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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Appenzeller Spitzhauben- Brutei-Mindestgewicht und co.



Jackylie
28.02.2010, 16:58
Hallo aus dem stürmischen, Bergischen Land.

Ich halte ja seit letztem Jahr Appenzeller Spitzhauben in Gold-schwarzgetupft. Dieses Jahr wirds ernst, der Zuchtstamm ist zusammengestellt und das Brutei-sammeln beginnt.
Habe mir auch Bruteier von einem anderen Züchter bestellt.

Gestern sind sie angekommen und ich habe sie alle mal gewogen. Es waren 9 Eier (eines ist kaputt gegangen), 5 waren unter 50g, die meistens 48g und zwei sogar mit 46g. Das schwerste 53g.

Habe dann meine eigenen Appi- Eier gewogen, 18 Eier, 6 Über 50g, (das schwerste 54g), die restlichen 12 hatten 46 bis 49g.

Gibt es jemanden unter euch, der das Brutei- Mindestgewicht von 55g laut Standard erreicht?

Ich brüte keine Eier unter 50g.

LG Melanie

viking
28.02.2010, 21:27
Ich würde alle BE bebrüten!
Evtl sind es noch junge Hühner, die gerade erst zu legen begonnen haben! Da legen sie immer kleinere Eier als ältere Hühner!

Wontolla
28.02.2010, 22:20
:o
Bei einem Bruteiermindestgewicht von 55 Gramm ist das indiskutabel. Die Eier gehören in die Küche und nicht in den Brüter. Hennen die so kleine Eier legen sind bereits degeneriert, krank oder unterernährt, wenn nicht Wassermangel, extreme Temperaturen oder forcierte Frühreife ursächlich sind. Tiere die aus solchen Eiern schlüpfen werden nicht sonderlich vital.

Drachenreiter
28.02.2010, 22:38
Das ist ein gutes Beispiel warum ich ab und zu aus der Haut fahren könnte!

Erstens weil ein Verantwortungsvoller Züchter solche Eier erst gar nicht verschickt!
Entweder achtet der Züchter gar nicht auf das Eigwicht, er gibt nur den überzähligen Ausschuß ab oder er hat nur Junghühner aus einer extremen Spätbrut!
Oder das von Wontolla ist ....

Ich würde im Gegensatz zu Viking keins der Eier ausbrüten, backe einen schönen Kuchen und sag dem Züchter er soll dir ordentliche BE schicken die auch das entsprechende Gewicht haben.
Auch von deinen eigenen würde ich keine unter 55 gr verwenden. Warte mal noch ein paar Wochen ob die noch schwerer werden - wenn nicht würde ich die mit 54 gr. nehmen wenn keine anderen da sind.

Ich habe das bei meinen Altsteirern gesehen, da haben auch welche leichte Eier gelegt, die wurden alle ausgemustert, die Nachzucht aus BE von 55-58 gr. legt heuer schon lauter Eier mit schönem Gewicht. Bei den Junghennen bin ich bei 58-62 gr.

Genauso bei den Paduanern, letztes Jahr BE von 50-55 gr. und die Junghennen aus der Spätbrut Juni legen schon 49-57 gr.

Philipp G.
28.02.2010, 22:52
So und nun mal wieder ich ;)


Unter anbetracht dessen, dass diese Rasse leider recht selten ist, würde ich alle Eier ausbrüten,ausser denen die wirklich sehr extrem unter dem MG liegen(die 46ger), und die Hennen danach auf Eigewicht selektieren. Zudem würde ich Stammschlupf machen, um die Tiere dem entsprechendem EG zuordnen zu können.

Wenn die genetische Veranlagung nicht da ist, kann man auch später im Jahr nicht auf schwerere Eier hoffen. So ein Quatsch.

Jetzt sollte die Devise heißen "ziehen ziehen ziehen" und dann nach Qualität selektieren. Von diesen Tieren dann nur die mit genügend Eigewicht in die Zuch 2011 nehmen. Genauso die Hennen aus diesem Jahr. Aus den EIern von diesen Hennen kannst du dir dann entsprechende Hähne ziehen, die entsprechende Legeleistung bringen bzw. bessergesagt vererben. Wie du an DR und Wontolla sehen kannst, kann man das EIgewicht recht schnell anheben.

mfg

Drachenreiter
28.02.2010, 23:18
Original von Philipp G.

