Fragen zur Zucht

[maruko_pl]

Hallo,

viele von Euch züchten doch! Wie macht Ihr das mit den Zuchtgruppen? Habt Ihr die immer zusammen oder setzt Ihr die nur zusammen, wenn Ihr Bruteier wollt?

Wie macht Ihr das mit den unterschiedlichen Rasse, habt Ihr die alle zusammen laufen, oder nach Rassen getrennt und/oder nach Geschlechtern getrennt?

Kann mir jemand ein gutes Buch zur Zucht empfehlen?

Freue mich auf Eure Infos.

Gruesse

maruko

[Philipp G.]

Hallo,

bei mir laufen die Jungtiere bis zu den Ausstellungen fast alle zusammen. Die "anspruchsvolleren " Rassen bekommen einen extra Auslauf( Holländer Hauben). Die Tiere werden mit ca. 20 Wochen nach Geschlechtern getrennt.

Nur zur Zeit des Bruteiersammelns (bzw. ca. 6 Wochen vorher) werden die Stämme eingeteilt und seperat gehalten.


Ein gutes Buch zur Zucht... hmm, fällt mir so spontan keines ein.


mfg und gut Zucht!

[Qis]

Wenn der Auslauf groß und abwechslungreich genug ist, kann man meist auch mehrere Hähne gemeinsam laufen lassen. Die Hennen sind nicht das Problem. Bei mir haben sie die Möglichkeit in zwei getrennten Räumen zu übernachten, die aber beide über den Auslauf zugänglich sind, so dass sich der dominante Hahn meist in einen und die andern zwei bis drei Hähne im andern Stall auf halten. Spätestens ab Nov. halte ich dann nur noch zwei Hähne in zwei Zuchtstämmen.
Die Kücken werden etwa ab der 20. Woche zu den großen gesetzt.

[maruko_pl]

Vielen Dank für Eure Antworten.

Zu dem Herren den Ihr als Avatar seht kann kein 2ter Hahn dazu. Da fließt jeden Tag Blut, wenn die Tür nicht schon vor Sonnenaufgang auf ist. Der darf z.Z. 29 Mädels bewachen.

Ich glaube ich baue jeder Zuchtgruppe einen kleinen Stall und werde die restlichen ab Lebenswoche 20 nach Geschlechtern getrennt halten, bis es nach Sibirien geht.

Gruesse

maruko

[Andi Faltner]

Hallo Maruko,

ich weiß nicht, welche Rasse(n) Du hast. Bei meinen Brahma könnte ich 3 oder mehr Hähne bei den Hennen lassen, bei meinen Lachshühnern hingegen gäbe es Krieg. Allerdings nicht bis zum bitteren Ende, wenn der 2. Hahn 5 m Mindestabstand einhält, hat er nix zu befürchten. Hennen besteigen darf er nur, wenns der 1. Hahn nicht mitbekommt, sonst gibts Saures!

Insgesamt ist ein 2. Hahn aber nicht verkehrt, um den 1. Hahn dazu zu bewegen, seine Hennen öfters zu beglücken. Wie sagt man so schön: Konkurrenz belebt das Geschäft! :)

[Nubsi]

Hallo Andi,

wobei das Besteigen der Hennen dann vielfach nichts mehr mit der eigentlichen Besamung zutun hat, sondern reines Dominanzgebaren ist, ohne eigentlichen Tretakt.

Gruß Nubsi

[Andi Faltner]

bei der Befruchtung gabs im letzten Jahr keine Probleme, nur von einer der damals noch 9 Hennen waren die Eier nicht befruchtet und zwar allesamt. Die hat aber irgendein psychosomatisches Problem gehabt und ist geflüchtet, sobald ein Hahn einen Schritt in ihre Richtung gemacht hat.
Vielleicht war Sie es auch nur leid, ständig Krater aufm Buckel zu haben, verursacht von der 5. Zehe des Gockels. Trotzdem schade, die hat nämlich sehr schöne Eier zum Ausbrüten gelegt, aber was hilfts, wenn sich nix entwickelt, ich kann ihr den Gockel ja nicht aufn Buckel binden.

[friesenleo]

Original von Philipp G.
Die Tiere werden mit ca. 20 Wochen nach Geschlechtern getrennt.


Hallo,

@Philipp G.: Ich kenne keine einzige Rasse, die man erst mit 20 Wochen nach Geschlechtern trennen muss. Mit 20 Wochen sind sie ja schon völlig erwachsen.

Allgemein:
Grundsätzlich trennt man die Tiere bei Eintritt der Geschlechtsreife der Hähne. Bei leichten Rassen ist das im Alter von 8 bis 10 Wochen. Asiatische Rassen sind etwas später zu trennen.
Jedenfalls ist es wichtig das bei Eintritt der Geschlechtsreife der 1,0 zu tun, um zu gewährleisten, dass die Hennen ohne Stress aufwachsen und zur Ausstellungssaison nicht abgetreten sind, was bei einer Trennung mit 20 Wochen der Fall wäre. Außerdem sind so die Hähne ausgeglichener, wenn sie sich nicht ständig um die Hennen streiten müssen. Ich gebe zu den Junghähnen meist noch einen ruhigen Althahn dazu, der sie im Zaum hält.

