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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ärger mit den Nachbarn



STEINI
09.05.2010, 19:30
Hallo Leute!
Wer kann mich Maßregeln wenn mein Hahn kräht? Er kommt erst um 9.30 aus dem Stall und fängt dann erst an die Nachbarn an zu nerven.
MfG Steini

Ann-Christin
09.05.2010, 19:58
Hey,

schwierige Frage!

Bei mir (Wohngebiet in einer Großstadt) darf er GESETZLICH von 6-22 Uhr krähen. Wurde mir auch vom Amt bestätigt.

9.30 Uhr ist eine angemessene Zeit (Wochentags), da finde ich es unangebracht, sich zu beschweren. Kurze Frage zu deinem Hahn: Kräht er denn viel und laut?

Es ist leider so: gesetzlich darf man mehr, als es dich Nachbarn wollen. Da muss man Fingerspitzengefühl haben und das richte Maß an Balance finden. Denn ein Nachbarskrieg ist für niemanden schön ;)

(Die oben genanngen Zeiten können für deine Region anders sein. Bitte erkundige dich bei deinem zuständigen Amt.)

LG Ann :)

Illy
09.05.2010, 21:10
Wenn Du auf dem Land wohnst, dann kann Dich niemand "maßregeln"
Da ist es dann ortsüblich, dass Hähne krähen.
Es ist schon schlimm, dass man immer wieder hören muss, dass sich die Nachbarn an Hühnern stören.
Ich habe 3 Hähne. Keiner meiner Nachbarn hat irgendetwas dagegen.
Andererseits............ich bin ja nicht die einige im Dorf, die Hühner und Hähne
hält. Man müsste dann ja allen verbieten, seine Hähne krähen zu lassen.
Und damit kommt wohl niemand durch.
Ach, es ist einfach nur traurig............

piaf
09.05.2010, 21:19
ich finde 9.30 ist auch sonntags eine angemessene Zeit, meine Nachbarn wären froh 8)

Gruß piaf

Windgefluester
09.05.2010, 21:26
hmmm mich würde mal interessieren ab wann wohnt man denn auf dem land? ist das irgendwie geregelt? also eigentlich möchte ich nämlich mein hähnchen dann auch behalten nur mach ich mir auch bisschen gedanken um die nachbarn. Die gute frau die direkt neben mir wohnt hat kein problem damit hat sie schon gesagt, sie findet es toll (hatten ja letztes jahr schon hühner nur keinen hahn). Leider haben wir im Ort irgendwie feinde ;) fragt mich nicht wen und warum ich weiß es nicht .... ausser anonyme briefe und polizei stand er noch nicht selbst vor der türe (polizei kommt GsD nun nicht mehr da es ja nie was zum beanstanden gab :roll , aber sie müssen halt ja allem nachgehen :roll)

naja zurück tzum thema wir wohnen in einer Gemeinde (ca. 1910 einwohner laut wiki), also ist das land?

sil
09.05.2010, 21:34
Geh doch einfach mal zur Gemeindeverwaltung und frag nach, als was deine Wohngegend ausgewiesen ist. (Gewerbegebiet, Wohngebiet.....)
Knappe 2000 Einwohner klingt nach Dorf, aber nachfragen würd ich trotzdem.

STEINI
09.05.2010, 22:02
Ich wohne im Pott in einer Zechensiedlung. Da hatten viele Hühner im Garten ist aber fast alles weg. Es gibt auch nur noch wenige Tauben-Väter. Aber Egal wenn es Einen stört das mein Karl kräht soll er mich mal. Trotzdem danke für die Antworten.
MfG Steini

Lexx
10.05.2010, 08:30
Ich sag´s mal wieder... ländlicher Raum/auf dem Land/im Dorf sind keine juristisch haltbaren Argumente und wenn eine Gemeinde oder Kommune beschliesst das ein Wohngebiet gebaut wird und dort keine Nutztiere gehalten werden dürfen, dann kann man viel auf "aber im Ort gibt´s doch 1,2,3,4,5,viele Hühnerhalter" pochen. Nur wenn im einen Wohngebiet Nutztierhaltung erlaubt ist, bzw. Geflügel, hat man ganz gute Karten, ABER da ist noch nicht der Hahn inklusive. Wenn der die Nachbarn stört, bzw. der Misthaufen zu nahe an der Grundstücksgrenze steht und stört etc. dann byebye. Ist Tatsache und selbst wenn in der nächsten Querstrasse ein Mischgebiet losgeht und der drittnächste Nachbar Hühner, Enten, Gänse und Ziegen ganz legal und unangreifbar hält, kann man das nicht geltend machen.

Reines Wohngebiet:
Nutztierhaltung nur nach Genehmigung durch das Ordnungsamt/Gemeindeverwaltung möglich, wenn Nachbarn möcken, muß sie aufgegeben werden. Sind schon Hühner vorhanden kann man geltend machen, das diese auch akzeptiert, sprich geduldet wurden und kann eine Erlaubnis so erwirken. Nicht zählen tun allerdings Hühner, außerhalb des Gebietes, auch wenn das das Haus gegenüber sein sollte. Also Plan anschaun sollte man vorsichtshalber.

Mischgebiet (Gewerbegebiet):
Mischgebiete sind Wohneinheiten, gemischt mit Industrie- oder landwirtschaftlichen Betrieben/Gebäuden. Hier ist Nutztierhaltung geduldet, die Haltung kleiner Nutztiere bei manchen Kommunen schon von vornherein erlaubt. Je höher der Anteil landwirtschaftlicher Einheiten, desto sicherer ist man.