Wenn die genetische Veranlagung nicht da ist, kann man auch später im Jahr nicht auf schwerere Eier hoffen. So ein Quatsch.

Jetzt sollte die Devise heißen "ziehen ziehen ziehen" und dann nach Qualität selektieren. Von diesen Tieren dann nur die mit genügend Eigewicht in die Zuch 2011 nehmen. Genauso die Hennen aus diesem Jahr. Aus den EIern von diesen Hennen kannst du dir dann entsprechende Hähne ziehen, die entsprechende Legeleistung bringen bzw. bessergesagt vererben. Wie du an DR und Wontolla sehen kannst, kann man das EIgewicht recht schnell anheben.

mfg

Das ist keine Quatsch.

Meine Paduaner Selbe Eltern aus Schlupf Juni und August unterscheiden sich sehr wohl im Eigewicht.
Die vom Juni legen momentan alle zwischen 49-57 gr, die Vollschwestern aus Schlupf August sind beide bei momentan 44 gr. Wobei die Hennen aus Schlupf Juni schon mit 45 gr. angefangen haben. Ich beobachte aber für dich Philipff G. noch ca. 2 Wochen das Eigewicht von der Hennen mit Ring-Nr. 260 und 261 wie sich das von 44 gr. weiterentwickelt.

Aus dem Jahr 2009 kann ich sagen, das die Hennen (Altsteirer) die Anfang des Jahres 50-53 gr. Eier gelegt haben dann zum Jahresende dann 55 - 56 gr. Eier gelegt haben, da extra in der Legeherde separiert waren.

Ich gebe meinen Junghennen immer bis Ende März Zeit, ordentliche Eier zu legen. Danach kommen alle Hennen unter 55 gr. bei den Altsteiren in die Legeherde oder Suppentopf!

Ein Erfahrener Wirtschaftsgeflügelzüchter hat gemeint die Hennen sollten etwa nach 3 Monaten Legetätigkeit in die Nähe des BMG`s kommen. Andernfalls sind sie von der Zucht auszuschließen.


@ Jackylie - Wenn der Züchter nur solchen "Schrott" an BE hat und eine auch nicht schwerer legen bzw. du nicht darauf warten willst oder kannst musst du die Methode von Philipp G. wählen.
Ich pers. würde es nicht machen, so selten sind Apis auch nicht.

Philipp G.
28.02.2010, 23:23
Es is ja klar, dass das EIgewicht am Anfang der Legeperiode noch nicht das Höchstmaß erreicht hat. Logisch. Allerdings sollten die Hennen ja bereits Ende November die ersten Eier gelegt haben, und das ist ca. 3 Monate her.
Die Eigewichte werden auch jetzt sicherlich keine Quantensprünge mehr machen.


mfg

Drachenreiter
28.02.2010, 23:47
Original von Philipp G.
Es is ja klar, dass das EIgewicht am Anfang der Legeperiode noch nicht das Höchstmaß erreicht hat. Logisch. Allerdings sollten die Hennen ja bereits Ende November die ersten Eier gelegt haben, und das ist ca. 3 Monate her.
Die Eigewichte werden auch jetzt sicherlich keine Quantensprünge mehr machen.


mfg

Dann sollte uns Jackylie mal sagen von welchem Schlupfdatum Ihre Hühner sind!

Es war aber auch ein kalter Winter, wo bei meinen Hühnern die Eigewichte runter gegangen sind und dann wieder rauf.

Wenn die Hühner aus einer Spätbrut waren, haben die auch erst Ende Dez. angefangen mit dem Legen - das Eigwicht kann also noch nach oben gehen.

Jetzt ist mir auch klar, warum ich von Ausstellungszüchtern so oft zu hören bekomme, das man BE am besten erst von 2 jährigen Hennen sammelt. Wenn die vorher solche Eier ausbrüten müssen die ja ensprechend lange warten bis die Tiere aus solchen leichtgewichtigen BE wieder einigermasen vernünftige Eigewichte legen.

Sinn sollte doch sein, daß ich von einem schönen Huhn gleich in der ersten Legeperiode schon BE verwenden kann und nicht erst nach 2 Jahren.

Mann sollte in den Vereinen mal wieder Wirtschaftsgeflügelzüchter zur Nachhilfe einladen!

