Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Holzstall: doppelwandig und ohne Isolation?
Hallo
werde mir dieses Jahr einen Hühnerstall bauen. Wollte diesen zuerst isolieren, aber nach der Lektüre verschiedener Artikel hier lass ich das wohl sein...
um eine gute Luftdichtigkeit zu erreichen, möchte ich einen Plattenwerkstoff einsetzen (OSB lass ich aufgrund der Erfahrungen im Forum hier wohl weg und greife auf V-100 Spanplatten zurück), denn Täfer ist nie luftdicht und die Ritzen sind auch gute Milbenverstecke... von aussen soll der Stall aber hübsch traditionnell aussehen... also Täfer... meine Idee ist nun, den Täfer als hinterlüftete Fassade einzusetzen, was vor allem im Sommer den Vorteil hat, dass die Sonne zwar den Täfer erwärmt, die Wärme hinten dann aber durch die Hinterlüftung entfernt wird, was einen besseren sommerlichen Wärmeschutz bieten sollte. Gleichzeitig schützt die Fassade die innenliegende Spanplatte gegen die Witterung...
Hat jemand so was ähnliches schon mal probiert und wenn ja mit welchem Ergebnis?
Danke im Voraus
Thomas
oups... wohl eine schweizerische Bezeichnung für Massifholzschalung, meist mit Nut und Kamm... für Gartenhäuser, Chalets, usw...
aah, danke ;D.
Auf jeden Fall den Hühnerstall nur einwandig bauen ohne Isolierung, sonst wird man evt. Milbenbefall nie wieder los und es bleibt dann nur, den Stall abzubrennen. Hühner sind kälteunemfindlicher, als man meint. Wichtig ist nur, dass er zugfrei und trocken ist. Auch einen einwandigen Holzstall kann man von außen hübsch anstreichen.
Eifelyeti
23.03.2010, 19:42
ich habe auch gerade neu gebaut und nach mehreren Meinungen nicht isoliert.
nutellabrot19
23.03.2010, 22:29
Holla, wieviel Hühner wohnen da denn? ist ja ein Palast! :)
danke für die Photos, bei soviel Platz könnte man fast neidisch werden ;)
wenn ich die Photos richtig interpretiere, hast Du innen deine rohe Bretterschalung und aussen die behandelte Holzverkleidung, also doppelwandig aber ohne Isolation... und da die Innenverkleidung nicht dicht ist, hast Du auch keine Hinterlüftung mit Aussenluft zwischen den beiden Wänden, oder?
dann wär's doch ein bisschen anders als das was ich machen möchte. Der Innenraum soll dicht und glatt verkleidet sein und eine hinterlüftete Fassade (d.h. die Aussenluft zirkuliert zwischen den beiden Schichten) aus einer Holzschalung. Der grosse Vorteil eines solchen Aufbaus ist der sommerliche Wärmeschutz, der gerade in so dicht gebauten Ställen (hat natürlich eine Lüftung, aber bei sommerlichen Hitzepeaks ist die meist überfordert) ist das Klima bei Vollsonne oft heiss und stickig. beim 2-schaligen Aufbau wird die äussere Schicht und die dahinterliegende Luftschicht erwärmt und die erwärmte Luft steigt auf und gelangt oben dann wieder ins Freie (Kamineffekt). Somit wird die Wärmeenergie abgeführt. Im Winter können die öffnungen der Hinterlüftung reduziert werden womit ein gewisser Dämmungseffekt durch die dazwischenliegende Luftschicht erreicht werden kann... der jedoch weit weniger ist, was mit einer normalen Isolation der Fall wäre.
na ja, ich weiss, das ist viel Theorie... wollte eigentlich wissen, ob das jemand in der Praxis so schon realisiert hat... sonst probier ich's einfach mal aus und schreib dann in einem Jahr ob und wie es sich bewährt hat ;-)
schönen Tag noch
Thomas
Typisch Thomas... Warum denn einfach, wenns auch kompliziert geht :laugh :neee: :P
Was Du zu erwähnen vergessen hast, ist, dass der Stall in fast 1000müM stehen wird. Und eigentlich mehr oder weniger im Schatten einer riesigen Birke.