Reines Industrie-, Landwirtschaftsgebiet:
Hier kann man im Rahmen des Tierschutzgesetzes (versteht sich) Nutztiere halten. Argumentiert wird das mehr oder minder damit, das es eh laut is und stinkt, da macht das auch nicht mehr viel aus :laugh
Unter solche Gebiete fallen auch kleine Weiler, oder freistehende Höfe etc..

liebe Grüsslis... Lexx

Windgefluester
10.05.2010, 08:47
naja also bei uns ist es so das hier z.b jedes haus einen hühnerstall gebaut bekommen hat (von früher noch) ... also alle in der straße haben hühnerställe (aber halten halt keine mehr). Mein Mann meinte, das warscheinlich (fragt mich nicht, ich kenn mich da icht aus) irgendwo vielleicht sogar verankert ist das hier nutztierhaltung sein muss. einer ein paar häusser weiter hatte sogar mal ein schwein im garten groß gezogen um es dann zu essen ;) und die leute konnten wohl nix machen (wollten es wohl los werden weil es gestunken hat)....

naja ich behalt erstmal den hahn (falls was schlüpft) und wenn dann wirklich trouble komt muß er halt herhalten für sonntags

Waldfrau2
10.05.2010, 11:37
Es ist wichtig, als was das Land ausgewiesen ist, auf dem das Haus steht, und das kann sich manchmal sogar von Straßenseite zu Straßenseite unterscheiden. Manchmal findet man auch was im Bebauungsplan. Ich habe eine Bekannte, die lebt in einem 350-Seelen-Dorf, und sie darf keine Hühner halten, auch nicht ohne Hahn, denn sie wohnt im "Neubaugebiet", was Anfang der 70er entstand. Es steht im Bebauungsplan: "Tierhaltung verboten - Ausnahme: Hunde und Katzen". 2 Straßen weiter sind Hühner schon wieder ohne Einschränkung erlaubt.

Ich wohne im Wochenendgebiet, wo seit ca. 4 Jahren das Dauerwohnen erlaubt ist. Ich habe bei der Gemeinde angerufen und bekam die Auskunft: "Hühner für den Eigenbedarf und maximal 1 Hahn" Hühner für den Eigenbedarf ist im Regelfall ca. 10, habe ich gelesen. Der Bürgermeister sagte, ohne das Dauerwohnrecht wären gar keine Hühner erlaubt, somit hatte ich Glück, daß das geändert wurde.

Allerdings ist die Definition für ein Wochenendgebiet, daß es der Erholung dienen soll. Ich könnte mir vorstellen, daß ein Richter mich zwingen könnte, den Hahn zu bestimmten Zeiten einzuschließen, wenn jemand sagt, er könne sich dank des Hahnes nicht erholen. Daher lasse ich die Tierchen lieber erst um 9.45 (Sommerzeit, im Winter 8.45) raus. Und als es letztes Jahr Probleme mit einer Nachbarin mit Schichtarbeit gab, habe ich den Vielkräher lieber gegen seinen Bruder umgetauscht, ehe es vor Gericht geht.

Fazit: Wenn in der direkten Nachbarschaft Hühnerställe und Hühnerhaltung existieren, kann man wohl mit Sicherheit davon ausgehen, daß man auch darf, aber die Frage ist noch, wieviele Tiere. Im Industriegebiet gibt es auch kein Problem. Und ansonsten kann es selbst im bäuerlichsten Rahmen (s.o.) Überraschungen geben, man sollte also den Bebauungsplan kennen und ggf. bei der Verwaltung nachfragen.

Windgefluester
10.05.2010, 11:44
noch eine frage ab wann muß ich denn die hühner anmelden? ab schlupfdatum? oder ab wann mact ihr das????

STEINI
12.05.2010, 23:28
Danke für die Antworten. Es gibt schon Hühner in unserer Siedlung, dort hat man aber keinen Hahn. Ist das wichtig für die Anmeldung beim Amt?

Lexx
13.05.2010, 09:07
Dem Amt sind Alter und Geschlecht egal, gemeldet wird ab Haltungsbeginn.

Der Hahn ist ebend als Lärmbelästigungsfaktor relevant und dementsprechend wird hier bei Beschwerden früher oder später das Ordnungsamt zuständig sein. Meldung macht man beim Vetamt ;).

liebe Grüsslis... Lexx

vonWelsum
13.05.2010, 09:33
Bei uns auf dem Grundstück haben wir seit über 10 Jahren Geflügel, seit ca. 3 Jahren auch Hühner mit Hahn.
Hab alles beim Landratsamt/Veterinäramt angemeldet.
Bin ich denn damit auf der sicheren Seite? Weiß nicht, ob wir ein Wohn- oder MIschgebiet sind. Steht sowas in den Bauunterlagen?

Waldfrau2
13.05.2010, 11:47
Steht im Bebauungsplan. Da könnten auch Zusätze stehen, wie z. B. bei meiner Bekannten das mit "Tierhaltung verboten - Ausnahme Hunde und Katzen" (siehe oben). Bei mir half auch eine Anfrage beim Bürgermeister weiter, denn ich wohne im Wochenendgebiet. Das mit dem Wochenendgebiet steht im Bebauungsplan.

Aber andererseits, vonWelsum, würde ich an Deiner Stelle keine schlafenden Hähne wecken, außer z. B. neue Nachbarn ziehen ein, die evtl. was gegen Hühner haben. Bei mir war es so, ich wußte dank des Bürgermeisters sicher, daß ein Hahn erlaubt ist, und so konnte ich anders gegenüber den Nachbarn auftreten als wenn ich mir unsicher wäre.

Illy
13.05.2010, 11:52
Also echt......ist es nicht schlimm ? Nein, nicht "es" sondern der Mensch !!
Hunde sind überall erlaubt. Und wenn die dann den ganzen Tag bellen und jaulen, kannst Du fast nichts machen. Hühner und Hähne stören aber.
Was für eine Welt.
Bei uns hier gibt es viele Pferdehöfe und somit auch viele Reiter.
Mindestens 1 x die Woche fahre ich durch Pferdekake, weil die ja einfach hinmachen, wo sie grade laufen. Ich kann den Pferdeäpfeln nicht ausweichen, weil die Straße zu schmal ist.......also bleibt mir nix anderes übrig, als drüber zu fahren. Die Kake klebt an menen Reifen und fährt somit mit in die Garage.
Lecker !!!
Kackt aber ein Hund auf die Straße, dann verlangt man von deren Besitzer, dass die das entfernen.
Na, wo ist denn da die Logik ?
Ich kann über diese doofen Verbote und Anordnungen echt nur den Kopf
schütteln.
Es gibt doch nichts dümmeres als den Menschen.........oder denk ich da Eurer Meinung nach zu streng ?

Waldfrau2
13.05.2010, 11:59
Original von Illy
.........oder denk ich da Eurer Meinung nach zu streng ?

NÖ. Nicht zu streng. Ich denke oft auch, ich bin im falschen Film.