Nubsi
28.02.2010, 23:59
Hallo Drachenreiter,

das hat eher etwas damit zutun, wie das Eigewicht im Endeffekt sich entwickelt hat, da es dann zu keinen großen Schwankungen mehr kommt. Des weiteren erkennt man bei älteren Hennen, ob sie auch noch "im Alter" mehr oder minder fehlerfrei und vital geblieben sind, somit sind die Tiere ungleich wertvoller für die Zucht.

Für Leuten mit den entsprechenden Möglichkeiten kann man auch im ersten Jahr Fallnestkontrollen machen und dementsprechend die Zuchttiere auswählen.

Aber leider haben die wenigsten die Zeit für ganzjährige Fallnestkontrollen.

Gruß Nubsi

Drachenreiter
01.03.2010, 00:12
@ Nubsi, das ist sicher ein weiterer Gesichtspunkt. Wenn aber alles was legt in die Zucht genommen wird - und so stellt sich das für mich dar - kommt das dabei raus. Folge ist das die Eigewichte weiter sinken und die Züchter immer leichtgewichtigere Eier verwenden.

Übrigens gibt es ca. 5 Züchter von Appenzeller Sp. in Bayern die erfasst sind - d.h. im Endeffekt sind es noch mehr. - Somit ist diese Rasse nicht selten, da bei den Paduanern im selben Verzeichnis kein Züchter aufgeführt ist. Ein Züchter der Apis ist im Zuchtbuch beteiligt.

Aber man sollte da die letzten Zahlen zu rate ziehen ob die selten sind bzw. wie selten.

Nubsi
01.03.2010, 00:23
Hallo Drachenreiter,

dann hast du schlichtweg andere Erfahrungen gemacht als ich, wenn du so denkst.

Meine Erfahrungen waren durchaus so, dass mir bekannte Züchter auf das BE-Mindestgewicht achten, da aus kleineren Eiern meist kleine,unvitale Küken schlüpfen, umgekehrt schlüpfen aus zu großen meist keine Küken.

Der Züchter ist also insofern vom BE-Mindesgewicht abhängig, als das daraus vitale Küken schlüpfen, allerdings kommt es meiner Meinung nach dann auch nicht auf jedes Gramm an, im Mittel muss das Ganze bei jeder Henne stimmen. Falls sie allerdings oft unter dem Be-Mindesgewicht legt oder stark drüber, fliegt sie eben raus aus der Zuchtstamm.Um genau diese Überraschungen zu vermeiden, ist es nützlich mit mehrjährigen Hennen zu züchten, da man diese Werte bei der Henne dann schon kennt.

Bei einem mir Bekannten Kraienkoppzüchter laufen daher durchaus 5jährige Hennen rum und kommen immer noch in den Zuchtstamm.

Gruß Nubsi

Sundi
01.03.2010, 07:25
Hallo,

und nun sind wir wieder bei meinem Lieblingsthema "Schönheit durch Leistung" aber bitte nicht umgekehrt.

Also ich wäre von solchen Bruteiern enttäuscht und würde einen Kuchen backen.

Viele Grüße
Sundi

kajosche
01.03.2010, 07:59
holdrio

es heißt doch " bruteimindestgewicht " alleine dieser ausdruck sagt für mich aus das bruteier zwingend das angegebene gewicht haben müßen.

ich kann nicht nachvollziehen wie manche menschen dieses einfache wort "bruteimindestgewicht" so mißverstehen.

nimmt man leichtere eier als angegeben, braucht man sich auch nicht an andere standart vorgaben halten. interessanterweise sind aber beinfarbe, kammschnitt, schwanzstellung ect. für viele wichtig und ein merkmal an das sich gehalten wird.
"bruteimindestgewicht" ist aber immer noch für einige die sich an obige standarts halten ein unverständlicher ausdruck.

wie gesagt ich versehe dieses vorgehen nicht.

grüße

Wontolla
01.03.2010, 08:55
Warum ist für Bruteier ein Minimalgewicht festgelegt, ein Maximalgewicht aber nicht?


P.S.: Wer glaubt, dass aus "zu großen" Bruteiern nichts schlüpft, sollte, falls es keine Doppeldottereier sind und die Eier nicht mit Hilfe Legemehl/pellets gewonnen wurden, mir die Eier, falls es Paduanereier sind, schnellstmöglich zukommen lassen! Mein neuer Brüter und ein ausgeklügeltes Brutmanagement machen daraus prächtige und vitale Tiere.