Sommertemperaturen da oben maximal 28°C und immer eine angenehme Brise (am Morgen vom Berg runter und am Abend vom Tal rauf).
Also wie schon privat gesagt, mit Hitze wirst Du keine Probleme haben. Und die Kälte (kann schon mal -10 bis -15°C werdem, aber tiefer kaum), aber das halten die Huhnis locker aus gemäss meiner Erfahrung.
Aber eben, Frau soll Mann machen lassen :mukkies
Guinea :laugh
;) stimmt schon... aber die Luft-oder Aussentemperatur hat nur einen teilweisen Einfluss auf das Klima in einer Holzschachtel. Ist der Stall eine "Villa Durchzug" geht's ja, ist sie aber relativ dicht, kann es schnell Hitzestau geben... und da ich für den langen und kalten Winter da oben eine durchzugfreie (aber natürlich belüftete) Behausung sorgen möchte, muss ich für den Sommer Vorkehrungen treffen. Neben der Doppelschalung ist auch das Ersetzen eines oder 2er Fenster durch einen Rahmen mit Maschendraht eine Massnahme, die im Sommer eine Verbesserung bringen kann.
aber wie meine Vorschreiberin ( :bussi ) bereits angetönt hat, ich mag's unkonventionnelle Lösungen zu suchen und zu finden... manchmal kommt was wirklich Gutes raus, und manchmal ist's eben ein Reinfall... ;)
Thomas
Murmeltier
24.03.2010, 10:32
Es gibt Vorteile und Nachteile bei gedämmten und ungedämmten Bauweisen.
Vorteile von gedämmten Stall (Voraussätzung: Dämmung ist fachgerächt eingebaut):
- kleinere Temperaturschwankungen im Sommer und Winter, was besseres Produktivität bewirkt;
- keine gefrorenen Eier;
- keine gefrorenes Wasser;
Nachteile:
- höhere Kosten;
- höhere Aufwand;
- Probleme bei Milbenbekämfung falls welche sich in der zweischalligen Wänden einniesten;
Vorteile Von einschallige Bauweise:
- niedrigere Kosten;
- niedrigere Aufwand;
- leichtere Milbenbekämfung;
Nachteile:
- höhe Temperaturschwankungen=niedrigeren Produktivität
- gefrorenes Wasser;
- gefrorenen Eier;
Vorteile und Nachteile von zweischallige Bauweise ohne Dämmung sind mir ein Rätsel, kann wielleicht jemand andere ausführen.
Als diese Winter im Stall -9°C war, bei Aussentemperaturen -22°C, haben die Hühner so sichtlich gelliten, das ich Lüftermärmer rein gestellt habe und drei Nächte geheiz habe und werde es immer bei solchen Temperaturen tun. Das Hühnern die Kälte nix ausmacht glaube ich nicht mehr, die können es zwar überleben, aber die leiden trotzdem.
Ähm Murmeltier, ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Dämmung in einem Stall viel Wärme bringen soll - wenn keine Heizung dort drinnen steht. Wärmedämmung dient doch dazu, die Wärmeenergie in dem gedämmten Raum zu belassen. Aber was heizt denn im Hühnerstall ausser der Körperwärme der paar Hühner?
Meine leben in einem dicken Steinstall, da ist es immer noch erträglich, da er fast ans Haus grenzt - somit hat sich für mich die Frage nie gestellt. Aber den ganzen Dämmungsfreunden zuliebe habe ich auch gerne unrecht mit meiner Theorie, hat doch mancher einen ganz schönen Aufwand getrieben.
Du hast ja recht, man kann nur Wärme dämmen, die auch da ist... und ob ein paar Hühner genug Wärme produzieren, damit dann auch was drinbleibt, sei mal dahingestellt..
ich möchte nun aber eine Spanplatte einsetzen, damit die Innenfläche glatt und fugenfrei ist (wegen der Milben). Spanplatten sind aber erheblich dichter und schlechter wärmedämmend als Massifholz, d.h. die Platte strahlt draussen mehr Wärme ab, kühlt dadurch stärker ab und hat dann auch auf der Innenseite eine tiefere Temperatur. Dieses Phänomen kann mit einer Isolation entschärft werden, oder eben mit einer vorgehängten Fassade... (oder man baut das ganze eben aus Massifholz, dann wäre aber vielleicht, um das Problem der Ritzen zu vermeiden, der Einsatz einer 3-Schichtplatte sinnvoll, ob's dann billiger ist, bleibt abzuklären...)