Quaki
13.05.2010, 11:59
Hallo

Bei uns in der Nebengemeinde hat sich ein unbekannter Nachbar auch über einen Hahn beschwert. Da bekam der Besitzer vom Ordnungsamt die Auflage, den Hahn nicht vor 6.30 Uhr aus dem Stall zu lassen. (Wohngebiet)
Es kommt hier auf die Gegend und das Ordnungsamt an, wo die Hühnerhaltung ist.
Bei meiner Schwester 10 km weiter, darf im Wohngebiet kein Hahn gehalten werden, auf der anderen Seite des Fußweges ist Mischgebiet da dürfen Hähne gehalten werden. 8) Hat der Schwager halt gegenüber den Garten gemietet. :laugh
Grüßle Quaki

Lexx
13.05.2010, 12:41
Mindestens 1 x die Woche fahre ich durch Pferdekake, weil die ja einfach hinmachen, wo sie grade laufen. Ich kann den Pferdeäpfeln nicht ausweichen, weil die Straße zu schmal ist.......also bleibt mir nix anderes übrig, als drüber zu fahren. Die Kake klebt an menen Reifen und fährt somit mit in die Garage.
Lecker !!!
Kackt aber ein Hund auf die Straße, dann verlangt man von deren Besitzer, dass die das entfernen.
Na, wo ist denn da die Logik ?

Die Logik ist: "Wo kein Kläger, da kein Richter!". Viele Pferdebesitzer wissen das gar nicht, aber kackt Hotti auf die öffentliche Straße, dann muß der Reiter absteigen und wegputzen! Verliert ein Landwirt beim Mist- oder Jaucheausbringen nämlich was auf den Straßen, dann hat er auch zu reinigen und unteranderem aus diesem Grund treiben auch viele Landwirte, die innerhalb von Ortschaften wohnen, ihre Rinder nicht mehr auf die Weiden, ebend weil sie danach die Kacke wegzuputzen haben. ;)

liebe Grüsslis... Lexx

Illy
13.05.2010, 13:13
Tja...........bisher hat noch keiner seine Pferdeäpfel weggeräumt.
Wir haben hier jede Woche unser Gemendeblatt. Kennt wohl jeder von Euch.
Da stand dann immer wieder, dass die Hundebesitzer doch bitte die Hinterlassenschaften Ihrer Lieblinge wegmachen sollen. Dafür gibt es an vielen Stellen mittlerweise solche Kakatüten. Daraufhin habe ich auf dem Rathaus angerufen und gefragt, ob man nicht mal auch über den Pferdekot schreiben könne. Wurde sogar gemacht. Aber gebracht hat es nichts. Wenn Du mal einen Reiter erwischst und ansprichst, dann gucken die Dich nur blöd an......
Ich mag Pferde........aber die, die da drauf sitzen, die scheinen zu denken, wir da unten sind nicht ganz dicht !!!

n-hecker
17.05.2010, 15:45
Wenn du auf dem Land lebst kann der Nachbar eigentlich nichts machen.







Gruss Nicolas

Phönix
17.05.2010, 16:50
@ Illy: Das wird einem sogar in der Fahrschule beigebracht. Wer die Straße verschmutzt muss diese auch wieder säubern. Das gilt für Mistfahrer, Pferde usw. . Wer die Straße verschmutzt gefährdet somit den Straßenverkehr. Hier wird gerade eine Gaspipeline verlegt. Da die Baufahrzeuge ab und an die Straße nutzen, wurde wegen eventueller Verschmutzung der Fahrbahn die Geschwindigkeit auf 50km/h gesenkt. Hast du die Reitlehrer mal darauf angesprochen, dass es auch wichtig ist den Schülern soetwas zu vermitteln? Ich weiß das ist schwer, weil die sonst gleich fragen, ob man sonst keine Probleme hat.
Nehmen wir mal an ein Fahrradfahrer fährt durch so einen Haufen, rutscht aus und bricht sich den Arm. Was nun? Aber es muss ja erst immer was passieren... :roll

@ STEINI: Frag doch mal, ob das Ordnungsamt auch etwas gegen "krähende" Nachbarn unternimmt. :P

LG Phönix

Gänsemagd_19
17.05.2010, 17:04
Naja, also ich stell mir des grad bildlich vor, wie ein Reiter mit der Hundekacktüte versucht Häufchen zu entfernen xD

Wieviele Tütchen braucht der denn??


Ne aber im Ernst, eigentlich sollte jeder seinen Dreck wegmachen, ob Reiter oder nicht...

Lexx
17.05.2010, 19:59
Nicht nur sollte, sondern muß. Man muß dann halt die Chuzpe haben und den betreffenden Stellen mitteilen das die Reiter aus Stall XY die Straße einsauen und eben nix wegräumen. ;)

@ Nicolas, auf dem Land ist halt juristisch nicht haltbar. Gänsemagd kennt vielleicht die Fälle aus Waldburg (im Allgäu) vom Hörensagen, wo jemand erst die Kuhglocken weggeklagt hat, bzw. dann noch erwirkt hat, das neben seinem Grundstück nichts weiden darf, weil Kuhfladen müffeln, dann fleissig jeden angezeigt hat, der seiner Meinung nach zur falschen Zeit Jauche geführt dann bzw. zur "falschen Uhrzeit" mit´m Trekker an seinem Haus vorbeifuhr, dann war ein Hahn (und ich meine auch eine Gruppe Gänse) fällig und zuletzt sollten sämtliche Katzen dran glauben, weil die seine Rosen gedüngt haben... da hat´s dann aber dem Amtsgericht in Ravensburg auch gereicht ;). Und Waldburg ist Land, mehr Pampa geht fast nicht :laugh.

Ausschlaggebend ist die Ausweisung in welcher Art Gebiet man wohnt, Wohngebiet, Mischgebiet oder landwirtschaftlicher Raum/Industriegebiet. Bei Wohngebieten kommt es drauf an, ob Geflügel als Ausnahme zugelassen ist, weil grundsätzlich ist keine Nutztierhaltung erlaubt. Da fällt Geflügel drunter, manche Kommunen erlauben aber kleine Gruppen, bzw. Haltung ohne Hahn u.ä.. Aber, sollten die Tiere dann doch Nachbarn stören, seien es die typischen Geräusche oder der Geruch vom Misthaufen, dann müssen in den meissten Fällen die Tiere wieder weichen. Und wenn das ein Wohngebiet im allerländlichsten Kuhkaff ist und gegenüber ein Bauernhof im Mischgebiet liegt und 20 Hähne hat... ist den Gerichten wurscht, die müssen aufgrund der Gesetzeslage entscheiden.

liebe Grüsslis... Lexx

ptrludwig
17.05.2010, 20:30
Original von Gänsemagd_19
Naja, also ich stell mir des grad bildlich vor, wie ein Reiter mit der Hundekacktüte versucht Häufchen zu entfernen xD

Wieviele Tütchen braucht der denn??


