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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : traumatisierte Hühner



Martina
21.02.2005, 22:06
Hallo,

vor knapp 3 Wochen hat ein Fuchs 19 Hühner und 1 Hahn getötet und verschleppt. Er kam mit Einbruch der Dämmerung und hat die Tiere aus dem noch nicht verschlossenen Stall herausgeholt.

Die Überlebenden 17 stehen immer noch so unter Schock, dass sie ihre Eiablage fast ganz eingestellt haben. Fand ich zuerst noch tägl. 4 - 6 Eier, so sind es jetzt nur noch 2.

Die Hühner sind ca 1/2 Jahr bis 1 Jahr alt und hatten vor dem "Überfall" zufriedenstellend gelegt.

Um ihnen SIcherheit zu geben, bekamen sie vor 1 Woche einen neuen Hahn und seit gestern dürfen sie wieder ab Mittag nach draußen (Kein eingezäuntes Gehege, Freigang pur)

Wie lange dauert es, bis Hühner wieder mit dem Legen beginnen? Wer hat ähnliches erlebt?

Klicka
21.02.2005, 22:48
Nun ich habe das schon mehrmals erlebt. Letzten Herbst heben meine überlebenen Hennen(waren bei Angriff 2,1/2 Jahre alt) so nach einer Woche alle wieder gelegt. Zwei Hennen waren nicht beeindruckt gewesen, obwohl die eine sogar verletzt war.
Aber ich hatte mal einen Hahn (Zwerg-Cochin), der war der einzige Überlebene (Marderangriff) und nach seinen blutigen Krallen zu urteilen auch sehr mutig. Er war völlig apatisch dann so mitten der toten Hühner, wie eine Puppe und mit Zitterattacken. Verletzungen hatte er keine. Hab trotzdem gedacht, er geht mir ein. Ich habe ihn in die Wohnung genommen mit Rotlicht. Nächsten Tag hat er dann wieder gefressen. Im Auslauf blieb er aber ganz starr sitzen-Totaltrauma. Hab dann einen Züchter angerufen, der auch Zwerg- Cochins hatte und sowieso schon scharf auf meinen Hahn war. Der hat ihn dann gern genommen. Wie der Bursche dann die Hennen gesehen hat und auch noch eine wie seine ehemalige Lieblingshenne aussah, da war endlich wieder Leben in ihm.
Also du siehst, die Nachwirkungen von so einen Ereignis verkraften die Hühner verschieden und es liegt auch daran wie alt sie sind. Junghühner sind ängstlicher.
Hoffe deine Hühner haben den Schreck bald überwunden.
Ach noch eins, wenn ein Fuchs erst mal einen leicht aus zu räubernen Stall ausfindig gemacht hat, behält er ihn gut im Auge. Du solltest deine Hühner besser schützen, sonst ist der Rest auch bald weg.

Cröllwitzer
21.02.2005, 23:54
moin alle miteinander,

ich habe eine Herde Hühner (8 Stück) und einen Hahn. Alle sind sie noch relativ jung, von Juni 2004. Meine Schäferhündin habe ich darauf dressiert, entlaufene Hühner wieder einzufangen, wieder ins Gehege zu treiben.
So ab und zu lass ich auch die Hündin in das Gehege, um sich mit den Hühnern und dem Hanhn anzufreunden. Da müsst Ihr mal den Hahn sehen, wie mutig er den Hund aber angreift. Conny, der Hund, möchte spielen. Doch Otto der Hahn verteidigt seine Hennen jedoch sehr gut. Sieger bleibt natürlich immer Otto. Und das ist auch gut so. Vielleicht hilft es ihm, sich auch gegen einen Fuchs entgegen zu stellen.
Nachts sind die Hühner im Stall gut verschlossen. Aus Schutz, denn es gibt ja auch "zweibeinige Füchse". Un denen ist Otto dann auch machtlos.
Ob das gut ist mit dem Hund, weiß ich nicht. Vielleicht hat hier jemand eine andere Meinung dazu. Würde sie mir gern einmal durchlesen.

Gruß aus dem Emsland
Cröllwitzer

Arne
22.02.2005, 00:16
Original von Klicka...hatte mal einen Hahn (Zwerg-Cochin), der war der einzige Überlebene (Marderangriff) und nach seinen blutigen Krallen zu urteilen auch sehr mutig...