Ich bin aber einig mit Murmeltier was die tiefen Temperaturen anbelangt... sie überlebens zwar, aber wohl ist ihnen dabei sicher nicht... Auszug aus einem Dokument des Bundesamt für Veterinärwesen (Schweiz) (www.bvet.admin.ch/tsp/02060/02199/02382/index.html):
"Das Huhn hat sich in den Dschungelgebieten Südostasiens entwickelt und ist für das dortige Klima gebaut. Es hat zwar eine gewisse Flexibilität, um sich an unsere künstliche Umgebung anzupassen. Aber diese Anpassungsfähigkeit hat ihre Grenzen: Deshalb müssen Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Frischluftzufuhr und Helligkeit in Hühnerställen so reguliert sein, dass das Huhn sich wohl fühlen kann."
und weiter :
"9. Körpertemperaturregelung: Wir Hühner stammen aus dem Dschungel Südostasiens. Wir sind deshalb nur bedingt kältefest und brauchen ein angenehmes und gut gelüftetes Klima mit Temperaturen, die nicht
wesentlich unter 10 Grad Celsius fallen. Früher haben uns die Bauern im Winter ins Haus genommen, aber wir wissen natürlich, dass diese Zeiten vorbei sind."
wohlverstanden: + 10°C, nicht - 10°C...
Ich diskutier ja auch sonst mit Dir, trotzdem möchte ich hier anhängen :
Ein paar Punkte zum Nachdenken :
1. Einerseits hat nach jahrhundertelanger selektiver Zucht und Leben in unseren Breitengraden das Huhn wohl doch etwas an Robustheit gewonnen. Man denke zB an Amrocks, die auch noch in einer dünnen Schneeschicht scharren ;)
2. Je nach Rasse ist die Befiederung dicker oder dünner. Ich würde andersherum sehr bezweifeln, ob alle heute existierenden Hühnerrassen mit den Temperaturen im Dschungel klarkommen würden !
3. Dasselbe Argument gilt für die Feuchtigkeit. Man soll bei Hühnern unbedingt (Luft)Feuchtigkeit vermeiden weil sie sonst krank werden und/oder von Parasiten befallen werden. Ja wie mach(t)en denn das die Hühner im Dschungel wo die Luftfeuchtigkeit extrem hoch ist ?!
4. Die Richtlinien auf die Du Dich beziehst gelten vorallem für die Mastzucht und für die Legehybridengrossanlagen. Wenn ich so an den Unterschied zwischen dem Gefieder einer Legehybride und gewissen Hühnerrassen denke, dann kann ich nicht anders als glauben, dass die Legehybride nicht sehr kälteresistent ist. Das ist wohlgemerkt meine eigene Überlegung, ich weiss nicht ob das objektiv stimmt.
5. Ich denke, man muss wissen, wo diese Hühner vorwiegend leben sollen, wenn man hier die Diskussion weiterführen will. Sollen sie ganzjährig im Stall leben oder soll dieser manchmal, oft oder immer offen sein (ausser natürlich in der Nacht) ?
6. Was den Sommer bei mir oben betrifft : es ist maxi 28°C und in der Nacht kühlt es gut und schnell ab (manchmal bis auf 10-12°C, auch mitten im Sommer). Bei mir überlebt weder Basilikum noch Rosmarin draussen, falls das ein Indiz für jemanden darstellen kann um sich die Temperaturen vorzustellen.
7. Was den Winter betrifft : Er ist lang, es hat viel Schnee. Es kann mehr oder weniger während 6 Monaten im Jahr jederzeit schneien. Natürlich schmilzt er zu "Unzeiten" dann auch sehr schnell wieder.