Ne aber im Ernst, eigentlich sollte jeder seinen Dreck wegmachen, ob Reiter oder nicht...
Ich denke jeder sollte einfach mehr auf den anderen eingehen. Jetzt regst du dich über den Reiter auf, danach regt der sich über deinen Hahn auf, einem anderen stört das Bellen der Hunde, dem anderen sind die Kirchenglocken zu laut und so ist es ein Kreislauf. Die Menschen leben nicht mehr miteinander sondern gegeneinander und keiner fühlt sich wohl dabei.
Wo Menschen zusammen leben gibt es nun mal Belästigungen und wenn jeder etwas darüber hinwegschaut ist es doch ein viel besseres Zusammenleben.

Gänsemagd_19
17.05.2010, 21:36
Ich reg mich net über Reiter auf, ich meinte ja nur dass die ihren Mist auch weg,achen sollen, genauso wie Hundehalter etc.

Da wo ich wohn, regt sich keiner über meinen Hahn auf (der kräht auch net...) und bis zum Nachbar sind es einige hundert Meter, zum Dorf nochmals 1 1/2 km...

ptrludwig
17.05.2010, 21:54
Ich glaube du hast meinen Beitrag nicht verstanden, oder willst ihn nicht verstehen.

Lexx
18.05.2010, 07:30
Du hast nicht verstanden. Im Grunde geht´s darum, das man aber auch Rücksicht üben sollte. Und dann sollten Reiter auch mal die Pferdeäpfel von der Straße räumen. Hundebesitzer sollen ja auch ihre Häufchen entfernen, Landwirte müssen verlorenen Mist wegräumen oder zahlen sonst Strafe... da kann auch mal der Reiter vom hohen Roß. Würden hier alle ihre Hähne bei Sonnenaufgang rauslassen und sich dann durchaus berechtigt Nachbarn beschweren, dann würde man hier doch auch auf Rücksicht gegenüber Nichthühnerhaltern plädieren und spätere Zeiten vorschlagen.
Und Gänsemagd schreibt hier von 1 oder sogar 2 Ställen, wo die Reiter regelmässig auf den Strassen unterwegs sind. Mein Nachbar hatte drei Pferde, wenn da die Kids ein paarmal die Straße hoch und runter geritten sind, dann durfte auch jeder Autofahrer der da zwangsläufig durchmusste seine Reifen abspritzen. Einspurige Gemeindeverbindungsstraße, da kann man nicht groß ausweichen. Gut, ich hab den Kerl dann nicht darauf hingewiesen, bzw. angezeigt... der hatte es sich durch seinen Egoismus und seine Arroganz so mit allen Leuten rundrum verdorben, da gab´s genug die das gemacht haben :laugh.

Rücksichtnahme ist gut und schön, nur Rücksichtslosigkeiten ständig hinnehmen müssen, kann´s dann auch nicht sein ;)

liebe Grüsslis... Lexx

Waldfrau2
18.05.2010, 10:40
Gabs früher nicht mal Beutel, die man den Pferden unter den Schwanz gehängt hat? Denn in Kutschenzeiten wären ja sonst die Straßen nur noch Pferdeäpfel gewesen, und außerdem waren die damals ja von Wert, als Dung oder als Brennmaterial.

Phönix
18.05.2010, 10:57
Wenn mein Hahn kräht, verletzt er niemanden, zumal meine erst um 7Uhr rauskommen. Wenn aber jemand, wie besagt, durch Pferdeäppel fährt oder sogar darin ausrutscht und sich ernsthaft verletzt, dann ist das schon etwas anderes. Wie Lexx schon sagte: Gegenseitige Rücksichtnahme ja, Rücksichtslosigkeit immer hinnehmen nein. Wir haben direkt nebenan ein Gestüt und auch nur so eine mickerige Verbindungsstraße. Ich habe hier vielleicht 2 Mal Pferdeäpfel liegen sehen, also scheint es ja doch zu gehen. Mein Freund hat sich jetzt erst neue (und ziemlich teure ~.~) Felgen gekauft. Wäre das hier der Fall, hätte er sie schon längst darauf angesprochen, aber vernünftig. Der Lärm, den die Pferde machen, ist uns auch egal. Die spannern auch immer in unser Fenster rein. Müssen die seeehr interessant finden. :roll

Was ich sagen will: Hahnengekrähe und Pferdemist sind im Grunde genommen zwei völlig verschiedene Sachen. Der Mensch kann seinem Hahn nicht das Krähen verbieten, aber die Hinterlassenschaften seines Pferdes beseitigen. Da besteht immerhin Verletzungsgefahr.

LG Phönix

Gänsemagd_19
18.05.2010, 12:23
Die spannern auch immer in unser Fenster rein. Müssen die seeehr interessant finden.


Wer weiss was die da sehen :laugh

ptrludwig
18.05.2010, 12:55
In Deutschland meint jeder anderen Vorschriften machen zu müssen. Dem einen passt das nicht dem anderen dieses nicht.
Ein normales Zusammenleben ist nicht mehr möglich. Man muss sich nur die Leute auf der Straße anschauen, böse Gesichter kein Lächeln, keiner möchte angesprochen werden, wenn man es trotzdem macht wird man angeschaut als wenn man von einem anderen Stern kommt. Also macht weiter so gengelt euch gegenseitig, wenn ihr es schaffen solltet das die Pferdebesitzer den Kot von der Straße entfernen findet sich ein neues Thema.
Ach ist ja schon da, die spannen ja auch noch in die Fenster, also wenn sie an Häusern vorbeireiten wo sie reinschauen können, absteigen und zu Fuß gehen. Das könnte man vielleicht in die Gemeindesatzung schreiben.
Wäre doch gelacht wenn man nichts mehr finden würde worüber man sich aufregen kann.
Ach ja so langsam verstehe die Leute die etwas gegen Hühnerhaltung in ihrer Nähe haben und einige Hühnerhalter sollten sich vielleicht mal fragen warum das wohl so ist.

Phönix
18.05.2010, 12:56
Original von Gänsemagd_19

Die spannern auch immer in unser Fenster rein. Müssen die seeehr interessant finden.