Daß die ZC-Hähne dreimal mehr Mut als Größe haben, kann ich bestätigen! Ein Hahn von mir hat es sogar mal mit einem Habicht aufgenommen :o allerdings dürfte er Glück gehabt haben, daß der Habicht ein Jungtier war und -ob der unerwarteten Gegenwehr- restlos "von den Socken" war und sich dann "vom Acker" gemacht hat.
Seitdem schwöre ich auf die Wachsamkeit und den Mut von ZC-Hähnen. Klappt zwar -leider!- auch nicht immer, aber immerhin;) für ihre "Größe" haben sie einen Löwenmut!! 8)

Klicka
22.02.2005, 08:49
Meine Hühner kennen auch Hunde. Auch damals der Hahn kannte einen Cocker -Spaniel, der wie meine heutigen Hunde (Cocker, Großer Schweizer Sennenhund) mit den Hühnern zusammen sind. Der große Hund und die Hühner mang seinen Pfoten betteln beim Nachbarn nicht selten um Futter ;D. Der Cocker treibt sacht auf Komando die Hühner, sonst leben die nebeneinander. Hundefutter finden meine Hühner ganz toll und sind äußerst frech 8). Streß sollte man auf beiderlei Seiten aber schnell abbauen und den Tieren Rückzugsmöglichkeiten lassen, wenn sie zusammen leben. Sonst gibt es keine Eier und kränkelnde, nervenschwache Tiere. Was manchmal aussieht wie Spieltrieb den Hundes, ist meißt schon ein ausgewachsener Beutetrieb und eine Frage der Zeit, bis der Hund Erfolg hat. Das ist dem Hund konsequent zu verbieten. Friedliches nebeneinander und Gelassenheit zu belohnen.
Ich denke aber, daß dieses Zusammenleben in Punkto Fuchs ehr von Nachteil ist. Hühner fliehen zu spät vor dem "roten Hund- Fuchs".

Martina
22.02.2005, 22:54
vorweg erstmal die gute Nachricht: Ich habe heute 4 Eier gefunden und 1/3 der Mädels traut sich wieder abends auf die Stange! Vielleicht geht es langsam wieder aufwärts...

Leider kann ich den Stall nicht besser absichern. Mir bleibt im Moment nichts anderes übrig, als den Gockels nur Freilauf zu gewähren, wenn ich den Stall im Zuge der Dämmerung wieder verschliessen kann. Tagsüber, wenn sie draußen herumtoben, sind sie relativ sicher, da ein Feind rechtzeitig erkannt wird und dann genügend Flucht-Versteckmöglichkeiten vorhanden sind.

Meine Hollandse-Herder-Hündin ist seit Welpentagen darauf konditioniert, bestimmte Bereiche im Garten Hühnerfrei zu halten,dabei ist sie manchmal etwas übereifrig. Trotz aller Erziehung und natürlichem
Verhalten (Hütehund): Ein Hund ist und bleibt ein Beutegreifer und das darf nicht vergessen werden. Ist die Rangordnung zwischen Mensch und Hund nicht eindeutig geklärt, geht dies zu erst zu Lasten des Huhnes und dann wird der Hund für sein Fehlverhalten bestraft, für das er letztendlich nichts kann, er hat halt nur seinen Job verrichtet...

Martina
08.03.2005, 22:44
Jubel :laola

nach etwas über 4 Wochen haben es sich meine Mädels überlegt, ihr Futter wieder in Eier umzusetzen.

Abends schlafen - bis auf 2 unverbesserliche Ausnahmen - alle wieder auf der Stange und tägl. finde ich um die 8 Eier, Tendenz steigend!

Ich hatte übrigens die Schneezeit genutzt, um die Wege des Fuchses nachzuvollziehen - war echt spannend! Den Bau habe ich zwar nicht gefunden, weiß jetzt aber dafür, das unser Hof jede Nacht besucht wird...

Was soll`s - Fuchs ist glücklich, meine Hühner werden es wieder und ich bin es auch - bis zur nächsten Attacke - ;)

Liebe Grüße

Martina

Carsten
09.03.2005, 10:45
Sprich doch mal mit dem zuständigen Jagdpächter. evtl. kann der Dir ja auch etwas helfen, was den Fuchs angeht!

Martina
11.03.2005, 22:02
Hi Carsten,

habe ich bereits. Das Problem ist, dass es sehr viele Füchse gib. Wenn jetzt welche geschossen werden, heißt das noch lange nicht, dass "meiner" auch mit dabei ist. Und wenn ja, dann wird sein Revier wieder neu besetzt.

Alles im allen bedeutet dies, dass meine Mädels nur noch Freigang gekommen, wenn ich sofort im Zuge der Dämmerung nach dem letzten Huhn den Stall verschliessen kann.