren" Eiern nicht die gleiche Größe hat wie die aus den größeren. Da müsste ja eine "Linie" mit hohen Eigewichten immer größer werden - dem ist aber nicht so.
Ein Beispiel aus dem Zuchtjahr 2009: ich hab ne Junghenne (ne etwas zierlichere Formenhenne - aber keineswegs Doppelpony o. ä.) die Bruteier mit min. 73g gelegt hat an einen blutsfremden Hahn (ein richtiger Koloss aus min. 60g schwerem Ei geschlüpft) gesetzt - die Nachzucht war trotz Heterosis relativ klein und hat dazu Eier nur zwischen 55-60g gelegt. Wie läßt sich das bei 73g schweren Ausgangseiern erklären wenn ein Zusammenhang zwische Ei- und Körpergröße besteht?
Bachstelze
02.06.2010, 08:22
Hallo,
ist es nicht einfach so, dass die Größe der Hühner und die der Eier von unterschiedlichen Genen gesteuert werden? So haben sie gar nichts miteinander zu tun.
Bei Mastwachteln sind die Zuchtziele: große Wachteln, die kleine Eier legen (dafür ein paar mehr, denn es sind ja Bruteier). Das wird auch verwirklicht. Warum sollte das bei Hühnern anders sein?
Wontolla
02.06.2010, 09:20
@Rainer
Natürlich hast Du recht und Dein Beisspiel unterstreicht meine "Einleuchtung".
Original von Jersey
Original von Wontolla
Dass aus einem zu großen Ei ein rassetypisch kleines Küken schlüpfen könnte, leuchtet mir ein.
Klar ist ja auch, dass eine normale Streuung bedeutungslos sein dürfte. Aber sieht man das einem Versandbrutei an, ob es wegen der normalen Streuung zu klein ist oder ob es aus einer degenerierten Linie stammt? Erfahrungsgemäß trifft letzteres zu und ist, bei einem Züchter der zu kleine Eier auf dem Versandweg an den Mann bringt, auch nicht anders zu erwarten. Bei standardkonformen Linien sollte es an Bruteiern mit Mindestgröße nicht mangeln.
Dank meiner peniblen Aufzeichnungen über Jahre hinweg kann ich belegen, dass zwischen Eigröße und Körpergröße langfristig ein Zusammenhang besteht. In der F1 zeigt sich das nicht unbedingt, wohl aber über Generationen hinweg.
Als Amateur in der Tierzucht schiele ich immer auch auf das Wissen und die Forschungsergebnisse der großen professionellen Züchter im In- und Ausland. Dort achtet man mit ganz hoher Priorität auf die Bruteigröße, nicht nur bei der Vermehrung von Elterntieren. Wohl auch wegen der Vitalität und der Schlupffähigkeit der Küken. Durch optimierte Lichtprogramme und Fütterungskonzepte werden die Junghennen der Elterntiere zum frühzeitigen Legen von ausreichend großen Eiern geführt. Untergewichteier werden ebenso wie unförmige Eier und Eier mit mangelhafter Schalenqualität verworfen und zur Vermehrung nicht verwendet. Allerdings sind bei den Profis die Kleineier ein bedeutender Kostenfaktor und ihre Verwendung führte zum Desaster. Bei mir übrigens auch.
Wontolla
02.06.2010, 09:25
Original von Bachstelze
Bei Mastwachteln sind die Zuchtziele: große Wachteln, die kleine Eier legen (dafür ein paar mehr, denn es sind ja Bruteier). Das wird auch verwirklicht.
Ist es in der Mastwachtelzucht nicht auch so, dass Bruteier unterhalb einer bestimmten Größe eher kontraproduktiv sind?
Bachstelze
02.06.2010, 09:43
Hallo Wontolla,
natürlich darf auch bei den Wachteln eine bestimmte Grenze der Eigröße nicht unterschritten werden. Trotzdem wachsen Wachteln, die aus zu kleinen Eiern (wegen des Alters der Hennen) schlüpfen zu völlig normal großen Wachteln heran. Die entsprechenden Gene bekommen sie ja mit, völlig unabhängig von der Eigröße.
Aber wir haben doch das beste Beispiel bei den Welsumern. Sowohl die großen Welsumer wie die Zwerge legen doch im Verhältnis zu ihrerem Gewicht sehr großé Eier. Das ist züchterisch gewollt und genetisch fixiert und von dem Gewicht der Hühner wenig abhängig.