Wer weiss was die da sehen :laugh

Ich weiß es auch nicht...vielleicht schauen sie Dienstag Abend immer Dr. House mit. :laugh Die Koppel ist ja genau neben unserem Fenster und da stehen sie dann auch immer. :roll

@ptrludwig: Wenn du mal richtig gelesen hast, habe ich das als Spaß gemeint und der bezog sich nicht auf die Reiter sondern auf die Pferde, die halt abends gern in unser Fenster schauen. Mich stört es nicht. Ich finde es lustig. Gerade weil sich hier alle vertragen gibt es hier gegenseitige Rücksichtnahme. Das Gestüt bekommt von uns den Strom für seine Koppeln und dafür haben wir hier saubere Straßen. Sowas nennt man Kompromisse. Gibt es viel zu wenige, weil die Leute eben ihre Klappen nicht aufmachen und wenn doch es in einer respektlosen, unhöflichen und agressiven Art äußern.

Damals während meiner Abiturzeit hatten wir uA das Thema Staatsformen und da gab es eine, die leider nicht umsetzbar ist (jedenfalls nicht mit uns). Sie besagt, dass jeder alle Rechte hat, solange diese nicht die der anderen einschränken oder außer Kraft setzen. Es ist elider nicht machbar, aber naja...

LG Phönix

hobgoblin
20.05.2010, 10:54
Auch auf den Verdacht hin dass ich wieder mal eine auf den Kopp bekomme:

Ich bin eine reitende Hähnehalterin! So, jetzt ist es raus.

Ich bin auf dem Land (Dorf mit +/- 200 Einwohnern) groß geworden. Die Hunde und Katzen liefen frei, die Kühe wurden über die Straße auf die Weide getrieben (manchmal auch, durch Zufall, durch Nachbars Garten) es wurden Hühner und Hähne gehalten, es wurde Mist gefahren und es wurde auch geritten. Kinder spielten auf der Straße oder auch im Hühnerstall oder auf der Kuhkoppel und ich weiß noch ganz genau wie meine Mutter sich immer vor die Haustür gestellt hat und Laut „MIIIITTAG“ gerufen hat. Egal war wir uns befanden, wir mussten den Ruf nicht hören, trotzdem wurden wir informiert und waren meistens pünktlich am Tisch.

Die Haustüren waren stets offen und wer etwas wollte lief laut rufend durchs Haus.

Es gab kein Gemecker und auch wenn die Kühe durch den Garten getrampelt sind, wurde darüber gesprochen und der Schade ersetzt. Es musste kein Anwalt und kein Gericht bemüht werden.

DAS LEBEN WAR SCHÖN!!!

Dann sind Leute aus der Stadt, wegen der ländlichen Ruhe und Idylle, eingefallen. Auf einmal gab es Verordnungen. In dem Dorf in dem ich aufgewachsen bin wussten die „Alten“ damit umzugehen.

Heute lebe ich immer noch auf dem Land, allerdings in einem viel größerem Dorf (550 Einwohner). Mein Nachbar ist aus der Stadt auf Dorf gezogen, wegen der Ruhe. Aber nun ist das ständig Lärm: Die Bauern halten sich in der Erntezeit nicht mal an die Mittagstunde und fahren schon vor 7 Uhr mit ihren Treckern durch die Gegend, und das Sägewerk, ständig kreischt die Säge. Dann der Pfau und der Esel, die auf einem Hof leben, der ca. Luftlinie 800m entfernt liegt. Und dann auch noch ich: ständig mit irgendwelchen lauten Geräten auf dem Grundstück unterwegs, und dann auch noch Olli.

Und wegen Olli haben wir uns dann auch über den Zaun weg gefetzt. Seinen Garten kriegt der gute Mann nicht auf die Reihe, der Giersch wächst fröhlich von seinem Grundstück zu mir rüber; ist ja Natur. Und ich habe auch nie was gesagt. Aber dann hat er sich über Olli beschwert und der ganz Frust und Druck hat sich gelöst und ich habe ihn einen korintenkackenden Prinzipienreiter genannt, ihm alle seine Verfehlungen aufgezeigt und ihm prophezeit, das ich für Olli bis nach Karlsruhe gehe. So, das war im letzten Sommer.

Seit dem Frühjahr versuchen wir uns wieder vorsichtig anzunähern. Olli bleibt bis 7 Uhr im Stall, auch wenn das Klima im Sommer dadurch unerträglich wird und sich Milben ohne Ende vermehren werden. Ich halte mich weiterhin an die Mittagsruhe und werde am Sonntag die Arbeit im Garten ruhen lassen, damit der arme Mann sich nicht belästigt fühlt.
Ansonsten guten Tag und guten Weg.

Und ich reite zwar, aber ich sitze nicht auf dem hohen Ross und wenn mein Pferd kackt macht es das auf den Grasstreifen oder am Straßenrand, von dem ich es dann mit einem Besen auf den Grasstreifen fege, wenn ich mein Pferd in den Stall gebracht habe.

Nichts desto Trotz muss ich doch über die Leute lachen, die sich tolle Geländewagen kaufen und sich dann beschweren, wenn sie mal durch ein Kackehaufen fahren müssen.

Was ich sagen möchte ist, dass die Gesellschaft einfach immer engstirniger und egoistischer wird. Nur noch Regeln und Vorschriften und Verordnungen, Anwälte und Gerichte.

Geredet wird nicht mehr, oder sagen wir besser zugehört wird nicht mehr, und es wird nur noch mit den Finger auf andere Leute gezeigt. Der Dreck vor der eigenen Tür wird aber schnell unter den Teppich gekehrt.

Tolle Welt, tolles Miteinander und ich bin froh dass mein Leben schon zur Hälfte rum ist, denn wie das noch weiter gehen soll ist mir ein Rätsel.

Lexx
20.05.2010, 11:13
Und nu haste einiges in den falschen Hals bekommen. Ich stamm auch vom Dorf und kenn auch noch Kühe die durch´s Dorf zur Weide getrieben wurden, aber damals hatte auch nicht jeder ein Auto, die Straßen waren lange nicht so befahren und interessanterweise haben die Bauern damals recht freiwillig auf dem Rückweg die Fladen beseitigt.

Das Beispiel Waldburg habe ich angeführt, um mal hier dem Irrtum "auf dem Land muß Hahn, Lärm und Gestank geduldet werden" den Gar auszumachen. Gut fand und finde ich das nachwievor nicht.

