Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Große Kopfverletzung
Hallo!
Ich hatte gerade einen Raubvogelangriff auf ein knapp 6 Wochen altes Küken. Der Kleine ist aus seinem Gatter entwischt und prompt hat ihn - vmtl. eine Elster, erwischt und am Hinterkopf schwer verletzt.
Die Haut ist in der Größe von einem Eurostück aufgerissen und Richtung Nacken weggerutscht. Am Knochen dürfte nichts passiert sein.
Nach dem ersten Schock benimmt es sich eigentlich ganz normal. Ich habe eines steriles Wundkissen mit dick Betaisodona Wundgel draufgemacht. Natürlich ist heute kein Tierarzt mehr erreichbar der Huhn kann :(
Macht es Sinn zu behandeln oder lieber gleich handeln? Wie gesagt, das Küken selbst benimmt sich nicht sonderlich auffällig, außer dass es nicht glücklich ist über die momentane Einzlhaltung - der Anblick ist allerdings nichts für schwache Nerven.
Danke und liebe Grüße, Karin
Hi
Du musst nur schauen dass sich keine Taschen bilden, also nicht zu kleben sondern von unten hoch granulieren lassen. Ich hatte das schon bei Jungtauben, das wächst aber in der Regel bestens zu, auch wenns fürchterlich aussieht... :roll
Gruß piaf
Danke piaf,
Du meinst also, ich kann die Wunde offen lassen? Das Kleine hat sich nämlich die Wundauflage schon abgeschüttelt. Mir war auch nur erstmal wichtig, dass eine desinfizierende Schicht draufkommt.
Und ja, es sieht ziemlich furchterregend aus - wie eine Kapuze, die nach hinten weggerutscht ist.
Es schläft jetzt, auf seiner Stange in Einzelkäfig. Ich warte jetzt erst mal ab, ob es die Nacht übersteht.
Ach ja - macht es Sinn, wenn ich eine kleine Menge aufgelöstes Aspirin gebe? Evtl. gegen Schmerzen oder Entzündung. Antibiotikum hab ich leider keines zu Hause und kein TA ist erreichbar. Warum passiert sowas nie an einem Montag?
LG, Karin
Ich würde abwarten. Bei einer meiner Hennen, allerdings ausgewachsen, ist genauso eine Verletzung schon verheilt. Am Anfang sah es so gruselig aus, das ich sie schon erlösen wollte, aber als es schnell begann zu verheilen, haben wir sie am Leben gelassen. Nach 3 Wochen war nichts mehr zu sehen.
Wie das beim Küken ist, weiß ich leider auch nicht. Betaisodona ist doch auch o.k. Ich habs mit Octenisept hingekriegt, das hat eine noch größere Bandbreite gegen alle möglichen Erreger.
Ich wünsch dem Kleinen viel Glück!
Bei den Tauben habe ich es offen gelassen, man muss natürlich jetzt schon die potenziellen Fliegenattacken im Auge behalten
ich ziehe in der Regel Betaisodonna vor, weil es nicht nur desinfiziert sondern auch die Wundgranulation fördert .
Ein Täuber hatte eine derart heftige Wunde, dass man die Haut wirklich wie einen Overall nach unten ziehen konnte. Die heilung verlief unglaublich zügig, die Kruste bildete sich aber 2mal und löste sich dann jedesmal wie ein Helm ab
Gruß piaf
Guten Morgen,
danke für die Antworten, jetzt bin ich doch etwas erleichtert!
Das Küken hat die Nacht gut überstanden. Es wirkt ein wenig erschöpft und sieht mich sehr vorwurfsvoll an, weil es natürlich nicht versteht, warum es in Einzelhaft sitzt. Andererseits, die Sonderbehandlung mit Leckerlis und Sonderrechten (Freigang abends, IM Haus!) dürfte ihm auch gafallen. Es ist ein sehr kräftiges und großes Tier (Brahma-Mix) und somit hoffe ich es wird wieder, wenn sich nichts entzündet. Die Fliegen werde ich im Auge behalten und Gaze über den Käfig legen.
Ich hab jetzt grad noch eine Frage. Die Wunde ist über Nacht sehr schön abgetrocknet und sieht schon viel weniger gruselig aus. Soll ich da weiterhin Betaisodona - ich hab nur die Gelsalbe im Haus - draufmachen oder die Wunde in Ruhe lassen. Oder evtl. Salbe nur am Abend?
LG, Karin
Also ich habe in der Phase dann Betaisodonna Lsg genommen, und das immer wieder nachgeträufelt. Salbe macht den Bereich oft zu "matschig". Wenn möglich, hol Dir morgen in der Apotheke dieses 30ml Fläschchen und tropfe das dann dünn auf den Wundbereich. Auch hier gilt weniger ist mehr, aber Desinfektion muss nun mal sein
Gruß piaf
Danke, werde ich morgen früh gleich besorgen.