Ich stimme Dir natürlich zu, dass man auf große Eier züchten sollte. Hennen, die große Eier legen und Hähne, die von großem Eiernlegenden Hennen stammen, bringen ja mit hoher Wahrscheinlichkeit die Gene für großere Eier mit. Nur die Zusammenhänge in der Vererbung sind eben etwas anders.
@Ottmar
Grundsätzlich gibt es ja keine Diskussion dass Bruteimindestgewichte eingehalten werden sollen, v. a. bei einer relativ gängigen Rasse wie Araucana hier.
Wenn, wie du belegen kannst, zwischen Ei- und Körpergröße ein Zusammenhang besteht - besteht da nicht Gefahr dass die Tiere langfristig zu groß werden?
Desweiteren würde ich nicht unterschreiben dass größere Eier, jetzt innerhalb einer Rasse gesehen, auch ne bessere Schlupffähigkeit mit sich bringen - ich habe das Gegenteil festgestellt. Die arg großen Eier haben die schlechteste Schlupfquote gehabt.
Wontolla
02.06.2010, 11:30
Original von Jersey
Grundsätzlich gibt es ja keine Diskussion dass Bruteimindestgewichte eingehalten werden sollen, v. a. bei einer relativ gängigen Rasse wie Araucana hier.
Insofern bin ich uneingeschränkt Deiner Meinung.
Wenn, wie du belegen kannst, zwischen Ei- und Körpergröße ein Zusammenhang besteht - besteht da nicht Gefahr dass die Tiere langfristig zu groß werden?
Das werden wir erforschen. Bisher ist es so, dass die Legerinnen kleiner Eier die Untergrenze, des für Paduanerhennen typischen Gewichts, tangierten. Bis auf eine Ausnahme (1880 gr) wiegen die diesjährigen Zuchthennen mit max. 2080 Gramm knapp mehr als die Obergrenze von 2,0 kg. Sie alle stammen, bis auf eine Ausnahme, aus relativ großen Bruteiern (55 +/- 2 gr). Sie alle legen große Eier (ohne Ausnahme) mit bis zu 62 Gramm, bei einem Bruteimindestgewicht von 48 Gramm. Größer brauchen weder die Eier noch die Hennen werden.
Desweiteren würde ich nicht unterschreiben dass größere Eier, jetzt innerhalb einer Rasse gesehen, auch ne bessere Schlupffähigkeit mit sich bringen - ich habe das Gegenteil festgestellt. Die arg großen Eier haben die schlechteste Schlupfquote gehabt.
Obwohl die Schlupfquote bei den arg großen Eiern zufriedenstellend ist, geben Dir die Zahlen recht. Die Zahlen zeigen aber auch sehr deutlich eine Auffälligkeit bei den arg großen Eiern.
Der relative Gewichtsverlust während der Brutzeit ist viel zu gering. Deshalb habe ich im Moment eine Serie von übergroßen Bruteiern (>60 gr) im Brüter. Diese brüte ich mit 42% LF fast trocken. Es zeichnet sich ab, dass dadurch der Gewichtsverlust geringfügig größer wird. Völlig unerwartet läuft er aber auch bei den kleineren Eiern nicht aus dem grünen Bereich. In 10 Tagen werde ich das Ergebnis sehen und dann schaun wir mal.
Original von Wontolla
Deshalb habe ich im Moment eine Serie von übergroßen Bruteiern (>60 gr) im Brüter. Diese brüte ich mit 42% LF fast trocken. Es zeichnet sich ab, dass dadurch der Gewichtsverlust geringfügig größer wird. Völlig unerwartet läuft er aber auch bei den kleineren Eiern nicht aus dem grünen Bereich. In 10 Tagen werde ich das Ergebnis sehen und dann schaun wir mal.
Ich trau mir mal ne vorsichtige Prognose abzugeben - auch bei trockener Brut wird die Schlupfquote nicht anders aussehen.
kraienkopp
03.06.2010, 23:31
Bei meinen diesjährigen Beobachtungen konnte ich definitiv feststellen, dass die Küken sehr großer Eier verhältnismäßig (zu) spät schlüpfen. Jedenfalls ist mir ein Tier aus einem Ei mit genau oder paar g über dem Mindestgewicht mit pünktlichem Schlupf lieber als nochmal 10g drüber und einen Tag verspätetem Schlupf. Setze aber die Beobachtungen fort in Bezug auf Frohwüchsigkeit und Vitalität, Kondition. Danach sehe ich dann hoffentlich die Zusammenhänge genau.