Du schreibst selber, das Du die Häufen wegmachst, also warum fühlst Du Dich angegriffen? Die Kids vom meinem Nachbarn haben das nicht gemacht, sprich wir hatten dann die Pferdeäpfel via Autoreifen bei uns im Hof. Und wir hatten nie einen Geländewagen... der kommt erst noch, aber deswegen weil man den hier im bayrischen Voralpenland echt braucht. Aufgeregt hat mich, das mein Nachbar aber selber seinen Nachwuchs dreimal am Tag über´n Hof gejagt hat, um Pferdeäpfel oder Kuhfladen zu beseitigen und ich weiß nicht wie er seine Gänse vor Jahren entsorgt hat, aber die mussten weg, weil sie ihm den "Hof verschissen" haben. Bzw. sein Hund hat auch 3x täglich bei uns in den Hof gekackt, bzw. in die Aufahrt zu unserer Vermieterin, aber wehe unser Hund hat neben der Straße in den Grünstreifen gepinkelt. Sowas find ich dann halt echt blöde, aber so verhält sich ja eigentlich niemand, ebend außer meinem Exnachbarn, der immer dann wenn´s um ihn ging, meinte das wär halt´s Landleben :roll. Der Pferdezüchter bei uns am Ort, hat immer die Äpfel beseitigt, der fand das auch selbstverständlich, so wie Du.

Was Gänsemagd anführt, ich komme ursprünglich auch aus der Gegend und ich kenne solche Reitstrecken zu genüge, das sind dann einzige Kackstrassen, ganz ehrlich. Netterweise fahren aber die Reiter selber da nicht lang, wenn sie heimfahren und umkurven auf dem Reiterhof schon jeden Apfel. Deswegen find ich´s nicht okay, wenn man selber das nicht an den Reifen haben möchte, das anderen zuzumuten.

Und wegen Olli, also wenn Du zukünftig erst um 7.00 morgens den Stall aufmachst, so heiß isses da auch noch nicht und zur Milbenexplosion wird das auch nicht führen, bestimmt ;).

liebe Grüsslis... Lexx

Susanne
20.05.2010, 11:52
Hallo,
meines Erachtens ist außer der fehlenden Toleranz der lieben Nachbarn das Grundproblem, dass wir Hühnerhalter auch schon mit wenigen Tierchen als "Nutztierhalter" gezählt werden und damit unter Vorschriften fallen, die meines Erachtens die persönliche Freiheit entscheidend einschneiden. (Lexx, ich weiß, Du wirst mir wahrscheinlich wieder schreiben, dass ich meine Energie mit unsinnigen Überlegungen verschwende :-)) )
Immer wenn ich Mitsteiter suche, diesem Umstand abzuhelfen, dann werde ich nicht wirklich fündig, weil sich die meisten irgendwie arrangiert haben und mit der Situation leben können.
Dabei bereitet einem dieser Umstand (also dass wir Nutztiere haben) auf vielfältige Art Schwierigkeiten:
Sei es bei der Wohnungswahl/ Häuserwahl (ich finde es ein Hammer, dass ich auf den Bebauungsplan achten muss, wenn ich Hühner mit Hahn halten will- im Außengelände allerdings würden die Hühner niemanden stören, da darf man dann aber keine Zäune ziehen),
dass mein TA sich immer am Rande der Legalität bewegt, wenn er meine Tiere (meines Erachtens angemessen) behandelt,
dass meine Haltung von amtlicher Seite kontrolliert wird (Veterinäramt kommt ab und an vorbei und erfreut sich an meinen schönen Tieren- wann kommt mal das Amt zu einem Hundhalter!) usw.
Wer die Tiere nicht als Nutztiere hält (ich schlachte nicht, ich verkaufe nicht, weder Tiere noch Eier), hat dann noch das Problem, dass auf legale Weise manche Tiere nicht angemessen versorgt werden können, wenn sie bestimmte gesundheitliche Probleme haben (z.B. ist es nicht erlaubt, eine Henne mit Legedarmproblematik mit Hormonen zu versorgen, damit die weitere Eiproduktion unterbunden wird, obwohl dann ja nicht mal mehr Eier produziert werden könnten und zudem eine solche Henne sicherlich von niemandem mehr gegessen werden würde! Weiterhin darf man zu sehr aktive Hähne nicht mit chemischer Kastration behandeln, obwohl das die Problematik entschärfen würde und das zum Beispiel bei Rüden gängig ist, der TA darf in einem solchen Fall das Tier übrigens auch nicht einschläfern (geht aus ethischen Gründen nicht), Tierheime würden solche Tiere nicht nehmen- ergo: Der nicht schlachtende Tierhalter und die dazugehörenden Hennen müssen nun mit so einem Tier leben, bis es von alleine stirbt).
Und dann kommt noch gerne das Argument: Das sind eben Nutztiere und die werden eben geschlachtet, selbst schuld, wenn Du Dir solche anschaffst, hat Dich ja keiner gezwungen!
Na ja.
Liebe Grüße
Susanne

hobgoblin
20.05.2010, 12:10
Original von Lexx
Und wegen Olli, also wenn Du zukünftig erst um 7.00 morgens den Stall aufmachst, so heiß isses da auch noch nicht und zur Milbenexplosion wird das auch nicht führen, bestimmt ;).

liebe Grüsslis... Lexx

Nein, der Stall geht dann automatisch auf, aber eben nur die kleine Klappe zum Auslauf. Die große Tür mache ich dann erst auf, wenn ich Feierabend habe. Im Sommer ist es dann schön heiß und feucht... ein Milbenparadies.

Lexx, ich fühle mich nicht auf den Schlips getreten. Ich empfinde es nur so, das Reiter oft über einen Kamm geschoren werden. Reiten ist heute kein privilegierter Sport mehr und wenn ich dann etwas von „auf dem hohen Ros“ sitzen höre werde ich sauer.

Ich muss für mein Geld arbeiten, gehe um mir das Pferd, die Katzen und die Hühner zu halten eben nicht so oft Essen oder ins Kino oder was andere Leute eben so machen. Und so hat eben jeder seine Passion.

Trotzdem empfinde ich es so, als ob es den Leuten heute an Respekt fehlt. Das geht schon beim Grüßen los, oder andere Mensch ausreden zu lassen bzw. ihnen zuzuhören. Die Frage „Wie geht es dir“ wird zwar gestellt, aber es interessiert niemanden. Jeder ist auf seinen Vorteil bedacht, ein richtiges Miteinander kaum noch möglich.