Es gibt sicher auch noch mehr zu bedenken, aber ich muss jetzt wieder etwas zur Arbeit zurück ;)
Gruss
Guinea
der Auszug aus dem Dokument des Bundesamtes sollte ja nur zum Nachdenken anregen ;)
und dazu dienen, nicht alle, die sich Gedanken über eine Isolation des Stalles machen, gleich in die Weicheierecke zu stellen (betrifft nicht diesen Topic, sonder die andern, die ich im Forum zum Thema Isolation lesen konnte)
Murmeltier
24.03.2010, 15:21
Original von Weyz
Ähm Murmeltier, ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Dämmung in einem Stall viel Wärme bringen soll - wenn keine Heizung dort drinnen steht. Wärmedämmung dient doch dazu, die Wärmeenergie in dem gedämmten Raum zu belassen. Aber was heizt denn im Hühnerstall ausser der Körperwärme der paar Hühner?
Wo kommt denn Wärme her, wenn bei -22°C aussen innen -9°C ist?
Ich habe 5 große Hühner im Stall, der ca.4m² Fläche hat und 2,0m hoch ist.
Interessanter und sehr fachlich bezogener thread !
also ein paar fakten aus der praxis meiner hühnerhaltung:
- ein holzstall einwandig - kaum milben, im winter kaum isolierwirkung.
- anderer holzstall doppelwandig aus holz, gute isolierwirkung (aussen -14C, innen ca. -2C) obwohl er auf einem stahlbetonsockel aus dem 2WK steht. wenig milben. innenseitig so gestrichen das keine sichtbaren ritzen für milbeneinlageung bestehen.
- anderer stall, steinstall aus yotongsteine, innen und aussen verputzt. wenig isolierwirkung, absolut keine milben. steht auf betonstelzen, keine isolierwirkung von unten.
alle hühner können bei tiefsten minusgraden nach draußen, können aber jederzeit ihren trockenen, zugfreien stall aufsuchen der dick mit einstreu ausgestattet ist.
das besondere daran - ich halte kämpfer die keine flaumfedern besitzen und von dennen noch keine von der stange gefallen sind, auch nicht bei minus 20°C.
besonders wichtig bei kälte, die entsprechende fütterung der hühner!
Grüße Andi
Hallo Andi
der doppelwandige Holzstall, ist da eine Isolation dazwischen oder nur Luft?
und änderst Du das Futter oder gibst Du einfach mehr?
Danke im Voraus
Thomas
Eifelyeti
24.03.2010, 20:01
@coq, das Grundgestell sind alte Einwegpaletten, dann mit Nut und Feder verkleidet,Luft kann zwichen den Wänden zirkulieren da von unten Lochblech vorbei gemacht ist.
@Nutellabrot 19, Da sollen 3 Große und 3 Zwerge rein + Zwerg Hahn. ;D
@cop
schau mal hier:
kampfhühner im winter (http://www.hint-horoz.de/artikel/artikel-ueber-infos-ernaehrung/kampfhuehner-im-winter.html)
der artikel gehört zwar schon längst überarbeitet, zeigt aber meine grundlegende ansicht...
der doppelwandige Holzstall, ist da eine Isolation dazwischen oder nur Luft?
plastikfoilie mit einer füllung von isoliermaterial (glaswolle)
grüße andi
Hallo Andi
auch wenn Du das Gefühl hast, Dein Artikel müsse überarbeitet werden, so ist er für mich doch eine wahre Goldgrube. Du hast kurz und bündig die ganze Problematik der Winterhaltung bei tiefen Temperaturen auf den Punkt gebracht... Danke!
nur eine kleine Frage: Du hast den Umstand, dass die aufgenommene Nahrung im Normalfall nicht für die verlängerte Nachtdauer ausreicht, um den erhöhten Grundumsatz sicherzustellen. die künstliche Verlängerung des Tages durch Kunstlicht wäre in diesem Sinne auch eine Möglichkeit, unseren Tieren die Möglichkeit zu geben, besser mit den tiefen Temperaturen klarzukommen, oder?