Jackylie
01.03.2010, 19:16
Vielen Dank für die reichlichen Antworten.

Ich bin natürlich auch im Zwiespalt, was ich da mache. Habe mich ja wie gesagt dafür entschieden, die Eier über 50g auszubrüten.
Ich weiss, dass es nicht richtig ist, unters BMG zu gehen, aber was bleibt mir anderes übrig, als dieses durch längere Selektion zu erreichen, ich komme momentan nicht an entsprechende Bruteier dran.

Es geht hier ja um Appenzeller Spitzhauben in gold-schwarzgetupft. dass die silbernen relativ häufig sind stimmt, aber an goldene ist nicht so einfach ran zu kommen. Wenn jemand eine Adresse weiss, wäre ich natürlich dankbar.

Meine sind übrigens im April 09 geschlüpft, da müssten sie ja langsam ans BMG rankommen.

Ich habe die Appenzeller gewählt, weil sie sehr hübsch sind und eben auch noch recht große Eier (schön reinweiss) legen, laut Standard 150 stück. Das würde ich gern erhalten (bzw wiederherstellen) und verbessern. Aussehen spielt natürlich auch eine Rolle, ich achte darauf, dass sie einen schönen Hörnerkamm haben, die Haube gut sitzt und was sonst noch dazugehört, aber beides ist mir gleich wichtig, Leistung und Aussehen. Vitalität steht an erster Stelle.

LG Melanie

kraienkopp
02.03.2010, 11:01
@ Jackylie:

Du mußt dir unbedingt als Ziel setzen nur Eier mit BMG zu verwenden. Es ist nicht ratsam zu kleine Eier auszubrüten. Sonst degeneriert deine Zucht immer mehr. Wobei ich aber deine Lage durchaus verstehen kann. Mindestens dann genau selektieren und die Eigewichte den geschlüpften Küken zuordnen.

@ wontolla:

Warum keine Eier aus Legemehl, -pelletsfütterung?

Wontolla
02.03.2010, 11:30
Original von kraienkopp
@ wontolla:

Warum keine Eier aus Legemehl, -pelletsfütterung?

Da gibt es eine ganze Reihe von Gründen. Unter anderem verursacht Legetreibfutter, durch den hohen Proteingehalt, größere Eier als es dem Zuchtstand entspricht. Was soll ich damit? Zudem hat dieses Futter, das für Verzehreier entwickelt wurde, nicht die Zusammensetzung wie sie, nach modernem Kenntnisstand, für Elterntiere angebracht wäre. Hühner die aus solchen Eiern kommen sind von vornherein benachteiligt. In meiner Zucht kann ich sie nicht brauchen. Sie könnten weder in Vitalität noch in der Leistung mithalten und sie bekämen sehr bald den Suppenhuhnring. Lange bevor sie zeigen könnten ob sie wider Erwarten wenigstens schön sind.

kraienkopp
02.03.2010, 11:34
Also ich füttere normales Legemehl mit etwa 18% Eiweiß. Dazu wird noch geschrotetes Getreide, sowie Weizen und Gerste gefüttert. Dadurch komme ich insgesamt auf keinen zu hohen Eiweißgehalt insgesamt.

Wontolla
02.03.2010, 11:38
Original von kraienkopp
Also ich füttere normales Legemehl mit etwa 18% Eiweiß. Dazu wird noch geschrotetes Getreide, sowie Weizen und Gerste gefüttert. Dadurch komme ich insgesamt auf keinen zu hohen Eiweißgehalt insgesamt.

Dermaßen gewonnene Eier würde ich nicht einmal essen. Vielleicht spart man so 5,00 €uro im Monat, verdirbt sich aber seine Zucht gründlich.

Jackylie
02.03.2010, 18:20
Ich hatte schon länger vor, auf Muskator Zucht L plus (oder so ähnlich) umzusteigen. Mein Händler hat es leider nicht. Das Muskatorwerk ist zwar hier ganz in der Nähe, aber bei den Öffnungszeiten- Da können ja nur Rentner und junge Muttis hin :roll
Weiss jemand einen Muskatorhändler im Umkreis von 42719?

Heute hatte ich 2 Appieier, 53 und 54 g.

LG Melanie