Es schläft fast die ganze Zeit, aber das wird wohl normal sein - vor allem sitzt es ja alleine :(
LG, Karin
die Gefahr dass ein Kollegenküken pickt ist zu groß, dann infiziert sich das alles wirklich. Kannst Du den zwerg neben die anderen stellen, damit wenigstens Sicht/Hörkontakt bestehen bleibt?
Gruß piaf
Sicht- und Hörkontakt ist gegeben, nur habe ich teilweise das Gefühl, dass ihn das nur zusätzlich aufregt, weil er wie irre versucht, zu den anderen zu gelangen.
Ich habe ihn jetzt in die Nähe der um 4 Wochen jüngeren Küken (er sitzt einzeln im Meerschweinchenkäfig) gesetzt. So hat er Gesellschaft ohne Stress und kann in Ruhe schlafen....und er darf natürlich ab und an am Arm sitzen, da ist er am entspanntesten und genießt die dargereichten Leckerlis ......der kostbare Kükenstarter, den dürfen sonst nur die Babies ;)
LG, Karin
daran hatte ich auch schon gedacht, ob ihn der Sichtkontakt nicht noch verrückter macht, aber so ist es ja dann super
Gruß piaf
Hallo KArin, alles Gute für deinen Kleinen !
Ich hatte vor ca. vier Wochen einen nicht so schlimmen Fall bei meinem Z.Bielefelder Küken, die hatte plötzlich am Hinterkopf eine Wunde ca. 10Cent-Stück groß. Hautlappen oder -fetzen waren nicht zu sehen, aber es hat geblutet.
Ich hab gar nichts gemacht außer Wache gehalten, dass keiner- Geschwister oder andere Hühner- da zu picken anfangen. Am nächsten Tag war das bereits schön verkrustet, heute sieht man fast gar nichts mehr.
Ich halte dir die Daumen, dass es bei dir, obwohl viel schlimmer, auch so gut ausgeht !
Danke piaf und Doris!
Es geht dem Kleinen - ich gehe jetzt einfach davon aus, dass es nach Murphy's Law ohnehin ein Gockel ist ;) - seit heute Nachmittag schon sehr viel besser. Jetzt am Abend hat er gefuttert für zwei und endlich auch ausreichend getrunken. Tagsüber hatte er etwas erhöhte Temperatur und war sehr schlapp und hat viel geweint. Dann so gegen 17.00 Uhr ist er plötzlich aufgestanden und hat angefangen sich zu putzen, das war davor nicht möglich, er konnte den Kopf kaum bewegen. Grad vorhin hab ich ihn in seinen Käfig gesetzt und er hat sich ohne Gezehter gleich hingelegt und war gleich leise. Ich werte das jetzt alles mal als gutes Zeichen :)
Also gestern hätte ich nicht für möglich gehalten, dass er das überhaupt überleben kann. So eine Wunde hatten wir noch nie gehabt und hoffentlich auch nicht mehr wieder.
Doris, wer war bei Dir der Übeltäter? Wir haben ja ständig mit den Elstern und den Raben zu tun, aber die Hühner haben sie bis jetzt in Ruhe gelassen, hochstens mal junge Amseln geholt. Ich meine unser Patient ist ja nicht mehr so klein.....
Danke für die Hilfe und für's Daumen halten - ich denke er wird's schaffen, wenn nicht eine Entzündung dazu kommt, aber die Wunde ist soweit sauber und gut abgetrocknet und, was gut ist, er kommt selbst nicht dran.
LG, Karin
Hallo!
Das klingt ja schon ein bißchen besser. Ich drücke ganz fest die Daumen, daß das Kleine wieder komplett gesund wird! Viel Glück dafür!
LG
Labschi
Danke Labschi, das ist lieb von Dir!
Alles schläft jetzt - ab und an leises piepsen - nur Mama sitzt nach am Rechner und tippt :neee: aber jetzt geh ich auch in die Falle. War ein super stressiger Tag heute...unser Glucke hat heute früh stolz ihre 5 Babies vorgeführt, die dürften in der Nacht alle geschlüpft sein. So war ich ständig am Rennen, dann kam auch noch Besuch (Muttertag!) und eigentlich war es auch unser Hochzeitstag....wenigstens war das Wetter prächtig und wie's aussieht wird ja alles gut...hoffentlich :-[
LG, Karin
Oh, man! Alles auf einmal, da war ja richtig was los bei Dir! Dann wünsche ich noch alles Gute zum Hochzeitstag und für die nächsten Tage mehr Ruhe und wenig Streß!
Gute Nacht!
LG
Labschi
Hoffentlich schaut es bei dir morgen wieder ein Stück besser aus,
musst den Hochzeitstag halt nachfeiern ! 8)
Wer oder was mein Küken damals verletzt hat, weiß ich nicht. In der Früh war alles in Ordnung, zwei Stunden später hat es geblutet...
Ach, Ihr Lieben!