Um noch einmal auf meinen Nachbarn zurück zu kommen: Um des lieben Friedens Willen habe ich nichts gesagt, wenn die Musik im Garten laut war, wenn laut auf der Terrasse gesprochen wurde, wenn die ganze Nacht die Pumpe in seinem Teich lauft. Weil ich eben wert auf eine gute Nachbarschaft gelegt habe. Aber dann mähe ich zur falschen Zeit am falschen Ort Rasen, dann säge ich am letzten schönen Tag im Jahr Bäume ab, wo er doch zum letzen Mal auf der Terrasse sitzen möchte usw.

Rücksicht und Kompromisse sind selten geworden.

Und wie gesagt, es wird nicht mehr auf den Einzelnen gesehen, sondern ganze Gruppen über einen Kamm geschoren: Reiter, Geflügelzüchter, BMW-Fahrer… Trotzdem handelt es sich um Individuen

Phönix
20.05.2010, 12:49
@ hobgoblin: Genau diese Zeit vermisse ich. Ich bin auch ein absoluter Draußenmensch trotz gesundheitlicher Probleme. In unserem 200-Seelen-Dorf, in dem meine Familie lebt, gibt es sowas noch so gut wie gar nicht. Da gibt es noch die gegenseitige Rücksichtnahme und es funktioniert! Über Probleme wird gesprochen, jeder hilft dem anderen. Muss erst noch ein Gesetz zur Rücksichtnahme gefällt werden, dass das auch bei den vielen aus der Stadt zugezogenen ankommt? Ich will jetzt nicht verallgemeinern, denn hier haben wir keine Probleme mit den Leuten. Ganz anders bei meinem Freund. Der wohnt knapp unterhalb von Berlin und ich wohne seit einem Jahr bei ihm. Da klatscht man sich manchmal an den Kopf, was die Zugezogenen für Probleme haben. Sie halten sich höchstens an die Sachen, die im Gesetz festgeschrieben sind und wundern sich dann, wenn plötzlich alle verärgert sind. Die, die nicht zu den Ausnahmen gehören, sind die, die hier auf unseren Wasserstraßen ohne Bootsführerschein ein Boot mieten und mit viel zu hoher Geschwindigkeit durch die Dahme rauschen. Die denken weder an die Bootsbesitzer, deren Kähne durch den Wellenschlag Wasser schöpfen und gegen die Steganlagen knallen noch an die vielen Wasservögel, die hier im Schilf brüten. Mal ganz davon abgesehen, dass gerade die Leute, die hierher wegen dem friedlichen Landleben Sonntagsausflüge machen, gleich ncoh ihren Müll mitbringen und im Wald abladen. Und das bergeweise! MUss sowas sein? Das werde ich ganz sicher nicht tolerieren.

Vielleicht sollte man für Zugezogene eine Art Knigge fürs Land entwickeln?! ???

Es war nicht alles schön an dem alten Landleben (zB Kastration war da ein Fremdwort), aber das Miteinander hat gestimmt.

EDIT: Wir hatten damals in Deutsch die Diskussion bezüglich Egoismus und Hilfsbereitschaft. Ich bin auch noch heute der Meinung, dass Menschen aus purem Egoismus handeln. Wir helfen Menscehn, weil wir dadurch die soziale Bindung verstärken und so besser ein Teil der Gruppe ist oder man ohne den anderen nicht leben kann. Ob man die Kommunikation auch wirklich so meint hat etwas mit Ehrlichkeit und Falschheit zu tun. Mir ist es sehr wichtig, wie es meinen Bekannten oder Verwandten geht und deswegen stelle ich die Frage auch immer ehrlich gemeint. Bei vielen bezieht sich der Egoismus aber nicht mehr auf das friedliche Miteinander als Teil der Gesellschaft sondern auf den eigenen Vorteil. Ich glaube deswegen begegne ich auch immer Menschen im Anzug so vorsichtig.

LG Phönix

hobgoblin
20.05.2010, 13:20
Original von Phönix
Mal ganz davon abgesehen, dass gerade die Leute, die hierher wegen dem friedlichen Landleben Sonntagsausflüge machen, gleich ncoh ihren Müll mitbringen und im Wald abladen. Und das bergeweise! MUss sowas sein? Das werde ich ganz sicher nicht tolerieren.

Vielleicht sollte man für Zugezogene eine Art Knigge fürs Land entwickeln?! ???

LG Phönix

Oder die Leute, die den Rasenabschnitt im Naturschutzgebiet entsorgen, weil ein Komposthaufen kein Platz auf dem Grundstück hat und sich ja auch in einem Ziergarten nicht so gut macht.

Angst macht mir allerdings, dass diese Generation uns irgendwann regieren wird. Und wenn dann jeder nur noch sein eigenes Schäfchen ins Trockne bringt werden einfach zu viele auf der Strecke bleiben.

Und die Welt wird sich im Großen und Ganzen nicht verändern wenn Olli nicht mehr kräht. Auch für meinen Nachbarn nicht. Und die Landwirte müssen weiter ernten, wenn das Wetter gut und das Getreide reif ist und dann auch in der Mittagszeit. Ansonsten werden wir bald an unserem Egoismus verhungern oder es wird was gezüchtet, das zwar nicht gesund und künstlich ist aber wartet, bis es Leuten wie meinem Nachbarn mit der Ernte in den Kram passt. Ach ja, und danach wird etwas entwickelt, damit die Ausscheidungen der Rinder und Schweine nicht mehr riechen. Dann kann der Bauer auch Gülle ausbringen ohne dass es zur Geruchsbelästigung kommt.

Schöne neue Welt

Quaki
20.05.2010, 13:21
Hallo

Wohne im Stadtteil mit ca. 5000 Einwohnern, direkt in der Altstadt.
Habe hier im Mischgebiet 15 Hähne mit Hennen, Gänse, Enten und Ziegen laufen. Bisher hat sich nur ein Nachbar beschwert, doch seit ich auf seiner Seite das Fenster erneuert habe, ist er zufrieden.
Von allen anderen Nachbarn keine Beschwerden, frage schon mal gelegentlich nach.
Klar ,der direkte Nachbar nebenan darf auch mal öfters bei Nacht durchfeiern, da bekommt er von uns auch keine Probleme und seine kleine Tochter liebt die Tiere.
Im Neubaugebiet hört man die Hähne auch, aber nur im Hintergrund und sie werden ja nie vor 8-9 Uhr morgens rausgelassen.
Durch den gemauerten Stall hört man sie draußen auch nicht so laut.
Hoffe, es bleibt so.