Die Stämme stelle ich nach der letzten Schau zusammen und trenne diese wieder nachdem genug Nachzucht vorhanden ist. Die Alttiere laufen dann aber nicht mehr nach Geschlechtern, Rassen und Farben getrennt, da sie ja nicht mehr ausgestellt werden, sondern wieder (zum Teil) in die Zucht kommen.

Außerdem besteht ein guter Zuchtstamm nicht aus einem Hahn mit 10 oder gar mehr Hennen, sondern 1,1; 1,2 oder maximal 1,3. Über fünf Hennen im Stamm geht dann nur noch auf eine Vermehrung zu, sprich auf Quantität und nicht auf auf Qualität, die man bei kleinen Stämmen erlangen kann.
-> Weniger ist oft mehr!

Viele Grüße,
Friesenleo

[Philipp G.]

@friesenleo

Ich trenne meine Seidenhühner erst nach/in der 20. Woche.
Das war nicht als allgemeiner Ratschlag sondern nur eine Schilderung wie ich es mache. Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht. Jedem das seine. Es kommt auch immer auf die Begebenheiten an. Meine Jungtiere haben fast unbegrenzten Auslauf und können sich dadurch recht gut as dem Weg gehen. In kleineren Zuchtanlagen ist es natürlich von Vorteil, wenn man die Tiere möglichst früh trennt. Aber nach 8 Wochen würde ich garkeine Hühner und Hennen trennen, da würde ich es bei Seidenhühnern nichteinmal erkennen. Da muss man schon in der 12 Woche genau hinschaun, und bevor ich eine Henne als Einzige zu 40 Hähnen setze, warte ich lieber noch etwas länger. Bei Seidenhühnern ist das definitiv kein Problem.

In den anderen Punkten stimme ich dir voll und ganz zu.




mfg

[friesenleo]

Original von Philipp G.
@friesenleo
Ich trenne meine Seidenhühner erst nach/in der 20. Woche.


Ja, die Rassen à la Seidenhühner, Cochin, Orpington und Brahma sind da etwas "Langsamentwickler" und auch sehr ruhig und träge in ihrem Verhalten. Ich würde diese aber trotzdem mit ca. 14 Wochen trennen. Bei weitläufigem und gut strukturiertem Auslauf geht´s auch etwas später.

Aber schlussendlich kann´s jeder so machen, wie er´s will. Verschiedene Zuchtpraktiken usw. machen den Zuchtvergleich im Herbst bei den Schauen ja Jahr für Jahr so spannend. Jeder hat dann seine Tipps und Tricks um vorne mitzuspielen oder muss erkennen, dass man falsch liegt bzw. was ändern muss und seine Lehre daraus ziehen.

Viele Grüße,
Leo

[danstar]

Ich halte das genau wie Phil. Ich trennen die Geschlechter bei den Zwergseidis nach 14-16 Wochen und den Rest nach etwa 8 Wochen nach dem beringen.

[friesenleo]

Original von danstar
Ich halte das genau wie Phil. Ich trenne die Geschlechter bei den Zwergseidis nach 14-16 Wochen.

Ja, aber dann machst du´s ja so wie ich es empfohlen habe und nicht wie Phil, der erst mit 20 Wochen trennt. :)

Ruhigere Rassen wie Seidenhühner, Cochin o.ä. sind da einfacher und es ist erst ab ca. der 14. Woche nötig die Geschlechter zu trennen. Aber bei anderen etwas feurigeren Rassen kenne ich niemanden, der seine Tiere spät trennt. Die meisten trennen bei der Beringung oder spätestens bei der Geschlechtsreife. So kommen die Hähne erst gar nicht auf den Geschmack und werden ruhiger und ausgeglichener. Und die Hennen können in Ruhe und Frieden aufwachsen. Außerdem gilt: Je kleiner die Gruppe, desto besser. Ich spreche aus Erfahrung und kann jedes Jahr u.a. mit dieser Handhabung Spitzenerfolge verbuchen. Ich bin u.a. schon das zweite Jahr in Folge SV-Meister und hatte vergangene Schausaison 8xV, 12xHV und unzählige SG 95.

Ich will hier aber keine Haare spalten. Es ist ja, wie ich oben schon geschrieben habe, schlussendlich so, dass es jeder so machen kann, wie er´s will. Verschiedene Zuchtpraktiken usw. machen den Zuchtvergleich im Herbst bei den Schauen ja Jahr für Jahr so spannend. Jeder hat dann seine Tipps und Tricks, um vorne mitzuspielen oder muss erkennen, dass man falsch liegt bzw. was ändern muss und somit seine Lehre daraus ziehen.