auch die Geschichte mit dem fettreicheren Futter, und dass die Tiere gerne auch ein wenig Körperfett ansetzen dürfen, find ich sehr überzeugend...
nochmals Danke
Thomas
Original von coq
auch die Geschichte mit dem fettreicheren Futter, und dass die Tiere gerne auch ein wenig Körperfett ansetzen dürfen, find ich sehr überzeugend...
nochmals Danke
Thomas
Tjaaahaaa, deshalb füttert man ja im Winter auch zB Maiskörner zu, eigentlich vorallem Abends, logisch, gell ? Mache Ich auch, hatte Dir auch erklärt warum. Ging wohl zum einen Ohr rein und zum anderen raus... ???
Allerdings mische ich je nach Temperatur das Futter 50-50 oder ein drittel-zwei drittel weil ich abends zu spät nach Hause komme um nochmals zu füttern.
Gruss
Guinea
hi thomas,
die künstliche Verlängerung des Tages durch Kunstlicht wäre in diesem Sinne auch eine Möglichkeit, unseren Tieren die Möglichkeit zu geben, besser mit den tiefen Temperaturen klarzukommen, oder
meines erachtens wäre das sogar die beste lösung überhaupt und für die tiere weit aus tier- und artgerechter.
bei mir ist der stall aber sehr klein und nur fürs schlafen gedacht, sind sie längere zeit in diesem eingesperrt (also wenn frühs das licht angienge) kann es zu bösen raufereien kommen. deswegen bekommen sie im winter nachts kein licht in den stall. leider.
grüße
andi
Klausemann
25.03.2010, 19:01
Original von coq
Du hast den Umstand, dass die aufgenommene Nahrung im Normalfall nicht für die verlängerte Nachtdauer ausreicht, um den erhöhten Grundumsatz sicherzustellen. die künstliche Verlängerung des Tages durch Kunstlicht wäre in diesem Sinne auch eine Möglichkeit, unseren Tieren die Möglichkeit zu geben, besser mit den tiefen Temperaturen klarzukommen, oder?
auch die Geschichte mit dem fettreicheren Futter, und dass die Tiere gerne auch ein wenig Körperfett ansetzen dürfen, find ich sehr überzeugend...
nochmals Danke
Thomas
Dem würde ich widersprechen wollen.
Wenn du Hochleistungslegehennen hast, würde ein Lichtprogramm vielleicht noch Sinn machen , da die Hybriden dazu verdammt sind , fast jeden Tag ein Ei zu legen.
Bei Rassehühnern, die unter ganz natürlichen Umständen gehalten werden, verhält sich das anders.
Im Winter, bei wenig Sonne und Licht, reduzieren sie ihren Stoffwechsel auf das eigene Überleben. Keine Sonne , kein Vitamin D2 , keine Unterstützung das Kalzium in Eischale umzuwandeln. Wenn man den Hühnern die Kälte erleichtern will, sollte man Kohlenhydrate , also ab und an mal Nudeln , Kartoffeln oder Reis dazu geben . Das heizt die körpereigene Heizung an . Fett ist da eher hinderlich als nützlich. Also Vorsicht mit fettigem Futter. Dazu müsste sich die Bande viel bewegen damit das wieder mal herunter kommt.
Meine Mädels sehen jetzt wieder Sonne und prompt fangen sie alle wieder an zu legen. Die Kämme , die im Winter grau und verschrumpelt waren , leuchten jetzt wieder wie Feuermelder. Ganz ohne Lichtprogramm oder sonst synthetischen Kram.
Gruss Klaus
meine fangen teilweise schon im winter zu legen, bzw. zu brüten an. manchmal liegt dann während der winterzeit ein ei auf dem kotbrett weils zu spät hell geworden ist. meine kämpfer legen unanbahängig von winter oder sommerzeit. in der regel haben die eine legephase von 2-3 wochen, nach der möchte dann unbedingt gebrütet werden :) sind die hennen entgluckt, brauchs wieder3-4 wochen und eine neue legephase beginnt wieder. je älter meine kämpferhennen, je größer werden die zeitabstände bis zur nächsten legephase und um so kürzer die phase in der dann eier gelegt werden. hennen die z.b. 4-5 jahre alt sind haben nur noch einmal im jahr eine kurze phase des eierlegens, evtl werden dann nur noch innerhalb 2 wochen ca.7-8 eier gelegt und dann werden die hennen bütig.