Die gute Nachricht zuerst: Der kleine Patient steht neben mir, knabbert an einer Apfelhälfte und macht einen recht munteren Eindruck :) Temperatur ist normal und in der Nacht hat er ordentlich geknödelt, d.h. er hat wohl gestern noch genug gefressen. Die Wunde sieht immer noch gruselig aus, ist aber trocken.
Ja, gestern kam's echt kalt - warm ;( Freude über die neuen und gesunden Küken, Sorge um den Patienten und dazwischen mal ein Glas Sekt in der Hand...mit gemischten Gefühlen. Mein Mann leidet bei sowas aber immer mit und so war's auch ein ganz schöner Hochtzeitstag. Wir haben im Garten kurz, aber fein geschmaust....große Scampis mit Rosmarinkartoffeln.... und die Hühnchen hatten viel Spass mit den Schalen :laugh Nach 23 Ehejahren sieht man die Dinge ohnehin schon etwas gelassener ;)
LG, Karin
Kurzes Update -
der kleine Patient ist bester Dinge, er leidet nur unter quälender Langeweile :(
Die Wunde ist geschlossen und im unteren Drittel ist eine dicke Kruste, die aussieht als würde sie bald abfallen. Der obere Teil ist nur mit einer dünnen Hautschicht überdeckt. Ich hab lang überlegt, ob ich die Bilder anhängen soll, aber vielleicht hilft es ja jemanden in einer ähnlichen Situation. Ich wäre nämlich auch schon dran gewesen ihn zu erlösen, da ich nicht dachte, dass das so schnell heilt. Behandelt hab ich nur mit Betaisodona.
Meine Frage ist jetzt aber - kann ich den Kleinen so schon rauslassen? Wir haben nämlich grad fürchterliches Wetter, es schüttet wie aus Kannen und das Kükengehege ist nur zum Teil überdacht. Das wetter soll auch die ganze kommende Woche so bleiben und so lange wollte ich ihn nicht im Haus behalten - auch wenn er die Sonderbehandlung (noch) genießt, gehört er nicht doch eher wieder ins Freie? Ich bin nur unsicher ob die Nässe der Wunde schadet. Im übrigen ist es auch saukalt, bei aktuell 7°C.
Auf dem ersten Bild ist die Wunde einen Tag nach dem Angriff, auf dem anderen ist es genau eine Woche später - also gestern. Das dritte Bild ist die Zusatzversorgung auf der Klassestation mit Zucchini in Safransoße ;) .....der erste Patient, der sich nicht über's Essen beschwert :laugh
LG, Karin
Hi, das sieht wirklich aus wie bei meinem Täuber damals, nur war er zu Beginn noch etwas kahler. Ich würde noch zuwarten, diese dünne Haut ist sehr empfindlich und die Kollegenhühner sind in der Regel neugierig.....
Mit Safransosse und einem kleinen Dessert geht das sicher noch ein paar Tage
Gruß piaf
Hallo Karin,
schön, dass es dem Kleinen gut geht !
Das war ja wirklich eine böse Wunde...
Bei meiner Kleinen ist schon eine kleine Stelle
ohne Federchen zurück geblieben. Wenn man`s weiß,
sieht man`s.
Ich bin neugierig, wie sich das bei deinem Kleinen entwickeln wird.
Ja, ich bin auch gespannt, wie er dann als Kojak aussieht ;D
OK, ich warte dann noch ein paar Tage ab. Frischluft bekommt er ja auf der Terrasse. Ich hab ihm ein Staubbad aus sterilisierter Anzuchterde gemacht. Gesellschaft hat er ja noch mit den kleineren Orpis - die sind zwar auch frech, weil in der Überzahl, aber zu klein, um an seinen Kopf zu kommen. Ich hoffe, ich kann ihn dann mit den Kleineren zusammen, wieder in die Gruppe integrieren.
LG, Karin
Es gibt ja Nackhalshühner,
vielleicht wird er eine neue Rasse
" Glatzkopfhühner" ! :laugh
Abschließender Bericht:
Der Patient kann als geheilt bezeichnet werden und ist Gott sei Dank problemlos in seiner Gruppe wieder aufgenommen worden.
Es sind morgen 3 Wochen, seit dem Angriff und man kann tatsächlich kaum noch was sehen. Das hätte ich nie für möglich gehalten und möchte daher allen Mut machen, die in einer ähnlichen Situation sind.
Ich hab ihn (oder vielleicht doch sie?) nach 2 1/2 Wochen Vollpension, wie geplant mit den kleinen Orpingtons zu den Großen gesetzt und es hat reibungslos geklappt.
Auf dem ersten Bild ist die Wunde genau 2 Wochen alt. Inzwischen sieht man nur noch einen erbsgroßen Punkt. Die Wunde hat sich wie ein Schiebedach geschlossen, es dürfte also kein Glatze bleiben :laugh
Danke nochmal an alle für die Hilfe und den Trost!
LG, Karin
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