Gruß Quaki

Lexx
20.05.2010, 13:32
@ hobgoblin, jetzt kapier ich erst, womit ich Dich getroffen hab. Tut mir leid. Das mit dem hohen Roß sollte eigentlich nur als Schmunzler sein, ich wollten damit niemanden beleidigen. Tut mir ehrlich leid.

Immerhin tut sich mittlerweile was bei der Gerichtsbarkeit. So einfach wie vor einigen Jahren das man Kuhglocken wegklagen, oder von Landwirten während Aussaat und Ernte eine Einhaltung der Ruhezeiten erklagen konnte, isses nicht mehr, Solche Fällen gingen bis ganz nach oben und da wurde ebend Notwendigkeit und Tradition vor die vermeintliche Ruhestörung gestellt. Nur leider bezüglich Hähnen, Pfauen und Esel hat sich das noch nicht so durchgesetzt.

hobgoblins Nachbar ist natürlich das Paradebeispiel des Stadtflüchters, der meint auf´m Land ist man frank und frei, der aber vom Landleben selber weder was hören noch riechen will. Im Umkehrsxchluß war mein Exnachbar das Paradebeispiel des verbohrten Landwirts, der auf niemanden nichtmal ein Minimum an Rücksicht genommen hat... vielleicht sollte man die zwei mal in einen Raum sperren? :laugh
Das es aber auch anders geht, ist denke ich uns allen hier auch klar. Mein Männe ist auch ein Städter und ihm geht nach nichtmal einem Jahr das reine Wohngebiet in das es uns verschlagen hat, genauso auf den Sack wie mir, weswegen wir zu einem erneuten Umzug in 1-2 Jahren tendieren und dann wieder ab in die Pampa, zu Gestank und Trekkerlärm :laugh

liebe Grüsslis... Lexx

Phönix
20.05.2010, 13:37
Unsere Gesellschaft wird wohl an falschem Egoismus zu Grunde gehen. Ich glaube die Leute, die aufs Land ziehen, verstehen das mit der Ruhe falsch. Wenn unser eins von Ruhe spricht, dann bezieht sich das auf das Miteinander und das Wohlbefinden. Ich denke sie gehen von akustischer Ruhe aus und verstehen von unserer Ruhe gar nichts. Im Gegenteil: Sie stören sie erheblich. Ruhe heißt für mich abends mit den Nachbran zusammen grillen, dusselig mit ihnen quatschen, zusammen arbeiten, dass nachmittags Besuch kommt, wir uns bei den Tieren irgendwo niederlassen und einfach nur reden. Das muss sich auch gar nicht auf die Stadt spezifizieren. Fakt ist, dass die, die wegen der Ruhe umziehen, meist dem nachbarlichen Streit ausweichen wollen und diesen aber gleich mal mit ihrem Gepäck mitbringen.

Und wie man an Quakis Beispiel sieht: Es kann auch in der Stadt funktionieren, wenn man denn miteinander redet und sich organisiert. Das finde ich sehr vorbildlich! :)

So ein Antigeruchsfutter gibt es schon für Kaninchen, Ratten und Mäuse,a lso warum auch nicht bald im Kuhstall damit anfangen. :roll

LG Phönix

hobgoblin
20.05.2010, 14:01
Original von Lexx

hobgoblins Nachbar ist natürlich das Paradebeispiel des Stadtflüchters, der meint auf´m Land ist man frank und frei, der aber vom Landleben selber weder was hören noch riechen will. Im Umkehrsxchluß war mein Exnachbar das Paradebeispiel des verbohrten Landwirts, der auf niemanden nichtmal ein Minimum an Rücksicht genommen hat... vielleicht sollte man die zwei mal in einen Raum sperren? :laugh


Uih, da möchte ich aber ganz vorn Plätze zum Zusehen und Zuhören, aber nicht so nah, das ich etwas abbekommen könnte.

Ich dachte wirklich solche Nachbarn wie ich einen habe, gibt es nur im Ferhnsehen. Sowas ist nicht real, nur die Erfindung von Autoren.

Nein, es gibt sie wirklich und ich habe jetzt eine Rechtschutzversicherung.

Waldfrau2
20.05.2010, 14:05
Ich habe eine Bekannte, die ca. 70 Hühner und Hähne hält, und zwar auf einem großen Grundstück völlig außerhalb in Feldlage, ohne Wasser und Strom. Daneben ist 1 weiteres unbebautes Gartengrundstück, auf dem sich ab und zu Studenten tummelten, z. B. zum feiern und Zelten. Dieses stand zum Verkauf, und die Studenten überlegten, es sich zu kaufen. Aber dann kamen Nachfragen auf, um welche Uhrzeiten Hähne eigentlich krähen dürften u. ä. Daraufhin hat sich die Bekannte lieber entschieden, das Grundstück dazu zu kaufen, obwohl sie es eigentlich gar nicht brauchte.

Quietscheente
20.05.2010, 14:24
Original von hobgoblin
Dann sind Leute aus der Stadt, wegen der ländlichen Ruhe und Idylle, eingefallen. Auf einmal gab es Verordnungen. In dem Dorf in dem ich aufgewachsen bin wussten die „Alten“ damit umzugehen.


Ich habe da andere Erfahrungen gemacht. Gerade die alten Landwirte ärgern sich über viele Dinge obwohl sie früher den größten Viehstall hatten. Weil: es kam der Tag an dem es ihnen peinlich war, Bauern zu sein. Wo man alles Vieh abschaffte weil sonst der Sohn keine Frau bekommt. Die nun in einem schönen Neubau wohnen - weil man ja so leben möchte wie die Städter.
Und wehe da kommt ein Städter wie ich und fängt wieder mit Vieh und Dreck an.....ich hatte schon so gegen einiges zu kämpfen aber mittlerweile respektiert man mich, sieht, daß ich "schaffa ko" und immer fleißig rumwerkel. Man weiß, daß die Straße auch wieder gefegt wird - auch wenn sie mal 2 Tage schmutzig ist. Und ich im Gegenzug sehe über deren Fehler hinweg getreu dem Motto: Leben und leben lassen.
So kommen wir hier eigentlich ganz gut klar, vor allem weil auch die Enkele kommen und sich über meinen tierischen Nachwuchs freuen.