Viele Grüße,
Friesenleo

[danstar]

Genau wie Phil war auch auf das händeln der Zuchtgruppen bezogen. Und das ich die Junghennen zusammen laufen lasse. NUr das ich ben früher Geschlechter trenne.
Also genauer gesagt: die Zwergseidis laufen mit den Zwergwyandotten und Bartzwergen zusammen und die Zwergwelsumerhennen mit Welsumernhennen und den anderen grossen Hühnern (hier trenne ich die Hähne). Das klappt wunderbar so. Ich hätte auch den Platz alle Rassen zu trennen ist aber m.E. nach nicht nötig. Ausserdem lasse ich z.B. bei den Junghähnen immer einen Althahn mit laufen der für Ruhe in der Herde sorgt, wenn die Jungen anfangen sich zu kloppen.
Ausserdem gilt bei mir, gerade bei den Hähnen, das Motto der scharfen Selektion. Ich sag mal als Beispiel von etwa 30 Hähnenküken bei den Welsumern und Zwergwelsumern bekommen nach 8 Wochen nur 6-10 zu den potentiellen Ausstellungs- und Zuchtkandidaten und der Rest wird nach weiteren 8 Wochen geschlachtet oder verkauft (vor allem die Hennen). Schlachttiere oder welche die zum Verkauf freigegeben sind, werden auch wieder jeweils extra gehalten.

[friesenleo]

Ja, das betreibe ich ähnlich strikt. Die Hähne werden sehr straff sortiert, sodass jew. von einem Farbenschlag beim Beringen nur noch ca. 10 Hähne vorhanden sind. Das ist aber meist abhängig von der Qualität der Tiere. Ich lege mich nie auf eine Zahl fest. Letztes Jahr blieben beim Beringen z.B. der silber-schwarzgeflockten Friesenhühner 15 Hähne übrig. Im Jahr davor nur fünf. Kurz: Was nichts für die Zucht oder Ausstellung ist fliegt raus.
Bei den Hennen ist es ähnlich, nur dass ich diese nicht schlachte, sondern Ausschuss und Zucht-/Ausstellungstiere voneinander trenne. Ich verkaufe alle, die ich nicht brauche, als Lege-/Hobbyhuhn und hole dabei Futterkosten etc. wieder gut rein.

Große Friesenhähne, Zwerg-Friesenhähne und Holl. Zwerghähne ziehe ich jeweils voneinander getrennt mit jew. einem Althahn selber Rasse auf. Bei den Hennen laufen die Tiere in zwei Gruppen, die aber nicht speziell nach Rassen und Farben getrennt sind.

Die Alttiere all meiner Rassen und Farbenschläge laufen durcheinander und nicht nach Geschlechtern getrennt separat von den Jungtieren. Erst beim Zusammenstellen der Zuchtstämme haben diese Kontakt zu Jungtieren.

Viele Grüße,
Friesenleo

[lakimeier]

Meine kriegen mit 6 Wochen Ringe, sonst gehen die nicht mehr drauf, selektieren kann ich erst nach der 3 Mauser, weil dann haben sie erst ihr endgültiges Gefieder. Vorher sind alle lustig gesprenkelt. Erlaubt sind leichte Ratespiele bei vorher schon ganz dunkel Gesprenkelt. Hab ich aber auch schon falsch gelegen ??? Ich beringe jetzt alles, weil ein Bundesring auch nicht mehr kostet als ein Spiralring, und ich kann alle Tiere den Linien zuordnen :) Huhn mit Ring schmeckt übrigens auch nicht anders als Huhn ohne, is aber blöd wenn du eine hv taugliche Henne/Hahn nicht beringt hast :laugh

[danstar]

@friesenleo: Ja bei den Hennen schlachte ich auch keine. Die Welsumer und Zwergwelsumer sind als Legehühner (zu Recht) sehr beliebt und ich könnte immer noch locker 10-20 Hennen mehr verkaufen.

[manharter]

Original von danstar
Ausserdem lasse ich z.B. bei den Junghähnen immer einen Althahn mit laufen der für Ruhe in der Herde sorgt, wenn die Jungen anfangen sich zu kloppen.


... wie macht ihr das praktisch gesehen? ... wo kommt der Althahn hin, wenn die Junghähne auch ältere Hähne sind? ... wie lange läuft also so eine Junghähne mit Althahn Truppe ... und was passiert nachher? ...

[danstar]

Hi,
die Junghähne mit Althahn-Kombi wird zusammengestellt wenn die Hähne kurz vor der Geschlechtsreife sind (mit 10-12 Wochen). Ich nehme dann die Althähne aus den Zuchtstämmen (die Hennen kommen eh bis zur nächsten Zuchtsaison zu den Legehühnern. Die Gruppen bleiben bis nach der Ausstellungszeit. Danach stelle ich die Zuchtstämme zusammen. Die Althähne kommen grösstenteils weg. Und die Junghähne (und teilweise auch Althähne) kommen dann in die Zuchtstämme. Je Rasse bleibt ein Ersatzhahn (der wird entweder bei den Legehühnern oder bei den Nachbarn gebunkert. Der Rest an Hähnen wird verkauft oder gegessen. Verständlich? Sonst einfach nochmal nachfragen.

[manharter]

... ;D ... ja DANKE Daniel ... hab alles verstanden ...

[maruko_pl]

Danke für die vielen Informationen, die haben mich wirklich weiter gebracht.

Gruesse

maruko