so verhält es sich bei meinen kämpferdamen.
einige kämpferzüchter kommen diesem umstand entgegen und fahren in den wintermonaten ein lichtprogramm. was ich auch richtig finde, schließlich kommen hühner ursprünglich aus regionen in dennen es kaum winter mit langen dunkelphasen kommen.
grüße
andi
ps. nachtrag: meinen kämpfern mit dem knappen gefieder schadet ein wenig fett nicht, aber auch sie können verfetten und dann keine eie mehr legen. aber ich als halter kann das steuern indem ich z.b. so ne art diätfütterung bei den tucken fahren. weil meine alle frei laufen und dann vermehrt gras und kleingetier aufnehmen wenn der schnee weg ist, achte ich darauf das kohlenhydratreiche nahrung reduziert wird.
Murmeltier
26.03.2010, 08:14
Ich kann zu meinen Australorps, Bielefelder und Niederrheiner sagen das die alle von Kälte gelitten haben. Am wenigstens Niederrheiner, die haben einfach mit dem Legen aufgehört. Bielefelder haben kleinere Eier mit hellere und immer dünnere Schalle gelegt bis ein Windei kamm, dann paar Tage Pause, dann wurde wärmer und wieder normale Eier gelegt. Australorps haben weiter gelegt, obwoll die sichtlich am meistens gelitten haben. Die haben auch nicht so dichte Gefider, wie die anderen.
Und zur Stallbauweise zurück zu kommen, finde ich das Doppelwendige ungedämmte Stall sehr unpraktisch ist, er verliert Hauptvortei bei ungedämmten Stall - leichterer Bekämfung von Milben und hat keine Vorteile gegenüber gedämmten Stall. Das ist schlechteste Variante.
Klausemann
26.03.2010, 08:43
Eine gute Isolierung kann nur zu Lasten der Lüftung gehen. Entweder die Wärme drin behalten und damit auch die Schadstoffe oder über die Körpereigene Wärme der Hühner ,die quasi als Motor für die Schwerkarftlüftung funktioniert ,um Schadgase und Feuchtigkeit heraus zu befördern . Eine perfekte Lüftung sollte schon das A und O im Hühnerstall sein sollte.
Trotz Kälte keine vereisten Fenster ;)
Das Argument bei guter Lüftung bringe die Isolation nichts, bei oftmals gleichzeitigem Hinweis nicht die dünnsten Bretter für den Stall zu nehmen zeigt schon den Widerspruch auf: je dicker das Holz, desto besser isoliert es. Wenn aber Isolation bei guter Lüftung nichts bringt, dann könnte ich den Stall ja mit 10mm Brettern machen... was keinem hier im Forum wohl in den Sinn kommen würde... mehr Holz = mehr Isolation ist also gut, warum soll dann plötzlich noch etwas mehr Isolation schlecht sein? (mal abgesehen von der Milbenproblematik)
In der Energiebilanz haben wir auf der positiven Seite die heizenden Hühner, evt. noch die geheizte Tränke, und auf der negativseite, die Verluste durch die Lüftung und durch die Gebäudehülle... die daraus resultierende Temperatur ist bei einem isolierten Gebäude im allgemeinen höher als im nicht isolierten
und noch kurz zur Idee mit der nicht isolierten Doppelwand:
die Dämmfähigkeit eines Elementes drückt aus, wieviel Wärme bei einer bestimmten Temperaturdifferenz nach aussen verloren wird. Dabei werden nur die Innen-und Aussenlufttemperaturen berücksichtigt. Was in solchen Berechnungen nie berücksichtigt wird, ist der Verlust durch Abstrahlung oder andere externe Faktoren wie der Wind.