Ich habe dieses Jahr gestestet, die Eier meiner Zwerge wiegen zwischen 42 und 48 g (Junghennen).
Sie sind sehr klein, aber 5 sollten am 6. schlüpfen, habe heute nochmal geschiert - sieht gut aus, allesdings sind die Eier seit dem 10. Tag unter der Glucke, bin gespannt - ich hoffe es klappt.
Andi Faltner
04.06.2010, 09:32
Die etwas schlechtere Schlupfrate bei sehr großen Eier ist meiner Meinung nach ursächlich in der Eiform. Die Eier werden mit zunehmendem Gewicht runder, was dazu führt, dass Küken vermehrt verkehrt herum im Ei liegen und es dadurch beim Schlupf deutlich schwerer haben.
Ich schätze den Verlust hierdurch auf etwa 30 % ein gegenüber normalen Eiern, die im "zulässigen Bereich" liegen.
Es ist aber auch so, dass die Küken, wenn Sie denn schlüpfen, bereits eine sehr schöne Größe haben. Die Frage ist, ob sich z.B. das verkehrt herum im Ei liegen ebenfalls vererbt oder purer Zufall ist.
Wontolla
04.06.2010, 10:48
Wie wichtig ist es, das BE-Mindestgewicht zu beachten? war die Eingangsfrage des Themenstarters.
Das schlechtere Schlüpfen übergroßer Eier ist ein ganz anderes Thema. Die Ursachen liegen wahrscheinlich im Verhältnis Eiklar zu Eidotter und Gesamtvolumen zu Schalenoberfläche. Runde Eier sind keine Bruteier.
Vom BDRG wurde, nicht ohne Grund, für jede Rasse der Rahmen für das jeweils spezifische Bruteigewicht vorgegeben. Die Obergrenze liegt 10% über dem Bruteimindestgewicht. Die Könner unter den Züchtern halten sich an beide Werte beim Abgeben von Bruteiern. Damit kann der Abnehmer beste Schlupfergebnisse erwarten, soweit es die Bruteigröße betrifft.
Ein Sonderfall sind Zierhühner, bei denen dummerweise nur Wert auf Schönheit gelegt wird. Da sind die Vorgaben oft nicht rassetypisch. In solchen Fällen macht es Sinn, die Bruteigröße vorher zu vereinbaren, denn ganz unwichtig ist sie nicht.
Andi Faltner
05.06.2010, 18:06
Hallo Wontolla,
mag sein, dass das Thema prinzipiell ein anderes ist, aber so weit bin ich da nun auch nicht weg, denke ich zumindest......
Du hast doch über so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann entsprechende Aufzeichnungen.
Hast Du da in Bezug auf das Verhältnis Eiklar/Dotter einen Anhaltswert?
Wie Du sicher schon gelesen hast, hatte ich ein Problem mit meinen Enten wegen zu großer Eier, die sind zum Teil "abgesoffen".
Komischerweise nur bei Eiern einer Ente, kann es sein, dass nur dort das Verhältnis Dotter/Eiklar ungünstig ist, während es bei den anderen Enten bei gleicher Eigröße trotzdem zum Schlupf kommt, weil dort der Dotter im Vergleich größer ist?
Und auch wenn es Vorgaben vom BDRG bezüglich des max BE-Gewichtes gibt, spricht doch nichts dagegen, auch größere Eier auszubrüten, wenn der Dotter eine bestimmte Größe hat und die Küken problemlos schlüpfen?
Wontolla
05.06.2010, 19:58
Original von Andi Faltner
Wie Du sicher schon gelesen hast, hatte ich ein Problem mit meinen Enten wegen zu großer Eier, die sind zum Teil "abgesoffen".
In der Regel lese ich nichts zum Thema Ente. Würde mir zu viel werden. Ich hab sowieso keine Zeit.
Bevor der Embryo im Ei mit der Lungenatmung beginnen kann, muss er das restliche Eiklar schlucken. Als letztes das aus seinen Atemwegen. Wenn das Verhältnis Dotter/Eiklar nicht passt hat das Küken, erst beim Schlupf und gegebenenfalls auch danach, ein heftiges Problem mit dem übervollen Bauch. Das selbe tritt auf, wenn der Gewichtsverlust während der Brut zu gering ist. Das gilt natürlich auch für Enten.
Hat geklappt - hier sind die Minis
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