die Abstrahlung äussert sich z.Bsp. darin, dann ein Mensch bei einer bestimmten Raumtemperatur in einem nur mit Holz ausgekleideten Raum eine um 2-3 ° höhere gefühlte Temperatur erfährt als in einem reinen Betonraum, oder umgekehrt, der Holzraum kann 2-3° kühler sein als der Betonraum und die Person empfindet die Temperatur identisch in beiden Räumen. Das hängt damit zusammen, dass die Oberfläche des Betons die vom Körper abgestrahlte Wärme besser weiterleitet, also quasi absaugt. Bekannt ist auch die Abstrahlung der Windschutzscheibe beim Auto (Richtung Weltall, das noch etwas kühler als der Beton ist... ), d.h. die Oberfläche auf der Scheibe wird kälter als sie es eigentlich aufgrund der normalen Lufttemperatur sein sollte.
Ein nicht isolierter Stall verliert nicht nur Wärme aufgrund der Lufttemperaturdifferenz, sondern auch aufgrund der Abstrahlung, d.h. das Wandelement wird kühler als es eigentlich aufgrund der Lufttemperatur sein sollte. Auch der Wind kann die Aussenhaut des Stalles zusätzlich abkühlen
Eine vorgehängte Fassade, wie ich sie mir vorstelle, isoliert zwar nicht zusätzlich, vermeidet aber die zusätzliche Abkühlung durch Abstrahlung und Windeinfluss, und kann im Sommer auch gegen die Erwärmung des Stalles beitragen.
Gruss, Thomas
Klausemann
26.03.2010, 12:35
Original von coq
Das Argument bei guter Lüftung bringe die Isolation nichts, bei oftmals gleichzeitigem Hinweis nicht die dünnsten Bretter für den Stall zu nehmen zeigt schon den Widerspruch auf:
Da stimme ich dir zu. Ich habe zwa keine 10mm Bretter. Es sind doch schon 16mm. Der Stall soll ja bei der Leichtbauweise ein bischen was aushalten ;)
Ansonsten ist die Stärke des Materials eher aus konstruktiven Gründe zu beachten . Der Wärmedurchgangskoeffienzt des Materials spielt im Stallbau doch nur eine Untergeordnete Rolle. Man sollte auch Vorsichtig mit zu grossen Temperaturdifferenzen nach draussen sein.
Denn von 5°C zu 20°- C sind auch schon delta Tetta 25°
Gruss Klaus
Murmeltier
26.03.2010, 12:45
Original von Klausemann
Eine gute Isolierung kann nur zu Lasten der Lüftung gehen. Entweder die Wärme drin behalten und damit auch die Schadstoffe oder über die Körpereigene Wärme der Hühner ,die quasi als Motor für die Schwerkarftlüftung funktioniert ,um Schadgase und Feuchtigkeit heraus zu befördern . Eine perfekte Lüftung sollte schon das A und O im Hühnerstall sein sollte.
Trotz Kälte keine vereisten Fenster ;)
Ich lasse bei jeder Temperatur klein Kippfenster offen, je niedriger die Temperatur, desto kleiner Spalt.
Als mein Hahn jede Nacht um 4Uhr gekräht hat, habe ich Fenster zu gemacht. Nach drei Tagen bei unter -20°C habe ich etwas vereiste Fenster gehabt, das aber nur wegen Kräherei und nicht wegen Dämmung.
Eine Bemerkung für Andi :
Nach den Infos die Du bringst ist es nicht klar, ob Deine Hühner natürlicherweise das ganze Jahr legen oder im Winter nur WEIL sie zusätzliches Licht haben.
Ich hab das mal durchexperimentiert und festgestellt, dass mehr Licht im Winter zu mehr Eiern (oder überhaupt zu Eiern) führt. Ein anderes Jahr hatte ich kein Licht und kriegte auch keine Eier (getestete Rassen : Orpinigton (USA), Orpington, Sussex, Marans (Schweiz).
Wir hatten damals im Forum hier irgendwo eine gute Diskussion darüber.... im Jahr... hmm 2001/2002 oder so (ich hatte damals ein anderes Pseudo aber frag mich nicht welches...)
Gruss
Guinea
Nach den Infos die Du bringst ist es nicht klar, ob Deine Hühner natürlicherweise das ganze Jahr legen oder im Winter nur WEIL sie zusätzliches Licht haben
nein, sonst würden die eier ja auch nicht auf dem kotbrettern liegen. gäbe es licht würden die hennen zur eiablage das nest aufsuchen und es nicht im dunkeln aufs kotbrett fallen lassen.
ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich diesen Artikel erst jetzt ganz durchgelesen habe:
http://www.huehner-info.de/infos/stall_lueftung.htm
bin vorher an den Lüftungsprinzipien hängen geblieben, aber da drin steht etwas anderes, das mir auch extrem wichtig scheint, nämlich dass bei schwach besetzten Ställen eine Isolation nötig sein kann, damit überhaupt genug Wärme (Hühnerabwärme) zur Verfügung steht, und die Luftzirkulation für die Lüftung sicherzustellen... geht zuviel dieser Wärme durch die Gebäudehülle nach aussen bleibt nicht genug um die Luft ausreichend zu erwärmen damit diese aufsteigt und durch die von uns so clever angeordneten Lüftungsöffnungen zu entweichen... das Resultat ist dann ein kalter und unzureichend belüfteter Stall. Wird derselbe Stall isoliert, ist er dann zwar nicht unbedingt viel wärmer, aber zumindest gut belüftet...
da mein Stall in eine Region mit einem sehr langen, und meist schneereichen Winter kommt, werde ich eine eher geringe Besatzdichte anstreben, damit die Tiere sich während der langen Wintermonate nicht dauernd auf die Kratzer stehen... und gemäss dem, was ich in dem Artikel gelesen habe, ist die Isolation eher empfehlenswert... wichtig wird hier einfach, dass alles sauber abgeklebt und abgedichtet wird, damit kein Ungeziefer zwischen die Isolation und die Innenwand kommt.
Gruss, Thomas
Klausemann
28.03.2010, 18:35
Eine Isolierung wegen schwach besetzten Ställen wäre auch eine Massnahme. Du kannst auch das Raumvolumen verkleinern .
Es reicht aber auch o,1mbar Druckunterschied von innen nach aussen, um einen Luftaustauch zu bewirken "Kamineffekt" . Der beste Hinweis auf eine nicht funktionierende Lüftung sind vereiste oder beschlagene Scheiben und eine Isolierung wäre so ziemlich das letzte Register was ich ziehen würde.
Aber in der Regel nicht nötig . Meine vier Tucken haben den Stall bis jetzt noch immer gut durchgepustet ;)
Gruss Klaus
Lolarennt
01.10.2014, 23:46
Hallo! ..da hab ich gleich mal eine Frage. Wir bauen nämlich auch gerade einen Hühnerstall. Aus Holz, doppelwandig und isoliert. Innen beschichtete Spanplatten. Und ich mache jetzt alle Fugen mit Silokon dicht. Wegen der Milben.
Lüftungsschlitze mit Schieber bauen wir auch ein.
Dann dürfte das doch nicht passieren, dass sich die Milben in der Dämmung einnisten, oder?
Hallo coq!
Das mit der Isolierung ist so eine Sache!
Um diese Effektiv zu gestallten müsstest du erstmal den Taupunkt errechnen (mit der Isolierstärke) um zu wissen wo Tauwasser anfällt. Dieses wir meistens in der Isolierung sein so das dass Tauwasser durch eine ausreichende Hinterlüftung abgetrocknet werden muss. Auch kann das Holz wenn es feucht ist ohne Iso besser Trocknen.
Ich Baue auch gerade solch einen Stall und stehe vor der selben Frage! Auch wenn ich Isoliermeister bin werde ich meinen Stall nicht Dämmen da ich Weis das es nicht Nötig ist und Glaube das ich dass Stallklima negativ beeinflussen würde. Wenn du viel Schnee hast ist dieses gut da auch Schnee eine art Isolierung ist. Luft fängt ab 1 cm3 an zu zirkulieren, und auch der minimale Temperaturunterschied der Wärmeabstrahlung durch die Tiere reicht im normal Fall aus eine Schwerkraftlüftung in gang zu setzen. Manchmal ist zu viel auch nicht gut.
Gruß
Hubert
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